Die Konsum- und Jobfalle: Deutsche müssen als Rentner putzen, schrauben, schrubben

Ich reise, gehe wandern, schwimmen, grille mit Freunden, koche. Ich lese, surfe im Internet, erledige Aufgaben als Journalist. Es kommt keine Langweile auf.

Das Leben ist so viel mehr als nur der Job. Die Zeit vergeht schnell. Wenn mir jemand das Dreifache meines Freelancer-Gehalts anbieten würde, würde ich es vermutlich ablehnen. Wichtig ist mir, dass die Arbeit Spass macht. Wer finanziell frei ist, kann sich frei entscheiden. Du hast dann mehr Bewegungsfreiheit.

In Deutschland nimmt derweil die Armut zu. Hierzulande arbeiten 1,5 Millionen Senioren (65 Jahre und älter). Das sind acht Prozent dieser Altersgruppe. Selbst bei den 70- bis 74-Jährigen haben mehr als acht Prozent einen bezahlten Job. Manche arbeiten, weil es ihnen Spass macht. Aber immer mehr müssen arbeiten, weil ihnen das Geld fehlt.

Rentner putzen, schuften, rackern gegen die Armut

DER SPIEGEL stellte kürzlich Senioren vor, die noch schuften gehen. Marija Schmidt, geboren 1948, braucht 600 Euro für Miete, 150 Euro für Gas, Strom, Versicherungen. Sie bekommt 513 Euro Rente und 482 Euro Hinterbliebenenrente von ihrem verstorbenen Ehemann. Weil das Geld der 73-jährigen nicht reicht, arbeitet sie als Hauswirtin in einem privaten Ärztehaus in Wiesbaden. Sie putzt das Treppenhaus in einem fünfstöckigen Altbau. Dabei hat sie 13 OPs hinter sich, zwei Stents, Rheuma und kaputte Knie. Sie verdient 450 Euro dazu.

Nicht immer ist der übermässige Konsum schuld an der Altersarmut. Es sind Unterbrechungen in den Karrieren, Teilzeit, Kindererziehungszeiten, Krankheiten … ein weiteres Problem. Ich rate, in der Karriere nach Möglichkeit Vollgas zu geben.

Ich rate ferner, mit einem ETF-Sparplan die Rente aufzubessern. So kann jeder mit einer simplen Strategie ein erhebliches Vermögen nebenher aufbauen.

Kaum jemand will sich langfristig ein fettes Depot aufbauen, Konsumverlangen überwiegt

Wie du am Konsumwahn in der Mittelschicht siehst, sind die meisten Menschen unvorbereitet. Eine schicke Wohnung muss es sein, ein neues Auto nach Möglichkeit, ein feiner Urlaub, mehr Restaurantsbesuche, Mode, Zustelldienste … Ein Pool muss her. Erhellend fand ich die Reaktionen auf einen Artikel im “Focus Online”, der das Sparen für die finanzielle Freiheit erklärte. Die meisten Kommentatoren sehen im Sparen und Investieren keinen Sinn.

Dirk S.: kommentierte und erhielt dafür viele Likes auf Facebook:

“Tja, nur bitter, wenn man dann plötzlich mit 39 Jahren überfahren wird und feststellt, daß man gar nicht richtig gelebt ? Man sollte nicht zu weit vorausplanen, sonst bereut man es vielleicht.”

Facebook-Kommentar auf einen Artikel über die finanzielle Freiheit.

Also gar nichts mehr auf die Seite legen, weil man ja sterben könnte? Das ist hanebüchen. Lieber in die Altersarmut abrutschen? Absurd. Fakt ist: Die Lebenserwartung nimmt zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass du sehr alt wirst, ist eher gegeben, als dass du mit 39 Jahren stirbst.

Ich glaube, dass den meisten Menschen große Chancen in ihrem Leben geboten bekommen. Nur wenige nutzen sie jedoch.

US-Studentin Grace Torres scheffelt mit Hochzeitsbildern Geld

Die 23-Jährige Grace Torres hatte als Studentin viele Nebenjob. Die Fotografie faszinierte sie am meisten. Sie machte sich als Hochzeitsfotografin selbstständig und verdient nun 177.000 Dollar im Jahr mit ein paar Events. Ihr Geschäft boomt ohne Ende. Sie muss sogar etliche Aufträge ablehnen. Sie ist tüchtig und wird bestimmt zügig finanziell frei werden.

