Deutschland hat ein Rentenproblem. Künftige Generationen werden aus der Rentenkasse nur noch Almosen bekommen. Vor allem die Jüngeren müssen daher clever vorsorgen, weil das Umlagensystem aufgrund der Vergreisung der Bevölkerung vor dem Kollaps steht. Da bietet sich langfristig der Aktienmarkt über ETFs an. Das ZDF hat dazu eine super Reportage gemacht.
Der Anreiz der Politik ist aber gering, vor allem weil das ETF-Thema abgetan wird. Viele Bürger stehen zudem skeptisch den Kapitalmärkten gegenüber. Dabei liefert die Börse die höchste Rendite im langen Schnitt.
Am Sonntagabend hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) in der ARD vorgeschlagen, Sozialversicherungsabgaben auf Kapitalerträge wie etwa Aktiengewinne zu erheben. Das fand ich krass. Eigentlich sollte die Politik das eigenverantwortliche Vorsorgen fürs Alter fördern, nun wird es bestraft. „Im Moment ist es so, dass der, der arbeitet, oder die, die arbeitet, am Ende der Dumme ist. Und diejenigen, die nicht arbeiten und viel Geld haben, stehlen sich so ein bisschen raus“, argumentierte Habeck. Die Beitragssätze steigen wegen der wachsenden Kosten im Gesundheitssystem und der alternden Gesellschaft stetig. Zur Finanzierung der Gesundheitskosten werden aber fast ausschließlich die Löhne der gesetzlich Versicherten herangezogen.
Die Reichen werden wieder einen Ausweg finden
Um das Problem zu lösen, habe er seinen „Entlastungsvorschlag“ vorgelegt, erklärte Habeck. „Der Kleinsparer muss sich keine Sorgen machen. Es geht nicht um kleine Portfolios. Es geht nicht um normale Sparer. Es geht nicht um die Altersvorsorge“, beteuert Habeck. Wirklich? Statt dessen lenkt er den Fokus woanders hin: „Es geht darum, dass Leute, statt zu arbeiten, ihr Geld für sich arbeiten lassen und dadurch Einkommen generieren, und sich nicht beteiligen an der Finanzierung der Sozialsysteme.“ Das ist aber irgendwo ein Widerspruch. Macht euch keine Sorgen, ich nehm euch nichts weg, aber ich nehm euch doch was weg.
Die Superreichen werden wieder eine Lösung finden, wie sie aus dem angedachten System ausscheren können. Das ist immer so. Es wird dann wieder vor allem die Mittelschicht treffen.
Politiker und Bürger wollten mehrheitlich nichts vom Rentenproblem wissen, denn Reformen tun weh
Der demographische Wandel ist ein rein zahlenbasierter Fakt, und der ist seit Jahrzehnten zu beobachten. Und unsere Politiker haben es größtenteils ignoriert. Jetzt fahren wir mit Ansage vor die Wand. Aber nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaft hat das Thema ignoriert.
Problematisch für die Bevölkerung ist in der Tat noch die Inflation. Und die steigende Abgaben- und Steuerlast. Legst du dir Geld zur Seite, um deine Rentenlücke zu schließen, ist dieses Geld schon von Abgaben und Steuern belastet worden. Und dann kommt zusätzlich in 3 oder 5 Jahren ein neues Habeck-Gesetz, dass sich darüber hinaus an deinem Depot bedient. Das wirkt nicht gerade motivierend. Wir sollten die Menschen dagegen aufmuntern, vorzusorgen. Wir sollten sie belohnen und nicht bestrafen. Deshalb brauchen wir eine Art 401k-Programm in Deutschland, so dass du aus deinem Bruttoverdienst ein Spezialdepot für die Rente besparen kannst. Und nicht nur das: Deutschland sollte zudem, ähnlich wie Norwegen, einen Kapitalstock für die Rente aufbauen. Wenn das nicht passiert, wird es fast allen im Alter deutlich schlechter gehen. Und nochmal: Jeder, der kann (Mittelschicht aufwärts), sollte unbedingt einen privaten Geldstock aufbauen. Trotz der neuen Forderungen der Grünen zur möglichen zusätzlichen Belastung.
