Der helle Wahnsinn mit dem Zinseszins: Wie du Aktien und ETFs nutzen kannst, um reich zu werden

Ich frag mich oft, warum nicht mehr Menschen den Zinseszins für sich nutzen. Angesichts von geringen Renten, Altersarmut und einem unsicheren Arbeitsmarkt macht es Sinn, das Geschenk des Zinseszinses anzunehmen.

Warum wird er von so wenigen Menschen genutzt? Genau diese Frage habe ich kürzlich in meiner geschlossenen Facebook-Gruppe den gut 4.000 Followern gestellt. Und sie haben geantwortet. Ich habe die Antworten der Follower unten zusammengefasst.

In meiner Facebook-Gruppe tausche ich mich mit anderen aus.

Der Zinseszins hat sich für mich mega ausgezahlt, nachdem ich CTS Eventim, Netflix, Bank of America, Berkshire B-Aktie, SAP nach der Buy-and-Hold-Methode gekauft hatte. Mehrere hundert oder gar tausende Prozent hab ich auf meinen Einsatz erhalten.

Diese Aktien sind meine besten Picks

  • CTS Eventim (Kauf 15.8.2003): Aus einem Einsatz von 2.500 Euro sind 210.000 Euro geworden. Wenn ich die Dividenden dazuzähle, wäre es noch mehr: 8.300% Nach dem Lesen dieses spannenden Handelsblatt-Artikels hab ich die Konzert-Aktie gekauft.
  • Netflix (Kauf Oktober 2012): Aus 5.000 Euro sind 250.000 Euro geworden: 4.900%
  • Microsoft: Aus 16.200 Dollar wurden 87.000 Dollar: 430%
  • Apple: Aus 6.500 Dollar wurden 25.200 Dollar: 285%

Ans Verkaufen denke ich nicht. Das sind Beispiele aus meinem Depot. Und ja, mir sind ein paar Missgriffe passiert. Dies zeigt dir, dass der Zinseszins ein mächtiges Finanzinstrument ist, um dein Geld für dich arbeiten zu lassen. Über einen längeren Zeitraum hinweg kann ich durch solche Aktien erhebliche passive Einkommensströme generieren. CTS Eventim zahlt mir im Jahr etliche Tausend Euro an Dividenden (während der Corona-Krise gab es Nullrunden). Im Grunde bekomme ich jedes Jahr meinen damaligen Einsatz komplett zurück gezahlt. Ich besitze nach etlichen Aktiensplitts nun 3.200 CTS-Eventim-Aktien. Ursprünglich hatte ich nur 400 Stück des Ticket-Konzerns zum Kurs von 6,25 Euro erworben.

Das kann im Prinzip jeder machen: Tolle Aktien kaufen und nie mehr hergeben. Ok, es gibt ein paar kleine Voraussetzungen: Etwas Bildung, Lesen, einen Job brauchst du und etwas Verantwortungsbewusstsein. Dann kannst du ein erhebliches Vermögen aufbauen. Du musst kein Mathe-Genie oder Warren Buffett sein. Auch musst du kein Gutverdiener sein. Ein “normaler” IQ reicht. Trotzdem nutzen viele Menschen dieses Konzept nicht. Warum ist das so?

Warum nutzen wenige Anleger den Zinseszins-Effekt?

  • Einer der Gründe ist mangelnde Finanzbildung. Viele Menschen haben keine ausreichenden Kenntnisse über die Grundlagen und wie der Zinseszins funktioniert. 48 Prozent der Deutschen wissen nicht, was der Zinseszins ist. Das ergab eine Umfrage. Ohne dieses Verständnis ist es schwierig, die Vorteile zu erkennen. Finanzbildung gehört unbedingt als Fach in die Schule.
  • Ein weiterer Grund ist, dass viele Menschen kurzfristige finanzielle Ziele verfolgen und nicht bereit sind, langfristig zu investieren. Denn sie müssten ja dann auf den Restaurantbesuch oder die neueste Mode verzichten. Der Zinseszins erfordert Zeit und Geduld. Wenn du das Konzept verstehst, dann bist du eher bereit, langfristig zu investieren.
  • Die heutige Zeit ist schnelllebig und die Menschen sind kurzsichtiger. Etliche denken nur an die kurzfristigen Bedürfnisse und sind nicht bereit, ihr Geld für längere Zeit zu investieren, um von den Vorteilen des Zinseszinses zu profitieren.
  • Angst vor Verlusten: Menschen haben Angst, ihr Geld zu verlieren, wenn sie es investieren. Deshalb bevorzugen sie es, auf einem Tagesgeldkonto oder dem Girokonto zu parken. Das bedeutet aber, das Geld der Inflation ausgesetzt ist.
  • Finanzielle Verantwortung fehlt vielerorts: Einige Menschen haben hohe Schulden oder haben Schwierigkeiten, ihre monatlichen Ausgaben zu decken. Sie können daher kein Geld für langfristige Investitionen aufbringen. Es gibt Menschen, die von Arbeitslosigkeit, Minilöhnen, Krankheit etc. geplagt werden.

5,88 Millionen Deutsche sind überschuldet, die Tendenz ist zwar sinkend. Doch müssen wir als Gesellschaft zusehen, diese Zahl weiter zu reduzieren.

Statistik: Anzahl der überschuldeten Privatpersonen* in Deutschland von 2004 bis 2022 (in Millionen) | Statista
Mehr Statistiken findest du bei Statista

Dieses Buch einer Legende empfehle ich

Wer etwas lernen möchte über das langfristige Investieren, holt sich dieses Buch von John Bogle*. Er hat den ETF-Riesen Vanguard gegründet. Ich habe ihn in New York mehrmals gesprochen und interviewt. Er war eine beeindruckende Persönlichkeit. Es ist eine leicht verständliches Lektüre. Aber die meisten Leser meines Blogs kennen sich sehr gut aus und brauchen das Buch nicht zu lesen:

*Affiliate

Generell finde ich: Viele Menschen sollten ihre Konsumwohnheiten kritisch betrachten, um ihre Finanzen zu verbessern. Auch hier glaube ich, dass meine Leser verdammt clever sind und bewußt konsumieren.

