Die Spieler werden nicht so viel Rendite erzielen wie die Geduldigen. Die Geduldigen sind an der Börse die Gewinner. Das belegen Studien (PDF).
Warum kriselt es auf dem Börsenparkett. Gründe gibt es genug. Handelsstreit. Strafzölle. Chinas Schwäche. Geopolitische Krisen….
Hinzu kommen die steigenden Zinsen: Wir befinden uns offensichtlich in einem Umfeld steigender Zinsen, was bedeutet, dass Festverzinsliche (Anleihen, Spareinlagen) mehr Rendite bringen. Daher werden Aktien unattraktiver. Wenn internationale Investoren Richtung weniger Risiko umschichten, also den Aktienanteil ihres Portfolios zurückfahren und dafür zum Beispiel sichere Staatsanleihen kaufen, dann sinken die Aktienkurse.
Vielleicht sind die üblichen Oktober-Stürme an der Börse schuld, wer weiß? Weil ich einen langen Anlagehorizont habe, spare ich via Aktien. Sie bringen im langen Schnitt mehr als Anleihen.
Ein weiterer Grund, warum die Aktienkurse zittern: Aktien kommen von einem 10-jährigen Bullenmarkt. Technische Daten deuten zwar auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hin. Doch sind Aktien schon etwas höher bewertet. Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller weist schon seit geraumer Zeit auf zu hohe Bewertungen hin. Doch Wharton-Professor Jeremy Siegel ist optimistischer. Siegel ist ein langfristiger Aktienfan.
Eine Rezession befindet sich noch in weiter Ferne. Ich ziehe es vor, die Unternehmensgewinne als Indikator dafür zu betrachten, wie profitabel Aktien sind. Obwohl die Volatilität in letzter Zeit zugenommen hat, machen die Unternehmen immer noch Gewinne. Nur wenige Unternehmen gehen pleite. Trotzdem bin ich vorsichtig: Ich würde nur ETFs oder Unternehmen von höherer Qualität kaufen, die einen niedrigen Verschuldungsgrad haben.
International und in den Schwellenländern gibt es offensichtlich Probleme. Es hat damit zu tun, dass die US-Zölle in Europa und Asien belasten. Das politische Risiko nimmt zu. Ich denke, mit der Zeit wird sich dieser Marktbereich umdrehen, wenn sich die USA beruhigen. Bleibt zu hoffen, dass Washington die Strafzölle abbaut und nach Lösungen sucht. Sobald die FED die Zinsen nicht mehr erhöht, kann die Börse wieder Rückenwind erhalten.
Wann ist die beste Zeit, um Aktien zu kaufen? Per Sparplan. Immer. Regelmässig. Und wann ist die zweitbeste Zeit, um Aktien zu kaufen? Normalerweise, wenn 90% der Menschen dir sagt, dass du warten sollst.
Krisen sind etwas ganz Normales. Die gibt es immer mal wieder. Die letzte Krise war 2008. Alle 6, 7, 8 oder 10 Jahre sammeln sich Probleme an. Das sind ganz normale Schwankungen. Selbst ein Crash ist etwas Natürliches. Das gehört zur Börse dazu wie zum Wetter ein Wirbelsturm.
Gerade die Deutschen wären gut beraten, wenn sie nach der nächsten starken Korrektur oder Crash anfangen, per Indexfonds einzusteigen. Die Börse ist auch kein Kasino, sie ist lediglich ein Marktplatz, an dem sich Käufer und Verkäufer treffen.
Deutsche Unternehmen sind nicht zu teuer, sondern fair bewertet. Die Dividende solltest du nicht übersehen. Aktien lohnen sich mehr als jedes Sparbuch! Aber bring das mal den Deutschen bei. Die DAX-Aktien gehören überproportional internationalen Anlegern. Deutsche Bürger sind das Schlusslicht im Aktiensparen.
Jetzt werden wieder diese Krisenmahner wie Dirk Müller, Max Otte oder Florian Homm in die Talksendungen eingeladen. Seit Jahren wiederholen sie gebetsmühlenartig ihre Warnungen, dass jetzt aber ganz bestimmt der große Crash kommt. Wenn sie dann irgendwann mal richtig liegen (nachdem sie vorher 500 Mal falsch gelegen haben), sagen sie:
„Siehste, habe ich euch doch gesagt. Ihr habt aber nicht gehört.“
Alle, die aus extremer Risikoaversion nie in Aktien investieren würden, stimmen fröhlich zu und lehnen sich wieder selbstzufrieden zurück. Sie sagen: „Siehste, Aktien sind ein großer Misthaufen. Es sind Geldvernichter.“ Die Börsenangsthasen gönnen den Börsianern ihre hohen Renditen nicht. Sie sind jetzt sehr zufrieden. Sie fühlen sich in ihrer Börsenkritik bestätigt.
Dass sie natürlich in den Jahren vor einer Abwärtsbewegung nicht an den entsprechenden Renditen der Aufwärtsbewegung teilhaben konnten, das übersehen sie. Dass Aktien auf lange Sicht gesehen bisher immer gestiegen sind, das blenden sie ebenso aus.
Aktien sind das sicherste und nachhaltigste Investment, das es gibt. Aktien schützen wie kaum eine andere Assetklasse vor Inflation. Das lassen die Angsthasen außer Acht. Denn dann müssten sie sich ja eingestehen, dass sie eigentlich irrational handeln. Genau das machen sie. Nur im Nachhinein versuchen sie ihr Handeln irgendwie rational zu rechtfertigen. Meist geht bei diesen Menschen das Geld eher in den Konsum als in die Altersvorsorge, weil sie sich mit den Finanzdingen nicht beschäftigen wollen.
Schau dir dieses Interview mit Warren Buffetts Freund Charlie Munger (95) an. Es ist voll Weisheit (ab Minute 5:35 empfehlenswert):
Heute hat mir ein Youtube-Fan Folgendes geschrieben:
Dito, Tim!
Ich werde am Montag gleich mal BASF und (vermutlich) Dürr kaufen. Ich habe vor 18 Monaten mit dem Investieren aufgehört und „Kriegskasse“ aufgebaut, weil ich da schon die Märkte für überteuert hielt. Habe jetzt was ordentlich beiseite geschafft und hoffe, dass die nächsten Monate noch weitere Kaufgelegenheiten bieten werden (obwohl ich ehrlich gesagt darauf gehofft hatte, dass die Korrektur erst in 1-2 Jahren kommt).
Auf jeden Fall eine sehr spannende Zeit. Habe mit dem Investieren erst in 2014 begonnen und du und dein Blog waren mir da eine echte Hilfe. Bei der Gelegenheit wollte ich dir und der Community nochmal „Danke“ sagen.
