Weltweit gibt es einen Trend gegen den sinnlosen Konsum. Ich habe einen super Artikel über den Minimalismus in der isrealischen Tageszeitung “Haaretz” entdeckt. Es zeigt, wie Menschen den Überfluss in ihrem Haushalt angehen und ausmisten. Auf der Suche nach weniger Stress, mehr Ordnung und mehr Zufriedenheit. Apple-Gründer Steve Jobs war ein Minimalist, er besaß ganz wenige Dinge. Sein Apartment war ziemlich leer. Er hatte nur wenige Möbelstücke.
Amerikaner geben jedes Jahr 1,2 Billionen Dollar für Zeug aus. Das meiste wird nur kurz benötigt. Es landet schnell im Müll. Nach Angaben der Consumer Federation verlassen 99 Prozent der Dinge, die Amerikaner kaufen, innerhalb von sechs Monate wieder den Haushalt.
Cool finde ich den Minimalisten Fumo Sasaki, der in Tokyo lebt. Früher war der Journalist ein Messi. Er hatte endlos Zeug in seiner Wohnung. Bücher, Plunder, Kram. Im Kühlschrank befanden sich abgelaufene Lebensmittel, er trank viel Alkohol. Heute lebt er mit wenigen Dingen sehr bewusst. Seinen Job hat er an den Nagel gehängt. Er schreibt als freier Autor Bücher. Er sagt: “Du solltest dein Leben zufrieden leben.” Nicht ständig auf der Jagd nach materiellen Gütern sein:
Fumio Sasaki erzählte der britischen Zeitung “The Guardian” aus seinem Leben:
“Ich war nicht immer ein Minimalist. Ich kaufte viele Dinge und glaubte, dass all diese Besitztümer mein Selbstwertgefühl erhöhen und zu einem glücklicheren Leben führen würden. Ich habe es geliebt, eine Menge nutzloses Zeug zu sammeln. Ich konnte nichts wegwerfen. Ich war ein natürlicher Sammler von Schnickschnack, von dem ich dachte, dass er mich zu einer interessanten Person macht.
Zur gleichen Zeit verglich ich mich immer mit anderen Leuten, die mehr oder bessere Dinge hatten, was mich oft depressiv machte. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren und verschwendete immer Zeit. Alkohol war meine Flucht. Ich behandelte Frauen nicht fair. Ich habe nicht versucht, mich zu ändern. Ich dachte, das sei alles nur ein Teil von mir und ich hätte es verdient, unglücklich zu sein.”
Heute ist seine kleine Wohnung super ordentlich. Er hat nur wenige Kleidungsstücke. Früher war das anders. Der Schrank war proppenvoll mit Kleidungsstücken, die er meist nur ein paar Mal getragen hat. Seine Gitarre und Verstärker waren mit Staub bedeckt.
Er hat sich ständig mit anderen Menschen vergleichen.
“Ein Freund vom College lebte in einer noblen Wohnung auf neu erschlossenem Land in Tokio. Es hatte einen schillernden Eingang und stilvolle skandinavische Möbel. Als ich ihn besuchte, stellte ich fest, wie ich seine Miete in meinem Kopf berechnete, als er mich netterweise einlud. Er arbeitete für eine große Firma, verdiente ein gutes Gehalt, heiratete seine wunderschöne Freundin, und sie hatten ein wunderschönes Baby bekommen, es war in einem Kostüm modischer Babybekleidung. Wir waren schon in der Uni ziemlich ähnlich. Was war passiert, dachte ich. Wie hat sich unser Leben so sehr voneinander wegbewegt?
Oder ich sah ein makelloses weißes Ferrari-Cabriolet vorbeifahren, das wahrscheinlich doppelt so viel wert ist wie meine Wohnung. Ich würde stumm auf das Auto blicken, als es aus dem Blickfeld verschwand, während ich in die Pedale meines gebrauchten Rades trat.
Ich kaufte Lottoscheine und hoffte, ich könnte im Nu aufholen. Ich habe mit meiner Freundin Schluss gemacht. Ich habe ihr gesagt, ich könnte in meiner traurigen finanziellen Situation keine Zukunft für uns sehen. Ich verbarg währenddessen den Minderwertigkeitskomplex sorgfältig. Ich tat so, als ob in meinem Leben nichts falsch wäre. Aber ich war depressiv. Ich habe auch andere Leute depressiv gemacht.”
