Wer versucht, mit den Nachbarn und Arbeitskollegen Schritt zu halten, hat wenig Netto-Vermögen. Die Deutschen haben rund 50.000 Dollar Netto-Vermögen (Median). Das ist im Vergleich mit den europäischen Nachbarn wenig. Auch andere Studien zeigen, dass die Deutschen vergleichsweise wenig Netto-Vermögen haben. Deutlich vermögender sind Schweizer, Australier, Amerikaner, Neuseeländer und Norweger. Es liegt mitunter daran, dass die Deutschen die Börse weitgehend meiden.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Leute fragen, wo sie sich auf ihrer “Reise” in die Freiheit befinden. Statistiken heranzuziehen ist schwierig, weil verschiedene Menschen unterschiedliche Einkommen erzielen und auch unterschiedlich lange gearbeitet haben.
Hilfreich wäre ein Netto-Vermögen basierend auf dem Alter gruppiert nach Beruf/Einkommen. Es wäre interessant die Auswirkungen des Wohneigentums auf das Vermögen messen zu können. Und andere Einflussfaktoren.
Wer finanziell frei werden will, orientiert sich am besten nicht an den Konsumsüchtigen, die mit fetten Clownsautos zur Arbeit kommen, teure Urlaube machen, neueste Mode tragen und ein großes Zuhause haben. Hilfreicher ist es Gleichgesinnte zu finden. Orientiere dich an ihnen. Ich weiß, es gibt nicht viele. Aber ihr Anteil nimmt zu. Orientiere dich an finanziell sehr erfolgreichen Kollegen. Frage sie um Rat. Erkundige dich bei ihnen, ob sie ein Haushaltsbuch führen, wie sie ihre Ersparnisse investieren etc. Die Masse ist freilich auf Konsum aus und strebt notgedrungen einer Rente mit 67 oder 68 entgegen.
Ich amüsiere mich, wenn ich Leute sehe, die ihr Geld für nutzlose Dinge rauswerfen und sich für ein Leben in der Sklaverei bis zum Tod entschieden haben. Wenn der Gärtner, die Putzfrau… regelmässig in deren Haus kommt. Sie gehen jede Woche zu einem teuren Friseur. Ihr Auto wird immer teurer, der Urlaub pompöser, die Möbel luxuriöser, die Schulden wachsen…
Dieser Konsumwahn macht keinen Sinn. Er macht Menschen unglücklich. Denke nach, bevor du dein Einkommen sinnlos verpulverst. Stelle andere Dinge in den Mittelpunkt deines Lebens als den Konsum. Eben Menschen, Natur, Sport, Erlebnisse, Gesundheit, Lernen…
Der Filmemacher Scott Rieckens hat eine Dokumentation über seinen Weg in die Freiheit gemacht:
Hier ist ein Interview mit dem Filmemacher zu sehen:
Mach es anders als die Masse. Hab eine hohe Sparquote. Mit 50% Sparquote kannst du es in 19 Jahren in die Freiheit schaffen. Mit 75 Prozent Sparquote geht es in knapp zehn Jahren, sagt die britische “Times”:
Oder nimm diese Formel.. Mit ihr kannst du grob ermitteln, wie lange es bis zur Freiheit dauert. Die Sparquote eintragen und kalkulieren. Klar gibt es massenweise Loser, die nach tausend Gründen suchen, warum etwas nicht klappt. Im Kern ist das Problem: Sie sind mit sich selbst unzufrieden. Deshalb meckern sie ständig.
Hast du dein Freiheits-Depot zusammen, musst du nicht unbedingt umziehen. Du kannst dort bleiben, wo du lebst. An einen neuen Ort zu ziehen, nur um Geld zu sparen, hat einen möglichen Nachteil. Wenn du dort keine Freunde, Familie, keine Abenteuer oder neue Karriere auf dich wartet, vergiss es. Du kannst möglicherweise unglücklich am neuen Ort werden, wenn du zu wenig Menschen dort kennst.
Sehr gut. Hier gibts auch ein Rechner in die Freiheit:
https://frugalisten.de/rechner/
Hallo Tim! Vermögen in Deutschland nach Alter: https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/vermoegen-in-deutschland-nach-alter-so-viel-besitzt-der-durchschnitt_H487697808_428483/
Dank Tim habe ich, zwar erst vor kurzem, genau dieses Projekt für mich gestartet: In 20 Jahren in die finanzielle Unabhängigkeit. (https://finanziell-autark.de/finfreistart/)
über meine Erlebnisse und Fortschritte berichte ich seither täglich in meinem blog. Von Tim und seinen Artikeln und Videos kann man wirklich profitieren!
ich werde zwar nie einen solch frugalen Lebensstil wie er entwickeln, trotzdem lohnt es aber an vielen Stellen über seine Ausgaben nachzudenken.