Ein Soldat gründete einen Finanzpodcast und wurde Multimillionär

John Lee Dumas war in der Armee. Dann landete er in einem Angestelltenjob im Immobiliensektor, hatte aber keine Lust mehr darauf. Er begann den Podcast “Entrepreneurs on Fire”, interviewte erfolgreiche Geschäftsleute. Nach mittlerweile 3.000 Interviews verdient er im Monat 100.000 Dollar nach Steuern. Sein Podcast-Imperium setzt mehrere Millionen Dollar um.

Das ist der erfolgreiche US-Podcaster Dumas, der einen Traum hatte und ihn umsetzte:

Facebook-Profil von John Lee Dumas. Reich mit einem Podcast.

Kara Goldin trank massig Sodas wie Coke Light und Vitaminwater. Die künstlichen Süßstoffe taten ihr nicht gut, sie hatte mit Übergewicht zu kämpfen, litt unter einer besonderen Form des Diabetes. Also entwickelte sie ein gesünderes Wasser, das mit echten Früchten wie Himbeere oder Zitrone angereichert wurde. Ohne Chemie. Nach einem ersten Test waren die Flaschen in einem Whole-Foods-Supermarkt allesamt blitzschnell verkauft. Es entstand ein Millionenkonzern, die Marke nannte sie “Hint“.

Ein eifriger Aktien- und ETF-Sammler kann ein kerniges Depot aufbauen

Niemand muss gleich eine Firma gründen. Du kannst auch als Angestellter oder Freelancer ein enormes Vermögen aufschichten. Es geht mit einem simplen Sparplan mit ETFs bzw. Aktien. Und was die jüngste Börsenkorrektur angeht? Da sollten die Crashwarner die Kirche im Dorf lassen.

Der S&P-Index ist von seinem Allzeithoch im Januar um etwa 20 Prozent gefallen. Aber wenn man sich den „Verlust“ durch ein überhöhtes Hoch vorstellt, sind die Auswirkungen übertrieben: Ausgehend von der Spitze sehen die Verluste grauenhaft aus. Aber: Per Ende 2021 hatte sich der S&P in fünf Jahren verdoppelt. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 15 Prozent. Die aktuelle Korrektur hat uns ab dem gleichen Startdatum (1.12.2016) auf eine annualisierte Rendite von 11 Prozent gebracht. Wir sind also wieder auf einem “normalen” Niveau angekommen.

Mit einem willkürlichen Startdatum, dem 1. Januar 1995, stieg der S&P bis zum Höchststand im Jahr 2000 um 20,5 Prozent per annum und erreichte im Februar 2003 mit 7,5 Prozent seinen Tiefpunkt. 2007 stieg er wieder auf 10 Prozent. Er fiel auf 3,5 Prozent im Börsencrash im März 2009, lag aber nur einen Monat lang unter 4 Prozent. Also durchhalten.

Kurzum: Wir sind vom jüngsten Höchststand gefallen. Das ist wirklich kein Drama für ein langfristiges Portfolio. Das überhöhte Hoch war aufregend. Aber es konnte nicht gehalten werden. Also gibt es keine wirklichen Verluste, die vorerst wieder gut gemacht werden können.

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52 Kommentare
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Bruno
1 Jahr zuvor

Heute Morgen ein schöner Blick ins Depot und fast 500k reicher :D
Ok hielt nicht lange jetzt schon wieder weg #AmazonSplit

Ist aber nix gab mal 2008 ein Problem mit der Währungsberechnung da waren es dann kurzzeitig über 300 Mio. Cash, hatte sofort versucht ein Teil abzuziehen ging aber nicht haha.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Ich hatte gestern einen Tagesverlust von ~150k auf einem Onvista-Depot, da ging mir kurz die Pumpe ;-) hatte aber dieselbe Ursache…

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

94% Verlust stand da. Die Software der Broker ist verbesserungswürdig

Der Baum
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Spannend Mal konkrete Zahlen von euren Depots zu bekommen. Ich bin auch dabei:

08/2015, nach dem Masterstudium mit Arbeit angefangen. Langjährige Freundin, ohne Kinder.

03/2017, im Prinzip mit ein paar Euro Cash gehabt.