Denkt an die Bankgebühren, die ihr bei einem Verkauf oder Umschichten zahlt, wollt ihr der Bank in unruhigern Zeiten etwa noch was abgeben vom hart verdienten erreichten Buchwert ?
Haltet besser die Füße ruhig und geht draußen spazieren, wenn die rote Linie nach unten zuckt und die Medien die Crash-propheten hofieren.
Wenn ihr vom Spaziergang zurückkommt ist vielleicht gerade wieder eine Dividende auf dem Konto eingegangen. Die Unternehmen zeigen euch damit : wie sind zwar an der Börse unter Druck, aber verdienen tun wir wunderbar.
Super Artikel Tim, danke dafür!
Wenn man es genau nimmt, kann man Aktien, eigentlich fast ohne Bedenken von guten Unternehmen dann kaufen,wenn ein Crash sie erheblich unter ihren Buchwert katapultiert haben. Dann kann man später reduzierte Gewinnprognosen und schlecht laufende Quartale gelassen entgegen sehen ! Es rentiert sich auf den nächsten Crash zu warten !!
@ lol
Unternehmen unter ihrem Buchwert zu kaufen, war zu Zeiten Benjamin Grahams und Warren Buffetts Partnerships möglich. Da muss es schon ein sehr schlimmer Crash sein. Solche Gelegenheiten kommen heute aber kaum noch (in der westlichen Welt) vor. Trotzdem ist es noch möglich Unternehmen mit einem gewissen Abschlag zu ihrem inneren Wert zu kaufen. Das ist ja allgemein das, was Value Investoren wie Buffett, Munger, Klarman usw. machen.
@Mr. Pino Cavallo
Ich habe 2002/3 wie auch 2008/9 mehrere Aktien unter Buchwert gekauft, und es waren da teilweise sehr viele Aktien unter Buchwert zu haben.
Natürlich wird es schwer, FANG-Aktien oder auch Aristokraten unter Buchwert zu kaufen, aber sonst wird es diese Gelegenheit sicher auch wieder geben in Zukunft.
Hallo,
ich habe die günstigeren Kurse auch mal zum Nachkauf genutzt. Zuletzt Siemens ein paar Stück mehr ins Depot geholt und am Monatsanfang kommt dann wieder BASF per Sparplan.
Ich freue mich riesig.
Habe ein Auge auf $IRM geworfen. IRM ist ein REIT, aktuell 7,5% Dividende. Cashflow passt aus meiner Sicht. FFO gestiegen, Gewinn gestiegen, Ausblick erhöht.
Gruß
@Thorsten
Du sagst es! Ich lese gerade ganz entspannt André Kostolany Die Kunst, über Geld nachzudenken. Mich lassen die Kurse völlig kalt. Irgendwie bereitet es mir Freude, wenn die Kurse fallen. Leider haben viele Panik. Man muss nur auf Facebook in diversen Gruppen schauen. Da sind Leute die zittern schon bei 2% Verlusten. „Man nennt Sie auch die zittrigen Hände“.
@Tim
Bei Dirk Müller und Florian Homm gebe ich dir recht, aber nicht bei Max Otte.
Max Otte hat viel Plan und bringt gute Videos.
@A
BASF steht bei mir auch auf Nachkauf, genauso Fuchs.
Ich habe entspannt Lotto gespielt. Habe aber nur 3,5€ gewonnen. Also in Summe für keinen Einsatz einen 10€ Amazon Gutschein und einen Euro bekommen. Schade, eine Packung trockenes Pulver hätte mir gerade jetzt gefallen. Lotto King Kiev wäre auch endlich der erste seriöse hart erarbeitete Titel geworden.
Mein Depot ist heute nur 250€ im Minus. Es läuft aktuell ganz gut. Ich habe SCs kurz nach EX Date verkauft. Die geben mir etwas Schmerzensgeld, wenn es weiter bergab geht. Die zu tief gefallenen lasse ich ruhen.
Ich kaufe jetzt stetig ruhig nach. Sollte es weiter kräftig bergab gehen werde ich meinen Dachausbau vielleicht etwas aufschieben und nachkaufen.
Ich schaue es mir aus dem Urlaub an. Bin jetzt mal ein paar Tage in unserem Ferienhaus. Es hat leider Internet. Das Depot kann ich also immer sehen wenn ich möchte. Verkauft wird aber nichts. Und mit kaufen muss ich mich leider etwas zurück halten.
@Anne
hallo
hm zum Etf nochmal hier zwei ….als Vorschlag …..finde beide gut ….
LU0340285161
IE00B3RBWM25
letztendlich fast egal……da jetzt aber Vanguard hier erhaeltlich ist werden viele sagen der ist am besten…..
es gibt einen Interessanten Beitrag von Finanzwesir……. ueber die Etf-Auswahl und unterm Strich……ist ein Unterschied von ein paar hundert Euro auf ca 10 Jahre gesehen……
wenn ich das so sagen darf…..das wichtigste ist …..anfangen ..dranbleiben……und am besten dem eigenen Umfeld nichts davon erzaehlen…….weil die meisten werden sagen…….
oh Aktien gefaehrlich …..ich kenn da einen der hat alles verloren ……
mfg
Ich lese gerne die Analysen von Wieland Staud in der FAZ. Die sind wirklich gut.
Im Gedächtnis geblieben ist mir seine technische Analyse vom 27.10.2017. Er schrieb damals über den rohstofflastigen australischen Leitindex, daran lassen sich indirekt steigende Rohstoffpreise und somit eine starke Welt-Konjunktur herauslesen. Er schreibt jedoch weiter: „der Dax kommt nicht voran (…) bei historisch niedriger Volantilität (…) dümpelt er an markanten Widerstandszonen hin und her (…) und das, obwohl er eine neue, Allzeit-Bestmarke von 13.000 Punkten überschritten hat, (…) was in der Regel eigentlich Euphorie und stark steigende Kurse (‚Kaufrausch‘) zur Folge hat. (…) Jedoch: Charts, die trotz solcher, nahezu idealen Rahmenbedinungen nicht in den Schwung kommen, bergen oft Risiken. (…) Noch ist es zu früh zu behaupten, der Aufwärtstrend des Dax/M-Dax/Tec-Dax wäre gebrochen (…) allerdings sind die Hinweise nicht zu übersehen, die auf eine gewisse Erschöpfung der Hausse seit 2009 hindeuten.“
In der Analyse vom 24.11.2017 zum Tec-Dax schrieb er, dass man nach Elliot Waves „schon fast notgedrungen zum Ergebnis kommen muss, dass der vorläufige Endpunkt der Reise nach oben erreicht ist, oder in Kürze erreicht sein wird. (…) nachdem der Tec-Dax 2009 bei 400 Punkte startete und nun mittlerweile ein Plus von rund 550 Prozent erreicht hat.“
Erst vor kurzem, in der Analyse vom 14.09.2018 über den deutschen Leitindex Dax schrieb er mit Überschrift „Der Dax taumelt am Abgrund“: „der Kurs-Dax ohne Dividenenden ist unter die extrem bedeutende Barriere zwischen rund 5.570 bis 5.610 Punkte gefallen, der Performance-Index Dax hat (…) den langfristigen Aufwärtstrend seit dem Tief im Jahr 2009 gebrochen, (…) er bildet eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation aus (…), das bedeutet mit 75 % Wahrscheinlichkeit Ende Gelände. (…) Ein Fall bis auf das Niveau von weniger als 11.000 Punkten ist möglich. (…) Mit nur 25 % Wahrscheinlichkeit befinden wir uns weiterhin im Aufwärtstrend.“
Staud schreibt oft positiv. „Der Trend ist dein Freund“ ist seine Devise, diese habe ich auch sehr schätzen gelernt (erst beim Gold, dann beim Dax/Dow). Die Korrektur war also vorhersehbar und ist noch nicht zuende.