Ich habe nie ein verschwenderisches Leben geführt, jedoch lebe ich seit meiner Entscheidung mich auf meine finanzielle Unabhängigkeit zu konzentrieren, noch bewusster. Mit meinem Blog möchte ich auch anderen Menschen helfen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen.
Tim und sein Blog haben mich bestärkt, dass es der richtige Weg ist.
Ich amüsiere mich, wenn ich Leute sehe, die ihr Geld für nutzlose Dinge rauswerfen und sich für ein Leben in der Sklaverei bis zum Tod entschieden haben. Wenn der Gärtner, die Putzfrau… regelmässig in deren Haus kommt.
Warum soll sich beispielsweise ein Unternehmer oder gut verdienender Angestellte sich keinen Gärtner oder Putzfrau unterhalten? Er kann die Zeit doch viel besser einsetzen die er spart. Außerdem wären sowohl Gartenarbeit als auch Putzen die Dinge die ich mit aller Macht vermeiden würde. Da fahre ich lieber zur Arbeit und schiebe Überstunden.
Dieser Konsumwahn macht keinen Sinn. Er macht Menschen unglücklich. Denke nach, bevor du dein Einkommen sinnlos verpulverst. Stelle andere Dinge in den Mittelpunkt deines Lebens als den Konsum. Eben Menschen, Natur, Sport, Erlebnisse, Gesundheit, Lernen…
Ich denke dass hier schon eine gewisse Leserschaft unterwegs ist, die das genausosieht. Ich glaube aber dennoch nicht, dass sich das auf Alle übertragen lässt. Warum soll Konsum nicht glücklich machen? Sicherlich verfliegt das Glücksgefühl schnell wieder, aber es kommen ja bei stetigem Konsum permanent neue “Glücksgefühle”. Wenn jemand Autonarr ist, wird er wohl den Konsum ganz anders sehen als jemand der kein Auto besitzt.
Na ja, der Medianwert für das Vermögen der Deutschen von 50k aus Wikipedia stammt von 2010. Aktuellere Zahlen gibt es in diesem Artikel, der sich auf eine Bundesbankstudie bezieht.
https://www.welt.de/finanzen/article191951915/Bundesbank-Studie-Die-Vermoegen-offenbaren-Deutschlands-Probleme.html?wtrid=onsite.onsitesearch
Die Tendenz ist aber gleich geblieben und der Tenor von Tim stimmt natürlich. Leider fehlt es an einer Aktienkultur in Deutschland. Und oft auch einfach an grundlegendem Finanzwissen. Das erkennt man auch an so manchen Kommentaren unter dem Artikel. Es geht wohl nur mit einem Staatsfonds, in den alle einzahlen müssen (wie in Schweden, wenigstens 2% vom Brutto).
@all: Kann mir mal bitte jemand erklären warum sich alle auf die 4% Regel stützen. Ich meine mal gelesen zu haben, dass das Depot mit dieser Regel in den meisten Fällen 30 Jahre überlebt hat. Jedoch heißt das nicht, dass es nicht deutlich an Wert verloren hat.
Ich für meinen Teil bin kein Fan von diesen Rechnern. Es kann zwar schön sein zu sehen, dass man bei gleich bleibenden Lebenshaltungskosten und entsprechender Sparrate „nur noch 17 Jahre“ in dieser Form Leben muss um die Freiheit zu erlangen, aber sind doch in diesen 17 Jahren zuviele Variablen versteckt, als das man diese Zahl als Baremünze nehmen könnte.
Zum Thema Staatsfonds: Da ich sowieso nicht an geringerer Abgabenlast in Deutschland glaube, könnte man doch den Soli weiter laufen lassen und damit einen Staatsfonds aufbauen. Ich mag den Soli zwar nicht (natürlich aus egoistischen Finanziellen Gründen), aber man wird sich das fehlende Geld bei einer Abschaffung, doch wahrscheinlich eh woanders wieder herein holen.
@Dennis Die 4%-Regel ist als simple Orientierung geeignet und hilft Einsteigern beim groben Planen. Wenn man es genauer haben möchte -und evtl. sogar davon leben will/muss- findet man eine sehr gut aufbereitete Analyse von Entnahmestrategien im Blog von Oliver Noelting.
Noch 5 Jahre bis ich bei FIRE bin. Fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Ich nutze dieses Gefühl als Treiber für neue Einnahmequellen.