Alles, was er getan hat, war Dinge wegzuwerfen und weniger zu kaufen. Das hat ihn zufriedener gemacht. Er braucht weniger Plunder. Sich ständig mit anderen zu vergleichen, das hat er beendet. “Der Versuch, Glück zu kaufen, macht uns nur für eine Weile glücklich. Wir sind verloren, wenn es um wahres Glück geht.” Es sei mehr als nur eine Übung, sich von Dingen zu verabschieden. “Ich denke, es ist eine Übung, um wahres Glück zu lernen”, resümiert der Japaner.
Was lerne ich aus seinem Leben? Wenn jemand in jungen Jahren schon eine hohe Sparquote hat, ist das herrlich. Wer es auf 20 oder 60 Prozent schafft, vor dem habe ich Respekt. Es heißt, dass jemand zufrieden sein muss mit seinem Leben.
Aber du darfst es auch nicht zu extrem sehen. Du solltest von deinen Finanzen nicht besessen sein. Erlebnisse und soziale Aktivitäten sind wichtig. Daran würde ich nicht sparen. Ein Wochenende mit Freunden oder ein Mittagessen mit Kollegen – das schlage ich nicht aus. Materieller Besitz ist nicht wichtig, aber soziale Kontakte und emotionale Erlebnisse sehr wohl. Super finde ich zum Beispiel, wenn Familien in den Glacier Nationalpark in Montana gehen. Für Kinder wie Erwachsene ist das ein unvergessliches Erlebnis. Amerika hat zahlreiche dieser Nationalparks. Ein Besuch ist ein Traum.
Gerade für die Entwicklung von Kindern ist die Natur extrem wichtig. Körperliche Aktivität ist jeden Tag ratsam. Ausreichend Schlaf. Limitiert sollte die Zeit vor dem Bildschirm sein – vor allem für Kleinkinder, rät die Weltgesundheitsorganisation.
So sieht es in dem Nationalpark in Montana aus:
Mein Fazit ist: Spare an Zeug. Aber nicht an Erlebnissen. Vereise mit der Familie/Freunden. Besuche Konzerte und Museen. Genieße das Leben mit Sport, Natur, Hobbys. Plane gleichzeitig für die Zukunft. Spare und Investiere. Entrümple. Das muss ich auch alles machen. Etwas Unbequemes jeden Tag zu tun, sorgt für Zufriedenheit.
Ich glaube, dass das Ausgeben von Geld für Erlebnisse sich lohnt. Aber mache es klug und überlegt. Genieße heute schon den Alltag. Trotzdem kannst du es deutlich früher in die Freiheit schaffen. Gib dein Geld weise aus. Es bleibt am Ende des Tages “genug” von deinen Einnahmen übrig. Finde die Balance, Zufriedenheit und ein Gefühl von “genug zu besitzen”.
Ich finde es ja wirklich interessant und schön zu sehen wenn Menschen von einem durch Neid getriebenen Wahn konsumieren, dies erkennen und ihren Konsum reduzieren. Ich frage mich allerdings stets, was dann dieses “Ausräumen” der Wohnung bezwecken soll. Wem ist damit geholfen? Es ist vielmehr eine Schande, denn für die Herstellung des “Plunders” wurden Recourcen verbraucht die jetzt wieder aus der Wohnung getragen werden? Etwas inkonsequent.
Was genau bereitet einem innere Unruhe seine bereits gekauften 100 Jeans einfach im Schrank zu lassen und sich dem bereits aufgebauten Kleiderschranks zu bedienen? Komme ich mir nicht selbst etwas langweilig vor immer das gleiche zu tragen? Wäre es ein Kleidungsstück, dann wäre es sicherlich eine Jogging-Hose, aber will ich sie immer und überall tragen? Was hat es gebracht die Gitarre und den Verstärker wegzugeben? Haben diese Gegenstände laufende Kosten generiert? Die Gegenstände meiner Wohnung verschaffen ihr Individualität. Sie zeigen recht gut wie ihr Besitzer gestrickt ist und machen sie wohnlicher und häuslicher. Ich fühle mich in diesen spartanischen Wohnungen äußerst unwohl, sie haben etwas vom Wartezimmer beim Arzt.
Für Kinder wie Erwachsene ist das ein unvergessliches Erlebnis. Amerika hat zahlreiche dieser Nationalparks. Ein Besuch ist ein Traum.