Dennoch ist der Dax bereits jetzt unglaublich billig. Gut, er hat viel Automobilbranche (und die haben ein Diesel-Gate) und die Deutsche Bank (die hat auch ihre Probleme) und ist damit im Moment vielleicht nicht der optimale Index. Aber ein KGV von 4 bei der Lufthansa oder KGV von 7 bei BMW: Das ist doch mehr als ein Schnäppchen, oder?
Ich bin zu 50 % im DAX-ETX und 50 % im World-ETF. Der DAX-ETF sollte eigentlich gegen Währungsschwankungen USD/EUR absichern und „nicht so stark“ fallen wie die US-Börsen. Leider ist die Strategie nicht aufgegangen. Bei gleichem Kauf-Datum/Kaufwert bin ich mit dem Dax-EFT nun doppelt so stark im Minus wie mit dem World-ETF. Aber ich denke, bei Schnäppchen sollte man zuschlagen, ich bleibe mit 50 % im Dax-ETF investiert.
Bei meinen Aktienindexfonds ist bislang nicht viel passiert: -8 Prozent beim Vanguard FTSE All-World und -13,9 Prozent beim iShares Developed Markets Property Yield. Jeweils vom Allzeithoch aus gesehen und exkl. Ausschüttungen. Dies bestätigt mich in meiner Meinung, nicht auf Einzeltitel gesetzt zu haben. ;-)
Ansonsten versuche ich, immer ganzheitlich mein Portfolio und dessen Entwicklung zu betrachten, welches nicht nur aus börsengehandelten Werten wie Aktien und Edelmetallen besteht, anstatt nur auf die roten Einzelpositionen zu starren.
@ Mark85
Ja, der FTSE All-World ist die perfekte 1-Fond-Lösung: globale Abdeckung und breitester Index, günstig, ausschüttend. Alternativ der MSCI World. Von mehreren ETF und Rebalancing in RK3 halte ich nicht viel: zusätzliche Komplexität und Kosten – etwas für das grosse Depot.
@Gainde
Stimme dir zu. Vor allem sind auch 9% EM vorhanden. Und die Tracking Difference ist mit die beste von den World ETFs. Zudem noch Physisch.
Einfach stur monatlich besparen und bei Korrekturen und Bärenmärkten die Sparrate erhöhen, fertig.
@Gainde
Der FTSE ist mir vom Fonds Volumen her zu klein. Ich bevorzuge die ganz großen ETFs
@ Florian H
Beim Indexing geht es darum, am Erfolg der weltbesten Unternehmen teilzuhaben, da mehrmals jährlich automatisch wieder die Positionen bereinigt werden. Ob die Unternehmen jetzt aus DM, EM oder FM stammen ist mir egal. Aus kapitalistischer Sicht ist nur die Marktkapitalisierung ausschlaggebend (über Small Caps kann man noch diskutieren). Denn wer steckt schon Geld in ein Unternehmen mit wenig Zukunftsaussichten?
Ob die Unternehmen nur Kurstechnisch wachsen oder auch üppige Dividenden ausschütten ist mir auch egal. Es zählt der Total Return. Ich möchte ja keine super Unternehmen ausschliessen.
Hallo Tim,
Du weißt, dass ich Dich sehr, sehr schätze. Aber gerade Max Otte als Crashpropheten darzustellen ist mehr als unseriös und völlig falsch. Denn eigentlich ist er ein Börsenbulle, der ja seit 2009 auch ständig vom Aktienkauf geredet hat. Nur weil er jetzt nahende Gefahren, die ja objektiv gesehen da sind, (siehe diese kranke Verschuldung, natürlicher Zyklus etc)…. Du hattest ja selbst auch mal geschrieben, dass Du ihn auch sehr schätzt. Daher finde ich diese Aussage völlig daneben von Dir. kenne ich auch so von Dir gar nicht. Und auch Florian Homm, den ich nicht so sehr verfolge redet meiner Ansicht nach auch nicht nur Müll. Finde man muss realistisch sein, auch wenn Value Investoren allgemeinhin ja Optimisten sind….Außerdem betonen die von Dir kristisierten Herren ja ständig, dass sie nicht wissen wann es crasht und wie ein möglicher Crash aussehen wird…!!!
@Gainde der FTSE ALL World hat mir ein zu kleines Volumen! Ich bevorzuge die ganz großen ETFS (13Mrd). Außerdem finde ich thesaurierend in der Ansparphase besser das reinvestieren der Dividenden kostet.
@Christian H.
‚Aber ein KGV von 4 bei der Lufthansa oder KGV von 7 bei BMW: Das ist doch mehr als ein Schnäppchen, oder?‘
Nur das KGV eines Einzelwertes zu betrachten ist sicherlich falsch.
KGV = Kurz / Gewinn pro Aktie
Der Gewinn und damit das KGV ist die Vergangenheit. An der Böse wird aber die Zukunft bepreist.
Der Zähler an der Börse erhöht (toll) oder verkleinert (buh). Der Nenner verändert sich in der Realität. Wenn also die Zukunftsaussichten schlechter eingeschätzt werden, dann sinkt der Aktienkurs und das KGV sieht optisch nach Schnäppchen aus.
Beim Beispiel Lufthansa gibt es ja auch noch andere Faktoren: Schauen Sie sich mal die hohe Nettoverschuldung pro Aktie an (Unsicherheit steigende Zinsen in USA) und bei welchem niedrigen Ölpreis der vergangene Gewinn erzielt wurde und wo jetzt der Ölpreis steht. Vor 24h wurde über einen Strategiewechsel bei dem Unternehmen spekuliert, es solle sich nur noch auf die Fliegerei konzentrieren usw.