06/2022, 2 Kinder, verheiratet, 100 k Depotstand sind dieses Jahr erreicht. Mit mehreren Monaten Elternzeit ohne Gehalt und reisen, Campingbus gekauft, Frau 1.5 Jahre Referendariat nach dem Studium.

Warum schreiben ich das so offen?

Man kann auch mit Familie und “Leben” alles erreichen was man möchte.

Grüße Baum

Ruben
1 Jahr zuvor

https://www.zeit.de/gesellschaft/2022-06/rentner-entlastungspakete-preise-sparen

Dieser Artikel passt auch ganz gut zum Thema Altersarmut.

42sucht21
1 Jahr zuvor

@Extreme
Es wird nur noch von den Extremen berichtet. Ich bins leid.
Entweder sind es Börsenmillionäre mit 3 Coins in der Bild, Irgendwelche Insta-Millionäre die angeblich ganz einfach 100k im Monat mit bla verdienen oder im Focus dann Altersarmut mit Rentnerinnen, die den Dreck untern ihren Fingernägeln essen müssen.
Dabei ist der Großteil der Menschen in Mitteleuropa im guten Mittelmaß mit ausreichend Ein- und Auskommen. Nie war es angenehmer & einfacher als Heute. Das ist vermutlich der Grund warum die Leute Zeit haben um nach den Extremen zu gieren und ihr Handy nicht mehr als den Augen lassen um sich dann wieder mir irgendjemandem auf der Welt zu vergleichen und zu jammern. Gut Aussehen! Corona! Armut! Politik! Krieg! Mieten! Inflation!
Vicious circle.
Mediendiät um entspamnnt zu bleiben. Einfach arbeiten, 20% anlegen, lernen, sich Ziele setzen und mit positiven Leuten umgeben, wenig Genussmittel & fast food, mehr bewegen, und das eigene Leben leben um zufrieden zu sein oder es zu werden.

Olly Wood
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

besser kann man es nicht sagen !! danke dir !!

-M
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Hätte von @Free sein können :-) heute habe ich noch einen Boxsack auf Kleinanzeigen erstanden, wenn die Langhantel mal langweilig wird :-) oh man freu ich mich morgen auf Feierabend….. Springseil…Boxen…. Börse oder negative Gedanken können mich da mal sowas von…

-M

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

und zu jammern” Volltreffer hat nicht lange auf sich warten lassen auch im Kommentarbereich ;)

Felix
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Gut beobachtet.

1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

So sieht’s aus. Jeder sollte ein für sich realisierbares Ziel setzen, sich einen Plan zur Umsetzung bauen und nach diesem agieren. Ich habe mir ein relativ entspanntes Ziel gesetzt, mit dem ich ein kleines passives monatliches Zusatzeinkommen generiere, um meine spätere Rente auf ein vernünftiges Niveau zu heben. Dazu ist eine gewisse Sparsamkeit notwendig, aber eben auch kein Geiz, da ich zumindest auch ab und an mal Essen gehen möchte und in den Urlaub fahren kann.
Viele Grüße,
MrTott
mrtott.blogspot.com

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Seinen Plan weiter verfolgen. Ich gehe zweimal die Woche auf die Alster, Wassersport. Das hält mich fit und ist so herrlich und anstrengend, dass negative Gedanken ins Wasser fallen.

Alliban
1 Jahr zuvor

Ein Aktienvermögen fürs Alter macht auf alle Fälle in Ländern Sinn, die das fördern. Ich denke z.B. an die USA und Schweden. Hier in Dtld. hauen m.E. die Politiker derzeit das Geld richtig raus. Das muss letztendlich auch finanziert werden. Man bekommt in letzter Zeit immer öfter Begriffe wie “Lastenausgleich” und “Vermögensabgabe” zu hören, auch von Politikern. Wenn so was kommt, wird es, wie immer, die Mittelschicht treffen. Unter den Betroffenen werden dann diejenigen sein, die sich fürs Alter ein Vermögen angespart haben. Bei den wirklich Reichen wird der Staat sich schwertun viel zu bekommen, der Rest hat nichts. Ich verhalte mich im Moment aber trotzdem noch so, als ob das alles nicht kommt; habe also noch etwas Hoffnung.

