Die Deutschen klagen über die schlechte Luft in den Städten. Sie klagen über Staus und die ewige Parkplatzsuche in den Zentren. Manch einer jammert über zu wenig Geld, das am Monatsende übrig ist.
Wenn du dir anschaust, was die Deutschen kaufen, wird es klar, was schief läuft: Jeder dritte Neuwagen, der in Deutschland verkauft wird, ist ein Panzer. Es sind SUVs beziehungsweise Geländewagen. Das sind große Spritschlucker. Sie sind teuer. Der Wertverlust ist enorm in den ersten Jahren. Das Geld wäre in der Altersvorsorge besser aufgehoben. Die Deutschen und ihre Auto- und Sparbuch- sowie Versicherungsmentalität, das ist ein Kapitel für sich.
2019 wurden erstmals in einem Jahr mehr als eine Million SUV-Fahrzeuge neu zugelassen. 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Es ist der helle Wahnsinn. Eine Geldvernichtung sondergleichen.
Was lernst du daraus?
- Kauf ein Auto, das du dir leisten kannst (ich hab seit über 13 Jahren kein Auto mehr, das spart viel Geld)
- Kauf ein Haus, das du dir leisten kannst. Oder miete, was du dir leisten kannst
- Sparsam zu leben ist keine Schande. Aldi und Lidl sind super
- Setze auf den Aktienmarkt. Der schneidet im langen Schnitt trotz der wilden Aufs und Abs am besten ab
Die Bundesbürger beschweren sich über den Klimawandel. Die Grünen sind beliebt wie nie. Wie passt das alles mit den SUVs zusammen? Es ist ziemlich verlogen oder?
Die rechts-populistische AfD wirbt plötzlich für Diesel-Autos. Ich komme mir vor wie im falschen Film. Das ist rückwärtsgewandt. Nun meldet der Elektro-Autobauer Tesla das zweite Quartal in Folge einen Gewinn. Die Tesla-Aktie geht durch die Decke. Tesla verkauft seine Autos ganz ohne Werbung. Sie verkaufen sich von selbst. Tesla-Chef Elon Musk baut in Berlin eine Fabrik, die Kalifornier stellen massenweise neue Mitarbeiter ein.
Tesla-Lenker Musk arbeitet schon am nächsten Knüller. An günstigen Dachziegeln, in die Ziegel sind die Solarzellen integriert. So können Tesla-Fans ihr Auto bequem zuhause aufladen. Dazu kommt noch ein Energiespeicher im Keller, so dass immer Strom vorhanden ist:
Die deutschen Autobauer haben dagegen den Anschluss verloren – wie es scheint. Sie bauen Personal ab, die Aktienkurse von Daimler, BMW und VW sind verbeult. Audi wirft knapp 10.000 Beschäftigte raus. Wie konnten die deutschen Autobosse den Trend nur verschlafen? Sie waren lange Zeit an der Weltspitze.
So hat sich die Tesla-Aktie entwickelt. Sie klettert wie verrückt:
Ein anderer Widerspruch ist im Fitnessbereich zu finden. Die Menschen geben Milliardensummen für Wellness, Fitness und gesunde Ernährung aus. Aber das Übergewicht nimmt zu.
Obwohl das Realeinkommen der Deutschen seit Jahrzehnten steigt, also das Gehalt nach Abzug der Inflation, legt nur die Hälfte der Bürger Geld an.
Das finanzielle Wohlergehen lässt sich nicht allein daran messen, wie viel du verdienst. Die Lücke zwischen dem, was du verdienst und dem, was du ausgibst, ist die Zahl, die am wichtigsten ist. Was nutzt es, wenn du 1 Million im Jahr verdienst wie einige Hollywood-Schauspieler, aber 1,2 Millionen Euro im Jahr ausgibst?
Das Problem ist das heutige Konsumdenken. Die hohe Anspruchshaltung. Die Wohnräume haben tendenziell mehr Quadratmeter, wenn du das mit den 1940er Jahren vergleichst. Ein neues Zuhause hat bald mehr Schlafzimmer und Bäder als Bewohner. Die Ansprüche beim Urlaub nehmen zu. Bei der Kleidungsstückzahl…
Mehr Geld auszugeben, wenn dein Einkommen steigt, ist Normalität. Es fühlt sich „verdient“ und fair an. Beim Lebensstil orientiert man sich an Gleichaltrigen, an den Freunden, Familienmitgliedern, Kollegen. Wenn jeder mehr ausgibt, fühlt man sich berechtigt, mehr auszugeben. So gehört man schließlich dazu.
Alle Einsparungen hängen von der Einsicht ab, dass die gesetzliche Rente nicht mehr ausreichen wird. Ein paar zusätzliche 100 Euro zu erhalten ist mein Rat. Du sagst dir: „Mensch, die Summe x kann ich nicht ausgeben. Das geht einfach nicht. Klar wäre es super, einen schöneren Urlaub zu machen und ein neues Auto zu fahren, aber ich werde es nicht tun.“ Das fällt schwer. Viele Menschen schaffen das nicht.
Zu sparen ist nichts anderes als deine Fähigkeit, Konsum zurückzuweisen.
Bei den meisten Menschen geht es eher darum, mehr zu verdienen oder Karriere zu machen. Auch suchen die meisten gerne nach mehr Anlagerendite. Daran ist nichts auszusetzen. Mehr Gehalt oder Rendite zu verdienen ist wunderbar. Aber du solltest nicht aus den Augen verlieren, dass ein höherer Verdienst wenig zum Wohlstand beiträgt, wenn jeder zusätzliche Euro in den Konsum geht.
Reichtum hat auf jeder Einkommensebene damit zu tun, Mehreinnahmen nicht für Konsum einzutauschen. Also der Bonus, die Gehaltserhöhung etc. solltest du investieren.
Kurzum, worum es geht:
- Lerne, mit weniger zufrieden zu sein. Sei kein Konsum-Clown (dickes Auto, großes Haus)
- Bevor du etwas Neues kaufst, schlafe eine Nacht darüber
- Zu sparen hat den gleichen Effekt wie das Steigern deines Einkommens, ist jedoch oft einfacher und steuerbarer
- Vermögen hat viel mit Psychologie zu tun
Vermögensaufbau hat oft mit Vermeidungsmaßnahmen zu tun. Der Preis für den Aufbau von Wohlstand ist erstens die Mühe, Geld zu verdienen. Zweitens gehört es dazu, den nachträglichen Drang, das auszugeben, was reinkommt, einzudämmen. Das ist die ganze Kunst.
Dann gibst du deine Ersparnisse in solide ETFs oder Aktien. Und fertig. Am besten per Sparplan.
Sehr weißer Artikel mal wieder! Es steht eigentlich alles drin was man wissen muss zum Thema Vermögensaufbau!
@Skywalker
Ein wunderbares Unternehmen?
https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/wirtschaftsdokumentation-amazon-die-ganze-welt-im-pappkarton-100.html
@Skywalker
Weißer Artikel…oder schwarzer…oder weiser…?
