FIRE-Bewegung: 1 Million Euro im Depot, dann ab in die Freiheit

Die finanzielle Freiheit ist möglich. Sparst Du 1.200 Euro im Monat, bist Du nach 30 Jahren Millionär. Die FIRE-Bewegung will aber das Ziel schneller schaffen. Radikale Sparquoten sind dann nötig. Je radikaler du sparst, desto radikaler kommen die Fortschritte.
Die meisten meiner 500 Stammleser haben das Ziel ein üppiges Depot aufzubauen. Viele spielen mit dem Gedanken, früher in die Freiheit zu gehen. Den Job an den Nagel zu hängen. Manch einer träumt von 750.000 Euro im Depot, andere wiederum von 1 Million Euro.

Das wird dauern. Es wird vermutlich länger dauern als ein Jahrzehnt, wenn du heute wenig Ersparnisse oder Investitionen hast, ist es ein langer Weg. Zumal wenn du eine Familie gründest.

Du musst schon deine Karriere laufen lassen. Wer aber eine erhebliche Sparquote hat, der wird es deutlich schneller schaffen. Die meisten Menschen leben ein extrem konsumorientiertes Leben. Für sie gibt es keinen Ausweg. Sie müssen arbeiten, bis sie grau und alt sind.

Ich habe in New York schon einige Leser getroffen, da habe ich gleich gewusst: Sie sind auf einem super Weg. Sie sind aggressiv, selbstbewusst, talentiert, informiert, fleißig.

Sie sind in unterschiedlichen Jobs. Ich habe zum Beispiel einen Berater kennengelernt, der ist ständig berufsbedingt unterwegs und braucht daher kein großes Zuhause. Alle Ausgaben werden ihm praktisch bezahlt. Es spart nahezu sein gesamtes Nettogehalt. Er wird es mit Mitte 30 (oder Ende 30 spätestens) schaffen, denke ich.

Er vermied es ein Haus zu kaufen. Er lebt von der Luft. Die Spesen seines Consultinghauses reichen mehr als aus. Jeden Euro, den er übrig hat, kommt ins Depot. Es wird von 500.000 bald auf eine Million klettern. Dann sagt er zum Chef: „Ade. Ich bin hier aus.“ Ruhestand in den 30ern. Das ist möglich. Er wird seinen Traum leben.

Lebensläufe sind heute anders. Ewiges Arbeiten an einem bestimmten Arbeitsplatz wird von diesen Menschen verschmäht. Was zählt, sind deine Träume. Der Individualismus. Deine Familie. Das altbackene Leben mit dem täglichen Pendeln zur Arbeit ist vorbei. Jedenfalls bei den FIRE-Leuten. Aber schätzungsweise 90 bis 95% der Menschen werden dem typischen Hamsterrad bis zum 67. Lebensjahr vermutlich nicht entkommen können.

Im Mittelpunkt stehen bei den FIRE-Leuten zwei Grundsätze: Sparen und Investieren. Schulden hassen sie. Niemand kann früher in den Ruhestand, wenn er sein Geld jeden Monat verpulvert. FIRE ist das Gegenteil des idiotischen Konsums, wo die Menschen sich sinnlos die Schränke mit ständig neuen Sachen vollknallen. Schulden aufladen, um andere zu beeindrucken, wie toll angeblich deren Leben ist.

Im Museum für den Friedensnobelpreis in Oslo wird in einer Sonderausstellung der sinnlose Konsum kritisch hinterfragt. Dieses Foto habe ich dort gemacht:

Im Museum des Friedensnobelpreises wird der sinnlose Konsum hinterfragt. Ich war von der Ausstellung „Generation Wealth“ begeistert.

Wirklich schlaue Leute schaffen FIRE vermutlich eher, weil sie in der Lage sind, sich von der Masse zu entfernen und anders zu leben. (Es ist nicht leicht.)

Sie leben in vielerlei Hinsicht radikal anders als die Masse. Das habe ich bei den Treffen mit Lesern gemerkt. Sie legen Wert auf Sport, auf eine gesunde Ernährung. Sie gehen joggen. Sie lieben ihre täglichen Salate. Die Langhanteln. Sie mögen das Wandern, Lesen, Kochen. Sogar das Putzen fällt ihnen nicht schwer.

Sie füttern ihren Geist mit hilfreichem Stoff. Sie trainieren ihre Muskeln und das Gehirn.

Sie lösen Probleme. Sie schwitzen. Sie wissen: Sport ist eine wichtige Säule für ein zufriedenes Leben. Körper und Geist können dann Hand in Hand arbeiten. Auffällig ist bei den zielstrebigen Lesern: Sie haben eine enorme Selbstdisziplin. Das hat die Masse nicht.

Mich hat vor wenigen Wochen ein Leser in New York besucht, der einige Ironman absolviert hat und dessen Depot samt Immobilienbesitz ihn vermutlich schon heute frei sein lässt. Er möchte aber noch weiter machen, zumindest für einige Jahre. Bevor wir uns mittags trafen, hatte er eine extreme Strecke mit dem Rennrad zurückgelegt. Er hat Frau und Kind. Diese Familie hat mich wirklich beeindruckt. Optimistisch, zielstrebig, schlau, freundlich, hilfsbereit.

Leute, die in den Geschäften all den Plunder kaufen, denen muss ich sagen: Der Luxus und Konsummist ist eine Ablenkung. Er verbessert dein Leben nicht. Der Konsum kann zur Droge werden: Jedes Jahr das neueste Handy, Auto, Mode… Du verpasst keinen Tick Zufriedenheit, wenn du diesen bescheuerten Konsumrausch nicht mit machst. Die Leute in der FIRE-Bewegung wissen das.

Es ist ein anderes Leben. Ein gesundes Leben. Die Mitmenschen sind wichtiger als all das Zeug. Die Natur, Spass, Sport, Zufriedenheit, Geselligkeit, bodenständiges Reisen…

Es ist ein selbstbewusstes Leben, das Experimente zulässt. Dieses Leben ist immer offen für Veränderungen. Es geht darum, dazuzulernen. Besser zu werden. Aber nicht das neueste Sofa oder Clownsauto ständig zu suchen.

Der Grund, warum sich FIRE weltweit ausbreitet: Es funktioniert.

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Chris
6 Jahre zuvor

Klasse Artikel!!! Macht immer Spaß zu lesen. Das wir langfristig davon leben können, liberal wählen in der Politik. Dann bleiben Steuern auf dem Niveau oder werden endlich etwas gesenkt. Und Aktien werden nicht verteufelt.

