Es gibt Menschen, die leben in einem Ort mit einer hohen Arbeitslosigkeit. Vielleicht hast Du gesehen, wie der Nachbar sein Haus in einer Zwangsversteigerung verloren hat. Du hast bestimmt die Wirtschaftskrise vor zehn Jahren erlebt. Wenn es kriselt, kann das Beziehungen zerstören. Familien fallen auseinander. Scheidungen mehren sich in schwierigen Zeiten.
Ich wusste, als ich aufwuchs, dass ich keine Schuldenprobleme haben möchte. Ich wusste, wie wichtig es ist einen Notfallgroschen zu haben. Ich sah es mit eigenen Augen vor mir wie einen Film abspielen. Aus einer Firma entlassen zu werden, das ist nicht angenehm. Eine Wirtschaft kriseln zu sehen auch nicht. Ich wollte nie wieder das Gefühl eines Kontrollverlustes haben. Ich sah es, wie gesagt, bei meiner Familie.
Ich nahm Hypotheken auf. Aber mit hohem Eigenkapitalanteil. Und hoher Tilgung. Den Rest meines Vermögens pumpte ich in den Aktienmarkt. Langfristig. Die finanzielle Freiheit ist nun keine Fantasie mehr, sie ist für mich Realität geworden. Es ist gar nicht so schwer, wenn Du das System einmal begriffen hast. Die Träume wurden wahr. Und noch was: Einen finanziellen Alptraum muss ich nicht mehr mitmachen. Ein Mal und nie wieder.
Ich hab lieber ein bequemes Finanzposter, als ein teures Auto, teure Küche, Möbel, Urlaube und andere Angebereien. Das ist mein Motto:
Ich sah einige Erwachsene weinen, als das Geld nicht mehr reichte, weil die Schulden drückten. Die Schulden standen ihnen bis zur Halskrause. Es gibt in solchen Situationen kaum noch einen Ausweg. Deshalb verstehe ich nicht, wie leichtfertig Menschen mit Geld umgehen. Wie kann es denn „normal“ sein, das Erwachsenenleben mit Konsumschulden zu beginnen?
Der Vorteil der finanziellen Freiheit ist: Die lebst gesünder und länger. Du hast mehr Schlaf. Weniger Stress. Du kannst Dich um Deine Gesundheit, Ernährung, soziales Umfeld kümmern. Mehr denn je.
So sieht unser Frühstück aus:
Deine Gesundheit verbessert sich, je mehr Geld Du hast. Die Möglichkeit, in Rente zu gehen, ist bedeutungsvoll. „In Früh-Rente zu gehen“ heißt ja nicht, in Einsamkeit zu leben. Denn Du machst einfach etwas anderes. Grundsätzlich ist es so, wenn es Dir egal ist, wann und wie viel Du bezahlt bekommst, hast Du gleich einen gewaltigen Vorteil: Du machst etwas, was Dir schon immer sehr viel Freude bereitet hat. Du siehst Dein Leben nicht mehr als Stress, sondern als Erholung. Es gibt einige Studien dazu, die zeigen, dass finanziell freie Menschen viel gesünder und länger leben.
Wenn Du die finanzielle Freiheit anstrebst, erzähl am besten niemand davon. Es ist sozusagen die erste Regel des „Fight Clubs“: Erzähl es niemanden!
Also auf der Arbeit hältst Du die Klappe. Das braucht keiner dort zu wissen. Selbst wenn Du das Geld zusammen hast und Du den Job kündigst, braucht es niemand zu wissen.
Das führt im ganzen Büro nur zu unnötigen Diskussionen. Neid wird aufkommen. Spott wirst Du bekommen. Das ist keine gute Sache. Die Masse der Menschen versteht das Konzept nicht. Sie ist mit dem Konsumieren von morgens bis abends beschäftigt. Sie verstehen von der Freiheit nur Bahnhof. Für sie zählt nur das Clown-Auto und das Protz-Zuhause. Dann sind sie glücklich in ihrer Welt.
Sie werden Dich als Selbstinszenierer brandmarken, der auf die Nase fallen wird.
Selbst wenn Du den Sprung in die Freiheit nachhaltig geschafft hast, werden es die Konsumgeilen nicht für möglich halten. Sie werden Deine beeindruckende Leistung klein reden. Sie werden darüber lachen, wie dumm Du bist. Aber die Wahrheit ist eben: Dass Deine Geschichte für die meisten Menschen einfach nicht zu verstehen ist.
Also mach ein Geheimnis daraus. Erzähl es nicht einmal Deinen Eltern und Verwandten. Verdien einfach gut. Spar und investier wie ein Irrer. Mach eventuell einen Nebenjob. Gib das Auto auf (wenn es geht, pendle mit dem Rad oder ÖPNV). Vermiete jedes Zimmer in Deinem Haus – eventuell per Airbnb. Oder zieh in eine WG. Wenn Du Singel bist, ist das in Ordnung. Mir hat es Spass gemacht. Es war eine schöne Zeit.
Wer besonders sparsam sein will, hat keine Kinder (ja, das klingt kalt, ist aber Fakt). Wenn Du mit der Ausbildung anfängst, frag Deine Eltern, ob sie Dir finanziell helfen. Zieh in ein Studentenwohnheim (hab ich gemacht). So kann der Schneeball schneller ins Rollen kommen. Bei der Hochzeit geben Eltern auch gerne was dazu.
Mach Dir nichts vor. Der Weg in die Freiheit ist steinig. Manchmal denkst Du:
„Oje. Es ist schwer. In letzter Zeit keinen großen Urlaub mehr gemacht. In Restaurants gehe ich nicht mehr.“
Du wirst über Deine Karriere kritisch nachdenken. Die vielen Überstunden nerven Dich. Wenn Du Dich schlecht fühlst, entwickelst Du eine starke Apathie gegenüber Deinen Zielen. Du suchst als Ausweg einen sofortigen Dopamin-Schub. Schau Dir immer wieder Deine Ziele an. Mach Sport. Treffe Freunde, Familie. Geh in die Natur. Es wird schon werden. Bleib am Ball. So kriegst Du die Glückshormone in Deinen Körper.
Du freust Dich, auf die Tabellenkalkulation am Wochenende.
Ok, es ist nicht so, als würdest Du ein neues Auto kaufen wollen zum Protzen. Aber manchmal ist es schon schwierig, diszipliniert zu sein. Aber es lohnt sich. Es lohnt sich den Weg in die Freiheit zu gehen.
An einem Punkt beginnt Dein Depot zum Schneeballsystem zu werden. Die ersten 100.000 Euro sind hart. Aber wenn Du darüber hinaus kommst, merkst Du, wie schnell es geht. In einem Jahr gibst Du 30.000 Euro dazu. Du investiert eifrig. Aus dem einst langsamen Depot kann ein Schnellboot dank des Zinseszinses werden.
Erinnere Dich an das Youtube-Video mit der kaufsüchtigen jungen Frau oben in diesem Blogeintrag. Die 22-jährige bestellt wie eine Irre Plunder im Internet. Fast jeden Tag kommt der Briefträger mit Paketen vorbei. Obwohl sie verschuldet ist, ist es nicht zu spät. Wenn Dir im Alter von 25 Jahren ein Licht aufgeht, ist das klasse. Du hast die Erkenntnis, dass etwas schief läuft. Dann ist das ein enormer Schritt nach vorne. Ich denke, mit der Erkenntnis bist Du wahrscheinlich dem durchschnittlichen Deutschen weit voraus. Es macht keinen Sinn in dieser Situation die Hoffnung aufzugeben. Du drehst den Spieß um. Du tilgst Deine Schulden. Du lebst fortan sparsam. Du suchst Dir lukrative Karrieremöglichkeiten. Du strengst Dich im Job an. Bist Du dann Ende 40, kannst Du womöglich schon in Rente gehen.
Wie findest Du in jungen Jahren den lukrativen Job? Die Antwort ist nicht leicht zu geben, denn es hängt von Dir ab. So viel ist klar: Was immer Du machst, um Geld zu verdienen, es muss etwas sein, was Dich wirklich anspricht. Du wirst es wahrscheinlich kaum ein Jahrzehnt lang tun, wenn Du Deinen Beruf haßt.
Es gibt eine Menge Software-Ingenieure in Deutschland, die gut verdienen. Also ist das eine Option, wenn Du so etwas gerne machst. Bist Du Dir nicht sicher, ob es Dir Spass macht, kannst Du einige kostenlose Online-Kurse ausprobieren oder Dich auf YouTube informieren. Jedenfalls wird hier gutes Geld verdient. Der Trend setzt sich fort angesichts der Digitalisierung.
Andere Ingenieure verdienen ebenfalls ziemlich gut (chemische, elektrische, Bau). Je nachdem, was Dich anspricht.
Doktoranden verdienen emsig in der freien Wirtschaft, wenn sie die Jahre der Ausbildung und Uni-Qualen hinter sich haben.