Kann ich bestätigen. Wenn mich jemand fragt New York oder Land, dann würde ich ihm immer eine USA Reise außerhalb der Städte empfehlen. Egal ob Grand Canyon, Zion-National-Park, Death Valley etc. alle wunderschön.
Diesen Sommer geht es in den Sequoia-Nationalpark in Kalifornien. Dort gibt es die riesigen Mammut-Bäume zu sehen. Ich freue mich schon. Vorhger gibts aber etwas Technik auf der VMworld in San Francisco zu erleben.
@ Daniel
Was bringen 100 Jeans im Schrank? Nichts. Es geht beim Ausmisten darum, eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Es geht darum, Last loszuwerden. Viele Menschen sehen im Shopping eine Art Therapie zum Wohlfühlen – das Gegenteil ist der Fall. Viel Plunder und ein leeres Konto sind die Folge. Wenn du ausmistest, wirst du vermutlich nicht mehr so schnell impulsive Einkäufe machen.
Ich wünsche dir viel Spass und Erholung im Sequoia-Nationalpark in Kalifornien. Hier ist noch ein guter Artikel über amerikanische Nationalparks:
https://www.biglifemag.com/best-places-to-see-wild/
Nein 100 Jeans im Schrank bringen nichts. Ich als Mann benötige auch keine 100 Jeans. Ich selber habe total vielleicht 15 Jeans davon sind 2 oder 3 alt, die ich nur noch für Gartenarbeiten verwende. die anderen 12 Stück sind zwei in schwarz der rest ist in unterschiedlichen Blautönen.
Gerade im Bereich Kleider können wir Männer gut viel Geld sparen.
@Daniel Du musst die 100 Jeans ja nicht wegwerfen, man kann sie abgeben in die Altkleidersammlung, dann werden sie weitergetragen oder bei 100 wohl das erste Mal getragen, welche sich keine neuen Hosen leisten können. Das ist doch sinnvoller als wenn sie im Schrank altern. Oft trägt man nur ein kleiner Teil des Schrankinhaltes, vieles bleibt unberührt, weil es nicht mehr oder gar nie wirklich gefallen hat, nicht passt oder ähnlich. Diese Sachen bringen dort nix. Aber ja, in den Müll würde ich das Zeug nicht werfen, es kann ja weiterverwendet werden.
Je zufriedener meine Frau wird, desto mehr verkauft sie Dinge, die aus einer Zeit mit innerer Unzufriedenheit stammen.
Für Menschen die sich das nicht vorstellen können, schlage ich vor, mal ein paar Tage zu reisen, am besten Zelten und dabei spannende Orte zu besuchen.
Mal sehen, wie oft ihr an eure Besitztümer denkt. Vermutlich gar nicht, da das im Hirn erstellte Glücksgefühl dominieren wird.
was macht man mit 100 Jeans ??
ich habe etwas über 60 Kleidungsstücke (zzgl. meine Kleidung für die Arbeit) und ich finde die bereits schon zuviel ;)
aber meine Frau kann nicht lassen, mir ständig was zu kaufen ;)
Hey Leute,
ich will demnächst mit Imkern anfangen. Als Hobby nebenbei.. Kennt sich jmd aus? Ich werd wahrscheinlich bei einem Verein Mitglied werden müssen um alles zu lernen.
Ich habe heute einen penny stock gekauft aber mit über ner Milliarde Umsatz.. Wasser und Abwasser unternehmen aus China… Seit 6 Jahren wächst Gewinn und Umsatz wirklich stark. China water affairs group. Das ist mein erster penny stock.. Was haltet ihr davon? Investiert ihr überhaupt in China? Außer alibaba etc.
Mfg
Leute, die 100 Jeans waren einfach aus dem Bauch heraus gewählte Zahl. Aber mal ehrlich, ich habe jetzt vielleicht 20 Jeans im Schrank. Für einen Minimalisten/Frugalisten ist das vermutlich eine viel zu hohe Zahl. Und ja, es dauert mitunter bestimmt nen halbes Jahr bis ich jede Jeans mal wieder angezogen habe und es gibt sicherlich immer Kleidungsstücke die man lieber trägt als andere. Aber die Jeans sind doch ein schönes beispiel. Einige davon sind 10-12 Jahre alt. Werden sie schlechter davon wenn sie im Schrank liegen? Eine Jeans die ich nur gelegentlich trage verschleisst auch weniger.