Mfg

Ralf
6 Jahre zuvor

„Ich habe zum Beispiel einen Berater kennengelernt, der ist ständig berufsbedingt unterwegs und braucht daher kein großes Zuhause. Alle Ausgaben werden ihm praktisch bezahlt. Es spart nahezu sein gesamtes Nettogehalt. Er wird es mit Mitte 30 (oder Ende 30 spätestens) schaffen, denke ich.“

Sorry! Für die meisten geht das schlichtweg an der Realität vorbei…

Die Zukunft wird mitunter wichtiger bewertet als die Gegenwart. Warum?

Jobs werden indirekt öfters als eine Art schlimmer Untergang oder Gefängnis dargestellt aus denen man entkommen sollte durch vorzeitige finanzielle Unabhängigkeit. Warum?

Eine vernünftige Arbeit kann durchaus das Leben bereichern. Wer schnell in Rente will soll das so tun….

Ich halte das indirekte Niedermachen von Arbeit echt für wenig zielführend. Hinzu kommen mitunter Zielkonflikte die je nach Persönlichkeit durchaus zu Problemen führen können.

Etwas mehr Feingespür und Differenzierung wäre kein Fehler. Zumal finanzielle Freiheit wie hier suggeriert eigentlich nicht existiert. Es gibt immer irgendwelche Abhängigkeiten.

Sparen und Anlegen: Super! Aber leben und leben lassen…

 

 

Sebastian
6 Jahre zuvor

Toller Artikel, Tim!

Ich freue mich jeden Tag erneut auf die Motivationsspritze. :-)

Katrin
6 Jahre zuvor

Ich finde Deine fast täglichen Artikel immer wieder motivierend, Tim – egal, ob man noch am Anfang der FI-Reise ist oder auch schon angekommen, wie ja auch einige der Leser.

Ob man nach FI noch einer Erwerbsarbeit nachgehen möchte oder nicht ist aus meiner Sicht gar nicht so entscheidend – wenn man seinen Traumjob hat und der es auch bleibt, umso besser. Aber es ist eben nicht jeder glücklich in seinem Job oder hat zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit auf eine Stelle zu wechseln, die ihm besser gefällt. Vielleicht bleibt man auch eine zeitlang weiter in einem Job, der einen nicht mehr so richtig zufrieden macht, weil er einem die Möglichkeit einer sehr hohen Sparquote bietet. Oder man findet für sich eine andere Balance und steckt sich das FI-Ziel erst für ein paar Jahre später. Da Du in Deinem Posts schon die unterschiedlichsten Beispiele gebracht hast, sollte sich aber eigentlich jeder mit seinen Präferenzen wiederfinden können. Insofern empfinde ich es nicht so, dass hier Arbeit schlecht geredet wird.

Aber auch wenn die Bewegung wächst – das Ziel einer finanziellen Unabhängigkeit von Erwerbsarbeit und auch ein „Early Retirement“ sind noch so außerhalb des Mainstreams, dass mir Dein „Mantra“ immer wieder hilft, mich nicht ganz so als Exot zu fühlen :-).

6 Jahre zuvor

Und bitte keine Wahl Vorschläge….. Hier geht’s um Aktien etc……

lol
6 Jahre zuvor

Freiheit mit 1 Million ? Soll ja Menschen geben, die dann den ganzen Tag an der Sonne sitzen. Finanzielle Freiheit heißt nicht immer glücklich zu sein !! Viele die für ihren Lebensunterhalt ihr Geld verdienen, identifizieren sich in Ihrem Beruf, haben ihn als „Hobby“ und möchten ihn gar nicht aufgeben. Selbstbestätigung im Job soll es auch geben !! Lothar-Lotto-Lamborghini, war so ein Negativbeispiel von finanzieller Freiheit !!!

Lukas
6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

 

Ich bin nun schon seit mehr als 3 Jahren stiller Mitleser deines Blogs und wollte auch einfach mal Danke sagen für die tägliche Motivation.

Seitdem ich vor 4 Jahren noch als Student begonnen habe, mich aktiv um meine Finanzen zu kümmern habe ich sowohl finanziell als auch persönlich sehr viel dazu gelernt. Dabei komme ich immer mehr zu der Einsicht, dass wahres Glück sich nicht durch Konsum „kaufen“ lässt. Jetzt am Ende meines Medizinstudiums hoffe ich, dass ich mit dem baldigen Arbeitsbeginn als Assistenzarzt die Sparquote ordentlich hochschrauben kann.

Auch fällt mir auf, dass sich die Finanzblogsphäre in dieser Zeit sehr stark verändert hat. So hat man bei sehr vielen Blogs das Gefühl, dass es nur noch darum geht, das eigene E-Book oder Finanzseminar zu verkaufen. Du bist meiner Meinung neben wenigen Ausnahmen mitlerweile eine der wenigen ernst gemeinten Blogs für die finanzielle Unabhängigkeit in Deutschland (und lebst auch wirklich vor, wovon du in deinem Blog schreibst!)

Habe mir vorgenommen in Zukunft hier mal mehr mitzukommentieren, denn auch die Qualität und Sachlichkeit der Diskussionen hier ist wirklich überragend.

 

Lukas

 

 

 

Bruno
6 Jahre zuvor

Es ist leider eine Realität, dass viele relativ unglücklich sind in ihrem Job, es gibt einige Studien darüber und es sind hohe Werte (glaub nur max. 10% hat einen wirklich befriedigenden Job, nicht nur finanziell), zumindest ist der Job halt einfach für die Meisten ein notwendiges Übel, weil man halt Geld braucht zum Leben.

Ich finde auch, ein spannender Job kann sehr bereichernd sein, aber oft ist es so, wenn man finanziell frei ist oder nahe dran, hat man oft erst den Mut, wirklich das zu tun, was einem gefällt, einem Chef oder Kollegen auch die Meinung zu sagen, meist ohne Konsequenzen oder sogar positiv, aber getrauen tun sich das viele eben erst, wenn sie nicht Angst haben müssen, den nächsten Monat bei einer allfälligen Entlassung nicht zu überstehen.

Und ja, es braucht harte Disziplin, ohne Fleiss kein Preis, die finanzielle Freiheit wird den wenigsten geschenkt, und jene schätzen ihn vermutlich kaum, ein Verwandter von mir hat viel geerbt vor wenigen Jahren (ich schätze einen mittleren einstelligen Mio-Betrag), und das meiste Geld ist leider bereits weg. Es muss nicht so sein, es gibt auch Leute die in einem guten Umfeld aufwachsen und den sparsamen Umgang mit Geld lernen, auch wenn ein schönes Familienvermögen da ist, aber eben nicht alle.

