Was ist an der finanziellen Unabhängigkeit so toll? Du kannst ausschlafen. Das ist mir manchmal wichtig. Kein Chef nervt. Kein Burnout, kein neidischer Kollege. Es war ein langer und steiniger Weg. Es ist es wert, ihn zu gehen. Wie viele Menschen können sich keine Zahnarztbehandlung mehr leisten und schieben es auf? Das Leben von der Hand in den Mund ist doch kein Leben.
Ohne Reserven von Monat zu Monat zu navigieren, muss voller Stress und Angst sein. Ich kann nicht verstehen, warum das so viele Menschen ertragen. Millionenfach machen sie es gerade in der oberen Mittelschicht, und zwar oft aus freien Stücken, weil sie ihr Geld einfach nicht einteilen wollen. Dann zittern sie, ob sie die Miete oder Hypothek bezahlen können. Es kann doch fast jeder einen Sparplan einrichten und monatlich Geld zurücklegen – etwa über so einen ETF wie diesen hier: WKN A2PKXG. Das ist solider als All-in zu gehen in GameStop oder einen windigen Krypto. Manche tragen Luxusmarken, haben zig Streaming-Abos, Lieferdienste stehen täglich vor der Tür, aber für einen ETF haben sie kein Geld übrig?
Wem das Geld nicht reicht und nur eine 75%-Stelle hat, sollte auf einen Vollzeitjob umsatteln. Auch einen Neben- oder Minijob kannst du dazu nehmen. Wer clever ist, verbessert sowohl die Einnahmen- als auch die Ausgabenseite. Dann schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Anstatt zu jammern und zu klagen, anpacken.
Ein leeres Girokonto und hohe Konsumschulden wären für mich der reinste Horror
Ich habe als Redakteur durchschnittlich in Deutschland verdient. Als Single wurde ich stark besteuert. Trotzdem hatte ich genug Geld übrig. Für Urlaube, Reisen und Auto. Es hat mehr als gereicht. Das lag an meiner Sparsamkeit. Und phasenweise hatte ich Nebenjobs. Ich aß Ravioli aus der Dose, verzichtete auf Designerklamotten, ging so gut wie nie ins Restaurant und wohnte in WGs. Ich hätte mich nach der Arbeit und am Wochenende nie erholen können, wenn mein Konto dauerhaft leer oder im Minus gewesen wäre. Das wäre wie Folter für mich gewesen.
Wer ein wachsendes Depot hat, ist im Leben flexibler
Ein anderer Grund, der für die finanzielle Freiheit spricht: Ich habe heute mehr Wahlmöglichkeiten, ich kann flexibel entscheiden. Wenn ich arbeiten möchte, kann ich das tun. So handhabe ich das. Wenn mir ein Angebot gefällt, übernehme ich es. Logisch. Wenn mir das Projekt nicht gefällt, sag ich „Nein Danke“. Ich nehme mir manchmal wochen- und monatelang frei, reise durch die Welt. Ich arbeite seit meinem 15. Lebensjahr – meist volle Kanne. Nun ist es an der Zeit, die Ernte zu genießen. Obwohl ich meine Arbeit als Journalist liebe, geht die Motivation manchmal verloren. Gerade wenn Kunden zu wenig bezahlen, mache ich das nicht länger mit. Und genau das ist der Vorteil der finanziellen Freiheit.
Ich muss mich nicht mehr auf die Launen und Budgets meiner Abnehmer verlassen. Dank meines Depots habe ich keine Angst davor, Projekte zu verlassen, wenn mir die Arbeit keinen Spaß mehr macht. Als ich merkte, wie mein Depot wuchs, ließ mein Stress, meine Angst erheblich nach. Schau dir nur an, wenn Unternehmen neue Entlassungsrunden starten. Was müssen sich dann Arbeitnehmer Sorgen machen, gerade wenn sie zu wenig Rücklagen gebildet haben?
Meine 2 neue YouTube-Videos aus New York und Stuttgart
Nach zwei Wochen Rundreise durch Marokko bin ich wieder zurück in New York. Nun kannst du zwei neue Videos von mir sehen.
In diesem Video gehe ich auf die Bankenkrise in den USA und die boomenden Abnehmspritzen von Novo Nordisk und Eli Lilly sowie den Diätkonzern WW International (ehemals Weight Watchers) ein:
Hier zeige ich dir Eindrücke von der Invest Messe in Stuttgart, die der Hammer war. Die Begegnungen mit Lesern und Zuschauern in Bloggerlounge war ein schönes Erlebnis. Organisiert und gesponsert hatte das Event die Börse Stuttgart:
Herrlich Tim, ich liebe diese „Mantra“-Beiträge!
