Krieg, Corona, Preisschock: Die Turbulenzen werden heftiger. Was tun? Mehr Sport machen, gesund ernähren und mutig gegen den Trend investieren

Die Börse wackelt. Wir stehen vor schwierigen Zeiten. Die Inflation ist außer Kontrolle geraten – in Teilbereichen hat sich die Teuerung auf ein 40-Jahres-Hoch geschraubt. Großbritannien meldete gerade für Mai 9,1 Prozent Inflation. Das ist eine erhebliche Belastung für die Menschen. Sprit, Strom, Lebensmittel werden immer teurer. Die Notenbanken wie die Fed sind alarmiert. Sie müssen reagieren. Die Leitzinsen stehen vor kräftigen Erhöhungen.

Was machst du als Aktionär in diesen Krisenzeiten? Wir haben einen Bärenmarkt, der sich so schnell nicht nachhaltig erholen wird angesichts der massiven Probleme: Krieg, Corona, Inflation … Aber was machen? Du gibst per Sparplan jeden Monat reichlich Geld in deine ETFs. Vielleicht in diesen hier von Vanguard. Du verlierst deinen Optimismus nicht. Österreichs Zeitung “Die Presse” hat einen guten Podcast heute gebracht zum Thema “10.000 Euro Investieren als jüngerer Anleger“. Geraten wird zu einem internationalen ETF/Fonds – so früh wie möglich anzufangen.

Statt ein Haus zu kaufen, sollte man in Parkplätze in Großstädte investieren, rät der Podcast. In Wien könne man beispielsweise Parkplätze ab 20.000 Euro kaufen. Dort lässt sich gutes Geld verdienen. In Berlin sind die Parkplätze teuer geworden. Lohnt sich das noch? Vielleicht als Langfristinvestor, der gut verhandeln kann.

Also, weiter Investieren. Du lenkst dich von der Dauerkrise am besten mit viel Sport, Bewegung ab. Das hebt die Stimmung, baut die Ängste ab:

Und du achtest auf eine gesunde Ernährung, auch das hebt die Stimmung. Vielleicht nimmst du dir vor, zehn Kilo dieses Jahr abzuspecken:

Such nach Sparmöglichkeiten

Du suchst nach Sparmöglichkeiten in deinen Konsumausgaben. Früher gab es mehr Verzicht. Zum Beispiel spielte die Eigenleistung eine große Rolle. Heute wird für jede kleinere Reparatur ein Handwerker bestellt. Es muss eine Putzfrau her. Früher haben die Menschen ihren Garten selbst angelegt, heute wird ein Landschaftsgärtner für viel Geld angeheuert. Es muss ein Pool her usw.

Viele Menschen haben kein Einnahme-, sondern ein Ausgabeproblem! Früher bist du einmal im Jahr in den Urlaub gefahren. Heute werden zig Reisen gemacht – auch über ein langes Wochenende fliegen einige schon weg. Gleichzeitig will man heute ein nagelneues 150m² Haus mit einem großen Garten haben. Natürlich in guter Lage. Dann muss ständig modernisiert werden. Eine neue Kücheninsel. Ein neues Marmorbad. Der moderne Konsummensch braucht ein neues Auto, wenn das “Alte” fünf Jahre alt ist, obwohl es noch komplett in Ordnung ist. Keiner will ein Auto fahren, das alt aussieht, so scheint es zumindest zu sein.

Wenn das benötigte Eigenkapital für ein schickes Haus oder schnittige Wohnung nicht vorhanden ist, wird gemeckert. Anstatt zu sparen, beschwert man sich. Es gibt Familien, die verdienen das dreifache Einkommen des Durchschnitts und kommen trotzdem nur auf eine Sparquote von zwei Prozent. Es mangelt an Genügsamkeit, an Bodenständigkeit.

Ziel sollte sein 100.000 im Depot im Alter von 33 Jahren zu haben

Ich möchte dich motivieren, einen Nebenjob anzunehmen. Ich hatte immer einige Nebenjobs. Das hat mir geholfen, schneller beim Depotaufbau zu sein. Der kanadisch-amerikanische Geschäftsmann Kevin O’Larry empfiehlt, dass man mit 33 Jahren 100.000 Dollar im Depot haben sollte. Wer seine Sparziele zu gering setze, werde von der Zeit bestraft und könne kein ausreichendes Vermögen mehr aufschichten, warnt er. Leser Vinc ist jedenfalls auf gutem Weg, im Alter von 30 sechsteilig im Depot zu sein, das hat er im Leserbrief geschildert. Ich finde klasse, was er sich aufgebaut hat.

Nebenher kannst du dich vielleicht selbstständig machen. Es kann ein Gartendienst (Rasenpflege), Webservice, Nachhilfe … sein. Wo kannst du noch Geld verdienen? Fitnesstraining, TV/Heimkino installieren, Landschaftsbeleuchtung, Hausreinigung, Entrümpeln, Bepflanzungen …

Noch 2 Tipps: Ein kostenloser Anlage-Leitfaden und Kreuzfahrtschiffe senken Preise radikal

Die Website TheMarket.ch, für die ich schreibe, hat einen Leitfaden für Anleger herausgebracht, der kostenlos ist: Nach dem Motto wetterfest Anlegen in schwierigen Zeiten.

Ach ja, wer nach einem günstigen Urlaub sucht, der schaut sich bei Kreuzfahrtschiffen um. Einige Anbieter haben die Preise pro Nacht auf unter 100 Dollar gesenkt, während Hotels in den USA im Schnitt fast 150 Dollar kosten. Bei den Ozeanriesen ist wohlgemerkt feines Essen mit dabei und andere Extras. Besonders stark scheinen zur Zeit die Rabatte bei Norwegain Cruise Line zu sein.