Schlussendlich geht es aber ja nicht um Zwang, die ganze Sache macht ja Spass, jeder der mal für eine auch nur kurze Zeit viel Geld ausgegeben hat, der weiss wie kurzfristig der Genuss ist, es braucht immer mehr um noch ein neues Glücksgefühl zu entwickeln, es hört nie auf. Besser erst gar nie damit anfangen und die wahren Werte mehr schätzen und sich eine solide finanzielle Basis schaffen. Es braucht keine Verbissenheit oder Geiz, aber es braucht auch keine Champagnerparty’s auf deine Kosten, um die Freunde zu pflegen, resp. diese Freunde sind dann eben auch die Falschen.

Bruno
6 Jahre zuvor

@lol

Du hast Recht, Geld allein macht nicht glücklich, es braucht auch noch Dividenden und Mieteinkünfte dazu :D

Ne im Ernst, Tim schreibt ja auch wichtige Dinge, Fitness/Sport/Ernährung/Wohlbefinden und Zeit für Freunde und Familie und Hobbies sind wichtige Dinge, unter anderen, die glücklich machen. Frag mal die Leute am Sterbebett (es gab da auch ein spannendes Buch), was sie bereuen resp. was sie anders machen würden in ihrem vergangenen Leben, mehr arbeiten wurde selten bis nie genannt.

Ich mag meinen Job auch sehr, aber ganz ohne Entgelt oder Aussicht (in meinem Fall bei Startup) von Gewinn oder vielleicht auch Exit würde ich es nicht machen, alles hat seinen Preis.

David
6 Jahre zuvor

@Tim:
Danke für den Artikel… und wer sagt denn, dass es „nur“ 500 Stammleser gibt? ;-)

@all:
Natürlich schreibt Tim teilweise ein wenig einseitig. Dies liegt – so nehme ich an – aber v.a. daran, dass die Artikel in erster Linie als Motivation dienen sollen… was auch grösstenteils gelingt. Es mag zwar sein, dass sich nicht immer alle zu 100% angesprochen fühlen, aber wem gelingt dies schon!? Wir Menschen sind unterschiedlich und unterscheiden uns (zum Glück) auch bei unseren Wünschen und Bedürfnissen. Nur: Soll er das Leben eines Durchschnittsbürger beschreiben, welcher sich wie die Masse verhält, sich des Öfteren einmal etwas gönnt und kaum etwas zur Seite legt? Wo wäre da die Motivation für die Leser? Würden solche Artikel erscheinen, dann – das gebe ich ehrlich zu – würde ich diese Seite wohl irgendwann bald nicht mehr besuchen. Ich jedenfalls freue mich stets über die (fast täglich neue) Motivationsspritze. Und sollte mich ein Artikel einmal nicht ansprechen, dann höre ich einfach auf zu lesen, so einfach ist das… ;-)

A.
6 Jahre zuvor

Also wenn ich mich bei Kollegen und Kolleginnen umhöre, dann sind viele ja so froh wenn Sie mal länger Urlaub haben. Selten bis gar nicht sagt einer da „Endlich wieder arbeiten gehen“.

Spätestens mit Kind und wenn beide arbeiten ist das ein enormer Verwaltungsstress. Wenn man aber die Wahlfreiheit hat ob man arbeiten geht, egal ob Voll- oder Teilzeit, erleichtert das einem unheimlich das Leben.

Ist schon klar das man immer noch abhängig ist, aber nicht mehr von täglich zur Arbeit gehen, sich mit Menschen rumschlagen mit denen man sonst nichts zu tun haben wollen würde usw.

Wer aber weiter arbeiten geht, der muss sich z.B.  nicht unterwerfen weil er ja nicht auf das Geld von der Arbeit angwiesen ist -> unabhängig!

 

Ich persönlich würde auch nicht komplett zuhause bleiben, sondern eher in Teilzeit arbeiten. Die sozialen Kontakte bei der Arbeit und die Tätigkeit an sich kann schon fit halten im Kopf.
Beispiel: Ich habe mal in letzter Zeit das FIRE simuliert: habe einfach einige Tage frei genommen, ohne Anlass. Wenn man dann nur zuhause ist (Freunde arbeiten) und die Frau ist auch zuhause, dann geht es mir zumindest so das ich irgendwann genervt bin wenn meine Frau z.B.  sagt, hier könnte man mal putzen, das putzen, das könnte man mal machen… oder ich nerve meine Frau mit Dingen die mich stören.

Daher lieber Teilzeit :-) und vor allem ist das realistischer/schneller erreichbar als volle FI (zumindest bei uns).

Mittlerweile wollen wir das so machen, dass wir uns einfach in der Woche mal einen freien Tag nehmen und chillen oder weggehen. Das ist ganz schön, das haben wir jetzt ein paar mal gemacht.

Gruß

Thorsten
6 Jahre zuvor

@A. das kann man nicht wenige Tage simulieren. Es dauert Monate/Jahre in einen Job reinzukommen, und es dauert Monate/Jahre auch wieder loszulassen. Die Sicht auf das Leben ändert sich, wie beim ersten Kind. Mindestens um 180% oder mehr :) FIRE ist ein Prozess und kein Schalter.

Katrin
6 Jahre zuvor

Kann ich für mich komplett bestätigen. Sicht auf den Job ändert sich mit der Zeit, und man braucht Zeit raus- und runterzukommen. Das hatte ich total unterschätzt, bei mir hat es nach meinem Abschied von Corporate Germany ein halbes Jahr gedauert, bis ich mir überhaupt die Ruhe gegönnt habe, mich einfach mal nur hinzusetzen und ein Buch zu lesen…

Wobei das natürlich anders aussehen kann, wenn man schon vorher eine bessere Work-Life-Balance hat.

A.
6 Jahre zuvor

Da hast du mit Sicherheit recht.  Paar Tage ohne Anlass zuhause bleiben waren aber auch schön, werden wir jetzt regelmäßig machen.

Robert
6 Jahre zuvor

@ Hallo Timm!