Ich mag diese nichtssagende prozentuale Angabe der Sparquote nicht.
@Daniel
Ich habe einige Kollegen, die ebenfalls eine Putzfrau anstellen die einmal in der Woche meistens Freitag für 4 Stunden kommt um zu putzen.
Pro Stunde kostet diese Putzfrau zwischen 23 und 28 Franken.
4 x 4 x 23 = 368.-
4 x 4 x 28 = 448.-
Ich bin auch kein riesiger Freund des Putzens aber ich bin nicht bereit rund 400.- auszugeben pro Monat nur um das Putzen von jemand anderem erledigen zu lassen.
Überstunden sind keine Option, da diese bei uns nicht ausbezahlt werden sonder kompensiert werden müssen.
Daß die Deutschen im Vergleich relativ wenig Vermögen besitzen kann natürlich
auch damit zusammenhängen, daß es hier 2 Weltkriege gab, und eine Wieder-
vereinigung. Diese extreme Vernichtung von Vermögen mußten u. müssen
natürlich bezahlt werden. Auch die vergleichsweise geringen Renten könnten
eine Folge dessen sein. Ich erinnere nur an die ganzen Rentenreformen in Folge
der Wiedervereinigung. Es bezahlt am Ende doch meist der kleine Arbeitnehmer.
Mein Großvater ( er starb in den 60igern) hatte als selbständiger Handwerker
schon vor dem 1. Weltkrieg ein kleines Vermögen, vor dem 2. Weltkrieg hatte
er auch Aktien. Innerhalb von 30 Jahren wurde alles komplett 2 mal zerstört
u. ging verloren. Mein Vater kam aus der Gefangenschaft u. fand außer einem
zerstörten Land nichts mehr vor. Absolut Nichts. So ging es vielen Menschen.
Erst die letzten Jahrzehnte leben wir hier im Paradies.
@ Marcus: Erst einmal Danke für die Antwort.
Oliver ist hierbei sicherlich ein gutes Beispiel. Laut seinen Beiträgen will er ja noch bevor er 40 ist, die finanzielle Unabhängigkeit erreichen. Gehen wir jetzt von den statistischen Schätzungen aus, erwartet ihn ein Lebensalter von ca. 85 Jahren (wenn ich mich jetzt richtig erinnere). Damit müsste sein Portfolio 45 Jahre überdauern. Hier ist aber das Problem. Die Studie sagt ja nur aus, dass das Portfolio im Schnitt 30 Jahre überdauert. Im günstigsten Fall überdauert es vielleicht auch die 45 Jahre. Aber da kommen dann noch andere Probleme dazu.
Ab wann geht man denn dann in die Freiheit? Wenn ich mit den 4% meinen Lebensunterhalt bestreiten kann? Nur soeben, da ich ja mittlerweile frugal lebe (als Beispiel) oder lege ich mir einen Puffer zu für einen vielleicht höheren Lebensstandard?
Was ich aber für ein größeres Problem halte sind die Ausgaben für die Gesundheit, die in hohem Alter deutlich zunehmen dürften. Diese kommen dann zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich dann wenn das Depot schon stark Federn lassen musste (man denke an bereits 30 Entnahmejahre).
Klar muss man sich nicht auf die faule Haut legen oder nur durch die Weltgeschichte reisen. Man kann immer noch eine Nebentätigkeit ausüben oder seine Entnahme Strategie anpassen (Oliver schreibt ja auch davon).
Mir wird nur allgemein zu selten auf diese Sachen hingewiesen. Dabei spielt es keine Rolle ob es in Blogs, auf YouTube oder in der Presse ist (das gilt übrigens Länderübergreifend egal ob D,CH oder USA).
Die Regel sollte, wie Marcus schreibt, nur für eine grobe Vorstellung dienen. Nicht aber für ein tatsächliches Ziel. Denn dann sieht man sich vielleicht doch da, wo man eigentlich nie sein wollte, als Arbeiter in seinen 60ern.
@Tim hattest Du Nicht auch mal eine Putzhilfe?
@ Dennis
Der Blog von Oliver hat genau zu dem Thema die Reihe Entnahmestrategien. Die 4% oder 3% über den Daumen geben Dir nur eine grobe Orientierung. Wann Du für Dich genug hast musst Du selbst festlegen. Umso näher Du der Freiheit kommst umso deutlicher wird der Wert für Dich werden. Ein ideales Portfolio nimmt überhaupt nicht in seiner Summe ab. Dann ist es auch egal ob es 30, 40 oder 50 Jahre werden. Die Reihe betrachtet jedoch Wahrscheinlichkeiten für den Erfolg. Du kannst selbst durch Konsum, Teilzeitarbeit, geo. Arbitrage usw. Deinen Beitrag leisten. Das geht in jüngeren Jahren natürlich leichter als im Alter. Dazu hat er auch in der Serie etwas geschrieben.