Aber angesichts von Affenpocken, Corona und Krise kannst du auch mal auf Fernreisen verzichten. Freunde waren auf einem Schiff und mussten in eine nervige Quarantäne, nachdem bei ihnen der Covid-Test positiv ausgefallen war. Es soll richtig nervig gewesen sein – in der Kajüte oder einem kleinen Hotelzimmer eingesperrt zu sein.

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51 Kommentare
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Gurnig Sabin
1 Jahr zuvor

Nicht zu vergessen ist, daß man heutzutage quasi ein Auto “braucht”, auch wenn die nächste Bushaltestelle nicht weit ist und man das Geld nicht hat. Dann wird halt eben der Wagen finanziert. Ich kann mich erinnern, dass meine Eltern lange kein Auto hatten, weil sie das Geld dafür nicht auf den Konto hatten und lieber ins Eigenheim gesteckt haben. Da sind wir mit dem Fahrrad oder mit dem ÖPNV gefahren und es ging auch.

Paluma
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

Bei den meisten paaren würde schon 1 Auto + alternatives Verkehrsmittel wie zum Beispiel Roller, Motorrad, Fahrrad oder Bahn und Bus reichen. Sobald 2 Autos im Spiel sind bei normalen Einkommen bleibt bei vielen nicht mehr viel zum sparen.

Gurnig Sabin
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

Ich auch nicht. Fahre viel Rad oder mit dem ÖPNV. Zur Not auch mal Carsharing.

Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Gurnig Sabin

Das sagt sich recht leicht wenn man die damaligen Ausgangssituationen betrachtet. Damals deutlich mehr im Handwerk/Lehre und das deutlich regionaler. Auch in kleinen Dörfern/Städten gab es da genug Jobs. Man musste also oftmals nicht weit zur Arbeit.

Heute arbeitet gefühlt 80% von Deutschland im Dienstleistungsgewerbe und das ist auf große Städte konzentriert. Niemand fährt heute freiwillig 40km mit dem Fahrrad zur Arbeit. Und ÖPNV mit 3-4 Bussen am Tag passt nichtmal im Ansatz in die flexiblen Zeiten. Das lässt sich aus Sicht von jemanden (nicht auf dich bezogen) der in einer großen Stadt wohnt immer leicht sagen, auf dem Land ist das aber ein anderer Schnack.

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  Daniel

Naja gerade jetzt mit dem Trend Homeoffice geht es doch immer leichter. Ich war in den letzten 6 Wochen 3x im Büro.

-M

dagee
1 Jahr zuvor
Reply to  -M

Wie gesagt: „Trend“
Das ist demnach leider noch nicht in allen Haushalten angekommen. Und ob das auch bleibt, weiss man nicht.
Und nicht jeder Berufszweig kann davon profitieren. Pfleger, Tierpfleger, Laboranten, Ärzte, usw. können eben nicht in das Homeoffice… Sollte man bei solchen Bemerkungen nicht vergessen.

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  dagee

Natürlich kann das nicht jeder :-) jedoch immer mehr….ist wie mit dem reich werden…jeder kann es, nur nicht alle :-)

-M

Bruno
1 Jahr zuvor

Auch wenn es jetzt 10-20 Jahre runter oder seitwärts geht, durchhalten, solche Phasen sind völlig normal:

comment image

30er Jahre, 70er Jahre oder auch Anfang dieses Jahrtausend, kann schon mal 10-20 Jahre gehen bis neue All-Time-Highs entstehen, diese Zeiten sind entscheiden für den langfristigen Vermögensaufbau, man akkumuliert da einfach laufend immer noch mehr Anteile und irgendwann kommt die grosse Welle wo sich alles auszahlt wie Anfang 50er, Anfang 80er oder Ende Finanzkrise und katapultiert das Depot in neue Höhen, Dividenden fliessen weiterhin auch in diesen Zeiten, welche man idealerweise gleich wieder reinvestiert.

Gerade für jüngere Investoren die noch nicht allzu lange dabei sind sind das hervorragende Zeiten, wer stur und stetig fleissig sein Depot auffüllt.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

@durchhalten
ja, das stimmt natürlich. Allerdings kommt es doch auch auf das eigene Alter bzw Lebensphase an. Wer mit Anfang 60 in die 15 Jahre absteigend/ seitwärts gerät – für den ist es weniger schön als für einen 25 jährigen Studienabgänger am Anfang des Vermögensaufbaufs.
Das Leben ist endlich und auch die meisten gut verdienenden werden nach Anschaffung der eigengenutzen Immobilie überhaupt nur ca. 20 starke Investitionsjahre an der Börse haben. Nicht alle wollen mit Anfang der Rente all-in an der Börse sein. Ein dynastischer Ansatz macht es da einfacher.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Ja ein dynastischer Ansatz macht Sinn, leider habe da meine Vorfahren nicht so gedacht und ich habe bei 0 begonnen :D

Aber ist schon klar, ist ja auch worst case man erst im fortgeschrittenen Alter beginnt und dann auch noch im dümmsten Moment… aber da kann man ja dann auch gestaffelt kaufen und so über cost-average kommt man in den meisten Fällen so über 10 Jahre zumindest mit breakeven raus.

Aber 100% Garantie gibt es nicht wenn man eine hohe Rendite will ;)

PS: Werden wir ewig leben? | 42 – Die Antwort auf fast alle
https://www.youtube.com/watch?v=cVdxCDEuyis&ab_channel=ARTEde

Also wenn es nur 120 Jahre sind, dann ist auch 60 noch kein Alter ;)

1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Ein dynastischer Ansatz macht es da einfacher.

Ein Schlüsselsatz bezüglich meiner Anlagestrategie. Anlagehorizont “unendlich” macht vieles einfacher. Dazu die Dividenden und alles verläuft sehr entspannt.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

I have nothing to add.