Handwerker können überraschend hohe Gehälter verdienen: Klempner, Elektriker, Maler, Schreiner, Schweißer, Dachdecker, Mauerer usw. Sie verdienen prächtig, wenn sie sich etabliert haben. Sie können sich als Meister selbstständig machen. Dann rollt der Rubel umso mehr.
Rechtsanwälte, Finanzjungs und -mädels können viel Geld verdienen, wenn sie in der Lage sind, den gut dotierten Job zu finden und ihren Wert in der Firma „gut zu verkaufen“. Controller, Betriebswirte… sind gefragt. Bei Künstlern, Musikern… kann es ein hartes Brot werden. Es kommt drauf an. Überflieger gibt es freilich überall.
Wenn Du leidenschaftlich bist und etwas anbietest, das gefragt ist, kannst Du womöglich Deine eigene Firma gründen. So wirst Du vielleicht richtig reich. Obwohl es zugleich ein Weg sein kann, um wirklich arm zu enden.
Es wird wahrscheinlich zu Kompromissen kommen. Du sagst Dir, Du willst das Einkommen maximieren – wer nicht? Aber ist es Dir ein paar Jahre mit jeweils 80 Arbeitsstunden pro Woche wert? Du arbeitest am Wochenende etc.
Wenn Du umschulst, wird es wahrscheinlich viel Zeit und Mühe kosten.
Fazit: Wenn Du etwas findest (das zu einem guten Einkommen führen kann) und sich die Arbeit nicht wie eine unerträgliche Aufgabe anfühlt, bist Du vermutlich auf einem guten Weg. Hier noch ein paar Tips für das richtige Mindset.
Schrecklich, wie die junge Frau aus dem Video ihre Shoppingsucht nicht unter Kontrolle halten kann und mit dem Geld nicht umgehen kann.. hat mir beim zuschauen ja schon weh getan.
ich bin meinen Eltern dankbar, dass ich – wie Tim es immer formuliert – bodenständig aufgewachsen bin. Dass ich Dinge zu schätzen weiß, dass ich mit Geld umzugehen weiß, und vor allem dass ich mir keinen Plunder kaufe, wenn ich ihn mir nicht leisten kann. Man muss alles immer abwägen. Aber 300€ für Kleidung auszugeben, während man abzüglich Miete nur noch 600€ zum Leben hat ist schon heftig. Der Freund muss sie wohl wirklich lieben, dass er ihr Verhalten akzeptiert. Respekt an ihn, dass er ihr auch wirklich versucht zu helfen.
Nicht über seine Ziele und Vorhaben zu sprechen ist wichtig. Hier stimme ich zu. Das Gefühl ist toll was zu tun und irgendwann kommt man mit der Leistung raus.und erzählt es.
Andererseits ist die Luft oft draußen, wenn man von seinen Plänen erzählt und man Hohn erntet.
Schöne (gesegnete) Ostern Tim
@Neuling:
Der Freund von der Shoppingsüchtingen tut mir nur leid. Respekt habe ich da aber weniger. Den hätte ich erst, wenn er Klarheit schaffen würde: entweder sie kommt klar (evtl. mit seiner Unterstützung) oder Trennung. Auf Dauer wird sie ihn sonst irgendwann ruinieren.
@ Neuling
Disziplin ist das Zauberwort. Die Masse hat keine Disziplin und keine Ziele. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
@ Raphael
Wer im „Flight Club“ (FF) ist, darf es halt nicht erzählen. Sonst schadet man sich selbst. Man macht sich keine Freunde.
Dir ebenfalls frohe Ostern und all den anderen Lesern! Danke für Eure Treue.
Die kaufsüchtige Frau tut mir wirklich leid.
Ja, man behält die Sparquote und den Masterplan wirklich besser für sich, die Leute verstehen es nicht. Derzeit sind bei uns teure Urlaub sehr angesagt und wenn man davon berichtet ist man gut angesehen.
Ich habe Glück und bekomme jede Überstunde mit 35% Zuschlag gut vergütet, deshalb würde sich für mich kein Nebenjob lohnen.
@Ruben:
Da stimme ich zu, man spricht mit niemenadem ein Sterbenswort darüber. Nicht mit Freunden, nicht mit der Familie. Die verstehen es wirklich nicht, werden neidisch oder fühlen sich sogar in ihrem eigenen Lebensmodell angegriffen. Bringt nichts.
Die Geheimhaltung macht ja auch Spaß – meine Frau und ich haben diesen „Fluchtplan“ und wir sind einander Komplizen: „Hey, psst. Du scheinst eine nette zu sein. Du, ich breche diese Nacht aus. Machst du mit?“ :-)
Hallo zusammen
Ich persönlich habe eine etwas andere Ansicht, was die Kommunikation nach aussen betrifft, denn ich erwähne teilweise durchaus, dass ich einmal die finanzielle Freiheit anstrebe. Allerdings mache ich dieses Thema, wenn ich es denn anspreche, nicht zum Hauptthema, sondern lenke das Gespräch dann eher zum Thema Börse und Anlagen. Ich behaupte nun nicht, dass meine offene Kommunikation die bessere Wahl ist und ich verstehe eure Motivation bzgl. Zurückhaltung vollkommen, finde aber auch, dass es extrem auf das Gegenüber ankommt…
Ich wünsche allen schöne und erholsame Feiertage!
Ich habe es mit fortgeschrittenem Grad der finanziellen Freiheit ausgetestet, ob es Gleichgesinnte gibt. Gab es nicht. Alle möchten anscheinend bis zur Rente arbeiten und definieren sich über ihre Arbeit und den daraus finanzierbaren Konsum. Deshalb suchen sie keine Alternativen. Meine Information, dass ich aufhören würde sobald ich es mir leisten könne wurde vermutlich als Verrat and Arbeit und Firma interpretiert. Meist Stillschweigen, Null Reaktion. Viele Menschen können nicht differenziert diskutieren, im schlimmsten Fall fühlen sie sich angegriffen und greifen dann selbst an. Spart euch das besser. Daher : Tarnung aufsetzen, Klappe halten und an der Börse shoppen gehen.
Als ich dann verkündet habe, dass ich nicht mehr arbeiten werde hat es keiner geglaubt. Sie haben gedacht ich würde nur pausieren. Noch ein Jahr später hat man vermutet, ich würde bald wieder auf die Piste gehen.
Auf der Arbeit über einen kompletten Ausstieg durch eine hohe Sparquote zu reden löst heftige Reaktionen aus. Über einen Ausstieg durch einen hohen Lottogewinn wird jedoch relativ häufig geredet.
Was teilweise noch geht ist über eine 4 Tage Woche zu reden. Das ist auch genau das, was ich mir vorstelle.
Über Geldanlage kann ich schlecht auf der Arbeit reden, interessiert Niemand, die wissen schon dass ich Geld auch in Aktien anlege, manchmal fragen sie mich nach Vorsorgelösungen oder ob es besser ist die Hypothek schnell abzuzahlen.
Irgendwie denke ich schon dass man für Aktien ein wenig gemacht sein muss, ein junger Oberarzt erklärte mir mal dass er durchdrehen würde wenn von 10’000 plötzlich nur noch 8000 da wären, er würde den Verlust nicht ertragen, zeigt dass selbst gebildete Menschen psychologische Hemmschwellen in Bezug auf Geldanlage haben, da kann man schlecht was machen, vor Allem möchte man auch nicht Schuld haben wenn Jemand dann Geld verliert.
Also mach ich einfach mein Ding, was soll ich auch Anderes machen? Bestätigen kann ich allerdings Tim’s Aussage dass man mit einem schönen Depot viel gelassener wird, mir geht es so, irgendwie geh ich schon fast ein wenig lieber arbeiten, jetzt wo ich weiss ich könnte knapp aufhören und in 1 Jahr sowieso, wird Alles viel erträglicher :)
Das Konsum-Mäuschen …hm… nicht meine Welt, ich habe von meinen Kollegen einen schönen Gutschein zum Geburtstag bekommen, keine Ahnung was ich davon kaufen soll? vielleicht Bücher? Sportklamotten hab ich genug, in dem Laden ist ein Apple Store, aber mein iphone 5 tut es immer noch und ne Apple Watch brauch ich nicht unbedingt (da müsst ich noch ein klein wenig drauflegen), soviel zum Konsum, richtig Spass macht mir nur Aktien shoppen.