Ich könnte jetzt natürlich anfangen herauszufinden welche Jeans ich am liebsten trage und die Anzahl auf 5 oder 8 reduzieren, ich bleibe aber bei meiner ursprünglichen Fragestellung. Inwieweit soll mich das geistig weiter befreien. Die Jeans sind bezahlt, nehmen verhältnismäßig wenig Platz ein bzw. der Platz ist bereits allokiert und solange ich keine weiteren Jeans kaufe entstehen mir auch keine Kosten.
Alte Klamotten ziehe ich für Bauarbeiten oder im Garten an, da ist es dann egal wenn was dreckig wird.
@Tim: Danke für den Link zu den Parks
Ich finde Minimalismus gut, aber ich finde man kann es damit auch übertreiben. Fumio Sasakis Wohnung finde ich z. B. recht kahl und unpersönlich. Es könnte auch irgendein Hotelzimmer sein.
Ein Schreibtisch, ein Bett, ein Schrank, ein Stuhl. Keine Pflanze. Keine Bilder. Alles auf eine Person ausgerichtet. Da ist kein Platz für Freunde oder Gäste.
Ich habe gestern ein Apartment eines jungen chinesischen Architekten in Melbourne auf Youtube gesehen, dass viel eher meinem Ideal des Minimalismuses entspricht.
https://youtu.be/nFu7zE9DnRA?t=1
Von meinen drei Jeans ist eine jetzt endgültig verschlissen. Bio-Öko Jeans, hat sich einfach zerlegt. Die war farblich genau zwischen den beiden anderen (hell und dunkel). Den Stoff davon verwende ich noch für einen Lampenschirm, innen Jeans, aussen Furnier, oder umgedreht, weil ich baue das wendbar.
Sonst hab ich noch drei Hosen aus 80-100 Jahre altem Leinen, selbstgenäht. Dito ein paar Hemden.
Nein, ich bin kein Minimalist. Bei mir ist es nur aufgeräumt. Und ich mache lieber mal was selber als dafür zu bezahlen, dass es andere machen.
Tims letztem Satz kann ich nur zustimmen:
Finde die Balance, Zufriedenheit und ein Gefühl von „genug zu besitzen“.
@Daniel, ich glaube, ich verstehe, was du meinst.
Teilweise kann man auf den Minimalisten-Blogs den Eindruck gewinnen, “in” ist, wer unter 100 Dinge besitzt. Das ist dann auch nur wieder ein neuer Trend, dem hinterhergerannt wird. Wenn du 20 Hosen besitzt und die immer mal wieder trägst, haben sie ja einen Sinn.
Aber wie viele Menschen (vor allem wir Frauen) kaufen permanent neue Kleidung und ziehen sie nie an. Eigentlich wird dann keine Kleidung gekauft, sondern ein Belohnungsgefühl, das nur leider nie lange anhält. Ausmisten hilft mir ganz stark dabei, zu reflektieren, wie viele Dinge ich eigentlich nicht genutzt habe und gekauft habe mit der Idee, sie würden mein Leben interessanter/glücklicher/bequemer machen.Wie viele Menschen haben Bücher, die sie nie gelesen haben, aber sie sehen halt gut aus im Bücherregal, wenn Besuch kommt? Seitdem ich das reflektiere, muss ich keine Shoppingdiät machen, denn mir ist klar geworden, wie wenig ich eigentlich wirklich brauche. Ich denke, dass geht vielen so, die mit dem Ausmisten anfangen. Und ich wollte es anfangs nicht glauben, aber mit jedem Teil, dass mein Haus verlassen hat, habe ich mich besser gefühlt. Mittlerweile sieht es auch bei mir sehr reduziert aus (wobei ich noch Pflanzen besitze ;)), ich merke aber, dass das den Geist nach einem stressigen Arbeitstag extrem beruhigt.
Du hast vielleicht schon immer einfach nur Jeans gekauft und brauchst so einen Ausmist-Marathon nicht, um deinen Konsum zu hinterfragen. Dann bist du schon weiter als viele andere, denn Werbung suggeriert ja immer auch, dass man nicht nur Produkte kauft, sondern einen bestimmten Lifestyle und ein Gefühl.
Chris K. Imkern
Tolle Idee hatte ich auch Mal vor, es aber dann nicht umgesetzt mangels Zeit / anderer Projekte. Du kannst dich vorab super über das Internet/ YouTube usw informieren/ vorbereiten . Bei uns in der Gegend wird jedes Jahr ein Anfänger Kurs kostenlos durch den imker Verein angeboten . Das macht auch Sinn , da man hier einen Paten bekommt soweit ich weiß . Und die praktische Umsetzung ist dann doch nochmal anspruchsvoller als es nur bei YouTube zu sehen . Kannst ja Mal schauen was bei dir in der Gegend vorhanden ist .