Die Variante, ab Erreichen der finanziellen Freiheit das Depot nach und nach zu verfrühstücken, gefällt mir gar nicht. Ich will meine Aktien möglichst alle behalten. Die Dividenden sollen mir genügen, um vollständig davon zu leben oder als Unterstützung zur Rente (wenn’s denn eine gibt).
@ Daniel
Muss jeder selbst wissen was er an Arbeiten auslagert. Aber irgendwie finde ich es auch übertrieben wenn in der Nachbarschaft der Fensterputzer kommt. Putze meine Fenster selbst, man kann dabei gut nachdenken oder etwas anhören. Gleiches gilt bezüglich der Gartenarbeit. Ich mag es im Garten zu verweilen und mit der Natur im Kontakt zu stehen. Vögel und Schmetterlinge besuchen einen und ich liebe es meine selbstgehegten Kräuter zum Essen zu verwenden. Ich würde keine Sekunde dafür in Überstunden eintauschen wollen.
Hallo Tim,
du hast geschrieben folgendes geschrieben: “Hilfreich wäre ein Netto-Vermögen basierend auf dem Alter gruppiert nach Beruf/Einkommen”.
Eine solche Formel wurde bereits von den Autoren des Buches “The Millionaire Next Door” entwickelt. Und zwar werden drei Gruppen von Menschen unterschieden. Zum einen sind das die Under Accumulator of Wealth (UAW) und zum anderen die Average Accumulator of Wealth (AAW) sowie die Prodigious Accumulators of Wealth (PAW).
Die UAW besitzen ein Netto-Vermögen unter dem errechneten wert der Formel, die AAW liegen ungefähr bei dem errechneten Wert der Formel und die PAW besitzen deutlich mehr und sind oftmals Millionäre.
Die Formel lautet:
Netto-Vermögen = Alter * durchschnittliches Einkommen der letzten 12 Monate * 10%.
Ein 40-Jähriger mit einem Einkommen von 70.000€ sollte laut dieser Formel 280.000€ besitzen, um mindestens als AAW zu zählen.
Es gibt allerdings auch Kritik bei dieser Formel. Und zwar wird sie ein wenig unrealistisch, wenn ein Berufsanfänger sein Soll-Netto-Vermögen berechnet: 25 Jahre * 50.000€ * 10% = 125.000€.
Auch mit steigendem Alter wird die Formel schwammig, da Zinseszinseffekte nicht mit einberechnet sind. Man müsste die Formel also ein wenig verändern, sodass diese Anfangs schwach ansteigt und später exponentiell weiter wächst.
Ich bin zwar kein Mathematiker, aber vielleicht käme folgende Formel infrage, die die ungefähre Entwicklung von Vermögen t=20 Jahre / f(20) = 10.000€ nach t=40 Jahre / f(40) = 1.000.000€ ausdrückt:
f(x) = 100*1.258^x
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Millionaire_Next_Door
Und hier gibt es auch einen Rechner, der bereits Dividendeneinkommen berücksichtigt: http://www.savemillions.com/plan/expectnetworth.htm
Viele Grüße
Die Entwicklung des Medianvermögens wird in Deutschland sicher nicht besser. Denn was der Staat vorher abschöpft, kann z.B. nicht mehr vererbt werden. Magere Renten verringern die Erbmasse sowieso. Sparvermögen sind nicht sicher vor staatlichem Zugriff und demnächst auch vor Negativzinsen (nach der Bargeldabschaffung). Für Immobilienbesitz gibt es eine ‘Lost-Generation’, die unter den aktuellen Bedingungen nicht in der Lage ist, sich solchen anzuschaffen. Dazu kommen geringe Löhne und hohe Abgaben. Das erzeugt die falschen gesellschaftlichen Impulse. In dem Sinne können viele hier im Blog sich privilegiert fühlen, das darf man sich mal bewusst machen.
Wir haben eine Politik mit sozialistischen Tendenzen. Wenig ist in D mehr geächtet als Vermõgen. Der Sozialhilfeempfänger wird als bedauerliches Opfer des neoliberalen (= Kampfbegriff schlechthin) Kapitalismus zumindest bedauert, wenn nicht sogar als Demonstrationsobjekt herum gezeigt. Obwohl das mit dem Opfer oft nicht zutrifft, sondern eher eine Frage fehlender Disziplin oder dummen Verhaltens ist.