Wieder ein super Beitrag von dir und ich lese diese gerne und schaue auch gerne deine Beiträge auf YouTube.
Du hattest geschrieben er hat 500K und wird bald die Mio. haben. Ich wünsche es jedem der das Ziel hat und durchhält ;-)
Kommt nat. immer auf die jeweilige wirtschaftliche Situation an und wie er an den Märkten aufgestellt ist!
Die Frage wie lange benötigt dann wer der ca. 200K hat deiner Einschätzung nach um auf die 1 Mio. zu kommen? Hatte Diskussion mit jemand und darum eine Frage ;-).

LG. aus Wien
Robert S.

David
6 Jahre zuvor

@Robert:

Selbst wenn die Frage nicht an mich gerichtet war, so erlaube ich mir dennoch, dir eine Antwort auf deine Frage zu geben. Deine Frage wirft aber, zumindest bei mir, Folgefragen auf… Möchtest du wissen, wie lange man benötigt, um von TEUR 200 auf EUR 0.5 Mio. oder EUR 1.0 Mio. zu kommen? Oder möchtest du wissen, wie lange es dauert, um die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen? Deine Frage kann zudem nicht pauschal beantwortet werden, weil es auf diverse Variablen ankommt, wie monatlicher SparbetragPerformance und Lebenshaltungskosten.

Ich empfehle dir daher den Investment-Calculator: Gib die entsprechenden Parameter ein (bei der Performance kannst du bspw. mit 6% rechnen; historisch durchschnittliche Performance an der Börse).

Übrigens: Wenn du wissen möchtest, ab welchem Betrag du finanziell unabhängig bist, dann multipliziere deine jährlichen Ausgaben mit dem Faktor 25 (entspricht einer 4% Entnahme p.a.).

Beste Grüsse
David

Robert
6 Jahre zuvor

@ Hi David!

Du hast nat. Recht mit den Variablen ;-) das hatte ich kurz angeschnitten gehabt in meinem Text ist vielleicht nicht so rüber gekommen. Nun auf die 0,5 dürfte es nicht so schwer sein, dachte eher an die Mio.
Calculatoren kenne ich, wollte nur eure Einschätzung mal hören bzw. lesen was ihr im Durchschnitt so rechnet bei z.B 1900,- im Monat was hinzukommt zum Depot bzw. zur Seite kommt und investiert wird sobald man was hat dafür. Das mit 25 und 4% ist klar sagte auch Timm schon oft in seinen Videos. Sorry David möchte nicht haben das du glaubst das ich ein Klugsch. bin. Beschäftige mich wirklich schon lange damit, wollte nur eure Einschätzung mal dazu hören und ich bin immer offen für alles auch wenn die Frage nicht direkt an dich gerichtet war, finde es super das du dich gemeldet hast! DANKE!
LG. Robert

 

David
6 Jahre zuvor

@Robert:

Kein Problem, du musst dich doch nicht dafür entschuldigen… schliesslich ist der Blog ja auch dazu da, dass sich die Leser (auch untereinander) austauschen können.

Ich persönlich besitze zurzeit (mit 34) rund TCHF 245, wovon rund TCHF 210 angelegt sind (womit ich zurzeit in etwa genau das Vermögen aufweise, von welchem du in deiner Frage ausgehst). Ich spare jährlich rund TCHF 40 und rechne grob mit (meiner Meinung nach konservativen) 5% p.a., weshalb ich davon ausgehe, dass ich mit Mitte 40 die Millionenmarke knacke. Allerdings ist dieser Betrag in der Schweiz weit weniger wert, weil hier die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind. Daher rechne ich damit, dass ich für die finanzielle Unabhängigkeit mind. arbeiten muss bis ich CHF 2.0 Mio. auf der hohen Kante habe…

June
6 Jahre zuvor

@Tim,

auch mir hat dein Beitrag huete besonders gut gefallen.

Für einige Menschen ist es das Ziel, so schnell wie möglich finanziell Frei zu sein. Realistisch gesehen werden aber viele dieses Ziel erst mit der Rente erreichen, ich finde das aber nicht negativ sonder sehr positiv, denn sie erreichen damit viel mehr als der größere Rest der Bevölkerung. Die breite Masse macht sich wohl wenig Gedanken. Sie machen sich wenig Gedanken drüber wie sie ihre Rente finanzieren, noch was sie in der Rente machen.

5 – 10 Jahre vorher soll man seinen Ausstieg aus dem Berufsleben planen, und dies Zeit nutzen um ein erfüllendes Hobby oder eine befriedigende Tätigkeit zu finden. Man muss schon währen dem Arbeitsleben, die Menschen kennen lernen, mit denen man dann seine Zeit verbringt.

Ich kenne „Rentner“ die Bienen haben, einen Weinberg pflegen, die eine Töpferwerkstatt betreiben, eine Doktorarbeit schreiben, die Ahnenforschung betreiben, mit lernschwachen Kindern üben, welche die einfach nur Reisen, einen Männerkochclub gegründet haben, Karten spiele, jemand der einen Kegelbahn betreibt, ein anderer hat eine kleine Wirtschaft, einer hat ein Shetlandpony mit Kutsche, Berufsgroßeltern, Leute die in ihrem Garten die Erfüllung finden und eine ganze Menge traurige Menschen die keine Idee haben, wie sie ihre viele freie Zeit sinvoll nutzen.

Jüngere Menschen, die nicht mehr arbeiten müssen, suchen sich oft einen Job der sie erfüllt. Und sind damit auch noch meist sehr erfolgreich.

Und ich bin noch auf der Suche, was ich dann tue. Aber es gibt einige Ideen. Eine ist, wenn ich mit Sicherheit frei bin in Teizeit zu arbeiten. Und dann eine meiner Ideen umzusetzen. Da ich meinen Job aber meist sehr gerne mache wird mir das schwer fallen.

,

sparsam zu sein und bewusst zu leben hat gar nichts mit Geiz zu tun. Wenn du für dich entscheidest ein Auto zu fahren, ist das doch okay. Ein anderer will die Australienreise machen und der 3. findet seine Erfüllung in einem großen Haus mit Garten. Du wirst nicht alle Möglichkeiten nutzen dein Geld unter die Leute zu bringen. Auch du wirst irgendwo sparen sonst würdest du hier nicht mitlesen. Und obwohl du es nicht so empfindest, ist es vielleicht dein Nachbar, de dich für geizig hält. Ich glaube die meisten Menschen hier haben ein gesundes Verhältnis zu ihrem Geld, leben gut davon, sind sparsam, aber nicht geizig.

