Holzwirt aus Österreich spart mit seiner Frau 700 bis 800 Euro. Andere beschimpfen ihn. Er macht es richtig. Er lehnt übertriebenen Konsum ab

Innere Werte spielen die erste Geige. Nicht Dinge wie Autos, Haus oder Mode.
Ich finde diesen gelernten Holzwirt aus Österreich super. Er spart mit seiner Frau jeden Monat 700 bis 800 Euro. Sein Gehalt sind 2.300 Euro netto. Die Story hat ein Leser entdeckt und mir netterweise empfohlen. Hochachtung vor dem Holz-Profi. Der 30-jährige hat sogar nicht mal das Gefühl, auf etwas zu verzichten. Klasse! Er wird es bestimmt in die Freiheit schaffen, wenn er so weiter macht. Aber schau Dir die Kommentare an. Die Masse der Menschen lehnt so ein Leben kategorisch ab. Sie stecken in ihrem Konsum-Hamsterrad fest. Sie können sich so etwas gar nicht vorstellen.

Warum machst Du es nicht genauso wie dieses Ehepaar? Setze Dir Sparziele. Ziemlich aggressiv. Hast Du die Ziele festgelegt, denkst Du nicht viel darüber nach, wie viel Geld zusätzlich ausgegeben wird.

Alles, was als Konsumgut zu teurer und nach Ersparnissen nicht so einfach zu kaufen ist, wirst Du versuchen, nicht zu machen. Vielleicht nimmst Du einen Nebenjob an. Machst Überstunden, um schneller frei zu werden.

Was ich noch rate: Wer schon eine Hypothek aufnimmt, sollte eine wirklich hohe Tilgungsrate vereinbaren. Das Gute daran: Desto schneller bist Du schuldenfrei. Die Herde sieht das anders. Wenn Du die Kommentare der Leser oben im „Der Standard“ liest, frage ich mich: Warum wird nicht in den Schulen gelehrt, wie man mit Geld vernünftig umgeht? In einer Konsumgesellschaft ist das wichtig zu wissen. Wie spare ich? Wie baue ich ein Vermögen auf? Wie sorge ich für das Alter vor?

Warum geben so viele junge Leute 20.000 Euro für eine Hochzeit aus, wenn sie schon Konsumschulden haben? Warum nicht einfach eine schöne Hochzeit für ein paar hundert Euro machen und den Rest für eine Anzahlung für ein Zuhause verwenden? Vielleicht im Park feiern? Ganz locker. Oder auf dem Rathausplatz? Damit Du früher ein schuldenfreies Leben hast! Ich habe zu viele dumme finanzielle Entscheidungen in meinem Umfeld gesehen. Krass!

Die Leute kaufen sich enorm teure Häuser, viel zu groß. Warum nicht in eine Zwei-Zimmer-Wohnung verkleinern, um vielleicht 400 Euro pro Monat zu sparen. Warum nicht ausmisten? Warum beim Auto nicht eine Nummer kleiner/gebraucht wählen? Das kann Dich weitere 300 Euro pro Monat nach vorne bringen. Zieh mit Deinem Partner zusammen, das kann Dir zusätzliche 250 Euro pro Monat womöglich bringen.

Sagen wir, Du bist 28 Jahre alt. Deine Karriere macht Fortschritte. Du willst finanziell frei werden. Eventuell mit 50 willst Du in die Teil-Freiheit. Wie kommst Du dorthin? Eine hohe Sparquote ist logischerweise hilfreich. Du kaufst ETFs jeden Monat. Oder einzelne Aktien.

Mit einzelnen Aktien kannst Du Glück oder Pech haben. Für jede Person, die früh bei Apple, Microsoft, Netflix, Alphabet oder Amazon investiert hat, gibt es genauso viele Leute (oder mehr), die ihre Ersparnisse in Solarworld, Praktiker oder Karstadt investiert haben.

Stockpicker schlagen selten den Gesamtmarkt. Wenn sie es tun, tun sie es oft nicht für lange Zeit oder ohne hohe Gebühren/Steuern, die ihre Rendite unter das bringen, was ein guter Index tun wird. Klar gibt es Ausreißer. Bequem ist daher der Index für die meisten Anleger. Aber es führen viele Wege nach Rom. Den perfekten Weg gibt es eh nicht.

Indexfonds mit niedrigen Gebühren sind eine sichere Art langfristig zu investieren. Für jedes „Genie“, das eine Aktie auswählte, die sie zu Millionen machte, gab es Tausende, die bankrott gingen.

Hab den Mut, ein Leben zu leben, das Dir selbst treu ist – nicht das Leben, das andere von Dir erwarteten.

Ich könnte ein Leben führen, das viel extravaganter ist. Ich könnte es mir leisten. Ich brauche es aber nicht. Der meiste Luxus ist eh Spielerei. Was ist mit den Leuten, die mich nicht verstehen? Ich kann es nicht ändern. Es ist mein Leben.

Mein Leben dreht sich nicht in erster Linie um Arbeit, sondern um ein Leben – so wie ich es will. Ich möchte gleichwohl nicht das Gefühl haben, nur für die Zukunft zu sparen. Was bedeutet das? Dass ich jetzt kein elendes Leben führen muss. Gleichzeitig sorge ich dafür, dass ich in 20 Jahren kein miserables Leben führen muss. Es ist also ein Mix. Es hat mit Vernunft zu tun.

Als ich zehn oder 28 Jahre alt war, war ich ein anderer Mensch. Dinge, die mir als 28-Jähriger wichtig waren, sind mir jetzt nicht mehr so wichtig. Das macht meine Bedeutung als 28-jährigen nicht geringer. Ein teures Auto war ziemlich wichtig für mich damals. Heute sehe ich einige dieser Dinge als dumm oder verschwenderisch. Ich kaufte teure Möbel, Kunst und eine feine Einbauküche. Ich fuhr einen dicken BMW. Ich war ein Konsum-Clown. Ich mache mir aber keine Vorwürfe.