Gainde
1 Jahr zuvor
Reply to  Alliban

Ja, da stimme ich voll zu und bin mir ziemlich sicher, dass sich für unsere Generation (Y) grosse Investitionen und Mühen bezüglich Karriere und Vorsorge nicht mehr wirklich lohnen. Wird alles durch Boomers-Rente, Inflation und Klimawandel aufgefressen. Bereits jetzt muss man in der Schweiz mit Familie darauf achten, nicht zu viel zu verdienen, weil einem sonst überproportional viel weggenommen oder nicht mehr subventioniert wird.

Nico Meier
1 Jahr zuvor
Reply to  Gainde


Absolut richtig daher habe ich mein Pensum im 2020 auf 80% reduziert und verbringe jeweils einen tag in der Woche nur mit meinem Sohn. Meine Frau arbeitet auch Teilzeit. Wir haben ja nicht Kinder um diese unter der Woche von Fremden betreuen und erziehen zu lassen!

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Gainde

darauf achten, nicht zu viel zu verdienen”

das ist doch ein schönes Luxusproblem, frühere Generationen hatten es da genau umgekehrt, die hätten gerne mehr Steuern bezahlt, weil sie eher zu wenig verdient haben. Diese Leute gibt es natürlich immer noch aber die werden kaum hier anzutreffen sein ;)

Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Alliban

klingt für mich nach der gleichen Logik die viele haben so nach dem Motto “ne ich lege nicht selbst an, weil wenn ich vor der Rente sterbe habe ich nur gespart und nix bekommen”.

Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Lastenausgleich kommt und der breiten Masse der Bevölkerung, also der sogenannten Mittelschicht, so elementar viel weggenommen wird, dass es ihnen weh tut?

(wie wahrscheinlich ist das, wenn der größte Teil der Bevölkerung -> die Alten am Wahlhebel sitzen. Jede Regierung die sowas tut bzw. nur denkt würde mit Mistgabeln aus dem Amt gejagt.)

Oder ist es eher wahrscheinlich, dass jeder der immer ein Häppchen weggelegt hat am Ende besser dasteht als jemand der nichts getan hat?

Ich halte letzteres für deutlich wahrscheinlicher.

Stephanie
1 Jahr zuvor

Unglaublich, welch Kommentare in besagtem Focus-artikel abgegeben werden! Sind die echt?? Ich fass es nicht…. :-o

Paluma
1 Jahr zuvor

“verdient nun 177.000 Dollar im Jahr mit ein paar Events”

erwirtschaftet einen Ertrag von 177.000 Dollar, macht Umsatz von 177.000 doller oder erwirtschaftet ein Einkommen von 177.000 Dollar.

Ein Umsatz wäre wahrscheinlich eher üblich in der Branche. Ein reiner verdienst ist natürlich sehr ordentlich.

Warum schauen so viele so pessimistisch in die Zukunft? Steuern und Co Kann man eh nichts ändern. Man kann nur das beste daraus machen…

Lad
1 Jahr zuvor

Denke immer daran, dass 50 % der Worte im Internet Lügen sind! Also wenn John Lee Dumas schreibt, dass er 100.000 USD netto monatlich mit seiner wertlosen Webseite verdient, dürfen wir nicht lange überlegen, ob das stimmt oder nicht. Wenn wir lange überlegen, werden wir die unwahren 50 % der Worte im Internet niemals finden.

42sucht21
1 Jahr zuvor

@Tim-sich langfristig {etwas} aufbauenSie sind ein gutes Beispiel dafür – mit “normalem” Gehalt wie Sie immer betonen, wenn man nicht alles verprasst {Mittelstandsinflation} sondern langfristig stur investiert, dann kommt viel dabei heraus. Trotzdem finde ich Ihre Investitionssumme beeindruckend, denn Sie haben ja nach dem BA Abschluss in Mannheim 1996, innert der 25 Jahre nun für Ihre ca. 70 Depotpositionen ganz grob 625.000 Depotinvestitionen direkt getätigt meine ich und auch noch die 1 Wohnung in New York und 1-2 abbezahlte Immobilien in Deutschland meine ich mich zu erinnern – und jetzt neu das Ferienhaus gekauft. Das ist an sich schon beachtlich viel Geld investiert worden – und dann noch der Erfolg u.a. mit CTS, SAP, BofA, NFLX, C, BRK.B, MSFT usw. zum circa 2 Millionendepot.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

@Tim
Ah, ich dachte Paypal kürzlich wäre die Nummer 67 gewesen. Egal, jedenfalls ein sehr beeindruckendes Ergebnis – nicht nur was die aktuelle Summe angeht sondern auch die Ihres investierten Kapitals / Sparquote finde ich extrem gut.