Wenn schon KGV eines Einzelunternehmens, dann muss auch das Branchen KGV (Einschätzung über die Zukunft der Branche zB CO2-Politik) und das betreffende Index-KGV (Einschätzung ob wir historisch in einer Boom-Phase sind) zusätzlich betrachtet werden.
Die 1970 von Eugene Fama publizierte EMH (Markteffizienzhypothese) besagt ja ungefähr, dass bei allen liquiden Aktienwerte alle öffentlich verfügbaren Informationen bereits eingepreist sind. Der aktuelle Preis ist also der richtige Preis der Aktie. Rober Stiller bezieht dazu noch irrationale Über- oder Untertreibungen z.B. durch Lemmingverhalten oder Spieltrieb der ökonomischen Akteure mit ein. Gleichzeitig muss man m.E. noch schauen wie die Rendite-Aussichten der Investment-Alternativen sind.
Wenn Sie den zukünftigen Gewinn pro Aktie dieser Gesellschaft besser einschätzen können als die Summe aller Marktteilnehmer, und wissen das er steigt weil der aktuelle Kurs durch Untertreibung zustande kommt – herzlichen Glückwunsch -> zugreifen.
KGV und andere Kenngrößen halte ich nur bedingt für sinnvolle Faktoren bei der Auswahl einer Aktie. Vor allem bei isolierter Betrachtung. Ein Vergleich des KGVs ist für mich nur zwischen Aktien aus derselben Branche sinnvoll.
Überhaupt sind Gewinn-Prognosen mit viel Unsicherheit behaftet. Wir werden laut Aussagen etlicher Forscher z.B. in 20 Jahren in einer Gesellschaft leben, die sich aufgrund des technologischen Wandels (Digitalisierung etc.) sehr deutlich verändern wird. Mehr als dies bei früheren industriellen Revolutionen der Fall war (Gesellschaft, Bildung, Medizin, Mobilität, Robotik, Berufe, Grundeinkommen für alle etc.). Das wird viel Bewegung in alle möglichen Bereiche bringen. Vielleicht auch mit noch nicht absehbaren großen Auswirkungen auf Wirtschaft und Börsen. Kommt das so? Keiner weiß es….
Stetig in Qualität investieren. Und wer keine Zeit hat ist mit ETFs sehr gut bedient….
KGV ist auch immer ein Rückblick. Die Börse bildet jedoch Entwicklungen ab, die ca. 3 Monate in der Zukunft liegen. Nebst den Fundamentaldaten, Leitzinsen und politischen Events, darf man die Emotionen an der Börse nicht unterschätzen. Alle diese Faktoren tragen zum aktuellen Kurs bei.
Als ehemaliger Lufthansa Group Mitarbeiter kann ich nur sagen, dass Airlines ein sehr zyklische Business sind. Gut für Trades aber meiner Meinung nach nichts fürs Langfristdepot.
Ja, der FTSE All-World ist die perfekte 1-Fond-Lösung: globale Abdeckung und breitester Index, günstig, ausschüttend. Alternativ der MSCI World. Von mehreren ETF und Rebalancing in RK3 halte ich nicht viel: zusätzliche Komplexität und Kosten – etwas für das grosse Depot.
Rebalancing ist aber Grundlage einer sauberen Asset-Allokation. Es ist die Definition wieviel Risiko und Verteilung du auf einezelnen Klassen haben/ertragen willst. Lässt man sie unkontrolliert laufen ist es eigentlich nichts anderes als Willkür.
Man kann ja gerne mal etwas laufen lassen, aber einmal im Jahr drauf zu schauen ob die Verteilung die man sich mal gesetzt hat noch passt, ist schon wichtig.
Ich bin auch ein Freund der Diversifikation innerhalb einer Asset-Klasse. Heisst, ich möchte mehrere Broker mit mehreren ETF von unterschiedlichen Anbietern. Ich habe mich noch nie auf EIN Produkt verlassen.
Und bei allem Sparen und Anlegen das Leben auch heute nicht vergessen! Dazu kann auch mal eine teure Uhr oder teure Schuhe gehören wenn sie mir eben gefallen. Sparen wie ein Irrer um möglichst früh finanziell frei zu sein, kann auch nach hinten losgehen.
Ich sehe z.b. auch heute genug Todesanzeigen in der Zeitung von Leuten, die recht früh gestorben sind. Oft 50 Jahre oder drunter. Da bringt das fette Depot auch nicht mehr viel. Das Märchen von wegen wir werden immer älter, stimmt offensichtlich nur teilweise. Ich kenne leider selbst inzwischen zu viele Gegenbeispiele, darunter oft scheinbar kerngesunde Leute die sich fit gehalten haben. Für mich keine Einzelfälle…
Hallo,
Crash? Wo ist ein Crash? Ich sehen keinen. Nur die Börse wird ordentlich durchgeschüttelt. Aber bei -10% seit Jahresbeginn, beim Dow gerade mal -0,5% seit Jahresbeginn sehe ich weit und breit keinen Crash.
Es gibt Firmen unter Buchwert. Hab ich selber gekauft. Ich wusste gar nicht, das Graham 2013 noch aktiv an der Börse war. Nur muss man halt Suchen und dann noch Gucken ob die Firma Schrott ist oder doch was Taugt.
mfg Andreas
@ turbulente Börsentage…
beunruhigen mich keineswegs. Die Volatilität ist deutlich gestiegen. Und nun?
Unterm „Strich“ ist nicht viel passiert. Mein Depot, ausschließlich mit Einzeltiteln versehen, liegt auch 2018 noch im Plus. Es gibt sogar Aktien, die diesen Monat (bisher, in EUR) gestiegen sind. Bei mir sind es:
Ph. Morris, P & G, Hormel, Walgreens, Mc Donalds, Nestle, Gen. Mills, BAT, Unilever…
Mr. Market scheint gerade mal wieder in eine eher depressive Phase zu kommen. Das sollte uns freuen, so gibt es mehr „Schnäppchen“, bei denen man zugreifen sollte. Eine genaue Analyse ist hierzu jedoch unerläßlich. Es macht keinen Sinn, eine Aktie „einzusammeln“, nur weil sie 10%, 20% oder noch mehr gefallen ist.
Wer unruhig wird (oder es bereits ist), sollte sein Depot überdenken. Vielleicht stimmt „die Mischung“ nicht oder es wurde einfach zu viel Geld an die Börse gebracht. Geld, auf das man nicht wirklich längerfristig verzichten kann…
Umgekehrt sollte man auch seine Gier im Zaum halten: Kredite zum Wertpapierkauf können einen schnell ruinieren. Lieber 50 bezahlte Aktien, als 500, die zu 90% auf Kredit laufen… So fällt es nicht schwer, auch in schwierigen Börsenzeiten dabei zu bleiben.