Ein Vermögender hingegen tut gut daran, das zu verschweigen. Man denke nur daran wie Merz vorgeführt wurde als sein Einkommen/Vermõgen thematisiert wurde. Lieber von staatlicher Stütze oder als erfolgloser Politiker (wie Stegner) von Staatsknete leben als selbst am Markt erfolgreich sein – das ist verdächtig in D. Da gräbt der Spiegel garantiert eine Geschichte aus.
Insofern gibt es auch kaum positive Rollenmodelle für Vermögensaufbau. Nur Fußballer dürfen Millionen verdienen.
@ Student: interessante Formel hatte ich hier im blog vor längerer Zeit schonmal gelesen.
beim Einkommen, müsste Nettoeinkommen gemeint sein? Brutto passt nicht wirklich, da die Besteuerung von Land zu Land unterschiedlich ist und wir in Deutschland eher schlecht wegkommen.
@ DanielKA: Ich denke es handelt sich tatsächlich um das Bruttoeinkommen. Es ist ja auch die Rede von “net worth”, bloß von “income” und nicht “net income”. Die amerikanischen Autoren haben vielleicht gar nicht den Anspruch, eine weltweite Vergleichbarkeit herzustellen.
Man könnte natürlich den durchschnittlichen amerikanischen Steuersatz heranziehen und damit die Formel z.B. an den deutschen Steuersatz anpassen.
Lohnsteuer und Sozialabgaben, Alleinstehend, keine Kinder, 2017:
USA: 26%
Deutschland: 39,9%
Die Formel für Deutschland wäre dann:
Alter * durchschnittliches Brutto-Einkommen der letzten 12 Monate * 10% * (26%/39,9% * 100)
Quelle Steuersätze: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2018-08-01-die-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2017-ausgabe-2018.pdf?__blob=publicationFile&v=8
Wir haben seit 10 Jahren eine Putzfrau – eine echte “Perle”, die wir nicht missen wollen und die uns sehr viel Entlastung bringt. Mit CHF 30/Stunde nicht günstig, aber für uns ist sie jeden Rappen wert.
Wie sagte der alte Fritz: Jeder soll nach seiner eigenen “Façon” glücklich werden. Für uns steigert dieser Service die Lebensqualität jedenfalls ungemein. Sollte es finanziell mal nicht mehr reichen, könnten wir das ja problemlos ändern. Ich persönlich verfolge ein Ziel: Mit 58 raus aus dem Erwerbsleben – also in etwa 9 Jahren. Dann sollte mein Sohn auf eigenen Füssen stehen, dem wir ja noch ein wichtiges Vorbild sind. Auf dieses Ziel richten wir unser Budget und die Sparquote aus. Aber natürlich lauern auch Stolpersteine auf dem Weg in die finanzielle Freiheit, wie bspw. der Jobverlust meiner Frau. Zum Glück haben wir Ende Jahr nach meiner Definition den berühmten “F*** you”-Status erreicht, was uns recht viel Gelassenheit gibt.
Cheers
Big Ben
@Dennis „Was ich aber für ein größeres Problem halte sind die Ausgaben für die Gesundheit, die in hohem Alter deutlich zunehmen dürften. Diese kommen dann zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich dann wenn das Depot schon stark Federn lassen musste“
Ja, die Gesundheits- und Pflegekosten können – insbesondere bei teuren Operationen oder in den allerletzten Jahren – so hoch sein, dass sie im worst case selbst für höchst erfolgreiche Aktieninvestoren (von Superreichen einmal abgesehen) nicht mehr bezahlbar sein werden. Das bedeutet, alles was über den von der Pflegekasse getragenen Mindeststandard hinausgeht, wird das eigene Vermögen oder das der Angehörigen belasten, wenn es dumm läuft, komplett aufzehren. Unser Sozialsystem bewirkt am Ende eine Nivellierung, ob man das für gerecht hält oder nicht. Die Nebenwirkung ist aber oft, dass viele von vornherein keine Motivation für einen Vermögensaufbau haben, denn am Ende landen diejenigen, die auf Konsum verzichtet haben, im gleichen 10qm-Zimmer im Pflegeheim wie der Dauer-Urlauber mit dem Clown-Auto.
“…Für Immobilienbesitz gibt es eine ‚Lost-Generation‘, die unter den aktuellen Bedingungen nicht in der Lage ist, sich solchen anzuschaffen. Dazu kommen geringe Löhne und hohe Abgaben….”