(Tippfehler, nehme ich mal an)
Good bye Britannien! Noch eine Stunde und sie haben den selben Status wie Bolivien und Indien – mindestens genauso sollte die EU jetzt auch in den Verhandlungen auftreten.
In Calais werden sehr viele neue Arbeitsplätze entstehen.
Britannien hin oder her. Leben geht weiter. Hier und da. Ich investiere einfach stur weiter.
Am Montag werden die Sparpläne ausgeführt.
Gruß
A.
Klar – Leben geht weiter. Aber nach den letzten 46 Jahren der Verirrung ist es gut, dass die Cherrypicker endlich raus sind. Das ist die Chamce für Europa zu neuer Stärke zu finden.
Viele interessante englische Aktien gibts eh nicht.
Ein schöner Artikel.
@Autos: Man sollte den Diesel und Verbrenner allgemein nicht generell verteufeln. Die Technologie hat noch Potential. Ebenso zeigt China, dass man sich nicht nur auf E-Mobilität setzen sollte. Die Asiaten sind uns massiv voraus.
Und Aktien wie die schwächelnde Shell könnten z.B. von E-Fuels gut profitieren. Der C02-Abdruck von E-Autos ist derzeit nicht viel besser, wenn man die Produktionsprozesse unter anderem der Batterien und Beschaffung deren Rohstoffe mit berücksichtigt. Zumal der Preis solcher Autos noch recht hoch ist und nicht jeder eine gute Lademöglichkeit zu Hause oder in der Garage hat. Und ein Rettungswagen oder die Feuerwehr die von Einsatz zu Einsatz muss und dann unterwegs liegen bleibt wegen leerer Batterie will sicher auch keiner…
@Immobilien als Kapitalanlage: Wie vorgehen bei einer Finanzierung? Möglichst viel Eigenkapital einsetzen oder eher wenig? Hoch tilgen oder eher moderat? Wie gehen die Immobilienprofis unter euch da vor, z.B. beim Kauf einer Studentenbude als kleine Kapitalanlage? Gibt es da einige Regeln die weiterhelfen?
Ein wunderschöner Artikel von Tim. Trifft meine mittlerweile gelebte Einstellung wie den Nagel auf den Kopf. SUV u. Umweltschutz, so etwas verlogenes. Absurd.So ist es in vielen Bereichen. Wenn das Geld knapp ist, dann muß ich mich doch erst einmal fragen , was ich alles an unnötigem Mist gekauft habe. Wir leben eigentlich in einer wunderschönen Gesellschaft. Nur das Dauerfeuer des Konsumwahns ist derart stark, daß viele Zeitgenossen dem nicht widerstehen können. Das trifft vor allem diejenigen, die ohnehin nicht viel Einkommen haben. Wirklich fatal. Habe neulich einen Rentner kennengelernt, der 1500 Euro monatl. Einkommen hat. In seiner kleinen Wohnung könnte er meiner Meinung davon gut leben. Jedoch hat er den Gegenwert einer Erbschaft neulich in ein Wohnmobil für 90000,.. Euro sowie einen SUV für über 60000,.. Euro umgesetzt. Jetzt merkt er, daß ihn die Folgekosten sehr einschränken. Man weiß nicht was man da noch sagen soll. Mit seiner Rente und seiner Erbschaft hätte er doch wunderbar leben können. Ich kenne viele ähnliche Beispiele. Ich bin auch Rentner, lebe gut und habe jeden Monat Geld übrig.
Konsumverzicht, ich persönlich habe nichts dagegen. Man muß aber bedenken, was ein allgemeiner Konsumverzicht für Folgen hätte. Die Wirtschaft würde zusammenbrechen, die Arbeitslosenrate nach oben gehen, soziale Leistungen, wie Rente usw. wären nicht mehr leistbar. Es würde uns allen plötzlich viel schlechter gehen. Deflation nennt sich das.
Man muß verstehen, daß unser Wirtschaftssystem auf Konsum und Wachstum aufgebaut ist. Es funktioniert sonst nicht. Auch die „Konsumverzichter“ sind davon abhängig, leider, auch ihnen geht es finanziell schlecht, wenn sich plötzlich alle einschränken. Solange nur ich und du verzichten, ok, es geht auf Kosten der Anderen. Wenn es alle machen, müßten wir das Wirtschafts-und Gesellschaftssystem ändern.
Gar nicht auszudenken, was dann mit den geliebten ETFs und Aktien geschehen würde. Unternehmen und Staaten gingen reihenweise pleite Es wäre vorbei mit dem schönen Vermögensaufbau.
Es wird vermutlich nicht geschehen, daß die Masse auf Konsum verzichtet, Gott sei Dank. Aber dauernd über den Konsum und die „Konsumisten“ zu schimpfen ist unklug und kurzsichtig, wir leben von ihnen.
@Wolke. 100% Top!! Bin der gleichen Meinung.
Ich denke, ich werde mich von meinen Ölwerten, oder allgemeiner fossilen Energiewerten, trennen, Ich habe ohnehin nicht viele.
Es sind die Dinosaurier des Industriezeitalters, die sich überlebt haben. Keiner will sie mehr, weder die Gesellschaft noch die Politik. Ein sterbender Industriezweig. Das muss ich mit meine Geld nicht dabei sein.
Ich kann es auch nicht mehr hören ständig auf dies und das zu verzichten und auf Andere zu hoffen ihr ganzes Geld in Konsum umzusetzen damit meine Altersvorsorge gesichert ist.
Ich werde auch in Zukunft mir den ein oder anderen Luxus gönnen.Ich habe einen Mittelweg gefunden um anständig zu leben und zu sparen sozusagen eine gerade Linie hoffentlich bis zum letzten Tag meines Lebens.
Meine Eigentumswohnung und ETFs sollen mir dabei helfen.
@tim
Für so dumm würde ich die Autobauer nicht bezeichnen!
emobility wird eine Nische bleiben und nur eine Übergangstechnolgie bleiben. Schau dir mal die Käufergruppen an und auch die Zahl der Autos im Bestand! Letztere ist rückläufig trotz mehr Erstzulassungen. Außerdem sehe ich immer noch keinen Break Even bei den Kosten. Siehe gerade zuletzt die massive Preiserhöhungen bei Ionity. Damit liegt man deutlich über Diesel und Benziner kosten.
@Wolke: Volle Zustimmung!
@Verzicht: Da weiß schon die Bibel zu berichten: „Wer gegen sich selbst geizt, sammelt für einen andern; / in seinen Gütern wird ein Fremder schwelgen“
Konsum kann auch sinnvoll sein, ich gebe z.B. bei Schuhen lieber mehr Geld aus und kaufe Qualität. Die billigen Treter gehen oft schnell kaputt, so meine eigene Erfahrung.
