Ich tausche mein Flugticket ein, wenn mir die Airline wegen Überbuchung einen Gutschein von 500 Dollar schenkt. Ich koche gerne. Ich reise gerne. Ich leb in einer kleinen Bude. Ich brauche kein teures Restaurant oder Hotel. Ich mache gerne Sport. Ich lese gerne ewig. Bücher. Magazine. Zeitungen. Im Web.
Am liebsten gehe ich ins Museum, wenn es mich kein Vermögen kostet. Es gibt bei manchen Museen bestimmte Wochentage, an denen der Eintritt frei ist. Das sind meine Lieblingstage.
Mir schmeckt eine Flasche Wein für 6 Dollar vermutlich besser als eine Flasche für 60 Dollar. Mir genügt eigentlich auch Leitungswasser. Das Wasser aus der Leitung ist wohlgemerkt qualitativ viel besser, als allgemein bekannt. Tee oder billigen Kaffee mag ich ebenfalls. Wenn ich was brauche, schaue ich im Discounter nach. Zur Not gehe ich zu Ikea. Ich hasse eigentlich alle materialistischen Einkaufs-Tempel.
Supermärkte mag ich dagegen. Ich gehe gerne hin. Manchmal gönne ich mir etwas mehr Qualität im Supermarkt: Frisches Obst und Gemüse sind mir ganz wichtig. Daran spare ich nicht.
Heute war ich in einem arabischen Supermarkt in Houston/Texas:
Mein Leben ist einfach. Wenig Plunder. Wenig Stress. Ich reise. Und genieße es. Ich bin nicht von einem Job abhängig. Ich kann machen, was ich will. Ich kann leben, wo ich mag. Ich muss diesen Blog nicht schreiben, um Geld zu verdienen. Alles ist meine freie Entscheidung. Das ist das Schöne an der finanziellen Freiheit. Du kannst machen, was Du willst. Kein Druck. Alles locker.
Aber ich muss bodenständig bleiben. Andernfalls würde ich meine Freiheit gefährden. Das heißt für mich: Kein Clown-Auto. Kein teurer Hugo-Boss- oder Armani-Anzug. Kein unnötiger Kram zuhause. Kein großes Zuhause. Kein TV (ich hasse sowieso die Werbung). Alles ist kein großes Problem für mich. Ich bin eigentlich froh darum. Ich liebe die Freiheit über alles. Ich hab kein Interesse, sie wieder herzugeben. Wenn Du sie erreicht hast, wirst Du alles tun, um sie zu behalten. Die Freiheit ist wirklich geil.
True words.
Hallo Herr Schaefer,
Ihren Blog lese ich immer wieder gerne. Ihre Entscheidung dem Konsum-Wahnsinn und der Schuldenfalle Ratenzahlung zu entkommen finde ich in ihrer Umsetzung bemerkenswert. Gleichzeitig ist mir Ihre Herangehensweise, ob bewusst oder unbewusst, oftmals zu eskapistisch und nicht differenziert genug. Wie lassen sich solche Modelle auf Geringverdiener anwenden, was ist im Falle einer Erkrankung, wie sollen Familien dies umsetzen?!. Beste Grüße und angenehmen Rutsch
Hi Andre,
Danke fürs Lesen. Für Geringverdiener wird es schwierig. Das gebe ich zu.
Die Mittelschicht verdient aber ganz ordentlich in Deutschland. Vor allem die obere Mittelschicht. Die könnten das genauso schaffen wie ich. Es ist keine Zauberei. Es heißt, verzichten zu können. Meine Sparquote war immer so um die 50 bis 60 Prozent. Ich lebte lange Zeit in WGs und im Studentenwohnheim.
Dass es gut läuft in Deutschland auf dem Jobmarkt, ist unumstritten:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeitsmarkt-2018-sollen-400-000-neue-jobs-entstehen-a-1185303.html
Es geht darum, die Einnahmeseite in Schuss zu bringen. Und die Ausgabeseite zu reduzieren. Was übrig bleibt, muss dann an die Börse.
Ich leb in einer Mini-Bude. Kein Auto. Ich reise auf Sparflamme. Und koche zuhause. Kein teures Zeug kommt bei mir in die Tüte.
Manche betrachten das Dasein als Geringverdiener als Schicksal, und zwar als lebenslängliches. Das ist ein Fehler. Wir leben zwar in keiner sehr dynamischen Gesellschaft mehr (ich finde vor 30 Jahren war Aufstieg noch öfter zu beobachten), aber auch in keiner Ständegesellschaft.
Und was soll ein Geringverdiener dann tun um in die Oberschicht zu gelangen?
Abschlüsse nachholen? Ein Studium „nebenbei“ machen, obwohl man alleinerziehende Mutter von 2 Kindern ist? „Geht alles“. Ja klar…
Wir, die die ihr monatlich übrig gebliebenes Geld in Aktien stecken, hatten das Glück nicht in solcher Situation zu stecken. Denn wer viel verdient, kann auch viel sparen. Wer kein oder wenig Geld hat, kann eben kaum bis gar nichts sparen. Versucht doch einfach mal abgesehen von der Miete, von dem Hartz4 Satz zu leben. Ganz so einfach wird das nicht, hat man sich doch einen gewissen Lebensstandard aufgebaut.
Und man muss sich auch mal vor Augen halten, als Sohn oder Tochter kann man, sofern es den Eltern im späteren Alter schlecht geht, für deren Gesundheit und / oder Pflege aufkommen. Und da können auch Vermögen für drauf gehen.
Also hat man sein ganzes Leben gespart, mit dem Ziel nicht mehr arbeiten zu müssen, muss aber für seine Eltern aufkommen. Bedenkt das eigentlich auch jemand von Euch?
Übrigens würde ich nicht vom Flughafen Zufuß zum Hotel mit schwerem Gepäck latschen. Bus / Bahn sollte minimum drin sein. Die 5€ sollte man dann schon noch haben. So gern ich Tims Beiträge lese, so lächerlich sind einige Textpassagen :)
Übrigens, wenn man wie ich 50-60% seines Gehalts spart, sollten schon mal mehrere Schuhe für 400€ drin sein. Bisschen Lebensfreude sollte man noch haben.
Gönn dir doch mal was lieber Tim! Man muss sich auch mal belohnen. Ein schicker Boss-Anzug darf ruhig im Schrank hängen, ohne dass man sich schlecht fühlen muss. So lange die Grundeinstellung stimmt, ist das doch kein Problem.
Viele Grüße aus dem Rheinland,
MattySpaghetti
@ Gurki
Ich saß den ganzen Tag am Flughafen und im Flugzeug. Ich hatte nur eine Mini-Tasche. Mir hatte jemand von dem schönen Wanderweg in die Stadtmitte erzählt. Mir machte der Sparziergang Spaß entlang des Flusses und der Parkanlagen.
Hallo Gurki,
ich verstehe dich nicht. Dir verbietet es niemand so zu leben wie du das möchtest.
