Ich erhielt einen netten Leserbrief von Katharina. Sie ist 24 Jahre alt und arbeitet als Controllerin. Sehr beeindruckend finde ich ihre Sparrate. Sie spart jeden Monat über 1.000 Euro. Davon geht die Hälfte in einen ETF-Sparplan. Das ist vorbildlich! Sie wird ein erhebliches Vermögen aufbauen, wenn sie das konsequent durchzieht, wonach es aussieht.
Wichtig ist mir eine Botschaft für meine Leser: Generell ist es viel wichtiger, was Du sparst. Was nutzt ein hohes Einkommen, wenn Du alles ausgibst? Den Spieß drehen Leute immer gerne um. Es wird ständig gejammert, dass nicht genug verdient wird. Aber was nutzt eine fette Gehaltserhöhung, wenn alles in den Konsum geht? Große Hütte, großes Protz-Auto, viel Kleidung, teure Urlaube…. Das ist das typische Leben der konsumgeilen Mittelschicht. Das Gehalt dient dem Konsum. Und nur dem Konsum.
Jeder dritte Deutsche bildet keine Rücklagen fürs Alter. Das ist schon krass.
Die Kollegen auf der Arbeit wissen im Grunde grob, was man untereinander verdient. Man kann es jedenfalls vermuten. Aber niemand weiß, wie viel die Kollegen vom Gehalt ausgeben. Meist sind es 100% des Nettogehalts. Das ist schon traurig. Katharina macht das Gegenteil. Das finde ich vernünftig.
Zu der ständigen Angst vor der Börse kann ich nur sagen:
Du kaufst ETFs oder Aktien einer Firma. Kommt es zur Krise oder zum Crash, bleib ruhig. Du verlierst nie wirklich Geld, solange Du Deine ETFs oder Aktien nicht verkaufst. Wenn eine Rezession beginnt, gibt es keinen Grund zu verkaufen, nur weil die Kurse gerade runter gehen. Wenn Du an den ETF oder ein Unternehmen glaubst, das in Deinem Depot ist, dann sollte Dich eine Rezession/Korrektur nicht beeinflussen. Eine Korrektur wird enden. Und die Aktien werden wieder steigen.
Ich würde jetzt nichts kaufen, von dem Du nicht glaubst, dass es eine Rezession überleben wird. Hast Du eine Menge Geld in einem World-ETF oder S&P 500, denke ich, dass der ETF gut überleben wird.
Hier geht es nun zum Leserbrief:
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Hallo Herr Schäfer,
nachdem auch ich jetzt lange nur mitgelesen habe, möchte ich nun auch von meinem Plan und den ersten Schritten der Umsetzung berichten.
Ich, 24 Jahre, habe direkt nach dem Abitur angefangen, Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Im Anschluss bin ich ins Berufsleben eingestiegen. Da ich damals nach dem Abitur nicht genau wusste, was ich machen möchte, habe ich ein Studienfach gewählt, mit dem ich viele Möglichkeiten zur Entwicklung in alle Richtungen gesehen habe.
Nachdem ich dann angefangen habe zu arbeiten, habe ich bereits nach einem Jahr gemerkt, dass zwar das Unternehmen zu mir passt, aber die Abteilung nicht. Als sich dann die Chance ergeben hat, intern zu wechseln, habe ich das direkt wahrgenommen und arbeite nun im Controlling. Mein Job ist soweit mehr als in Ordnung. Die Kollegen sind klasse insbesondere meine Vorgesetzte und die Aufgaben sind (wie das nun mal so ist) mal mehr und mal weniger toll. Aber nachdem ich auch bei dir im Blog so oft gelesen habe, dass es meistens völlig in Ordnung ist einen Job zu haben mit dem man „soweit zufrieden“ ist, habe ich für mich beschlossen, dort erst mal zu bleiben, mich reinzuhängen und dort soweit zu entwickeln wie es in dieser Position möglich ist.
An und für sich bin ich von klein auf zum Sparen erzogen worden, leider aber nicht zum Investieren. Nachdem ich von zu Hause ausgezogen bin und die ersten Monatsgehälter auf dem Konto gelandet sind, habe ich dies erst mal genutzt, um meine Wohnung einzurichten. Außerdem hatte ich ein Auto und habe nach Lust und Laune eingekauft. Dass mich das nicht nachhaltig glücklich macht, habe ich nach ca. einem Jahr gemerkt. Bis dahin habe ich zwar schon einen festen Betrag zum Monatsanfang aufs Tagesgeldkonto überwiesen, aber dieses Geld dann trotzdem genommen, wenn beispielsweise Reparaturen am Auto fällig waren.
Nach einigen Monaten dachte ich mir, dass es das ja wohl kaum gewesen sein kann. Als ich das Thema ETFs, Aktien etc. im Kreise der Familie zur Sprache gebracht habe, kam von der einen Seite direkt:
„Ja super, mach das. Wenn ich nochmal so jung wäre wie du, dann würde ich das auch machen…“
und von der anderen Seite kam klischeehaft:
„Aktien sind nur was für reiche Leute.“
Über einen ehemaligen Kommilitonen bin ich zu einer „unabhängigen Finanzberatung“ gekommen und habe mich dort „beraten“ lassen. Damals sind mir zum ersten Mal die Augen geöffnet worden, dass es nicht zwingend notwendig sein muss, dass ich bis 67 oder älter arbeiten muss. Nach dem Beratungstermin habe ich mir die Unterlagen genauestens angeschaut. Ich bin durch intensives Recherchieren sicher geworden, dass hauptsächlich der Verkäufer verdient und er mit diesem Abschluss wesentlich glücklicher wird als ich. Also habe ich abgesagt mit der Begründung, dass ich meine Finanzen selbst in die Hand nehmen möchte und dass ich das wohl alleine genauso gut hinbekomme. Seitdem belese ich mich in vielen verschiedenen Quellen und motiviere mich u.a. mit deinen Blogeinträgen.
Aktuell spare ich monatlich 550€ in ETFs und baue mit 475€ monatlich meinen Notgroschen auf. Daneben lege ich 100€ monatlich zur Seite, um mir hin und wieder einen Urlaub oder einen anderen Wunsch leisten zu können. Ich habe allerdings das Gefühl, dass da noch mehr drin sein könnte. Ich bin ständig am Optimieren meiner Ausgaben.
Mein Auto habe ich inzwischen abgeschafft, weil ich auch mit den Öffentlichen gut zur Arbeit komme. Außerdem lege ich großen Wert auf eine gesunde Ernährung. Deshalb habe ich mir eine Küchenmaschine zugelegt, mit der ich mich dazu motivieren kann, mein Brot und meine Brötchen selbst zu backen (ich gehe seitdem wirklich gar nicht mehr zum Bäcker). Jeden Tag koche ich gesunde Mahlzeiten fürs Büro vor. Geschenke für Geburtstage stelle ich so selbst her (Liköre, Pesto, Pralinen – das kommt immer gut an, ist selbstgemacht und schont den Geldbeutel).