Frohe Ostern Euch Allen
Frohe Ostern erstmal,
es heißt ja immer wieder, dass die ersten 100k die schwersten sind. War es bei denen die diese Hürde genommen haben auch so? Sind dann die 200k … 400k… 500k einfach dann Formsache einfach den schon größeren Schneeball weiterlaufen zu lassen, oder habt ihr genauso hart dafür daran „arbeiten“ müssen wie bei den ersten 100k?
dieses Jahr plane ich die ersten 50k investiert zu bekommen…so ein bisschen sehne ich mich doch danach so schnell wie es geht 6stellig zu werden % sind halt toll je größer die zu Grunde liegende Zahl nun mal ist^^
meine Frau sprach mich heute mit den Worten „du, wir müssten doch eigentlich minimalistischer leben“ an. Betonung auf minimalistischER, soll bedeuten nicht auf alles zu verzichten, aber wir haben heute mal einiges ausgemistet und auf Kleinanzeigen gestellt was wir gar nicht vermissen werden wenn es weg ist. Meine Frau mischt zum Beispiel sich auch einige Reiniger selbst zusammen, die nur einen Bruchteil von den Reinigern im Geschäft kosten. Das gefällt mir. Sauber wird es mindestens genauso. Schön wenn man an einem Strang zieht:-)
-M
Mist, die erste Regel des FF Club habe ich zu spät erfahren. Ich versuche mir sympathische Kollegen und Freunde ein wenig aufzuklären. FF und Fire erwähne ich hier nicht.
Einem jüngeren Kollegen, der gerade ein Haus gekauft hat, habe ich meine aktuellen privaten Zinszahlungen mitgeteilt. Ich habe versucht die Vorteile einer schnelleren Abzahlung so bildlich darzustellen. Ich habe das Haus ja selbst nicht soo lange, so dass die Summe einen vom Glauben abwerfen könnte. Vorher ging es auch um das Thema was man wirklich braucht. Da kann auf einer Baustelle viel unnützes Zeug versenkt werden. Ich habe auch extra eigene Verfehlungen genannt und was ich besser gemacht hätte. Das war ein delikates Spiel. Ich wollte nicht als Angeber erscheinen, aber auch nicht als Geizhals. Am Ende wurde die hohe Abzahlung auf die Mieteinnahmen geschoben. Ich wollte den Fokus mehr auf die Ausgaben lenken. Ich habe auch angedeutet, dass es befreiend ist wenn die Last schnell abgebaut wird. Also viele Fire Themen angesprochen ohne Fire zu erwähnen.
Ich kann nicht sagen, wie viel solche Gespräche bringen. Umso öfter man über das Abwägen von Notwendigkeit spricht, umso eher bleibt diese Art zu denken hängen. Ich hätte ja auch Anreize geben können was man noch alles tolles bauen könnte. Man darf nicht zu viel erwarten. Und es nicht überreizen. Ich erwarte nichts, fühle mich aber gut dabei. Falls ich tatsächlich einmal Fire durchführe, wird man sich an das ein oder andere Gespräch erinnern. Und vielleicht dann etwas ändern, falls nicht bereits geschehen.
Es muss ja nicht gleich der Drang zur FF sein. Ein finanzielles Polster ist zumindest ein Anfang.
@ M
Die 100k stehen nur symbolisch für den Zinseszins Effekt. Den kannst Du Dir berechnen. Das schöne ist, dass es immer besser wird. Jedes lineare gesteckte Ziel auf der Zeitachse anhand aktuellen oder vergangenen Sparraten wird schnell erreicht, da die Einkünfte aus dem Kapital immer höhere Beiträge liefern. Sie werden eines Tages auch Dein Einkommen überschreiten. Wie weit der Tag entfernt ist liegt alleine an der Sparrate. Von dem Effekt profitierst Du aber langfristig. Es kann durchaus auch mal eine längere Durststrecke geben. Gerade hier ist es wichtig weiter zu machen.
Frohe Ostern!
Guten Morgen,
Ich habe das Thema Vorsorge durch dividendenaktien im Freundeskreis n paar mal abgesprochen.
Eine freundin kauft etfs seit ca 2 jahren.
Ist ne sehr gute Lösung.
Meine beste Freundin kauft seit ein paar Monaten Dividendenaktien per Sparplan.Sie war total begeistert als ich ihr von dem Thema erzählte.
Ihre beiden volljährigen töchter hatten Geburtstag. Was schenken? Ich kaufte eine Coca Cola Dose bzw flasche und druckte eine Coca Cola Aktie aus.
Dazu 30 euro.
Das war quasi der Startschuss einfach mal anzufangen.
Gerade jüngere wissen gar nicht dass man ab 25 euro schon anfangen kann. Dazu können viele mit Coca Cola, McDonald’s usw was anfangen und haben da ein besseres Gefühl wenn Sie solche Aktien kaufen.
Ich würde nie jemanden aktiv zu Aktienanlage überreden, der nicht von sich aus nach Informationen fragt. Es kann jederzeit krachen und die Kurse rauschen 50 % in den Keller und bleiben da 10 Jahre. Für jemanden der sich die Investition quasi vom Munde abgespart hat, ist das eine Katastrophe. Ich habe daran in der dotcom-Blase Freundschaften platzen und Partnerschaften zerstreiten sehen.
Es wäre blauäugig zu erwarten, die Party ginge so weiter wie in den letzten 9 Jahren. Wer das massiv eingestiegen ist wie Tim und z.T. Auch hat das richtige Timing erwischt. Den Zinseszinseffekt gibt es auch nach unten. Ein kann sich mehrmals hintereinander halbieren und jeder der in Schule bei Exponentialfunktionen aufgepasst hat, kann sich ausrechnen, was dann noch übrig ist von hart verdienten Geld. Aktienanlage ist nicht für jedermann geeignet und die Cola-Aktie dürfte auch kein optimales Investment sein. Das war si vor 30 Jahren.
@Kiev
ich schneide auch auf der Arbeit das Thema Aktien immer mal wieder an, allein um auch zu sehen wer sich dafür ebenso interessiert. Man findet ja nicht so oft Gleichgesinnte zu dem Thema Börse. Bei einem Kollegen hat es funktioniert. Wir treffen uns regelmäßig privat und bereden aktuelle Themen, gehen Bewertungen von Aktien durch, wobei jeder am Ende dann eh kauft was er gerade am besten findet. Das schöne ist das wir sehr deckende Strategien haben und eher langweilige Unternehmen kaufen.
2 meiner Kumpels kaufen auch Aktien und ETFs seit 2 Jahren und haben das Prinzip verstanden später mit einem Polster besser dazustehen. Sie sind mir dankbar das ich die Zeit aufgewendet zu habe, Ihnen vieles zu erklären. Eine Liste mit regeln im Crash hab’s dazu :-) manchmal bringt es schon was über Thema Börse/Finanzen zu reden. Bei denen die das als Teufelszeug abtun Wechsel ich das Thema :-)
wegen den magischen 100k: ja das meinte ich, der linealen Konstanten liegt der immer stärker ansteigende Zimseszins entgegen. Ich bin gespannt wenn es mal so weit ist, dass die Dividenden meine sparrten übersteigen. In meiner exceltabelle dauert es gar nicht mehr soooo lange (kalkuliere mit 6000€ im Jahr an sparraten und ich bekomme aktuell ca 1200€ Dividenden)
sobald ich 6000€ p.a. Spare und >6000€ Dividenden bekomme sollte es wirklich abgehen :-D
Bei den Durststrecken muss man einfach durch. Ich bewerte in meiner Tabelle auch nur mein selbst eingezahltes Kapital inkl erhaltene Dividenden und welche Zahlungsströme daraus kommen. Ja im Endeffekt eine YOC Berechnung (nicht sooo beliebt hier) und ich habe eine Erhöhung der Dividenden von 4% p.a. mit einkalkuliert. Da kann ich recht rational dabeibleiben so lange ich bei den Dividenden und sparraten konstant in der Tabelle die SOLL-Werte erreiche und die buchwerte halt schwanken mit den Jahren.
-M
@ Felix
Ein wichtiger Einwand. Daher halte ich einen Sparplan auf den MSCI World, der durch dick und dünn automatisch bespart wird (am besten gar nicht hinschauen), für einen gelungenen Einstieg in den Vermögensaufbau über die Börse.
Hierbei ist ein (starker) Rückgang in den nächsten Monaten und Jahren sogar wünschenswert.
Ein schönes Osterfest!
Früher hatte ich das Thema Finanzielle Freiheit auch gelegentlich angesprochen. Man sucht nach Gleichgesinnten um sich auszutauschen oder will die aufregenden Pläne anderen mitteilen. Gute Erfahrungen habe ich dabei auch nicht gemacht und würde grundsätzlich davon abraten. Vor allem in der Verwandtschaft und im Freundeskreis (mein bester Freund ist eine Ausnahme).
Es wird dann erwartet zu helfen, wenn finanzielle Hilfe von Nöten ist. Freunden und Verwandten Geld zu leihen wird dann plötzlich ein Thema. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass dies nicht funktioniert. Entweder man schreibt das Geld ab, oder die Beziehung ist dananch gestört oder zerbrochen. Denn in den wenigesten Fällen sieht man das Geld wieder. Wenn Geld leihen, dann nur mit Sicherheiten und schriftlich. Da hat man geholfen und ist abgesichert.