So ist es. Und der Konsum ist vielfach nicht so groß wie gerne dargestellt wird. Das mag in Großstädten so ein. Aber wer in einer Kleinstadt oder im ländlichen lebt, hat von vorneherein schon weniger Verlockungen im Alltag. Hier gehen viele Leute halbwegs vernünftig mit der Kohle um und fahren teils recht alte Karren.
Tatsache ist, das die Elterngeneration vielfach noch bessere Arbeitsverträge im Verhältnis eingehen konnte als dies heute für deren Kinder der Fall ist. Die Zahl von befristeten Stellen ist weiter hoch.
@ Student
Ich habe das Buch auch gelesen. Ich fand die Formel ebenfalls recht interessant. Sie hat aber ein paar Schwächen. In den USA starten viele junge Menschen auch mit Schulden durch das Studium. Man benötigt folglich ein paar Jahre um den Start auszugleichen. Außerdem entwickelt sich meistens das Einkommen vom Berufsstart zum Peak Einkommen. Das dauert auch ein paar Jahre. Ich nehme lieber mit z.B. 40 ein Zusatzeinkommen von 20% in Kauf, auch wenn es meinen Wert gemäß der Formel verschlechtern sollte. Wenn Du mit 50 in Teilzeit gehst bist Du dann auf einmal wieder gemessen am Einkommen sehr gut dabei. Und das alleine durch geringere Einnahmen. Es ist nur eine grobe Richtlinie. In den USA kannst Du auch gefördert vom Brutto sparen (401k usw.). Das sollte man auch berücksichtigen. Daher habe ich die Formel netto betrachtet.
Über den Daumen finde ich als Paar 50% Sparquote ideal. Am besten bestreiten sie ihr Leben alleine mit dem geringeren Einkommen. Dann kann nichts so schnell anbrennen. Das gilt auf das Netto Einkommen in Deutschland bezogen. Fu Money hin oder her. Als Paar hat man so bereits ohne Vermögen eine eigene Absicherung. Das ist natürlich kein kleiner Wert. Aber je nach Prioritäten kann man diesen anvisieren.
So ist es. Und der Konsum ist vielfach nicht so groß wie gerne dargestellt wird. Das mag in Großstädten so ein. Aber wer in einer Kleinstadt oder im ländlichen lebt, hat von vorneherein schon weniger Verlockungen im Alltag. Hier gehen viele Leute halbwegs vernünftig mit der Kohle um und fahren teils recht alte Karren.
Ich wohne ländlich und sehe das nicht so. Wenn ich hier morgens in einen Bus einsteige, so fällt mir auf, dass bereits Teenager die neusten Apple Iphones in den Händen halten und nicht nur die Jugend viele Markenklamotten trägt. Desweiteren sieht man auf dem Land die autos besser, da sie in der Regel vor dem Block oder vor dem Haus stehen und siehe da viele haben regelmässig die neusten Fahrzeuge.
Aber immer schön Jammern man habe kein Geld für Wohneigentum.
“Wenn ich hier morgens in einen Bus einsteige, so fällt mir auf, dass bereits Teenager die neusten Apple Iphones in den Händen halten und nicht nur die Jugend viele Markenklamotten trägt.”
Die Teenager legen aber nicht mehr wie frühere Generationen so einen großen Wert auf ein eigenes Auto. Oft wird der Führerschein erst später oder gar nicht gemacht. Und so viele Apple scheinen laut Töchter in deren Klassen nicht im Umlauf zu sein (Infos sozusagen aus erster Hand).
Das mit den neuesten Fahrzeugen sehe ich hier nicht und wenn, dann immer häufiger Dacia.
@ Ralf
Nico kommt aus der Schweiz:
https://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/teslas-model-3-ist-das-meistverkaufte-auto-in-der-schweiz-nicht-nur-unter-elektroautos-1028103226
KFZ, Putzfrau… Das sinnt andere Dimensionen zu Deutschland. Vielleicht könnten wir einmal kurze bezahlte Projekte in der Schweiz recherchieren. Hier könnte man in Deutschland Urlaub nehmen und dann 2 Wochen in der Schweiz richtig Geld verdienen. Ich kenne einen Arzt, der dass auch mal eine Zeit in England praktiziert hat. Man muss ja nicht gleich dort wohnen. Das kann man auch 2 Wochen am Stück machen. Und für ihn als Arzt hat es sich sehr gelohnt.
@Tim
Der Rechner ist kaputt! 0,2 Jahre… ;-)
@Kiev
Schreibe Dir demnächst ausführlicher, werde nur gerade überrannt.
@ Nico
Danke für den Hinweis.
@ Karsten
Du wirst das schaffen. Ich drücke dir die Daumen.