Dazu habe ich noch das Glück, dass mein Partner auch schon immer sparsam war und sich inzwischen ebenfalls vorrangig mit ETFs beschäftigt und diese kräftig bespart. Wir haben uns gemeinsam das Ziel gesetzt, in ca. 25 Jahren finanziell so frei zu sein, dass wir aufhören könnten zu arbeiten, wenn wir denn wollten (wir wollen nach jetzigem Stand allerdings beide dann zumindest noch Teilzeit weiterarbeiten).
So sieht es bis heute aus. Nun bin ich gespannt, was die nächsten Jahre so bringen J
An dieser Stelle möchte ich mich für die vielen regelmäßigen und stets motivierenden Blogeinträge und Tipps bedanken – weiter so!
Über Tipps bin ich selbstverständlich sehr dankbar.
Mich würde zu folgendem Thema noch Meinungen interessieren: Ich dachte zu Beginn meiner Berufstätigkeit daran, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Allerdings habe ich aufgrund diverser Vorerkrankungen (u.a. ein Bandscheibenvorfall) keine Versicherung gefunden, die mich versichert hätte. Lohnt es sich nach einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder anderen Alternativen zu schauen oder soll ich besser noch aggressiver meine ETFs besparen?
Danke für eine kurze Rückmeldung hierzu.
Herzliche Grüße aus dem Schwabenländchen!
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Das war ein wirklich netter Leserbrief. Ich habe mal ein Youtube-Video über die Berufsunfähigkeitsversicherung gemacht:
Ich würde keine Berufsunfähigsversicherung abschließen. Spar besser aggressiv. Mit der Vorerkrankung können sich Probleme ergeben. Ich bin ohnehin der Meinung, dass sich niemand gegen alle Risiken absichern kann.
Ich finde die Story von Katharina super! Weiter so!
Hi Katharina,
deine Geschichte erinnert mich sehr an meine. :) Ich hatte letztes Jahr die Möglichkeit, über meinen AG eine BUV abzuschließen. Durch den Gruppenvertrag hatte ich nur eine Gesundheitsfrage, konnte allerdings nur 999€ im Leistungsfall wählen. Durch getsurance habe ich noch aufgestockt, da die Gesundheitsfragen nicht direkt den Bewegungsapparat abfragen.
So ganz sicher schlafe ich nicht. Keine Ahnung, ob die Versicherer sich nicht doch irgendwie rausreden, weil ich meine Vorerkrankungen nicht angegeben habe (obwohl auch nicht danach gefragt wurde). Gleichzeitig bin ich froh, dass ich die beiden Verträge abgeschlossen habe. Erstaunlicherweise stören mich die rund 50€ jeden Mont gar nicht, sondern lassen mich etwas ruhiger schlafen.
Hallo Katharina,
ich freue mich immer, wenn ich lese, dass sich junge Menschen um ihre Finanzen kümmern wollen und sich in die Thematik einarbeiten. Eine BU halte ich für überflüssig, wenn es ernst und teuer wird, dann zahlen die nicht und die Prozesskosten fressen einen auf. Als „Büromensch“ kann man immer etwas arbeiten, so das allgemeine Credo.
Du fragst nach Tipps?
Ratschlag 1:
Höre niemals auf den Tip anderer Leute. Bilde deine eigene Meinung und übernimm die Verantwortung für deine Entscheidungen.
Ratschlag 2:
Wenn du viel Glück hast, findest du einen Mentor. Dann lasse den nicht los und frage ihn/ihr Löcher in den Bauch.
Viel Glück und gute Investments
@Ex-Studentin
Nein, es sind nur Angaben notwendig nach denen auch im Antrag explizit gefragt wurden.
Weiter können nach 10 Jahren Antragsfragen nicht mehr eingewendet werden.
Wichtig ist die frühzeitige Absicherung. Ich kann aus dem Gedächtnis sofort 10 Fälle bringen bei denen Freunde von mir wegen Erkrankungen keine BU mehr bekommen (Krebs, Hüfte, Herz …). Ich schließe mich da gleich mit ein. Ich bin der größte Krüppel. ;-)
Wie mir alle bekannten Verbraucherschutzzentralen auch, empfehle ich für einen normalen Arbeitnehmer immer eine Privathaftpflicht und eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie dienen der existenziellen Absicherung. Wer das nicht möchte, der sollte bitte Single und Kinderlos bleiben. Risiken eingehen ist ok, wenn man sie auch alleine auslöffeln muss. Eine Familie in ein solches Risiko zu ziehen halte ich für nicht vertretbar. Eine Absicherung bis Mitte 50 Lebensjahr und 70% Netto reicht für „Sparer“ aus wie sie hier ja anzutreffen sind. Dann ist auch die Prämie vertretbar.
Auf alle anderen Versicherungen kann getrost verzichtet werden. Ausnahmen bilden die KFZ-Haftpflicht (sowieso Pflichtversicherung) und bei Eigentum eine Wohngebäudeversicherung (bei Kredit sowieso Vorgabe seitens der Bank).
Schöne Grüße
Jan
@Ex-Studentin: was war denn die eine Frage wenn man fragen darf?
@Jan: es heißt immer bei Abschluss einer BU ist eine Rechtschutzversicherung Pflicht, natürlich dann aber bei einer anderen Versicherung als BU.
Leider habe ich schon immer zu viele starke Gebrechen für eine BU, was meine Sparbemühungen noch verstärkt.
@Katharina: super das du in so jungen Jahren schon so weit bist und einen Partner hast, der ähnlich denkt!
@Jan
Ich kann dir bei allem, was du zur BU geschrieben hast, in vollem Umfang zustimmen. Besonders wichtig ist die frühzeitige (!) Absicherung.
@Jan
Ich hielt eine BUV auch für Unsinn, bis mir bewusst wurde, dass ich nicht viel Hartz 4 bekomme, wenn ich mit meinem Freund zusammen lebe. Da ich nicht will, dass er alleine für mich aufkommen muss, ist jede finanzielle Unterstützung im Krankheitsfall hilfreich.
@ Ruben
Die Frage lautete, ob ich die letzten 2 Jahre länger als 14 Kalendertage am Stück arbeitsunfähig erkrankt war. Ebenso musste ich zum Zeitpunkt der Unterschrift uneingeschränkt dienstfähig sein.