Schuhe für 400 Euro? Weder meine Frau noch ich hatten jemals ein Paar Schuhe für 400 Euro (noch nicht einmal alle Schuhe im Schuhschrank zusammen). Dafür haben wir Aktien von LVMH. Du kaufst das? Mach ruhig. Danke! Ich nenne selbst Uhren summiert im unteren 5-stelligen Bereich mein Eigen. Warum? Weil es mein Träumchen schon seit der Jugend war mal eine Navitimer am Handgelenk zu haben. Auch gehe ich ein oder zwei mal im Jahr teuer essen. Warum? Weil meine Ehe gemeinsame Stunden und Erlebnisse verlangt und das eines unter vielen Erlebnissen ist. Ich kann also nicht behaupten, dass ich immer völlig immun dagegen bin. Aber trotzdem fahre ich ein zerdelltes Billigauto, trage meine Kleidung bis sie durch ist und es tut mir weh, wenn ich Lebensmittel wegwerfen muss. Und ja, natürlich koche ich selbst. Es ist mir unbegreiflich, wie sich manche nur von Pizza, Pasta und Döner ernähren können, weil sie zu doof sind einen Herd zu benutzen. Dafür zahle ich dann liebend gerne mal 500 Euro im Jahr für einen Restaurantbesuch und bin immer noch günstiger dran. Und ich kann mich später auch noch daran erinnern. Den will ich erleben, der nach ein paar Jahren zu seiner Frau sagt: „Weißt du noch die Pizza vom Inder damals bei der der Käse über’m Belag war… Unglaublich!“
Wenn du für deine Eltern aufkommen musst, dann haben deine Eltern Fehler in deren Absicherung begangen. Und es ist auch abwegig zu behaupten Vermögen der Kinder würden dafür vernichtet. Wenn der Staat in relevanter Höhe die Kinder heran zieht, dann sind die Kinder Topverdiener. Einfach mal über die Berechnung und die Freibeträge informieren. Das Thema wird etwas aufgeblasen.
Und ja, ich gebe dir recht! Nicht jeder hat das Glück im Leben durch seine eigene Leistung auch ein gutes Leben führen zu können. Es gibt unzählige Schicksale und Gegebenheiten die dazu führen, dass trotz hohem Potenzial oder Kraftanstrengung ein Leben am Minimum heraus kommt. Richtig. Und nun? Bedeutet das, dass ich nun unser Geld verpfeffern muss? Was soll es mir denn sagen? Wir haben in Deutschland ein soziales Netz, dass relativ engmaschig gestrickt ist. Durch unsere Steuergelder werden diese Menschen aufgefangen. Ok, nicht auf einem sehr hohen Niveau. Aber immer noch auf einem hohen Level der in vielen anderen Ländern als erstrebenswert anzusehen ist.
Tim hat vollkommen recht. Es geht darum echte Erlebnisse zu erleben. Und es geht darum als intelligenter Mensch das Geld nicht nur als Konsummöglichkeit zu sehen sondern durch Geld Eigenverantwortung und Absicherung zu generieren. Damit man eben nie jemandem anderem auf der Tasche liegt und den Plastikplunder vermeidet. Das ist ehrlich gesagt die wahre soziale Lebensweise und diese schont sogar noch die Umwelt und Ressourcen.
Schöne Grüße
Jan
@Jan: Natürlich mehrere paar Schuhe (3 um genau zu sein) für 400€. Kam eventuell etwas falsch rüber. Ich besitze keine Louis Vuitton Schuhe oder Kleidung. Damit laufen hier in der Großstadt Schüler und Putzen rum…. ;)
Okay ;-)
https://m.youtube.com/watch?v=w3ppwseN9S8
Interessantes Interview mit Jens Ehrhardt.
Buy and Hold wird ab ca. 31:40 Min. thematisiert.
@Jan
So ein großer Topverdiener muss man nicht sein, um Pflegeunterhalt zu leisten. 1.800€ als Single, da bin ich z.B. drüber. Ich spare jetzt sehr viel, weil ich mal für meine Kinder weniger arbeiten möchte. Was mir am meisten Sorgen macht, ist dass das Sozialamt an meine Ersparnisse darf: Ich darf gerade mal 5% meines Brutto-Einkommens pro Berufsahr als Schonvermögen behalten, inkl. 4% Zinsen. Das sind bei mir keine 15.000€, die ich von meinen gesparten 50.000€ behalten dürfte. Sprich: Das Sozialamt kann mir dann meinem Verständnis nach jeden Monat die Rechnung zukommen lassen, bis mein Erspartes weg ist. Weil ich weder Eigentumswohnung, Auto noch Kinder habe, habe ich die A*-Karte. Finde ich super.
Ich habe mich dieses Jahr mit dem Thema mehr befasst als mir lieb ist. Mein Vater hatte dieses Jahr Krebs und musste nach einer größeren OP sein Geschäft schließen. Durch die Narkose war er so geschädigt, dass er total vergesslich war und wir schon Angst hatten, er ist dement. Stellte alle Fragen mehrmals, ihm fielen die einfachsten Worte nicht ein.. Als junger Mensch mit alten / kranken Eltern trägt man mehr Verantwortung als einem lieb ist. Ich will von meinem Geld lieber 3 gesunde Kinder großziehen als Pflegekosten zahlen, wenn es sich vermeiden lässt.
Pflegeunterhalt für die Eltern ist eine Sache des Timings. Junge Berufstätige oder Doppel-Verdiener mit erwachsenen Kinder trifft es härter als Familien.
@Gurki
Letztlich legt jeder seine Prioritäten selbst. Ich habe bisher noch keine 400€-Schuhe gefunden, im Laden meines Vertrauens kosten die maximal 160€. Mir sind stattdessen orthopädische Einlagen wichtig, damit ich gut in den Schuhen laufe.
Ex Studentin,
diese Frage mit dem Sozialamt begleitet mich auch. Will nicht sagen, das ich nicht zahlen will. Aber ich will auch nicht einsehen, das hart ersparte Depotkonto angreifen zu müssen, um damit das Sozialamt glücklich zu machen.
Ich weiß nicht ob eine Art Familienstiftung oder eine GmbH entsprechend hilfreich wäre. Leider fehlte mir zuletzt die Zeit, um mich zu informieren wie man sich schützt. Also dass das Sozialamt nicht auf das Depot greifen darf.
Evtl. kennt sich hier wer aus oder ist Steuerberater?
@Ex-Studentin
Zum Elternunterhalt:
1. Die Eltern müssen ihr gesamtes Vermögen zunächst selbst verbrauchen
2. Es gibt für Kinder ein Schonvermögen, das abhängig ist vom Einkommen und den Berufsjahren
Wer beispielsweise 20 Jahre berufstätig ist und über 60.000 Euro verdient, hat ein Schonvermögen von ca. 100.000 Euro (Cash, Aktien, ETFs, Tagesgeld ist alles zulässig.
3. Die selbstgenutzte Immobilie und sogar das Auto ist Schonvermögen.
4. Die Einkommensgrenze von 1800 Euro kann man beispielsweise durch Hochzeit fast verdoppeln.
Ich denke, es gibt Kinder, die es dennoch hart treffen kann. Aber es ist definitiv ein Thema, das nur wenige Menschen betrifft.
Die aktuellen Rentner bekommen ja ich noch eine Rente, die man so nennen kann, außerdem sollten doch die meisten Senioren noch etwas gespart haben. Und wenn das alles nicht der Fall ist, dann werden die meisten Kinder dieser Menschen auch nichts haben.
Aber natürlich: Wenn du betroffen bist, weil deine Eltern gesundheitlich angeschlagen sind UND sie kein Geld haben UND du vergleichsweise viel Geld verdienst UND du keine Eigentumswohnung hast UND dein Schonvermögen überschritten ist UND du nicht heiraten möchtest UND du keine Geschwister hast, dann wird es dich möglicherweise hart treffen.
Aber wenn das alles so ist, und du das Tema auf dich zukommen siehst, dann kannst du ja jetzt noch gegensteuern, dann sind wahrscheinlich nur ETFs und Tagesgeldkonto nichts für dich.