Tu, was du kannst, um Dich zufrieden zu fühlen. Für einige könnte es etwas Neues und Auffälliges sein (Clown-Auto, Clown-Haus, Clown-Mode). Für andere (vermutlich die meisten von Euch) wird es das Gefühl von Sicherheit sein, das mit der finanziellen Freiheit einhergeht.

Aber als 20-jähriger ist es eben anders. Ein schönes Auto zu haben, ist dann wichtiger. Wenn Du 40 oder 50 Jahre bist, hättest Du wohl ein komfortables Depot mehr wertgeschätzt. Vielleicht trauerst Du dem Unsinn nach, den Du vor 20 Jahren getan hast. Vielleicht nicht.

Ich sehe in New York hin und wieder auf Meetings Leute, die in die Freiheit gehen. Einige ziehen sich in ein sonniges Klima zurück: Mexiko, Costa Rica, Spanien… Sie leben von etwa 20.000 Euro pro Jahr und werden dies auch in einigen Jahren noch tun. Sie haben ihre Schulden getilgt. Ihr Zuhause in der Heimat haben sie schuldenfrei und vermietet. Sie haben keine anderen Kredite. Sie leben in der Regel in Südamerika. Sie leben dort ein ziemlich einfaches Leben.

Hier ist ein Ehepaar mit Sohn bei ABC News vorgestellt worden. Ein typischer Fall, wie ich sie schon öfter in New York in Meetings kennengelernt habe:

Angenommen, Du stehst kurz vor der Freiheit. Aber die Arbeit geht Dir richtig auf den Wecker. Noch zwei oder drei Jahre brauchst Du. Was tun? Ich würde wohl durchbeißen. Ein paar Jahre dranhängen. Warum umdrehen, wenn Du kurz vor dem Zieleinlauf stehst? Warum eine berufliche Veränderung suchen? Dir sollte klar werden, dass Du nur ein paar Jahre von der Freiheit entfernt bist. Du beschließt also, es einfach durchzuhalten.

Auf jeden Fall lohnt es sich, die harte Arbeit nicht zu bedauern. Wenn Du Dich dazu entschlossen hättest, den Beruf zu wechseln, macht der Job zwar mehr Spass, aber Du wirst wahrscheinlich sehr viel länger brauchen und ärmer sein. Geh besser schnell der Freiheit entgegen. Du kannst dann immer noch entscheiden, später eine zweite Karriere zu machen. Freiwillig. Ohne Sorgen! Du könntest einen Hochschulabschluss in einem Bereich machen, der Dir ans Herz gewachsen ist. Einfach nur zum Spaß.

Um es zu schaffen, ist es hilfreich, Deine Identität und Dein Selbstwertgefühl von Deiner Arbeit zu trennen. Mache Deine psychische Gesundheit zu Deiner Priorität. Bist Du frei, gehören Stress und Burnout der Vergangenheit an. Hier ist ein ziemlich guter Leitfaden (PDF), um den Stress im Alltag in den Griff zu bekommen: Natur, Sport, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Familie/Freunde, Medienkonsum eindämmen.

Wie viel Geld/Vermögen brauchst Du für die Freiheit? Eine gute Formel ist die 4-%-Entnahmeformel. Manche Menschen sind konservativer als andere. Einige haben keine Bedenken, kalkulierte Risiken einzugehen.

Wenn jemand 40.000 Euro pro Jahr zum Leben braucht, sind eine Million Euro im Depot nötig. Andere sind mutiger, sie denken, sie kommen mit 900.000 Euro über die Runden und einer Entnahme von 40.000 Euro.

Jemand kann mit Immobilien das gleiche erreichen: 40.000 Euro pro Jahr Einkommen aus Mieten kannst Du erzielen. Vielleicht mit einem ursprünglichen Einsatz von 300.000 Euro in zwei große Mietshäuser vor einigen Dekaden. Aber so Häuser zu managen ist nicht leicht. Einige Reparaturen können kommen. Das Eigenkapital kann ursprünglich risikoreich eingesetzt worden sein. Du musst die Mieten erhöhen und Dich ständig um alles kümmern. Es gibt Leute, die gehen bei Mietobjekten oder Aktien durch die Hölle.

Wo gibt es mehr Risiko? Sicher gibt es bei Immobilien oder einem selbst zusammengestellten Aktiendepot (keine ETFs) mehr Risiken. Das ist nicht zu bestreiten. Daher sind ETFs eine feine Sache.

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Insider
6 Jahre zuvor

Wieder mal ein toller Artikel. Sehr sympathisch auch der ösi. 200 Euro für Nahrung ist schon wirklich sehr sparsam, zumal sie noch teilweise direkt beim Erzeuger kaufen .

Frage zu etf. Diese werden ja auch oft kritisiert und es gibt stimmen, die sagen etfs seien schädlich für das System. Außerdem ist die neue Besteuerung sehr kompliziert. Deswegen weiß ich zurzeit nicht ,  ob es noch so sinnvoll ist große summen in etf zu investieren . Wie seht ihr das ? Hier ein Artikel dazu ,  man liest dies aber immer öfter . Z.b. auch in der Dividendengruppe in Facebook.

https://www.atypischstill.com/allgemein/der-etf-oder-die-groesste-bombe-seit-der-finanzkrise

Fabian S.
6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich liebe Deine Artikel sehr! Aber kannst Du irgendwann in der nächsten Zeit wieder etw. über Warren Buffett schreiben?! Ich denke gerade momentan ist es interessant zu sehen, dass er so viel Cash hält. Natürlich ist er mittlerweile so groß, dass er nicht nicht einfach eben so Aktien kaufen kann, sondern ein Unternehmen für ihn groß genug sein muss. Außerdem sagt Buffett selbst, dass er  gegenwärtig auf dem Markt kein günstiges Unternehmen mehr findet. Evtl. sollte man schon bei seiner Ausrichtung einen bevorstehenden Crash zumindest im Auge behalten in der nchsten Zeit.