Wer seine Sparpläne weiter bedient, profitiert bei fallenden Kursen besonders. Die Belohnung hierfür folgt später. Es ist, wie der gute „Kosto“ sagte: „Erst kommen die Schmerzen… und dann das Geld.“ Oder: „An der Börse ist 2 x 2 nicht 4, sondern 5-1“.
Momentan sind die meisten Märkte im „Bärenmodus“. Das kann auch noch eine ganze Weile so bleiben und sich noch deutlich „verschärfen“. Ebenso könnte es schon bald wieder deutlich aufwärts gehen. Niemand weiss das.
Deshalb ist es so wichtig, niemals in Panik zu geraten und seine „abgestürzten“ Aktien zu verkaufen, um „noch zu retten, was noch da ist“. Doch genau das machen die meisten Anleger. Hier hilft auch kein noch so erfahrener Fondsmanager, denn er muss verkaufen, um die „Aussteiger“ auszuzahlen. Steigt die Börse wieder, sind sie nicht mehr dabei. Sie interessieren sich erst wieder viele Jahre später für die Börse, wenn die Börse wieder stark gestiegen ist, sie ihre alten Verluste verdaut haben und sie sicher sind, diesmal alles richtig zu machen…
Wünsche allen gute Kaufkurse
@Claus und die turbulenten Börsentage,
ich bin sehr gespannt wie es weitergeht, solange ich jeden Monat kaufen kann, solange werde ich das tun, im Moment ist mir nicht bange, besser es geht jetzt abwärts und nicht wenn ich dann gerade mit Arbeiten aufgehört habe. Nestlé und Unilever gehören zu meinen allergrössten Werten, BAT auch….die beiden Erstgenannten haben sich sehr gut gehalten, ich wünschte mir dass Unilever mal ordentlich abtauchen würde. Auch hätte ich gerne mehr Cisco, die wollen auch nicht wirklich sinken. Was sich noch ganz gut gehalten hat ist Medtronic,
so langsam bekomme ich ein Gefühl für was ich unbedingt aufstocken möchte und für was eher nicht.
Bei einem wirklichen Crash möchte ich die Cash-Reserven angreifen, aber soweit ist es eben noch nicht.
Ich lasse mich nun einfach überraschen und nehme es wie es kommt, immer im Hinterkopf dass es auch mal ganz anders kommen könnte als man denkt :)
Meine Lieblinge sind: Unilever, Cisco, SAP, BASF, Medtronic, Novartis, Diageo, Simon Property, die werden zuerst „gerettet“, evtl. noch neu hinzu kämen im Crash Apple oder Microsoft, damit wäre ich dann erstmal beschäftigt.
wünsche Dir und uns Allen gute Kaufgelegenheiten, Wertpapierkauf auf Kredit käme für mich niemals in Frage, kann machen wer möchte, aber ich sicher nicht.
liebe Grüsse
was bisschen schade ist, bei einem grösseren Depot ändert die Sparrate nicht so viel, wer Cash hat, ist aber im Vorteil.
@ Fit und Gesund
Ich habe gerade etwas interessantes entdeckt. Vielleicht auch für Dich? Link setzen kann ich leider nicht:
https://nurbaresistwahres.de/cashtest-gabelli-equity-trust-5-45-series-j-cumulative-preferred-stock/
Kennt sich hier jemand mit so etwas aus? Wenn die Dividende von 5.75% recht sicher ist, könnte man so etwas als Beimischung zu Festgeld verwenden. Im Gegensatz zu Aktien partizipiert man nicht von Kursgewinnen. Der Kurs kann dennoch Schwanken. Das könnte einen unter Umständen bei Kursschwankungen bei einem Verkauf einschränken. Wenn z.b. die Bonität des Produkts sinkt… Oder bei Steigenden Zinsen und anderen Produkten mit höherer Rendite…
Solange Du noch arbeitest kannst Du investieren. Du hast Deine Cash Reserve nicht ohne Grund. Auch im Falle eines Crashs weiß niemand wann er wirklich zu Ende ist. Solange man weiter investieren kann ist das nicht ein sehr großes Problem.
Und bei allem Sparen und Anlegen das Leben auch heute nicht vergessen! Dazu kann auch mal eine teure Uhr oder teure Schuhe gehören wenn sie mir eben gefallen. Sparen wie ein Irrer um möglichst früh finanziell frei zu sein, kann auch nach hinten losgehen.
Ich sehe z.b. auch heute genug Todesanzeigen in der Zeitung von Leuten, die recht früh gestorben sind. Oft 50 Jahre oder drunter. Da bringt das fette Depot auch nicht mehr viel. Das Märchen von wegen wir werden immer älter, stimmt offensichtlich nur teilweise. Ich kenne leider selbst inzwischen zu viele Gegenbeispiele, darunter oft scheinbar kerngesunde Leute die sich fit gehalten haben. Für mich keine Einzelfälle…
Naja, ich bin kein Fan von dieser „der reichste mann auf dem Friedhof zu sein nützt auch nichts Nummer“, denn die reine Statistik, und nichts anderes ist als bewertbares Kriterium für mich Ausgangsbasis, spricht eine eindeutige Sprache, dass es eben deutlich wahrscheinlicher ist, dass man alt wird als das man früh stirbt. Es fällt nur eben besonders auf, wenn jemand frühzeitig stirbt. Dass aber im Hintergrund viele Omas und Opas, die früher mit Anfang 60 gestorben sind und sich heute mit Anfang 80 beklagen, dass sie so langsam nicht mehr alleine die Wohnung putzen können, fällt dagegen kaum noch auf.
Unabhängig vom Alter ist aber schon vorher ein guter Mittelweg zu suchen, denn die Ansparphase wird bei den meisten Normalverdienern zwischen 10, 20 bis zu 40 Jahren liegen. Ein letztere Zahlen wohl dominierend. Ein viel zu langer Zeitraum um im Spar-Tum vor sich hinzusiechen. Es ist ja niemanden damit geholfen vorher in einer spartanisch eingerichteten Höhle zu wohnen um später die Sau rauszulassen. Das Leben das man mit Spar-Quote führt sollte schon so gestaltet sein, dass man es „ewig“ durchhalten kann. Eben genauso wie beim Essen. Ich verstehe Leute nicht die diese Diät-Phasen machen, auf alles zu verzichten, wohlwissend, dass nach ihrer selbst-aufoktroyierten Diät-Phase wieder Pizza, Pasta, Pommes auf dem Speiseplan steht. Warum sich nicht gleich sagen, ganz ohne schaffe ich es nicht, also einmal die Woche Pizza, dafür aber mehr Sport.