Krisen, Skandale, Rücktritte, Affären, Abschreibungen, Produktflops, Rückrufaktionen: Ein dramatischer Kursrutsch macht mich gierig

Ich investiere in der Regel nur 2.500 oder 5.000 Euro, wenn ich in eine Aktie einsteige. Meist nutze ich Firmen- oder Branchenkrisen. Aufmerksam schaue ich mir Rücktritte, gescheiterte Übernahmen an. Finanz- bzw. Bankenkrisen, Corona, Skandale, Verlustjahre, Rezessionen ebenfalls. Gelegen kommt mir dann, wenn ein Kurs auf ein Mehr-Jahres-Tief gerutscht ist. Ein Absturz um 50 oder 75% gefallen mir besonders gut. Ich gebe zu: Es fühlt sich oft grauenvoll an, wenn du in einer Krise einsteigst. Und es kann dauern, bis es wieder aufwärts geht. Kürzlich hab ich Walt Disney auf einem 8-Jahres-Tief eingesammelt. Und manchmal liege ich daneben, das passiert aber zum Glück nicht so oft. Bei Weight Watchers (WW international) lag ich voll daneben, ich kann das bis heute nicht verstehen, warum der Abnehmkonzern aus New York derart unter die Räder kam.

Fazit: Das Kaufen und Halten von ETFs und Aktien für ein Jahrzehnt und länger ist das, was ich mache. Ich versuche, abrupte Verkäufe zu vermeiden. Denn Gewinnmitnahmen müssen versteuert werden. Das schnelle Trading lohnt sich ohnehin erfahrungsgemäß nicht. Das Trading macht Rendite-Maschinen zunichte.

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Daniel
1 Jahr zuvor

Der Zinseszins ist für die meisten Anleger nicht kalkulierbar und in den meisten Fällen auch zugegeben kaum relevant. Er spielt seine Stärke erst nach sehr langer Zeit und/oder hohem Kapitalvermögen aus.

Wenn man überlegt, dass die meisten schon wohl irgendwie damit überfordert sind 200€ im Monat zurückzulegen, dann reden wir hier von 2400€ Anlagesumme pro Jahr. Wer dann z.B. erst mit 30 anfängt, der erreicht erst nach 20 Jahren den Punkt bei dem die Zinsen ungefähr die gleiche Summe ausmachen wie das selbst investierte Kapital.

Bis dahin sind aber meist wieder irgendwelche Haus-Käufe oder sonstige Anschaffunen geplant und man beginnt wieder bei null.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Daniel

Der Zinseszins ist ganz nett, aber der „helle Wahnsinn“ eher nicht.
Der helle Wahnsinn ist die Inflation, welche Zinseszins und finanzielle Freiheit ins Land der Träume schickt. Derzeit zumindest.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Daniel

Ja, zweimal alles verkauft für Immobilien. Merkwürdigerweisr ging das mit leichter Hand. Die Hütte, in der du wohnen willst, ist ein uralter Instinkt.

Sparta
1 Jahr zuvor

@Tim

Die 45 Beitragsjahre zum Durchschnittslohn für die Rente sind laut Deiner Aussage fast von niemanden zu schaffen… aber 1 k monatlich beim Durchschnittsnettolohn zu sparen von ca. 2 k Nettolohn über denselben langen Zeitraum zu 6 % p. a. real verwundert Dich, dass es so wenige schaffen??? ;-)

Der Durchschnitt wird durchschnittlich nicht Millionär und schon gar nicht mit gesponserten Immofonds unterhalb der Inflationsrate… sorry, Tim… aber Du kriegst ja Schmerzensgeld! ;-)

Wenn dann noch der Hausbau-Traum (ohne Erbe) konkurriert mit der finanziell frei Denke bei durchschnittlichem Lohn…

Natürlich können es viele schaffen und es werden auch viele schaffen….
“Viele” ist halt relativ und es sind halt auch noch mehr “viele” beim Durchschnitt oder leider auch “viele” darunter…

Michi
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

Die Amerikaner sind im arithmetischen Mittel reich und im Medianwert arm. Das beschreibt ganz gut, welche sozialen Zustände bestehen…

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Michi

@Michi

Bin ich mir gar nicht mal so sicher ob es ein Klischee ist…

Gini-Koeffizient, Vermögen im Mittel & Median sehen gar nicht mal so übel aus, bzw. auf den ersten, schnellen Blick besser als Deutschland.

Unsere Politik hat schon viele Baustellen… da hat Tim schon Recht.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

@Tim

Natürlich sollte man um “überdurchschnittliches” zu erreichen sich auch nicht am Durchschnitt orientieren!

Trotzdem finde ich Bodenhaftung bzw. Verständnis für andere (als z. B. nur rein monetäre) Lebensziele auch sympathisch und kann andere Prios nachvollziehen.

Mit nem 2-3 % p.a. Immofonds wird das Wunder Zinseszins nach Steuern, Kosten und Inflation nicht so berauschend… ausser man performt extremst Karrieremässig und/oder erbt gross oder will nichts mehr aufbauen, sondern nur noch verwalten…

Da würde ich nichts überdurchschnittliches erwarten… ;-)

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

@Tim

Als Liquiditätsreserve offene Immobilienfonds zu bewerben… sorry, das lässt sich nur schwer in Einklang mit der Dir doch so wichtigen Finanzbildung in Einklang bringen…

https://gerd-kommer.de/offene-immobilienfonds/

Trotzdem vielen Dank für Deine Spar-Mantras und alles Gute Dir!