ETFs findet Buffett auch super, aber ich denke, dass reine Aktien, die gut ausgewählt sind auch für die Zukunft toll sein können für den Privatanleger.

 

 

Daniel
6 Jahre zuvor

Frage zu etf. Diese werden ja auch oft kritisiert und es gibt stimmen, die sagen etfs seien schädlich für das System. 

Das halte ich für ausgemachten Unsinn primär aus der Aktiv-Fonds Welt. Verglichen mit den normalen Aktien, Aktienfonds und insbesondere den Anleihen-Volumina dürfte der ETF einen sehr geringen Marktanteil haben. Und selbst wenn dieser auf 30-50% steigen würde, dann würde es immer genug Menschen geben die sagen „so, ab jetzt ist der Markt verzerrt durch die ETFs und nicht mehr effizient, also werde ich (wieder) zum Stockpicker“. Das System reguliert sich wohl selbst wenn es notwendig ist.

Außerdem ist die neue Besteuerung sehr kompliziert. Deswegen weiß ich zurzeit nicht , ob es noch so sinnvoll ist große summen in etf zu investieren . Wie seht ihr das ? Hier ein Artikel dazu , man liest dies aber immer öfter . Z.b. auch in der Dividendengruppe in Facebook.

Da ist nichts kompliziert, deine einzige Aufgabe (sofern überhaupt noch) besteht darin dir einen fähigen Broker auszusuchen der dir irgendwann zwischen März/April des Folgejahres deine Kapitalerträge auflistet und du die dort vorhandenen Zeilen in deine Steuererklärung übernimmst. Mehr gibt es da nicht zu wissen. Oder beschäftigst Du dich mit Ansteuerungszeiten deines Motors, dem Steuergerät oder wie ein Motorblock konstruiert ist oder lässt du einfach den Motor an und freust dich dass er funktioniert ;-)

6 Jahre zuvor

@ Tim
Der Artikel aus Österreich hat mir gefallen. Es scheinen unter den Kommentatoren ein paar Österreicher häufiger auf Finanzblogs zu sein. Ich habe gar nicht so schlechte Kommentare gelesen, aber bin bei weitem nicht alle durchgegangen. Das Thema stößt scheinbar auf Interesse.

Vielen Kommentatoren fehlt einfach noch die Vorstellungskraft wie man solche Sparsummen erreichen kann. Das Interesse war aber durchaus da. In der Kürze des Artikels konnte ich erkennen, wie gut die beiden sich mit Finanzen usw. auskennen. Wenn man in dem Thema nicht so drinnen steckt erkennt man es vermutlich nicht.

Bei der Nahrung legen die beiden als Beispiel Wert darauf Fleisch direkt vor Ort beim Erzeuger zu kaufen. Das hört sich trotz der geringen Ausgaben nach bewusstem Konsum und nicht nach Billigheimer und Geizhals an. Und den Verzicht auf den Fernseher sehe ich auch nicht als Möglichkeit ein paar Euro einzusparen sondern eher keine Zeit zu verschwenden. Die erste Wohnung als Investment richten sie in unbekannten Ausmaß auch selbst her. Da wundert es mich nicht, dass sie so viel sparen können und vermutlich in ein paar Jahren noch wesentlich mehr sparen, wenn die Investments anfangen richtig zu laufen.

6 Jahre zuvor

Eigentlich wollte ich mal nicht schon wieder kommentieren,  aber dieser Artikel hat mir wieder mal besonders gut gefallen. Der Holzwirt ist bodenständig.

Ich nehme mit und ergänze evtl. :

Bedürfnisse sind dem Alter angemessen. Ein junger Mensch konsumiert evtl. mehr als zu sparen und an das morgen zu denken, denn er lebt ja noch ewig aus seiner Perspektive.

Bei jedem Umzug nicht übertreiben, nur den Raum anmieten, den man benötigt. Upgraden tut jeder leicht, downsizing ist eher schwer, da  muss man ja auch Möbel loswerden. Der Bedarf für ein weiteres Zimmer oder eine wesentlich größere Wohnung muss wohlbegründet sein : Kind(er) oder Arbeitszimmer. Ausnahme : größere Raumanzahl bei Immobilienkauf  zum Selbstbezug einkalkulieren, wenn Kinder geplant sind.

Gehaltserhöhungen nicht 1:1  zur Erhöhung des Lebensstandards verwenden, sondern zur Erhöhung der Sparrate.

 

Hey Tim,

wie immer ein sehr motivierender Artikel. Danke dafür ! Das hilft ungemein.

Bezüglich Heiraten kann ich bestätigen, dass man nicht unbedingt 10 TEUR aufwärts für seine Traumhochzeit ausgeben muss.

Bei uns war es letztes Jahr soweit. Wir hatten unsere Traumhochzeit. Und das ohne unnötig viel Geld auszugeben. Stattdessen haben wir eine große Gartenparty gemacht. Einfach und bodenständig. Und wir hatten nicht das Gefühl das uns was fehlte. Auch unsere Gäste sagten, dass unsere Feier die schönste seit langem war. Das zeigt mal wieder, dass man nicht unbedingt Unmengen an Geld ausgeben muss. Ich muss  niemandem etwas beweisen und einen auf dicke Hose mit einer schicken Location machen.

Liebe Grüße aus Mainz

Benjamin

 

-M
6 Jahre zuvor

Man kann ja an so vielem sparen.