 

Take care,

June, bei der es heute Burritos mit Bohnen gab

 

June
6 Jahre zuvor

@ Robert,

bei 6%, sind es 7 Jahre, wenn nicht dazwischen kommt. Muss man nicht schätzen sondern kann man jetzt mit deinen Angaben bei zinsen-berechnen.de ausrechnen. ;)

Dort findest du tolle Rechner und es macht Spaß sie zu nutzen.

Take care,

June

 

AlexanderG
6 Jahre zuvor

Super Artikel Tim!

@ June

„sparsam zu sein und bewusst zu leben hat gar nichts mit Geiz zu tun.“

So ist es, aber viele (er)kennen den Unterschied nicht. Ein älterer Herr aus meiner Heimatstadt lebt und lebte sein ganzes Leben lang sparsam und bewusst. Ich kaufte eine Wohnung von ihm. Er hat immer nur abgetragene Kleidung an und ein altes Auto. Insgesamt hat er 70 Wohnungen in seinem Eigentum. Angefangen hat er nach dem Krieg als Werkzeugmacher, und baute ein Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern auf. Hätte er nicht sparsam und bewusst gelebt, wäre sein Privatvermögen viel geringer. Wäre er immer geizig gewesen, hätte er weder sein Unternehmen erfolgreich führen können, noch hätte  er ein solches Privatvermögen.  Übrigens: Er hatte nie Aktien, und hält davon auch gar nichts. Er sagte mir „investieren Sie lieber in Ihr eigenes Unternehmen als in andere Unternehmen“

Robert
6 Jahre zuvor

@ David
Bist super unterwegs, Gratulation! Man sagt ja der Weg ist das Ziel, wir schaffen das ;-)! Haha den Satz kennen ja viele in Deutschland.

@ June
Ja 6% sind realistisch und wenn man auf eine Nummer sicherer gehen möchte dann eben wie Davon oben schrieb eben 5% nehmen dann ist es noch etwas vorsichtiger. Ja solche Rechner motivieren auch. Habe eine Excel Tabelle wo ich genau sehen kann wie viel ich am Tag rein bekomme umgerechnet und wievielt ich für die FF benötig. Ist nicht mal so schlimm.

6 Jahre zuvor

@ All

Ich strebe FiRe sehr stark an. Warum? Ich bin Angestellter. Ich hasse meinen Job sicher nicht, aber ich bin von meiner Fähigkeit überzeugt eine für mich erfüllendere Tätigkeit zu finden. Vielleicht werde ich etwas Zeit benötigen um sie zu finden, aber ich werde sie finden. Ich gehe im übrigen davon aus, dass jeder Angestellte eine erfüllendere Tätigkeit finden kann wenn er völlig frei danach suchen kann.

@ Robert

Ich rechne ohne Zinsen. Falls Du sie einbeziehen möchtest kannst Du doch auch 3-4% wählen. Warum rechnen viele mit 6% bis zur FF und anschließend mit 4%?

Ich rechne aber eigentlich ganz anders. Ich habe mir ein Alter überlegt in dem ich ein gewisses Vermögen gerne hätte. Die Summe hatte ich mit z.t. mit 4% Regel hergeleitet. Das Vermögen liegt oberhalb der FF. Dann habe ich die fehlende Summe linear auf Monate runtergerechnet. So hatte ich eine Zahl, die sämtliche Kreativität von mir abverlangt, wenn ich diese erreichen möchte. Der ursprüngliche Plan ging über 11 Jahre.

Bereits nach dem ersten Jahr habe ich die Sparrate im Mittel erreicht. Die Sparrate lag mit mehr als 20% über den vorherigen gemittelten Raten. Und ich habe vorher bereits die Ausgaben radikal gekürzt. Es sind diverse kreative Maßnahmen, auf die ich vorher nicht gekommen bin.

 

 

David
6 Jahre zuvor

:

„Warum rechnen viele mit 6% bis zur FF und anschließend mit 4%?„

Ganz einfach, weil man die historischen Werte heranzieht! Historisch konnte man eine Performance von 6% p.a. am Aktienmarkt erzielen. Historisch lag die Inflationsrate aber dafür in etwa bei 2% p.a.. Während man nominal also eine Rendite von 6% hatte, lag diese real aber lediglich bei 4% (6% – 2%). Wenn man also mit 4% Entnahme rechnet, dann wird die Inflation somit bereits berücksichtigt…

Gainde
6 Jahre zuvor

@ David

6-2 und dann noch minus 0.5-1 wegen Depotgebühren/Orderkosten und Steuern. Eine Entnahmerate von 3% bzw. die durchschnittliche Markt-Dividendenrendite sollte realistisch sein.

6 Jahre zuvor

@ David

Wie wird denn das benötigte Vermögen definiert?

Nehmen wir an es wird mit eben dieser 3% oder 4% berechnet. So habe ich die Höhe an Vermögen, die ich für meine Ausgaben benötige.

Nehmen wir an ich benötige 10 Jahre dafür das Vermögen anzusparen. Wir hoch sollte das Vermögen denn in 10 Jahren sein? Da kommt doch genau wieder die Inflation von 2% mit hinein.

Ich möchte jetzt hier nicht zum Erbsenzähler werden, aber 2% ist schon recht viel. Für mich selbst rechne ich eh immer über den Daumen. Beim Runden rechne ich immer zu meinen ungunsten. Ich habe die Sparrate linear gesetzt, da ich den Zinseszins nicht im Kopf mir einfach vorstellen kann. So habe ich eine Sparrate zu erfüllen, die sehr hoch liegt. Am Anfang lag diese in einer unerreichbaren Höhe. Wie gesagt, sie lag mehr als 20% über dem bisher möglichem. Und ich habe Mieteinnahmen, also schon vorher einen hohen wert. Die Höhe war trotzdem in einem Rahmen, dass ich nicht den Glauben verliere es zu schaffen. Nach einem Jahr hatte ich es bereits geschafft. Ziele sollten so hoch wie es möglich erscheint gesetzt werden. Nach unten kann man immer leicht nachbessern. Nach oben nicht.

David
6 Jahre zuvor

:

Nehmen wir an ich benötige 10 Jahre dafür das Vermögen anzusparen. Wir hoch sollte das Vermögen denn in 10 Jahren sein? Da kommt doch genau wieder die Inflation von 2% mit hinein.