Es fehlt der Anreiz auf eigene Faust vorzusorgen
Sollten die Bürger lieber einfach ihr Geld verkonsumieren? Weil genau das fördert Habeck mit seinem Vorschlag: Was für ein Irrsinn. Das ganze Leben lang das Geld mit beiden Händen zum Fenster raus werfen. Weil der dumme Sparer wird ja bestraft.
Die Tatsache, dass trotzdem jeder Vorschlag bezüglich einer Aktienrente von linker Seite (Grüne, SPD, Linke, BSW) als neoliberaler Unsinn oder Kasino abgetan wird, macht alles nur noch schlimmer. Alternativen gibt es keine, aber Hauptsache alles, was nach Kapitalmarkt klingt, erstmal verteufeln.
Aus dem Desaster gibt es kaum einen schnellen Weg heraus. Natürlich gibt es ein paar Maßnahmen, die wir ergreifen sollten. Ich möchte 4 Punkte zusammenfassen:
- Länger arbeiten. Allein aufgrund der steigenden Lebenserwartung wird das früher oder später kommen müssen. Die Japaner machen das auch länger. Ja, es gibt Berufe, wo das kaum geht. An Rente mit 63 ist jedenfalls nicht mehr zu denken angesichts der Umstände.
- Großzügige Freibeträge und Sparmaßnahmen der Bürger nach US-Vorbild wie Roth-IRA oder 401k. Weniger Steuereinnahmen für den Staat heute, dafür deutliche Entlastung in Zukunft.
- Qualifizierte Einwanderung. Deutschland braucht vor allem junge, gesunde, arbeitende Einwanderer. Noch besser: Hochqualifizierte. Die USA lässt diese per roten Teppich mit Spezialvisa ins Land (H-1B, O-1). Natürlich müssen wir auch Asylsuchende aufnehmen, sofern das eingehend geprüft wurde. Deutschland ist aber leider gerade für Hochqualifizierte in vielerlei Hinsicht nicht attraktiv. Wir haben viel Bürokratie.
- Langsamere Erhöhung der Renten. Das wird politisch schwer durchzusetzen sein und auf großen Widerstand stoßen. Und klar, es tut weh.
Idealerweise setzt Deutschland alle 4 Punkte um. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass natürlich auch andere Länder ähnliche Probleme haben: So ist die alternde Gesellschaft fast weltweit ein Phänomen. Ebenso die wachsende Bürokratie oder die steigende Steuerlast bzw. Einwanderungsströme.
In Deutschland ist der Sozialstaat teuer geworden, es gibt diese Baustellen
Deutschland sollte seine Bürokratie abbauen, Steuern und Abgaben senken, um attraktiver zu werden:
- Wir haben die zweithöchste Abgabenlast aller OECD Länder
- Wir haben viele versteckte Steuern. Hast du schon mal was von der neuen Kuchensteuer gehört?
- Immobilien sind kaum bezahlbar (außer auf dem Land). Nicht nur das Eigenheim, sondern auch das Mieten wird immer teurer. Was wiederum an Bürokratie und Wohnungsknappheit liegt.
- Teure Energiepreise und dadurch schlechte Wettbewerbsstellung
- Steigende GKV-Beiträge, bis zu 20% sind absehbar in einigen Jahren
- Höchste Krankheitsstände innerhalb Europas – sogar weltweit?
Hier der obligatorische internationale Vergleich
Und blicken wir uns um, dann finden wir im Ausland Konzepte, die funktionieren.
- Niederlande: Renteneintrittsalter ist ans Lebensalter gekoppelt.
- Österreich: alle zahlen ein, alle bekommen mehr raus.
- Schweden: Aktienrente, es läuft großartig für alle. Hohe Renten, stabile Beiträge.
- Polen: Es gibt eine aktienbasierte Zusatzrente namens IKE, ein 401-K-Klon aus den USA.