Habe gestern gerade bei Vodafone angerufen und gesagt das ich unzufrieden mit dem Preis bin; wurde weiterverbunden….nuk zahle ich anstatt 30€p.m. für ne 16k Leitung nur noch 25€ und habe ne 50k Leitung

ADAC gekündigt = 90€p.a. weniger. Dafür bei meiner Autoversicherung für 15€ einen pannendienst in den Vertrag eingebaut.

Strom gewechselt ca. 10euro im Monat weniger

Handytarife gewechselt 10eur im Monat weniger

Auto reifeb selber wechseln 2x im Jahr ca 50eur gespart

Essen selbst zubereiten auch für die Arbeit da spart man einiges. Bei nir macht das locker 50eur im Monat aus.

Ölwechsel selber machen usw

….das lässt sich noch 1000fach weiterführen und auch bestimmt noch besser wie wir es machen…wenn ich den Text geradenochmal lese, steht oft „selber machen“ … darin liegt vieeeel Potential.

Ahso und das wichtigste: wir kaufen fast alle konsumartikel (die wir benötigen) gebraucht. Da liegt Riesen Potential.

-M

6 Jahre zuvor

Ja, wir Österreicher wissen halt wie’s geht :P

Der Typ hat seine Finanzen im Griff und ganz wichtig: Er dreht für seine Bedürfnisse jeden Euro nicht zwei mal um. Er lebt gut, und zwar so, wie es für ihn angemessen ist. Da wir alle unterschiedliche Vorstellungen von einem „guten“ finanziellen Leben haben (außer vllt. Menschen, die sich mit ihren Finanzen etwas intensiver beschäftigen) sind auch unterschiedliche Meinungen an der Tagesordnung. Die Einen können es sich nicht vorstellen, mit weniger zu leben und die anderen schon. Und was wäre, wenn jeder weniger konsumieren würde? Dann gute Nacht Volkswirtschaft.

@-M

das mit den Verträgen ist immer eine gute Idee. Ein Kumpel von mir wechselt jährlich seinen Stromanbieter und fährt damit sehr günstig. Außerdem sind solche Anrufe DIREKT beim Mitarbeiter für Kündigungen Gold wert. Die verstehen nämlich, dass Bestandskunden wichtiger sind als Neukunden (=teurer).

 

LG denkfabrik

6 Jahre zuvor

Mal wieder ein schöner Artikel, danke dafür. Einen Punkt sehe ich aber anders bzw. möchte eine Alternative aufzeigen:
Angenommen, Du stehst kurz vor der Freiheit. Aber die Arbeit geht Dir richtig auf den Wecker. Noch zwei oder drei Jahre brauchst Du. Was tun? Ich würde wohl durchbeißen. „
Schon mal was von „Barista-FI“ gehört? Finanzielle Freiheit erreichen indem man in den letzten Jahren vor der Frührente in einen Job umsattelt, der vielleicht nicht so super bezahlt ist, der aber einfach Spaß macht, vielleicht auch in Teilzeit. Zum Beispiel Barista, d.h. an einer Bar/in einem Café viel Kontakt mit Leuten haben (wenn man das mag). Oder was im Sozialbereich. Oder das Hobby zum Beruf machen, ohne den Stress dass man damit viel Geld verdienen muss.

Der Vorteil: man hat nicht mehr den Druck und Stress des Berufs sondern geht einer Tätigkeit nach, die möglicherweise recht „simpel“ ist, aber Spaß macht. Man hat durch diesen Job noch eine Krankenversicherung, und ein Einkommen. Das dicke Depot kann dank Dividenden/Kurssteigerungen weiterwachsen.

In diesem Artikel ist das auch grafisch veranschaulicht: http://investmentmoats.com/financial-independence/what-coasting-financial-independence-or-barista-fi-is-all-about/

Ich kann mir viele solche „Barista“-Jobs vorstellen, die mir Spaß machen würden, vor allem in Teilzeit. Fahrradkurierin zum Beispiel oder Verkäuferin in der Bäckerei um die Ecke (Wohngebiet; in der Bahnhofsbäckerei will ich das auch nicht machen)

Ist vielleicht für einige hier interessant dieser Ansatz des sanften Übergangs in den Vorruhestand.

6 Jahre zuvor

@ Noemi

Das ist auch eine Möglichkeit ans Ziel zu kommen. Es hängt von vielen Dingen ab. Wenn ich im aktuellen Job das 5Fache verdiene wie in einem vermeintlich angenehmen, so müsste ich dort wesentlich länger arbeiten als in Teilzeit im aktuellen Job. Am Ende wird als Angestellter immer Zeit gegen Geld getauscht. Ich werde vermutlich in Teilzeit übergehen. Vielleicht wirst Du aber auch etwas länger arbeiten möchten als der theoretische Zeitpunkt vorgibt um Dich sicher zu fühlen? Das hängt auch vom Alter ab.

In dem Artikel wurden Begrifflichkeiten zusammengebracht, die absolut nichts miteinander zu tun haben: Barista auf der einen Seite und Starbucks auf der anderen. Starbucks und Bauschaum passen hier wesentlich besser zueinander *. Das Unternehmen ist erfolgreich und hier sind einige investiert. Das Geschäftsmodell von Starbucks ist sehr gut und funktioniert, aber es hat mit Cappuccino nichts zu tun.

* Ich habe allerdings nur einen Cappuccino in meinem Leben bei Starbucks in den USA mit Arbeitskollegen zwecks Socializing getrunken. Er wurde Stilecht im Pappbecher kredenzt und sein Schaum war so schön fest, dass er durch die Luft fliegen konnte. Den Espresso habe ich leider nicht wahrgenommen, so dass ich ihn nicht beurteilen kann. Der Standard mag sich mittlerweile geändert haben. Kann ich nicht beurteilen, da ich dort nicht hingehe. Schön fand ich allerdings die Aufschrift auf dem Pappbecher, dass ich zumindest der Umwelt etwas Gutes tue, indem ich aus diesem Becher trinke. Das hat wenigstens mein Gewissen beruhigt. Interessant war auch, dass es ihn in S, M und L zur Auswahl gab.