Du hast Dir Deinen Wohlstand und Deine finanzielle Freiheit redlich verdient.
Ich wünsche Dir alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Erfolg.
LG Trudi
Reflexartig würden/werden alle, die es nicht „schaffen“ etwas anzulegen, diverse Gründe finden wieso das nicht geht. Meist ist die Welt unfair – Inflation, Mieten, Löhne, Teilzeit, Kinder, die böse Regierung… Am Ende auch verständlich – wer gibt schon gerne zu etwas nicht zu schaffen und selbst Schuld zu sein.
Ja, so ist es. Es wird gerne auf hohem Niveau gejammert. Dann sitzen diese Leute in riesigen modernen Behausungen und haben den dicken SUV finanziert. Und planen ihren nächsten Urlaub in die Südsee. Aber fürs Depot bleibt nichts übrig.
Es gibt auch Leute, die in ärmlichen Wohnungen hausen, einen alten Fiat Panda fahren, sich keinen Südseeurlaub leisten können, geschweige ein Depot ihr Eigen nennen.
Ich spreche hier über die obere Mittelschicht.
Denke auch die mittlere Mittelschicht kann sparen, natürlich muss man irgendwo sich einschränken, egal wie viel man verdient, man kann auch ein Millionensalär locker verbrauchen und das Gefühl entwickeln, es reiche nicht.
Die Unterschicht und untere Mittelschicht kann natürlich weniger sparen, aber sogar in der unteren Mittelschicht kann oder sollte man etwas sparen, natürlich reicht es nicht für die finanzielle Freiheit oder Millionär zu werden, das ist klar.
Mittlere, obere Mittelschicht und Oberschicht sind immerhin ca. 50% der Bevölkerung, welche gut und ohne gleich Hardcore-Frugalist zu werden, sparen können.
Der grössere Hebel ist aber immer gegen oben, d.h. Einkommen erhöhen, und da benötigt halt auch Einsatz. Ich war z.B. Werkstudent und später habe ich nochmals ein Studium nebenbei gemacht, d.h. dann halt jahrelang keine Wochenenden. Aber der Trend geht ja eher zur 3- oder maximal 4-Tagewoche, da gibt es dann halt weniger Spielraum.
Genau, um diese Personengruppe geht es. Nicht um den Hartz-Empfänger, Niedriglöhner oder Arbeitslosen. In dieser Doku von der ARD jammert zum Beispiel ein Gutverdiener, der über 4.000 Euro verdient und kein Geld übrig hat für einen ETF… Im Video ab Minute 8:20:
https://timschaefermedia.com/statt-konsumhamsterrad-die-leben-bietet-dir-so-viele-chancen-nutze-sie/
Wer den Pfennig nicht ehrt…. bei der Credit Suisse gibt oder gab es über 1500 Kaderleute welche Einkommensmillionäre sind, also mindestens 1 Mio. Franken verdienten. Für einige wird es hart, wenn sie nicht rasch eine neue ähnliche Position finden, weil das ganze Equipment kostet viel Geld, Haus/Villa, Luxusautos, Luxusferien, vielleicht eine kleine Yacht da werden einige Pleite gehen. Man musste mithalten um andere zu beeindrucken, sehr oberflächlich alles.
Auch in meiner Branche, IT, verdienen viele sehr gut, natürlich nicht wie bei einer Grossbank, aber auch da kenne ich Leute mit Jahreseinkommen von 150-200k welche kaum oder gar nichts sparen.
Ich habe schon als Jugendlicher angefangen zu sparen und dann richtig als Werkstudent, hie und da noch einen kleinen Auftrag nebenbei es geht immer was. Ich denke vielen fehlt vermutlich die Motivation, oder sie denken die Rente ist ja noch sooo weit weg. Dabei geht es schneller als manchem lieb ist, und es kann, auch unverschuldet, immer etwas dazwischenkommen, Krankheit, Unfall, Scheidung etc. wo man auch froh ist, wenn man gewisse Reserven hat. Und viele denke natürlich auch, der Staat ist ja da, der wird schon einspringen.
Krass, was für Kostenblöcke, die Banker aufgebaut haben. All das Spielzeug macht auch nicht zufriedener. Ich frage mich schon bei der Rolex, wo der Spassfaktor hier eigentlich sein soll?
Würde mich als gelernten Altenpfleger eher als untere Mittelschicht bezeichnen. Ich habe trotz Kindern, Leben in München und immer in 4 Tage Woche arbeitend, ein bescheidenes Vermögen aufgebaut. Bin lange kein Millionär, aber meine Dividenden entsprechen meiner, zugegebenermaßen kleinen, Jahresmiete.