@Ölaktien: Ja, das Öl-Zeitalter neigt sich dem Ende zu. Aber: Die Ölkonzerne wie Shell oder Exxon werden von selbst aktiv werden und in andere Geschäftsbereiche investieren. Shell will z.b. laut Focusmeldung zum größten Elektrizitätsproduzenten aufsteigen
@ Wolke, ehrlich gesagt sehe ich das nicht ganz so. M
Man kann es mal aus einer anderen Richtung betrachten. Das was wir hier unter Konsumwahn verstehen, sind ja hauptsächlich luxusgüter, also alles was über das tatsächlich notwendige Maß hinausgeht. Wenn man den Gegenständen endlich wieder einen ordentlichen Wert geben würde, also z.b. ein paar Schuhe das nicht nur ein halbes Jahr hält oder ein Telefon dass nach 2 Jahren kaputt ist. Das viel zu große Auto, dass man überhaupt nicht benötigt. Dann könnte man auch überlegen, ob man die Preise der einzelnen Güter entsprechend anhebt. Das würde dann im Endeffekt bedeuten, man kauft weniger, konsumiert also wesentlich weniger, behälter dafür die einzelnen Produkte länger. die einzige Voraussetzung dafür ist, dass die Politik endlich die externen Kosten auf die Unternehmen umlegt (diese darf die Kosten dann natürlich an die Kunden weitergeben) und nicht auf Kosten z.b. der Umwelt bestehen lässt. Der Kapitalismus ist nicht dafür zuständig externe Kosten mit einzubeziehen. Das ist die Aufgabe der Politik, dafür haben wir sie.
Daher wäre mein Weg folgender, irgendeine Art von Besteuerung oder preislicher Festsetzung der tatsächlichen Kosten, dann wäre die Mentalität zum Konsum auch anders. Konsumieren können wir aktuell nur so viel, weil andere die tatsächlichen Kosten tragen.
Grüße Baum
Ich kaufe immer was ich brauche.
Wenn ich was nicht brauche kaufe ich es nicht.
Wenn mein Handy defekt oder Apps nicht mehr laufen, kaufe ich ein neues Handy.
Wenn der Computer defekt ist kaufe ich einen neuen.
Ich bin wohl momentan in der Glücklichen Situation und brauche keinen Schmuck, Fernseher brauche ich auch nicht, sogar einen SUV würde ich nie kaufen, viel zu mühsam zum parkieren.
Beim Lohneingang wird ein fixer Beitrag zuerst immer aufs Investmentkonto verschoben.
Von 1500 Euro könnt ich aber nicht leben meine Mietwohnung kostet schon mehr.
@SUV: Auch hier sollte man nicht nur schwarz oder weiß sehen. Wer gesundheitliche Probleme hat (Rücken, Knochen, Alter) ist für einen SUV oft dankbar wegen höherem Einstieg. Auch die Übersicht ist besser und sorgt für mehr Sicherheit. Es gibt auch halbwegs bezahlbare,kompakte Modelle.
Tja,
man hat es schon schwer mit dem Pharisäertum. Es ist scheinbar immer alles schlecht, was sich andere leisten können, und man selbst nicht.
Ich habe mich gestern auch selbst erwischt, als an der Kreuzung ein Mittfünfziger mit offenem dicken E-Klasse Mercedes-Cabriolet stand und nette Musik die Aufmerksamkeit des Fußvolkes auf ihn zog. Lockeres Dandy-Outfit, und sein Leben genießend.
Ich ertappte mich bei einem leichten Anflug von Missgunst, anstatt zu denken, wie geil ist das denn…
Auch so ein Auto braucht kein Mensch. Aber es geht in der Zivilisation nicht darum was man braucht, sondern wozu man in der Lage ist sein Leben, und das Leben der Gesellschaft zu verbessern.
Wenn es um das Brauchen gehen würde, dann wären wir noch im Lendenschurz in der Höhle.
Schönes genussreiches Wochenende.
MS
Lieber Tim,
du schreibst, die deutschen Autobauer und damit auch VW, hätten den Anschluss verpasst, während die Tesla Aktie steigt und steigt.
Ich sage für die nächsten 10 Jahre voraus, dass Tesla nur 4% p.a. steigt (ab den heutigen Kursen), während VW eher 24% p.a. steigt.
Die Begründung ist ausführlich in meinem Blog zu lesen:
http://zeninvestor.freeforums.net/thread/62/tesla-gegen-vw
Kurfassung ist: Vw ist immer noch 30% unter Buchwert, während Tesla auf dem 20-fachen Buchwert sitzt, was ein Bewertungsunterschied um den Faktor 70 macht.
Auch habe ich berücksichtigt, dass das Eigenkapital von Tesla in Zukunft vermutlich schneller wachsen wird als das von VW.
Dennoch schlägt die VW-Aktie die Tesla-Aktie für die nächsten 10 Jahre mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Dass meine Prognosen seriös sind und eine hohe Trefferquote aufweisen, habe ich hier in mehreren Beiträgen nachgewiesen:
http://zeninvestor.freeforums.net/thread/28/auswertung-herer-prognosen-von-zeninvestor
Es ist erstaunlich, wie leicht es ist, die ungefähre Entwicklung von Unternehmen vorher zu sagen. Natürlich kann man es nicht 100% treffen.
Aber so eine grobe Tendenz ist aus der Logik absehbar.
Mich wunderts, dass selbst Leute wie Tim Schäfer nicht merken, wie überbewertet Tesla ist.
Tesla als Unternehmen wächst extrem schnell, die Verkäufe gingen um 50 bis 100% pro Jahr in die Höhe.
Aber das rechtfertigt die Überbewertung nicht bzw. es führt trotzdem zu einer schlechten Performance am Aktienmarkt.
Die Entwicklung der letzten 6 Monate, wo Tesla seinen Börsenwert ver-3-facht hat, hat ganz im Gegenteil die Überbewertung in die Höhe getrieben und führt ab diesem höheren Stand zu schlechteren Renditen in Zukunft.
Wer mir hier widersprechen will, soll doch bitte meine Argumentation in meinem Forum vorher lesen.
…gehört nur bedingt ökonomisch zum Blog und Thema…
aber
als Doppelstaatler engl./d
sage ich gestern und in Zukunft reines Herzens
Rule,Britannia!Britannia rule the waves;
Britons never will be slaves!
die Abschiedsrede gestern von N.Farage samt abschalten seines Mikros verlinke ich mal…
versteht man auch ganz gut ohne Englischkentnisse..
Nigel Farage’s final speech to European Parliament cut short after he waves flag – YouTube
Die Gehälter steigen, die Lebenshaltungskosten jedoch schneller. Und immer mehr Menschen arbeiten mit mehreren Jobs und haben niedrige Stundenlöhne.
Meine Generation erreicht den Lebensstandard der Eltern nicht mehr hieß es schon vor Jahren, ich habe es mit erheblichen Mühen noch geschafft. Ich kenne etliche Gegenbeispiele, meist liegt es an hohen Mieten und niedrigen Gehaltern, nicht am Konsumverhalten.Meine Kinder werden sich in meiner Stadt vermutlich kein Haus mehr leisten können.
Mobilität wird wohl auch deutlicher teurer, im Zuge der Klimadiskussion werden Flüge bald deutlich teurer werden. Früher hat Öl und Benzin kaum was gekostet, auch das wird teurer werden, politisch getrieben.