Thorsten
6 Jahre zuvor

@Noemi

Fahrradkurier hatte ich auch schon überlegt, ist aber wenn man es genau berachtet ziemlich gefährlich (würde mich nicht abhalten, ich fahre entsprechend). Verdienst ist eher mau. Digitalisierung und Ebikes haben den Markt erorbert. Hm ? Ich habe noch eine andere Tätigkeiten im Sinn, falls es klappen sollte schreibe ich dazu was. Nach xx Jahren in EINEM Job könten das ja eine spannende Sache sein, selbst wenn es nicht so gut bezahlt wird. Man muss ja nicht mehr davon leben.

6 Jahre zuvor

,

klar wenn man seinen aktuellen Job gerne macht und da gut verdient ist es sicher schlau, ihn weiter zu machen und vielleicht gegen Ende nach und nach Stunden zu reduzieren bis man Privatier werden und vom Ersparten leben kann.

Aber Tim sprach den Fall an, dass man den aktuellen Job überhaupt nicht mehr mag. Und sich da dann „3 Jahre durchbeißen“ ist schon hart. Man verbringt so viel Zeit am (Vollzeit-)Arbeitsplatz und das kann psychisch schon schlauchen wenn man sich da gar nicht mehr wohlfühlt. Und für diesen Fall kann das eine Möglichkeit sein, kurz vor dem Freiheits-Ziel kleinere Brötchen zu backen, dafür weniger Lohn aber mehr Zufriedenheit zu haben.

„Nach xx Jahren in EINEM Job könten das ja eine spannende Sache sein, selbst wenn es nicht so gut bezahlt wird. Man muss ja nicht mehr davon leben.“

Genau so ist es.

Fahrradkuriere sehe ich regelmäßig in meiner Stadt (~300k Einwohner). Die liefern Essen aus für Leute die sicher keine Sparraten jenseits der 50% haben ;)

frotzel
6 Jahre zuvor

@denkfabrik …ach der herr leitner ist auch da…;-)

Obama
6 Jahre zuvor

@Tim

Danke für Deine Artikel. Es ist immer wieder eine Freude diese zu lesen.

Ich denke schon, dass Du noch etwas über Warrren B. vermitteln kannst. Deine Sichtweise ist immer wieder erfrischend anders. Daher vermisse ich auch in den Aktien MAG´s Deine Kolumne. Deine Analysen sind natürlich auch lesenswert, aber…..

 

@all:

Ein guter Kommentar zur aktuellen politischen Situation:

http://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/syrien-kennt-trumps-unbeherrschtheit-keine-grenzen-mehr-15537504.html

 

Kiev
6 Jahre zuvor

@ Noemi

Das muss man immer abschätzen. Im vermeintlich leichten Job muss man vermutlich viel länger arbeiten. Bei mir wäre es wohl Faktor 5. Also ein Luxusproblem. Ich überlege immer wie ich bei einer Sache das Maximum an Wert für mich herausziehen kann. In Teilzeit kann man seine Arbeit vielleicht anders gestalten, so dass man vieles störende weitgehend eliminieren kann.

Da ich sehr gerne Rad fahre wäre Kurier vielleicht auch etwas für mich. Aber vielleicht hockt man dort den halben Tag auf Bereitschaft in einer hässlichen Halle rum. Das fände ich jetzt nicht so spannend. Barista wäre auch etwas mit dem ich zeitweise Geld verdienen könnte. Ich würde wohl im Süden an einer Strandbar mir etwas Geld verdienen und einfach ein Bad nehmen wenn gerade keiner da ist. Viel verdienen kann man so aber nicht.

@ Tim

Ich betreibe die hedonistische Adaption andersrum. Außerdem kommen bei mir Wünsche auf eine Liste. Ich habe tatsächlich einige Konsumgüter an denen ich mich des öfteren erfreue. Ich habe eine KitchenAid, eine Siebträger Espresso Maschine und viele weitere Dinge. Aber sie werden auch oft genutzt und stehen nicht zur Zierde herum.

Meine wertvollste Konsumausgabe ist definitiv das Eigenheim. Und es erfreut mich immer wieder aufs neue. Ich handhabe es ja absolut identisch zu Pete aka Mr. Money Mustache. Aktuell erfreut mich der Garten der langsam aufblüht. Ich gehe achtsam durch ihn und erfreue mich an den Pflanzen, Geräuchen und Düften. Letztes stand ich in der Küche am Fenster mit Blick in den Garten und hatte Heimweh bei dem Gedanken an Urlaub an einem anderen Ort. Dankbarkeit ist sehr wichtig für ein zufriedenes Leben.

Achtsamkeit kann man beim Spazieren, Joggen, Radfahren oder in Gesprächen trainieren. Es beruhigt und macht glücklich. Und es vertieft Beziehungen.

Fabian S.
6 Jahre zuvor

Danke Tim, für Deine Antwort!

Naja unfassbar spannend finde ich das Thema der größten Aktienpositionen von Warren Buffett. Die Größe anhand der Marktkapitalisierung festzumachen ist meiner Meinung nach falsch! Es müsste nach der Aktienanzahl gehen!!!

Andreas
6 Jahre zuvor

@Fabian S.

Warum soll man denn nach der Aktienanzahl gehen? Macht ja irgendwie keinen Sinn;-)

Fabian S.
6 Jahre zuvor

:

Doch! Ich finde das schon sinnvoll! Aber meine das auch nicht böse ;-)

Aber es stimmt, dass die meisten das so sehen wie Du.