Ja, ich verstehe, was du meinst, denn das 25-fache der Ausgaben ist grundsätzlich auf heute bezogen sodass du in 10 Jahren wahrscheinlich mehr Geld für den Lebensunterhalt benötigst als heute. Daher muss man den Check nochmals dann machen, wenn man kurz vor de FU steht. Ich verstehe das Ganze ohnehin vielmehr als grobe Richtlinie. Eine präzise Antwort kann ich dir leider nicht geben. Allenfalls können dir hier diejenigen weiterhelfen, welche die FU bereits erreicht haben…!?

Berlinerin
6 Jahre zuvor

Danke Tim für die Motivation. Ich finde es gerade mit hoher Sparrate wichtig moralisch unterstützt zu werden. Leider kann man so ein Thema i.d.R. nicht im Umfeld besprechen. Deshalb ist es wichtig, dass es dieses Blog und Dein Engagement gibt!! Ich bin immer wieder erstaunt, obwohl ich selbst noch weit von meinem Ziel entfernt bin, dass Leute in meinem Arbeitsumfeld, die TW. mehr arbeiten und verdienen, jammern wenn sie Waschmaschine kaputt ist. Da gibt es null Rücklagen. Es wird gnadenlos alles rausgeballert. V.a. für Essen gehen. Nun sollen sie. Ich mach mein Ding und frei mich hier Gleichgesinnte zu lesen! Gruß

Frank
6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich mag deinen Blog, lese und kommentiere regelmäßig.

Zitat Tim:“Ich habe in New York schon einige Leser getroffen, da habe ich gleich gewusst: Sie sind auf einem super Weg. Sie sind aggressiv, selbstbewusst, talentiert, informiert, fleißig.“

Zielorientiert, fokussiert… o.k., aggressiv, bitte nicht.

Solche Menschen machen die Welt zu einem schlechteren Ort denke ich. Man kann FU meiner Meinung nach auch etwas gelassener in „Angriff“ nehmen.

Frank

 

6 Jahre zuvor

@ David

Detailliert ausgearbeitete Pläne werden vielleicht auch überschätzt. Wenn die FF in 10 Jahren als definiertes Ziel liegt können sich je nach familiärer Situation eh einige Parameter verändern, so dass es nicht auf Kleinigkeiten ankommt. Das heißt jetzt nicht, dass ein Ziel nicht behilflich ist. Es muss nur nicht sehr detailliert ausgearbeitet sein. Hauptsache es ist hochgesteckt ;-)

Ich möchte nur Leser dazu ermutigen sich bei ihren Zielen mehr auf sich selbst als auf andere (wie z.B. den Aktienmarkt) zu verlassen. Wir haben immer noch einen langandauernden Bullenmarkt. Wenn jetzt Leser mit 6% oder gar bis 10% rechnen und die FF in z.B. 7 Jahre in Aussicht steht könnte ein Crash 3 Jahre vor Erreichen des Ziels sehr demotivierend wirken und vielleicht sogar zu schnellen Verkäufen bewegen.

Da schaue ich doch lieber auf die gesamte Aktienmarktbewertung und komme auf z.B. 3% Rendite. Alles was der Markt mehr erwirtschaftet wird er auf dem Weg zur persönlichen FF vielleicht auch wieder abgeben. Sogar darüber hinaus im Falle eines Crashs. Wichtig ist genau dann dran zu bleiben und vielleicht noch mehr zu investieren. Die langfristige Renditeerwartung ist schließlich in der Zeitspanne um den Crash (auch vor dem Tiefpunkt) besonders gut.

Meine Zielsparrate habe ich ohne Rendite berechnet. Wenn man so ein definiertes Ziel relativ früh erreicht können nur noch persönliche Schicksalsschläge einen aus der Bahn werfen. Deine CHF 2 Mio sind ja vielleicht auch etwas hoch gesteckt und beinhalten somit vielleicht schon das Polster für die Inflation und weitere Sicherheiten. Kann ich jetzt nicht beurteilen.

Gainde
6 Jahre zuvor

@ Kiev

Aus diesem Grund ist der Fokus auf Dividenden (oder regelmässige Verkäufe) gar nicht so schlecht, da weniger volatil als der Depotwert. Je nach dem wann und mit wie viel man in den Markt eingestiegen ist, kann es jedoch zu jahrelangen Durststrecken kommen, bis man wieder im Plus ist. Denke, dass Wichtigste langfristig sind die eigene Psyche und die Asset Allocation.

Vergleich historischer Gesamtrenditen der wichtigsten Asset-Klassen von 1900 bis 2017 (118 Jahre) – inflationsbereinigt

Aktien, global (in USD): 5,2% p. a.
Wohnimmobilien, global in lok. Währg.: 2,4% p. a.
Lfr. Staats-anleihen, global: 2,0% p. a
Geldmarkt (in USD): 0,8% p. a.
Gold (in USD): 0,6% p. a.
Rohstoffe (in USD): 0,2% p. a.

Quelle: https://www.gerd-kommer-invest.de/die-rendite-von-direktinvestments-in-wohnimmobilien-besser-verstehen/

ThomasH
6 Jahre zuvor

Super Artikel, Tim. Immer wieder motivierend!

Ich bin Mitte 50 und werde die Million wohl nicht mehr schaffen (bin bei 700k + Immo + kleine Mieteinnahmen). Trotzdem habe ich das feste Ziel, in 2 Jahren mit dem Angestelltenleben aufzuhören. Unsere Ausgaben für ca. 3 Jahre habe ich jetzt schon in Cash, damit mir ein längerer Crash nichts verhagelt. Schade um die vielleicht entgangenen Gewinne, aber das ist mir die Sicherheit wert.

Ab 63 bekommen meine Frau und ich ca. 80-90% unserer jetzigen Ausgaben als Rente.

Die 4%- (oder 3%)-Regel brauche ich also gar nicht anzuwenden, von daher brauche ich auch die Million nicht.

Man muss halt nur irgendwann den Mut finden, zu sagen, das wars mit der Arbeit, ab jetzt muss das Depot reichen bis zum Lebensende. Aber dafür gibt es ja immer wieder deine movierenden Artikel!

 

A.
6 Jahre zuvor

:

Kleine Ergänzung: bei den Wohnimmobilien darf man den Hebel nicht vergessen, wenn diese noch mit Fremdkapital finanziert werden.

Ich denke die Zahlen sind eine grobe Orientierung. Bei Aktien, Gold leichter nachvollziehbar da transparenter.

Der Wohnungsmarkt ist doch sehr von der Lokalität (Welches Land, welche Stadt dort, Wohnungsmarkt usw ab.) abhängig und wie diese finanziert werden.