Weil Sie unten die Social Security ansprechen – zahlen Sie dort verpflichtend oder 401(k) o.ä. auch ein als zusätzliches Standbein zur Börse gegen Schwarze Schwäne oder lassen SIe das weg ob Ihrer Depotgröße?

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

42 weiss besser über das Depot von Tim Bescheid als er selbst, Tim ändere mal deine Passwörter haha.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno


Wenn Sie wüssten, was ich alles über die Depots der drei bekennenden Schweizer hier weiss. Und nicht nur über deren Depots! ;-)

Nee, der @Tim hatte doch seins vorgestellt. Do musch hald uffbasse un hingugge. Ich habe nur versucht etwas seine langfristige Vorgehensweise zu verstehen und daraus für mich etwas zu lernen.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

War ja Spass, erinnerte mich trotzdem an Sammy, der über jeden hier und seine Vermögenssituation immer genau Buch geführt hat ;)

Ich habe Berkshire wieder mal aufgestockt, ich verstehe wenig von Finanztiteln und ich denke sie können das besser beurteilen aber in Anbetracht auf steigende Zinsen könnten Finanzwerte noch einiges zulegen. Du kannst also mein Depotstand gerne aktualisieren, 60 B-Aktien mehr drin im Depot.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

@Tim
Top, das mit dem zusätzlichen SEP / Roth IRA und Social Security. Super robust aufgestellt finde ich.

Der Trump macht das schon geschickt. Er probiert wahnsinnig viel aus und manches klappt nicht aber anderes eben wird erfolgreich. Ähnlich wie in Depots, ein wenig entwickelt sich extrem und anderes wird zu Staub.
Das mit den Weingütern, Tequilas, Wodkas, Gins usw ist ja für US-Promis durchaus teilweise sehr lukrativ gewesen. Eine goldene Trump-Wodkaflasche wäre in 50 Jahren vielleicht mal ein gutes Sammlerstück. Buy & Hold!

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

Es beruhigt die Seele, auf das Ferienhaus möchte ich nicht verzichten. Der Gegenpol zur hektischen Stadt.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

@42sucht21

Wie kommst Du denn auf die ca. 625k Einzahlsumme von Tim über 25 Jahre?

Nur mit Performance aus dem Depotauszügen ist es knifflig, bzw. unmöglich.

25 k p.a., bzw. ca. 2k pro Monat für einen gewissen Protentsatz…, natürlich nicht beim Mediannetto in D. möglich.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

@Sparta
Aus der November YT-Depotvorstellung nach dem Bild-Artikel.
Allein der Schneeball verursacht 2022 fast 30k Dividende.
(C 7.3k, BofA 7.1k, SAP 1.5k, KHNZ 1.5k, Deutz 1.4k, V&B 1.2k, C 1k….).
Dabei hat CTS (grob 2.5k) 2022 gar keine gezahlt usw.

Tobias
1 Jahr zuvor

Gestern hatte ich wieder einen eindeutigen Aha-Moment. Thema war Altersrente und ich habe meine Meinung kund getan, dass ich das US-Modell mit Aktien besser finde als die Umverteilung in Deutschland. Ich bezahle im Moment nur die aktuellen Rentner in DE und habe keinen Zinseszins-Effekt. In den USA habe ich diesen.
Sofort warf mein Vater ein, dass ich dann aber auch nichts haben könne. Dies sehe man an den Kommunen in Deutschland, die damals das Sale-and-Lease-Back gemacht haben und nun Pleite sind. Oder seiner Telekomaktie, die (weiß nicht genau) 70% im Minus ist.
Leider versteht er nicht, dass Sale-und-Lease-Back nichts mit Aktien zu tun hat und eine schlechte Aktie das Depot nicht umhaut. Außerdem würde Telekom nach Dividenden wahrscheinlich auch deutlich besser aussehen…
Aber leider versteht dies in DE niemand. Ich werde wahrscheinlich mit 70 Jahren immer noch arbeiten, obwohl ich dann wohl Millionär sein sollte. Aber ich werde es machen, weil es Spaß macht und ich dann gerne an irgendeiner Uni noch für 10h die Woche Vorlesungen über Finanzen geben will. Junge Leute halten geistig jung.

Sllwroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobias

Natürlich hast du bei einem umlagebasierten Sozialsystem einen Zinseszins-Effekt (die Produktivitäts- bzw. Lohnentwicklung) – dieser schmälert sich eben nur durch den derzeitigen “demografischen Bauch”.

Am Ende macht es die Kombination.

Paluma
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

“weil fast jeder einzahlen muss und die amerikanische Bevölkerung jünger ist und wächst.”

oder früher stirbt. Einzigstes Industrieländer wo die Lebenserwartung zurück geht. Aber auch vorteilhaft für den Rentenbezieher.

Aus welchem Grund zahlst du noch zusätzlich In eine Rente ein? Wegen Steuer Vorteilen. Oder noch einmal zusätzlich zu diversifizieren?

Mit deinen Depot und abbezahlter Wohnung bist du doch ziemlich sicher.

1 Jahr zuvor

Hallo Tim,
der Artikel trifft einen gewissen Nerv bei uns Deutschen, da wir keine ausreichende finanzielle Bildung in unserem Bildungssystem mitbekommen haben. Dann kennt fast jeder im Umfeld irgendwen, der mit Aktien (aus Unwissenheit) auf die Nase gefallen ist. Folglich wird das Gehalt gesehen und davon wird konsumiert, bis der Arzt besoffen unterm Tisch liegt. Das Auto ist das Statussymbol schlechthin und wird mehr gepflegt als die Wohnung- Dann muss der dicke Urlaub (am besten mehrmals im Jahr) dran sein, den man dann auf social media allen ins Gesicht schmiert. Restaurantbesuche dürfen natürlich auch nicht zu kurz kommen, daher ist am Geldende manchmal noch etwas Restmonat über und für später kann man ja irgendwann später mal anfangen zu sparen. Dann will das Eigenheim finanziert werden und schon ist man ja für das Alter komplett abgesichert…hahnebüchen sowas! Und genau diese Leute (leider eine sehr große Zahl) leidet dann später unter Altersarmut.
Zum Glück gibt es Menschen wie dich, die ihr Wissen teilen und Alternativen aufzeigen, die wirklich jeder umsetzen kann. Es muss ja kein Vermögen dabei rumkommen, aber 50-100€ im Monat sollte jeder Arbeitnehmer sparen können.
Ich freue mich jeden Monat über mein vor nicht langer Zeit begonnenes Depot und sehe das Wachstum auch in aktuell eher schwierigen Zeiten.

Viel Erfolg beim weiteren Investieren
&
Viele Grüße,
MrTott
mrtott.blogspot.com

Edmund
1 Jahr zuvor

https://m.youtube.com/watch?v=fS1b_xdfTOM

Interessant, was Jens Raabe hier zur Börse im Allgemeinen sagt.
Am Beispiel von Frank Thelen.
Gewisse vermeintlich unumstößliche Börsenlehrsätze stellt er in Frage.
Das Risiko sehr viel Geld zu verlieren, wird grob unterschätzt.

Johannes Schumann
1 Jahr zuvor

Bin heute als 9-€-Ölsardine Bahn gefahren. Neben saß eine junge Deutschtürkin, die über einen jungen Mann sprach (ihr Bruder oder Verlobter). Sie erwähnte, er sei nun in der Türkei, den Dienst zu Ende bringen (Militärdienst?) und danach wolle er 15000 € investieren. In Kryptos. Er hätte schon sechs. So jung und schon volles Risiko. Wie viele junge Leute dürften da Geld versenken? Das wird noch richtig bitter.

Tobs
1 Jahr zuvor

Prima. Und welche Bedeutung ist dem Detail Deiner Erzählung beizumessen, dass türkische Ethnie bei Deiner Mitfahrerin vorgelegen hatte? Sind daraus besondere Rückschlüsse zu ziehen?