Die Versicherungen verhalten sich auffällig schäbig. Begriffe sind schwammig in Verträgen. Immer dran denken. Wer hat schon Lust, jahrelang durch Prozesse zu gehen?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/berufsunfaehigkeit-auf-versicherungen-koennen-kunden-sich-nicht-verlassen-a-1140717.html
Ich halte das für unwürdig. Es gibt richtig widerliche Fälle:
https://www.stern.de/tv/berufsunfaehigkeit–wenn-die-versicherungen-nicht-zahlen-wollen-7671130.html
Für mich käme eine solche Versicherung nie in Frage, wenn man sieht, wie sie ihre Kunden behandeln, die jahrelang eingezahlt haben und dann schwer erkranken.
Das mag alles sein. Ein Grund keine BU zu haben ist es nicht.
Nirgends ist die Quote der Betrugsversuche höher als in der BU. Das ist auch nur allzu verständlich. Jeder der vor dem finanziellen Abgrund steht versucht noch seine Schäfchen ins Trockene zu bekommen.
Insgesamt über alle Sparten hinweg schätzt man, dass 10% der Versicherungsleistung unberechtigten Ansprüchen zum Opfer fällt. Oder anders gesagt: Würden die Versicherer nicht drauf schauen und durchaus auch mal hart bleiben wären sie bei dieser feinen Gesellschaft pleite.
Und ja, die lieben Einzelfälle in Medien. Bei uns hat einer seine Maschinen überhitzt und vorsätzlich angezündet als er vor der Insolvenz stand. In einem Verbrauchermagazin des ÖR hat er traurig in die Kamera gesehen und da war dann die Versicherung schuld, dass er seine Mitarbeiter entlassen musste. Als er später wegen Insolvenzverschleppung, Kreditbetrug (er hat sich die Maschine mehrfach Kreditsichern lassen), Brandstiftung und versuchtem Versicherungsbetrug verknackt wurde, da hat sich dieses Magazin des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks nicht mehr drum geschert. Verkauft sich halt nicht mehr so gut, wenn die eigenen Recherchen dünn wie ein Pfannkuchen waren und man einem Betrüger eine Plattform gegeben hat. Seit ich die Betrugsabwehr am Standort in meinem Bereich leite glaube ich gepflegt überhaupt nichts mehr, was da geschrieben oder gesendet wird. Medien wollen regelmäßig nur den Bericht ad hoc. An Wahrheit oder Ehrlichkeit sind sie kaum interessiert sofern sie keine Quote bringt.
Nehmen wir mal nur das was im Link steht: undefinierte Rechtsbegriffe, gleich über 300 an der Zahl. Wenn dem so wäre müsste der Artikel anders lauten: „Versicherte gewinnen alle und jeden Prozess, BGH erklärt weite Teile der AGBs für nichtig.“ Warum? Weil es natürlich so ist, dass Unklarheiten in AGBs immer zu Lasten dessen gehen der sie benutzt. Das ist keine Hochjuristerei. Das ist einfache aktuelle Rechtsprechung. Im Artikel schreibt der Autor auch: Manche gewinnen fast jeden Prozess. Ach, sieh an. Klar gibts schwarze Schafe. Aber es gibt viele weisse Schafe. Nur wer sind die? Das interessiert leider nicht, denn sonst verdient der Anwalt der diese Studie finanziert weniger. Ist nicht so in seinem Interesse. Und da sind wir schon wieder bei den Interessen…
Wichtig ist was Quote bringt und Werbepartner nicht abschreckt. Das gilt umso mehr für Printmedien die alle mit sinkenden Auflagen kämpfen.
Ist mal wieder Versicherungs-Bashing angesagt ;-)
Können wir uns nicht einfach darauf einigen, dass es einen Unterschied macht:
a) um welche Versicherung es sich handelt (und zu welchen Bedingungen natürlich) und
b) es davon abhängt in welchen Lebensumständen man ist?
Existenzielle Versicherungen sind einfach ein MUSS und je nach Lebenslage alle unbedingt erforderlich (Privat Haftpflicht, BU, Risiko LV, Wohngebäude, Krankenversicherung), viele andere sind Luxus und für die meisten Quatsch.
Natürlich braucht man wenn man irgendwann eine halbe Million im Depot hat vielleicht keine BU mehr, aber bis dahin? Ich möchte das Risiko als Hauptverdiener nicht tragen…
Ergänzen möchte ich noch: In dem Artikel über die Krebspatientin fallen mir auch gleich eklatante Mängel in der Recherche auf: Die Versicherung sagt sie hätte zwischendrin arbeiten können. Damit ist die Frage nach den Zeiträumen? Ungeklärt bleibts dem Leser. Die Frau argumentiert dann, sie wäre schwerbeschädigt. Aha, ok? Deshalb meint sie sie müsse nicht mehr arbeiten? Also da würde ich mich als Versicherer auch wehren. Ansonsten wäre morgen schon jeder Diabetiker arbeitsunfähig? Mein Vater war nach seinem Nierenkrebs auch schwerbeschädigt. Er konnte trotzdem ganz normal arbeiten. Dafür durfte er abschlagfrei in die Rente vorzeitig. Ein solcher Ausweis sagt nichts über die Arbeitsfähigkeit der werten Dame aus. Will sie wirklich nur wegen dem eine Leistung aus der BU (Zeiten der Therapie/Chemo ausgenommen!)? Dann verstehe ich die BU. Wieso soll sie nach der Therapie nicht arbeiten können? Krebs ist sicher keine schöne Diagnose. Aber nach der Heilung sind vermutlich die überwiegende Anzahl der Patienten wieder einsatzfähig.
Hat der Autor recherchiert was die gesetzliche Erwerbsunfähigkeit der Rentenkasse entschieden hat? Auch das fehlt völlig. Da es nicht erwähnt wurde darf man davon ausgehen, dass auch diese nicht leistet. Und ja, diese hat zwar andere Eintrittsmodalitäten aber genau in der Frage wie lange die Dame wann und wie arbeiten hätte können wäre deren Urteil sehr interessant. Dafür reichte leider dem Autor wohl die Zeit oder Fachkompetenz nicht (und ich bin wahrlich kein Experte für BU). Aber ist dem auch egal. Artikel geschrieben, Redakteur zufrieden, abheften.
@Katharina: Klingt super, weiter so!
@Tim: Danke für die vielen neuen Artikel in der letzten Zeit
Bzgl. Versicherungen: Bekommst du keine BU mehr, so kannst du dennoch eine Unfallversicherung mit Sofortrente abschließen. Damit bist du im Ernstfall (Invalidität > 50 % durch Unfall) finanziell gut abgesichert und bekommst auch noch hohe Sonderzahlungen, z.B. für Reha etc.. Leider entstehen 98 % der Invaliditäten durch Krankheit, daher
Eine BU: Uneingeschränkt empfehlenswert (soweit abschließbar und nicht zu teuer), da dies der einzige Schutz gegen das Klumpenrisiko des eigenen Lebensverdienstes ist. Dies ist das verbleibende, in deinem Leben noch erwirtschaftbare Einkommen und liegt bei dir als junge Akademikerin bei > 2 Mio. € (vgl. https://www.finanzwesir.com/blog/humankapital-passives-einkommen-selbstaendigkeit).