@ Daniel
Genau. Am besten einen Dauerauftrag auf das Depotkonto/Sparplan einrichten: 5-15% des Nettoeinkommens (wer FF werden will gerne auch mehr) und regelmässig nach demselben Muster Aktien/ETF kaufen. Habe bewusst bei 5% angesetzt, weil dieser Betrag auch von einem Alleinernährer mit Kindern verschmerzbar ist. Nach Jahrzehnten des Investierens in die rentabelste Anlageklasse dürfte man so finanziell bei den Top 20% in der Bevölkerung liegen (Verhältnis Vermögen/Erträge zu Lebenskosten). Falls es das Schicksal anders meint, hat man ja nur 5-15% seiner Einkünfte in den Sand gesetzt – gibt Schlimmeres.
@42sucht21 @Ralf @Gainde Danke für Eure Hinweise zum KGV. Dachte immer, das ist eine halbwegs vernünftige Kennzahl, jetzt weiß ich es besser. Aber ich kaufe sowieso keine Einzelaktien, wie gesagt nur Word-ETF und DAX-ETF, wobwei ich immer mehr vom World-ETF überzeugt bin.
@ Christian
Statt KGV könnte man bei einem auschüttenden ETF die Dividendenrendite als Kriterium für einen Kauf nehmen. Bsp. nur ETF kaufen, wenn die Dividendenrendite mind. 2% beträgt. So kann man sicherstellen, nicht zu Mondpreisen einzukaufen.
@Gainde, Christian
Genau so mache ich es bei meinen Dividenden-ETFs auch, durchschnittliche Ausschüttung der letzten mind. 5 Jahre, Ausreißer nach oben ggf noch zusätzlich eliminieren, muss auf den Kaufkurs Rendite von mind. x% ergeben. Je billiger eingekauft, desto besser, gilt dann natürlich trotzdem noch. Aber zumindest hat man eine Benchmark, die in jedem Fall für einen okay ist.
@ Fit und Gesund, all
wir sind ja im gleichen Alter. Auch ich stehe vor dem Problem, bald einen Entnahmeplan für mein Depot umzusetzen. Das ist eigentlich genau das, was ich gar nicht möchte. Es widerstrebt mir, läßt sich aber nicht ewig in die Zukunft verschieben. Werde noch 1 Jahr weiter arbeiten, danach kann ich noch ca. 2-3 Jahre ohne Entnahmen auskommen. Dann gehts los…
Seit 20 Jahren habe ich investiert, nie auch nur 1 Cent entnommen. Blitz-Idee: Vielleicht sollte ich zukünftig Vermögensverwalter werden… (lach). Nein, jeder sollte für sein Geld selbst die Verantwortung übernehmen. Für „fremde Schieflagen“ möchte ich nicht verantwortlich sein.
Mit den Sparraten hast du recht: In grösseren Depots bemerkt man hiervon kaum noch was. Dennoch würden sie weiterhin wirken, sofern man „vernünftig“ kauft.
Habe seit 2 Jahren nichts mehr zusätzlich eingezahlt, nur die Dividenden und Cash aus Verkäufen neu angelegt. Das reicht völlig.
Was (bisher) gut funktioniert hat: Offensichtlich stark überteuerte Werte ganz oder auch nur teilweise gegen vermeintlich unterbewertete und übermäßig abgestrafte Werte tauschen, sofern das zur Depotstruktur paßt. Das bringt bei mir (ist keine Empfehlung zum Nachmachen…) deutlich mehr als Sparraten. Chancen hierzu gibt es immer wieder mal, egal in welcher Börsenphase.
Von einem Crash oder starken Kursrückgängen würde ich momentan auch nicht sprechen, das würde ganz anders aussehen. So etwas dauert auch nicht nur 2, 3 oder 4 Wochen. Aber wer weiss, vielleicht stehen wir ja gerade am Anfang eines ausgeprägten Bärenmarktes.
„Lieblinge“ habe ich nicht im Depot. Ich versuche, neutral zu sein. Schaue mir hierzu einfach meine Jahresrenditen an. So erkenne ich „wahre Perlen“ und „Penner“ sehr einfach. Ergibt sich eine bessere Möglichkeit, schichte ich ggfl. ein wenig um. Ansonsten mache ich nichts. Das ist alles. Hier ein paar Beispiele, was mit den Jahren möglich ist. Akt. Zahlen nach den „Einbrüchen“:
Aktie, Jahre Haltedauer, % durchschnittl. Jahres-Kursrendite, % pers. Div.-Rendite nach Steuern
Intel, 14, 7,33, 4,5
Cisco, 6, 17,26, 3,2
Microsoft, 6, 35,64, 5,2
IBM, 5, -3,21, 3,0
Shell, 7, 2,2, 5,0
Aflac, 4, 8,74, 2,2
Home Depot, 16, 13,24, 11,6
P & G, 6, 5,00, 3,2
Coke, 14, 6,99, 6,0
Heineken, 5, 13,57, 2,4
Unilever, 6, 11,25, 4,5
Gen. Mills, 6, 2,73, 4,4
Hormel, 1, 41,38, 1,8
Nestle, 5, 3,3, 2,0
Mc Donalds, 5, 21,94, 3,7
H & M, 5, -7,62, 2,5
Medtronic, 11, 9,28, 3,0
Becton Dick., 6, 26,05, 3,0
Stryker, 5, 22,43, 2,4
Essilor-Lux., 5, 13,05, 1,3
Novartis, 16, 4,41, 4,8
Novo-N., 1, 10,23, 2,0
Dentsply, 2, -3,71, 0,7
J & J, 6, 16,90, 4,0
Walgreens-B., 6, 21,12, 4,1
3M, 6, 16,82, 4,2
Durchhalten, nachkaufen, Schnäppchen einsammeln, NICHTS TUN UND WARTEN.
LG + viel Erfolg
@Claus
Kannst Du bitte mal ein paar Beispiele von Verkäufen der letzten Jahre nennen, die Du in andere Werte angelegt hast. Danke.
@ Daniel
habe z.B. Ph. Morris Ende Mai 2017 bei 107,64 EUR komplett verkauft. Hierfür Anfang Juni 2017 Shell aufgestockt, bei 24,10 EUR und Ende Aug. 2017 Cisco bei 25,90.
Ich empfehle sowas niemandem, kann auch schief gehen!
LG
@Kiev,
Bares ist Wahres, das verfolge ich auch, von dort stammte ja auch u.A. die Idee mit Brookfield Infrastructures (wurde von der Bank nach Kauf storniert) und der Reaves Utility (Monatszahler) Im Moment sehe ich aber von solchen Sachen eher ab und konzentriere mich auf meine vorhandenen Positionen.