Ansprüche zurückschrauben, Prioritäten setzen, dann klappts.
@Frank
Das ist stark! Ich vermute nur sehr wenige Ihrer Kollegen legen Erspartes an der Börse an, oder?
Wohl die Wenigsten, ja leider.
@Frank
Sehr gut gratuliere, dein Beispiel zeigt doch schön, wo ein Wille auch ein Weg. Häufig fehlt es eben auch am Willen.
Sind auch oft Kleinigkeiten, die sich langfristig auszahlen. Die typischen Beispiele auf den Coffee to go verzichten oder noch besser auf das Rauchen machen eben viel aus, bei uns kostet eine Packung Marlboro mittlerweile 8.50, auf ein Arbeitsleben gerechnet ist das halt dann eine Million, natürlich abzüglich Inflation ist es weniger, aber eine nette Summe, plus vermutlich einige zusätzlich Lebensjahre. Habe dies neulich einem Azubi vorgerechnet, hat ihn überzeugt aber der Wille ist noch nicht stark genug, ist halt eine Sucht.
Frank, du bist in meinem YouTube-Video zu sehen?
Ja
Prima Frank. Super, dass wir uns in Stuttgart getroffen haben. Und danke für das Interview. Ich war begeistert – genauso von den anderen Gesprächspartnern in dem Video. Hier ist Frank zu sehen:
https://youtu.be/CryDRoQW5oQ
Frank, ich habe mir das Video gesten angesehen und fand Deine sympathische, ruhige und bescheidene Art ausgesprochen angenehm, dein Investmentansatz über die Jahre trägt Früchte und dient (hoffentlich) für viele als Vorbild. . . . . . . weiter so!
Vielen Dank Value!
@Bruno – Einkommen der Mittelschicht
Ich habe das mit den Einkommenseingruppierungen noch nie verstanden. Es geht doch um Vermögen und nicht um Einkommen bei der Eingruppierung. Einkommen verändert sich ja gerne mal sprunghaft (zB Studentin -> Ärztin, Bankmanager -> Arbeitslos, Schweizer IT Gründer -> Exit als Multi-Millionär, Ingenieur -> Frührentner, Juristin -> 6 Jahre Elternzeit, Sabbatical usw) aber es geht doch um die Lebensperspektive in welchem Wohlstandsbereich man sich langfristig (!) mit Perspektive befindet.
Auch müsste man nciht-Vollzeit Erwerbstätige herausrechnen. Wenn man die 21 Mio Rentnerinnen, 3 Mio Studierenden 6 Mio nicht-Erwerbstätige, zig Millionen Teilzeitmütter usw herausrechnet, dann wird sich nicht nur der Durchschnitt sondern der Median schon auch verschieben, oder?
Am besten, ist es man vergleicht sich gar nicht. Aber wenn, dann doch mit dem Vermögen der gleichen Alterskohorte, Familiensituation, Bildungslevel usw. – oder?
@Obere Mittelschicht
Ein niedergelassener deutscher Kinderarzt sagte mir kürzlich, er wisse nicht mehr wohin mit dem Geld.
Er leistet sich jeden erdenklichen Luxus, üppiges Depot und Altersvorsorge sowieso.
Das einzige, was ihm wirklich Spaß mache, sei seine Arbeit.
Also…studiert’s Medizin, wenn‘s euch Spaß macht.
Geld ist dann kein Problem mehr.
Ja wenn es einen fasziniert, nur für das Geld würde ich es nicht machen, man muss auch dafür „geboren“ sein. Und nicht jeder kann Medizin studieren…
Aber heute gibt es so viele Möglichkeiten, auch wenn man schulisch schwach ist. Ich erinnere mich an einen Schulkollegen, der war wirklich schlecht, dazu kam Scheidung der Eltern, heute würde wohl noch ADHS diagnostiziert später dann in die Drogen gerutscht. Er hat es geschafft, hat ein Gipsergeschäft gegründet, hart gearbeitet und ist heute reich. Nicht der einfachste Weg, aber gibt immer Möglichkeiten, sofern man physisch und psychisch einigermassen gesund ist versteht sich.