Die Gehälter für Hochqualifizierte fallen eher. Man kauft die jungen Leute billig ein. Früher waren schon die Einstiegsgehälter üppig. Qualifikation reicht heute nicht mehr. Da gilt es um so mehr einen Gehaltsschub durch Jobwechsel zu erreichen. Das war früher nicht unbedingt notwendig, es gab die Lebensstellung bis zur üppigen Rente. Und das bei der Rente im Vergleich zur Kaufkraft nichts mehr groß rauskommen wird, sollte klar sein.
Es muss also mehr privat gespart, preiswerter ( kleiner) gewohnt werden. Mehr Deutschland und Balkonien anstatt Malle und DomRepublik.
Ich fürchte, dass viele Tipps, um Ausgaben zu reduzieren, und in Richtung finanzielle Freiheit zu gehen in der Zukunft ganz normaler Mainstream sind ,ohne die finanzielle Freiheit zu erreichen.
Weil die Umstände es erzwingen und die Rente nicht genug bringen wird. Das private Zwangssparen mit Arbeitgeberzulage wird möglicherweise kommen. Heute ist es unattraktiv ( Riester, Basis,..) und freiwillig.
Und wer heute oder schon seit Jahren oder Jahrzehnten an der Börse ist , auf teure Autos verzichtet ist den reinen Konsumenten um Jahre voraus.Wir können die zukünftigen Ereignisse nicht beeinflussen, aber wir können vorsorgen und stehen besser da.
@Ron, Matthias Schneider
Gute Kommentare!
Man muss bedenken dass man nur einmal lebt. Auf all die schönen und angenehmen Dinge zu verzichten nur um am Ende einen Berg Geld angehäuft zu haben den man sowieso nicht mehr selbst ausgibt macht keinen Sinn. Ein Anderer wird das Geld dann ausgeben entweder der Staat oder die Nachfahren. Ich kann die Mehrheit gut verstehen viele gehen gerne arbeiten und gönnen sich ein gutes Leben da spricht nichts dagegen. Hier wird nur schwarz weiß gemalt dazwischen gibt es für den Blogautor nichts.
Thorsten: Hervorragend erkannt u. formuliert. Dem kann ich nichts hinzufügen.
Mein Ziel ist es anständig zu leben, ich möchte niemals in einem abgewohnten Appartement leben, ich möchte nicht nur jeden Tag Billigfrass in mich hineinstopfen, ich möchte anständig gekleidet sein, auch mal auswärts Essen muss drin liegen, ebenso Kaffee trinken im Café am See, ich möchte nicht nur zuschauen, ich möchte dabei sein :)
Aber irrsinnige Ausgaben wie Handtaschen für 500 Euro und aufwärts, jedes Jahr ein neues Handy und 4x im Jahr in Ferien und zwischendurch noch Week-end in der Wellness-Oase, das brauch ich sicher nicht.
Was Andere haben, machen oder denken ist mir ziemlich egal, ich beneide Niemanden und wer eben gerne angeben möchte, der darf das, es berührt mich einfach nicht.
Die junge Generation ist ein wenig anders gestrickt, ich merke hier deutlich den Altersunterschied, aber ich war auch einmal jung, sie werden ihren Weg gehen müssen, wie der aussieht weiss ich nicht, es ist aber eben ihr Weg und nicht Meiner.
Gestern hab ich auf jeden Fall mal meine Amgen aufgestockt, ebenso meinen Singapur ETF, ob zu früh wird sich zeigen, Lyn Alden Schwartzer hat Anfangs Woche in einem mail gewarnt vor einem elevated market risk, in ihrem öffentlichen Musterportfolio hat sie auf jeden Fall auch Amgen gekauft und Tractor Supply, ich habe aber Amgen unabhängig davon gekauft, TSCO hab ich nicht, aber ich erinnere mich dass Stefan Meisel die mal in seinem blog sehr schön beschrieben hat.
-M wird vielleicht bald gute Gelegenheiten finden!
Viel Glück an Alle und wohl dem der nun Cash hat.
@Sparta
Abseits vieler relevanter Aspekte & berechtigter Bedenken – aus rein monetärer Investorensicht schreit das Video mir zu: strong buy (btw: Ich halte Aktien von Amazon)
@Ralf Studentenbude
Bei den aktuellen Renditen /KPF tilgt der Käufer sowieso zu fast 100%, da kein Mietüberschuss. Deshalb fällt der Fremdkapitalhebel eigentlich weg. Für mich erhöht aktuell eine hohe Finanzierung deshalb nur das Risiko. Ob es ein für Sie relevant hohes Risiko ist, hängt natürlich von vielen Faktoren ab.
@Die Cherrypicker endlich raus
Die EU wird Ihnen sehr weit entgegen kommen.
@Ich kaufe immer was ich brauche.
Top, sehe ich auch so. Man muss nur ‚brauchen‘ definieren. Manche brauchen ja recht viel…
@Dinosaurier des Industriezeitalters, die sich überlebt haben.
Ja, es ist eine Zeitenwende. Das Öl-Ende habe ich ca- 1975 zum ersten Mal gehört. In etwa gleichzeitig mit dem Ende der Tabbakindustrie. Auf beides warte ich noch – sogar in DE… Auch gibt es für die Dinos mehr als Öl, zB LNG. Öl wird auch nicht nur verfahren- flogen -> Chemikalien, Dünger, Kunststoffe. Mehr Bedenken habe ich für Rus, SA, Iran usw. wenn die Ölabhängigkeit zum Problem wird, dann wird es unruhig.
@Matthias Schneider – Dandy im Cabrio
Wenns ihm wirklich gefällt. Also für mich ist das nix. Das beschreibt für mich eher prolliges Mittelstandsgehabe eines alternden Männchens. Anstatt verdunkeltem GTI/ Manta mit Kickstart eben zu laute Musik im Cabrio um Weibchen für die potentielle Paarung zu imponieren. Manche Weibchen lockt es an wegen vermeintlichem Alpha. In der Natur haben solche Männchen eine frühere Sterblichkeit weil der ganze Konkurrrenzstress extrem schädlich ist. Die Menschen, die in sich selbst ruhen mit Selbstwert anstatt für Ihre Emotionen auf das Branding der Unternehmen zu vertrauen sind vermutlich deutlich zufriedener.
Ich habe mir gestern im Ausverkauf einen tollen Kaschmirschal gekauft, über den ich mich jetzt schon wieder unheimlich freue. Bezahlt habe ich mit einem Geschenkgutschein, den ich letztes Jahr bekommen hatte. D.h. letztendlich habe ich den Schal geschenkt bekommen. Er ist so schön, dass ich aber auch mein eigenes Geld dafür ausgegeben hätte.
Konsum ist in Ordnung, wenn man an den Teilen viel Freude hat. Konsum ist falsch, wenn man Dinge kauft, um den Nachbarn zu beeindrucken oder einfach nur des Kaufens wegen zuschlägt (um etwas anderes zu kompensieren). Ich finde die Frage aus Marie Kondos Buch, „Does it spark joy?“ immer sehr hilfreich bei der Kaufentscheidung.