- Lettland: Junge Arbeitnehmer müssen zusätzlich per Depot fürs Alter vorsorgen.
Hi Tim, ich muss dich korrigieren. In Polen ist PPE eine Form der Betriebsrente. Das Gegenstück zu 401(k) heißt IKE. Beste Grüße aus Polen!
Danke für den Hinweis. Ich habe es geändert.
Interessanterweise fordert die CDU-Arbeitnehmervereinigung CDA auch die Einbeziehung anderer Einkunftsarten. Bleiben die Fragen: Wie soll das bürokratiearm ermittelt werden? Was ist mit weiteren Einkunftsarten? Was ist mit der aktuellen Beitragsbemessungsgrenze – Erhöhung/Streichung? Da gibt es auf jeden Fall diversen Klärungsbedarf.
Das stimmt nicht. Da bist du einer Schutzbehauptung der Grünen aufgesessen. Die CDA hat es nur durchgerechnet was dabei herauskommen würde. Gefordert haben die das nicht.
Aber nachdem die Grünen eine Bauchlandung mit der Forderung erlebt haben, war deren Schutzbehauptung, dass die CDA das doch auch fordern würde.
Aber so kennt man die Grünen: Nur Lügen verbreiten.
@Linda
Wer verbreitet hier Unwahrheit?
2023 haben die CDA/ CDU-Abgeordneten
Kai Whittaker, MdB (Ba-Wü) und Dr. Markus Reichel, MdB (Sachsen),
„Beiträge zur Sozialversicherung auf Kapitalerträge“ gefordert lese ich.
Und noch Interessantes mehr.
3 Links dazu:
https://www.cda-bund.de/aktuelles/immer-weniger-netto/
https://www.versicherungsbote.de/id/4911733/CDU-Politiker-wollen-alle-in-Sozialversicherung-einbeziehen/
(Paywall) https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/cdu-sozialpolitiker-schlagen-radikalreform-der-sozialversicherung-vor-19105284.html
Fairerweise: Das waren „nur“ Abgeordnete einer Fraktion, also nicht die Partei (vllcht aber doch, habe es nicht erforscht, sondern beziehe mich nur auf Ihren Einwand).
Wenn man überlegt, was manchmal einzelne Fraktionsmitglieder von sich geben…Ist das schlimm genug, aber nicht zwingend Parteilinie.
Aber ok, wenn der eine „Taker“ und der andere „Reich“ als Namensbestandteil haben, ist es naheliegend, dass man gerne bei anderen, also dem armen Bürger, abgreift. :-)
Der war so flach, dass er schon fast gut war :-)
Wenn’s primitiv wird, fange ich erst an richtig aufzudrehen! :-)
Man sollte aber erwähnen, dass der Vorschlag dann auch beinhaltete im Gegenzug die Kapitalertragssteuer auf Kapitaleinkünfte abzuschaffen. Also quasi Sozialabgaben statt Kapitalertragssteuer. ;-)
Ich werte es nicht. Wollte lediglich darauf hinweisen, dass ich keine Falsachaussagen im obiger Beitrag von @ChristianR78 sehe aber durchaus in der Replik dazu.
Ich habe oben 3 Quellen verlinkt.
Nach Freigabe sieht es jede,r und darf sich ein eigenes Bild machen was von wem gefordert wurde.
@Dirk – Aber was H. Habeck Vorschlag beinhaltet weiss man ja überhaupt nicht. F. Brantner hat es gestern ja schön gezeigt wie wenig sie auf konkrete Zahlen vorbereitet scheinen. Jedenfalls wurde die Preisgabe von weiteren Details verweigert in der Sendung.