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Sparta

Heute ist Life-Balance und Kreatives ohne hohe Bezahlung hipp. Meine Befürchtung : mit dieser Art Produktivität ist ein Zinseszinseffekt nicht darstellbar, weil nicht genug Substanz gebildet wird. Teilweise ist es so gewollt, die Menschen wollen nicht am Geld hängen, sich selbstverwirklichen. Nachvollziehbar. Jung und idealistisch, die Welt retten.
Aber jeder wird älter, das Leben wird teurer. Reicht die Rente dann ? Wie hoch wird die Miete sein, wenn du keine Hütte angespart hast ?
Genossenschaftswohnungen sind eine Lösung für Menschen ohne Kaufwille.

Sveni
1 Jahr zuvor

Wahrscheinlich eine Anspielung auf die steigenden Zinsen. Und natürlich sind ETFs meist besser.
Die Amis verdienen auch einfach besser, Häuser sind günstiger, und wenn man nicht krank wird, dann lebt es sich gut in den USA.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Sveni

Und sie zahlen weniger Steuern….
Bei der Ausbildung der Kinder werden sie allerdings tief in die Tasche greifen müssen.
Es is nicht unüblich in den USA, dass eine Familie in der Familie und Bekanntschaft um Geld bettelt ( als Spende, nicht Kredit ), damit das Kind ins Studium gehen kann.

Ralf
1 Jahr zuvor

Es ist einfach wichtig sich auf den Weg zu machen mit Aktien und ETFs. Auch wenn es eben überhaupt nicht zur Million reicht. Selbst “nur” mit einer Summe von 100.000 oder 200.000 € zum Renteneinritt ist es schon mal deutlich besser als nix und schafft eine gewisse Freiheit und Gelassenheit. Und das können viele erreichen wenn sie früh anfangen und am Ball bleiben. Daher: Danke Tim für diese Artikel. Ich nörgle auch öfters mal rum zu diesen Themen und meckere sehr gerne über Steuern und Politik. Aber mit Aktien und ETFs hat man auch als kleiner Bürger einen Hebel der zumindest etwas Gestaltungsspielraum bringt.

Petra
1 Jahr zuvor
Reply to  Ralf

Das sehe ich auch so: letztendlich ist hier der Weg idas Ziel. Der Zinzeszinseffekt und Dividendenzahlungen helfen zusätzlich, das Depot aufzubauen. Je grösser das Depot wird, desto offensichlicher wird dieser Effekt. Wer es nicht glauben mag, die App „Spartechner“ motiviert hinsichtlich des Zinzeszinseffekts ungemein.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Ralf

…und etwas Gold.

valge
1 Jahr zuvor

Salut,

ein schöner Artikel um am Ball zu bleiben,

viele Grüße,

valge.

Lad
1 Jahr zuvor

Junger Mann denkt nicht an den Verkauf von extrem überbewerteten Aktien von CTS Eventim, Apple und Microsoft, weil er immer noch genug Dividenden von anderen Aktien bekommt, wenn diese 3 teuren Aktien auf 1/3 fallen werden. Und falls sie nach dem Crash zurück auf Maximum erst nach 30 Jahren kommen werden, ganz egal, denn er will sie nicht verkaufen. Vermutlich wird diese Aktien später ein Tierheim in Mannheim erben.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Lad, man muss es sich eben leisten können. Wer wenig Geld hat, geht eben in ETF und steuert solche Aktien nur wenig prozentual bei. Jeder hat einen Kopf zum Denken und Tim regt uns an und gelegentlich auf ;)
“Projekt erfolgreich”.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Schön für die Tiere!

Nico
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Dass Apple, Microsoft und Amazon überteuert sind wird hier schon seit 2011 geschrieben. Übrigens Netflix war 2003 auch überteuert, weil sie da gar keine Gewinne gemacht haben. So einfach ist es nicht.

Thorsten
1 Jahr zuvor

“Disney hätte auf dem Areal ein Atomkraftwrrk errichten können.

Disney war ein Staat im Staat, wer wusste das ?

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Florida-entzieht-Disney-Rechte-fuer-Freizeitpark-Areal-article23909620.html

Tom Turbo
1 Jahr zuvor

Ich sehe die Beiträge immer als Motivation einfach dran zu bleiben – auch wenn mir klar ist, dass ich Tims Niveau nie erreichen werde können.

Der größte Kostenfaktor den ich habe sind Frau und Kinder. Die will ich auch nicht hergeben :-) Man muss sich darüber halt im Klaren sein, dass sobald Familie da ist und man Verantwortung trägt es vorbei ist mit Flexibilität. Kindergarten, Schule usw kosten halt massiv.

Dennoch kann ich einiges zurücklegen.

Einzelaktien reizen mich, aber vor allem wegen der Dividenden.

Die Verliebtheit in Netflix kann ich nicht verstehen, das sind ja nur Buchgewinne, von denen habe ich ja nichts. Zugeben muss ich, dass ich das Unternehmen persönlich ablehne, weil es nur ein Zeiträuber ist – meine Meinung

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Tom Turbo

Turbo

„…auch wenn mir klar ist, dass ich Tims Niveau nie erreichen werde…“

Du hast Tim‘s „Niveau“ längst übertroffen! Du hast Kinder, du hast eine Familie gegründet. Damit hast du das höchste Niveau erreicht, das ist wirklicher Reichtum.

Frank
1 Jahr zuvor

Was Dividenden, die man immer wieder investiert ausmachen ist kaum zu glauben .Nach 25 Jahren ist der Investanteil der Dividenden inzwischen höher als das was ich spare, und das, obwohl ich nie gut verdient habe.