Der dynastische Ansatz gefällt mir. Die aktuellen Kurse lassen mein Vermögen an der Börse zwar etwas stagnieren, aber irgendwann geht es dann wieder richtig bergauf. Und hier gilt nun, dass die Vermögenshöhe zum Zeitpunkt des Tiefs nicht unwesentlich für die Entwicklung des Vermögens beteiligt ist. Im Grunde habe ich nicht vor Geld von der Börse zu verkonsumieren. Unsere Rente wird sehr gut sein, wir wohnen im Eigentum und bekommen ausreichend Mieteinnahmen. Vielleicht wird einmal eine Dividende nicht reinvestiert und in einem Urlaub gesteckt. Wenn man nach den Sternen greift bleibt in der Regel entsprechend mehr hängen.

@ Bruno

Der war gut. Ich hätte mir auch eine dynastische Struktur gewünscht in der ich hauptsächlich verwaltent tätig bin. Den Wert des Vermögens habe ich erst sehr spät entdeckt. Ein Kind mit 18 Jahren und einer guten Einstellung hat von beispielsweise 100k€ geschenkten Vermögen weit mehr als einen Vorteil in Hinblick auf den materiellen Zinseszins. Es wird wesentlich bessere Entscheidungen treffen können und damit das Vermögen noch viel schneller ausbauen können.

Das hört sich jetzt seltsam an, aber als unser Vermögen eine Schwelle überschritten hatte, die uns mehr Freiheiten gab, konnten wir das aktive Einkommen wesentlich steigern. Dabei mussten wir nichts machen, was wir nicht wirklich mögen. Im Gegenteil, wir konnten eher versuchen uns genau dort einzubringen was uns interessiert. Und haben damit entsprechend Erfolge eingefahren.

Die neuen Arbeitsbedingungen, Digitalisierung, Agilität, Babyboomer Rente kommen uns unglaublich entgegen. Es gibt derzeit sehr gute Möglichkeiten für Arbeitnehmer. Man kann allerdings auch Angst vor Veränderung haben und über den Wandel klagen während man an alten Werten festhängt.

Aktuell gibt es sehr große Möglichkeiten bei uns. Ich teile hier gerne im voraus solche Dinge, um den Umgang damit oder ein “scheitern” zu darzustellen. Es wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Ich bin absolut entspannt. Es wird in Zukunft auch weitere Möglichkeiten geben, wenn die aktuelle Stelle nicht passt. Außerdem ist es auch so wie es ist ganz nett. Also kein Stress. ;-)

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

Kiev:
Eine Sache mag ich anfügen wegen der Möglichkeiten für Arbeitnehmer.

Wir haben ein exzeptionelles Jahrzehnt erlebt, und den Arbeitnehmern ist es sehr gut ergangen. Das ging und geht immer mehr zu Lasten Innovation, Produktivität und Wohlstand, weil immer Geld immer weniger Leistung gegenübersteht.

Die Rezession, die wir vermutlich schon haben (in den Statistiken kommt sie an), wird hier mindestens zu einer teilweisen Bereinigung und Wiederherstellung zu einem normalen Gleichgewicht führen. Aus dem Grunde ist sie in weiten Teilen der Gesellschaft und der Arbeitgeberseiten gar nicht so unwillkommen.

Meines Erachtens kann man nur jedem empfehlen, den Job als den relevanten Faktor schlechthin einzuordnen und nicht so sehr auf ein Aussteuern von persönlichen Interessen und Arbeitslast zu schielen. Dieser Sonntagsreden-Hinweis meinerseits mag wenig Anklang finden, aber möglicherweise werden Menschen ihre Arbeit wieder mehr zu schätzen wissen, wenn sie ein knapperes Gut sein wird.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

@ Tobs

Bin jetzt kein Wirtschaftswissenschaftler, aber die Entwicklung von Wohlstand sehe ich eher als Ergebnis von Innovation und Produktivität als ein Hemmnis ebendieser an. Nehmen wir einmal an Tesla steigt wieder an Wert, da der Humanoid erfolgt einfährt. Wieso würde denn überhaupt ein Kunde so einen Roboter kaufen? Verspricht er sich hier keinen Mehrwert?

Bei der Entwicklung des Wohlstandes bin ich bei Dobelli oder Harrari, der hervorgehoben hat wie sich die Welt mit all ihrer Rücksetzer doch verbessert hat. Natürlich ist der Angriffskrieg Russlands ein herber Rückschlag für viele Menschen.
Nehmen wir die mobile Arbeit als Beispiel. Ich finde sie wunderbar. Wie hätte diese vor 50 Jahren ausgehen? Da hätte man zu Hause etwas nähen können, aber nicht so gut für ein größeres Unternehmen arbeiten können.

Wir befinden uns aktuell in einer Rezessionen, aber in Hinblick auf zumindest unsere Jobs bin ich äußerst optimistisch. Und das ist kein Zufall. Wenn ich Dir 5 potenzielle Wachstumsfirmen nennen müsste, so wüsste ich bei keinem wie viel es tatsächlich bringen könnte und sicher über eine Outperformance wäre ich mir auch nicht. Wenn Du allerdings gerade von der Uni kommst und ein Informatik Studium mit Schwerpunkt Datenverarbeitung abgeschlossen hast, so bin ich mir sicher, dass Du deutlich über Median verdienen wirst und verhältnismäßig leicht ein Vermögen aufbauen kannst. Dafür wäre kein Glück notwendig sondern eher Kontinuität. Natürlich können und möchten wir heute nicht bei 0 anfangen und etwas neues studieren, aber man kann gut sehen in welche Richtung man sich bewegen könnte. Nicht nur aus finanzieller Hinsicht.