@Mattoc
Wie beschrieben: Mich würde es treffen. Mein Vater musste seinen Laden schließen und hat dadurch sogar noch Schulden. Das Geld habe ich meinen Eltern bis auf unbekannte Zeit geliehen, damit mein Vater erst mal wieder gesund werden kann. Ich habe knapp 5 Jahre Berufserfahrung, deswegen wie gesagt nicht mal 15.000€ Schonvermögen. Selbstgenutzte Immobilie habe ich nicht. 3-4 Zimmer Wohnungen fangen in meiner Gegend bei 300.000€ an, weswegen steht ein Kauf erst mal nicht zur Diskussion. Man darf nur Geld für ein Auto vorhalten, wenn man es für die Arbeit braucht. Ich fahre Rad und lebe sehr studentisch wie von Tim angepriesen, weswegen ich die letzten Jahre so viel sparen konnte. Verdoppeln durch Heirat bringt nichts, mein Freund verdient seit diesem Jahr auch Geld. Bei uns bleibt also nur noch das Thema Kinder, wobei ich damit noch ein paar Jahre warten will. Ich bin 25. Andere in meinem Alter hauen ihre 2 netto im Monat zum Fenster raus, ich habe stets sparsam gelebt. Mich ärgert es nicht, wenn ich 50% von dem abgeben müsste, was über den 1.800€ monatlich liegt. Aber ich will nicht jeden Monat 2000€ von meinem Erspartem ans Sozialamt zahlen müssen. Eine gesetzliche Rente reicht nicht, wenn ein Pflegeplatz 4.000€ im Monat kostet.
Ich spekuliere darauf, dass ich vorher Kinder bekomme, bevor mein Vater ein Pflegefall wird. Oder wenn’s sein muss, eben doch eine überteuerte Immobilie kaufen. Ich investiere trotzdem an der Börse und habe mein Geld auf dem Tagesgeldkonto. Falls der Fall eintritt und ich zur Kasse gebeten werde, dann werde ich wohl in den sauren Apfel beißen.
@ MattySpaghetti
Warum soll ich mir einen teuren Boss-Anzug kaufen, wenn mich das Ding nicht zufriedener macht? Ich bin frei und brauche das nicht.
@Ex-Studentin
So, wie du die Situation deiner Eltern beschreibst, ist es ja jetzt schon ernst. Das heißt, du leistest ja jetzt bereits finanzielle Unterstützung (du hast ihnen Geld geliehen, das sie ja voraussichtlich nicht zurückzahlen können, wovon denn auch?). Aufgrund der emotionalen Bindung, deinem guten Verhältnis zu deinen Eltern und deinem Verantwortungsbewusstsein, ist sogar anzunehmen, dass du hier noch weiteres Geld freiwillig zur Unterstützung zahlen wirst, bevor dann ggf. später noch die Pflegefallsitution eintritt, die dich dann offiziell trifft. Das ist schon sehr krass, und das tut mir leid.
Ich würde in dieser Situaion vermutlich meine Eltern weiterhin finanziell direkt unterstützen und gleichzeitig mein restliches Vermögen, wenn es denn nennenswert ist, durch geeignete Maßnahmen schützen. In einem solchen Fall würde ich bis zum Tod meiner Eltern kein nennenswertes Depot besparen. Das Problem ist hierbei auch weniger das Gehalt als das niedrige Schonvermögen.
Ich hoffe, du findest einen Weg.
@Tim, Matty
Gerade beim Thema Boss-Anzug musste ich schmunzeln. Ich habe mir früher auch ständig neue Anzüge und Klamotten gekauft. Unfassbar rückbetrachtend. Nun mache ich das seit einigen Jahren nicht mehr. Meine Kollegin, die meine Einstellung ganz gut kennt, macht immer Späßchen mit mir und sagt, wenn sie einen schlecht gekleideten Mann sieht: „Schau mal, da ist wieder ein finanziell Freier. :-)“ Aber im Grunde findet sie meine Einstellung gut.
Hi Mattoc,
vielen Dank. Es war schon länger absehbar, dass mein Vater früher oder später sein Geschäft vorzeitig schließen muss. Die Angst davor hat uns die Jahre zuvor viel zu sehr begleitet. Meine Eltern haben ein altes Haus in der Pampa, natürlich auch noch mit Schulden. Ich wollte vermeiden, dass es zwangsverkauft wird, sonst hätte ich meinem Vater gleich den Sarg bestellen können. So lange meine Mutter arbeitsfähig bleibt, kommen meine Eltern immerhin über die Runden. Mich stört die Ungewissheit (Gesundheit Mutter/Vater, ggf. notwendige Reparaturen am Haus) mehr als vollendete Tatsachen. Deswegen versuche ich es optimistischer angehen zu lassen: Ich werde so leben, wie ich es für richtig halte. Wenn der Worst Case eintritt, wird sich eine Lösung finden.
Der Beitrag ist kurz aber interessant zum Thema Stiftung
https://www.youtube.com/watch?v=Uj54xPP_1_U
Evtl. hat hier jemand schon eine Familienstiftung gegründet und könnte mal seine Erfahrung kundtun :)
Also hat man sein ganzes Leben gespart, mit dem Ziel nicht mehr arbeiten zu müssen, muss aber für seine Eltern aufkommen. Bedenkt das eigentlich auch jemand von Euch?
Da meine Oma (damals 3-Generationen-Haus) dement und lange Jahre in der höchsten Pflegestufe war und meine Mutter sich hauptamtlich darum gekümmert hat und es auch für uns alle im Haus natürlich jederzeit sichtbar war wieviel Arbeit und Geld dabei draufgeht ist mir die Thematik durchaus bewusst. Ich denke aber das meine Abneigung gegen die staatliche Ausplünderung für eine Sache die ich nicht verschuldet habe durchaus groß genug ist, dass mir da bestimmt etwas einfallen würde. Meine Eltern haben jedenfalls gut gespart sodass ich nicht frühzeitig mit einbezogen würde, aber ich denke bevor das Geld bei mir konfisziert würde, wäre es weg. Es wäre in irgendwas angelegt, ich hätte irgendwas gekauft (z.B. Immobilie die ich dann beziehe) oder etwas anderes was später wieder liquidiert werden könnte.
Ja, nennt es assozial, aber ich denke wir müssen von der Ausgangslage ausgehen. Wenn so etwas in anderen Ländern passiert dann könnte ich nachvollziehen, dass der Staat hier auf Angehörige zugeht und diese zur Kasse bittet, immerhin sind dort Sozialsysteme, sofern überhaupt vorhanden, ganz klar schwächer ausgelegt. Hierzulande muss man aber bedenken, dass fast jeder Arbeitnehmer ein halbes Jahr für den Staat arbeitet bevor er selbst für sich etwas verdient. Mit anderen Worten, das halbe Arbeitsleben für den Staat inkl. sozialer Versicherungen in die er einzahlt. Meine Eltern haben bereits über 40 Jahre dort eingezahlt. Ich denke es ist nicht vermessen dann die Auffassung zu haben dass der Staat auch in entsprechender Gegenleistung treten muss und dies auch mal selbst finanzieren darf. Für irgendwelche Flüchtlinge die gesetzeswidrig ins Land gelassen wurde ist ja plötzlich auch völlig problemlos Geld, Sachleistung und Wohnraum da.