Mario
1 Jahr zuvor
Reply to  Frank

Das klingt doch super, welche Dividenden Aktien hast du denn in deinem Depot ?

Überprüfer
1 Jahr zuvor

Tach, die Rechnung zum Netflix-Gewinn von 4900% hinkt: in USD betrachtet hat Tim gemäß seinen Kaufdaten vom 5.10.2012 ca. 3655 % Profit gemacht – in EUR betrachtet sind 4413 % – beides sicherlich beachtlich, aber wenn schon Zahlen präsentiert werden, dann bitte richtig: Excel hilft da weiter.

Susanne
1 Jahr zuvor

Bin seit langem mal wieder hier.

Schöner Artikel Tim. So kennt man Dich. Danke.

Alles Liebe und bis bald !

Alliban
1 Jahr zuvor

Bezüglich der Rente haben viele in meinem Bekanntenkreis (noch) vollstes Vertrauen in den dt. Staat, was m.E. erklärt, dass viele es als unnötig ansehen, selber vorzusorgen. Wenn ich erzähle, dass ich derzeit einen Großteil meines Einkommens in ETFs (gelegentlich auch Aktien) stecke, um mein Auskommen in der Rentnerzeit abzusichern (bin in knapp einem Jahr soweit), werde ich oft erstaunt angeschaut. Dass die Rentenversicherung Probleme mit den Rentenzahlungen bekommen könnte oder gar die Rente mal nicht zum Leben reichen wird, ist für viele undenkbar.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich Gesundheit. Auch da habe ich meine Zweifel, ob in Zukunft noch alle ärztlichen Leistungen, die heute selbstverständlich sind, von der (gesetzlichen) Krankenversicherung bezahlt werden (können). Jedenfalls sollte man m.E. einen halbwegs gesunden Lebensstil führen, um da nichts herauszufordern. Allerdings ist dieser Einfluss beschränkt, da es auch noch andere Einflüsse gibt (z.B. Gene, Berufskrankheiten).
Das mag alles pessimistisch klingen, aber ich sehe derzeit in der Politik überhaupt nichts, was Deutschland wirtschaftlich voranbringt oder gar die wirtschaftliche Zukunft absichert, um die anstehenden Zahlungen auch erwirtschaften zu können.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Alliban

„…Jedenfalls sollte man m.E. einen halbwegs gesunden Lebensstil führen…“

Pessimismus ist kein gesunder Lebensstil!

Alliban
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

Ein Arbeitskollege von mir hat mal gesagt: “Ein Pessimist ist ein realistisch denkender Optimist!” Pessimismus muss also per se nicht negativ sein.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Alliban

Kein Mensch kann realistisch denken.
Die Wirklichkeit zu sehen ist uns Menschen naturgemäß verwehrt.
Also bleibt nur die Möglicht, die Dinge in der einen oder der anderen Art gefärbt zu sehen.
Die Frage ist am Ende, was gesünder ist, gute oder schlechte Erwartungen?

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Alliban

Pessimismus gehört zur Planung dazu, manche nennen es “Plan B”.

Michi
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

Pessimismus, Optimismus, Realismus, blabla .., Die Zuschreibung von solchen Wertungen empfinde ich als ungerechtfertigte Machtausübung gegen die Person. Argumente wären mir lieber…

Invest
1 Jahr zuvor
Reply to  Alliban

Wenn der Staat Geld braucht dann erhöht er halt die Steuer auf Kapitalerträge.
Oder er macht es wie die USA und es gilt das Welteinkommensprinzip bei der Steuerpflicht.

Immer wieder putzig zu lesen, dass man das gegebene System für nicht nachhaltig hält, aber seine eigenen Entscheidungen dagegen schon.

Einfach Sparplan und ansonsten mit einem fröhlichen Geist den Tag angehen. Alles andere ist nicht beeinflussbar.

Comebackaktionär
1 Jahr zuvor
Reply to  Invest

In Deutschland gilt auch das Welteinkommensprinzip

Anton
1 Jahr zuvor

Das verstehe ich nicht. Wenn ich als deutscher Staatsbürger mehr als 183 Tage im Ausland verbringe und dort mein Einkommen erziele, bin ich in D nicht mehr steuerpflichtig.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Anton

Anton, du verwechselst das mit der Wohnsitzunabhängigen Steuerpflicht wie z.B. für US-Bürger relevant. Das Welteinkommensprinzip bedeutet, dass du als in Deutschland Steuerpflichtiger auf dein komplettes (internationales) Einkommen Steuern zahlen musst. Bist du länger als die oben angesprochenen 183 Tage in einem anderen Land, dass bist du halt in Schland nicht mehr steuerpflichtig.

Anton
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

Danke Slowroller für die Aufklärung.

Der Baum
1 Jahr zuvor

Ich hab früher ab und an “Aktien mit Kopf” angeschaut.

Bin jetzt mal wieder drüber gestolpert. Weiß jemand was da los ist, dass Kolja jetzt einen auf Weltuntergang aka Verschwörungstheorien macht?

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Der Baum

@Baum
Ich für meinen Teil denke, er hat ‘Irgendwas mit Kopf’.

Der Baum
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Haha, ja scheint wohl zuviel im Netz unterwegs gewesen zu sein…

Felix
1 Jahr zuvor
Reply to  Der Baum

Ist auf eine schiefe Bahn geraten.

Sparta
1 Jahr zuvor
Reply to  Der Baum

@Baum

Neuer Sponsor? ;-)

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Der Baum

Bald folgt Rebranding “Q ohne Kopf”

Anton
1 Jahr zuvor
Reply to  Der Baum

Vllt. kann man mit dieser Strategie höhere Einnahmen erzielen.

Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Der Baum

Hab mein Abo nach Jahren bei ihm jetzt auch gekündigt. Das ist ja nicht mehr zu ertragen. Ich dachte am Anfang das wäre so ein Ausrutscher, aber das hat ja mitlerweile System bei ihm.
Es ist ja grundsätzlich nicht schlimm wenn er auch politische Themen behandeln will. Aber dann soll er doch einfach einen Unterkanal aufmachen oder seinen Kanal endlich umbenennen.
Ich für meinen Teil, brauche keine politischen Themen mehr. Gucke ich mir nicht mehr an, ziehen mich nur runter ohne Mehrwert zu bieten.

Meine Vermutung: Es ist zu Aktien und ETF alles auserzählt, die Recherche für eine Aktie im Speziellen ist zu aufwändig, interessiert zu wenige und geniert zu wenig klicks. Politische Themen kann man ohne große Vorarbeit belabern, dann noch etwas Klickbait dazu und schon fließt die Kohle.

42sucht21
1 Jahr zuvor

@Zinseszins
Buffett besaß (nicht inflationsbereinigt): ungefähr mit
21 Jahren 21t$
26 Jahren 140t$
30 Jahren 1.000t$
35 Jahren 7.000t$
46 Jahren 67.000t$
52 Jahren 400.000t$
66 Jahren 1.000.000t$
72 Jahren 36.000.000t$
84 Jahren 72.000.000t$
92 Jahren 103.000.000t$

Die Zahlen variieren natürlich je nach Quelle.
Inflationsbereinigt besaß er mit 21J bereits ca. 250k in heutigem Wert. Da hatte er bereits ein Kleinstunternehmen gegründet und verkauft und mit Aktien gehandelt. Sein erster Job nach der Uni brachte im das 3-4 fache des US Durchschnittseinkommens. Er hatte also gute Startbedingungen. Der Trick ist natürlich der dauerhaft extrem bodenständige Lebensstiel.

Aber klar ist, Buffett hatte zum Eintritt des Rentenalters nur 1% des aktuellen Vermögens. Wenn er mit 60 an Krebs gestorben wäre, dann würde Heute wohl kaum jemand über ihn sprechen, obwohl er sehr viel erreicht hatte.

Fire mit 30 hätte er auch machen können 1960 als Dollarmillionär. Hat er zum Glück nicht.
Ganz generell, ist die Frage aber auch, was hat persönlich für jemanden mehr Wert, die Möglichkeiten mit einem Besitz von 1 Mio mit 30 Jahren oder 100 Mio mit 71 Jahren. Nicht zu sehr aufs Vermögen schielen würd ich sagen.

Christian
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Starker Beitrag.
Da stimme ich voll zu.

Für meinen Teil: Ich streiche einfach das .T weg und hänge stattdessen eine Null an und setze mir die Zahlen als Ziel :-)

Wobei der Sprung von 70.000 € mit 35 J. (erreicht) hin zu 670.000 € mit 46 J. schon sportlich ist. Gut, wenn man die Immobilie reinrechnet klappt es natürlich. 4.000.000 € mit 52 J. ist dann auch wieder ambitioniert. Gut, vielleicht regelt es die hohe Inflation… Jetzt muss er zünden, der Zinseszins ;)

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Christian

von 66 – 72 waren es 82% p.a., das muss man erstmal machen, mit Buy & Hold von Bluechips wird das nicht gehen.

Aber braucht auch niemand 100 Mrd. ;)

Tom
1 Jahr zuvor

Toller Artikel Tim. Danke.

Für Einstein ist der Zinsezins das 8. Weltwunder. Buffett hatte nachdem er den Zinseszins kennengelernt hatte, sein Leben umgekrempelt: Er hat sehr viele Jobs ergriffen, um an Geld zu kommen. Er wusste, dass er früh anfangen musste, das Geld für sich arbeiten zu lassen….dann läuft es irgendwann wie von selber.
Und auch Du Tim hast dies erfahren.
Schön, dass Du uns daran teilhaben lässte.

Toll auch, dass Nikos hier immer wieder schreibt. Auch, wenn es einige hier im Forum nicht gut finden, etwas von einem “18 jährigen” zu lesen. Ich persönlich kann es nicht verstehen.
Lese immer wieder gerne seine ausführlichen Vorstellungen seiner Depotwerte und dadurch sind einige interessante Werte in mein Depot gelandet. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nicht so “weit” in Sachen Aktien bin wie die Kritiker hier.
In meinem Depot sind durch diesen Blog: ASML; Lam Research, Broadcom, Chegg (fand ich irgendwie interessant, auch wenn es spekulativ ist), Super Micro Computer, Church&Dwight,………
Und bis jetzt habe ich es nicht bereut.
Für “Profis” ist dies wahrscheinlich nicht so wichtig.
Nikos beginnt auch früh den Zinseszins für sich arbeiten zu lassen.
Zumindest habe ich in seinem Alter noch nichts mit Aktien am Hut gehabt.

Dir Tim danke ich dafür, dass Du hier immer wieder das richtige Mindset weitergibst. Das tut immer wieder gut. Finde diesen Artikel motivierend.

Dir alles Liebe und genieße Dein Leben,

Matthias
1 Jahr zuvor

@ Tim:
Einen wichtigen Punkt für den fehlerhaften Umgang hast Du nicht genannt. Er ist aber der, der dafür sorgt das Geld völlig unüberlegt ausgegeben wird.