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

Thomas Mayer: «Die Kryptowährungen sind noch im Flegelalter» | cash

deutscher Ökonom (unverdächtig grau und weiss) findet Gefallen an Kryptos ;)

Meinungen und Meinungen, mein älterer Sohn hat auch fast ausschliesslich Kryptos und ist damit gut gefahren, er muss seine Erfahrungen machen, auf jeden Fall schon mal besser wenn man jung investiert als nur verkonsumiert. Und bezüglich volles Risiko gerade in Deutschland sehen doch viele genau Aktien als Vollrisikocasino, jeder hat halt seine Meinung.

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Ich habe einen guten Kontakt aus meiner “Industrie”: Als Spipendiat gestartet, Studienaufenthalte und Abschlüsse einschließlich sämtlicher akademischer Gradisierungen auf internationalen Top-Universitäten, überwiegend alles nebenberuflich. Erinnere mich, wie wir uns vor mittlerweile vielen Jahren mal über BTC unterhielten (war damals mir noch nahezu unbekannt) und er meinte, dass er sich ärgere, sie nicht schon bei 50 Euro gekauft zu haben. Schließlich hatte er sie “nur” zu einem Kurs von rund 300 Euro gekauft, und da hatte er schon ein ganz nettes Sümmchen für aufgebracht. Das er sie dann die ganze Zeit behalten hatte, versteht sich. Ach ja, Ethnie: Deutsch-Türke. Er fährt zwar lieber auch gediegene Autos, allerdings kann man ihn durchaus auch in der Deutschen Bahn antreffen. :-)

Stefan Müller
1 Jahr zuvor

Hoffentlich treibt die nächste große Krise die Deutschen nicht wieder in die Hand einer Rattenfänger, wenn jetzt schon viele Rentner Probleme haben.
Zur Zeit haben wir offensichtlich für alles genug Geld. 100 Mrd. für Rüstung,Coronaschulden, Mithaftung für die Südländer – obwohl die Mehrheit dort Wohneigentum und mehr Kapital als die Deutschen besitzen, Geld für Flüchtlinge usw.
Bekomme mit, dass Ukrainer wieder zurück kehren, nachdem diese einen Aufenthaltstitel für Deutschland erhalten haben. Einige bleiben trotz Rückkehr einfach angemeldet und bekommen weiterhin Sozialleistungen.

Unsere Verschuldung ist in den letzten 15 Jahren seit der Finanzkrise regelrecht explodiert, so dass dringend Sachwerte angesetzt sind. Ob es noch durch eine zu starke Inflation und sozialen Verwerfungen knallt oder der Schuldenberg durch langsame Inflation abgebaut wird, kann niemand wissen.

Davon hängt aber ab, ob dies Sachwertbesitzer durch starke Besteuerung oder Enteignung für die anderen zu Kasse gebeten werden.

Pilger
1 Jahr zuvor
Reply to  Stefan Müller

Klasse. Jetzt hast wieder dein rassistischen Balast für heute abgeworfen. Mit Halbwahrheiten nur so umhergeworfen.

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  Stefan Müller

Sicherlich evidenzbasiert und repräsentativ, was Du “mitbekommst”. Ich bekomme mit, dass Du die Schwächsten der Schwachen (Kriegsflüchtlinge) als Projektionsfläche für Unmut und sonstige destruktive Stimmungshaltung missbrauchst. Das ist ziemlich unanständig.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Stefan Müller

@böse Staatsverschuldung
Steht Deutschland so schlecht da? Nein. Muss zwingend eine drastische Maßnahme durchgeführt werden um die Schulden in DE zurück zu führen. Nein. Ist es sehr wahrscheinlich. Nein.

Das Mastrichtkriterium sind 60% des BIP.
Bei Japan sind es ca. 250%, USA 140%, Deutschland 60% und Schweiz 40%.

Viel spannender ist die ehrlich gerechnete Verschuldung. Wenn Staaten wie Unternehmen bilanzieren müssten und dann zukünftige Zahlungsverpflichtungen einrechnen müssten zB die umlagefinanzierte Sozialversicherung dann sehen wir ganz andere Zahlen.

Dann ist das reiche Luxemburg mit 500% des BIP und die reiche Schweiz mit 150% des BIP verschuldet. Komischerweise machen sich die Krisenapologeten keine Gedanken über die Zahlungsunfähigkeit der beiden Länder.

Alle, die die baldige Zwangshypothek oder Kontenrasur und den Untergang der Ehrlichen in Deutschland befürchten kann ich zurufen. Leute, entspannt Euch. Schaut Euch zuerst das ganze Bild an.