Aber schau:

ich als Privatanleger antworte immer auf die Frage was mein größtes Aktienpaket ist, mit dem Unternehmen an dem ich mit den meisten Aktien beteiligt bin(Anzahl). Der aktuelle Kurspreis interessiert mich doch gar nicht, ist nur ein Momentum. Der wird aber bei einer Marktkapitalisierung mit eingepreist und bildet sogar einen Schwerpunkt oder?

Der Preis bzw. Kurs ändert sich doch ständig und ist doch nur für einen Kauf oder Verkauf von Bedeutung.

Daher finde ich das immer albern, wenn Apple als mit die größte Aktienposition von Buffett aufgeführt wird. Der Kurs ist momentan bei denen recht hoch.

 

Aber Kraft Heinz und Coca-Cola sind für mich aufgrund der Aktienanzahl die größeren Positionen bei ihm.

 

 

David
6 Jahre zuvor

@Fabian:

Sorry, aber das macht für mich leider auch keinen Sinn, denn schlussendlich geht es ja darum, dass man sein Kapital erhöhen möchte. Wenn ich nun USD 1‘000 besitze, mit welchen ich Aktien kaufen möchte, dann spielt es unter dem Strich keine Rolle, ob ich 5-6 Apple-Aktien kaufe oder in Pennystocks zu 1 USD je Aktie investiere und davon 1‘000 Stück kaufe. Wenn beide Werte 10% raufgehen, dann habe ich am Ende des Tages USD 1‘100… und nur darauf kommt es an, auch wenn man mit den Pennystocks rund 200 Mal so viele Aktien besitzt.

Oder geht es dir darum zu ermitteln, wieviel Prozent der gesamten Aktien eines Unternehmens jemand besitzt? Nur: Inwiefern ist das wichtig für dich? Das wäre höchstens bzgl. strategischen Überlegungen wichtig (aufgrund des Stimmrechts), aber ich glaube kaum, dass Warren Buffett hier dem Verwaltungsrat reinreden möchte, zumal er ja auch immer Unternehmungen sucht, welche gut geführt werden und ein hervorragendes Management ausweisen können. Stell dir doch eher nachfolgende Frage: Wenn du jetzt Geld erhalten würdest, wo würdest du es am ehesten investieren? Antwort: Dorthin, wo du das grösste Potential siehst (unabhängig von der Marktkapitalisierung oder der Anzahl Aktien). Oder?

Beste Grüsse

David

Markus
6 Jahre zuvor

@Fabian

„Der aktuelle Kurspreis interessiert mich doch gar nicht, ist nur ein Momentum.“

Dir bietet also jemand die gewaltige Anzahl von 100 „mächtigen“ Bahamas Petroleum PLC (IM00B3NTV894) an und dafür gibst Du demjenigen nur eine einzige „armselige“ Berkshire A Aktie (US0846701086) da der lächerliche Kurswert nur „Momentum“ ist…

Dude
6 Jahre zuvor

Die (reine) Anzahlt der Aktien ist total irrelevant. Nicht jedes Unternehmen gibt gleichviel Aktien raus.

Du musst, wenn nicht im Marktwert (Anzahl Aktien * Kurs), den prozentualen Anteil deiner Aktien an den Gesamtaktien berechnen; wenn du Angeben willst was deine größte Position ist.

Es ist doch ein Unterschied ob du Eine Aktie von 100, oder Eine Akie von 1 Milliarde besitzt.

 

Deine Betrachtungsweise ist leider vollkommen falsch.

Andreas
6 Jahre zuvor

Da muss ich nicht mehr antworten auf Fabian, wurde hier alles schon erklärt. Das meinte ich vorhin Fabian, die Betrachtungsweise, wie viel Aktien man hat, ist völlig sinnlos;-)

Fabian S.
6 Jahre zuvor

an alle:

ich weiß, dass man normal so rechnet wie ihr.

Aber trotzdem hat Buffett z.b. mehr Coca-Cola Aktien als Apple, auch wenn nach der Marktkapitalisierung Apple durch den höhreren Kurs wertvoller ist.

Für mich ist die Anzahl entscheidend für die Größe. Natürlich habt ihr Recht, dass der Wert einer Aktie nicht zu vernachlässigen ist und natürlich würde ich nicht eine Berkshire A-Aktie gegen 100 andere tauschen. Aber Berkshire A-Aktie ist doch dann nur meine wertvollste Position nicht die Größte?!

Buffett hat z.B. ca. 400 Mio Coca Cola Aktien und 165 Mio Apple Aktien.

Nur weil Apple einen höhrern Kurs als Coca Cola im Moment aufweist, soll Apple die größere Position sein? Wohl eher wertvoller.

 

Pete
6 Jahre zuvor

Es ist die prozentual größte Position ausgehend vom Wert.

Man muss aus mit ein wenig gesundem Verstand da ran gehen. Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen die Größe der Positionen anhand des Platzes zu sortieren, den sie benötigen um den Firmenname in Schriftgrösse 11 zu schreiben.

Du willst hier bewusst etwas falsch sehen, was nur Nachteile bringt. Was bringt dir diese verquere Ansicht? Welchen Vorgeil hast du gegenüber der Norm?

Fabian S.
6 Jahre zuvor

:

Wieso bewusst falsch sehen?!

 

Was hat das denn mit der Schriftgröße zu tun? Ich finde der Vergleich hinkt. Sagte, dass sich der Wert verändern kann. Und erklär es mir doch am Bsp. von Coca-Cola und Apple bei Buffett?!

Andreas
6 Jahre zuvor

Irgendwie willst du es glaube ich nicht verstehen;-) Wenn du 100 Aktien von einem Unternehmen hast wie z.B. Tobii mit einem Kurs von rund 3 Euro. Wenn du die 100 Aktien kaufst, investierst du 300 Euro.

