Charlie Munger und sein Geschäftspartner Warren Buffett, bekannt als das „Orakel von Omaha“, haben ein riesiges Vermögen durch kluge Investments und einen sparsamen Lebensstil aufgebaut. Ihre finanzielle Weisheit bietet wertvolle Erkenntnisse gerade für jüngere Menschen aus der Mittelschicht, die nach finanzieller Freiheit streben.
Obwohl Munger und Buffett ein Milliardenvermögen angehäuft haben, lebten sie relativ bescheiden. Buffett ist einer der reichsten Menschen der Welt geworden und liebt Second-Hand-Autos und McDonalds-Mahlzeiten. Beide betonen, wie wichtig es ist, unter seinen Verhältnissen zu leben, unnötige Ausgaben zu vermeiden und in sich selbst und seine Zukunft zu investieren. Neid, Eifersucht und Gier sind nicht hilfreich, sagen sie unisono. Satt dessen predigen sie ehrlich, bescheiden und respektvoll im Leben zu sein.
Diese 5 Geldfallen meiden Warren Buffett und Charlie Munger
- Neue Autos: Die Werttfalle
„Spare nicht, was nach deinen Ausgaben übrig bleibt, sondern gib das aus, was nach dem Sparen übrig bleibt.“ Das rät Buffett. Einer seiner anderen Ratschläge ist, auf den Kauf von Neuwagen zu verzichten. Er betrachtet Fahrzeuge als Geldvernichter. Ein neues Auto kann im ersten Jahr bis zu 25% und in den ersten fünf Jahren 50% seines Listenpreises verlieren. Das bedeutet, dass ein 35.000-Euro-Auto nach fünf Jahren vielleicht noch 17.000 Euro wert ist.
Buffett fuhr fast ein Jahrzehnt lang einen Cadillac DTS von 2006. Erst auf Drängen seiner Tochter stieg er 2014 auf ein neueres Auto um. Sein Ansatz beim Autobesitz: Er legt mehr Wert auf Zweckmäßigkeit als auf Status.
Statt ein neues Auto in perfektem Zustand zu kaufen, entschied sich Buffett für ein durch Hagel beschädigtes Fahrzeug, um den größten Teil des anfänglichen Wertverlusts zu vermeiden.
- Unnötige Abonnements, Gebühren: Der stille Geldabfluss
„Wenn du Dinge kaufst, die du nicht brauchst, musst du bald Dinge verkaufen, die du brauchst“, warnt Buffett. Er empfiehlt, ein passives Einkommen über Dividenden aufzubauen, so dass man eine gewisse finanzielle Freiheit erreicht. Er besitzt schwerpunktmässig Dividendenzahler in seinem Depot. Man solle sich nicht nur von Arbeitseinkommen abhängig machen.
Wo kannst du im Alltag sparen? Im digitalen Zeitalter können sich Abonnements und wiederkehrende Gebühren schnell anhäufen, ohne dass du es bemerkst. Diese „stillen Geldfresser“ beeinträchtigen deinen finanzielle Rahmen im Laufe der Zeit. Beispiele hierfür sind teure Kreditkarten, Streaming-Dienste, die wir selten nutzen, überflüssige Versicherungen, ungenutzte Fitnessstudio-Mitgliedschaften, Lieferdienste und andere Annehmlichkeiten.
Das Geld, das für ungenutzte Abos oder Fitnessstudio-Mitgliedschaften ausgegeben wird, kannst du dir sparen. Der Schlüssel liegt darin, deine Abonnements regelmäßig zu überprüfen und diejenigen zu streichen, die deinem Leben keinen echten Mehrwert bieten.
Buffett ist ein Pfennigfuchser. Der Superreiche dreht jeden Cent zwei Mal um. Er geht zu McDonald’s, macht sich nichts aus teurem Essen. Er zieht einfache Restaurants in seiner Heimat wie dieses vor. Buffett hielt auch McDonalds-Aktien. Munger liebte den Discounter Costco, weil er dort super-günstig einkaufen konnte. Er war auch begeisterter Costco-Aktionär.
- Ständiger Umzug in größere Häuser: Die Immobilienfalle
Die beiden genialen Investoren raten dazu, innerlich zufrieden zu sein. Dies sei der Schlüssel.