Wie von Tim durch Nebenjobs empfohlen, sollte man gegen dieses Klumpenrisiko im Übrigen auch nach Möglichkeit sein Einkommen versuchen zu diversifizieren.
Ich habe auch eine dynamische bu und bin froh darum , auch wenn diese nur circa 50 Prozent meines jetzigen nettos abdeckt . Im Fall der Fälle käme ich damit und mit meine Vermögen selbst mit Familie zurecht . Ich würde jedem empfehlen eine bu in jungen jahren abzuschließen, wenn es gesundheitlich machbar ist. Also auch der Leserbrief Autorin.
Ich würde ein BU abschliessen, denn:
1. wovon sparst du, wenn dir mit 30 was passiert, wenn du wegen Krankheit oder Unfall nicht mehr oder nur noch schlecht bezahlt arbeiten kannst?
2. wie schaut es dann mit deinen Zielen aus?
3. wie assozial empfindest du es, ein absicherbares Risiko der Gemeinschaft zu übertragen?
4. angenommen du fällst in H4, dann wirst du erstmal gebeten das Geld, wofür du Jahre lang auf Lebensstandard verzichtet hast, aufzuessen. Unabhängig davon, wo deine ETFs gerade stehen. Wie doof ist es in einer Krise zu verkaufen?
5. haben dir deine Eltern einen Garantieschein gegeben, dass du dein ganzes Leben lang von Krankheit, Unfall oder der Dummheit anderer Leute verschont bleibst?
Der erste Ratschlag von Alexander (Höre niemals auf den Tipp anderer Leute. Bilde deine eigene Meinung und übernimm die Verantwortung für deine Entscheidungen.) ist ein sehr guter Ratschlag.
Du wirst immer 100 verschiedene Meinungen und Richtungen hören. Aber der Form halber bin ich bei der Sicht bzw. Meinung von Tim.
Jede Versicherung arbeitet, genau wie jedes andere Unternehmen auch, nach dem Prinzip der Gewinn Maximierung. D.h. möglichst jeden Monat hohe Prämien kassieren und am besten nichts an Zahlungen ausschütten. Ich für meinen Teil habe trotz Familie und Haus keine BU, da sie bei einem Bürojob nichts zahlen würden. Denn für „niedere“ arbeiten im 2 oder 3 Stunden Bereich ist man, nach Meinung einer Versicherung, immer fähig. Abgesehen davon beschäftigt jede Versicherung Anwälte, die bezahlt und beschäftigt werden müssen. Natürlich ist das Betrugspotential hoch, aber es gibt auch genügend Fälle, in denen der Sachverhalt oft eindeutig ist und trotzdem nicht bezahlt wird. Dann werden Verfahren raus gezögert und immer neue Gutachten angefordert bis der Versicherte entweder nervlich oder finanziell nicht mehr kann. Meistens kommt es dann zu einem Vergleich der für die Versicherung viel günstiger ist.
Man muss sich das ganze einfach mal aus Sicht der Versicherung vorstellen. Du zahlst vllt. 50€ im Monat, sollst aber im Fall der Fälle (keine Ahnung) vllt. 800€ im Monat bekommen. Das ist für jede Versicherung auf Jahressicht gerechnet ein Minusgeschäft, ergo wird man auch immer versuchen nicht zu zahlen.
Aber wie bereits erwähnt wirst du beim Thema BU immer die absoluten Verfechter und Gegner einer solchen Versicherung finden. Bei dieser Entscheidung kann einem keiner weiterhelfen, die muss man selber treffen.
Zum Thema Empfehlung von den Verbraucherzentralen: man sollte immer skeptisch sein was das Thema Empfehlungen von irgendwelchen Institutionen angeht. Sei es Stiftung Warentest, Verbraucherzentralen, oder sonstigen „Einrichtungen“ bzw. Medien. Alle diese „unabhängigen“ Einrichtungen müssen irgendwie Geld verdienen….. (Stichwort: Lobbyarbeit) ;-)
Es ist besser, Aktien einer großartig geführten Versicherung zu besitzen, als eine Versicherung wie die BUV abzuschließen.
@André
„Man muss sich das ganze einfach mal aus Sicht der Versicherung vorstellen. Du zahlst vllt. 50€ im Monat, sollst aber im Fall der Fälle (keine Ahnung) vllt. 800€ im Monat bekommen. Das ist für jede Versicherung auf Jahressicht gerechnet ein Minusgeschäft, ergo wird man auch immer versuchen nicht zu zahlen.“
Der Witz an Versicherungen ist, dass die Beiträge aller Einzahler benutzt werden, um Schadensfälle zu zahlen ;-) Es dürften genug Beiträge zusammenkommen, damit die Versicherung ordentlich Gewinn macht, auch bei vielen Fällen.
@ Jens
Jo, hast Du auch wieder Recht… :-)
Aber erst, wenn genug durch den Hebel verdient wurde ;-)
Wie gesagt, jeder hat seine Meinung und es gibt genug für und wieder…aber die Entscheidung muss jeder für sich alleine treffen.
@Stefan Stulle
Es ist besser, Aktien einer großartig geführten Versicherung zu besitzen, als eine Versicherung wie die BUV abzuschließen.
Tut mir leid, aber diese Aussage kann ich einfach nur unter der Kategorie Unsinn abheften. Sowohl das Eintreten einer BU als auch eines verursachten Schadens bei Dritten können existenzbedrohend sein. Dagegen hilft kein Sparen.
Niemand wird, sofern er nicht Mulitmillionär ist, absichern können das seine eigene Schuld durch die etwa ein Unfall oder Brand in Millionenhöhe entsteht, aus eigener Tasche bezahlen können.
Und genauso sind große Anteile von BU Fällen inzwischen psychischer Natur. Da hilft es nichts wenn es nur der laue (körperlich gesehen) Bürojob ist. Die BU kann jederzeit eintreten auch bei einer 30 jährigen Person. Sagen wir man hätte nur mit knappen 1500€ Auszahlung versichert was ohne Dynamik über lange Laufzeiten schon knapp ist, dann wären dies schon allein 18.000€ im Jahr. Ist diese Person vielleicht 30 Jahre alt, gilt es 35-37 Jahre zu überbrücken. Das sind >630.000€. Hast Du diese Summe mit 30 Jahren im Depot? Also ich nicht. Eine Versicherung soll das absichern was man selbst nicht leisten kann und die BU gehört in den meisten Fällen wie auch eine Haftpflicht dazu.