  • Die Position in der Gesellschaft

Wenn der Nachbar/Freund/Kollege sich einen teures Fahrzeug kauft, ein Haus baut/kauft und nach seinen Wünschen gestaltet, dann ist häufig dieses Moment gegeben, wieso der und ich nicht?
Dann kommt der Flash. Was der/die kann, kann ich auch und schon wird auf Kredit etwas gekauft, was man so nicht braucht und, je nach Finanzvolumen, kaum finanzieren kann.
Der Spruch dazu: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit eifer sucht was Leiden schafft.
Wer ein adäquates Leben führen will, darf sich so NICHT leiten lassen.
Wichtig ist Ruhe bewahren und konsequent seine Ziele verfolgen. Was gut meinende Menschen mir raten, höhre ich mir an, aber es kommt für mich nur in Frage, wenn ich es bezahlen kann und wenn ich es wirklich verstehe und brauche. Ich fahre einen Dacia Dokker, der mit Gas betrieben werden kann (Liter ca. 1,059 und Verbrauch ähnlicheinem Benziner). Ich habe ein Haus, das groß ist (so knapp 300m²) aber nach 5 Jahren bezahlt war. Nein, kein Lottogewinn. Als wir es gekauft haben war eine gute Zeit (2010) dafür und wir haben zwei Einkommen und vorher darauf gespart. Ich zahle einzig Versicherung und Grundsteuer und teilweise Reparaturen. Das Vermögen ohne Haus beläuft sich in tutto auf einen mittleren Betrag in den Hunderttausendern. Aktien und Haus waren getrennte Themen und bleiben es auch. Der nächste Schritt wird aus einer Kapital LV und meinem Riester finanziert, um die Strom- und Heizkosten auf unter 10% zu senken. Da haben auch meine Kinder noch was von. Ich werde Eine PV Anlage mit einem Elektrolyseur zur Wandlung von Strom in H2 Gas nutzen (Langzeitspeicher). Eine Brennstoffzelle (BZ), um das Gas wieder in Strom zu wandeln in der schlechten Jahreszeit. Die BZ liefert abwärme und Strom. Die Abwärme wird genutzt um Wasser zu erwärmen für die Fussbodenheizung und den Warmwasserspeicher. Dazu kommt noch eine Wärmepumpe. Infos bei hps.
Ein Kurzzeitspeicher mit 20kWh soll in der Dunkelheit den Strombedarf decken. Eine Rechnung hat ergeben, das ca. 10-15% des Jahresbedarfs nicht gedeckt werden. Bisher ist das sogar steuerfrei. Aber irgendwann werden Energieversorger und Finanzamt die Hand aufhalten. Anschaffungskosten sind hoch (Amortisation ca. 25 Jahre bei aktuellen Preisen für Strom und Wärme inkl. notwendigem Tausch von Verschleißsteilen), dafür bin ich bei Stromausfällen besser dran. Bei den Nachbarn ist dunkel, wenn Abends der Strom ausfällt. Ist selten, dann aber Lustig, weil ich früher ein Notstromaggregat hatte und das in zwei Fällen wunderbar funktioniert hat. Die Nachbarn waren der Meinung, das ich Ihen Strom abgeben muss. Was wegen der Belastbarkeit der Anlage leider nicht möglich war. Das Teil hatte ich gebraucht für unter 200€ bei einer Insolvenz Versteigerung erworben.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Matthias

Man muß halt aufpassen, dass man nicht schrullig oder gar zum Prepper wird.

Mke
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

Sicher nicht das eine noch das andere. Die Ölheizung ist 25 Jahre alt und der Gesetzgeber macht Vorgaben was den Ersatz angeht. Der Tausch ermöglicht es den Tankraum anders zu nutzen. Wegen des Ölgeruchs bin ich vorsichtig. Das Notstromaggregat hatte ich für unsere gemieteten Obstbaumwise. Da gab es keinen Strom und inzwischen weiterverkauft für EKP. Strom wird einfach noch teurer werden. Industrie, Haushalte, E-Autos und die weltweiten Computernetze werden den Preis treiben. Unsere E-Infrastruktur ist auf lauter Haushalte die via Wallbox BEVs laden und Wärmepumpen nicht hinreichend dimensioniert. Das ist nüchternes Kalkül und Wissen und weder eine Schrulle oder gar Preppertum.

Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Mke

natürlich ist unser Stromnetz darauf ausgelegt. Wie auch bei vielen anderen Dingen sind die meisten Menschen der irrigen Annahme aufgesessen, dass ein E-Auto geballte Strom-Peaks nach sich zieht genauso wie eine Wärmepumpe.
Eine Wärmepumpe arbeit mit einem COP von 2-4. Das bedeutet sie holt u.U. aus 1000Watt Stromaufnahme 4000W Wärmeleistung. Das bedeutet wiederrum, bei den meisten Haushalten bedeutet eine Wärmepumpe in etwa 2000-2500Watt Grundverbrauch.
Das ist völlig irrelevant für einen Haushalt und auch für die Netze in der Straße.

Beim E-Auto ist es das gleiche. Weil hier einfach der Gleichzeitigkeitsfaktor vergessen wird. Nicht jedes Auto lädt täglich. Nicht jedes Auto ist komplett leer. Und nicht jedes Auto kommt gleichzeitig nach Hause.

Ich fahre täglich 75km. Das ist schon deutlich über dem Durchschnitt. Dennoch fehlen mir lediglich 10kwh Energie pro Arbeitstag. Mit einer Wallbox innerhalb von einer Stunde nachgeladen. Ich bin um 15Uhr wieder zuahsue. Mein nachbar um 16Uhr. Da wäre ich schon längst fertig. Und Nachbar 2 und 3 haben ebenfalls gänzlich andere Arbeitszeiten.

Zudem kann man die Anlagen auch einfach gedrosselt laufen lassen.

Mke
1 Jahr zuvor
Reply to  Daniel

Welches Stromnetz ist hinreichend dimensioniert? Das in der Straße vorm Haus oder die 380kV Netze. Da würde ich deutlich unterscheiden. Egal welche Stadt in Deutschland. Da gibt es Stromnetze die 30 oder mehr Jahre alt sind, mehrheitlich. Die wurden für andere Belastungsfälle konzipiert. Irgendwann kommt die Rechnung, weil neue Kabel massenhaft gelegt werden müssen oder es gibt ausreichend HPCs. Da gibt es dann das Problem Ladestelle oder Parkplatz. Die Betreiber nehmen dafür ein Standzeitpauschale. Laden von BEVs in Großstädten wird interessant. Vor allem in den Stadtvierteln mit hoher Einwohnerdichte. Das ganze ist noch sehr unausgereift.