Wir leben und arbeiten seit einigen Jahren in der in der Schweiz und der Plan ist es, Ende 2019 zurück nach Hause zu gehen. Wir haben ein sehr schönes Haus am Land in Bayern. Das wird dann schuldenfrei sein und nur dort können wir von den Kapitalerträgen leben: schuldenfreies Eigenheim und 650k im Depot (2,2k pro Monat mit 4% Regel). In der Schweiz ist das nicht möglich. Da müsste ich noch viel länger arbeiten, denn da benötigen wir etwa CHF 7,5k pro Monat (3k nur für Miete und KV).
Auch daheim fragen mich die Leute, was man dann zu Hause arbeiten wird. Ich sage dann einfach, dass ich wahrscheinlich als Berater von zu Hause aus tätig sein werde. Mit einigen Reisen, aber ich werde etwas kürzer treten. Den Leuten daheim zu erzählen, dass man von den Kapitalerträgen leben wird, ist nicht ratsam. Neid. Die denken dann auch, dass man von der/dem überflüssigen Zeit/Geld etwas abgeben sollte. Wenn man es nicht tut, ist man der Geizhals und der Egoist, der in Geld schwimmt und nichts teilen möchte.
Ich bespreche alle Details nur mit meiner Frau. Die Kinder sind noch klein und wir bringen ihnen bei, sorgsam mit Geld umzugehen. Sie sollten lernen sparsam zu sein, Kaufentscheidungen gut zu überdenken und dass Geld auch arbeitet.
Unser Auto ist jetzt 10 Jahre alt, wir gehen kaum ins Restaurant und kaufen viel second-hand. In den letzten acht Jahren liegt unsere Sparrate zwischen 40% und 60% (bonusabhängig). Ich denke nicht, dass unsere Sparrate ohne Kinder höher wäre. „Müßiggang ist aller Laster Anfang.“ Da bin ich sehr anfällig, denn ich kenne mich sehr gut aus früheren Zeiten.
vonaufdenboden
Hallo zusammen!
Ich habe im Freundeskreis 1-2 Freunde, die sich auch für Aktien interessieren, dort aber nicht so viel machen wie ich. Sie stecken doch eher nur einen kleinen Anteil ihres Geldes in den Aktienmarkt.
Ich habe es dafür geschafft meine Frau zu überzeugen, dass wir gemeinsam auf unserem Haushaltskonto ein Depot eingerichtet haben und dort schon seit Monaten einen ETF Sparplan besparen. Ich sage dann immer, dass wir von dem Geld in 10-20 Jahren entweder eine Immobilie kaufen oder verreisen. Das klappt mittlerweile sehr gut.
Viele Grüße
Oli
Wenn es richtig los geht, sind alle Exceltabellen Makulatur.
Viele Normalverdiener denken auch, dass die FU nicht möglich ist. Außerdem müssten sie 20-30 Jahre sparsam leben. Das wollen die meisten nicht. Dann besteht noch die Angst vor Aktien.
Weswegen die meisten zufrieden sind, solange sie einen Job haben, sie ihre Rechnungen bezahlen und 1-2 mal im Jahr in den Urlaub fahren können.
Für sie ist das Größte eine Eigentumswohnung oder gar ein Häuschen zu haben. Darauf sparen sie. Auf Sparbuch und mit Bausparverträgen. Alles andere ist zu unsicher. So haben sie es von ihren Eltern vorgelebt bekommen.
@-M ich bin seit ein paar Monaten intensiver dabei „minimalistischer“ zu leben, es gibt auch Schritte in Richtung „plastikfrei“. Aber ohne Druck und ohne Abstriche, Obwohl wir nicht viel Krempel anschaffen , über die Jahre sammeln sich die Dinge an. Das Auge gewöhnt sich an Überflüssiges, was hinter Schranktüren ist, ist unsichtbar. Ich bin schon so oft zum Recyclinghof gefahren, habe die verschiedenen Mülltonnen gefüllt, einiges verkauft, getauscht, verschenkt. Es dauert viel länger als ich gedacht habe und man darf sich nicht überfordern. Man braucht jeweils eine Weile bis man sich an das weniger oder anders gewöhnt hat, um die Situation später erneut zu bewerten. Da wir die Finanzielle Freiheit quasi erreicht haben, können wir parallel dazu auch andere Dinge ordnen, z.b haben wir unsere 18 Jahre alte abgewohnte Sitzecke durch massive Eichenstühle ersetzt. Flüssigseife würde durch Blockseife ersetzt, der Systemrasierer durch einen Rasierhobel. Das Zweitaquarium wurde abgeschafft. Ein 20 Jahre alter Wassersprudler (Sodastream) wird durch eine neue Version mit Glasfalschen ersetzt. Wir haben die Dinge so lange bis sie auseinanderfallen oder das Ersetzen einen merkbaren Vorteil bringt, niemals wegen Mode. Ich bin wohl noch lange nicht fertig, jemand hat gesagt, das hört auch nie auf. Aber CDs, Bücher etc. sind schon weitgehend verschwunden, es ist mehr Raum vorhanden und das lässt sich auch leichter sauber halten.
Ich wäre vorsichtig, unbedarften Aktien, ETF o.ä. zu „empfehlen“, wenn’s mal sehr ordentlich runter geht und das „ersparte“ plötzlich 50% weniger wert ist, dann ist das Geschrei vermutlich groß…
und es wird ganz sicher auch mal wieder 50% nach unten gehen, nur keiner kennt den Zeitpunkt!!
ich selbst spreche mit niemanden – außer in diversen Foren – über Aktien etc. noch nicht mal meine Frau weiß genau, was ich mache, sie ahnt es nur…
FF und FU bin ich/wir zwar, aber auch das weiß niemand, ich arbeite momentan weiter und werde in ca. 3 Jahren die Arbeit an den Nagel hängen, evtl. noch als Berater einige wenige Projekte bearbeiten…
@Albr ich würde schon mit meiner Frau darüber sprechen, vielleicht kommt sie ja auf den Geschmack. Gemeinsam ist doch schöner.
@ M
Eine Sparrate von 6000€ ist sehr fein. Da arbeite ich auch dran, bin aber noch etwas entfernt. Ich bin bei den Kollegen nicht so konkret. Es müssen ja nicht unbedingt Aktien sein. Dieser Bereich ist natürlich noch heikler. Meine Kollegen haben meist Eigentum. Ich wüsste keinen Grund was für eine Empfehlung sich auf die Dinge die man wirklich braucht zu konzentrieren und die Überschüsse in Sondertilgungen zu zahlen. Hier geht es eher um Konsum vs. Verbindlichkeiten. Das ist noch kein Invest. Zu Aktienkäufen rate ich nicht, auch wenn ich schon langfristige Vorteile benenne. Wenn man es nicht versteht sollte man es lassen. Sonst wird in der Tat in der Krise alles hingeschmissen anstatt sich zu freuen und Gas zu geben. Und dann trägt man die Schuld für die an sich korrekten Hinweise. Man kann keinen Verlust erleiden mit Kapital, dass man nicht braucht. Hätte man, es für Konsumgüter ausgegeben so wäre der Wert in jedem Fall nach 3-5 Jahren bei nahe 0. Das muss aber jeder für sich entscheiden und auch mit den Konsequenzen leben. Die Börse gibt diese 4% auch nicht jedes Jahr in gleicher Weise aus. Sonst wären wohl mehr Deutsche investiert.
@Thorsten, sie hat leider kein Interesse ;(
sie kommt aus einem anderen „Kulturkreis“ in dem Aktien oder generell sparen keine Bedeutung hat ;)
Auf der Arbeit über einen kompletten Ausstieg durch eine hohe Sparquote zu reden löst heftige Reaktionen aus. Über einen Ausstieg durch einen hohen Lottogewinn wird jedoch relativ häufig geredet.
Was teilweise noch geht ist über eine 4 Tage Woche zu reden. Das ist auch genau das, was ich mir vorstelle.
Ich kann mir genau vorstellen wie bei uns in der Firma das Thema aufgenommen würde. Würde vielleicht sogar soweit führen dass es dann heisst der verdient hier soviel, dass er richtig viel sparen kann. Gehaltserhöhung ist wohl bei dem nicht notwendig. Andersherum nickt jeder anerkennend wenn jemand spart wie ein Berserker weil er sich nen Haus gekauft hat und möglichst schnell die Schulden tilgen will. Deutsche Scheinheiligkeit eben.
Früher hatte ich das Thema Finanzielle Freiheit auch gelegentlich angesprochen. Man sucht nach Gleichgesinnten um sich auszutauschen oder will die aufregenden Pläne anderen mitteilen. Gute Erfahrungen habe ich dabei auch nicht gemacht und würde grundsätzlich davon abraten. Vor allem in der Verwandtschaft und im Freundeskreis (mein bester Freund ist eine Ausnahme).