Ich kaufe nicht viel, aber wenn, sind es meist besondere Teile, die auch teuer sein dürfen. Nichtsdestotrotz spare ich auch sehr viel.
Der Dandy im Cabrio hörte sich in Mathias Beschreibung eher nach Lebensfreude an. Manch einer sitzt aber auch verbissen in seinem Porsche und muss anderen durch scharfes Anfahren und überhöhtes Tempo etwas beweisen, gefährdet damit auch noch andere. Letzteres ist eine eher traurige Lebenseinstellung, das sind Leute, die nicht nach ihren eigenen Maßstäben leben, sondern sich immer mit anderen vergleichen müssen.
@42sucht21,
ich „brauche“ es ja auch nicht, sonst hätte ich es.. ;-)
Damit wollte ich auf das Übfeld hinweisen. Auf andere Leuten wird gern als Moralapostel der Finger gezeigt. Alle halten sich selbst mit dem eigenen Verhalten als unbedingt gerechtfertigt. Aber vielleicht ist man selbst der Depp?
Alle leben über das, was wirklich gebraucht wird. Das wäre nämlich nur Nahrung um halbwegs satt zu werden, Luft und ein Lager für die Nacht. Alles andere sind Errungenschaften der Zivilisation. Wer sich so weise und erhaben fühlt, der sollte beispielhaft in der Tonne des Diogenes leben.
Niemand braucht ein Telefon oder Computer, aber alle werden von sich behaupten, dass es ohne nicht gäng. Das ist aber Blödsinn.
Im übrigen finde ich die Studentenbude oben weder verwahrlost noch unangebracht. Zu seiner Zeit ist das eine richtige Entscheidung. Das kann nur nicht der Lebenszweck sein. Das ist als junger Bursche keine Schande.
Anders ist es, wenn man als erwachsener Mann im Männerheim der Heilsramee sein Dasein fristen muss.
Ach ja, und ich habe den Kaufvertrag für einen Pseudo-SUV unterschrieben, und fühle mich gut dabei! Pseudo, weil er keinen Allradantrieb hat, was eigentliches Merkmal ist, und einen ganz normalen PKW-Motor mit 1,6 Liter Hubraum hat.
Was ich da wieder gespart habe (ein Hyundai Tucson als EU-Version mit Tageszulassung unter 20k). ;-) Ha Ha!
Heute wird ja alles diskriminiert, was etwas mehr Platz und Komfort bietet. Tja, ich brauche eben einen höheren bequemen Einstieg. Ich will mir nicht mehr den Kopf anstoßen beim Einstieg. So ist das halt mit den persönlichen Bedürfnissen.
MS
@Matthias Schneider,
Glückwunsch zum neuen Auto! :)
eine Studentenbude ist das Eine, ich habe jahrelang in „Schwesternhäusern“ gelebt und auch gut gelebt, ich war jung, aber die Überschrift vom letzten Artikel lautete
„das bescheidene Leben der Millionäre von nebenan“, ich kann es mir sehr schlecht vorstellen als Millionär so zu leben.
@Andrea,
gut gemacht, ob der Schal nun geschenkt war oder selber gekauft, egal, Freude soll er bereiten und warm halten, er wird Dich sicher lange begleiten.
Dank an ZEN INVESTOR für den mehr als berechtigten Verweis auf die Bewertung des Unternehmens Tesla! Mich überrascht ebenfalls, die Fundamentalbewertungen von Unternehmen in diesem Blog nie eine Rolle spielen. Was die deutsche Schlüsselindustrie betrifft, so glaube ich, dass Totgesagte länger leben. Jeder passt selbstverständlich selbst auf sein Geld auf – wer in Tesla investiert, dem wünsche ich selbstverständlich viel Erfolg.
@42
50 % Marktanteil an e-commerce in Amerika… irgendwie scheinen die Wettbewerbshüter etwas länger auf der Toilette als damals W. B. bei der Dividendenauszahlung gewesen zu sein… ;-)
@42 sucht 21
In der Natur haben solche Männchen eine frühere Sterblichkeit…
…was für das Weibchen kein Nachteil sein muß, falls es ihm gelungen ist, das Männchen vor dessen Tode vertraglich lebenslang an sich zu binden…
@ Matthias
Du hast den 55 jährigen Dandy ja nur im Auto vorbei fahren gesehen. Ich kenne die Typen. Wenn die aussteigen kommt der Dandy Look erst richtig zur Geltung:
https://images.app.goo.gl/fsGWiYMdTwyaV4t67
Ich kann einem richtig guten Oldtimer auch etwas abgewinnen. Aber dazu brauche ich keine laute Musik und Publikum. Das machen eher die nervigen Bubis mit Audi R10 und was man so alles für einen Tag leasen kann. Mit einem schönen Gefährt die Küstenstraße entlang cruisen, Frankreich, durch den Schwarzwald oder um den Bodensee. Für unsere Regionen ist aktuell aber nicht das passende Wetter dafür vorhanden. Dann lieber im Frühjahr eine Ausfahrt machen und dann darf es auch mal in Fit und Gesunds Café am See gehen. Das definiere ich auch eher als Erlebnis. Es hat mit einem täglichen Café beim Bäcker oder Bahnhof nur sehr wenig gemeinsam.
Ich finde den Dandy Look im Link unten ja auch ganz in Ordnung. Das passende Auto gibt es gleich dazu. Ich weiß, Du magst eher moderne Autos und läufst gerne etwas bequemer herum. Dein Profilbild hat sich allerdings etwas in die Richtung bewegt:
https://images.app.goo.gl/rE1RWy5RLZWrRxPm7
Falls jemand meint, dass ist kein Dandy Look. Ist ok, ich könnte die Krawatte gegen runterhängende Hosenträger tauschen. Wenn ich das Fahrzeug fahren darf würde ich sogar die kurze Hose mit Boots anziehen. Da hätten wenigstens die Polizisten etwas zu lachen, wenn sie mich kontrollieren.
Ich würde ja sagen, lass uns zusammen legen und das Auto kaufen. Das ist aber leider weiterhin zu teuer.
Meine Aktienauswahl ist die Tage wieder besonders vorzüglich. RDS, LK, MO sind mir besonders aufgefallen. Was soll man machen? TESLA verkaufen oder PUT kaufen ist mir zu teuer. Da lege ich mir vielleicht Montag ein paar RDS dazu. Amgen hat auf den ersten Blick auch einen guten Eindruck gemacht. Ich muss ja mal langsam den ein oder anderen Wert kaufen, den man einfach liegen lassen kann. Ich habe keine Glaskugel. Die besten Käufe erweisen sich immer erst im Nachhinein.
@Matthias Schneider
Es geht mir nicht darum auf Leute zu zeigen. Ich habe bewusst das Wort brauchen gewählt, ich habe von mir aus als Person gesprochen. Ich brauche übrigens ein Handy und PC für die Arbeit. Früher als Bauarbeiter brauchte ich Werkzeug und ein grosses Auto.