Während Buffett die Bedeutung des Eigenheimbesitzes anerkennt, warnt er davor, ständig in größere Häuser umzuziehen. Diese in der Mittelschicht gängige Praxis kann gefährlich sein und zu finanziellen Belastungen führen und den langfristigen Vermögensaufbau behindern. Ein Hauskauf ist wohlgemerkt mit hohen Nebenkosten (Makler, Notar, Steuern, Umzug, mögliche Renovierung) verbunden.
Buffett geht mit gutem Beispiel voran, indem er in demselben Haus lebt, das er 1958 in Omaha, Nebraska, für 31.500 Dollar gekauft hat. Sein Ansatz beim Wohnen betont Zweckmäßigkeit und ein Leben im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Ein Umzug in größere Häuser erhöht oft die Hypothekenzahlungen, Steuern und bringt mehr Wartungs- und Nebenkosten mit sich. Buffett und Munger waren auch große legale Steuervermeider. Erstens vermieden sie als extreme Langfristanleger die Besteuerung der Kursgewinne, so konnte der Zinseszins umso kräftiger wirken. Zweitens zahlten sie sich selbst nur ein moderates Gehalt von jeweils 100.000 Dollar im Jahr aus, um vermutlich die Steuerschuld moderat zu halten.
Charlie Munger lebte über 70 Jahre in seinem moderaten Haus in Kalifornien bis zu seinem Tod.
- Versicherungen und Kredite sind eine Gefahr und kosten zuweilen massig Geld
Buffett warnt davor, hohe Kreditzinsen für den Konsum zu unterschätzen. Es sagt, es sei ein großer Fehler, leichtfertig sein Konto (bzw. Kreditkarte) zu überziehen. Sein Ratschlag umfasst generell keine hohen Kreditzinsen zu bezahlen. Mit Kreditkarten solle man sehr vorsichtig umgehen.
Charlie Munger hielt nicht viel von Versicherungen. Er hasste sie, er hatte meines Wissens nur eine Krankenversicherung. Er wollte sich nicht mit Assekuranzen im Schadenfall herumschlagen (Bürokratie, Formulare, Verzögern, Gerichtsstreit…). Auch waren ihm die Prämien zu teuer. Man müsse die Betrügereien der anderen Versicherungsnehmer mitfinanzieren (Stichwort: Versicherungsbetrug) und die extremen Gewinne der Assekuranzen, meckerte er. Angesichts seines enormen Vermögens konnte er sich „selbst versichern“. Eigentlich ist es grotesk, denn Mungers und Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway verdient gewaltige Summen mit Kreditkarten (Amex) und Vesicherungen. Aber die beiden sind eben ehrlich, wenn sie die Wahrheit aussprechen, selbst wenn sie sich damit selbst schaden können. Auch Buffett mied Versicherungen in seinem privaten Umfeld.
- Lottoscheine: Das mathematische Missverständnis
„Glücksspiel und Lottoscheine sind eine Steuer für Leute, die keine Ahnung von Mathematik haben“, sagte Buffett.
Buffett hat Glücksspiel und Lottoscheine immer wieder kritisiert. Er hebt hervor, dass das Glücksspiel süchtig machen kann – so wie Heroin. Während er im Geschäft und beim Investieren kalkulierte Risiken eingeht, betrachtet er Glücksspiel ohnehin als ein Missverständnis der Wahrscheinlichkeit und als Symptom der falschen Hoffnung auf sofortigen Reichtum, anstatt ihn systematisch durch stetiges Sparen und Investieren aufzubauen. Fazit: Glücksspiel und Kasinos sind die reinste Geldverschwendung, wenn du dir die Zahlen dahinter genau anschaust. Die Hälfte deines Lotto-Einsatzes landet beim Staat. Nur die andere Hälfte wird an die Spielteilnehmer wieder über die Gewinne ausgeschüttet. Sprich 50% ist sofort vernichtet, hinzu kommen kleinere Entgelte, die die Lottoannahmestellen kassieren. Steck dein Geld stattdessen lieber in einen guten ETF wie die FTSE All World.
Zwar schon häufiger gelesen. Aber man kann es nicht oft genug gesagt bekommen.
Danke