Gainde
6 Jahre zuvor

@ A.

Genau, das hat Kommer in seinem Blogartikel auch erwähnt, dass Immobilien-Wertentwicklung sehr schwierig zu messen sind global.

42sucht21
6 Jahre zuvor

Ich möchte kein Wasser in den Wein giessen, aber die aktuellen Investitionen auf 7 Jahre mit der der historischen Gesamtrendite hochrechnen, halte ich für, nah sagen, wir sehr optimistisch.

Schaut Euch den Verlauf des hoch gelobten S&P500 an, u.a. in D durch die Hedge-Fond-Wette des W. Buffett etwas gehypt. Stand Nov 1996 750 Punkte und Stand 2008-2009 round about 700-950 Punkte. Erst seit der Krise 2009 gehts wirklich steil hoch. Wie lange läuft noch dieser aktuelle Trend? Statistik sagt sehr wenig aus über persönliche Schicksale und Zeitpunkte.

Von dem aktuell zu investierenden Geld erwarte ich mir auch mittel- bis längerfristig im globalen Aktienmarkt durchschnittlich KEINE 6% oder 7% Rendite. Klar, wer weiss das schon, aber der Bullenmarkt läuft doch schon eine ganze Weile. Durchschnittlicher Inflationsausgleich oder etwas mehr würde mir durchaus ausreichen.

Die beste Möglichkeit der FU / FIRE sehe ich in Investition in Weiterbildungen, Humankapital und harter Arbeit als Selbstständiger / Unternehmer / leitender Angestellter (ist alles gut möglich!) und gesunde Lebensweise bei Vermeidung der Lebensstilinflation.  Ich verlasse mich da aber nicht auf historische Renditen des Aktienmarkts oder aktuelle Immobilienmarktrenditen.

Mr. M
6 Jahre zuvor

Wer sich über die hohen Ausschläge und die Langfristentwicklung Gedanken macht bei Dax & Co sollte in meinen Augen auch mal einen Blick auf logarithmische Charts haben. In diesem Artikel ist z.B. der Dow Jones logarithmisch abgebildet.
https://www.welt.de/finanzen/article172028589/Warum-der-wahre-Dax-ganz-anders-aussieht.html

 

 

Fit und Gesund
6 Jahre zuvor

@42sucht21

ich persönlich käme nie auf die Idee mit einer 6-7% igen Rendite zu rechnen, ich rechne mit den Dividenden und selbst die sehe ich nicht zu 100% sicher an. Dazu kommen auch Währungsschwankungen, will aber Keiner wahr haben, man kann sich dazu aber mal anschauen wieviel Euro / USD gegenüber dem CHF vor 15 Jahren wert waren.

Zu viel Schönrechnerei in allen Finanzblogs, was noch hinzukommt, das sehe ich ähnlich wie Ralf, das Leben besteht nicht nur aus dem Portfolio-Wert, da passiert auch noch ganz viel dazwischen. Und ganz ehrlich, 15 Jahre Berserkersparen und danach weiter auf tiefem Niveau leben, hm… will ich das wirklich? Mir geht es eben auch um Lebensqualität, auf einen Zweitjob pfeif ich gerne, ich will sicher nicht noch mehr arbeiten, hab schon genug gearbeitet seit ich 17 bin, die jungen Leute heute sind auch nicht so scharf auf Ranklotzen.

Und Jemand der 7 Immobilien mit Hebel kauft, der läuft Gefahr dass ihm  die ganze Sache mal heftig um die Ohren fliegen wird.

Lieber etwas piano, davon hat man in vielen Fällen einfach mehr.

So, das war jetzt denn nur meine bescheidene Meinung.

 

Thorsten
6 Jahre zuvor

@Katrin danke für die aufmunternden Worte. Im ersten Jahr habe ich mich schuldig gefühlt nicht mehr zu arbeiten. Im zweiten Jahr habe ich mich neu orientiert, das dritte Jahr jetzt ist mit Sinn erfüllt. Mein Arbeitsleben war sehr auf die Arbeit ausgerichtet, aber es hat das Kapital  erbracht, das mir die heutige Freiheit ermöglicht.

Thorsten
6 Jahre zuvor

Wegen den Immobilien : keine Panik. Wie bei Aktien ist das Augenmaß entscheidend. Schneider ist Pleite gegangen, aber wer bescheiden nach und nach kauft , der sitzt nicht im Casino und kann sich rentierliche Substsnz schaffen. Das gilt auch für Aktien. Gier und zu hohes Risiko (Pennystocks, 100%-Finanzierungen , Zockerei  mit hebelnden Derivaten mit Knockouts oder Zeitwertverfall, Kauf gehypter Aktien, …). Die Giftliste ist lang. Wer Unternehmen kauft, die was bringen, der kann auch bei sinkenden Kursen einigermaßen schlafen. Deswegen : auch keine Panik bei einem Depot, das sorgfältig ausgesucht wurde. Zeithorizont 5 bis 10 Jahre beachten.

Albr
6 Jahre zuvor

Sehr schöner Artikel !

allerdings sind 1 Mio deutlich zu wenig in Deutschland:

1. hohe Mieten, bzw. Wohnkosten (Strom, Wasser etc…)

2. Sozialversicherungen (Krankenkasse, Pflege etc.)

3. allgemeine Lebenshaltung u.v.a.

ich würde eher 2 Mio Depot und eigene Wohnimmobilie (also keine Miete) als realistisch ansetzen, wenn man nicht unbedingt auf Hatz 4 Niveau leben möchte…

 

 

 

6 Jahre zuvor

@Katrin und

Danke für die interessanten Einblicke…irgendwie schwer, sich vorszustellen, wie es ist, irgendwann einfach „nach dem Urlaub“ nicht mehr zurück an den Arbeitsplatz zu gehen.

Gabs denn für Euch Momente, wo Ihr gezweifelt habt, ob es eine gute/richtige Entscheidung war aufzuhören zu arbeiten?

Katrin
6 Jahre zuvor

Lustig, da scheinen wir ja zu einem ähnlichen Zeitpunkt ‚ausgestiegen‘ zu sein. Und ich habe auch erst dieses Jahr das Gefühl gehabt, wirklich im neuen Lebensstil angekommen zu sein.

Kommunizierst Du in Deinem Umfeld offen, dass Du RE bist? Bei mir ist das Verständnis durchwachsen, zu meinem letzten Geburtstag wünschte mir mein Schwiegervater, dass ich bald wieder einen neuen Job finde – obwohl auch bei dem Teil der Familie bekannt ist, dass ich gar nicht suche…

Thorsten
6 Jahre zuvor

Ja, dax wird so sein.