Heute reicht mir ein Kombi, ich hätte lieber einen Kleinwagen, doch da passen meine Arbeitsutensilien nicht rein. Da ich viel pendle und die Parkplätze ja nicht größer werden in den Parkhäusern.
Jemand der täglich mit dem Flugzeug pendelt muss sich andere Gedanken machen.
Ich konnte schon viel hier aus dem Forum lernen, dafür bin ich sehr dankbar.
Ich entschuldige mich falls sich gewisse Personen angegriffen fühlen.
Ich wäre gerne so sparsam wie Mark/Pibe.
Doch das ist für mich nicht realisierbar.
Grüße Josef
An Josef: Jeder spart so viel an, wie er kann. Wir befinden uns hier in keinem Wettbewerb zueinander. ;-)
Allein die Familienkonstellation kann einen großen Unterschied ausmachen. Wenn man beispielsweise nur sich selbst zu versorgen und verantworten hat, kann man ganz anders agieren. Zum Beispiel Spaghetti mit Hackfleisch und Tomatensoße für 3 Tage im Voraus kochen, ohne dass jemand anderes Anstoß daran nehmen könnte. Oder es sind nicht unbedingt Dinge wie ein eigenes Auto oder eine große Wohnung vonnöten. ;-)
@Fit und Gesund,
Danke! Meine Partnerin ist ja seit diesem Jahr auch aus der Arbeit raus. Da brauchen wir ein zuverlässiges Fahrzeug. Wir wollen ja ab und zu weg fahren. Da ist der ein guter Kompromiss.
Grundsätzlich halte ich die Marschrichtung und das Mantra von @Tim für richtig. Das betrifft aber junge Leute. Die müssen sich überlegen, was ihnen welche Ausgaben wert sind. Vieles halte ich für unrichtig. So auch die naiven Aussagen über die „bescheidenen Millionäre“. Natürlich gibt es viele einfache Leute, die so nebenbei zum Millionär geworden sind, weil sie einfach sparsam sind. Hier in Schwaben ist das eine „Volkskrankheit“.
Aber die Ansicht, dass die sich nichts gönnen, nachdem sie vermögend wurden, das halte ich für Quatsch. Die haben dann Ferienhäuser in Spanien, chartern Yachten in Kroatien usw. Da spielt das doch keine Rolle, ob sie im Alltag mit billigen Klamotten rumlaufen.
Hier im Nachbarhaus leben auch zwei so anonyme Millionäre. Die sehen auch eher bedürftig aus. Aber die hatten im Haus gleich das oberste Stockwerk zusammengekauft und zusammengelegt. Mit dem Fahrstuhl kommen nur noch sie in ihre Etage. Vor paar Jahren wurde ihr Winterdomizil in Spanien verkauft, weil der eine von Ihnen mit seinen Krankheiten hier besser aufgehoben ist. Sie setzen das Geld eben für ihr Wohlbefinden und Komfort ein. Die würden niemals aus „Sparsamkeit“ (obwohl reich) in einer Rumpelkammer leben wollen.
Wenn ich lese, wie @Tim dann solche absurden Beispiele her nimmt, das Zuckerberg immer in billigen T-Shirts zu sehen ist, und das dann für einen Beleg für Bescheidenheit als Milliardär nimmt. Da lachen ja die Hühner.
Junge Leute sollten beizeiten ETFs ansparen, aber sich auch nicht das Leben vermiesen. Sie werden wahrscheinlich nie ein Gates, Buffett, Bezos, Musk oder Zuckerberg werden. Aber das ist auch notwendig. Hauptsache Spaß gehabt, was erlebt, und nicht verarmt im Elend enden.
@Kiev,
das Auto hat schon zu ihm gepasst und war stimmig. Es machte einen souveränen Eindruck. Das ganze Gegenteil dazu sah ich eine Weile später auf dem Heimweg. Da balzte ein türkischer Halbstarker mit einem typischen Poser-Benz. Da lacht man dann in sich rein. Aber selbst das muss ich mir abgewöhnen. Genauso unreif war ich auch in dem Alter, und habe im Rahmen meiner bescheidenen Mittel vor 40 Jahren mit meinem Manta A „posen“ wollen. Man hat in dem Alter einfach nichts anderes im Hirn. ;-)
Aktienkäufe laufen bei mir wie immer. Sobald paar Dividenden da sind, gestern war ja Zahltag, wird wieder was aufgestockt. Neulich hatte ich mal den REIT MGP (MGM Growth Properties) in der Dezemberdelle um 29,50 USD angefangen. Kann auch noch Zukäufe vertragen. Irgendwas findet sich immer.
@Josef,
fühle Dich bitte nicht angegriffen. Das war allgemein. Jeder muss sich an seine eigene Nase fassen! ;-)
MS
Rein finanziell betrachtet wären wohl 2 kinderlose Spitzenverdiener mit genügsamen Ansprüchen der Idealfall, aber nicht jeder kann und/oder möchte so leben.
@ Mark85
Hast Du von Deinem 3 Speichen Depot auch eine Historie? Falls die aktuelle Corona Verunsicherung sich einigermaßen beruhigt hat, würde ich gerne einmal sehen, wie sich die Anlageklassene bei Dir verändert haben. Prozentual reicht völlig aus. Den maximalen Drawdown einer Klasse würde mich auch interessieren. Also Beispiel Aktien 10% Down, Gold 4% UP, Krypto 2% Up, Cash neutral an einem Tag.
Ich würde auch gerne sehen von welcher Du etwas entnimmst oder gar umschichtest. Auch wenn ich es mir denken kann. Die Höhen sollen schließlich gleich bleiben…
Mir gefallen feste Höhen für Anlageklassen. So wirst Du einen systematischen Vorteil haben ohne Dir Stress zu machen welche Anlageklasse sich wie entwickeln könnte.
Zum Thema Tesla und Solar Roof:
Ich bin selbst von Tesla begeistert und freue mich über die aktuelle Kursentwicklung der Tesla-Aktie. Das Solar Roof kann man nun aber nicht als Erfolgsstory verkaufen. Schon lange kämpft man hier mit Problemen. Bis auf ein paar Test- bzw. Vorzeige-Installationen gibt es hier noch nichts. Der Marktdurchbruch wird wohl noch etwas auf sich warten lassen. Leider.
Ich habe eine große Dachfläche, will mein Haus aber nicht mit den herkömmlichen PV-Modulen verschandeln. Sowas wie das Solar Roof wäre da eine attraktive Lösung. Irgendwann wird es Tesla schaffen, dieses Produkt in hohen Stückzahlen auf den Markt zu bringen.