Bei Familien die bauen und hohe Kredite stemmen und bei denen nur einer der Hauptverdiener ist würde ich auch eine Risiko Lebensversicherung abschließen.
Sicherlich kann man sich überlegen wenn mit 55 die dicke Million auf dem Depot liegt weil man gespart hat und wenn man ohnehin im Job aussteigen will die BU aufzukündigen, aber diese proaktiv zu verweigern halte ich für den denkbar falschen Weg.
Eine Unfallversicherung beispielsweise soll primär Auszahlen für Umbauten etc. und dir eine finanzielle Spritze geben. Diese wäre schon eher mit hohem Depot aufwiegbar. Genauso wie auch hier tatsächlich die Berufswahl und die Hobbys massiven Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit haben.
Über Unsinn wie Handyversicherungen usw. reden wir ja auch gar nicht.
Ich würde keine Berufsunfähigsversicherung abschließen. Spar besser aggressiv. Mit der Vorerkrankung können sich Probleme ergeben. Ich bin ohnehin der Meinung, dass sich niemand gegen alle Risiken absichern kann.
Mit Sparen wird mit eine BU aber nicht ersetzen können, es sei denn man ist bereits Verdiener im obersten Gehalt und könnte bei Bedarf auf extremer Sparflamme leben. Die Kalkulation bei einer BU muss immer davon ausgehen, dass der Fall MORGEN eintreten kann. Viele sinnieren immer noch darüber ob dies vielleicht im hohen Alter der Fall ist, das ist aber ein Trugschluss.
Das Thema BU sollte auf jeden Fall weiter verfolgt werden, dein jetziges Alter bietet hierzu noch Optionen. Evtl. mit deutlich mehr fachlicher Hilfe hierzu. Im Zweifelsfall etliche BU Versicherer abklopfen ob sich nicht doch eine findet bei der die Krankheitsgeschichte kein Ausschlusskriterium bedeutet. Im Wertpapier Forum könntest Du auch mal fragen, da gibt es einige Leute die sich gut auskennen und zumindest Tips geben können wohin man gucken sollte.
Man umgibt sich auch nicht mit einem Wust aus Versicherungen sondern die meisten sind relativ überflüssig. Bleiben tun nur wenige
Haftpflicht (Auto und Privat)
BU
Risiko Leben bei ungleichem Einkommen und Schulden (Hausbau etc.)
Gebäudeversicherungen wen es betrifft
Ich halte eine BUV für überflüssig. Frühzeitig anfangen zu sparen und mit den Erträgen eine mögliche Berufsunfähigkeit ausgleichen. Denn wie bereits geschrieben, ist es äußerst spekulativ ob eine Versicherung im Schadensfall auch einspringt. Katharina versichert sich doch bereits doppelt selbst… ETF und Rücklagen…
Ich habe meine gesamten Versicherungen auf eine Haftpflichtversicherung reduziert, weil ich das Risiko im Schadensfall evtl. nicht tragen könnte. Aber auch hier bin ich mir nicht sicher, ob meine Versicherung im Schadensfall auch wirklich reguliert.
Unser Leben wird immer risikobehaftet bleiben, da helfen auch keine 100 Versicherungen…
Die beste Versicherung, wie auch Tim immer hoch und runter betet, Bewegung, Natur, gesunde Ernährung, sparsamer Lebensstil, Positivität, soziale Kontakte,…
Also hier wird teilweise sehr naiv argumentiert.Wie sonst soll denn ein junger Mensch ein monatliches Arbeitseinkommen von sagen wir 1000€ absichern, als durch eine BUV? Um das mit Sparen abzusichern, da musst ja erstmal 20-30 Jahre sparen, geht also gar nicht!
Auch mir sind etliche Fälle bekannt wo eine BUV Sinn gemacht hat, bzw. gemacht hätte. Für mich eine der wenigen Versicherungen die sinnvoll sind, wenn sie richtig ausgestaltet sind!
@Jan:
Es wäre auch ganz nett, wenn du schreibst, dass du für eine Versicherung arbeitest und nicht nur klammheimlich Werbung für BU & Co machst.
Hallo zusammen, ich habe mir vor einiger Zeit meine ersten „Qualitätsaktien“ ;-) von Procter&Gamble gekauft. Heute gab es eine Dividendenzahlung. Soweit so gut. Die ING DiBa hat nun einen Verrechnungstopf für ausländische Quellensteuer angelegt und diesen mit dem gezahlten Quellensteuerbetrag befüllt. Kann mir jemand erklären, was ich mit diesem Verrechnungstopf machen soll/kann/muss/darf?
Womit kann das verrechnet werden?
Der Sinn anderer Verrechnungstöpfe, z.B. um Spekulationsgewinne und Verluste miteinander zu verrechnen, ist mir klar, ich verstehe nur diesen für mich neuen Verrechnungstopf zur ausländischen Quellensteuer nicht. Der müsste ja bei allen Einzelaktionären, die im Ausland anlegen, immer voller werden.
Danke!
El loco
Kann nur berichten das ich bisher ein haftpflichtschaden hatte ca 3000€ der ohne irgend welche spitzfindigkeiten bezahlt wurde. Ich hab das gemeldet und die Daten der geschäd7gten weitergegeben und nie mehr was gehört.
Dann lief Letzt die spüle über….ein verstopftes rohr in der Wand. Die ganze Küche war überschwemmt als ich heim kam. Am nächsten Tag war der Boden total aufgequollen … Versicherung angerufen – ich hab bilder eingereicht und Kostenvoranschlag der Firma die den Boden neu legen wird…versicjerung bezahlt ohne Probleme.
Also Hausrat/ Haftpflicht und für mich als ETW Besitzer noch ne immo-recjtschutz will ich nicht missen wollen
-M
@ Daniel, Jan
Ihr habt es gut auf den Punkt gebracht. Versicherungen sollten immer verwendet werden um Risiken abzusichern, die die eigene Existenz bedrohen. Sie sollten auch nur die wirklich schlimmen Fälle abdecken, so dass sie nicht zu teuer sind. Ein Unternehmen hat viele Kunden und kann Berechnen bei welchen Preisen sie den anvisierten Gewinn erzielen. Wenn es einen selbst im unwahrscheinlichsten Fall trifft ist man am Ende. Da tröstet es wenig wenn dieser Fall unwahrscheinlich war. Es hilft auch nichts wenn 999 Menschen „vergeblich“ eingezahlt haben und Du bist der eine der keine BU hat und ausgerechnet Dich trifft es. Auch die Leute die einzahlen wollen ja nicht, dass sie eine schwere Krankheit erwischt.