Das Thema Geldanlage hat nur zum Teil bei mir funktioniert, ich habe es aufgegeben es AKTIV anzusprechen. Steuert jemand das Thema an laber ich ihn gern zu, aber meist merke ich recht schnell dass da ein völliges Unverständnis herrscht. Man suhlt sich lieber im Jammern ala „ja das mit der Rente, das wird hart, da kann man aber eh nix machen“ oder „warum sparen wenn es mich dann doch vorher erwischt“ und so ein Unsinn.
Stirnrunzeln wenn das Gejammer um die Niedrigzinsphase losgeht und ich erwiedere dass es mehr als genug Produkte gibt die man auch in einer solchen Phase effektiv nutzen könnte. Wenigstens einen konnte ich von ETF überzeugen, allerdings auch nur auf kleinster Sparquote obwohl monatlich gut Geld zusammenkommt. Stattdessen rannte er dann den Bitcoins hinterher und verbrannte sich dort mächtig die Finger.
Der Rest klüngelt weiter mit Deka Fonds oder Tagesgeld-Hopping herum, wenn denn überhaupt gespart wird. Über solche FF Sachen braucht man gar nicht sprechen, es geht ja schon beim eigentlichen Sparen los. Für mich bleibt weiter völlig unverständlich, wieso richtig junge Kerle mit Anfang 20 einfach nicht den Mut haben etwas zu wagen.
@ Kiev
die 6000€ sind kalkuliert und in ca. 20Jahren (da bin ich ca.50) sollte soweit ich richtig liege, einiges an passiven Einkommen sprudeln (Dividendenerhöhungen vorausgesetzt). Die letzten 2 Jahre habe ich es eher geschafft ca 10.000€ zu sparen.
Am meisten geholfen dabei hat: Kontoauszüge checken…jetzt geht bei uns nur noch ab:
Haftpflicht/Hausrat/Rechtschutz ca. 30€
Telefon/Internet 30€
Grunderwerbsteuer 35€
2 Handyverträge 20€
strom 70€
nebenkosten 250€
Autovers. 50€
Netflix 3€
Darlehensrate 550€
Bis auf Netflix und den Handys kein Konsum im Endeffekt. Das macht viel aus. Dann mache ich mir in den Mittagspausen fast täglich selber Salate, das ist viel günstiger und gesünder als immer essen gehen oder fertigkram zu kaufen, morgens nur Obst statt Bäcker.
da gehen die Investments durch die Decke für unsere Verhältnisse …
-M
„Wer besonders sparsam sein will, hat keine Kinder (ja, das klingt kalt, ist aber Fakt).“
Da ist leider viel wahres dran. Tauschen wollte ich trotzdem nicht. Aus meiner Sicht daher eine arme Sichtweise.
Ein gut bezahlter Job bleibt neben Sparsamkeit sehr wichtige Grundlage, um das Ziel finanzieller Unabhängigkeit vernünftig zu erreichen. Und da hakt es vielfach in D trotz guter Ausbildung. Beispiel: Der Reallohnindex in Deutschland ist 2017 um 0,8 % und damit trotz oft zitierten Fachkräftemangels (z.B. im IT-Bereich mit entsprechend besserer Bezahlung) nur sehr moderat gestiegen. In den vergangenen Jahren haben wir eigentlich so etwas wie ein Beschäftigungswunder erlebt, aber die Reallöhne haben darauf in vielen Bereichen fast gar nicht reagiert. Zeitarbeit und Co. drücken zunehmend auf die Löhne, nicht überall aber doch in immer mehr Sparten.
@Oliver:
Ich habe auch 1-2 Kollegen, welche von Aktien sprechen, doch ist deren investierter Betrag kaum der Rede wert. Manchmal habe ich das Gefühl, dass gewisse Personen einfach ein paar wenige Aktien im Depot haben möchten, um auch „mitreden“ zu können. Ich habe ohnehin die Erfahrung gemacht, dass es einige Menschen gibt, die sich bei kleineren Investmentbeträgen schon stark an der Performance orientieren. Grundsätzlich ist es doch so: In einem 1. Schritt ist es nur wichtig, dass man eine hohe Sparquote hat. Die Performance wird erst in einem 2. Schritt wichtig, da ein kleiner prozentualer Unterschied bei einem grösseren Vermögen dann nominal schon sehr viel ausmachen kann.
@ZaVodou:
Genau, den meisten Menschen fehlt die Fantasie und sie verstehen die „Kraft“ des Zinseszinses nicht, daher fangen sie gar nicht erst mit den Sparen an, weil es ja „ohnehin keinen Sinn“ macht…
@Albr:
Ich würde niemenden überreden wollen in Aktien zu investieren. Vielmehr ist es mir wichtig einer Person aufzuzeigen, was der Unterschied ist zwischen dem Wert und dem Preis einer Aktie, denn nur wer diesen (eigentlich banalen) Unterschied versteht, wird einen Kursrückgang einfacher verkraften können. Zudem nehme ich meinem Gegenüber jedes Mal die Illusion, dass es nur in eine Richtung gehen kann. Im Endeffekt muss man einfach einsehen, dass wir Menschen sehr unterschiedlich sind, insbesondere was die Emotionen betrifft. So gibt es Personen, welche mit Kursschwankungen besser umgehen können und andere, welche Schweissausbrüche bekommen und schlecht schlafen. Für Letztere sind Aktien definitiv kein geeignetes Instrument. Wie André Kostolany zu sagen pflegte:
„Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut Essen will bevorzugt Aktien.“
Auch die Politik muss für eine Aktienkultur in D mehr richtige Anreize setzen. Andere Nationen wie die USA oder Schweden machen uns vor, wie die Aktie vernünftig zum Einsatz kommen kann. Leider in D politisch nicht in Sichtweite. Auch daher tun sich viele in D noch schwer mit Aktien.
Ich habe sehr viel Erfahrung mit dem Gerichtsvollzieher an meinem damaligen Firmenstandort. Nicht das ich oder mein Geschäftspartner so über die Strenge geschlagen hätten, nein, es waren unsere Angestellten. Wir hatten z.B. genau so eine blonde Konsummaus im Vertrieb angestellt, die sich pleite geshoppt hat. Die hat das soweit getrieben, dass ihr nur noch das nötigste blieb und der Rest vom Gehalt gepfändet wurde. Bei einem anderen war es noch besser: Der hatte eigentlich gar nicht so viele Schulden, aber der hat einfach Rechnungen ignoriert. Dass dann eher kleine Summen zu vierstelligen Beträgen werden, hatte der gar nicht auf dem Schirm. Wegen einer Partnerbörse am Ende 2.000 EURO Schulden zu haben, weil man die einige Jahre nicht gezahlt hat, ist bitter. Den Herrn Gerichtsvollzieher wollte ich nicht oft sehen, der war wirklich unangenehm und unfreundlich. Dabei hatte ich die Schulden nicht selber. Wenn ich mit dem für meine persönlichen Finanzen häufiger konfrontiert werden würde, hätte ich auf das Thema auch keine Lust.
Bei dem mit der Partnerschaftsbörse und diversen anderen Schulden habe ich mir zumindest mal die Mühe gemacht, ihm da ein bisschen hinauszuhelfen. Ich habe mit allen Gläubigern verhandelt und außer dem Staat haben alle einer 40% Zahlung zugestimmt. Kontowechsel zu einer Bank, die den Betrag vorgestreckt hat und er war das alles innerhalb eines Jahres los. Aber leider kein Happy End, heute lebt er von H4 und hat wieder Schulden. Leuten ohne bewussten Umgang mit Geld ist selten zu helfen.
Mein damaliger Vertriebsleiter hat z.B. sehr viel gespart, ohne je davon etwas zu erzählen. Sein Bruder hat ihn auf diese Idee gebracht und beide haben sich nach und nach Immobilien gekauft. Er hat sich inzwischen ganz zur Ruhe gesetzt. Alles richtig gemacht, er genießt nur noch sein Leben.
Ich habe einigen engeren Freunden davon erzählt, was ich mach(t)e. Keiner spart in diesem Sinne. Einer hat zwar über die Jahre sehr viel gespart, aber dem liegen weder Aktien noch Immobilien. Aktien hat er nur von seinem Arbeitgeber, ansonsten hat er aber eine gute Summe auf dem Konto. Erstaunlicherweise war er stark mit Kryptowährungen involviert, aber das läuft momentan nicht mehr so gut. Das waren für seine Verhältnisse nur kleine Summen. Mein langjährigster Freund steckt alles in sein Haus, wo er mit seiner Familie lebt. Früher hat er mit Aktien spekuliert und besitzt immer noch ein paar. Eigentlich investiert er nicht schlau, hat sinnlose Versicherungsverträge (sagt er selbst) und hat einer Dame im Minirock eine baufällige 1-Zimmer-Altbau-Wohnung in Dresden in den 90ern abgekauft. Er ist immerhin glimpflich davon gekommen. Finanziell frei wird er nicht in seinem Arbeitsleben trotz gutem Verdienst. Zu viel Konsum. Ich denke, zu viel Konsum (auch wenn es nicht die berühmten Clown-Autos sein müssen) ist der Killer bei vielen Mittelstandsfamilien. Geld wird dadurch immer ein Thema sein.