Bei uns hat sich nach dem Aufbau des Vermögens viel getan. Aber es klopft Niemand an die Tür und offeriert diese frei Haus. Man muss schon für neue Möglichkeiten empfänglich sein und diese dann auch zur richtigen Zeit wahrnehmen. Meine Frau hat beispielsweise hervorragende technische Arbeit geleistet. Dies ist die Grundlage für die aktuelle Möglichkeit der Verdopplung des Einkommens. So etwas ist in der Regel nicht ohne neue Aufgaben möglich. Für Arbeitnehmer ist Survival of the fittest eine gute Strategie. Heute kommt es nicht unbedingt darauf an in einem Bereich der schlauste, schnellste usw. zu sein. Flexibilität ist vielleicht eine gute Eigenschaft für Erfolg. Digitalisierung, Wandel, Wegfall der Babyboomer usw. Als Chance und nicht als Risiko sehen und dann auch diese Chancen zu ergreifen.

Die Digitalisierung wird durch eine Rezessionen nicht in ihrer Gesamtheit leiden. Sie wird durch die Steigerung der Produktivität vielleicht sogar noch weiter verstärkt verfolgt werden.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

@Tobs

Ich hätte mich jetzt nicht getraut sowas hier zu sagen :D Aber ich sehe es schon auch ähnlich, generell ist es auch gesund, wenn es nicht nur in eine Richtung geht über lange Zeit.

Ich denke es kommt auch auf die Branche an, aber in Branchen mit Fachkräftemangel wo ich auch tätig bin setzen sich seit Jahren die Arbeitnehmer durch mit den Löhnen. Wenn es jedoch überbordert, und ich sehe Tendenzen schon eine ganze Weile, überlegen sich die Unternehmen natürlich, wie man das optimieren kann, d.h. z.B. globale Diversifikation (Geo-Arbitrage funktioniert auch für Arbeitgeber nicht nur für FU/Rentner) oder andere Optimierungen. Die potentiellen Kunden sind ja dann vielleicht nicht alles Leute mit gestiegenden Löhnen und sonst verliert man einfach an Wettbewerbsfähigkeit. Dieser Trend läuft bereits und wird noch zunehmen, d.h. viele Aufträge wo früher Personen festangestellt wurden werden zunehmen durch Freelancer erledigt.

Ein Beispiel von einem Teamleiter neulich, ein Junior Softwareentwickler (knapp 1 Jahr Erfahrung nach Bachelor Abschluss) forderte 140’000 CHF Jahresgehalt (CHF und EUR sind aktuell fast Parität). Wenn 2 Arbeitgeber dies bezahlen wollen dann gewinnt derjenige, der zusätzlich noch eine E-Klasse offeriert als Firmenfahrzeug. Lohn ist natürlich nur ein Bestandteil es wird auch sonst laufend mehr eingefordert wie z.B. Home Office ist schon fast gesetzt, das funktioniert für gewisse Funktionen aber meines Erachtens eben nicht für alle, e gibt Bereiche da braucht es die nahe Zusammenarbeit in Bezug auf Motivation und Innovation, und lässt sich nicht 100% durch Teams & Zoom ersetzen. Wer z.B. 100% Homeoffice fordert der muss dann auch akzeptieren, dass dann das Domizil keine Rolle mehr spielt, und somit der Arbeitsmarkt auf die ganze Welt ausgedehnt werden kann ;)

Die ganze Sache muss auch nachhaltig sein, jedes Jahr 10-20% mehr Lohn einfordern geht auf lange Sicht nicht gut und heizt natürlich die Inflation weiter an, darunter leiden dann insbesondere der untere Mittelstand, der weniger davon profitiert aber noch nicht arm genug ist, um von den staatlichen Subventionen zu profitieren.

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Bruno, so ist.

Wir erleben ja interessanterweise eine Stagflation, also keine Verknappung der Nachfrage (klassische Krise), sondern des Angebots. Das betrifft (Vor-) Produkte und Arbeitskraft. Bezüglich der Arbeitskraft: Teilweise findet sich niemand mehr, es sind z.B. 200.000 junge Leute aus den Statistiken entfallen und niemand weiß wo sie stecken, bei der Arbeit jedenfalls nicht. Und ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, aber doch nicht wenige überschätzen sich maßlos oder völlig falsch ein, wie hoch ihre Produktivität und Wichtigkeit ist.

Diese sehr einseitige Betrachtung wird eine Bereinigung erfahren durch eine in welcher Ausprägung auch immer kommenden Rezession. Deswegen muss sie schon zwingend kommen, weil in den letzten Jahren eben sehr, sehr viel Geldmenge auf wenig Produktivität gestoßen ist. Auch deswegen kommt gerade Inflation. Die Frage ist halt, bekommen wir eine richtige Rezession oder sind die Südländer für die etwas bequem gewordenen Arbeitnehmer eine Art von Hedge, weil man ihretwegen vermutlich die Zinsen nicht so stark anheben wird und die Rezession (zu mild) verläuft.

Meines Erachtens wird es aber zu einer irgendwie gearteten Bereinigung kommen. Deswegen meine ich muss man den Menschen, besonders den jüngeren Menschen, raten, den Job nicht als ein Element der Lebensoptimierung anzusehen. Arbeit ist ein Gut, und wie bei jedem anderen Gut auch dominiert mal die Angebots- und mal die Nachfrageseite.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

@ Bruno

Die Schweiz interessiert mich nicht, aber für Dich ist sie natürlich der Mittelpunkt. Geo-Arbitrage funktioniert sicherlich in Grenzen. Deutschland ist allerdings auch in Hinblick auf IT ein sehr günstiges Land. Insofern gibt es eher Möglichkeiten für Arbeitnehmer für Firmen in den USA oder Schweiz zu arbeiten. Für mich wäre das jetzt nichts, auch wenn die Schweiz noch verhältnismäßig nah ist. Hier könnte ich 1-2mal im Monat durchaus an Meetings vor Ort teilnehmen, aber das wäre mir persönlich auf Dauer dann doch zu isoliert. Ein anderer nicht unwesentlicher Aspekt ist auch die Sprache und Kultur. Ein Schweizer Team kann in der Regel mit einem Deutschen sicherlich besser kommunizieren als mit einem Inder. Es gibt alle Fälle heutzutage und wie gesagt, ich finde die Vielfalt und Möglichkeiten heutzutage sehr gut. Anderen macht sie hingegen Angst.