Nun kaufst du dir 50 Aktien von Apple mit einem Kurs von 140 Euro und investierst somit 7000 Euro.

 

Würdest du nun sagen, dass Tobii deine größere Position im Depot ist? Nur weil du da 100 Aktien hast und von Apple nur 50? Das wäre eine völlig unlogische und falsche Sichtweise. Denn die Zahl der Aktien sagt dazu eben gar nichts aus, es kommt darauf an, welchen Wert eine einzelne Aktie hat.

Noch einfacher ausgedrückt: du kaufst eine Tafel Schokolade mit einem Gewicht von 100 Gramm. Und du kaufst von einer anderen Sorte drei kleine Schokoriegel mit je einem Gewicht von 10 Gramm, insgesamt also 30 Gramm. Von welcher Schokolade hast du jetzt mehr? ;-)

6 Jahre zuvor

@ Fabian

Falls Du unabhängig vom aktuellen Kurswert Anteile an einem Unternehmen betrachten möchtest , so würde ich in Prozent rechnen. Bei Buffet funktioniert das vermutlich eher als bei mir. Damit kann man sehen wie stark er an den Unternehmen unabhängig ihren Wertes beteiligt ist. Das ist vielleicht auch bei zukünftigen Investments interessant. So kann man auch Veränderungen unabhängig des Kurses sehen.

Ansonsten kann man ja auch den Einstandswert betrachten und die zukünftige Entwicklung vernachlässigen. Da ich noch nicht im Stock Picking tätig bin kann ich nicht sagen wie man am besten vorgeht. Ich werde mir Zielsektoren setzen und dann vermutlich Aktienpakete einer gewissen Größe (Nach aktuellem Marktwert z.B. 3000-5000€) kaufen. Also alle Aktien mit ungefähr demselben Einstandswert bis ich die Sektoren abgedeckt habe. Nach vielleicht 3 Jahren (Träumen ist nicht verboten: 60 Aktien zu 5000€ Einstand wären sehr schön) werde ich dann vermutlich durch Nachkäufe untergewichtete Sektoren nachkaufen. Hier werde ich dann wohl den aktuellen Marktwert einbeziehen. Bei größeren Veränderungen der gesamten Marktlage sollte ich die Einstandsgrößen vermutlich anpassen, so dass die Gewichtung nicht zu stark auseinanderläuft von bereits gekauften Aktien zu dem Neuerworbenen. Man könnte die Einstandsgröße auch an einen Index binden wie den MSCI World um die Unternehmen im gleichen Einstandsverhältnis zu kaufen. Wie kaufen die StockPicker hier ein, die sich noch ein Portfolio aufbauen, also noch nicht genug Titel haben? Wie definiert Ihr die Einkaufshöhe? Rebalancing gefällt mir, aber ich möchte es ohne Verkauf betreiben.

6 Jahre zuvor

@Fabian,

Deine Betrachtungsweise ist wirklich falsch. Wenn man überhaupt so heran gehen will, dann müsste man den Anteil am Grundkapital vergleichen.

Wenn man 2 handelsübliche Torten beim Bäcker hat, dann sind die üblicherweise immer in 12 Stück unterteilt. Aber Unternehmen sind keine gleich großen und zu gleichen Teilen unterteilte Torten.

Ich habe mal auf die Schnelle, um das zu verdeutlichen, mit den zugänglichen Daten KO und AAPL verglichen.

Bei Onvista steht als Grundkapital für die Unternehmen;

AAPL: 35.867.000.000 (also ca. 35,9 Mrd USD)

KO: 1.760.000.000 (also 1,76 Mrd USD)

Diese sind unterteilt in Aktienanzahl (Outstanding Shares);

AAPL: 5,07 Mrd Aktien mit Marktwert von 883.590.000.000 Mrd USD (also ca. 884 Mrd USD)

KO: 4,26 Mrd Aktien mit Marktwert von 187.770.000.000 USD (also ca. 188 Mrd USD

Gemessen am Anteil des Grundkapitals (Grundkapital/Aktien) ergibt sich bei AAPL pro Aktie also ein Wert von  7,074 USD

Bei KO 0,4131 USD

Man müsste also ca 17 Aktien von KO haben, um den gleichen Anteil am Grundkapital zu haben, wie mit 1 Aktie von AAPL.

Von dieser Betrachtungsweise sind also 17 KO-Aktien ungefähr so viel wert wie 1 AAPL.

In Berkshire Hathaway liegen nun ca. 165 Mio AAPL und 400 Mio KO.

Zurecht sind die weniger Stücke AAPL aber viel mehr wert als die mehr Stücke KO. Nur nach dieser Gewichtung nach Anteil am Grundkapital gemessen, müssten in BRK 2,805 Mrd Aktien KO drin sein, um die AAPL aufzuwiegen.

Hoffe, das war verständlich. Schönes Wochenende…

MS

Markus
6 Jahre zuvor

@Fabian

„Aber Berkshire A-Aktie ist doch dann nur meine wertvollste Position nicht die Größte?!“

Wertmäßig wäre dann die A-Aktie die größte Position.

Ziffernmäßig können 10.000 Anteile eines Pennystock`s die größte Anzahl von Aktien im Depot darstellen.

Wo dahinter allerdings ein größerer Sinn außer Wortklauberei sein soll, erschließt sich nicht.

Höchstens eine Art O`Higgins Strategie auf Buffet-Aktien… na ja, es gibt ja nichts was es nicht gibt. ;-)

Wertmäßig ist immer das Entscheidende, nicht Anteilsmäßig!

Fabian S.
6 Jahre zuvor

Also Leute beruhigt euch mal:

Also zunächst einmal bin ich nicht dumm, auch wenn das sicher einige meinen ;-)

Aber es ist nur eine Betrachtung von mir was ich nicht zu einem Dogma erheben möchte.