Oben fragte jemand, ob es nach 100.000 EURO leichter werden wird, die 200, 300 oder 500k zu erreichen. Es kommt darauf an. Bei mir war es damals so, dass ich nach den 100.000 EURO erst mal euphorisch war und das nach ca. 2 Monaten schnell abgeklungen ist. Ich habe gesehen, dass ich bei 102.000 EURO war und es kam mir vor, als finge ich von vorne an. Klar, großes Ziel erreicht und es war mühsam und jetzt sowas. Das hat mir sehr viel mentale Kraft gekostet. Es wurde erst besser, als ich ca. 130.000 EURO erreicht hatte und ich auf einmal psychologisch merkte, dass ich jetzt eine ganze Ecke weg von den 100.000 EURO bin. Interessant war, dass schon zu der Zeit die Tagesschwankungen weit ab von meinen Tagesverdiensten lag. Was positiv war, ist der monatliche Dividendeneingang, der die Investitionssumme bemerkbar aufstockte. Der Anstieg von 100k auf 200k war insgesamt etwas schneller als der von 0 auf 100k, aber man darf es nicht unterschätzen. Es ist mit viel Anstrengung verbunden. Es ist immer noch wichtig, sehr viel Eigenleistung zu bringen. Von 200k auf 300k musste ich immer noch viel tun, aber die monatlichen Einnahmen haben mich schon sehr stark unterstützt. Bei Glück und steigenden Kurswerten kannst Du zusätzlich mal locker 30.000 EURO an Kurswert innerhalb recht kurzen Zeiträumen „reicher“ werden. Andersherum geht’s meistens schneller, aber da ich Schwankungen gewöhnt war, hat mich das nicht sonderlich beschäftigt. Persönlich bin ich auf die Dividende fixiert. Meine wichtigste Kennzahl ist der monatliche Cashflow und solange der steigt, ist meine Welt in Ordnung.
Fazit dazu: Ja, es wird mit höherer Summe immer einfacher, den nächsten Schritt zu erreichen. Trotz größerer Kurswertrückschläge bei fallenden Börsen. Mit Einzahlungen von verdientem Geld wird die Beeinflussung der Gesamtsumme immer weniger, weil das Depot sich in Regionen ändert, die mit deinen Investitionen nur am Rande zu tun hat. Der Effekt fing bei mir etwa bei 100k EURO an. Es ist aber trotzdem wichtig, weiter Beträge in das Depot einzuzahlen, weil diese Positionen sich ähnlich der vorhandenen auch weiter entwickeln werden. Man sollte versuchen, die Emotionen rauszulassen und stetig nach gut bewerteten Unternehmen suchen und in diese investieren. Will man den Kopf weitestgehend ausschalten, sind ETFs nach einer anfänglichen Lernphase die beste Wahl. Aber Einzahlungen sind enorm wichtig, selbst später noch und trotz stetig steigender Dividenden. Auch wenn man glaubt, dass die 2.000 EURO zusätzlich nur noch 0,5% des Kurswertes ausmachen und an einem Tag das Depot in die eine oder andere Richtung für gewöhnlich mit wesentlich höherer Kurswertänderung marschiert. Von daher nicht nachlassen.
Allen ein frohes Osterfest.
Oliver
Mir fällt das Sprechen darüber im Bekanntenkreis nicht so einfach. Ich habe gute Voraussetzungen: Ingenieurin, Freund ist Informatiker, keine Kinder, beide fahren wir mit dem Rad zur Arbeit. Die Situation ist auf die wenigsten übertragbar, sodass es kein Wunder ist, dass wir viel zur Seite legen. Zu argumentieren, dass jeder sein berufliches Glück selbst in der Hand hat, kommt da nicht gut an. Ich habe mit 16 Bewerbungen geschrieben, bin mit 18 in eine fremde Stadt gezogen, hatte kaum Freizeit. „Ja, bei dir ist das ja was ganz anderes..“ Manche tun so, als gäbe es 2 Arten von Menschen. Denen, den alles Glück der Welt zufliegt und sie selbst, die es so viel schwerer im Leben haben und deswegen nichts für in Unglück können. Bei Behinderungen oder schweren Erkrankungen stimme ich da zu. Aber jeder, der gesund ist, laufen, atmen, sehen, sprechen und denken kann, ist seines Glückes Schmied.
Wegen der Krise: Ich rate jedem dazu, sich erst mal ans Sparen zu gewöhnen. 10k auf dem Tagesgeldkonto zu haben, ohne den Drang es auszugeben. Vorher rate ich keinem, Geld an der Börse anzulegen. Das Geld auf dem TG-Konto beruhigt zudem, wenn das Depot rote Zahlen zeigt.
Lieber Tim,
schade, bislang habe ich Deine Tipps fast ausnahmslos für richtig und wichtig befunden. In einem Punkt in Deinem letzten Beitrag aber irrst Du völlig:
Wer viel Geld hat, aber keine Kinder haben will, weil diese ein Kostenfaktor sind, hat nicht verstanden, was es heißt, wirklich zu leben. Tatsächlich, eine armsehnliche Sichtweise.
Unsere Sparrate war perfekt in den letzten Jahrzehnten, wir haben die angestrebte finanzielle Unabhängigkeit längst erreicht, könnten jederzeit aufhören zu arbeiten. Aber unsere Arbeit wird uns wohl auch noch in den kommenden zehn Jahren (in erträglichem Maße genossen) einen Lebensinhalt geben. Unsere Tochter hat mittlerweile promoviert, besondere Freude haben wir seit einigen Monaten aber an dem aktuellen „Kostenfaktor“, unserem Enkel.
Der Mann einer Kollegin meiner Frau wollte von Anfang an keine Kinder. Das Ehepaar hat nahezu die gleichen Einkommensverhältnisse wie wir. Sie sind dennoch unglücklich. Ihr persönliches Unglück glauben sie mit Einkäufen und Alkohol vertreiben zu können, bis hin zu einer Alkoholsucht. Sparen, Glück (Zufriedenheit) und Kinder gehören zusammen. Sie sind kein Gegensatz, auch wenn die Kindererziehung tatsächlich in Deutschland nach wie vor zu wenig unterstützt wird – ebenso wie das Aktiensparen.
Kinder sind zwar für das Sparen nicht unbedingt förderlich. Das ist sicherlich richtig. Trotzdem sollte man bedenken das Kinder auch eine Art von Reichtum sein können. Das wird manchen erst bewusst wenn er/sie selbst welche hat. Mir wird dieser Aspekt hier im Blog zu einseitig betrachtet. Das aber nur am Rande.
„Ich rate jedem dazu, sich erst mal ans Sparen zu gewöhnen. 10k auf dem Tagesgeldkonto zu haben, ohne den Drang es auszugeben. Vorher rate ich keinem, Geld an der Börse anzulegen. Das Geld auf dem TG-Konto beruhigt zudem, wenn das Depot rote Zahlen zeigt.“
Ein guter Rat den sehr viele auch aus meinem Bekanntenkreis beherzigen sollten. Zu viele können nicht mit Geld umgehen. Wir versuchen es derzeit auch unseren Kids beizubringen. Gerade wenn irgendwelche Verlockungen anstehen.
@Tim:
Danke wieder für einen tollen motivierenden Artikel.
@All:
Ja das Thema „Sparen / Investieren“ habe ich auch schon hin und wieder bei meinen Arbeitskollegen angesprochen. Die Reaktion darauf ist, das die einen sagen sie leben heute und möchten was vom Geld haben und die anderen sagen das sie Schulden haben für Haus, Wohnung oder das neue Auto und nichts zum Sparen übrig haben. Auch ist der Tenor das ja der Aktienmarkt zu unsicher ist, weil die Kurse ja schwanken usw.
Im Familien- und Verwandschaftskreis interessiert sich die eine oder andere dafür, weil ich da das Thema immer in Verknüpfung mit der zukünftigen Rente ins Spiel gebracht habe, die ja nicht unbedingt üppig ausfallen wird.
@Ex-Studentin:
Ja das Gefühl kenn ich mit den 10.000 Euro aufwärts auf dem Tagesgeldkonto. Das gibt einen wirklich ein gutes Gefühl an Sicherheit wenn die Kurse mal wieder fallen und das Depot rot wird.
Wünsche allen ein schönes Osterfest.
@ all Frohe Ostern. Habe mir noch ein paar Eier in mein Portfolio gelegt.
@ Ruben
Genau so kenne ich das auch. Ich versteh die Menschen an der Arbeit nicht. Sie haben kein Bock, aber wenn du versuchst über die finanzielle Freiheit zu reden, stoßen Sie komplett ab.