Ich respektiere deine Sparsamkeit. Ich war früher auch sparsamer. Ich bin seit 2003 selbständig mit Höhen und Tiefen. In der Zeit habe ich mir ein Traumhaus gebaut – bar bezahlt und eine Familie gegründet. Wir geben richtig viel Geld gür Urlaube aus, ich habe mir einen neuen 911er gekauft. Ich finde der Hebel muss auf der Einkommensseite liegen. Durchs Internet hat man so viele Möglichkeiten. Trotz des wirklich guten Lebensstils habe ich eine Sparquote von über 90% und ein schönes ETF bzw. Fondsportfolio. Will damit nur sagen, so ein Eremitleben ohne Klnder und immer den Geiz im Nacken, wäre nichts für mich. Das ist als Student ok, aber nicht mehr mit Kindern.
Berufssparer werden und das ganze Leben wie ein Student verbringen, sollte immer Plan B (oder vielmehr Z) bleiben.
Plan A sollte ein einkömmlicher Beruf sein, der Spaß macht.
Das Geldausgeben wird dann zweitrangig, man spart ohne es richtig zu merken.
Diese starke Sehnsucht nach finanzieller Freiheit hat für mich immer den Beigeschmack von Ungklücklichsein im Job.
Muß nicht sein, aber ist es oft.
@ Nuvolina
Sparta beschreibt die FF mit Geisteshaltung und Restriktionen wie gesellschaftlichen Normen sehr gut. Sie ist dennoch mehr als nur eine Geisteshaltung. Das zeigt sich vor allem in unerwarteten schwierigeren Zeiten.
Ich hätte einmal eine Frage an Dich. Nehmen wir an ein Freund von mir wäre ein guter Kinderarzt. Die Arbeit erfüllt ihn mit Freude, das Sparen fällt leicht von der Hand, da die Vergütung sehr gut ist. Der Kinderarzt lebt in einer sehr lebenswerten Stadt in Deutschland. Er liebt allerdings auch Südtirol, die Dolomiten und hat sich ein rustikales Domizil in Bozen zugelegt. Über mehr als ein Jahrzehnt hat er das Häuschen in die Richtung gebracht, die er sich langfristig erträumt hat. Zu seinem 50ten Geburtstag konnte er von seinem Nachbarn noch ein sehr schön angelegtes Stück Land erwerben, dass sich nahtlos an seinen bisherigen überschaubaren Garten anfügt.
Mit 55 Jahren werden seine Kinder unabhängiger leben können, so dass er vielleicht auch einmal mehr als 1-2 Wochen in dem Haus verbringen könnte.
Ein anderer Freund arbeitet im Personalbereich und hat ihm dazu ein aufrollbares Metermaß gegeben. Zuerst sollte er den Bereich von 0-50 (sein Geburtstag) grün markieren. Im Anschluss haben sie die Lebenserwartung eines heutigen 50jährigen nachgesehen. Sie liegt bei 83,4 Jahren. Das Maßband haben sie bei 84 Jahren abgeschnitten und den Bereich bis 73 rot angemeldet. Dies ist der Zeitraum, in dem man all seine großen Ziele, Wünsche erlebt haben sollte, da es hier vielleicht nicht mehr möglich sein wird, diese zu erfüllen. Der grüne Bereich enthält alle Erlebnisse, die er in seinem Leben bis zu seinem heutigen Alter erfahren hat. Der weiße Bereich umfasst aktuell 23 Jahre. Wenn die Kinder aus dem Haus sind wird der Bereich 18 Jahre umfassen.
Jetzt die Frage. Was würdest Du an seiner Stelle tun? Mit 50 Jahren hat er bereits ausreichend Geld, die Arbeit erfüllt ihn allerdings weiterhin. Der weiße Bereich ab 65 Jahren (ein bisschen frühere Rente) umfasst lediglich 8 Jahre. Es wäre eine Möglichkeit als Kinderarzt in Bozen zu arbeiten. Die lassen wir einmal weg, auch wenn es eine Möglichkeit ist, da er nicht dauerhaft dort leben möchte.
Wenn ich meine Arbeit noch lieben würde und nicht zu alt dazu wäre, würde ich weiterarbeiten, sonst eben nicht.
Viele Freiberufler wie Juristen, Ärzte, Architekten usw. leben ihre Jobs mit großer Leidenschaft.
Die gehen nicht in Pension, wenn sie nicht müssen.
@Nuvolina
hat die DGB nahe HBS doch gerade veröffentlicht. Von dem Klientel sind eben viel zu viele Menschen arbeitssüchtig. Vielleicht auch Geld- und Geltungssüchtig und sie haben über die Jahre verlernt neue Freundschaften und Interessen außerhalb der Arbeit und des Geldes zu erschließen.
https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-rund-zehn-prozent-der-erwerbstatigen-arbeiten-suchthaft-41451.htm
Köstlich, so einen Quatsch kann es auch nur wieder in unserem dekadenten, ausgebranntem Deutschland geben, in dem die Mehrheit der Bewohner lieber jeden Pups intellektuell überdehnen anstatt einfach mal den Hintern hoch zu bekommen. :-)
Ja mei, ist alles eine Frage der Perception. Das ist dasselbe wie mit Soldaten. In dem einen Land verschrien, in dem anderen Land als Diener des Landes verehrt.