Im Wesentlichen wollen die ja sowieso eine Bürgerversicherung und vermutlich mehr Abkehr von Eigenverantwortung. Schön wäre es, wenn Politiker,innen mal voranpreschen und vorschlagen selber freiwillig in gleichwertiger Höhe Sozialabgaben zu entrichten auf Ihre Bezüge und Ihre Maximalpensionen begrenzen auf den MaximalGRV-Betrag. Dann würd die Diskussion mal glaubhafter. {Populismusmodus off}
@Dirk
ja, es sollte die Kapitalertragssteuer durch den individuellen Einkommenssteuertarif ersetzt werden (auf alle Einkünfte) und auch Sozialabgaben auf alle Einkünfte (Kapital, Mieten, Selbstständigkeit) bezahlt werden. Für mich persönlich kein so reizvoller Vorschlag auch wenn dann natürlich auch wieder die Anrechenbarkeit unserer jährlichen Flugkosten nach Omaha möglich würde. Gleinzeitig sollte die BBG abgeschafft und werden. Für mich persönlich ebenso kein so reizvoller Vorschlag.
Die CDA-Bundesvorstand F. Wüllner wird dazu zitiert wird mit: „Das Konzept enthält…spannende Ideen, über die es zu diskutieren lohnt und es kommt genau zur richtigen Zeit. Jetzt, wo wir innerhalb der CDU über unsere Grundsätze debattieren.“
Das ist falsch, die Grünen wollten schon 2021, an die Kapitalerträge ran.
Und zwar von allen, nicht wie jetzt behauptet wird nur an die Reichen.
Und im Wahlprogram von damals findet man dies auch im übrigen.
Nur diese 2. Das war keine Partei, keine Fraktion und kein Flügel.
Aber wenn du so ein niedriges Niveau benötigst:
Die Grünen haben Zwangsarbeit für Privatiers gefordert.
Hallo, als hauptberuflich Selbständige und freiwillig GKV-Versicherte gilt die Beitragspflicht auf Kapitalerträge und Mieteinnahmen schon heute. Weiß leider kaum einer und kümmert auch niemanden, Betrifft ja nur die „Reichen“…
Ja, aber nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze (BBG) der GKV. Bei einem Einkommen von über 66K€ ist Schluss (2025).
Richtig. Gilt aber auch im Rentenalter, wenn gerade Selbständige überwiegend von ihren Ersparnissen leben.
@ Gwen
Das ist mir leider auch bewusst. Bis zu meiner Rente ist es noch ein ganzes Stück. Ich glaube, dass man in der Rente das umgehen kann. Bin mir allerdings nicht sicher. Wenn man allerdings vor der Rente aufhört zu arbeiten (Privatier) wird es problematisch… Vielleicht gibt es hier im Forum gleichaltrige Investoren für einen Seminarkreis auf 600€ Basis ;-) Dazu benötigt man wohl mindestens drei Personen.
@ Kiev, wenn das gehen sollte (kenne mich mit Seminarkreisen nicht aus), dann wären wir jetzt schon mal 2. Und ich könnte sicher noch eine Person überreden… ;-)
Hallo Tim, so absurd ist das leider nicht, denn für freiwillig GKV-Versicherte gilt das jetzt schon, zumindest wenn sie, z.B. als Selbständige, Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze haben.
Nur frage ich mich eh, wieso man als Selbstständiger teils mit Kapitaleinkünften, Mieteinnahmen etc. dann freiwillig in der GKV verbleibt.
Da gibt es viele Gründe. Die PKV akzeptiert einen nicht wegen Vorerkrankungen (oder nur unter Ausschluß bestimmter Krankheiten bzw. hohen Risikozuschlägen). Die PKV erlaubt keine kostenlose Mitversicherung der Familie. Bei sinkenden EInnahmen bleibt der Beitrag in der PKV gleich.
Die Frage wäre eher, wieso freiwillig Versicherte in der GKV ganz offiziell schlechter gestellt werden dürfen.
Vielen Dank Tim für diesen Beitrag, insbesondere für den Link zum ZDF-Beitrag. Politiker wollen nur ihre Stimmen in den Wahlen maximieren. Das ist der Fokus und nicht das was sie Schwören, und zwar dem Land zu dienen. Das ist das Problem.