Da meine Mutter selbst im Pflegeheim gearbeitet hat (Hungerlohn, schlechte Arbeit) war es auch für sie stets unbegreiflich, dass wir für unsere Oma damals über 2000€ (heute schon ein Schnäppchen) im Monat für Pflege haben ausgeben müssen wohingegen jeder der immer stets über seine Verhältnisse gelebt hat oder einfach schlicht nichts hatte, die gleiche Qualität und Leistung bekommen hat. Hier offenbart sich das ganze Problem der Alters-Klamotte. Sparen wird nicht belohnt.
@Jan:
***Es ist mir unbegreiflich, wie sich manche nur von Pizza, Pasta und Döner ernähren können, weil sie zu doof sind einen Herd zu benutzen.***
Ich fühle mich mal direkt angesprochen da ich eben so lebe (zumindest im Urlaub, im Alltag gibts ne gute Kantine) und beantworte Dir die Frage gerne ;-) Es hat nichts mit Dummheit zu tun sondern mit einer Einstellung zum Essen.
Ich liebe jegliche Art von Fast Food und Pizza Pasta Pommes etc. Schon seit eh und je.
Es mag für den einen unbegreiflich sein, aber wenn ich die Auswahl hätte zwischen einem 4 Sterne Restaurant mit irgendeinem schmuck angerichteten Teller und Essen welches ich nicht kenne und einem schönen Currywurst-Stand, wüsste ich sofort wohin die Reise gehen würde ;-)
Daneben steht auch der Stellenwert des Essens. Ich esse das was ich mag und davon gerne auch viel. Für den einen mag das ein fast zeremonieller Akt sein sich etwas in der Küche zu machen, für mich ist es komplett verschwendete Zeit. Jede Minute die ich in der Küche verbringe ist verschwendet. Mein Ziel ist es satt zu werden, nicht mehr und nicht weniger. Aus dem gleichen Grund wie jemand mit einem Küchenradio auskommt, habe ich lieber eine hochwertige Stereoanlage. Jeder setzt seine Prioritäten selbst. Während die meisten Besitzer eines Küchenradios aber gerne zugeben dass die Anlage besser klingt muss ich dies selbst beim Essen verneinen. Es gibt hervorragendes, selbstgemachtes Essen und ich weiss, dass u.U. verdammt viel Arbeit drin steckt. Wenn ich aber sehe dass man mir so einen „Grünteller“ ;-) hinstellt wäre ich der Typ der dann doch insgeheim lieber ne Pizza gehabt hätte :-p
@Tim: Gibt es einen Grund warum die keine Waschmaschine hast? Hat das Platzgründe oder warum? Schon allein durch Sport o.Ä. habe ich ständig dreckige Klamotten herumfliegen und wenn ich mir vorstelle dass ich diese ständig zur Wäsche bringen müsste…. dabei kostet doch so ein Apparat kaum noch etwas. Das Geld müsste man doch schnell wieder drin haben.
Zum Leitungswasser….ich habe die Qualität des deutschen Leitungswassers zu schätzen gelernt nachdem ich aus Amerika zurückkam. Das Leitungswasser in New York war grauenhaft. Es roch richtig unangenehm nach Chlor. Ich kann mir nicht vorstellen dass das gesund ist. Selbst auf dem Road-Trip durch die Nationalparks in Kalifornien, Utah, Arizona kann ich nicht sagen, dass das besser wurde. Überall Chlor Geruch.
@ Daniel
Natürlich denkt jeder so bei einer Steuer- und Abgabenquote von über 50 % des Einkommens und das ist auch legitim. Zugleich ist es auch das Problem der Sozialstaaten. Jeder will immer mehr vom Staat, selbstverständlich umsonst studieren, die Kitaplätze für meine Kinder müssen beitragsfrei sein, um die Pflegbedürftigkeit meiner Eltern soll sich gefälligst der Staat kümmern.
Und unsere Politiker erfüllen die Forderungen natürlich, sie wollen ja gewählt werden. Es heißt schon jetzt, die derzeitige Regierungsbildung wird die teuerste aller Zeiten werden, weil jede Seite die Wünsche ihrer Klientel erfüllen will. Alles soll der Staat machen. Die Folge freilich ist, dass die Abgabenquote immer weiter steigen wird/muss und die Staatsverschuldung.
Was kann man als Einzelner dagegen tun? Nichts, wenn man nicht auswandern will. Also fordert man immer mehr vom Staat, weil das dann auf alle umgelegt wird, gleichzeitig trägt man damit zur Erhöhung der Staatsquote bei. Ein Teufelskreis der westlichen Demokratien.
@Felix
Wir leben in Deutschland gut. Fair sind die Regelungen aber nicht. Das Schonvermögen richtet sich nach dem aktuellen Bruttogehalt. Als Hausfrau darf man somit gar kein Schonvermögen haben, sofern der Mann ein wenig gespart hat.
Der Fairness halber müsste jeder eine Rechnung vom Sozialamt erhalten und diese begleichen, sobald er Geld hat. Wenn jemand also mit 40 Jahren und 2 Kindern nichts zahlen muss, dann müsste er zur Kasse gebeten werden, sobald die finanzielle Situation sich ändert. Ebenso sollte der Lebensstandard keinen Einfluss auf das Schonvermögen haben. Wenn jemand ein wertvolles Auto hat, kann er es verkaufen und Bahnfahren. Die Tilgung der Wohnung sollte nicht angerechnet werden und der abbezahlte Teil als Vermögen betrachtet werden, da es jedermanns Privatvergnügen ist. Auch Wertgegenstände bzw. Hausinventar müssten bewertet und als Vermögen betrachtet werden.
So wäre es dann einigermaßen gleichmäßig unfair. Mich regt es sehr auf, dass man sparsame Leute bestraft. Ich müsste mir von dem Geld nun einfach einen fetten Schlitten kaufen und mir eine teurere Mietwohnung mit fetter Einbauküche holen, schon wäre ich aus dem Schneider und drücke meine Pflegekosten dann mal auf meine Kinder ab. Das ist doch krank, dass der Staat ein verschwenderisches Leben fördert.
@Exstudentin:
Ich wünsche Deinem Vater schnelle Heilung und Dir viele Kraft diesen Weg zu begleiten.
@ Exstudentin
Völlig dakor. Zum einen, um es einigermaßen „fair“ zu machen, muss mit gigantischer Bürokratie jeder Haushalt durchleuchtet werden. Zu anderen setzt der Staat, sobald er eine flächendeckende Reglung einführt, immer auch falsche Anreize.
So ist es lukrativer, wenn ein gering verdienender Familienvater zu Hause bleibt und Harz IV kassiert, einen kleinen Nebenjob annimmt ggf. ein bisschen Schwarz arbeitet, als dass er versucht, seine Familie selbst durchzubringen. Die Fleißigen, die Ehrlichen, die Sparsamen, die Vorausschauenden sind in diesem System die Dummen. Das höhlt das, was einmal bürgerliche Tugenden waren, zunehmend aus. Denn diejenigen, die ihr Geld verdienen und sparen, müssen das System mit seinen Fehlanreizen bezahlen.
@Daniel:
Ich kann deinen ersten Punkt genau so unterstreichen. Jahrelanges Sparen sollte niemals gegenüber dem „Konsummensch“ schlechter gestellt sein.
Grüße Schwaberle
@Obama
Vielen Dank!
Hallo Tim,
ich wende mich an Dich, weil ich etw. verzweifelt bin. Ich bin 34 Jahre alt und habe ein Depotvermögen von ca. 200.000€, doch leider ist es noch mit sogenannten „Normalo-Aktien“ bestückt. Wenn der Markt wieder überhitzt sein sollte, möchte ich diese gern gewinnbringend verkaufen und dann bis zum nächsten Crash warten, um dann nur noch wenige „Buffett-Aktien“ davon zu kaufen und diese ewig zu halten.