Felix
1 Jahr zuvor
Reply to  Matthias

Meine Erfahrung mit Immobilien sind, eher auf Enttechnisierung zu setzen als alle verfügbaren technisches Equipment einzubauen, das nur noch Spezialisten zu entsprechenden Stundensätzen reparieren können und das in 10 Jahren komplette veraltet ist. Auch die gesamte Smarthome-Euphorie lasse ich außen vor. Im Krisenfall funktioniert da eh nicht mehr.
Das ist mir zu viel gestrandetes Anlagevermögen, also totes Kapital.

Mke
1 Jahr zuvor
Reply to  Felix

Das mit der “Enttechnisierung” ist ganz nett. Nur der Gesetzgeber schreibt vor, das bestimmte, sehr einfache Techniken nicht mehr zulässig sind. Da bleiben nicht viele Lösungen. Wenn alle auf dein Verfahren setzen, werden viele Betriebe nur noch bedingt innovativ sein. Das bedeutet auch unter Umständen, das das Wachstum schmaler wird. Dann funktioniert das mit den Aktien eventuell auch nicht mehr so. Spezialisten verdienen Geld, von dem sie sich auch mal trennen müssen. Lebensunterhalt, konsumieren und sparen in geeignetem Umfang. Unter den aktuellen Bedingungen funktioniert buy ‘n Hold. Bei deiner Einstellung wird das wohl schwieriger. Es muss ein Wachstum geben für den Aktienmarkt, aber nicht jeder muss teilnehmen. Das ist halt Demokratie. Es zwingt dich keiner. Und wenn der Strom ausfällt funktioniert bei vielen nur noch wenig. Das zeigt gerade der Krieg in der Ukraine deutlich. Deswegen mein grundlegendes Ziel unabhängiger zu werden. So kann ich den Riester aus meiner Sicht sinnvoll nutzen. Das ich keine Miete jeden Monat abdrücken muss gefällt mir auch. Und während Corona war es angenehm sich im Sommer im Garten aufzuhalten und im privaten kleinen Pool zu planschen.
Ich bin lieber optimistisch und nicht gegen alles. Vor allem nicht gegen Technik als Dipl. Ing Informatik und E-Technik mit gut 25 Jahren Berufserfahrung. Und hier mache ich gern das Versuchskaninchen. Ich arbeite mich konsequent in die Thematik ein. Somal ich zwei gewerbliche Ausbildungen habe und auch noch ein bisschen von der Praxis verstehe.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Mke

Nur der Gesetzgeber schreibt vor”

Ja das ist auch die Stärke von Europa.

Die USA haben Technologie, Asien haben fleissige Arbeitskräfte und Europa hat DSGVO.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Dass die Europäer einmal ihrer Zeit voraus sind, muss man ihnen nicht zum Vorwurf machen ;-)

Ich finde informelle Selbstbestimmung dufte – vor allem auch weil Unternehmen viel mehr Auf die Sicherung der Kundendaten acht geben. Ein wirklicher Wettbewerbsnachteil ist für unsere heimische IT-Branche auch nicht zu erkennen,auch wenn das mimimi anfangs groß war ;-)

Ich persönlich würde die Prinzipien der DSGVO gerne auch auf staatliche Institutionen angewandt wissen, aber das wird wohl nicht passieren.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

Mir ging es um die Symbolik die DSGVO ist ja nur ein Beispiel von vielen. Und nein die IT-Branche hat dadurch nicht gelitten im Gegenteil, sie hat ja mehr Aufträge bekommen, welche dann weiterverrechnet werden. Aber über den Nutzen darf man sich natürlich unterhalten, ob die Daten jetzt sicherer sind weil jede Webseite jeder Blog etc. ein paar Popups hat mit Warnungen. Auf jeden Fall stelle ich eher eine Zunahme der Datenskandale fest als das Gegenteil, ohne jetzt auf eine Kausalität hinzuweisen.

Und da bin ich auch bei Felix, nach 10 Jahren beginnen die Probleme bei vielen dieser Gadgets, die auch nicht zwingend mehr Komfort, oft das Gegenteil bedeuten. Nur ein Beispiel zentrale Lüftungsanlagen, der Effekt ist dann im Winter furztrocken und im Sommer zu feucht. Dann braucht es neue Gerätschaften um dies auszugleichen etc. pp.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Es geht ja garnicht um Webseiten oder Bloggs – es geht eher darum wie man mit persönlichen Daten umgeht. In den Konzernen, die ich kenne, wird da sehr drauf geachtet und die Mitarbeiter auch fortwährend geschult. Für KMUs, die es nicht ernst nehmen, können relevante Verstöße existenzbedrohend sein. Dass es jetzt mehr Skandale gibt ist ziemlich subjektiv, da du nicht weißt wieviele es ohne diese Gesetze wären. Dazu kommt, dass es länderspezifische Datenschutzgesetze schon vor der DSGVO gab – im Grunde ist es ja “nur” eine Vereinheitlichung…

Ich weiß aber worauf du hinauswillst: die Bürokratie nimmt überhand und das sehe ich auch voll so. Nur halte uch die DSGVO dafür nicht als gutes Beispiel ;-) (oder mir ist nach streiten)

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

DSGVO war nur ein Beispiel, im Kontext dieses Blogs wäre wohl ESG ein passenderes Beispiel, ob man durch Kauf eines ESG Fonds dann nur noch saubere Unternehmen im Depot hat, muss jeder selber beurteilen, ich habe gewisse Zweifel. Aber es ist natürlich wieder ein gutes Geschäft.