So ist es doch auch hier mit den Arbeitssoldaten: Warum dieser negative Grundton in dieser Studie? Als hätten, die viel und lange arbeiten ein Problem. :-) Vielleicht eher die anderen, die das so besonders erwähnenswert finden?
Ich kenne einige, die gehen mit größter Freude auch im Alter noch ins Büro. Und die sollen ein Problem haben?
@Tobs
und wenn wir sterben, sollten wir vorhandes Vermögen besser dem Staat vererben. Der kann es dann gerecht und sinnvoll verwenden.
Ach, es ist doch nicht alles schwarz-weiss.
Natürlich kann und soll ein Altenpfleger als Beispiel nicht mit 65 noch schwere körperliche Arbeit verrichten müssen.
Aber wieso soll es abwegig sein, dass Personen, die etwa einen „geistigen“ Beruf ausüben, dies mit viel Freude und sehr engagiert machen. Und auch hier ist es eine schon nahezu häßliche, jedenfalls recht selbstgefällige Einschätzung, dass die dann keine Freunde & Zeit für Familie hätten.
Damit stigmatisiert man ja unsere Leistungsträger, ist sowas in Asien oder in den USA vorstellbar? Auch Leute, für die Arbeit Mittelpunkt ist, können genauso vielfältig interessierte, fürsorgliche Menschen sein. Die nehmen vielleicht sich selbst dann nicht so wichtig und bestehen nicht auf Hobbies und dergleichen, haben aber doch immer noch genug Zeit für Familie. Ich finde solchen Studien moralisch überhöht. Besser sollte man nach Lösungen für real existierende Probleme suchen. Deutschland wurde nicht wohlhabend, weil jeder meinte , er hätte es zu schwer gehabt.
Es gibt eine Studie vom DIW, gar nicht so alt, wonach die Personen der bestverdienendsten Einkommensgruppe (oder wohlhabendsten, weiß nicht mehr) länger arbeiten als alle drei Gruppen unter ihnen, aber auch zufriedener in allen Lebensbereichen sind.
@42
Liebe, Begeisterung und Leidenschaft für die Arbeit als arbeitssüchtig einzuschätzen schaut mir ganz stark nach Unzufriedenheit mit dem eigenen Job aus.
In so einem Fall ist die finanziellen Freiheit natürlich ein Wunschtraum. Ein trauriger!
@Nuvoline – Liebe, Begeisterung und Leidenschaft für die Arbeit
ja, das ist doch bei vielen vorhanden. Zum Beispiel bei denen, die da gerade Im Adlon oder vor der FDP-Zentrale in Berlin zu tun haben – ab dem 19.4. gibts mehr. Die Leben für Ihre Aufgabe!
@42
„…Die Leben für Ihre Aufgabe…“
Die haben es nicht geschafft und werden es auch nie schaffen.
Weder einen Job noch die finanzielle Freiheit.
Da kannst du dich dann echt nur mehr irgendwo ankleben.
@Kiev
ich musste dabei an den Klassiker von WaitbutWhy denken. Your Life in Weekshttps://waitbutwhy.com/2014/05/life-weeks.html
@ 42sucht21
Den Artikel fand ich gut. Ich sehe es ein bisschen anders, da der Artikel auch kritisch betrachtet werden könnte. Man kann es mit der Selbstoptimierung auch übertreiben. Die großen Ziele, oder einmal inne halten und den Kompass prüfen, der einen durchs Leben führt. Das finde ich äußerst wichtig und würde meine größten Lebensträume und Ziele immer in dem weißen Bereich verfolgen.
Einen Marathon, Mehrtage Radrennen, Ferienhaus, Santiago de Compostela usw. Das würde ich nie bis I die Rente aufschieben. Es ist glücklich und toll wenn das eigene Leben am Ende besser läuft aber verlassen würde ich mich bei den großen Zielen nicht darauf.
@ Nuvolina
Wenn ich Deine Antwort richtig verstanden habe würdest Du bis zur Rente weiterarbeiten, wenn der Job einen weiterhin erfüllt, was hier auch der Fall ist. Und dann würdest Du das Ferienhaus in Bozen für 8 -10 Wochen im Jahr nutzen. Das klingt für mich sehr nach schwarz weiß Denken.