Detail Informationen kann ich dir leider nicht geben .
Wie viele Menschen haben Bücher, die sie nie gelesen haben, aber sie sehen halt gut aus im Bücherregal, wenn Besuch kommt?
Hmmm, seltsam. Wozu sollte man gelesene Bücher behalten? Gelesene Bücher gebe ich immer zeitnah in die öffentliche Bücherbox (ausser Sachbücher), und hole mir neue. Somit stehen bei mir fast nur ungelesene Bücher sichtbar im Regal :-)
naja, nur wenn sie als Status im Schrank stehen und jahrelang nicht gelesen werden, haben sie für mich nicht den Sinn von Büchern, sondern von “Intelligenzdeko”. Die meisten Bücher gebe ich auch wieder in Umlauf, aber einige besonders gute behalte ich dann doch (die werden dann maximal ausgeliehen;)).
Was haltet ihr von diesem Finanzberater/Dienstleister?
https://www.obermatt.com/de/investing/anleitung.html
Argumente versus ETF:
https://www.obermatt.com/de/investing/eigener-index.html
Du hast vielleicht schon immer einfach nur Jeans gekauft und brauchst so einen Ausmist-Marathon nicht, um deinen Konsum zu hinterfragen. Dann bist du schon weiter als viele andere, denn Werbung suggeriert ja immer auch, dass man nicht nur Produkte kauft, sondern einen bestimmten Lifestyle und ein Gefühl.
Danke Finanzfee für deine Erklärung, ich glaube ich kann mich zumindest reindenken warum das für den ein oder anderen befreiend ist. Mein Ding wäre es aber nicht, vor allem würde es bei mir vermutlich ins Gegenteil umkehren, wenn eine Wohnung oder ein Stauraum der jetzt voll ist plötzlich wieder leer wäre, käme bei mir das innere Gefühl auf diesen Platz wieder auszunutzen. Es würde eigentlich dazu führen dass ich mich ermutigt fühle mir wieder Zeug zu kaufen.
Hmmm, seltsam. Wozu sollte man gelesene Bücher behalten? Gelesene Bücher gebe ich immer zeitnah in die öffentliche Bücherbox (ausser Sachbücher), und hole mir neue. Somit stehen bei mir fast nur ungelesene Bücher sichtbar im Regal
Romane leihe ich mir zu 99% sowieso aus unserer Bücherei aus, bei mir sind es eher Sachbücher. Und bei den meisten habe ich mir Notizen oder Klebezettel gemacht und entweder ich leihe sie Freunden aus wenn ich glaube dass sie ihnen was bringen oder ich krame das ein oder andere nach 3-4 Jahren nochmal raus und begutachte meine Lesezeichen. Viele Bücher erschließen sich da erst beim zweiten Lesen oder man hat mehr dazugelernt und kann es besser deuten. Bücher die für mich geistig kein Gewinn sind, vieles wiederholt sich ja, gehen bei mir in die Bücherbox der Bücherei.
zur Obermatt Argumentation vs ETF:
Transparenz: Sie kennen Ihre Aktien ganz genau und Sie haben sich bewusst für diese entscheiden
halte ich für gewagt. Da niemand von uns im Vorstand bzw. Aufsichtsrat sitzt würde ich selbst bei einer deutschen Aktie nicht von mir behaupten dass ich genau weiss was das Unternehmen macht, auch wenn ich mich bewusst dafür entschieden habe. Es bleibt meist einfach nur die Hoffnung darauf das Geschäftsmodell grundlegend verstanden zu haben und die Hoffnung bzw. eine Kalkulation bzw. Wette dass das Unternehmen in 20 Jahren noch existiert und dann höher bewertet ist.
Keine versteckten Gebühren: Bei Fonds müssen im Total Expense Ratio (TER) nicht alle Gebühren ausgewiesen werden. .