Da ich gegenwärtig Student bin und nicht klar ist, ob ich das Studium überhaupt beenden werde, überlege ich welcher Weg der Beste für mich wäre. Vorher habe ich zwar eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen, aber bin seit vielen Jahren aufgrund des Studiums nicht mehr darin tätig gewesen.
Ich habe schon überlegt-wenn es mit dem Studium nicht klappen sollte-Wertpapierhändler durch eine Fortbildung bei der Deutschen Börse oder gesetzlicher Betreuer zu werden.
Das Vermögen ist ja noch nicht so groß (siehe Depot), um nicht arbeiten zu müssen.
Schade schon wieder soviel Fehlinformation über Elternunterhalt und dann noch mit soviel Missgunst gegen andere wettern.
Wir leben auch wie Studenten aber das ist unsere Entscheidung. Und wenn meine geringverdienende Diplomproletarierin von Mami Unterhaltsbedürftig ist werde ich das Zahlen.
Das Familien einen höheren Selbstbehalt haben liegt an der Unterhaltspflicht die diese gegenüber Ihren Kindern haben. Freibeträge für Kinder dienen dazu deren Unterhalt sicher zustellen. Sie sind nicht als Bereicherung für die Eltern gedacht auch wenn einige das hier anders sehen. Kinder dürfen, ganz rechtsmäßig, eben Geld kosten (Kleidung, Lebensmittel, Sport, Kita-Gebühren, höhere Wohnkosten usw.). Und das haben die Eltern über den Familienunterhalt zu zahlen.
@Kia
Wo siehst du Fehlinformationen? Natürlich kosten Kinder Geld. Aber das, was man für die eigenen Eltern aufbringen muss, ist das Geld, was man lieber für die Kinder oder die eigene Altersvorsorge aufbringen würde.
So allgemeine Aussagen: das Vermögen, Depot, hart Erarbeitetes dann weg ist.
Oder:
„Aber ich will nicht jeden Monat 2000€ von meinem Erspartem ans Sozialamt zahlen müssen. Eine gesetzliche Rente reicht nicht, wenn ein Pflegeplatz 4.000€ im Monat kostet.“
Da ist noch eine Pflegeversicherung zwischengeschaltet, welche bei älteren sogar höhere Anteile abdeckt als bei jüngeren Versicherten. Ein Pflegeplatz kostet je nach Bundesland zwischen 2600 und maximal 4000€ Euro. Minus 1100€ bis 2000€, die die Pflegekasse zahlt. Minus Rente mind. 850€. Bleiben noch 0€ bis 1150€. Jetzt noch Minus Betriebsrente und eigenes Vermögen. Sind 0 bis max. 1150€. Minus Unterhalt des Lebenspartners. Dann durch Anzahl der Kinder, welche Unterhaltspflichtig sind. Aber bis hier sind viele schon raus und wenn nicht hat man ein wenig Spielraum. Nimmt man nicht das teuerste Pflegeheim ist man schon längst raus.
Es tritt nicht immer alles maximal schlecht ein.
Ps. Es können nicht nur Eltern zum Pflegefall werden sondern auch man selbst oder die eigenen Kinder.
Hallo zusammen,
ich bin inzwischen nur indireckt von dem Thema betroffen. Meine Vater mit meiner Stiefmutter haben genug Vermögen und meine leibliche Mutter , die keine Rücklagen gehabt hätte, ist bereits jung vertsorben. Aber ich bin indirekt betroffen, die Eltern meines Lebensgefährten müssen, sollten sie eine Pflegefall werden, unterstützt weden. Mein Lebensgefährte ist das einzige Kind und wir leben wiederum schon so lange zusammen, dass unter umständen sogar ich zu dieser Finanzierung herangezogen werden könnte. Dieses Risoiko beschäftigt mich bereits länger und ich habe für uns noch keine Lösung gefunden, außer der Trennung, die für uns nicht in Frage kommt.
@Mattoc,
leider ist es zwar so, dass die Kinder meist der Karriere ihrer Eltern nacheifern und daher auch nichts haben. Doche es gibt immer wieder Beispiele, wo Kinder weitaus mehr als ihre Eltern verdienen oder eben gut geheiratet haben.
Ex-Studentin ist so eine Beispiel. Die Eltern hatten wohl gesundheitlich bedingt viel Pech im Leben. Und sie verdient überduchschnittlich. Auf den ersten Blick kann man davon ausgehen, dass Ex-Studentin dann ihr Vermögen zu Gunsten der Eltern aufbrauchen muss. Aber es gibt auch immer Auswege.
@Ex-Studentin
Das bedeutet, dass du dann zwar nicht mit deinem Geld an der Börse investiert sein kannst. Aber niemand kann dir verbieten für dich selbst z.B. eine Rürup Versicherung abzuschließen. Soweit mir bekannt ist, wäre so eine Versicherung auch Schonvermögen. Und wenn du dir dann eben doch ein Auto kaufst, da du wegen Überstunden und deiner Gesundheit die Strecke ins Büro nicht mehr mit dem Fahrrad fahren möchtest.
Eine befreundete Anwältin hat mir, als meine Mutter noch lebte, jedenfall dringend geraten, die Selbstauskunft für das Sozialamt niemals selbst auszufüllen, sondern dafür einen Anwalt zu beauftragen, der sich damit auskennt. Denn nur so wird gewährleistet, dass alle Kosten berücksichtigt werden die man selbst wirklich hat.
@Gurki,
man kann als alleinerziehende Mutter von 2 Kindern auch wenn man wenig Einkommen hat eine Weiterbildung manchen, und man kann auch Vermögen aufbauen. Anna, schreibt in letzter Zeit öfter und sie ist wohl eine berufstätige Mutter mit 2 Kindern ohne Mann. Maresa hat nach der Kinderpause studiert und ich habe auch die Schulbank gedrückt und meinen Abschluß in dem Jahr bestanden, in dem meine Tocher Abi gemacht hat. Natürlich sind wir Exoten, aber auch Beispiele dafür, dass es geht, wenn FRAU will. Nur solange der geistige Horizont der meisten Frauen bei den künstlichen Finernägel endet, solange wird sich leider nichts in Sachen Bildung oder gar finanzieller Bildung bei Frauen tun.
Leider, leider ist es immer noch eine traurige Tatsache, dass Frauen denken ihre Männer seien für die Finanzen in der Ehe zuständig.
@Bossanzug,
wenn man die Dinger nicht täglich im Büro tragen muss, reicht genau ein guter dunkelgrauer Anzug. Denn kann man dann wahlweise mit dem richtigen Hemd und mit oder ohne Krawatte zu alle offiziellen Anlässen tragen. Da haben es Männer schon einfacher als Frauen.
Take care,
June
@Kia
Das von mir Beschriebene war wirklich der Worst Case. Du hast Recht, dass es nicht so schlimm kommen muss. Meine Mutter hat stets nur Mini-Jobs gehabt und nur 7 Rentenpunkte durch 3 Kinder. Meine Geschwister fliegen unter dem Radar, da nicht so gut verdienend & mehr Verbindlichkeiten. Bis jemand ein Pflegefall wird, gibt es meist auch diverse Zwischenlösung (ambulante Pflege etc). Aktuell ist mein Vater sogar auf den Beinen, aber sowas kann sich erfahrungsgemäß schnell ändern. In seinem Alter steckt man Narkosen nicht mehr gut weg.