@Claus,
meine ältesten Einzeltitel sind ungefähr 3 Jahre alt, insgesamt habe ich 3 Titel je verkauft, CS und H&M (mit Verlust) und Adecco mit Gewinn. Im Moment ist kein Titel dabei der mich zu solch drastischen Schritten zwingen würde, selbst die Stinktiere Fresenius und Henkel nicht, BAT auch nicht.
Deine Methode Aktien zu tauschen finde ich prinzipiell gut, Fresenius und Henkel zahlen ja keine grosse Dividende, da hab ich auch schon drüber nachgedacht, im Moment lass ich es aber bleiben, kostet nur wieder Kaufgebühren und ob ich dann die richtige Aktie erwische stünde wieder in den Sternen.
mein Plan war eigentlich bis Ende Jahr sparplanmässig jeden Monat was zu kaufen, danach Cash aufzubauen (ich habe verschiedene Cash-Reserven), wenn es weiter abwärts geht so werde ich das nach hinten rausschieben und weiterinvestieren, arbeiten kann ich ja zum Glück noch.
Minus bei Einzeltiteln, damit komm ich klar, wichtig ist mir was am Ende des Jahres an Dividenden rauskommt, meine Excel-Tabelle erfreut mich hier sehr:
2016 waren es 2630 CHF, 2017 schon 5382 CHF und dieses Jahr werde ich ganz knapp 10’000 CHF erreichen (vorausgesetzt der USD spielt mit) Wird Alles re-investiert, entnommen wird erst ab offiziellem Rentenalter 64.
Die grosse FF ist für mich nicht mehr möglich, aber ein schöner Zustupf zur Rente schon, dazu kommen ja noch die Mieteinnahmen. Die vermietete Wohnung wird über kurz oder lang aber verkauft, der Aufwand ist mir zu gross, obwohl ich bis jetzt keinen wirklichen Ärger mit der Wohnung hatte. Ich habe gemerkt, ich bin nicht der Typ Vermieter, Eigentümerversammlung und Steuererklärung für 2 Länder, Hausgeldabrechnung etc….im Alter will ich das nicht.
Das zu meinen Plänen, aber da fliesst noch viel Wasser durch den Bodensee, ich entscheide wenn es soweit ist, dann hoffentlich richtig.
Vielen Dank jedoch wieder für Deine Einblicke, Du hast es super gut drauf und man merkt Deine grosse Erfahrung an der Börse.
liebe Grüsse
@ Claus
Hast Du für die erste Zeit auch Bargeld oder Bonds? Oder ist das Depot groß genug für einen Crash in den ersten Jahren?
Viele Grüsse aus dem Urlaub. Hier kann ich entspannen. Die Börse ist mir gerade so etwas von egal…
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Ich wünsche Euch Gelassenheit für die nächsten Wochen.
@Claus
vielen Dank für die Info.
Die Tabakwerte sind in meinem Depot die am besten gelaufenen. „Stinker“ sind noch eine Pro7 und der Verlauf bei AT&T gefällt mir auch nicht.
Als nächster Kauf steht wahrscheinlich Blackrock an.
@ Fit und Gesund
Schmeiss Adecco aus dem Depot. Das wird so bald nichts mehr.
Ich habe kurz überlegt jetzt auch die Korrekturen zur Investition zu Nutzen. Nicht das die Börse nächste Woche wieder steigt und dann habe ich was verpasst.
Aber genau aus diesem Grund habe ich nichts getan.
Wenn es ein wirklicher Crash ist, dann ist er auch in einem Monat noch da und ich kann die Kurse nutzen.
Ich investiere in zwei Varianten.
– Einmal per monatlichen Sparplänen. Die werden übernächste Woche wieder fällig und ein paar Euro „Rabatt“ werden schon mit drin sein.
– Einmal alle 3 Monate eine größere (zusätzliche) Summe sowie zzgl. Jahressonderzahlungen oder Steuererstattungen. Die Drei Monate sind noch nicht um und dann gilt obiges.
Alle andere ist nur ein andere Art von Herdentrieb und macht einen nur verrückt und versucht einen Richtung Market Timing zu schieben. (Cash wäre vorhanden und könnte von anderen Budget-Töpfen gepuffert werden, auch wenn meine 3-Monats-Summe oder Sonderzahlungen noch nicht komplett beisammen sind. Aber das tue ich nicht wirklich gerne. Man sollte seiner Strategie treu bleiben sonst wird das langfristig nichts, so meine Quintessenz. Vielleicht mal zwei Wochen vorziehen aber das wars dann maximal.)
Wenn die Korrektur gerade mit den Investitionszeitpunkten oder den angesparten „Mindestsummen“ zusammen fällt super, wenn nicht dann nicht. Wichtig ist überhaupt dabei (= investiert) zu sein.
Ansonsten wäre das ja auch nur eine FOMO: Fear of missing out. Die Angst etwas zu Verpassen.
Verkäufer nutzen dies in anderer Art und Weise durch künstliche Verknappung oder mit Rabatten und Limited Editions bei Konsumenten jeglicher Facon.
Vgl.: https://markuscerenak.com/fomo.html
Schönes Wochenende und ein gutes Händchen für mögliche Nachkäufe, wer kauft.
@Gainde,
hab doch geschrieben dass ich Adecco mit Gewinn schon rausgeworfen habe, aber dennoch zu spät, ich war mit dem Teil über 50% im Plus, verkauft habe ich noch mit + 10%.
liebe Grüsse
Hallo Leute!
Die Leser dieses Blogs sind ja zumeist eingefleischte Aktienfreaks. Wer nicht dabei ist, ist ein Angsthase. Und die Deutschen sowieso. So hat Tim das formuliert. Ich sehe das etwas anders. Das reich Werden findet nicht ausschließlich an der Börse statt. Ich folge lieber der Weisheit: „Reich wird man nicht von dem Geld, was man verdient, sondern von dem Geld, was man davon behält.“ Wer mit angelesenem Börsenwissen als Möchtegern jetzt große Summen in den Aktienmarkt investiert, der kann viel gewinnen. Kann, muss aber nicht. Für uns kleine Hasen ist das Parkett viel zu glitschig. Da tummeln sich Milliarden schwere Hedgefonds-Manager mit Handelsstrategien, die wir kleinen Hasen überhaupt nicht erfassen und von dem wir auch nicht profitieren können. Wir können mit unserem kleinen Geld nur von der allgemeinen Marktentwicklung einen kleinen Happen erhaschen. Den teilen wir dann noch mit dem Finanzamt. Ich würde sagen, kleine Leute sollten mit kleinem Geld einen Sparplan mit niedrigen Nebenkosten auf einen ETF abschließen. Das tut nicht weh und wenn die Kurse fallen, dann kauft die Bank für das Geld halt mehr Anteile am Fond. Irgendwann steigt der Kurs wieder. Natürlich nur, wenn der Fond nicht geschlossen wird. Tja, ein kleines Risiko bleibt halt immer, aber bei dem kleinen Geld ist das im Fall der Fälle eben auch nur ein kleiner Verlust. Großes Geld muss anders angehäuft und dann gesichert werden. z.B. Vermietungsimmobilien, Gold, Silber. Die Mischung macht den Unterschied. So wird man reich und bleibt es auch!!!