Dieses Argument ist etwas schwach, denn selbst wenn sich bei einem ETF mit 0,2er TER die Gebühren verdoppeln würden wäre das immer noch wenig und sogar für die meisten im Sparplan vermutlcih günstiger als ein handselektiertes Aktiendepot das manuelle Orders oder ggf. Rebalancing und damit Kaufgebühren nach sich zieht. Desweiteren werden dank MIFID2 die Kosten über den Broker ausgewiesen und über Trackingdifferences auch historisch für ETFs aufgeschlüsselt. Bei den meisten waren diese Kosten sogar oftmals niedriger als in der TER angegeben.
Keine Übergewichtung von teuren Aktien: Ein Index übergewichtet teure Aktien per Definition, denn je teurer die Aktie, desto grösser ist ihr Anteil im Index. Das bedeutet, dass Sie mehr teure Aktien als günstige Aktien haben. Das drückt auf Ihre Index-Rendite.
Dieses Argument ist haltlos, denn ist ist nur bei Kapitalbasierten ETF so. Wer das nicht möchte (obwohl er historisch damit gut gefahren ist), kan auch einen gleichgewichteten Index oder etwas anderes nehmen. Die Auswahl war nie so groß.
Keine Übergewichtung von grossen Aktien: Bei Ihrem eigenen Portfolio wissen Sie genau, welche Aktien Sie besitzen. Es kommt also zu keiner Übergewichtung von grossen Aktien, wie das bei Index-Fonds vorkommen kann. So sind sie immer gut diversifiziert.
Siehe oben, alles eine Frage des ETF. Desweiteren ist das Argument an sich auch haltlos, denn würde ich heute 10 Aktien kaufen und gemäß Buy-And-Hold liegen lassen würden sich auch dort einige Übergewichtungen bilden, was völlig natürlich ist, da die Aktien unterschiedlich laufen. Entweder ich lasse es dann laufen oder Rebalance (Kosten). Genauso kann ich bei ETF mit Beimischung gegensteuern, z.B. wenn ich einen STOXX 600 Europe ETF dazukaufe der die Übergewichtung der USA etwas dämpfen soll. Etwas pauschal alles.
Kein Interessenkonflikt: Obermatt ist unabhängig von Ihrem Geld. So wird die Analyse und die Verwaltung Ihres Geldes nicht von einer Hand durchgeführt.
Ein ETF hat auch kein Interessenskonflikt. Er muss nichts beweisen und gehört auch nicht Blackrock oder Comstage. Es ist ein weltweit ausgegebener Maßstab z.B. von MSCI oder FTSE an den sich alle orientieren. Und diese Performance ist bei jedem messbar.
Kein Gegenparteirisiko: Sie besitzen Ihre Aktien und sind unabhängig von Finanzprodukten wie Fonds oder ETFs, die oft selbst wieder Gegenparteirisiken eingehen, um Kosten zu sparen oder zusätzliche Gebühren zu verstecken.
Das Kontrahentenrisiko wird im Wesentlichen bei SWAP ETF genannt, ist aber gesetzlich reguliert auf eine prozentuale Obergrenze und findet bei physisch replizierenden ETF defakto nicht statt. Es gibt bei ETF manchmal eine Wertpapierleihe, das ist aber kein Geheimnis sondern kann sich jeder in den Broschüren nachlesen ob das auf seinen ETF zutrifft. Interessant ist hier, dass es als Gegenargument geführt wird, weiter oben hat man sich über die Kosten beschwert. Hier hat man ein Mittel um die Kosten zu senken dann ist es auch nicht gut. Wertpapierleihe ist auch nichts, was auf einen ETF beschränkt ist, es gibt auch Broker die das mit deinen Aktien machen. Und anzunehmen dass eine Wertpapierleihe ohne Gegenversicherung läuft ist etwas naiv. Für mich ein haltloses Argument.
Tiefere Gebühren: Obermatt erlaubt es Ihnen, Ihre Aktienbewertung und Ihr Aktienkauf zu trennen. Sie müssen nicht mehr alles aus einer Hand beziehen. So sind Sie mit einem Discount-Broker langfristig wesentlich günstiger investiert. In der dritten Säule können die gesparten Gebühren bis 90’000 Franken ausmachen.
Klingt für mich nach dem üblichen Werbe-Geschwurbel. Ich glaube, wer wirklich keinerlei Lust hat sich mit Geldanlage zu beschäftigen, ist selbst mit einem semi-aktiven Fonds wie dem ARERO (AKtien/Renten/Rohstoffe) besser bedient. Das ist aber nur meine Meinung.
@Gainde, leg doch mal vor. Was hälst Du von ihm?
Lieber Tim,
ich finde Deine Beiträge echt klasse. Mach bitte weiter so.