@June
Tatsächlich ist eine offizielle Trennung in so einem Fall möglich.. In meinem Bekanntenkreis so praktiziert. Ging nicht mal um viel Unterhalt. Aber geht manchen ums Prinzip, vor allem wenn seit Jahren kein Kontakt bestand. Euch auch alles Gute!
Hallo Tim.
Ich bin glaube der einzige aus meiner Branche der lebt wie ein Student.
Das coole daran ist, ich konnte mir gerade Eni Spa kaufen und 5.7% DivR kassieren. .. ?
Ich liebe zwar nicht die Studenten aber umso mehr den Lebensstil den ich / wir freiwillig führen.
ES gibt doch nichts tolleres als zu wissen dass man niemanden etwas beweisen muss.
Im diesem Sinne: allen einen guten Start in das neue Jahr und „Gottes Segen“!
@Kia,
ich habe mir die Beiträge jetzt alle mehrmals durchgelesen und kann keine Missgunst finden.
Ex-Studentin hat ihren Eltern in einer schweren finanziellen Notlage sehr unbürokratisch geholfen. Dies ist sehr uneigennützig, da sie sich sehr wohl bewusst ist, dass sie dieses Geld abschreiben kann.
Ihr beide befindet euch in völlig unterschiedlichen Lebensphasen. Du bist vermutlich schon älter als Ex-Studentin und hast auch bereits deinen Kinderwunsch erfüllt, dadurch seht ihr die gleichen Dinge sehr verschieden. Ex-Studentin ist noch mit vielen Dingen beschäftigt, die junge Menschen mit 25 Jahren einfach näher sind. Und sie übernimmt die Verantwortung für ihre Zukunft und sorgt dafür vor. Hochzeit, eine kleine Wunschreise und ihr Kinderwunsch. Ich finde dies nicht verwerflich sondern sogar sehr gut. Und im Grunde ihres Herzens fühlt sie sich dafür, dass sie diese Vorsorge getätigt hat nun bestraft genauso wie für die finanziellen Fehlentscheidungen ihrer Eltern.
Ich persönlich kann das alles, obwohl doppelt so Alt, sehr gut nachvollziehen.
@Ex-Studentin,
ich ziehe den Hut vor dir. Du bist sehr Verantwortungsbewusst und machst dir immer viele Gedanken. Ich weiß, dass du deine Eltern wo du nur kannst sowohl emotional als auch finanziell immer unterstützen wirst. Aber ich kann dich auch verstehen, dass du das System als ungerecht empfindest. Mach einfach weiter wie bisher, es werden sich immer Lösungen finden. Und trau dich weiterhin deine Bedenken und Ängste mitzuteilen.
Fühl dich mal gedrückt und lasse dich auch mal durch deine Geschwister entlasten.
Take care,
June
für June :
„Weil ich weder Eigentumswohnung, Auto noch Kinder habe, habe ich die A*-Karte“ – das stimmt einfach nicht weil die Spielregeln für alle gleich sind und dass einige Denken Freibeträge für Kinder seien Spargeld für Eltern habe ich ja schon beschrieben.
„Wenn jemand also mit 40 Jahren und 2 Kindern nichts zahlen muss, dann müsste er zur Kasse gebeten werden, sobald die finanzielle Situation sich ändert“ – nochmal wie oben. Und zur Kasse gebeten wird er auch so.
„So ist es lukrativer, wenn ein gering verdienender Familienvater zu Hause bleibt und Harz IV kassiert, einen kleinen Nebenjob annimmt ggf. ein bisschen Schwarz arbeitet, als dass er versucht, seine Familie selbst durchzubringen. Die Fleißigen, die Ehrlichen, die Sparsamen, die Vorausschauenden sind in diesem System die Dummen“
Ich habe schon einige Pflegefälle in der Familie erlebt. Wenn das einen Angehörigen getroffen hätte dem ich Unterhaltspflichtig bin hätte ich andere Sorgen als ein schrumpfendes Depot. Mir ist es dann auch egal ob jemand der weniger hat oder Hartz lV bezieht nichts zahlt. Oder ob jemand der ein Kind mehr hat oder Familienvater von zwei Kindern ist, einen höheren Freibetrag hat. Ich finde das nicht ungerecht. Es steht ja jedem frei hier zu leben wie er mag. Aber ungerecht ist es nicht.
@Kia,
die Zitate sind aber immer aus dem Zusammenhang gerissen. Denn Ex -Studentin schreibt auch:
„schon wäre ich aus dem Schneider und drücke meine Pflegekosten dann mal auf meine Kinder ab. Das ist doch krank, dass der Staat ein verschwenderisches Leben fördert.“
Und ich denke das was du als ungerecht empfindest, empfinden andere nicht unbedingt als ungerecht und umgekehrt. Die Geschwister zahlen in diesem Fall dann nicht, weil sie mehr Ausgaben und in anderen familiären Situationen leben. Aus Sicht der Usprungsfamilie ist dies ungerecht.
Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch und ich habe im Gegesatz zu dir hier die volle Unterstüzung der Eltern herausgelesen, es ist sehr großzügig den Eltern einfach so Geld zu geben, obwohl die anderen Geschwister hier keine Untertstützung erkennen lassen.
Und ich kann ihr Gefühl der Ohnmacht und den Gedanken an Ungerechtigkeit sehr nachvollziehen.
Aber bevor es dazu kommt, dass Ex-Studentin ihr Depot auflösen muss, sollten die Eltern das Haus verkaufen.
Hi Kia,
wenn dich ein schrumpfendes Depot nicht stört, kann ich dich nur beglückwünschen. Du scheinst gut vorgesorgt zu haben. Ich lebe im Stuttgarter Raum und spare vor allem für die Familiengründung. Meine 50h-Wochen die letzten Jahre wären umsonst gewesen. Wenn das Sozialamt eine Rechnung schickt, geht es nun Mal um Timing: Bist du gerade ledig, zahlst du die Rechnung, hast du gerade Nachwuchs bekommen, zahlst du mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts. Menschen können genau den gleichen Werdegang haben, aber 5 Jahre Unterschied bei einem Ereignis wie den Pflegefall bzw. Familiengründung lassen dich 50k mehr oder weniger in der Tasche haben. Das ist für mich nicht fair. Die monatliche Unterstützung von ein paar 100 Euro im Monat jucken mich nicht, sondern einfach das Ersparte. Da habe ich starke Besitzansprüche.
@ ex-Studentin
Ich kann Dich sehr gut verstehen und Deine Bedenken sehr gut nachvollziehen. Du machst alles richtig – hab Mut und Vertrauen, es wird alles gut, du bist noch so jung und hast die Weichen absolut richtig gelegt.
Meine Tochter ist in der Situation ihre Schwiegermutter unterstützen zu müssen wegen Alzheimer. Sie hat schon immer eine sehr gute Beziehung zu ihr gehabt – und hat auch die Betreuung übernommen, das Vermögen ist mittlerweile aufgebracht mit dieser langwierigen und heimtückischen Krankheit. Dass sie jetzt auch noch mit dem eigenen Vermögen einspringen sollen, macht sie und ihren Mann sehr traurig.