Man kann die Höhe der Auszahlung begrenzen und die Laufzeit um Kosten zu sparen. Aber Achtung, erst wenn das Geld auch für die kürzere Laufzeit vorhanden ist. Wenn man eine BU bis 50 abschließt und erst 30k im Depot hat und der Versicherungsfall noch im selben Jahr eintritt wird es keine schöne Zeit bis zur Rente. Ob die Rente in dem Fall dann der Heilsbringer wird ist eine weitere Frage. Wenn man früh die BU in Anspruch nimmt hat man ja auch entsprechend wenig Rente zu erwarten. Dies sollte man auch bei den 10 Jahren bedenken. Die ersten Jahre der Ansparphase sind hier im Forum vermutlich die wichtigsten für die BU. Außer es ist bereits ausreichend Geld vorhanden.
Man kann die Laufzeit auch im Nachhinein verkürzen so weit mir bekannt. Dann wird die Versicherung entsprechend günstiger.
Katharina toll. Bleib dem weg treu und verfolge diesen Stur mit deinem Partner. Gemeinschaftlich Ziele verfolgen und Etappenziele zu erreichen muss ein tolles Gefühl sein.
Zum Versicherungsbashing mag ich nicht viel sagen nur dass ich es toll finde. Aus diesem Grund haben es ehrwürdige kaufmaenner in dieser Branche leicht wie nie. Nirgends grassiert so viel gefährliches halbwissen wie in der Banken und Versicherungen Branche.
Woran liegt das wohl und die Ursache begraben? Wahrscheinlich fängt es beim bildungssystem an.
Schönen Mittag und nur dafür Geld bezahlen das man auch braucht. Den Rest sparen und auf seinem Weg timschäfer lesen ;-)
@ Mattoc
Erst wenn du deinen Steuerfreibetrag ausgeschöpft hast, fängt dein Broker an, den Verrechnungstopf mit den ausländischen Quellensteuern gegenzurechnen und abzubauen.
Es kann dir passieren, dass diese Quellensteuern für P&G „verloren“ sind.
Ob du diese ggf. selbstständig sehr umständlich aus den USA wiederholen kannst, weiß ich nicht. Lohnt aber auch nicht.
Habe fast ein schlechtes Gewissen, dass dir das hier niemand VOR deinem Kauf einer ausländischen Aktie gesagt hat…. :( .
Nutzt du denn für deine ETFs Freibeträge?
@ -M: Haftpflicht unbedingt. ETW meide ich, somit erspare ich mir neben vielen Kosten/Unannehmlichkeiten auch eine Hausratsversicherung.
@Mattoc,
ich denke, wenn man noch offenen Freibetrag hat, dann wird ja die ausländische Quellensteuer trotzdem im Ausland einbehalten. Die wäre zwar prinzipiell anrechenbar, aber da die Kest durch den Freibetrag nicht ausgeführt wird, wird die auch nicht angerechnet.
Also, wenn man 10 EUR Dividende bekommt, bleiben 15% (1,50) in USA.
Wenn man Freibetrag hat, dann werden keine weiteren Steuern bis zu den vollen 25+% fällig. Die 15% Quellensteuer können nicht angerechnet werden, obwohl prinzipiell anrechenbar, landen in dem Topf.
Wenn man keinen Freibetrag mehr hat, dann bleiben die 15% auch in USA, den Rest (ca. 10%) holt sich der deutsche Fiskus, die 15% werden angerechnet.
In dem Jahres-Steuerbescheid des Brokers werden dann alle Beträge aufgeführt, in welche Zeilen der Anlage KAP was kommt.
In Zeile 51 kommen z.B. alle angerechneten ausländischen Steuern. In Zeile 52 alle anrechenbaren, noch nicht angerechneten ausländischen Steuern.
Wenn man eine Anlage KAP machen will, weil man sich durch einen niedrigeren persönlichen Steuersatz als 25% dann Vorteile verspricht, bzw. muss, weil man unversteuerte Einnahmen bei Auslandsbrokern hat wie ich, dann trägt man das dort ein.
Wer höheren Steuersatz als 25% hat, und alle Erträge bei deutschen Finanzinstituten automatisch versteuert hat, der kann sich die KAP komplett sparen.
Viel Spaß beim Dividenden-Sammeln. Stell Dir einfach vor, das geht jede Woche so, und wird immer mehr. ;-)
MS
@ms, Sebastian
Erstmal danke für eure Antworten.
So ganz verstanden habe ich es nicht. :-(
Vielleicht kann man doch den Vergleich mit inländischen Aktien machen.
Wie läuft es denn da? Meine Annahme wäre bei inländischen Aktien, dass die Dividenden die 801 Euro Freibetrag, (der bei mir schon aufgebraucht ist), grundsätzlich auffüllen, bis 801 Euro durch Dividenden oder andere Erträge erzielt sind. Alles, was darüber reinkommt, wird mit 25% Abgeltungssteuer versteuert. Fertig. Zurückholen oder andere Steuermodelle will ich hier nicht betrachten.
Wie läuft es nun bei der ausländischen Quellensteuer als Anteil an der Dividende? Die würde doch nicht gegen den 801 Euro-Topf laufen, oder? Die ist einfach weg, wenn ich das richtig verstehe. Stimmt das? Nicht, dass ich damit ein Problem hätte, ich will es nur gerne verstehen.
Und wenn diese ausländische Quellensteuer einfach weg ist, dann verstehe ich den Sinn dieses Verrechnungstopfs nicht. Oder soll dieser Topf mich nur darüber informieren, was andere Länder an Steuern für meine Dividenden einbehalten, damit ich täglich die traurige Gesamtsumme sehe? ;-)
@ Sebastian
Erst wenn du deinen Steuerfreibetrag ausgeschöpft hast, fängt dein Broker an, den Verrechnungstopf mit den ausländischen Quellensteuern gegenzurechnen und abzubauen.
Ich habe den Freibertrag von 801 Euro bei dieser Bank nicht beantragt, da bei anderer Bank bereits ausgeschöpft. Das ist aber doch die gleiche Situation als ob der Betrag „ausgeschöpft“ ist, oder? Deshalb wird ja auch jeder Ertrag mit 25% Abgeltungssteuer belegt. Zusätzlich wird der Verrechnungstopf für ausländische Quellensteuern nicht abgebaut sondern aufgebaut.
Guter Leserbrief, das Beste ist, sich nicht bequatschen zu lassen und seine Finanzen per Online Brokerage selbst zu managen. Sei es mit automatischen Sparplan ETFs oder mit Einzelaktien.
@Mattoc,
ja, ich denke, die ausländischen Quellensteuern bis zum anrechenbaren Betrag sind immer weg.
Du schreibst es ja richtig. Wenn man den Freibetrag mit beliebigen Erträgen auffüllt, dann ist alles in Butter. Ansonsten eben einfach nur schauen, dass man nur Quellensteuern bis 15% hat, die angerechnet werden. Ob das nun am Anfang des Jahres gleich ist, oder später, das ist ja egal.