Ich werde mich wahrscheinlich endlich bewegen und ein IKE Rentenkonto als kleine Alternative für ca. 10 Jahre eröffnen. Da könnte ich bei 200€ Monatsbeitrag und 8% Rendite ca. 12.500€ Steuern sparen.
Da war ich zu schnell mit der Steuerersparnis :o) 12.500€ wären zu versteuernde Einkünfte. Davon 25% aus Sicht in D bzw. 19% in PL.
Hi Tim,
der link funktioniert leider nicht. Würde mir die Reportage gerne ansehen.
VG
der Michael aus Bergkamen
Hallo Michael, der Link funktioniert bei mir. Hier ist er nochmal:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/die-wahrheit-ueber-unsere-rente-100.html
Super, danke dir!!! Jetzt geht es.
VG
der Michael aus Bergkamen
Hm, also eigentlich brauchen wir tiefgreifende Reformen, Bürokratieabbau und verlässlichere Wirtschaftspolitik für die gewaltigen Herausforderungen wie z. B. die Demographie.
Unausgegorene & ideologische Forderungen sind nicht sachdienlich oder wirtschaftskompetent.
Die Frage ist, welche demokratische Partei den Tanker auf erfolgreichen Kurs bringen kann, da ich zu wenig sachliche Reformbereitschaft oder Kommunikation mitbekomme?
Weitere finanzielle Einschnitte bzw. Begehrlichkeiten sind angesichts der hohen Kosten für den Sozialstaat, aber auch für Ausgaben zur Verteidigung und notwendigen kostspieligen Ertüchtigung der Infrastruktur (Brücken, Stromnetz etc.) wahrscheinlich. Pure Mathematik. Insbesondere Immobilieneigentümer sollten sich warm anziehen. Bei uns wird zum Beispiel die Grundsteuer drastisch teurer, weil man den Hebesatz kräftig erhöht hat.
@Insbesondere Immobilieneigentümer
Das trifft alle, Grundsteuern sind umlegbare Betriebsnebenkosten.
Genau wie die Meitpreisbremse die ja erst dazu gegührt hat, dass viele kleine, private Besitzer aufgeschreckt wurden und regelmäßig nun vorsorglich maximal erhöhen. Den Finanzminister freut es.
Genau wie anno tobak 1952 der Lastenausgleich. Das traf auch alle. Das wurde doch einfach auf die Mieten draugfeschlagen damals – natürlich aber nach Ende der Maßnahme nie wieder runter gerechnet.
Kann variieren. Voraussetzung ist, daß die Umlage der Grundsteuer ausdrücklich im Mietvertrag vereinbart ist. Gibt immer noch viele alte Verträge, da darf der Vermieter die Grundsteuer nicht einfach auf den Mieter umlegen.
Auch Themen wie PV-Pflicht bei Dachsanierung trifft in einigen Bundesländern die Eigentümer. Nicht auf jedem Dach ist PV immer sinnvoll (Verschattung, geringe Dachneigung etc.) oder gewünscht vom Eigentümer. Leider geht hingegen auch die öffentliche Hand mit PV auf dem Dach und Wärmepumpen im Heizraum von Behörden, Schulen und Turnhallen vielfach mit sehr schlechtem Beispiel voran.
Im übrigen ist die Politik und Rechtsprechung in D tendenziell doch eher Mieterfreundlich. Liegt mit daran, dass das deutsche Mietrecht stark auf den Schutz der Mieter ausgerichtet ist. Viele Urteile neigen daher dazu, die Interessen der Mieter zu stärken. Gerade Eigentümer dürfen noch auf Überraschungen gefasst sein nach meiner Einschätzung.
Da sagt sich so leicht.
Wirtschaftlich: Tatsächlich schränkt die Erhöhung der „2. Miete“ zugleich das Erhöhungspotential der „1. Miete“ ein (auch wenn das sicherlich nicht voll korreliert, aber es hat eine zumindest nicht unbedingt positive Auswirkung). Das ist dann ein Lose-lose-win Situation (1. Lose für den Eigentümer 2. Lose für den Mieter, denn der bekommt weniger Leistung oder weniger schönes Gebäude, wenn der Vermieter wegen der begrenzten Leistungsfähigkeit seines Mieters deswegen eine niedrigere Mieterhöhung erzielen kann 3. Win für den Staat).