Ich kann das oben beschriebene nur bestätigen. Die Konzentration auf das Wesentliche: Familie, Kinder, Freunde, Natur und Glück bereiten Freude und sind für mich die Energiespender im Leben. Kein durch Kauf eines neuen Gadgets kurzfristig erschaffenes Glücksgefühl kann das auch nur ansatzweise ersetzen.
Diese Erkenntnis hätte ich gerne schon im jungen Erwachsenenalter gehabt, war aber zu abgelenkt von Konsum, Werbung und Medien. Dies soll kein Vorwurf sein, sondern ist vielmehr als Selbstkritik gedacht.
Das Vermitteln an die Kinder, dass Glück und Konsum langfristig nicht wirklich zusammenhängen, sollte eine Hauptaufgabe von Eltern sein. Sparen, Anlegen und Investieren eine Andere.
Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder. Dementsprechend sollte man auch Handeln. Was macht uns bzw. unsere Kinder glücklich? Eine PS4 oder doch die kleine Wanderung im nächstgelegenen Wald mit Naturpfad? Wenn wir Spaß an einer Sache haben, so werden es unsere Kinder auch. Es spricht ja nichts gegen einen Kompromiss bei der obigen Auswahl.
@Chris K
Ein Kollege ist nun Hobby-Imker. Er hat einen Kurs bei einem Verein besucht. So kommt man an gute Kontakte. Er und seine Familie haben dann mehrere Bienenstämme von älteren Imkern übernommen. Imkern klingt für mich nicht ganz so einfach: Kampf gegen Milben, Zufüttern mit Zuckerwasser.. War bei ihm vor allem im ersten Jahr sehr pflegeintensiv bzw. einige Bienen sind anfangs weggestorben. Aber ihm macht es Spaß und letztes Jahr gab es selbst gemachten Met.
@Daniel
Weniger Gegenstände spart Zeit. Wer sich z.B. öfter durch den Schrank wühlt, um die Lieblingsoberteile zu suchen, verschwendet Zeit. Ebenso, wenn man um putzt, Gegenstände abstaubt etc, umzieht etc. Ich bin ein großer Fan vom Ausmisten. Hauptziel ist es zwar, dass unnütze Sachen gar nicht erst Einzug erhalten, aber ganz verhindern konnte ich das bisher nicht. Und immer wieder habe ich Sachen in der Hand, bei denen ich mir denke: “Wann habe ich das überhaupt mal benutzt?” und die ich dann doch nicht wegwerfe.. um das Ganze dann jährlich zu wiederholen. Im besten Fall verschenke ich ungenutzte Sachen. Oder ich mache ein Foto und schmeiße Sachen weg. Würde ich das nicht machen, hätte ich z.B. 100 Grußkarten irgendwo rumfliegen. Zudem bin ich ein unordentlicher Mensch. Je weniger Sachen ich habe, desto besser kann ich Ordnung halten.
@ Insider @ Ex Studentin
Danke für euer Feedback. Werde es die Tage bei einem dieser Vereine probieren..
@ Daniel
Stimme mit deinen Punkten überein. Schlussendlich ist seine Aussage, dass man auch mit 20-30+ Einzelaktien, die über Branchen/Länder/Währungen gestreut sind, etwa gleich gut wie ein breiter Index fährt. Es gibt ja dieses bekannte Beispiel mit dem Affen, der zufällig Aktien pickt und dabei fast besser als die meisten Fondmanager fährt. Einziger Vorteil wäre, dass die TER entfällt. Über das Thema Kauf/Verkaufspunkt bleibt er jedoch etwas schwammig (“langsam rein, langsam raus”). Einzelaktien über Jahrzehnte zu halten muss bei den aktuellen, technologischen Umwälzungen gut überlegt sein. Denke, dass diese Vorgehensweise jedoch in der Generation unser Eltern/Grosseltern sicherlich für Privatanleger die beste war – als alternative zu aktiven Fonds mit 2% Gebühren.
@Bücher
Ich lese eigentlich nur Sachbücher, früher habe ich ein paar Klassiker gelesen, aber für Romane fehlt mir die Zeit. Ich hatte mal eine grössere Bibliothek, aber die ist mittlerweile abgebaut bis auf ein paar wenige Bücher, die ich noch lesen möchte.