Und ja mir ging es einerseits um Bürokratie aber auch um die Selbstverantwortung, Datenschutz finde ich sehr wichtig und wir würden uns auch ohne Gesetze darum kümmern, es ist aber ein Unterschied ob man sich wirklich tiefgreifende Gedanken macht, oder einfach nur “abhandelt” und die notwendigen Papiere produziert, um das Gesetz zu erfüllen resp. sich abzusichern, um im Fall der Fälle vor Gericht beweisen zu können, dass alle Sorgfaltspflicht eingehalten wurde (und die Daten trotzdem weg sind).

Bezüglich Selbstverantwortung, heute fragt ein Kunde lediglich “DSGVO compliant?” (oder all die anderen Zertifikate) und dann wird das Thema abgehakt, man vertraut dann darauf, früher hat man nachgefragt und wollte mehr Informationen + Details, wie mit Daten umgegangen wird, und das dann wirklich verstanden hat.

Ironie der Sache ist halt, dass dann das Webseiten-Formular des Schreiners, der ein cooles Möbel anbietet und eine E-Mail abfrägt für Produkteinformationen mit einem Bein schon im Knast steht, während die grossen Tech-Konzerne die Daten hintenrum abschöpfen haha.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Bei deinem Beispiel wird wohl niemand “mit einem Bein im Knast” stehen ;-) Im Grunde ist es aber sehr genau geregelt was ich zu welchen erheben darf und wie man damit umgeht. Da ist die DSGVO doch schon recht konkret. In anderen Rechtskreisen wirst du verklagt weil jemand seinen Hund in den Trockner gesteckt hat oder jemand zu doof ist nen heißen Kaffee zu trinken… Da darfst du erstmal tun, die Rechnung kommt womöglich später.

Bei vielen Gesetzen schüttle ich den Kopf, wenn man Aufwand und tatsächliche Relevanz vergleicht. Das regt viel mehr auf.

Felix
1 Jahr zuvor
Reply to  Mke

Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, Brennwerttechnik, Wärmepumpen, Solaranlagen, Fußbodenheizungen auf Wasserbasis, Smart-Home- und BUS-Systeme, massive Gebäudedämmung etc. haben ihre Schattenseiten:
Diese Technisierung und das Overengineering von Wohngebäuden führt zu weniger resilienten Häusern und zu steigenden Kosten für Wartung und Reparatur der technisch hochgerüsteten Gebäude. Ist die Technik als solche bereits wartungsintensiv, sorgen schnelllebige Tech-Zyklen zudem für kürzere Lebensdauern. Stetige Neuanschaffungen sind notwendig.
Auch der Fachkräftemangel wirkt sich an dieser Stelle aus, so dass fraglich ist, ob jemand in Zukunft die anfallenden Reparatur- und Wartungsarbeiten umsetzen kann. Wenn dann zu horrenden Preisen. Es ist zu erwarten, dass diese Kosten in Zukunft die eingesparten Energiekosten bei weitem übersteigen werden.

Mke
1 Jahr zuvor
Reply to  Felix

Du schmeißt da einiges Durcheinander. Smarthome will ich nicht, sondern eine weitestgehend energetische Unabhängigkeit. Die kann in gewissen Umfang erreicht werden. Bei Strom und Gas schlagen ca 8000 Euro zu Buchefür 2022. Der Ölpreis ist von 54 €/100l auf 126€/100l hochgegangen. Den Strombedarf habe ich durch Verzicht auf meinen Whirlpool um ca. 25% gesenkt. Trotzdem zahle ich absolut fast 2000 € mehr. Zudem ist die verbaute Heizung aus dem Jahr 1998. Ob es einem passt oder nicht und ob die akzeptierten Lösungen des Gestzgebers perfekt sind oder nicht meine Familie und ich wollen nicht im kalten sitzen. Es gibt, leider, nur einen Anbieter. Der sich verschärfende Mangel an Mitarbeitern ist von der eingesetzten Technik unabhängig. Und ganz klar: Innovation ist nicht alles. Mich würde interessieren wer Apple, abc, Amazon, … im Depot hat. Der Wunsch zur Verbesserung einer Situation hat immer Irrwege gezeigt. Aber dann kommt eine Zeit in dem sich die Innovation stabilisiert und nützlicher Wird. Siehe TV, Computer, Internet, Email, KFZ, Flugzeuge, …
Das Problem ist der Unwillen gegen Veränderungen. Man sehe nur die Diskussion vor einigen Jahren zum Thema Altersvorsorge mit Aktien. Kritik ist übrigens richtig. Dann denkt man über die eigene Meinung auch noch mal nach.
Nur ohne Innovation weniger Wachstum. Wachstum über einen langen Zeitraum wollen woll die meisten die sich hier tummeln. Hätte die DDR ökonomisch anders gehandelt, könnte es sie noch geben. Die Denke ein Trabi reicht und nicht jeder braucht einen der versteht die Menschen nicht und das was sie treibt. Zitat vom Betonkopf E.H. “Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf. Inhalt richtig, aber der hat es nichtverstanden. Auf dem Gebiet der DDR gab es nach dem Krieg diverse Unternehmen von Weltgeltung, sogenannte hidden champians. Die Inhaber hat man vertrieben und da schon festgelegt das der Sozialismus nach dem Motto ” die Partei die Partei hat immer recht”.
Beispiele für abgewanderte Firmen:
– BMW
– Audi
– Wella Haarprodukte
– Knorr Bremse
– Grieche und Devrient
– to be continued
Alles Unternehmen, die bei uns in Deutschland für Innovation stehen. Für 2 davon war oder bin ich Tätig.

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