Mich betrifft das Problem nicht …. mein Mann hat keine Familie, und ich hab einen Erbverzicht unterschrieben – das ist in bayerischen Bauersfamilien üblich um alles beisammen zu halten. Als Verpflichtung übernimmt meine Schwester dann auch alle Kosten. Wir dürfen die Mama dafür bespaßen wenn es so weit sein sollte. :)
Aber grundsätzlich ist meine Motivation nicht so sehr die FF – ich arbeite noch so hart dafür, weil ich genügend Vermögen für unseren eigenen Pflegefall haben möchte. Meine Kinder sollen nicht belastet werden. Da wirkt auch der Zinseszinseffekt noch …. hoffentlich :)
@Exstudentin:
Schrecklich dieses Deutschland. Da erwartet der Staat doch wirklich, dass du für deine pflegebedürftigen Eltern zahlst. Aber nur das, was neben eigener Immobilie und Schonvermögen und und und noch „übrig“ ist. Der Staat möchte also, dass deine Eltern, die min. 18 Jahre alles für dich bezahlt haben, erstmal aus deinem Geld gepflegt werden. Und nicht aus Steuergeld (also dem Geld der Allgemeinheit). Wie egoistisch vom Staat. Und er macht dir dabei doch glatt einen Strich durch deine Rechnung hinsichtlich dem Erreichen der Finanziellen Freiheit. Frechheit. Viel fairer wäre es doch, wenn die Allgemeinheit für deine Eltern zahlen würde und du deinen Reichtum komplett behalten darfst, oder? Sag mal gehts noch?
Das mit deinem Vater tut mir übrigens ehrlich leid.
Aber vielleicht solltest du etwas dankbar sein dafür was er alles für dich getan und bezahlt hat und gerne für seine Pflege bezahlen. Jedenfalls den Rest der nach dem Schonvermögen, nach dem Aufbrauchen seines Vermögens und nach den staatlichen Zuschüssen übrig bleibt.
Beste Grüße
Hallo Ex-Studentin,
ich verstehe deine Sorgen. Dein Einkommen wird aber nach Abzug aller Freibeträge nur hälftig angerechnet. Und dein Lebensstandard darf auch nicht beträchtlich gemindert werden.
Ich möchte deinen Vater nun nicht angreifen. Ich kenne weder die allgemeinen Umstände noch die ganz individuellen und höchst persönlichen Umstände. Die möchte ich auch hier nicht im Blog mit dir diskutieren. Deswegen abstrahiere ich ein wenig und gehe etwas auf Tim ein:
Tim kritisiere ich in nur einem Punkt. Ansonsten ist sein Weg wasserdicht und gut. Tim hatte das Glück gut durchs Leben zu kommen. Dieses Glück haben viele. Aber nicht alle. Ich selbst musste vor 10 Jahren eine Diagnose hin nehmen die mir etwas den Boden unter den Füßen weg gezogen hat. Und ich hatte bisher Glück, es war alles halb so schlimm wie ich es mir in den ersten Monaten ausgemalt habe. Solche Diagnosen, die mehr als nur ein Schnupfen sind, kommen aber vor. Krebs, Autoimmunerkrankungen, Organschäden, Diabetes Typ I+II, uvm. Natürlich braucht Tim sich dagegen nicht mehr absichern, mit einem solchen Depot ist das nicht mehr sinnvoll. Aber das hat nicht jeder. Dagegen wäre es für deinen Vater sehr sinnvoll gewesen, hätte er in jungen Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen oder als er älter wurde eine Pflegeversicherung. Ich habe zum Beispiel beides. Und ja, keine Versicherung würde mich heute mit Mitte 30 mehr berufsunfähig versichern. Ich habe sie zum Glück schon und sie würde mir bei eintretender Berufsunfähigkeit bis zum meinem 60. einen guten Teil meines Lohnes weiter zahlen. Und für die Schwarzmaler sei gesagt, zwischen Antrag und Heute sind wesentlich mehr als 10 Jahre vergangen, daher unkritisch. Für mein Alter wäre daher gesorgt. Natürlich kostet das Geld! Klar. Nur warum kostet es Geld? Ich sehe ständig Menschen die haben Hausratversicherungen, Unfallversicherungen und Zahnzusatzversicherungen. Ja sogar Einzelzimmer-, Chefarztbehandlung-Zusatz und Handyversicherungen gehen über den Tresen. Die Berufsunfähigkeit, das ist dann wieder den meisten zu teuer. Das verstehe ich nicht und dabei ist es so einfach: Haftpflicht, Berufsunfähigkeit, (bei Eigentum Wohngebäudeversicherung), gesetzliche Kranken und vielleicht noch eine Pflege, die ist aber schon etwas kippelig. Und das wars. Der ganze Rest darf dann kommen, wenn diese Hausaufgaben gemacht sind. Und natürlich, hier kann es sehr oft gut gehen und das Geld ist versenkt. Richtig. Aber genau die besten Versicherungen sind eben die bei denen man niemals hofft sie in Anspruch zu nehmen und man liebend gern das Geld das man für sie zahlt abschreibt. Wer eine halbe Million oder mehr auf dem Konto hat, der kann die Berufsunfähigkeit kündigen. Die braucht er dann nicht mehr. Je nach Alter reicht weniger. Auch kann man es machen wie Tim und das Risiko selbst tragen. Natürlich. Aber dann muss bei Eintritt des Risikos auch die Konsequenz getragen werden. Daher kritisiere ich hier auch nur Tims Weg, würde aber nicht behaupten, dass er falsch ist. Wer mit dem Risiko umgehen kann, der darf das natürlich auch.
Wie gesagt, ich kenne die Umstände nicht. Mein Bruder hat z.B. Diabetes Typ I. Er war zu spät mit dem Abschluss einer BU. Erst als er das bekommen hat, bin ich aktiv geworden weil ich merkte, dass plötzlich eine ganze junge Existenz fürs weitere Leben auf dem Spiel steht. Er hat es zum Glück bisher ohne Komplikationen geschafft. Dank der heutigen Technik (z.B. durch Pumpen) sind die Prognosen auch weitaus besser als noch früher. Toitoitoi!
Wenn du noch Fragen zur Absicherung hast, kannst dich gerne melden. Du hast ja meine Mailadresse. Und nein, keine Sorge, selbst wenn ich wollte, könnte ich dir noch nicht mal etwas verkaufen (glaube ich jedenfalls…). Und ich wills auch nicht. ;-)
:-) Schöne Grüße und euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr! :-)
Jan
Hey Ex-Studentin
Komm doch in die Schweiz, dann kannst du deinen Eltern finanziell besser aushelfen, dein Gespartes bleibt unangetastet und du kannst sogar mehr auf die Seite legen.
Naja, ich stelle mein Depot nicht über meine Familie. Unterstützung finde ich selbstverständlich und aufrechnen tue ich auch nicht. Wie soll man denn damit jemals fertig werden? Mag ja sein das ein Geschwisterkind gerade nichts zahlt, zahlen muss und das als Vorteil empfunden wird aber dafür hat derjenige zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht einen Nachteil. Wie kann man das überhaupt aufrechnen? Wenn dann doch erst am Lebensende. Aber so würde ich nicht denken und leben wollen. Sie kennt ja die Regeln und hier wurden schon öfter auch einige Möglichkeiten genannt um nicht zahlen zu müssen.
Eine weitere egozentrierte Diskussion in den Kommentaren.
Elternunterhalt wird als unfair wahrgenommen. Aber wenn der blöde Steuerzahler es zahlt, damit man sein Depot behalten kann, wäre das schon okay. Sehr fair.
Da kann man nur hoffen, dass jeden Tag genug von den „Konsumtrotteln“ aufstehen, die bis 67 arbeiten und Steuern zahlen müssen, damit das alles funktioniert.