Gerade bei Sachbücher bringt es auch nichts, wenn man Bücher nur liest, man muss sie umsetzen. Ich mache das jeweils so, dass ich mir die wichtigsten Erkenntnisse in ein Notizbuch aufschreibe, und somit jene Punkte, welche umgesetzt werden sollen, aus dem Buch extrahiert habe. Danach kann man es weitergeben.
Von 100 Bücher sind vermutlich 10 gelesen und von 10 gelesenen Büchern wurde vermutlich 1 umgesetzt ;)
Einzelaktien
Man kann ja im Internet eingeben, wie sich die Vola oder auch die Rendite mit der Anzahl der aktien zb zum dax verändert.
Man sieht ziemlich gut, dass bereits bei 10-15 Aktien die vola sich deutlich an den Index annähert. Bei 25-35 Aktien ist kaum noch ein Unterschied zum Index vorhanden.
Möchte man ausreichend diversifizieren und chancen einen index out zu performen reichen dann diese 10-15 Unternehmen.
Möchte man die indexrebdite mit einzelaktien anstreben dann scheinen ca 30 Werte als auszureichen.
-M
OK, welche 15-30 Einzelwerte muss ich jetzt nehmen?
Worrier
Am besten wie der Affe: Dartpfeile auf ne Kursliste werfen.
….ist ist reine Statistik…. nehme einfach mal an, dass du gesunde Unternehmen kaufst die gewisse qualitätsmerkmale aufweisen.
-M
Einziges Manko ist die Rückerstattung ausländischer Quellensteuer, die sich oft nicht lohnt. Ein Ansatz wäre 50% heimische Einzelaktien + 50% ETF FTSE All World. Als Schweizer bsp. unterliegt man auch einem Fremdwährungsrisiko, das nicht unbedeutend ist (siehe Entwicklung USD, GBP).
Konsumenten sind gut für unsere Aktien. Wir wollen lobpreisen dass es genügend Konsumclowns gibt ;o)
Anders Thema: Wie würde sich eigentlich eine Währungsreform (Ende des Euro) auf Aktien auswirken? Bargeld wäre sicher der Verlierer, oder?
Irgendwann kommt dies sicherlich. Es ist nur die Frage wann.
@Ralf Währungsreform
Kommt natürlich drauf an, unter welchen Vorzeichen eine Währungsreform käme, die letzte war ja von DM zum EUR und das hatte kaum Konsequenzen auf Aktien.
Wären die Vorzeichen Schlechte also z.B. Depression oder Hyperinflation, wäre es natürlich ganz anders, dann würden Aktien natürlich stark leiden, aber genau dann sollte man Top-Qualität im Depot halten, denn sie werden sich wieder erholen. Gute Aktien haben schon andere Währungsreformen und Kriege überstanden. Kurzfristiger Profiteur wären dann wohl Edelmetalle. Schlecht schaut es aus bei Bargeld und Obligationen. Immobilien sind auch gut, jedoch nur wenn sie nicht zu hoch verschuldet sind, denn die Umwandlung von Krediten von Währung alt auf neu ist in der Regel nicht zu Gunsten der Schuldner ;)
Man darf nicht vergessen, dass ein Index wie der S&P500 von 1996-2013 immer zwischen 800 und 1500 Punkten stand. 17 Jahre flat!!
Ray Dalio hat in seinem All Weather Portfolio bsp. nur 30% Aktien, dafür viele Anleihen, Rohstoffe und Gold.
Super Artikel zu Warren Buffett und seinem letzten Interview:
https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/buffetts-geist-widersteht-bankern-mit-bullshit-ideen/story/12669230
@Leo Dietrich
Der S&P500 hat Dividenden nicht im Index, also hast Du immerhin die Dividenden gehabt. Man findet immer Zeiten oder Indizes, am Häufigsten das Beispiel Japan, wo Aktien nicht so gut liefen, aber langfristig 20+ Jahre ist es immer das Beste gewesen bisher, und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dies auch in Zukunft so bleibt.
@ Bruno
Über welches Vehikel bist du in Aktien investiert?
@ Gainde du hast auch eine Fremdwährungschance gerade als Schweitzer wo die Zenralbank führend in der Schaffung von neuen Geld mit heißer Luft ist.
Klar solange die ganze Welt glaubt der Franken ist eine gute Fluchtwaehrung läuft’s natürlich in die falsche Richtung für dich, wenn’s aber dreht.
Man sollte aber auch nicht vergessen, dass diese unnötige Konsum uns Aktionären zugute kommt.