MarcMitC
1 Jahr zuvor

Sehe schöner Artikel mal!

Leben, Finanzen, Ruhestand, Arbeit usw. kann ja glücklicherweise jeder gestalten bzw. machen wie er will.

Für sie “Armutsrentner” von heute hält sich mein Mitleid doch sehr stark in Grenzen. Hatten ja genug Zeit vorzusorgen und sogar bessere Aktienkurse damals, als wir heute, aufs Imvestieren betrachtet.

Ich habe mir gestern, 07.06.22 spontan ne Kleinigkeit gegönnt und 50 Intel-Aktien gekauft für 40,58 € je Anteil.

Das macht mich zufriedener und das Leben noch einen ticken leichter.

Thorsten
1 Jahr zuvor

US-amerikanische Erfolgsstories haben bei mir die gleiche Wirkung wie “Reich mit Bitcoin” oder “10 kg pro Monat abnehmen mit Abnehmtrick”. Es ist Unterhaltung , vielleicht manchmal einen Blick wert. Einiges wäre in Deutschland wegen strengerer Gesetze gar nicht möglich. Das nennt sich Verbraucherschutz und das bleibt bitte so.

Aktien : Es gibt Hinweise darauf , dass Buy the Dip auf kurze Sicht nicht mehr funktioniert. Seit etwa 8 Monaten etwa. Noch immer laufen Energie/Öl und Valueaktien halten sich etwas. 10% bis 20% geht es vielleicht noch runter,dann sehen wir weiter. Wenn die Inflation das Geld auffrisst wird weniger konsumiert. Wären Spargel und Erdbeeren börsennotiert würde sie keiner kaufen, der einfache Luxus muss zuerst dran glauben.

Ach ja, Aktien und Immobilien, der Mieter wird mit möglichen Aktien auch erwähnt. https://www.n-tv.de/ratgeber/Immobilienkauf-oft-billiger-als-mieten-article23383542.html

Cornelia
1 Jahr zuvor
  1. Ich finde es ebf. super wichtig, entsprechende Vorsorge zu betreiben!!
  2. Was mich an dem obigen Beispiel der Rentnerin aber stört, dass es (ebenso wie sehr viele andere, vergleichbare Beispiele im Netz) sich wieder einmal so anhört, als wäre es erneut ein Rentner-Beispiel, wo jemand ergänzende Hilfen nicht in Anspruch nimmt. Mir sind solche Angaben viel zu undifferenziert. Z.B.: Grundsicherung im Alter ist vereinfacht gesagt: Bruttokaltmiete + Heizung + 449€. Gehe ich mal von Miete + geschätzten Heizkosten von ca. 80 Euro aus, wären das 600 + 80 + 449€. Nach der Rechnung wäre das Grundsicherung im Alter von 1129€. Frau S. hat (ohne Nebenjob) aber nur 995€, bekäme zu ihrer Rente noch also 134€ hinzu. – Das ist jetzt zugegeben vereinfacht dargestellt, berücksichtigt nicht Wohnlage, Wohnungsgröße etc., dient aber nur der Veranschaulichung. Es gibt zudem ja auch noch Wohngeld, erhöhte Freibeträge (sowohl bei Grundsicherung als auch bei Wohngeld), wenn man mind. 33 Jahren an Zeiten in der gesetzl. Rentenversicherung hat, inzwischen auch bessere Freibeträge bei Nebenjobs usw..

Idealer ist natürlich, man braucht das alles nicht, indem man entsprechend vorsorgt.

Mario
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

die Bild hat einen Artikel dazu deutsche Rentner würden im Geld schwimmen :)
Wie zynisch:

https://www.bild.de/bild-plus/geld/wirtschaft/politik-inland/regierungsberater-haelt-renten-fuer-viel-zu-hoch-schwimmen-die-unsere-rentner-in-80380452.bild.html

REGIERUNGSBERATER HÄLT RENTEN FÜR VIEL ZU HOCH

Steffen
1 Jahr zuvor

Es ist ein Unterschied, ob man im Alter arbeiten muß oder möchte,,,Warren Buffett hat einmal gesagt, er persönlich hält nichts von Ruhestand. Und so ist auch meine Sicht

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