@ Mattoc
Er hat sicher viel Erfahrung. Jens Erhardt ist ein aktiver Investor. Klar, dass er nichts vom passiven Investieren oder „Buy and Hold“ hält.
@ Daniel
Ich hab keine Waschmaschine zuhause, weil die Wohnung mini ist. Kein Platz.
Das Trinkwasser in New York hat eine ausgezeichnete Qualität. Es kommt aus den Bergen:
http://www.nyc.gov/html/dep/html/drinking_water/index.shtml
Im Sommer muss mehr Chlor ins Wasser – wegen der Wärme.
@ Stefan
Ich bin kein Fan von Umschichtungen. Ich mache „Buy and Hold“ Dekaden lang. Selbst „Normalo-Aktien“ können Sinn machen. Behalte Sie doch. Und kaufe schrittweise die Buffett-Aktien nach, wenn Du magst. Nur mein Vorschlag. Perfekt wirst Du das Depot nie hinbekommen.
Ich würde empfehlen, das Studium abzuschließen. Kämpfe!
Dein finanzieller Grundstock ist prima. Gute Vorarbeit gemacht. Du bist auf einem schönen Weg in die Freiheit.
@ Raphael Grässlin
Genau. Danke. So ist es. Das Leben wie ein Student ist eine coole Sache.
Ein Ballspiel am Strand oder im Park kann jede Menge Spass machen. Ein Spaziergang, Radfahrt, Joggen, Schwimmen… kostet absolut nichts. Grillen, Kochklatsch, Museumsbesuch, Wanderung… das sind super Sachen, die jeder machen kann. Niemand braucht teuren Plunder (Statussymbole), um glücklich zu werden.
@ Tim:
Na wenn dich ein Bossanzug nicht zufriedener macht, dann natürlich nicht. Ich bin sehr zufrieden mit meinem :) Hat seit meiner Hochzeit vor einigen Jahren schon gute Dienste erwiesen.
Aber der Bossanzug könnte ja auch ein gutes Fahrrad sein, dass dich für die nächsten x Jahre sicher durch die City bringt. Solche Käufe sind in meinen Augen kein überflüssiger Konsum. Muss sich natürlich in Grenzen halten.
Auf jeden Fall guten Rutsch ins neue Jahr! M.
@ MattySpaghetti
Ich weiß, was Du meinst. Verstanden! Ein schönes Rad kann Sinn machen. OK. Logisch.
Es gibt allerdings im Bereich der Räder auch Neurosen, wenn Leute für 10.000 Euro ein E-Bike oder Mountainbike kaufen. Das finde ich übertrieben. (Muss jeder selbst wissen.)
Bei Haustieren wird ebenfalls übertrieben. Die Leute geben ein kleines Vermögen in den USA für Futter aus. „Für meinen Vierbeiner nur das allerbeste“, scheint das Motto bei Familien zu sein. Diese börsennotierte Firma verdient sich eine goldene Nase:
https://bluebuffalo.com
Ich wünsche Dir und allen anderen Lesern ebenfalls einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
@Florian
Irgendwie verstehe ich es nicht, warum Immobilien und Sachwerte geschützt sind, aber gleichwertiges Erspartes nicht. Wie bereits geschrieben: Ich lebe zur Miete, habe kein Auto und lebe recht studentisch. Dass man seine Eltern unterstützen sollte, sehe ich genau so. Dass ich von meinem laufenden Gehalt was abgeben müsste, ist wie gesagt auch nicht das Problem. Aber ich verstehe nicht, wieso man schnell als Sozialschmarotzer abgestempelt wird, wenn man sein Erspartes nicht open end zusätzlich zum monatlichen Beitrag abgeben will. Andere haben einfach einen Neuwagen in der Garage oder stecken ihr Eigenkapital in eine Wohnung und sind fein raus. Das ist doch viel schlimmer. Ich habe stattdessen lieber gespart, u.a. damit ich meiner Familie helfen kann. Ich verstehe die Welt nicht, wieso man mit zweierlei Maß misst, obwohl mein Erspartes den gleichen Gegenwert hat von dem, was andere verkonsumiert oder ungenutzt zuhause rumstehen haben. Dann muss ich mir wohl auf Dauer doch ein Auto kaufen, meine Studentenmöbel ersetzen, eine Kreuzfahrt machen und bei meiner Hochzeit ordentlich auf den Putz hauen. Das neue iPhone und ein neuer Fernseher wären auch cool… Das ist doch nicht förderlich, dass man solche Maßnahmen als moralisch „besser“ wertet. Ich will von solchen Regeln mein Leben nicht bestimmen lassen und werde deswegen weiterhin sparsam leben wie bisher. Ich kann durchaus verstehen, dass es unterschiedliche Sichtweisen von Fairness gibt, da wird jeder im Laufe seines Lebens anders geprägt.
@Marisa
Da tragen deine Tochter und ihr Mann kein leichtes Paket. Psychisch macht man da als Angehöriger leider viel mit. Aber ein wenig tröstlich, dass sich die beiden immer gut verstanden haben. Man darf die schönen Zeiten nicht von den schwierigen überschatten lassen.
Dass du so gut vorsorgst, finde ich löblich. Da reihst du dich in die Reihe der Power Frauen wie June und Gesund&Fit ein. Das Ziel der FF strebe ich auch nicht direkt an. Finanziell vorsorgen ist wichtig, aber Kinder sind stets wichtiger.
@Jan
Danke für den privaten Einblick. Ich habe dieses Jahr auch eine BU abgeschlossen. Aber leider nur mit 1000 Euro Rente, dafür aber vereinfachte Gesundheitsfragen. Meine Krankenakte ist durch den Stress dieses Jahr nicht besser geworden, weswegen ich auf normalem Wege kaum eine bekommen werde. Aber ich werde nächstes Jahr Mal eine anonyme Risikoanfrage starten, ob mich nicht doch noch jemand nimmt. Ansonsten sage ich gerne zu meiner Mutter: „In unserer Familie gibt’s zwar ein paar Erbkrankheiten, aber alt wird man damit trotzdem. Nur mit ein bisschen mehr Jammern.“ Ein langes Leben wünsche ich dir auch, so beschwerdefrei wie möglich.
@Felix
„Die Fleißigen, die Ehrlichen, die Sparsamen, die Vorausschauenden sind in diesem System die Dummen.“
Diese positiven Attribute mit „schlechter gestellt als der Rest / sind die Dummen“ in Verbindung zu bringen… sorry, ich vertrete hier eine komplett konträre Meinung.
Ich will nur vermögend werden, wenn ich ehrlich, sparsam, fleissig und korrekt im Sinne meines Gewissens sein kann.
Und nur so kann ich es m. E. auch werden, weil ich sonst vermutlich unbewusst eine Selbstsabotage meiner Finanzen früher oder später machen würde.
Zumal man gegenteilig behaupten kann, dass in „diesem System“ die Fleißigen, Ehrlichen, Sparsamen, Vorausschauenden die Gewinner sind. Wenn ich mir den Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis anschaue, auf den diese Attribute zutreffen, dann geht es uns allen ausgezeichnet.
Ob sich da jetzt ein Prozent der Bevölkerung (oder wie hoch ist die Quote der schwarzarbeitenden H4-Familienväter wirklich?) einen Vorteil auf unsere Kosten „ergaunern“ will, interessiert mich nicht. Neid und Mißgunst anderen gegenüber (vor allem bei Geflüchteten aus Kriegsgebieten finde ich das schäbig) belastet doch nur mental und macht unglücklich.
Es ist immer eine Frage der Perspektive.