Wenn das in dem Topf landet, dann wahrscheinlich wirklich nur, damit man bei der Steuerklärung das geltend machen kann.
Ich verfolge das ehrlich gesagt gar nicht bei mir, da ich eh immer über den 25% war. Aber als Rentner muss ich auch schauen, dass ich diese Steuern mit meinem dann sehr niedrigen Steuersatz verrechnen lasse, und etwas wieder bekomme.
MS
Moin zusammen,
wieso ist es denn bei BUV wichtig sich frühzeitig darum zu kümmern ? Oder ist das jetzt nur von der Seite gemeint, dass man vor einer Krankheit diese abgeschlossen haben muss ?
Ich bin 22 und frage ich mich nun auch, ob diese ggf. für mich als (voraussichtlichen) Beamten überhaupt Sinn macht. Schließlich ist hier die Absicherung doch eh bereits höher als bei Angestellten ? Vielen dank für Antworten :)
Toller Leserbrief.
Ich suche für mein Depot noch einen globalen REIT ETF den man bei den gängigen Brokern handeln kann. Über Inspirationen wäre ich sehr dankbar :)
Viele Grüße aus dem Schwabenländle
@Hendrik
Das ist aus zwei Gründen wichtig:
1. Wie du schreibst, hat man in jungen Jahren selten relevante Vorerkrankungen. Daher hat man kein Problem mit der Beantwortung von Gesundheitsfragen
2. Wenn die ersten 10 Jahre nach Abschluss der BU abgelaufen sind, ohne dass der BU-Fall eingetreten ist, kann die Versicherung sich nicht mehr auf diese Fragen bzw. die Antworten beziehen.
Je älter man wird, desto wahrscheinlicher sind relevante Vorerkrankungen und desto wahrscheinlicher wird es, dass der BU-Fall innerhalb von 10 Jahren nach Abschluss eintritt.
Von einer BU würde ich eher abraten. Ich halte davon GAR NICHTS. Lieber agressiv sparen. Wenn man sich doch dafür entscheidet, dann darauf achten dass die sogenannte „abstrakte Verweisungsklausel “ nicht enthalten ist. Sonst sitzt der Ingenieur an der Kasse oder muss nachts als Portier arbeiten, selbst wenn er das mit einem Bein kaum kann, aber die abstrakte Verweisung dies theoretisch ermöglicht.
Es gibt einen youtuber, der sogar die Hausratversicherung ablehnt. Das würde ich persönlich nicht. Durch die offenen Grenzen und haben wir einen steigenden Kriminalitätstourismus, Einbrüche in Wohnungen und Tiefgaragen (Autoteile und ganze Autos, daher immer Vollkasko bei teuren Autos).
Für meine Kinder habe ich eine Unfallversicherung, da sie von klein auf den Schulweg mit dem Rad bewältigen. Autofahrer sprinten morgens eilig aus Tiefgaragen ohne Halt über den Bürgersteig (weil sie auf der Rampe aus der Garage nach dem Halt nicht am Berg anfahren können ?) und da die Kinder bis 12 auf dem Bürersteig fahren dürfen, werden sie dort vozugsweise angefahren.
@Schwaberle,
auch wenn in DE die Auswahl etwas begrenzt ist, vielleicht findest ja hier bei justETF doch was.
Gruß ins Ländle,
MS
@ms
vielen Dank.:)
@Thorsten
Ich glaube die „abstrakte Verweisung“ gibt es seit Jahren bei keiner seriösen Versicherung mehr.
Ach ja, „Haftpflicht ist Pflicht“. Und wer Immobilien vermietet sollte auch eine Haftpflichtversicherung dafür abschließen, kostet so 20€ bis 30€ pro Jahr und Wohnung, denn der Vermieter haftet für sein Eigentum und deshalb auch für Schäden, die der Mieter verursacht .Die Eigentümergemeinschaft wendet sich im Schadenfall zuerst an den Eigentümer und dieser sich dann an den Mieter.
@Matthias justETF finde ich gut
@El Loco, auch als Mieter ist eine Hausratversicherung sinnvoll, dem Einbrecher ist es egal, ob sie Wohnung dir gehört oder jemand anderem.
@Katharina / Hendrik
Wenn man jung und gesund ist, hält man sich für unsterblich. Die BUV erscheint erst sinnvoll, wenn man nicht mehr fit ist. Schlaganfall, Nierenversagen, MS, Verlust des Augenlichts, Depressionen. Sind alles Sachen, die jeden jederzeit treffen können. Ich habe meine beiden BUVs abgeschlossen als ich ständig krank war (mit reduzierten Gesundheitsfragen). Aktuell geht es mir wieder gut, aber dafür nehme ich auch jeden Tag Tabletten.
Ich habe selbst Erfahrungen mit einer Versicherung gemacht. Diese wollte nicht zahlen; es dauerte 8 Jahre mit Anwalt und ständiger Verzögerungstaktik durch die Versicherung und man befand sich dann kurz vor einem Prozess bis es in einer Schlichtung einen Vergleich gab, der das bis dato vorliegende Angebot der Versicherung bei Weitem übertraf. Das Muster ist immer dasselbe und die meisten Leute geben schon weit vorher ihre Ansprüche auf. Besonders perfide ist es, wenn man todkranken Leuten die Leistungen verweigert, in Spekulation auf deren baldiges Ableben. Auch das funktioniert sehr oft erfolgreich.
Von daher kann ich nur das unterstreichen, was Tim hier schreibt: Finger weg von derartigen Versicherungen. Richtig sinnvoll für den Otto-Normalverbraucher ist nur die Privat-Haftpflichtversicherung.
und die Pflegetagesgeldzusatzversicherung nicht vergessen. Es wird immer mehr Pfegefälle geben und der Staat wird vielleicht die Leistungen weiter kürzen. Wenn die Pflege dann nicht Cash oder mit der Versicherung bezahlt werden kann, müssen leider die Angehörigen ran.
Ich habe ebenfalls keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Am Anfang des Berufslebens habe ich darüber nachgedacht und es dann nicht gemacht, da ich schon klitzekleine gesundheitliche Probleme hatte und außerdem verheiratet war. Mein Mann und ich haben beschlossen, dass wir uns gegenseitig ernähren, wenn einer aus dem Beruf ausscheiden muss. Außerdem sind wir beide Beamte, so dass das Problem für uns sowieso nur in den ersten 5 Jahren relevant war.
Auch in einer anderen Situation würde ich, glaube ich, keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Für Leute, die sehr viel Wert auf Sicherheit legen, mag es das Richtige sein. Kostet es wirklich monatlich 50 EUR? Ich würde das Geld eher sparen.