@ Fit und Gesund
Du hast viel gelernt und handelst auch danach. Das ist großartig. Die Dividendenentwicklung ist beeindruckend.
Hieran arbeite ich auch immer wieder ein bißchen, wenn die Bedingungen „günstig“ sind. Vielleicht kann ich noch 1-2 Hunderter im Monatsdurchschnitt aufsatteln, bis zur Entnahmephase. Meine automatische Berechnung „prophezeit“ mir für 2019 ca. 14.200 EUR. Währungsschwankungen können das Ergebnis natürlich verändern. Dieses Jahr müßten es bis Jahresende ca. 12.500 EUR netto werden. Bin ganz zufrieden damit.
@ Kiev
Habe nur Cash + Aktien. Von Bonds, Edelmetallen und sonstigen Derivaten halte ich nicht viel. Auch vermietete Immobilien sind nichts für mich. Aktien reichen mir völlig.
Du machst es richtig, wünsche Dir einen wunderschönen Urlaub!
LG
Hallo Tim,
Ich bin wie Du kein Pessimist, der jeden Tag an den kommenden Crash denkt, aber ich halte es für sinnvoll, sich auf bestimmte Szenarien – sei es eine kleinere Marktkorrektur, ein längerer Downturn oder gar eine langanhaltende Rezession oder Stagflation – zumindest gedanklich vorzubereiten und sich einen „Notfallplan“ zurechtzulegen.
Das Beste was ich dazu im Netz gefunden habe , findet man im „Ournextlife“ Blog von Tanja und Mark Hester in ihrem Artikel „When the crash comes. Recession proofing our retirement plans“ von 2017. Die dort beschriebenen Strategien gehen weit über das hinaus, was Du als Deine Strategie hier beschreibst (extremes Buy and Hold und im Crash noch weiter zukaufen). Ein Crash mag für Mutige ein Geschenk sein, anderen kann er aber den langersehnten Vorruhestand vermasseln.
Der Aktionsplan sieht so aus:
Option 1 – Ausgaben begrenzen
Option 2 – Cash-Polster von ca. 2 Jahren Ausgaben aufbauen
Option 3 – „Try to hustle“ – Nebenjob oder zusätzliches Einkommen
Option 4 – „Be smart about what shares we sell“ – bei einem Marktrückgang werden zunächst nur Anleihen veräußert, keine Aktien; Orientierung am Shiller CAPE Median zur Entscheidung, welche Asset-Klasse man wann verkaufen soll
Option 5 – Notfallmaßnahmen im engeren Sinne – wenn Optionen 1 bis 4 ausgeschöpft sind:
Downsizing (Umzug in ein kleineres Haus/ Wohnung
Refinanzierung von Mietobjekten
Hypothek aufs Haus aufnehmen
Einzelne Zimmer im Haus vermieten (z.B. Airbnb)
Das Mietobjekt verkaufen
401k –Plan auszahlen lassen (US-spezifischer Punkt)
Auch die Diskussionsbeiträge zu dem Blogpost sind lesenswert. Dort werden noch weitere Möglichkeiten wie geographische Arbitrage oder Selbstversorgerstrategien mit Gartenbau oder Solar/Windkraft genannt. Nach dem 2008 Crash sind einige Amis auch ins Wohnmobil umgezogen, weil sie ihr Häuschen verloren haben.
Hoffen wir mal, daß es diesmal noch bei einer kleineren Korrektur bleibt…
@ Claus
danke für die Darstellung Deines Depots. Sehr schön! Sind bei der Angabe Deiner durchschnittlichen Jahresrendite die Dividenden mit berücksichtigt?
Shell und Microsoft habe ich auch. Ausserdem Ali Baba, Allergan, Alphabet, Altria, Amazon, Apple, Central Japan Railway, Daimler, Facebook, Infineon, MTU, Osram, Paypal, Reckitt Benckiser, Samsung und Tencent. Die beiden Chinesen und die Zykliker haben zuletzt ordentlich auf die Mütze bekommen, dagegen ist US Tech sehr gut gelaufen. Ob es so bleibt, wird sich zeigen. Einige Unternehmen auf meiner Watchlist sind zuletzt auch gut zurückgekommen und kaufenswert, u.a. Consumer Staples (z.B. General Mills, Henkel), Pharma (Celgene, BB Biotech, Gilead) und Luxusgüter (Richemont).
Auch Dir erfolgreiches investieren und gute Kaufkurse!
@Claus,
hattest Du nicht BASF erwähnt und irgendwie war mir in Erinnerung dass Du um die 30 Titel hattest, ich vermisse auch BNS und Commonwealth Bank of Australia, oder täusche ich mich da? Ansonsten habe ich auch einige Titel aus Deinem Depot: Shell, JNJ, Medtronic, Novartis, Novo Nordisk, 3M (ganz neu) Cisco, Unilever und Nestlé.
Weiter viel Erfolg, Deine Dividendenzahlungen sind unschlagbar :) echt Klasse!
liebe Grüsse
@ Doc_Oliday
bitte genau lesen, habe die Jahres-KURS-Durchschnitte sowie getrennt die zusätzlichen DIVIDENDEN angegeben.
Die vorletzte Zahl = Kurszuwachs
Letzte Zahl = + Dividende
Die Dividende ist auf meinen damaligen Einstiegskurs bezogen, deshalb „persönliche Div.“.
LG
@ Fit und Gesund
BASF habe ich ja gerade erst gekauft, da gibts noch keine Zahlen.
Die Banken und Prudential sind „Trading-Positionen“. Ich halte sie nicht durchgehend, weil sie sehr zyklisch sind, habe sie aber noch. Mit BuH konnte man hier in den letzten Jahren „keinen Blumentopf“ gewinnen, da nützt auch die gute Div. nichts. Habe die o.g. Zahlen hier mal ermittelt:
Scotiabank, 5, -0,28, 2,94
Commonw. Bk. of Australia, 3, -9,23, 3,60
Prudential, 2, 2,60, 2,53
Bei den Finanztitel hat sich (bisher) nur Aflac als Perle zur Daueranlage erwiesen.
Liebe Grüße und eine gute Woche wünsche ich Dir
@ Claus: dachte ich mir schon. Danke!