Das ist aber nicht nur an der Arbeit. Gleichgesinnte fand ich bisher nur Online.
https://www.youtube.com/watch?v=oLWScthpAgY
@ M
Sorry ich hatte Monat mit Jahr verwechselt. Habe gerade Besuch hier. Es mach einfach Spaß zusammen zu feiern.
Ich finde Deine Orientierung auf Cashflow durch Dividenden gut. Du kaufst einfach Anteile an Unternehmen und damit einen Teil des Gewinns der in zukünftigen Dividenden ausgezahlt wird. In Krisen wird er nicht so heftig wie der vermeintliche Wert der Unternehmen einbrechen. Ich sehe Krisen einfach nur als Chance billig zu kaufen. Und Dich interessiert langfristig nur der Cashflow. Schiele nur nie zu sehr auf den aktuellen Wert oder rechne damit Steigerungen aus. Umso mehr sich die Kurse von den 4% entfernen umso mehr wird es korrigiert werden. Und dann ist man enttäuscht und verkauft im schlimmsten Fall wenn die Kurse am tiefsten sind.
Hallo und ein wunderschönes Osterfest.
Bei uns ist Ostern ein bescheidenes Fest. Logisch es gibt gutes Essen, wir gehen bei gutem Wetter raus in die Natur, aber außer einem Schokohasen und eine Kleinigkeit für die Kinder gab und gibt es bei uns jetzt keine Geschenke. Ganz anders bei Arbeitskollegen und Bekannten, da wird bis auf eine Ausnahme Ostern immer mehr zum kleinen Weihnachsfest, wie handhabt ihr das?
@100.000 €
Ich investiere hauptsächlich in Immobilien, dadurch habe ich gar nicht gemerkt, dass ich die 100.000€ spürbar überschritten hatte. Erst seit letztem Jahr schreibe ich meinen monatlichen Net Worth auf. Und die Steigerung ist meist ziemlich linear. Aber nach Sondertilgungen spüre ich jetzt immer mehr, wie mein Eigentumsanteil an meinen Wohnungen überproportional steigt. Ob das bei meinem Depot auch so sein wird, kann ich erst in ein paar Jahren berichten.
@FF,
Da ich Immobilien habe und sehr viel Arbeite, muss ich zwangsläufig manchmal Dinge im Büro erledigen, z.B. in der Mittagspause einen Handwerker anrufen und solche Sachen. Daher ahnen einige meine Arbeitskollegen das wir Geld haben.
Sonst ist es selten ein Thema. Ich merke, wenn ich über Geld spreche auch immer sehr schnell wie sich der Einzelne für das Thema erwärmen kann. Und es gibt enorme Unterschiede. Für viele ist schon eine Onlinebank ein Sakrileg. Andere sind aufgeschlossener, mein Chef fragt mich manchmal schon was ich so denke. Vor ein paar Wochen war es sein VWL sparen. Dann sage ich ihm meine ehrliche Meinung dazu. Jetzt hat er mir aber zufällig erzählt, dass er Aktien nicht mag, weil er dann täglich auf die Kurse schauen muss. Das ich das nur einmal im Monat mache konnte er gar nicht verstehen. Da Mr. Juni selbständig ist, glauben die meisten meiner Kollegen die es in der Firma erahnen, dass unser Vermögen durch ihn entsteht. Daher ist auch niemand neidisch.
Im Bekanntenkreis sind Investitionen kein Thema, ehr warum wir trotz 2 guter Gehälter nicht jedes Jahr einen oder zwei große Urlaube machen. Manchmal sage ich, wir hätten gerade große Investitionen getätigt, bisher wurde noch nie gefragt in was wir investieren. Ich denk die Leute glauben wir statten unsere eigene Wohnung besonders luxuriös aus. Manchmal muss auch der Unterhalt oder der Zeitmangel durch Mr. Juni’s Arbeit als Entschuldigung für unseren Konsumverzicht herhalten.
In meiner Familie, habe ich nur ein einziges Mal erzählt, dass ich dann ja nicht mehr arbeiten müsste. Meine Eltern investieren selbst seit den 70er, sie sind also aufgeschlossenes Publikum. Aber das Entsetzen meiner Mutter war so groß, ich hätte es gerne aufgenommen. Sie ist total stolz auf mich und darauf was ich erreicht habe, aber irgendwie ist ihr der Umfang meiner Sparanstrengungen und meiner Investitionen nicht bewusst. Ich bin von meinen Geschwister die Einzige, die die Gene meiner Eltern geerbt hat. Meine Geschwister sind auch sparsam setzen aber auf Eigenheim und Versicherungen.
Miss Juni habe ich vielleicht noch nicht überzeugt, aber immerhin vertraut sie mir soweit, dass sie ein eigenes Depot hat. Mein Argument ist immer, wenn mir mal was passieren sollte muss sie sich auch auskennen. So bringe ich ihr nach und nach immer mehr bei.
@Ex-Studentin,
10.000 € als Notfallpuffer ist eine guter Rat. Ich weiß, Tim meint das weniger völlig genügt. Durch seine Empfehlung kommt dann der Zinseszins auch schneller zum tragen, von daher hat es aus seinem Blickwinkel auch recht. Aber es ist sehr beruhigend zu Wissen, dass einiges im Leben passieren kann, bevor man mit leerem Geldbeutel im Regen steht.
Take care,
June
@June
Bei uns gibt es an Ostern keine Geschenke. Am Sonntag sind meine Brüder und ich bei unseren Eltern zum Kuchen. Mein Freund hat die obligatorische Packung Mon Cherie von mir bekommen. Wir schenken uns nach wie vor noch an Weihnachten und Geburtstagen was. Teurer wird es erst wieder, wenn es kleine Kinder in der Familie gibt. Da gibt es dann wieder Osternester und große Kartons.
@vonaufdenboden
coole Sache. Ich finde es super, dass ihr bald finanziell frei seid. Gratulation! Es geht doch, wenn man den Willen dazu hat – sogar mit Kindern. Danke fürs Teilen Eurer Story inklusive der Finanzen.
@-M
Die Vorstellungen sind hier breit gefächert. 6 k im Monat oder Jahr…
Auch die 100 k als Selbstläufer hängt von der Börsenphase, dem persönlichen Lebensabschnitt und den Investmentenscheidungen ab.
Pauschalisierungen sind manchmal wahr und häufig falsch. Man sollte das individuell sehen.
Die Börsenphase kann man nicht beeinflussen. Was Du beeinflussen kannst, ist die Sparquote und Dein Mindset.
@ZaVodou
„Viele Normalverdiener denken auch, dass die FU nicht möglich ist.“
Na ja, für die überwiegende Mehrheit wird diese Denkweise auch zutreffen. Die Frage ist, liegt es nur an der Denkweise oder sind unterschiedliche Ursachen (Promotoren / Anti-Promotoren) denkbar.
Ein „Normalverdiener“ wird Tim`s 30 k p. a. in Deutschland nicht sparen & investieren, wenn der Durchschnittsverdienst bei ca. 37 k € BRUTTO liegt.
@Kiev
richtig ich schaue nur nach dem Cash Flow. Durch langweilige Investments in Nahrung , Konsum, Tabak, Öl werden die Investments weniger schwanken als andere. Ok selbst da sind -50% locker drin, aber was soll’s, mein investiertes Geld ist „Konsumiert“ also weg für mich.
das mit den günstig kaufen seh ich genauso wenn’s knallt. Wenn man gerade bei den Aristokraten schön rein kommt und mit saftigen Cash Flows starten darf. Mit den 4% meinte ich, dass ich mit einer langfristigen Steigerung der Dividende um 4%p.a. Kalkuliere. Somit steigt mein Cash Flow auf mein eingezahltes Kapital einerseits durch Einzahlungen, reinvestierte Dividenden und andererseits durch die Erhöhungen der Dividenden quasi der doppelte Zinseszins für mich :-) -genau, und so lange die steigen ist alles ok….das limitiert halt auch die Unternehmen auf diese, die es schaffen durchgängig zu zahlen und zu erhöhen.
-M
@Ex-Studentin
seit dem Niedrigzins macht mir ein Tagesgeldkonto kein Spaß mehr. Dabei hatte ich witzigerweise gerade ein nettes Gespräch mit jemandem der genau diese 10.000€ konsequent auf dem Konto hat. Jetzt fasse ich mir an den Kopf, ob ich das nicht auch tun sollte. Das Argument was mir diese Person lieferte war : neue Zähne können leicht 5000 Euro kosten und dann ist es egal oft privat versichert oder GKV. Mein Argument, dass ich über 10 oder 20 Jahre die Hälfte der Kaufkraft verlieren würde, wurde genau mit dem Argument gekontert, dass man dann vor keiner Ausgabe , sei es Waschmaschine, Auto oder halt Zähne Angst haben müsse. Man erkauft sich mit dem Verlust auf dem Konto einen ruhigen Schlaf, ich überlege es mir.