Für die Installation einer solchen Anlage würde ich sogar Schulden machen. In meinen Augen wären das aber keine Konsumschulden. Schließlich wäre es eine Investition, die Stromkosten spart und evtl. eines Tages dabei hilft, das Elektroauto zu laden. Von dem gesparten Geld kann ich dann wieder mehr Dividenden-Aktien kaufen. :-)
Viele Grüße
Mike
An Kiev: Ich kann dir gern alle meine börsengehandelten Positionen nennen, damit du dir ein eigenes Bild auf den üblichen Kursseiten machen kannst, aber meinen Lebensunterhalt bestreite ich durch nichtbörsengehandelte Werte. Und ich befinde mich zwar in der Entnahmephase, aber kann weiterhin eine hohe Sparquote aufrechterhalten. Diese beiden Umstände machen einen direkten Vergleich schwierig.
Mit einer kompletten Offenlegung aller meiner Transaktionen kann ich leider nicht dienen. Ich tausche mich zwar gern über Geldfragen aus, weil man nur so etwas voneinander lernen kann, aber etwas Privatsphäre sei auch mir zugestanden. Ich kaufe jeden Monat das nach, was am meisten nach unten hin abweicht und werde bei zu großen Abweichungen irgendwann eine Wiederherstellung vornehmen. Das ist bereits der ganze Zauber. ;-)
Deinen letzten beiden Sätzen stimme ich zu. Eine feste, regelbasierte Aufteilung macht es leichter. Meine Anlagephilosophie lautet weiterhin: Ich weiß zwar nicht, wann welche Anlageklasse ihre jeweiligen Hochs und Tiefs ausbilden wird, nur dass sie es irgendwann tun werden. Deshalb schicke ich möglichst viele unterschiedliche Pferde ins Rennen und warte geduldig ab.
Ich habe mein Auto letzens am Supermarktparkplatz vergessen, normal gehe ich immer zu Fuß, hatte jedoch einen Termin und war deshalb mit dem Auto dort. Musste es dann abholen, als mit eingefallen ist, dass es dort noch steht… Man kann sich ganz gut von Dingen freimachen… Mit einem Auto oder großen TV kann man mich nicht mehr beeindrucken, obwohl ich Autos nach wie vor sehr schön finde. Irgendwann „greift“ das Mindset und die Interessen verschieben sich… :-)
@ Matthias
Die bescheidenen Millionäre wie in Millionaire next door kenne ich allerdings auch. Das ist wirklich kein seltenes Phänomen. Millionär wird vermutlich auch niemand nebenbei. Da gehört schon ein wenig Disziplin und Wille dazu.
Man kann auch bescheiden mit einem Ferienhaus leben. Das Haus ist Deinen Nachbarn vermutlich sehr wichtig gewesen. Nun haben sich die Prioritäten für sie leider geändert und sie passen sich an. Sie holen das Maximum für sich heraus. Das klingt nicht verkehrt. Das Bild von Tim war ja auf die WG bei seinem Start in New York bezogen. Zu dem Zeitpunkt war er vermutlich noch nicht Millionär. Viele WGs sehen manchmal wie auf den Bildern aus. Zumindest kurzfristig. Die einen machen sie hübsch bevor ein Photo geschossen wird. Tim zeigt hingegen ein Bild mit seinen trocknenden Rennrad Klamotten. Das gab es vermutlich nicht jeden Tag zu sehen…
Mark Zuckerberg und Steve Jobs versuchen vermutlich ihre Entscheidungsfindung nicht mit alltäglichen Dingen wie der Kleiderwahl zu vergäuden. Das Prinzip gibt es im Minimalismus. Bei einem Prominenten wie Steve McQueen sieht das anders aus. Die Bilder sind vermutlich nicht zufällig entstanden. Da steckt viel Arbeit und auch Disziplin in mehrerer Hinsicht dahinter. Ich achte bei meinem Outfit nicht darauf wie ich gerne gesehen werde. Ich sehe vermutlich meist wie ein Familienvater aus. Das bin ich schließlich auch und trage ein entsprechend praktisches Outfit.
@Mark 85
Dinks ist eine sehr gute Kombi. Dynastische Prinzipien stehen da allerdings noch weit drüber. Ich habe so eine Familie schon kennengelernt. Wenn man als Vermieter in einer Stadt mit der Kirche auf Augenhöhe steht, deutet das auf dynastische Strukturen hin. Die fuhren einen Pampers Bomber. Nichts außergewöhnliches. Die Familie stand bei ihnen ganz oben. Danach kam lange nichts.
Deine Vorgehensweise mit der Dreispeichenregel würde mich schon interessieren. Ab spätestens 200k in Aktien möchte ich so ein Modell langsam aufbauen.
@Aktien: Hat jemand Gilead Sciences auf dem Schirm? Wie ist eure Einschätzung zu dieser Aktie?
„Rein finanziell betrachtet wären wohl 2 kinderlose Spitzenverdiener mit genügsamen Ansprüchen der Idealfall, aber nicht jeder kann und/oder möchte so leben.“
Gibt es wohl einige, aber letztlich hat auch das seinen Preis. Wenn z.B. einer der Partner feststellt, dass er doch gerne Kinder gehabt hätte. Und dann ist es oft zu spät, weil Geld und Karriere wichtiger waren…
@Grundeinkommen: Wer genügsam leben kann, ist heute schon finanziell „frei“ mit HartzIV. Die Gerichte haben ja vor kurzem entschieden, dass auch bei völliger Faulheit des Beziehers und fehlender Mitarbeit nur eine Kürzung um ca. 30 Prozent rechtens ist. Was will man mehr?
@Kiev,
Steve McQueen fand ich auch ikonisch. ;-)
Das Zimmer von @Tim habe ich ja verteidigt. So kann man auf dem Weg in jungen Jahren ohne Familie leben. Völlig ok.
Hier im Schwäbischen wird man schnell mal als Alteingesessener zum Millionär nebenher. Die haben alle (na ja, natürlich nicht alle), ein paar Äckerle und Baumstückle seit altersher. Die Orte gehen in die Breite, dann bringt ein Stückle Rübenacker schnell mal ein Vermögen wenn es zum Bauland wird.
Und wenn dann Geld da ist, dann wird eben noch ein Haus gebaut. Hier lässt sich niemand von mir mit Aktien anstecken. Wenn wieder was aufgelaufen ist, dann wird wieder eine Wohnung gekauft. Kennt man nicht anders.
Man trägt nicht plump auf wie Sadtschnösel, weiß aber die Kohle zu nutzen. Da muss dann das neue Auto aus dem Autohaus auch Allrad haben, damit man zum Holz in den eigenen Wald fahren kann. Urlaub macht man selbst als Schwabe auch mal in Chile usw.
So ist es auch richtig. Dafür ist das Geld da, wenn man nicht mehr sparen muss.
MS
@smylowich schreibe nur auf, was ich heute so denke. „Es wird ja schon alles gut gehen“. Wird es vermutlich nicht, wenn man alles verballert. Gerade mit dem Argument, man lebe nur einmal oder kann morgen tot sein, das ist mir zu pessimistisch oder in den Tag reingelebt. Mit Planung hat das jedenfalls nichts zu tun aus Angst irgendwas zu kaufen, weil man morgen tot umfallen könnte, na ja ab einem gewissen Alter schon, dann kann man das Vermögen auch „verkreuzfahren“ oder sonstwie abbauen.