In Deutschland gab es in den letzten Jahren diese exorbitanten Lohnerhöhungen nicht. Das sollte vielleicht auch erwähnt werden. Ich verdiene beispielsweise nicht annähernd so viel wie Dein Beispiel des Junior Softwareentwicklers in der Schweiz. Ich kann die Ausführungen verstehen und wundere mich selbst oft wieso München weiterhin so teuer ist, wie in der Schweiz überhaupt noch wettbewerbsfähig produziert werden kann… usw. Mit dem Bachelor Juniorentwickler für 140k€ ist es sicherlich nicht leicht wettbewerbsfähig etwas zu entwickeln. Aber es scheint ja noch? zu funktionieren, wenn diese Gehälter geboten werden.

In einer Rezession werden die heutigen Freiräume sicherlich leiden. Ich bin dennoch entspannt. Meine Frau und ich arbeiten im Bereich Infrastruktur. Bei meiner Frau ist diese auch kritisch und systemrelevant. Das hat natürlich auch Nachteile, da diese Unternehmen eher konservativ sind. Also kein Tischkicker usw. aber dafür sind sie beständig. Das eigene Unternehmen oder den eigenen Arbeitgeber kann man wesentlich besser einschätzen als ein fremdes Unternehmen nach einer Analyse.

Wir sind übrigens knapp 15 Jahre im Arbeitsmarkt. Mittlerweile habe ich in meinem Bereich einen guten Überblick was möglich ist und was nicht. Bei einer Frau verhält es sich genauso. Sie hatte allerdings wie viele andere auch die Kinder als Nachteil für ihre Karriere. Wir haben klare Prioritäten, das muss aber nicht nachteilig für die Arbeit sein. Die meisten Firmen kochen mit Wasser und es ist meist sehr kalt. Ich bin mir natürlich auch darüber im Klaren, dass die Gehälter statistisch im mittleren Alter ihren Peak erreichen und danach abflachen. Das macht mir überhaupt keinen Stress. Wer wie Tim ein bodenständiges glückliches Leben führt, dem sollte es eigentlich auch mit deutlich weniger Gehalt an nichts fehlen.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

Diese Gehälter werden hier von internationalen sehr wettbewerbsfähigen Konzernen bezahlt, wie beispielsweise Google, Microsoft, Roche, Novartis etc. von denen wir oder zumindest einige hier Anteile haben :) Ein Senior Entwickler kommt dann dort auch mal auf 250-300k, ist schon erstaunlich viel, zeigt mir aber auch wie wettbewerbsfähig diese Unternehmen sind, da können wir nicht oder noch nicht ganz mithalten.

Ich habe ein KMU, da gibt es Limiten, gerade weil die Innovation/Produktentwicklung einen grossen Anteil am Kuchen ausmacht, von daher kommt für uns so ein Junior nicht in Frage, es rentiert sich ganz einfach nicht. In Deutschland als Beispiel würden wir jemanden finden, der dieselbe Arbeit für die Hälfte macht, es muss gar nicht mal Indien sein. Wir haben aber keinen Sitz in Deutschland, jedoch Deutsche welche ausgewandert sind und immer auch wieder Freelancer. Es gibt auch da kulturelle Unterschiede, aber zumindest sprachlich trifft man sich.

Die Löhne in Indien sind übrigens in dieser Branche für Top-Spezialisten nicht mehr weit von Deutschland entfernt, es gibt dort halbe Städte die von Silicon Valley oder auch europäischen Konzernen bevölkert sind und primär dort sind, weil man hier einfach niemanden mehr findet.

Wir haben auch Niederlassungen in Asien (nicht Indien), das ist auch sinnvoll z.B. für Support oder Kundenbetreuung oder kundenspezifische Entwicklung für Kunden vor Ort. Kultur, Sprache etc. sind wichtig aber man will dann halt doch möglichst lokal betreut werden, das ist auf der ganzen Welt dasselbe. Das was globale Konzerne schon seit jeher tun machen nun halt auch immer mehr KMU’s und das kann schon ein ein paar Verschiebungen geben, aber so ist halt der Lauf der Dinge.

Angst würde ich auch keine haben an deiner Stelle, wer fleissig ist und sich stets weiterentwickelt, gerade in dieser Branche essentiell, der wird noch viele Jahre mehr als genug zu tun haben :)

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Kulturelle Unterschiede gibt es bereits innerhalb eines Teams. In Europa halten sich diese Unterschiede aber in Grenzen. Die DACH Region sollte hier durch die Sprache alleine Vorteile bei der Zusammenarbeit haben. Bei den genannten Gehältern können wir in Deutschland eh entspannt sein. Bei der internationalen Suche nach Talenten ist Deutschland sicherlich sehr interessant. Wie gesagt, Du könntest bei einem deutschen Team auch Besprechungen mit der ganzen Mannschaft durchführen. Das ist in Indien schwieriger. Hinzu kommen weitere Unterschiede.

Das Du beim Kunden vor Ort Firmensitze hast ist natürlich genauso wichtig. Aber hier sitzen ja nicht die Kernentwickler Deiner Software. Das wäre schwieriger zu integrieren.

Das Downside Potenzial ist bei meinem Gehalt gar nicht so hoch. Ich hatte erst vor einem Jahr eine hohe Abfindung kassiert und die Firma gewechselt. Das Gehalt hat sich über den Daumen nicht verändert und das Vermögen hat einen entsprechenden Boost hingelegt. Ich sehe es eh entspannt. Falls das Gehalt niedriger ist, kann ich auch weniger arbeiten. Klingt jetzt etwas seltsam, aber dafür ist das Vermögen doch da.