Nehmen wir als Beispiel so ein Ferienhaus:
https://www.toskanaumbrienimmobilien.de/de/bauernhaus_rapolano_terme_toskana_zu_verkaufen_2322/#image-11
Bei 3-4 Wochen Urlaub im Jahr in dem Ferienhaus, fällt etwas Zeit für Restauration und Abstimmungen an. Bei 8-10 Wochen wäre der Nutzen wesentlich höher. Auf so eine Idee würde ich nie kommen. Darf denn ein Kinderarzt nicht auch ein wenig mehr Urlaub im Jahr nehmen, wenn er es sich eindeutig leisten kann und so einen Traum besitzt, den er mehr als ein Jahrzehnt aufgebaut hat? Oder ist er dann faul und nicht motiviert und hasst seine Arbeit? Bei zwei Kinderärzten mit gleichem Hintergrund würde ich eines meiner Kinder lieber dem Kinderarzt übergeben, der sein eigenes Leben nicht vergisst und vielleicht an dem Tag erst 5h im Einsatz ist.
Wie gesagt, ich zweifle in keinster Weise an, dass ein Kinderarzt seine Arbeit nicht sehr gerne macht. Vielleicht gibt es in seinem Leben aber auch noch etwas anderes, dem er beispielsweise ab 55 Jahren etwas mehr Zeit geben möchte. Was ist daran schlimm?
Bei mir wird es in dem Alter sehr ähnlich sein. Ich habe nicht vor mit genau 55 Jahren oder einer anderen Zahl meinen Job zu kündigen. Ich werde aber mehr Zeit in meinem Ferienhaus verbringen. Falls dies nicht zufriedenstellend durchsetzbar ist(mobile Arbeit, Teilzeit, unbezahlter Urlaub und alle möglichen Kombinationen davon), werde ich Privatier… Ich bin mit meinem Job sehr zufrieden. Kollegen von mir bringen manchmal die Millionärsfrage bei Abschätzen von Risiken. Ich finde diese Frage blöd und kann damit nichts anfangen. Wenn ich eine Millionen Euro gewinnen oder geschenkt bekäme, so ginge sie ins Depot und es würde sich ansonsten nichts ändern. So schlecht finde ich diese Arbeitseinstellung nicht.
Ich habe noch nicht mal Arbitur, war aber schon früh sehr verwegen und habe mir einen Namen in der Mucki-Bude Szene Anfang der 90er gemacht. Die haben mir meine Hosen für fette Oberschenkel förmlich aus der Hand gerissen. Heute habe ich 2x Ferrari, 2x Lamborghini, 1x Bentley, 2x 911er, mehrere Rolex, 1x Superyacht, dickes Penthouse in Monaco (aber zur Miete), 1x Luxus-Anwesen in Saint Tropez, 1x Bergvilla in den französischen Seealpen und und und…
Merkste was?!
Aber eines wird immer schlimmer: mir ist soooo laaaangweilig
Geiss, R.
Zwischen sparen und finanziell frei (was ja je nach Indiduum unterschiedlich emotional interpretiert wird) sind schon noch Welten…
Natürlich sind Dividenden in Höhe der Miete ein tolles Erfolgserlebnis… Chapeau Frank!
Auch die evtl. 1 abbezahlte Immobilie ist ein tolles Gefühl…
Für den Großteil der Mittelschicht ist eine eigene Immobilie der große Lebenstraum… welcher für viele (ohne Unterstützung des Elternhauses) auch inzwischen nur sehr schwer realisierbar ist.
Aber zusätzlich frei von Erwerbsarbeit und den , bzw. dieser bösen Knechtschaft von Arbeit… ;-) ist man mit abgehaktem Kostenblock „wohnen“ noch nicht… oder auch der weiteren Versorgung der Familie, was nochmals einiges mehr F*youmoney benötigt.
Ist es schon frei die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten zur Verfügung zu haben (ohne Arbeit)???
Auch da ist man finanziell von den durchschnittlichen Lebensgestaltungen/Kostenblöcken abhängig… ohne großartig über die Stränge zu schlagen.
Ich denke eher Freiheit ist eine Geisteshaltung… aber durchaus auch limitiert von gesellschaftlichen Normen.
Ich würde in der FF-Denke eher eine geistige Shimäre sehen.
Sinnhaftes Leben und auch eine sinnhafte Tätigkeit könnten für die Vielzahl der Menschen doch erstrebenswertere Ziele für ein glückliches Leben sein.?