An Kiev: Bei mir sind es mittlerweile durch die Anlageklasse Kryptowährungen 3,5 Speichen geworden. Was interessiert dich genau? Wie die einzelnen Speichen zu befüllen sind?
Informationen und Lektüre über Portfolios mit gleichgewichteten Anlageklassen sind im Netz schnell zu finden: Neben 3 Speichen (Ursprung im jüdischen Talmud, übernommen von Leuten wie Jürgen Müller und Marco Reuss) können auch 4 (empfohlen von Leuten wie Harry Browne, Marc Faber und Daniel Stelter) oder mehr infrage kommen. Einen ähnlichen Ansatz fährt Ray Dalio mit seinem Allwetter-Portfolio.
An Ralf: Nichts gegen Hartz-4-Empfänger, weil es theoretisch jeden treffen kann, aber Freiheit und Unabhängigkeit sehen für mich anders aus. Ich hätte keine Lust, das Arbeitsamt im Nacken zu haben. Dann würde ich lieber wieder in Teilzeit arbeiten gehen: für den Grundbedarf + die eine oder andere günstige Reise + eine 10-prozentige Sparquote zum erneuten Vermögensaufbau. ;-)
Bezüglich Autos: Anlässlich meines Geburtstages in der nächsten Woche werde ich mir für 1 bis 3 Tage einen schicken Mietwagen (Fiat 124 Spider, hoffentlich ist die Abarth-Version verfügbar) gönnen. Etwas Luxus bzw. Abwechslung darf von Zeit zu Zeit schon Einzug ins Leben halten. ;-)
@ Mark85
Grundsätzlich finde ich den Ansatz sehr gut. Außer bei Kommer habe ich nichts darüber gelesen. Der Vorteil ist mir aber schon bewusst. Da brauche ich nur einmal eine Klasse 10% up eine andere 10% down rechnen, dann rebalancen und dann zurück. Ich finde hier aber auch die einfache Vorgabe wie viel investiert oder entnommen werden muss interessant. Das macht die Entscheidungsfindung sehr leicht.
Das Allwetter Depot geht auch in die Richtung. Cash und Bonds gefallen mir heute allerdings nicht. Bei Bonds kann ich in einem gewissen Rahmen etwas schummeln. Ich habe noch einen Kredit auf die privat genutzte Einheit. Hier kann ich 3750€ im Jahr sondertilgen. Das kann ich auch als Bond mit 2.6% Zins betrachten. Allerdings kann ich nicht mehr investieren und auch nicht Geld entnehmen. Eine weitere Möglichkeit ist das Einschreiben in Genossenschaften. Das geht auch nur mit kleinen Summen und in kleinen Größen. Das mache ich auch nicht wegen den vielleicht 2-3% Zinsen, sondern als Option für alle Familienmitglieder. Das ist eine der wenigen Optionen, die über die Laufzeit sicher Geld erwirtschaftet und vielleicht in 10-20 Jahren eine wunderbare Rendite in Form einer Naturaldividende abwirft, die nicht versteuert werden muss.
Führst Du rebalancing nur jedes Quartal aus, oder reagierst Du bei z.B. starken Bitcoin Bewegungen? Falls ja wie machst Du das dann genau? Vielleicht entnimmst Du etwas Cash aus Bitcoin und wartest, ob Du Aktien kaufst oder dich wieder Bitcoin ich kenne die Schwankungen bei Bitcoin und Gold nicht und auch die Gebühren. Bei Gold kannst Du ja auch bei manchen Typen die Gewinne steuerfrei nach einem Jahr erhalten. Nutzt Du das aus?
An Kiev: Anleihen finde ich auch wenig ansprechend, aber ich muss dazu sagen, dass ich mich mit ihnen nicht bis ins letzte Detail auseinandergesetzt habe. Zu viel Bares möchte ich, abgesehen von einer Notreserve, ebenfalls nicht halten.
Ich habe mir Toleranzbänder nach oben und unten gesetzt, ab denen ich aktive Umschichtungen vornehme. Bislang wurden diese Grenzen noch nicht gerissen. Am vorteilhaftesten ist es natürlich, wenn man jede neue Sparrate entsprechend einsetzt, um zu häufigem Umschichten entgegenzuwirken, welches unnötige Steuern und Kosten nach sich ziehen kann.
Anlagegold und Kryptowährungen sind nach einer 1-jährigen Haltefrist steuerfrei veräußerbar, richtig. Ansonsten wird ein Verkauf wie ein privates Veräußerungsgeschäft mit einer Freigrenze in Höhe von 600 Euro pro Jahr gewertet, die aber nicht überschritten werden darf, weil ansonsten die volle Steuer fällig wird.
Sobald eine aktive Umschichtung nötig wird, werde ich knallhart und unverzüglich zurücksetzen, um möglicherweise aufkommenden Emotionen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich habe mich für Toleranzbänder (wertabhängiges Zurücksetzen) entschieden, aber man kann es auch zeitgesteuert machen, beispielsweise an einem festen jährlichen Stichtag, was weniger Augenmerk erfordert.
Ich glaube das Ray Dalio Portfolio würde mehr Leuten gefallen, wenn wir in den USA leben würden, oder es in der EU Zinsen wie in den USA gäbe.
Rebalancing: Früher konnte man aktien verkaufen bei hohen börsenständen und im Anleihen umschichten (bei hohen Leitzinsen) Gab es einen börsencrash, wurden Ja meist die leitzinsen gesenkt und die Anleihen gewannen nochmals an kurswert dadurch.
-M
An -M: Das Allwetter-Portfolio lässt sich auch aus deutscher Sicht leicht nachbauen. Man muss bloß den Aktien- und Anleihenteil modifizieren. ;-)
Was mir an diesem Portfolio nicht so gut gefällt, ist der aktive Ansatz bei der Aufteilung. Von der Vergangenheit wird auf die Zukunft geschlossen. Siehe die Kritik an Markowitz‘ moderner Portfoliotheorie: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Portfoliotheorie
Markowitz selbst hat übrigens nicht so angelegt, wie in einem Buch über ihn zu lesen war. Ich komme gerade nicht auf den Titel. Viel falsch machen kann man mit Dalios Vorschlag aber wohl nicht. Besser als Wildwuchs im Depot zu betreiben. ;-)
Gute Nacht, meine Lieben
PS: Falls ihr Lust auf eine Telegramm-Gruppe habt, damit es hier nicht so themenfremd ausartet: https://t.me/joinchat/OFTtbxVpIn0jKyD1tvOvYw
@Mark 85
Deine börsengehandelten Positionen würden mich auch interessieren. Das Allwetterportfolio gefällt mir auch sehr gut.
Den Anleihenteil kann man über einen Global Aggregate abdecken und die Allokation zwischen Aktien und Anleihen natürlich an sein eigenes Risikoprofil anpassen. Zum Beispiel 50% Aktien, 30% Anleihen, 20% Gold