 

Und streiten will ich mich hier auch nicht mit euch, höchstens debattieren. :-) Wir sind ja alle hier auf Tims Seite, weil wir das Value Investing lieben und uns gegenseitig hier auch helfen wollen oder?

 

Um es deutlicher zu machne was ich will: Also ich möchtete in naher Zukunft irgendwann die 5 größten Positionen oder so von Buffett in mein Depot stecken und dann für immer halten.

 

Daher wird mich der Kurs nach dem Kauf nicht mehr groß interessieren und deswegen sagte ich der Wert ist mir nicht total wichtig. Daher kam mir nur der Gedanke, ob ich mich nicht lieber an der Größe der Aktienanzahl orientieren sollte, anstatt an der Marktkapitalisierung.

Denn wie bewertet ihr denn, dass z.b. ein Unternehmen wie Coca-Cola auch Aktiensplits durchführt wodurch der Kurs niedriger bleibt, aber sich die Anzahl auch vermehrt. Da achtet doch auch nicht jeder sofort nur auf den Kurs, sondern freut mich über die wachsenden Anzahl in erster Linie. Davon haben wir auch nicht gesprochen. Daher kann man doch nicht so stark auf den Kurs schauen, wenn man ewig Aktien halten will?!

Und nochmal: es soll nur eine Überlegung sein für die Zukunft, kein Mantra! ;-)

 

 

 

 

 

 

pete
6 Jahre zuvor

Wir sind hier nicht auf der Seite weil wir das value investing lieben, sondern weil wir ähnliche Denkweisen in Richtung buy and hold sowie FF suchen.

 

Nur weil du den gleichen Gedanken umformulierst wird er nicht richtiger und nur weil dich ein Kurs nicht interessiert, heißt das nicht, dass er irrelevant ist.

Wenn KO einen Aktiensplit durchführt orientiert man sich genau wie vorher am Wert der KO Position in seinem Depot. Der Anteil am Unternehmen hat sich ja auch nicht geändert.

Fabian S.
6 Jahre zuvor

@ Pete:

Schade, dachte wir lieben hier alle das Value Investing. Auch Buy and Hold ist eine Form des Value Investings. und was ist FF?

Und sollte einen „Buy and Hold Anleger“ nicht der Kurs nur zum Kaufdatum interessieren?! Natürlich ist er nicht unwichtig, aber bei „ewigen Aktien „interessiert er doch nur wenig.

Und nochmal: Wenn ich heute Aktien kaufen müsste und will mich an den größten Buffett-Positionen orientieren, würde ich eher Coca Cola als Apple  kaufen. Trotz höherer Bewertung der Apple Aktie, hält Buffett 400 Mio von Coca Cola und nur 165 Mio von Apple. Das ist für mich entscheidender.

 

 

 

 

Andreas
6 Jahre zuvor

@Fabian

Im Sinne der gegenseitigen Hilfe;-) Warum willst du unbedingt die größten Buffet Positionen? Du müsstest dich fragen, würde Buffet diese Aktien heute kaufen und nicht danach gehen, was vielleicht schon seit Jahrzehnten in seinem Depot liegt. Coca Cola finde ich ist beispielsweise kein Kauf derzeit. Zuckerhaltige Getränke sind nicht mehr so begehrt, Coca Cola hat darauf zu spät reagiert und baut jetzt erst Stück für Stück um, die Umsätze sind rückläufig. Zudem ist die Ausschüttungsquote relativ hoch, also die Luft für Dividendensteigerungen wird dünner.

Bei Apple genau das Gegenteil. Apple wächst, stellt sich immer breiter auf, drängt in lukrative Zukunftsmärkte wie eHealth, hat erst ein Rekordquartal hinter sich und die Ausschüttungsquote ist sehr gering. Also sehr verkürzt dargestellt, aber Apple könnte zum Dividendenaristokraten wachsen. Wenn man da jetzt einsteigt, kann man davon möglicherweise deutlich mehr profitieren in 10 bis 20 Jahren als von Coca Cola. Bei Coca Cola sieht es derzeit so aus, dass das Wachstumspotential eher begrenzt ist.

Und nur Coca Cola zu kaufen anstatt Apple, weil Buffet davon mehr Aktien bezogen auf die Stückzahl im Depot hat, ist wirklich ein ganz, ganz großer Denkfehler;) Wurde ja ausführlich erklärt

Also das wäre nur mein Rat an dich, Buffet ist gut, aber einfach die Aktien nachkaufen, die er im Depot liegen hat, muss nicht der beste Weg sein. Es gibt sehr viele tolle Unternehmen mit wirklich guten Zukunftsaussichten, die Buffet nicht im Depot hat:)

Fabian S.
6 Jahre zuvor

Das war mal wirklich lieb geschrieben ;-)

Ich denke aber schon, dass Buffett auch heute noch Coca-Cola Aktien kaufen würde, wenn der Kurs so passt wie z.b. 1987. Und auch, wenn diese Aktie schon Jahrzehnte im Depot liegt ist das doch super. Er hätte sie ja bis heute verkaufen können, was er nicht tat.  Und trotz des Anti-Zuckerwahns, der ja auch teils brechtigt ist, finde ich, dass Coca-Cola ein zuckerhaltiges Kultgetränk ist bzw. ein einfaches Produkt, das jeder versteht und eine absolute Topmarke, die auch noch in 50 Jahren ein Spitzenprodukt sein wird.

Ich weiß ja nicht, ob Apple auch noch in 50 Jahren so gehypt wird, man siehe sich nur Nokia an ;-)

Daher finde ich meine Betrachtungsweise keineswegs so negativ wie hier dargestellt wird.

 

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