Natürlich schaden gewisse Sicherheiten und Geld-Polster oder möglichst wenig Abhängigkeiten nicht… aber teilweise benötigt der soziale Mensch in der Gesellschaft auch Abhängigkeiten und kann nicht nur auf den eigenen Egoismus schauen…
Eigentlich geht es ums Lebensglück und der eigenen Zufriedenheit.
Ich bin sehr in der stoischen Denke zu Hause. Geld ist gut wenn man es hat und man gutes damit tut. Wirklich frei ist der, der zwar Geld hat, sein Glück aber nicht von diesem abhängig macht. Mein wahres Glück ist meine Familie, meine Frau mit der ich über 30 Jahre zusammen bin, meine Kinder.
Trotz Geld versuche ich ein guter, verlässlicher Mensch zu sein, mein persönliches Glück hat mit Geld aber mal gar nichts zu tun.
Ich gebe dir Recht, mit der FF Denke kann ich auch nicht wirklich was anfangen.
Geld als Beruhigungsmittel gerne, als Anlass nichts mehr zu tun? Danke, nein.
@Frank
Ich erlebe gerade wie schwer und anstrengend häusliche Pflege in Kombi mit gewissen zusätzlich Alterserkrankungen zu anderen Berufs-Verpflichtungen ist.
Vielen Dank für Deine Arbeit, welche leider von unserer Gesellschaft nach wie vor zu wenig anerkannt wird!
Bin nach 25 Jahren jetzt nicht mehr in der Pflege, trotzdem danke
Ich sehe das ähnlich wie Frank. Finanzielle Freiheit definiere ich insofern, dass Finanzen keine Rolle mehr spielen, dass man alles was mach möchte tun kann und immer genug Geld vorhanden ist. Finanzielle Unabhängigkeit hingegen, hier würde ich das so definieren, dass man genug Geld aus passiven Quellen hat, um ohne Erwerbsarbeit sein gewohntes Leben zu führen. 2 Dinge.
So gesehen werde ich kaum je finanziell frei, da meine Ansprüche (nicht zu verwechseln mit persönlichem Luxus) einfach zu hoch sind, sehr ähnliche wie Frank hat, wenn man gutes tun will ist nie genug Geld vorhanden, es gibt immer mehr Leid als nötiges Kapital auf dieser Welt (welches dann auch willig ist dieses Leid zu bekämpfen). Vielleicht etwas philosophisch, aber so gesehen ist nicht mal Elon Musk oder Jeff Bezos wirklich finanziell frei.
Das mit dem Glück und Freiheit ist so eine Sache, viele denken wenn ich auswandere werde ich glücklich, oder wenn ich aufhöre mit Arbeit werde ich glücklich, oder wenn der perfekte Traumpartner kommt werde ich glücklich, oder dies oder das, einfach gerade jene Dinge, die einem fehlen. Aber ich denke wenn man nicht lernt auch mit wenig oder einer nicht perfekten Welt sich glücklich und frei zu fühlen, wird einem dies auch später mit mehr Geld schlecht gelingen.
Ich war beispielsweise als armer Student nicht unglücklicher als heute, auch wenn das Budget sehr knapp war. Natürlich sieht das anders aus wenn man eine Familie hat und es zu knapp ist, das drückt dann. Es gibt ja Studien die einen Grenzwert gesehen haben, ab wann Geld nicht mehr wirklich viel zum persönlichen Glück oder Freiheitsgefühl beiträgt.
Wieder mal zwei tolle Videos, Tim.
Ja, Novo Nordisk geht mehr und mehr in den Adipositas-Bereich. Ich habe zu Novo Nordisk eine Aktienanalyse gemacht (https://capallocator.com/novo-nordisk-unternehmensanalyse-2022/), in meinem Portfolio eines der besten Zugpferde. Schade, dass ich damals zu wenige gekauft habe.
Zum Thema Depot und Ruhig-Schlafen: erlebe ich gerade. Habe mich nach wenigen Monaten von meinem letzten Arbeitnehmer getrennt und möchte jetzt erstmal verreisen und mir bewusst werden, wie es beruflich weiter gehen soll. Ich möchte nicht überstürzt einen neuen Job anfangen, den ich dann bereuen könnte. Ohne meine Rücklagen würde ich derzeit nicht so entspannt schlafen.
PS: Ich bin der Typ, der dir neulich auf Insta geschrieben hat. Bin in 2 Wochen in NY. Wäre cool, wenn es mit dem Treffen klappt.
Soll natürlich „Arbeitgeber“ und nicht „Arbeitnehmer“ heißen.
Danke für deine Nachricht. Hab ich dir geantwortet? Ich bekomme jeden Tag zig Emails. Für etwa 9 Tage bin ich jetzt erst mal im Berghaus. Dann bin ich aber wieder in Manhattan.