Stur in fair-, besser unterbewertete „Dividendenperlen“ zu investieren lohnt sich definitiv. Habe diesen Monat die höchste Monats-Summe nach Steuern erhalten, 2.598,12 €.
Im kleinen Bekanntenkreis hat niemand Ahnung von Aktien. Ich habe es mir abgewöhnt, irgendwem zur Aktienanlage, bzw. zum Sparen und Investieren zu raten. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen und Meinungen hierzu. Soll jeder nach seiner Fasson „glücklich“ werden.
Es ist aber bekannt, dass ich in Aktien investiere. Vor ein paar Monaten (nahe Höchststand…) wollte jemand meine Meinung zum Bitcoin haben. Ich habe ihm dringend davon abgeraten und das auch ausführlich begründet. Einige Tage später sprach er mich wieder darauf an, weil in seiner Tageszeitung ein Artikel zum Bitcoin erschienen war, der genau meine Meinung darstellte. Heute (nach den Kursrückgängen) ist er mir dankbar und ich gelte bei ihm als „Finanzexperte“…(lach).
Die ersten 100k im Depot waren bei mir eher schmerzhaft, da ich im März 2000 mit einer deutlich höheren Summe begonnen habe, an der Börse „zu investieren“. Doch die 100k hatte ich schnell erreicht… leider von der höheren Ebene aus… Bis 2005 ging es auf gut 40k abwärts, dann habe ich „neu begonnen“ und langsam meine heutige erfolgreiche Strategie entwickelt und umgesetzt. Trotz weiterer drastischer Kursrückgänge (2008, -37,2%!) hat sich mein Depot vom Tiefstand bis heute gut ver-13-facht.
Den „Turbo“ bemerke ich erst seit 2014, als ich die 300k übersprang. Obwohl ich bald 59 jahre alt bin, spare und investiere ich weiter und habe noch niemals auch nur 1 € Dividenden oder Kursgewinne entnommen.
Gerade jüngere Menschen sollten langfristig investieren, um vom Zinseszinseffekt voll zu profitieren. Mein Eindruck ist, dass die Menschen keine Ahnung haben, wie enorm vorteilhaft sich dieser Effekt langfristig für sie auszahlt. Unser „steinzeitliches Gehirn“ kann eben nicht exponentiell denken…
Wünsche allen eine schöne Osterzeit
Ein Investmentbanker stand in einem kleinen mexikanischen Fischerdorf am Pier und beobachtete, wie ein kleines Fischerboot mit einem Fischer an Bord anlegte. Er hatte riesige Thunfische geladen. Der Banker gratulierte dem Mexikaner zu seinem prächtigen Fang und fragte, wie lange er dazu gebraucht habe. Der Mexikaner antwortete: „Ein paar Stunden nur. Nicht lange.“ Daraufhin fragte der Banker, warum er denn nicht länger auf See geblieben ist, um noch mehr zu fangen. Der Mexikaner sagte, die Fische reichen ihm, um seine Familie die nächsten Tage zu versorgen. Der Banker wiederum fragte: „Aber was tun Sie denn mit dem Rest des Tages?“ Der mexikanische Fischer erklärte: „Ich schlafe morgens aus, gehe ein bisschen fischen, spiele mit meinen Kindern, mache mit meiner Frau Maria nach dem Mittagessen eine Siesta, gehe ins Dorf spazieren, trinke dort ein Gläschen Wein und spiele Gitarre mit meinen Freunden. Sie sehen, ich habe ein ausgefülltes Leben.“ Der Banker erklärte: „Ich bin ein Harvard-Absolvent und könnte Ihnen ein bisschen helfen. Sie sollten mehr Zeit mit Fischen verbringen und von dem Erlös ein größeres Boot kaufen. Mit dem Erlös hievon wiederum könnten Sie mehrere Boote kaufen, bis Sie eine ganze Flotte haben. Statt den Fang an einen Händler zu verkaufen, könnten Sie direkt an eine Fischfabrik verkaufen und schließlich eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen. Sie könnten Produktion, Verarbeitung und Vertrieb selbst kontrollieren. Sie könnten dann dieses kleine Fischerdorf verlassen und nach Mexiko-City oder Los Angeles und vielleicht sogar New York City umziehen, von wo aus Sie dann Ihr florierendes Unternehmen leiten.“ Der Mexikaner fragte: „Und wie lange wird dies alles dauern?“ Der Banker antwortete: „So etwa 15 bis 20 Jahre.“ Der Mexikaner fragte: „Und was dann?“ Der Banker lachte und sagte: „Dann kommt das Beste. Wenn die Zeit reif ist, könnten Sie mit Ihrem Unternehmen an die Börse gehen, Ihre Unternehmensteile verkaufen und sehr reich werden. Sie könnten Millionen verdienen.“ Der Mexikaner sagte: „Millionen. Und dann?“ Der Banker sagte: „Dann könnten Sie aufhören zu arbeiten. Sie könnten in ein kleines Fischerdorf an der Küste ziehen, morgens lange ausschlafen, ein bisschen fischen gehen, mit ihren Enkelkindern spielen, eine Siesta mit Ihrer Frau machen, in das Dorf spazieren, am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit Ihren Freunden Gitarre spielen … „?
Amen
@ Claus,
ich glaube das ist wirklich das Problem, dass unser Gehirn das nicht kann.
klar ich kann es rechnen und ich sehe es grafisch vor mir. Und bisher bin ich über meinem Zeitplan und laut „Theorie“ kommt es auch genau so wenn ich einfach weiter mache wie bisher…. nur es ist am Ende doch sehr abstrakt wie aus 1300€ Dividenden p.a. Einmal 20k, 30k, 50k werden sollen. Ich „glaube“ es erst wenn die kommen haha :-) so lange heißt es sparen sparen und zusehen wie immer bissl mehr reintröpfelt und sich wundern das man immer noch im excel-Zeitplan liegt und es anscheinend wahr werden kann was man so rechnet :-)
-M
Ich habe kein Cash auf dem Konto, ich habe ein Gehaltseingang, den ich nicht aufbrauche, Dividenden und Zinseinkünfte je Monat, die unvorhergesehenes finanzieren können… falls ich tatsächlich neue Zähne benötige (wann auch immer) kann ich was zur Not verkaufen oder für kurze Zeit das Konto überziehen, bis dahin freue ich mich über Dividenden oder Zinseinkünfte…
@vonaufdenboden
Immobilie + 650 k Depot für Familie mit Kinder. Danke fürs Teilen der Info. Bin ähnlich unterwegs.
Wollt ihr es ohne Midijob probieren und die KV selber zahlen?
Ich / wir haben jeweils noch eine Teilzeitbeschäftigung, auch als Sicherheit.
Frohe Ostern
Mr. B
Wir sind all in. Kein „Notgroschen“. Und habe kein schlechtes Gefühl dabei. Sollte was unvorhergesehenes an Ausgaben aufkommen, wird halt in den Monat weniger als dir aktuellen 2T€ ins Depot gesteckt. In den letzten 5 Jahren waren wir ganze 14Tage im Dispo deswegen. Ich bin der Meinung dass ein Angestellter der jeden Monat geld zur Seite legen kann, kein Notgroschen braucht. Was ist das schlimmste das passieren kann? Ich musste was aus dem Depot verkaufen, dafür kann das Geld aber immme für mich arbeiten.
@June
Aktuell sind meine Mittagspausen auch mit Mail und Telefonaten mit Handwerker, Hausverwaltungen, Versicherungen und Mietern gefüllt. Entweder ist wochenlang nichts, oder alle Wohnungen gleichzeitig irgendwas…
@Tagesgeldkonto, Notgroschen ect.
Phuuuu……. so allgemein gesehen als Mensch und besonders als Frau bin ich sehr mutig. Ich habe Hypotheken, spiele an der Börsenlotterie ;) und bin kein Fan von Versicherungen. Aber auf dem Tegesgelkonto haben wir sehr viel Geld liegen und planen es auch nicht zu investieren. Dadurch, dass Mr. Juni selbständig ist, haben wir Rücklagen für ein Jahr. Das ist sehr viel, aber ich kann ruhig schlafen. Alles was darüberhinaus übrig ist, wird investiert. Erst in einigen Jahren wenn wir wirklich in Rente gehen wollen, möchte ich die Cashquote auf 3 Jahresausgaben plus ein bisschen Reserve aufstocken. Ich möchte dann quasi Geld für schlechte Börsenjahre anlegen. Auch auf die Gefahr hin damit Rendite zu verlieren.
Vielleicht ist es aber auch nur die Tatsache, dass ich in meinem früheren Leben oft diese Panik hatte, das unser Geld nicht reicht weil ich keine oder kaum Rücklagen hatte.
Take care,
June