Rechtlich: Originär adressiert ist der Eigentümer und das ist stets für ihn ein Risiko. Sofern es zu weiterer Mietregulierung kommt und die Umlagefähigkeit kassiert wird (das Damoklesschwert schwebt schon lange über den Eigentümern), bleibt dann auch der Spass bei den Eigentümern. Da wir in einem Land mit vielen Mietern leben, kann man sich ja vorstellen, wie opportun es in Wahlen ist, den „gierigen“ und „reichen“ Eigentümern von Immobilien das aufzudrücken (Immobilien sind in unserem Land anscheinend ohnehin eine negative Projektionsfläche für linke und grüne Ideologien).
Darum wäre mir die Betrachtungsweise, dass alle gleichermaßen betroffen sind, zu mechanisch. Freue mich aber natürlich, wenn Sie Recht hätten. Dass der Staat unersättlich immer mehr nach Geld giert, statt Vorhandenes sinnvoller zu allokieren und zuzusehen, dass die allgemeine Produktivität wieder steigt, steht noch mal auf einem anderen Blatt. Sobald Eigentümer aber doch die Zeche für die Grundsteuer selbst zahlen dürfen, werde sie daran zumindest wieder freundlich erinnert.
@ Tobs, Ralf, 42sucht21
Ich bleibe bei Adam Smith. Neben der gierigen Erhöhung der Grundsteuer, die der Staat und nicht Vermieter einstreicht, gibt es noch die CO2 Steuer.
Sollte die Profitabilität für Vermieter durch den Staat sinken, wird sich der Markt anpassen. Unabhängig von Mietpreisbremsen, nicht umlegbaren CO2 Anteil, oder Grundsteuer. Es ist allerdings nicht immer unmittelbar zu spüren, aber es wird die Attraktivität der Vermietung senken und damit den Wohnungsbau weiter begrenzen und damit den Druck der Wohnungssuche erhöhen.
Na dann hoffen wir mal nur nicht, dass wir weiter Richtung Cuba und DDR abdriften, mit allen bekannten Mangelerscheinungen in der Bauqualität… :-)
@ Tobs
Wenn wir uns von einer einigermaßen leistungsorientierten Gesellschaft zu vollkommener Gleichmacherei bewegen, werden wir Alle am Ende gleich arm sein und leben.
Wieso sollte ich mir die Mühe machen und das Risiko eingehen aus heutiger Sicht ein neues Gebäude zu errichten, wenn die Miete auf 10€ begrenzt bleibt. Ein ausländischer Investor wird dies noch wiederwilliger in einem stark regulierten Umfeld durchführen. Wozu das führt konnte man schon sehen.
Deutschland ist in Bezug auf Robotik vielleicht nicht schlecht aufgestellt. In dem Bereich wird einiges passieren in den nächsten Jahren. Dazu kommen die Themen um Biotech. Es bleibt spannend.
Ich hoffe mal, dass Deutschland hier technologisch mitspielt und nicht nur lange debattiert wie man die Arbeit durch einen Humanoiden am besten besteuert, bis die USA oder China uneinholbar technologisch davongezogen sind.
Vielleicht werden schon bald kleine Roboter Sparta bei der Arbeit unterstützen. Mit einer Legion an Spartiaten könnte er sicherlich etwas anfangen. Eine Idee für den morgendlichen Weckruf habe ich schon entdeckt:
https://youtu.be/1yQFLn2HlMw?feature=shared
Ich habe mir letztens ein Modell von einem chinesischen Anbieter im Internet angesehen. Es ist ein Humanoid mit ungefähr 1.4m Höhe. Bin gespannt was er können wird und wie gut er lernt.