Yep, hast du. Ich werde mich nochmal kurz vor Start bei dir melden!
Auch von mir Danke für Deine „Mantras“. Immer wieder gut.
Finde es schade, dass ich nicht auf der Invest sein konnte. Hätte Dich gerne getroffen. Auch Nikos hätte ich mal gerne kennen gelernt. Finde es enorm, was er in seinem Alter schon für ein finanzielles Mindset hat. Du kennst ihn ja wahrscheinlich schon besser.
Toller Blog. Schaue immer wieder gerne vorbei.
Wünsche Dir viel Spaß im Berghaus.
Ich finde auch diese Einteilung in Schichten unglücklich wenn nicht sogar bedenklich. Im Grunde hat (wie ja schon gesagt) die „Schicht“ auch nichts mit dem Einkommen zu tun – zumindest nicht so wie es suggeriert wird mit „Unterschicht“ „Mittelschicht“ oder „Oberschicht“.
Ich würde das eher nach Lebensstil, Werten und vielleicht sogar Bildung einteilen. So würde ich eine alleinerziehende Erzieherin in Teilzeit wohl bedenkenlos der Mittelschicht zuordnen. Ein ungebildeter und ungehobelter Lotto-Millionär wird wohl eher nicht in der Oberschicht ankommen. Auch würde uns z.B. nie nie nie zur Oberschicht zählen, obwohl wir laut der Grafik da recht problemlos drinliegen (was aber tatsächlich für Akademiker nicht so problematisch ist). Andererseits kann es Oberschichtler geben, die massive Geldprobleme haben. Eben weil man einen Lebensstil pflegt, den man erstmal erwirtschaften muss. Dazu gehören dann Wohnlage, KFZ, Urlaube aber auch Clubs, Sportarten, (Privat-)Schulen.
Die oben genannte Erzieherin würde ich dann eher in ein „unteres Einkommensniveau“ einsortieren (wenn das überhaupt nötig ist) als in die doch recht wertende „Unterschicht“.
Das Schichtenmodell ist halt ein rein mathematisches Modell, in % des Einkommens abweichend vom Medianeinkommen. Was du vermutlich meinst sind subjektive Empfindungen, wie ob sich jemand in der Oberschicht als etwas besseres hält als jemand in der Unterschicht, vielleicht sogar noch in die entsprechende Schicht hineingeboren wurde. Auch wenn es hier gewisse (unschöne) Kausalitäten natürlich durchaus gibt, wobei es in Deutschland oder der Schweiz ja doch komfortabel ist, und mit dem heutigen Bildungssystem man auch Chancen hat, aus seiner „vererbten“ Schicht zu entfliehen.
Für mich ist ein Mensch, egal zu welcher (Einkommens-)Schicht er gehört, gleich viel „wert“, es braucht halt auch entsprechende Empathie, dass jemand der z.B. reich geboren wurde d.h. viel geerbt hat, anders tickt, ist logisch, auch wenn es zu gewissen unschönen Zügen kommen kann, z.B. dass man dann „sein Personal“ aus der Unterschicht von oben herab behandelt. Beschämend teilweise, aber jeder hat halt seine Biografie und wird auch irgendwie von seinem Umfeld geprägt, Bildung kann helfen, aber nicht zwingend.
PS: Ich darf mich dieses Jahr in die Unterschicht einordnen, da mein gesamtes Einkommen dieses Jahr gespendet wird. Ich fühle mich dadurch nicht minderwertig, und so sollte es auch für alle aus dieser Schicht sein.
Ich hatte mir früher gewünscht oder andere benieden, die in besseren Verhältnissen hineingeboren wurden. Heute bin ich ganz froh darum, einmal (nicht dieses Jahr freiwillig sondern früher) alle „Schichten“ durchlebt zu haben, diese Erfahrung war für mich wertvoll, genau auch was z.B. die Arbeitswelt betrifft, ich hatte Nebenjobs auf dem Bau oder in der Fabrik, Drecksjobs, als Jugendlicher, deshalb habe ich heute immer noch Respekt auch vor solchen Jobs.
Das meine ich ja: Wenn du von Schichten sprichst, dann wird im allgemeinen nicht der Einkommensabstand zum Median verstanden sondern viele Attribute – bei der Unterschicht auch viele unschöne. Im Grunde ist so eine Einordnung ja auch zulässig – aber eben nicht am Gehalt ;-)
Selbständigkeit kann manchmal ein Fluch sein. Das Ausschlafen gehört aber definitiv zu den Vorteilen, die ich nicht eintauschen möchte :D