Ich gebe Tobs aber auf jeden Fall recht. Junge Menschen sollten einen Job vielleicht nicht als unumgängliches Übel auf dem Weg in die Freiheit sehen und die 4 Tagewoche schon vor dem ersten Arbeitstag ins Visier nehmen. Auch hier muss man den Schneeball ins Rollen bringen. Also Kompetenzen aufbauen, sich fortbilden und dabei idealerweise seinen Interessen und Neigungen nachgehen. Über den guten Start wird man sich bei Nachwuchs freuen, wenn einem dann mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Es geht hier nicht um Faulenzen sondern gute Arbeit. Mit gewissen Freiheiten und Spaß an der Arbeit kann man vielleicht auch wirkliche Veränderungen umsetzen. Bei zu hoher Abhängigkeit von Geld und oder Status ist das schwieriger.

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

Kiev, das wollte ich auch damit zum Ausdruck bringen. Ich möchte hier niemanden vorhalten, ob er ausreichend motiviert arbeitet. Wäre nicht nur anmaßend, sondern auch Quatsch in einem anonymen Forum. Es sind aber nicht nur die jungen Leute, die sich das beherzigen sollten. Es gibt genug in der von Bruno genannten Gehaltsklasse und auch mindestens eine Gehaltsklasse darüber, die man schon zusehend taumeln sehen kann. An den Märkten werden gerade Risiken und Assets repriced. Arbeit ist auch ein Asset und unterliegt ständigem Repricing.

Matthias
1 Jahr zuvor

Mit NCL habe ich letztes Jahr meine aller erste Kreuzfahrt gemacht, da waren auch schon gute Preise möglich. Kann ich einfach nur empfehlen, für die jenigen, die kein Problem mit Englisch als Boardsprache und recht amerikanischem Essen haben :-)
Werde ich irgendwann mal definitiv wieder machen!

Ufuk
1 Jahr zuvor

Garagenvermietung… Naja, aus meiner Erfahrung nicht empfehlenswert. Ich habe einige Wohnungen in Mannheim, von denen mir auch 2 Tiefgaragenstellplatze zugeordnet sind (beste Citylagen) . Anfänglich wollte ich diese separat vermieten. Interessenten wollten jedoch häufig nur für 6 Monate oder kürzer mieten. Bei den Kleckermieten dann noch Besichtigungen planen etc.. war mir zu blöd. Wenn ich mir vorstelle, wieviele Garagen ich bräuchte, um auf die Miete aus meinen 11 Wohnungen zu kommen, dann nein danke.
Aber bei wie fast allem kommt es darauf an, dass man weiß was man tut und sich im Markt auskennt.

Paluma
1 Jahr zuvor
Reply to  Ufuk

Da stimme ich dir voll zu. Außerdem sind die Renditen nicht so vielversprechend. Man überlege eine größere Sanierung steht in der TG an. Da ist schnell eine Sonderumlage von einer Jahresmiete fällig. So ist es gerade bei meiner Wohnung mit zwei TG Stellplätzen

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Ufuk

Ja und ich sehe gerade in Städten werden zukünftig weniger Parkplätze gebraucht werden, weil die Leute mit autonomen Taxis unterwegs sein werden, Waymo & Co. in USA funktioniert dies schon ohne Fahrer und wird in Zukunft noch stark wachsen, wie Uber oder noch schneller auf der App ein Klick und ein Auto steht bereit, was will man da noch selber fahren und Parkplatz suchen, kann man die Zeit sinnvoller nutzen :)

Spricht dann eher für Alphabet Aktien ;)

Paluma
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Bruno ich würde es trotzdem nicht unterschätzen, was Leute bereit sind auszugeben für ihren Prsche oder ähnliches um..einen Unverständnis zu bekommen.
Ich vermiete eine Wohnung für 650 Kalt und finde da schon den Aufwand zum Ertrag schon viel. Bei 50-80 € Garagenmiete da hätte ich gar kein Interesse für so etwas einen Vertrag aufzusetzen.

Ich liebäugel mit einem Bauplatz wo ich Lagercontainer vermiete, aber auch da steh ich im Zwiespalt ob sich Aufwand und Ertrag rechnen.

Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Ufuk

Hier auf dem Land ist alles weg. Der Trend zu einem Motorrad, einem Oldtimer oder einem Wohnwagen/Wohnmobil hält seit Corona stark an. Diese Dinger stellst du nicht monatelang auf die Straße. Früher haste dem nahegelegenen Bauern mit seiner Scheune nen hunderter im Jahr zugesteckt und warst glücklich. Heute ist hier im ganzen Umkreis alles ausgebucht und wenn man Glück hat liegt man bei 50-60€ im Monat.
Niemand gibt hier freiwillig so einen Stellplatz auf. Über den Kauf solcher Objekte für die Eigennutzung oder Vermietung möchte ich gar nicht sprechen….alles ausverkauft.
Ich habe selbst meinen Oldtimer bei einem Bauern untergestellt. All meine “Mietmieter” sind über 10 Jahre dabei.

1 Jahr zuvor

Mein Nebenjob als Instrumentallehrer bringt mir ca. 400€ Netto im Monat ein (6h die Woche – 38 Wochen im Jahr). Das Geld pumpe ich direkt ins Depot. Die hohen Rücklagen aus früheren freiberuflichen Zeiten baue ich nun ab. 200€ kommen noch mal bei aktuell niedrigeren Kursen hinzu.

Es ist nicht nur Arbeit. Es macht mir Freude, ich spiele und übe selbst in der Zeit und werde dafür bezahlt. Ein Nebenjob kann die Chance sein, sich mit einer geliebten Tätigkeit einen Zusatzverdienst zu erwirtschaften.

Dantes
1 Jahr zuvor

Mit Musik als Nebenjob kann man ziemlich gut verdienen.
Weniger als Lehrer, aber beispielsweise als Coverband oder als reine Tanzkapelle.
Man muß halt spielen, was die Leute hören wollen.