@ Guido
Du wirst das auch schaffen. 5 Jahre sind machbar, finde ich.
@ Nobbi
Ich habe noch immer eine Sparquote von über 50%, obwohl ich gar nicht mehr sparen muss.
@Claus / Walgreens
Nein, teuer sind die nicht. Ich möchte halt wenn ich kaufe einfach richtig günstig das Unternehmen bekommen.
Habe Walgreens mit 49 USD bewertet. Also noch knapp 10% runter dann steige ich stand jetzt dort ein.
Wells Fargo / ING Groep steht auch noch auf meiner Liste.
Irgendein Unternehmen wird schon nochmal fallen :-)
-M
Natürlich gibts in der Schweiz höhere Einkommen als in DE aber die Lebenshaltungskosten sind auch einiges höher.
Ich glaube nicht, dass die neuen Autos alle Cash bezahlt sind denke die meisten werden geleast sein. Auch bei den Mobiltelefonen muss ich immer schmunzeln, wenn mir mein Kollege erklärt er habe das Abonement von Swisscom für 169.- im Monat und erhalte dafür im Gegenzug jedes zweite Jahr das neuste IPhone kostenlos.
24 x 169 = 4056
Mein Abo kostet 29.- im Monat ohne Telefon. das sind 696 pro Jahr.
Mit der Differenz von 3’360 könnte ich alle 2 Jahre zwei neue Telefone kaufen. Mein Samsung S5 ist übrigens bereits 4 Jahre alt und läuft und läuft unf läuft.
@-M, @Claus,
ich bin noch unschlüssig was ich mit WBA mache, ob ich nachkaufe oder nicht, muss eh bis zum 26.4. warten, wenn sie nochmals fallen überlege ich, wenn nicht, bin ich unsicher, ich bin so ungefähr bei Minus 13%, hab jetzt nicht nachgeschaut. Zum Glück nur eine klitzekleine Position.
@Nico Meier,
ich hab noch Festnetzanschluss, kostet mich 95CHF pro Monat, mein Handy ist prepaid von Aldi, kostet 10 CHF pro Monat, irgendwie hab ich es noch nicht geschafft das Festnetz abzuschaffen, ist auch gut um mit meinen Freundinnen in D zu telefonieren. Irgendwie bin ich glaub doch altmodisch :(
und was die Putzfrau angeht, also im Moment brauch ich sicher Keine, aber wenn man mal alt ist, wer weiss, da könnte man froh drum sein, wenigstens so für’s Grobe, das ist der Vorteil den ich für mich sehe wenn ich dann eine nette Rente, Dividende und Mieteinnahmen habe, sparen muss ich dann nicht mehr, Alles Mein’s :)
FuG
Du mochtest doch Walgreens auch 15% teurer, du solltest sie nun noch mehr mögen.
Das Unternehmen ist schon klasse und bei weitem günstiger als eine Nestle etc. Die auch zuletzt genannt wurden.
Ich denke hier arbeitet dein Geld profitabler zum aktuellen Zeitpunkt.
Walgreens hat KGV <10 Das ist seltener bei dem bullenmarkt.
-M
@ Fit und Gesund
… wenn Du mit Walgreens im Minus bist… stocke nicht auf!
… wenn Dein letzter Walgreens-Kauf noch keine 6 Monate her ist… stocke nicht auf!
LG
@ -M, @Claus,
ne, ich habe WBA dummerweise vor den Zahlen gekauft, wie im Bilderbuch :) ich dachte die sind schon billig, ich habe ja die Regel nicht vor 1/2 Jahr aufstocken, danke nochmals für den Hinweis @Claus, ich hätte sowieso eher Bauchgrimmen dabei gehabt. Wobei ich schon denke dass das ein Qualitätstitel ist.
Mal schauen was wir dann am 26. kaufen…. , so richtig eine Idee hab ich nicht, aber ist noch Zeit.
Das Einkommen bei dem Rechner ist netto… sieht man ja auch bei den Beispieldaten. Brutto ist doch absolut unsinnig bei sowas.
Bin mit WBA aktuell knapp unter 10 % im minus, war aber schon schlimmer.
haltes es wie Claus neukäufe nicht zu verbilligen.
Für alle Chartisten wird es jetzt interessant, klangheimlich haben S&P500, Nasdaq & Co. wieder ihre Höchststände vom September/Oktober erreicht, werden diese überwunden darf man sich freuen und die Crashpropheten brauchen Kimberly Clark Aktien (Kleenex).
Prallen die Märkte ab hören wir ein grosses Geschrei von wegen Doppeltop ;)
@ Bruno
Und von wie vielen Unternehmen wird der Aufschwung getragen?