Bzgl. der Wohnimmobilie ist die FIRE-gemeinde gespalten.;)  Das gilt auch für Depots, bei denen Wachstums-und Dividendenansätze konkurrieren.  Oft wird Miete und Wachstumsdepot beworben.  Das könnte für die Aufbauphase sogar goldrichtig sein.

Für meine Ertragsphase ist klar, dass ich im Eigentum wohnen möchte, da die Kosten stabil und abschätzbar sind und wegen einer Dividendenrendite von 5 und mehr Prozent auch kein großes Depot benötige. Der Buchwert muss lediglich mit der Inflation wachsen, er wächst derzeit angenehm stärker. Zusätzlich erhalte ich 5% im Schnitt jährlich zum Leben oder reinvestieren.

Aufbaudepots können Gewicht auf Wachstumsaktien legen, ich habe davon eher wenig,  weil ich ohne getimten Verkauf und mit Gebühren dabei keinen regelmäßigen Ertrag davon hätte, viel zu kompliziert in der Ertragsphase.

Albr
6 Jahre zuvor

 

ich „liebe“ MEINE Wohnung im Westend von Frankfurt, niemand kann mich rauswerfen (Stichwort Luxussanierung), die Miete pro Jahr um mind. 5% erhöhen… ich kann meine Wohnung vererben, verkaufen, vermieten… wenn ich möchte… das ist für mich auch ein Teil meiner finanzielle Freiheit, die ich aber noch nicht genieße, da ich noch jeden Tag zur Arbeit „gehe“… mein Dienstwagen steht in der Tiefgarage, den allerdings meistens meine Frau nutzt… ansonsten fahren wir am Wochenende in den Taunus und machen stundenlange Wanderungen rund um den Feldberg…

6 Jahre zuvor

So viel Geld brauchts in der Regel nicht mal im Depot…

Da es stark von Deinem monatlichen Bedarf / Ausgaben abhängt und es auch verschiedene Rechenmodelle gibt, habe ich dazu mal vor einiger Zeit ein XLS erstellt:

https://thorstenhartmann.de/realitaetscheck-dein-kapitalbedarf-fuer-die-finanzielle-freiheit/

Kannst ja mal nachrechnen – vielleicht brauchst Du dann schon garnicht mehr arbeiten gehen ;-)

Thorsten
6 Jahre zuvor

@Katrin

Ähnlichkeiten scheinen vorhanden zu sein.  Stirnrunzeln und die Vermutung,  dass man wohl nach einem Jahr doch wohl  sicher wieder arbeiten wolle. Die Reaktion auf mein Nein , ich hätte es filmen sollen. Schweigen, Entsetzen, die Welt ginge unter, wie man es wagen könne, man wäre wohl nicht ganz dicht , hat man wohl gedacht. Man hat es nicht ernst genommen.

TH : das erste Jahr ständig, da zweite Jahr nahm es ab. Das dritte Jahr fühlt sich frei an.  Wie Katrin habe ich kein Buch lesen können, der Arbeitsmodus war fest integriert. Das Gehirn braucht wohl Zeit auf die neue Realität umzuschalten. Vielleicht sind da Menschen unterschiedlich. Wer vorhet nur halbherzig oder teilzeit bei  der Arbeit war, dem fällt der Abschied womöglich leichter .

die emotionale und rationale Bindung zur eigenen Wohnung möchte ich auch nicht mehr missen. Weniger Risiko, meins , Tür zu und alles gut.ich zahle keinem anderen die Hütte ab, ich zahle nur noch mich selbst.

Katrin
6 Jahre zuvor

Th

Super, wenn die Erfahrungen hilfreich sind.

Bei mir war es so, dass ich den Ausstieg aus der angestellten Tätigkeit längerfristig geplant habe. Da mein Mann und ich immer in einer Branche gearbeitet haben, wo Mitarbeiter über 50 eher die Ausnahme sind, habe ich Mitte 30 angefangen, unseren Vermögensaufbau systematisch zu betreiben, damit wir ab um die 50 nicht mehr absolut auf eine angestellte Tätigkeit angewiesen sind.

Bei meinem letzten Job hat die Lebensqualität mit der Zeit dann sehr gelitten, weil ich in der Woche 450 km von unserem Wohnort gearbeitet habe und nur am WE zuhause war. Die wöchentliche Pendelstrecke hat natürlich nicht geholfen. Und nachdem ich die x-te Umstrukturierung in meinem Bereich nicht mehr mittragen mochte und die Perspektiven dementsprechend auch nicht mehr attraktiv fand, habe ich mich mit meinem Arbeitgeber sehr fair auf einen Ausstieg geeinigt.

Und worauf ja auch Deine Frage zielte: Um nicht später das Gefühl zu haben, dass die Entscheidung zum Ausstieg falsch ist, habe ich mir danach ein Jahr Zeit gegeben zu schauen, ob ich einen anderen angestellten Job finde, für den ich mich begeistern kann. Ich habe dann aber in den Gesprächen gemerkt, dass ganz schnell wieder dieselben Punkte auftauchen, die mir eben keinen Spaß mehr gemacht haben (z.B. cost-cutting, Produktivität steigern = mehr schaffen mit weniger Leuten, denen ich dann trotz steigender Konzern-Gewinnen erzähle, dass auch dieses Jahr leider wieder keine Gehaltssteigerung möglich ist. Da mag man sich dann irgendwann selbst nicht mehr hören).

Das liegt zum Teil auch daran, dass es bei mir um Positionen im Geschäftsführungs-/leitungsbereich ging, bei denen mit dem gezahlten „Schmerzensgeld“ logischerweise auch eine entsprechende Erwartungshaltung verknüpft wird. Ich habe auch viel im Neugeschäftsbereich gemacht, und grundsätzlich sehr gerne als Führungskraft mit meinen Teams gearbeitet, aber irgendwann mit den o.g. Rahmenbedingungen eben nicht mehr. Für mich war dann klar, dass ich, wenn dann nur noch freiberuflich in meinem alten Bereich arbeiten möchte. Stattdessen mache ich jetzt neue Projekte, ich bin also durchaus noch tätig, und schließe auch nicht aus, an der einen oder anderen Stelle wieder Geld zu verdienen – aber eben nicht mehr so wie früher. Und damit bin ich bis jetzt sehr happy :-).

 

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