Paluma
1 Jahr zuvor
Reply to  Dantes

16 € die Stunden Netto sind nicht schlecht. Aber jetzt auch nicht die Welt. Je mehr man macht, desto eher kommt auch was raus.
Nachhilfe Lehrer können auch sehr gut verdienen. Insbesondere wenn man schon Lehrer/Pädagoge ist. Das Geld wird dann auch oft Bar bezahlt. Da gibt’s gute Lehrer die verdienen 40+€/Std

1 Jahr zuvor
Reply to  Paluma

Es sind bei mir ca. 25€ Netto die Stunde. In Ordnung für den Aufwand und den eigenen Benefit.

Paluma
1 Jahr zuvor

Dann passt was an deinem Verhältnis Stunden zu 400 € nicht. Du wirst es aber schon wissen was du auf die Stunde bekommst.

Bin selbst Selbständig, da habe ich auch meinen Nebenjob + Hauptjob in einen ?

1 Jahr zuvor
Reply to  Paluma

Dann habe ich mich mal wieder mißverständlich ausgedrückt, sorry. Ca. 400€ schrieb ich, weil das einfach die Summe ist, die ich mir auszahle. Über Umsatz kommt mehr herein.

Mein Honorarsatz ist auf das gesamte Kalenderjahr bezogen und wird in zwölf gleich bleibenden Monatsraten überwiesen (einfacher für Daueraufträge), obwohl ich in den Ferien und an Feiertagen keinen Unterricht erteile – daher ca.36-38 U-Std im Jahr. Der Satz pro tatsächlich erteilter Stunde liegt bei ca. 25€.

Aktuell zahle ich allerdings auch gar keine Steuern. Hat das Finanzamt während Corona auf 0 gesetzt. Kann gut sein, dass ich bei der nächsten Erklärung auf den Spitzensteuersatz gesetzt werde. Dann sind es nur noch 21€ pro Stunde netto und eine Überlegung wert, ob es sich noch lohnt.

Egal, die knapp 5 K pro Jahr nehme ich noch eine Weile mit.

Matthias
1 Jahr zuvor
Reply to  Paluma

Das sind dann wohl die Lehrer, die oft krank sind und für Ausfallstunden sorgen, weil sie nebenbei (steuerfrei?) mehr verdienen als mit ihrem eigentlichen Job…?

Wenn man einen fordernden 40h/Woche Job hat, evt. auch noch längere Fahrwege hat und sich um Haushalt + Kinder selber kümmert, ist eher wenig Zeit, Lust und vor allem Kraft, sich auch noch einen oder mehrere Nebenjobs ans Bein zu binden. Fragt z.B. Mal eine Krankenschwester, wie viel Power die noch für sowas hat.

Die Idee an sich ist richtig aber viele sind gar nicht in der Situation sowas zu schaffen und wenn sich alle nur die “schönen, entspannten und gut bezahlten” Jobs suchen, wer macht dann den Rest?

Paluma
1 Jahr zuvor
Reply to  Matthias

Matthias ich würde nicht Pauschall sagen, dass es genau die sind, welche dann auch öfter ausfallen. Bei Mitarbeitern sehe ich häufig, daß die, die auch Samstags arbeiten wollen, allgemein leistungsorientierter sind.

“Wer macht dann den Rest?” Ich hab selbst keinen entspannten Job und bin trotzdem recht aktiv. Ist halt immer auch Charakter und Einstellungssache.
Mein Beispiel mit dem Lehrer ist ja auch eher ein Herausfordernder Beruf wenn man ihn ernst meint.

1 Jahr zuvor
Reply to  Dantes

Jepp, habe ich immer mit geliebäugelt. Aber bei 4 Stunden Spielzeit ist dann auch gerne der gesamte Tag im Eimer. Einladen, hinfahren, aufbauen, Soundcheck, spielen, rumhängen, abbauen, zurückfahren, ausladen, mitten in der Nacht fertig…. nicht jedermanns Sache.

Und familienfreundlich ist es auch nicht ;) . Für nicht wenige wohl eher ein (bezahltes) Hobby. Manche verdienen aber sicher sehr anständig.

Dantes
1 Jahr zuvor

Es gibt Musiker, die gerne unterrichten.
Die große Mehrheit der Berufsmusiker muß aber unterrichten, ob sie wollen oder nicht.
Ich nahm das ganze Drumherum immer gerne in Kauf. Ich liebte das Live-Spielen und wunderte mich fast, dass ich noch Geld dafür bekam.
Ich machte es auch noch weiter, als ich schon fest im Beruf stand.
Irgendwann musste ich es dann doch lassen, weil die beruflichen Anforderungen kein Schlafdefizit mehr zuließen.

1 Jahr zuvor
Reply to  Dantes

Klingt sehr vertraut, was du berichtest. Mir ging es bei Musikgruppen so, die ich angeleitet hatte. War eine riesen Freude und ich wurde sogar noch bezahlt. Konnte es zunächst nicht glauben (aber man gewöhnt sich an alles).

Wie du sagst, viele Berufsmusiker müssen mehrere Erwerbsquellen anzapfen. Da gehört das (für viele unleidliche) Unterrichten dazu. Man will ja eigentlich nur musizieren.

Viele knappern am Existenzminimum, wenn es nur die Musik sein soll. Lesen und Hören tut man nur von den “Stars”, denen es reichlich gut geht.

Ich habe die eigene Übungszeit am Vormittag immer sehr genossen. Hatte was von Meditation.

Aber nun ist die Zeit halt vorbei. Der Job fordert. Mein Unterricht ist ein nettes Ding nebenher. So komme ich selbst noch viel zum Spielen und pimpe mein Portfolio.

Aber wenn die finanzielle Unabhängigkeit erreicht ist, weiß ich schon, womit ich sehr viel Zeit verbringen werde…. ;)

Der Baum
1 Jahr zuvor

Spanned Tim, ich wusste nicht dass du für themarket.ch schreibst. Wir hatten es vor kurzem hier im Blog davon.