Mal ein bisschen OT:
Möchte jemand mit mir das Thema Barwerteffekt (wie ihn Gerd Kommer verwendet, also der Vorteil der entsteht, wenn man jahrzehntelang Dividenden von thesaurierenden ETFs immer reinvestiert und somit die Steuerschuld lange zeit hinausschieben kann) mit der Ausnutzung des Freibetrags (also z.B. Dividenden deutscher Aktien bis zum Freibetrag steuerfrei entnehmen und reinvestieren) im Vergleich diskutieren?
So ganz konnte ich noch nicht klären welches Modell mehr Sinn macht.
Grüße,
Der Baum
@Jens
Das ist ein Widerspruch in sich – „seriöse Versicherung“.
Das ist genauso unmöglich wie ein unabhängiger Bankberater der bei einer Bank angestellt ist.
Beide Dinge gibt es nicht.
Ich verstehe nicht warum eine Versicherung plötzlich bei einer Privathaftpflicht seriös sein sollte.
Kann nur dann sein wenn sie auf „Vertrauensvorschuss“ spielt. Ich zahle dir die paar hundert Euro für das Sofa, und du schließt dann eine BU und Lebensversicherung für die ganze Familie ab.
Hallo alle zusammen,
herzlichen Dank für eure zahlreichen Kommentare und Rückmeldungen, es ist großartig so viele verschieden Sichtweisen aufgedeckt zu bekommen.
Was die BU angeht brauche ich wohl noch etwas Bedenkzeit, aber aufgrund der Vorerkrankungen bin ich nach wie vor unsicher.
Vielleicht ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine Alternative? Hier muss ich mich noch schlau machen und recherchieren.
Aktuell kann ich mich am meisten fürs Sparen erwärmen ;-)
Danke auch für eure Tipps abseits der BU – vielleicht finde ich ja einen Mentor, ansonsten werde ich fleißig weiter lesen.
Zwecks Verantwortung für die eigenen Entscheidungen übernehmen – davon bin ich schon lange ein großer Fan, aber danke nochmal für den Input! :-)
@ Mattoc
Wir hatten damals im Phil-Town-Forum schon die Debatte…., ich blick´s auch nicht mehr. @sparta, hast du noch den Plan?
Stefan Meisel vom Börsenblog hat die Gelder aus dem Topf NICHT vom Finanzamt berücksichtigt bekommen……
Schaun wir mal konkret:
Am 02.04. habe ich aus meiner Nike-Beteiligung eine Dividende von 15$ erhalten. Der US-Fiskus hat davon sofort an der Quelle der Entstehung meines Anspruchs (daher auch Quellensteuer) erst einmal 2,25$ – also 15% – einbehalten.
Diese umgerechnet 1,82€ wurden meinem Verrechnungstopf „ausländische Quellensteuer“ gutgeschrieben. Dort sammelten sich damit 87,91€ an.
Trotz des Quellensteuerabzugs ging der deutsche Fiskus nun von einer Dividende von 15$, bzw. 12,15€ aus. So, als hätte ich die Dividende OHNE Quellensteuerabzug erhalten.
Hier wäre meine Frage: Warum ist das so? Wohlweislich habe ich die komplette Dividende gar nicht erhalten. Geht man davon aus, dass ich die Steuer beim US-Staat zurückfordere?
Nun gut, diese 12,15€ musste ich nun mit dem üblichen Steuersatz von 25%+… versteuern. Gefühlt gingen also 40% von der Brutto-Dollardividende flöten.
Da die 12,15€ mit meinem Pauschbetrag verrechnet wurden, landeten 10,32€ (12,15€ – 1,82€ Quellensteuer) auf meinem Konto. Der Pauschbetrag war um 12,15€ gesunken (daher das Gefühl mit den 40%).
Am 15.05. habe ich nun eine Dividende über Brutto 40,32$ von AbbVie erhalten. 6,05$ (5,06€) wurden als Quellensteuer einbehalten.
Ausgezahlt wurden dann 34,27$, bzw. 28,65€.
Wieder berechnete der Broker 33,7€ (die ursprünglichen 40,32$) als Bemessungsgrundlage für die Kap-Steuer. Der Pauschbetrag war nun aber ausgeschöpft und es wurden 8,43€ aus dem Verrechnungstopf „ausländische Quellensteuer“ berücksichtigt.
Der Auszahlungsbetrag betrug also 28,65€ – nur die US-Quellensteuer wurde abgezogen – und ich zahlte KEINE weiteren Ertragssteuern an den deutschen Fiskus, obwohl ich wie gesagt den Pauschbetrag bereits aufgebraucht hatte.
So richtig schlau werde ich immer noch nicht daraus….
Erklärungen werden gerne genommen :) .
Ergänzen möchte ich noch, dass die berücksichtigten 8,43€ wohl genau den 25%+… Kapsteuern entsprechen, die der deutsche Staat bei der AbbVie-Dividende erhalte hätte.
Das löst es für mich auf. Da ich bei den Dividenden zuvor ZUVIEL Steuern gezahlt hatte (Quellensteuer), der Staat aber trotzdem die Gesamtdividende ohne Quellensteuerabzug ansetzte, erhalte ich das nun wieder, indem der Quellensteuertopf aufgelöst wird.
Bei Alexander gab es dazu mal einen sehr guten Blogartikel, wie ich mich jetzt erinnere. Dort ging es gerade darum, dass die Steuer aus den USA verloren geht, wenn man NICHT den Pauschbetrag reißt.
Hier ist er:
https://www.rente-mit-dividende.de/2015/01/26/die-besteuerung-von-dividenden/
@ Mattoc
Erzähle uns doch mal, ob bei der nächsten Dividende dieser Verrechnungstopf eine Rolle spielt.
@Andrea
Für eine anständige BU zahlt man mehr als 50 €/Monat.
Generell ist das teilweise mathematische Verständnis und die naive Vorstellung erschütternd, wenn Manche meinen, man könnte sich sein eigenes Sicherheitspolster zusammensparen. Seltsam sowas auf einem Finanzblog mitzubekommen.
Mal von der Tatsache abgesehen, dass ein früher BU Vorfall und dazugehöriges anstehendes Hartz 4 einen erstmal dazu zwingen die paar gesparten Kröten aufzubrauchen, bevor der Staat einspringt.
BU = Schutz des angesparten Vermögens, aber soweit denken viele nicht. Eigentlich sollte für jeden Sparer hier eine BU zum Standardrüstzeug gehören.
Singles können natürlich auch russisch Roulette spielen, aber dann bitte im Worst-Case nicht die Ohren vollheulen.
Eine BU ist geradezu spott-billig für den Schutz, den sie bietet. Hier gilt es die eigene Arbeitskraft ab 1 Million Euro aufwärts über das gesamte Erwerbsleben abzusichern!
Da sind zu erbringende Gesamtbeiträge im mittleren 5-stelligen Bereich geradezu lächerlich.