Ach, ich beneide jeden der ausgewandert ist und seinen Platz zufrieden gefunden hat. Ich muss oft an den früheren Foristen Mark85 denken. Er lebt ja auch in Teneriffa. Würde mal gerne wissen wie es ihm geht, schade nichts mwhr von ihm zuhören.
Fehlt der hier nicht seit Corona?
Jap, es gab heftige Diskussionen damals. Wie alle die damals Impfkritisch waren, hat auch er eine Menge Zorn ertragen müssen. Es gab aber glaub ich noch ein paar andere Punkte… dennoch schade. Habe seine Kommentare immer sehr gerne gelesen.
@-M
Nö, hatte mal auch ne Russland Diskussion mit ihm und dieses Drama war später…
Fire mit Mitte/Ende 20.
Bitcoin war er auch prima dabei.
Aber ich beneide ihn nicht.
Ich denke Viktor Frankl hat noch schlimmeres ertragen gelernt… als unser jetziges Wohlstandsgemotze.
Dann hat ihn das nicht Impfen, also nicht dahingerafft :-)
@-M
Also ich kann mich nicht daran erinnern Mark-85 / Pibe 350 in Form von Kiev’s Vorstellungen über meinen alltäglich, freundlichen Morgengruss derart zum Thema „Impfen“ verschreckt zu haben. ;-)
Ich war halt nicht seiner Meinung, dass die Nato schuld daran ist, dass der liebe Wladi die Ukraine angreifen musste… aber gut, bei so viel Desinformation, Algo’s mit Emotionalisierungsbelohnung, Fake-New’s… ist es traurig, dass es so schwierig für viele Menschen geworden ist, was oder wem kann ich vertrauen und darauf lernen und aufbauen.
An sich lernen wir ja gerne alle dazu, aber irgendwie habe ich mit „social media“ das Gefühl, dass wir uns gesellschaftlich in die falsche Richtung bewegen, bzw. uns immer unversöhnlicher mit zugespieltem pseudo-Fachwissen auf uns unbekannten Fachgebieten gegenüberstehen und auch die Nationalisierung und Abschottung eher Konflikte, Handelsbarrieren & Kriege befördern…
Für unsere Stoiker hier im Forum:
Es kommt nicht darauf an, was du erträgst, sondern wie du es erträgst.
> Österreich: alle zahlen ein, alle bekommen mehr raus.
Aber nicht, weil alle einzahlen, sondern weil mittlerweile die Gesamtheit aller Umsatzsteuereinnahmen verbraucht wird, nur um die Verluste der bankrotten Pensionssysteme auszugleichen.
Wie wäre es mit der Idee: Mehrwertsteuer drei Prozent hoch, eine Krankenkasse pro Bundesland, Sozialversicherung vom Brutto eins abziehen bei Angestellten. Und Lohnsteuer dann von Brutto 2. (Brutto 1 – Sozialabgaben). Dadurch hast ne Gleichbehandlung von Angestellten zu Beamten/Politikern. Die Unterschicht wird massiv entlastet (keine Lohnsteuer mehr) beim Rest hat es kaum Auswirkungen. Der Staat hat kaum weniger einnahmen. 80% der Unterschicht bekommt beim Ausgleich ihre gezahlte Lohnsteuer zurück. Spart Arbeit in der Verwaltung. Konsum wird sogar angekurbelt
Deutschland hat kein Rentenproblem aufgrund der „Vergreisung“. Deutschland hat ein Rentenproblem aufgrund dreier Faktoren:
1. die eingezahlten Rentenbeiträge werden vom Staat auch zum Stopfen von anderen Finanz Löchern benutzt.
2. Sämtliche Beamte zahlen nichts in die Rentenkasse ein, bekommen aber ihre Pension.
3. Eingewanderte Menschen die nie irgendetwas in die Sozialsysteme einzahlen, aber trotzdem alles voll ausschöpfen (können bzw dürfen).
Sämtliche Rentendebatten der Politiker (längere Arbeitszeiten, Rentenkürzungen, etc.) sind alles nur Nebelkerzen weil keiner die Wahrheit aussprechen und den Zustand wirklich ändern möchte.