@Gainde
https://www.marketinout.com/chart/market.php?breadth=advance-decline-line
https://de.wikipedia.org/wiki/Advance_Decline_Line
heute kriegen es die Reits auf die Ohren, aber ordentlich…. hoffe das weitet sich ein wenig aus, dann könnt’ ich da was aufstocken. Grund seh ich nicht, betrifft irgendwie Alle.
@ Fit und Gesund
Mir ist eben nichts aufgefallen. Aber stimmt. SKT ist gerade z.B. auf dem 52 Wochentief. Shopping Malls sind ja nicht so mein Fall, aber wenn man nicht weiß wohin mit dem Geld? Muss neben WBA und BAYN ja auch noch andere günstige Aktien geben. Wenn ich Geld finde schaue ich sie mir mal die Tage an. WBA fällt für mich flach. Habe bereits CVS und das Depot ist zu klein. Benötige weitere Sektoren. BASF reicht mir auch ab Chemie. BAYN darf wieder gehen.
Auch Ventas, Realty Income, Simon Property, wie sie alle heissen, alle bald 3% runter. SKT mag ich nicht, die kauf ich nicht.
Aber Apple hat den Streit mit Qualcomm beigelegt, also Qualcomm ist schön gestiegen, hab ich aber nicht… hi hi…
Sind Shopping Malls nicht aus dem letzten Jahrhundert ?
In der Zukunft kaufen wir im Internet und werden beliefert.
Zu Reality Income (REIT):
2020er KGV = 47,85
Und Dividende (4%) durch Gewinn nicht gedeckt!
https://www.finanzen.net/fundamentalanalyse/Realty
@Jamirael,
also ich shoppe grundsätzlich nicht viel, aber wenn… dann sicher nicht im Internet, ich kaufe meine Kleider nur wenn ich sie anprobiert habe, die Qualität des Stoffs geprüft habe, mich drin wohl fühle…
Essen kauf ich auch nicht im Internet, Elektroartikel auch nicht also was soll ich im Internet kaufen? aber gut, ich bin nicht mehr die Jüngste hier, was die Zukunft bringt kann ich nicht sagen.
Realty Income war nur ein Beispiel, sowieso, soweit ich das verstanden habe nimmt man bei Reits nicht das KGV.
@Mike ich habe ein Depot, lebe unter anderem davon und allein die Vorstellung die dämliche 4%-Regel unter physischem Verkauf ob Bankgebühren lässt mich entsetzt schauen. Auch die Vorwegnahme einer ‘Entnahmestrategie’ ist entsetzlich für mein Ohr. Warum sollte ich ? Ich kassiere Dividenden und gebe kein Stück her. Keine Entnahme von Stücken, nur von Cash und das landet eh auf meinem Girokonto . Nix und niemand verlässt mein Depot, basta.
Ich denke beides hat Zukunft, wobei Shoppingcenters immer mehr zu Erlebnis/Freizeitparks mutieren mit Markenshops etc., die Leute kaufen online aber wollen trotzdem unterhalten werden und die Firmen nutzen das dort für Imagepflege, die grossen Marken halt. Und die Shoppingmalls leben dann von den Mieteinnahmen. Kleinere Centers oder an schlechten Lagen werden es schwer haben.
Aber der grosse Umsatz läuft immer mehr online, bei meinen Nachbarn fährt eigentlich täglich mehrfach ein Lieferdienst vor, der Pakete von Amazon, Zalando & Co. liefert und natürlich auch Food, entweder der komplette Einkauf in Tüten verpackt oder dann halt Lieferdienste, am Montag die Pizza am Dienstag der Thai am Mittwoch der Döner etc.
Nicht dass jemand auf die Idee käme ich beobachte das, die Pizza könnte auch der Dienstag gewesen sein :D
Meine Amazon halten sich gut und Zalando-Nachkauf hat sich bisher auch ausgezahlt, langfristig sowieso.
Man muss selbst ja kein Konsumclown sein um solche Aktien zu besitzen. Schon heute und in Zukunft sowieso wird alles im Internet verkauft, sogar Luxusautos über 250k werden heute im Internet konfiguriert ja sogar das Fertighaus im Browser zusammengeklickt…
Habe heute auch bei Simon Property Group zugegriffen. Shopping Malls scheinen sich immer noch zu rentieren. Ansonsten hat das Unternehmen genügend Mittel, um zu diversifizieren.
BASF und Siemens habe ich mir auch ins Depot gelegt. Der Zug scheint bei anderen Titeln bereits abgefahren, was den Preis anbelangt.