Ich kann mich gar nicht erinnern etwas von dir gelesen zu haben?

Grüße Baum

Der Baum
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Alles gelesen, nie bemerkt hahaha oh man.

Danke dir Bruno.

Gruß Baum

Lad
1 Jahr zuvor

:( Auf ETF kann nur TV, Bild, Verbraucherzentrale oder der Hersteller die Jugend locken. ETF MSCI World und ETF S&P 500 kann jetzt 2,5 Jahre runtergehen und danach 5 Jahre auf vergangene Hochs steigen. ETF sollte ein Anfänger nicht mehr als 1 Jahr halten, wenn er in einem billigen Jahr mit dem Unfug begann. Nach 1 Jahr sollte man schon wissen, dass man mit ETF keine Unternehmen besitzt, an keinem Unternehmen beteiligt wird, sondern nur Geld einer Investmentgesellschaft leiht. Unternehmen besitzt man nur, wenn man Stammaktien kauft (kein ETF, kein ADR). Und in diesem Crash 2021-2023 wird man nur glücklich, wenn man Stammaktien = ordinary stocks mit 5 % bis 10 % Dividende, KBV unter 3, KGV unter 3 kauft und die Umsätze der Unternehmen steigen. :(

Lad
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

:( Korrektur = nicht KGV, sondern KUV unter 3 :(

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

:( Auswahl im S&P 500 wie zu DDR Zeiten mit diesen Kriterien :(

Diese 6 Werte sind aber kaufenswert nach deiner Regel:

:) Dow, KMI, LUMN, LYB, PRU, T :)

Gibt es das Community-Wiki noch, könnten ja diese 2 vergleichen und dann schauen wir in 10 Jahren wieder rein, und als 3. Vergleich den MSCI World :D

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Würde er wenigstens mal antworten. Ich hätte jetzt gerne von ihm noch mögliche Firmen gelesen, kenne seine Liste nicht mehr so genau ;-)

Witzig ist, dass er vermutlich sogar recht bekommt. Der 3 jährige Crash kam jetzt dann zwar 3 Jahre später, als gedacht und viele Hype Teile haben ja schon 70% verloren, was er ja auch oft geschrieben hat.

In den Grundzügen gebe ich ihm auch recht, aber seine reine KUV/ Divi Kennzahlen sind irgendwo Quatsch.

Qualität zum fairen Preis sollte es heißen und nicht resterampe die billig ist. … bei ihm ist es wie der kleiderwühltisch im Modemarkt….wer’s mag, fällt irgendwo nicht total auf die Schnauze, aber gut ist anders. ..

-M

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  -M

Kam schon 2015/16 die Platte, da war der überteuerte Nasdaq auf 4000 und ging danach auf 16500, natürlich war er dort überteuert, das hat auch ein blindes Huhn erkannt.

Und Qualität zu fairem Preis finde ich gut, aber für die Meisten waren eben auch die Preise 2016 schon überteuert, und wenn man dann wie Du schön sagst aus dem Wühltisch Sachen gekauft hat, dann fallen die zwar jetzt weniger, aber vorher waren sie auch nicht wirklich gestiegen :)

Wenn ich jetzt sage Tech-Aktien werden wieder auf neue Höchststände steigen werde ich wohl Recht bekommen, wann ist dann eine andere Frage ;)

Dantes
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

“…ETF sollte ein Anfänger nicht mehr als 1 Jahr halten, wenn er in einem billigen Jahr mit dem Unfug begann…”

Was ist denn das für ein Käse?

dagee
1 Jahr zuvor

„Ziel sollte sein 100.000 im Depot im Alter von 33 Jahren zu haben”
Wie kann man das am besten für einen “Späteinsteiger” übersetzen bzw verallgemeinern?

Ich habe erst mit 49/50 angefangen aus meiner autodidaktischen Finanzbildung umzudenken und so mit dem Investieren anzufangen.
Ich bin nicht panisch und entspannt, aber die 33 habe ich hinter mir.

ich habe aus dem eingangs genannten Satz für mich mal so interpretiert, dass man etwa mit 18-20 Jahren beginnt und somit etwa nach 15 Jahren sechsstellig werden sollte, korrekt?
So würde das für mich etwa im Alter von 65 sein…

Für Späteinsteiger (von denen es sicher mehr als mich gibt) sollte man diese Aussagen ebenfalls anwenden können. Natürlich mit den Konsequenzen, das weniger im Depot ist, aber es ist immer besser als nie angefangen zu haben, right?

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  dagee

Natürlich! Auf geht’s! Mit 65 sind 100k im Depot doch sehr erstrebenswert.

Du könntest damit deine Rente um ca. 300€ im Monat erhöhen (4% Regel).

Das ist doch super, oder wem würden 300€ extra nicht helfen? :-D

-M

Rentner
1 Jahr zuvor
Reply to  -M

Genau, da hat -M doch sehr Recht. Ein 100T Euro Depot mit 65 hat bestimmt nicht jeder und ist definitiv hilfreich. Außerdem hat das Investieren auch noch den indirekten Vorteil, dass man automatisch monatlich weniger ausgibt als man verdient, sodass dann die Rentenlücke auch nicht so groß ist.

Jemand, der z.B. jeden Monat seine kompletten 2500 Euro netto für Konsum verbrät und dann nur eine Rente von 1400 Euro bekommt, ist mit einer Rentenlücke von 1100 Euro sicher viel schlechter dran, als jemand der von den 2500 Euro netto jeden Monat 500 Euro investiert, also nur 2000 Euro verbrät, und dann im Rentenalter 1400 Euro Rente + (15 Jahre mal 500 Euro pro Monat) aus einem Welt ETF erhält.

Das ist doch ein schönes Ziel.

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  Rentner

I have nothing to add. :-)

-M

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