Die Deutschen verarmen: Sie verdienen nur 1.869 Euro netto

Senioren haben es in unserer Gesellschaft immer schwerer. Viele leben am Existenzminimum.

Die Deutschen sind ziemlich arm. Nur 42 Prozent der Haushalte leben im Eigenheim. 58 Prozent sind Mieter. In Ost- und in Südeuropa liegen dagegen die Eigentumsquoten über 70 Prozent. Damit geht ein Grossteil des Einkommens im Ausland nicht weg für Mieten.

Der 2019er Weltwohlstandsbericht der Credit Suisse zeigt außerdem, dass Deutschen ein Netto-Medianeinkommen von nur 1.869 Euro verdienen. Mehr noch: 41 Prozent der Deutschen haben weniger als 10.000 Dollar Vermögen. Das ist ein Witz. Davon kann man keine Rente finanzieren.

Warum profitieren die Deutschen nicht vom weltweit zunehmenden Wohlstand? Es liegt daran, dass Berlin weder Immobilien noch Aktien fördert. Die Menschen meiden daher beide Assetklassen, die Wohlstand schaffen könnten. Die Masse der Bevölkerung vergibt somit die Chance, sich ein größeres Vermögen aufzubauen.

Die Deutschen hassen Aktien, lieben aber Lotto

Das Aktieninstitut ermittelte 2019 einen Rückgang des ohnehin schon geringen Aktieninteresses. Nur 9,7 Millionen Menschen (PDF) besitzen Anteilsscheine von Unternehmen oder Aktienfonds. Das entspricht 15 Prozent der Bevölkerung. Nur knapp jeder siebte Bundesbürger ab 14 Jahren ist Aktionär. Vergleiche das mit 2018: Damals hatten noch 10,3 Millionen Menschen Geld am Aktienmarkt. Es haben also 660.000 Menschen der Börse den Rücken gekehrt. Dieser Trend dürfte sich mit der Coronakrise verstärken.

Die Deutschen sind ein Volk der Aktienmuffel. Aber Lotto spielen sie begeistert. Weit über 21 Millionen Bundesbürger spielen gelegentlich Lotto. Das macht alles keinen Sinn. Rational ist das nicht. Besonders Frauen haben kein Interesse an Aktien.

Gerade Normalverdiener sollten ETF-Sparpläne abschließen. Jeder sollte versuchen 100, 200 oder 500 Euro in einen Sparplan jeden Monat zu geben. Das ist langfristig kein Spielgeld, sondern eine lukrative Anlage. Es geht einfach nicht, das gesamte Einkommen für Auto, Haus, Mode, Urlaub, Restaurant, Haushalt auszugeben. Wir brauchen etwas mehr Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente.

Ich möchte keine Werbung für Discountbroker (Affiliate) machen, aber sie bieten durchaus einen Lösungsweg an, um etwas gegen die Altersarmut zu tun. Fast jeder Fünfte über 65-jährige ist hierzulande wohlgemerkt armutsgefährdet.

Olaf Scholz will Aktionäre zur Kasse bitten

Die Politik sendet immer wieder falsche Signale. Bestes Beispiel ist Finanzminister Olaf Scholz. Seine geplante Aktiensteuer, die sogenannte Finanztransaktions­steuer, ist ein Graus. Sie macht die Aktienanlage unattraktiver. Sie bestraft Privatanleger, die monat­lich in Aktien investieren wollen. Es ist das Dümmste in meinen Augen, was man in dieser Krise tun kann. Er belastet die ohnehin schon geschundene Börse zusätzlich.

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Die Eurostaaten haben heute ein starkes und solidarisches Zeichen gesetzt, dass sie gemeinsam gegen die Corona-Krise kämpfen wollen. Mit der Einigung auf die Ausgestaltung der ESM-Kreditlinie haben wir die Voraussetzung geschaffen, den Rettungsschirm nun rasch scharf zu schalten, um Mitgliedstaaten schnell und zielgerichtet zu unterstützen. 240 Milliarden Euro sind eine kraftvolle Antwort, die die Eurostaaten in die Lage versetzt, besser durch die Krise zu kommen. Jetzt folgen hoffentlich bald das Programm zur Stärkung kleinerer und mittlerer Unternehmen in Europa durch die EIB und die Unterstützung von Kurzarbeiterregelungen durch die EU. Mit dem baldigen Ende des Lockdowns in den meisten Staaten steht nun die Arbeit am europäischen Fonds zum wirtschaftlichen Wiederaufbau an. #Eurogruppe #EU #Europa #ESM #Corona #Coronakrise

Ein Beitrag geteilt von Olaf Scholz (@olafscholz) am

Die Große Koalition schafft ständig neue Rahmenbedingungen zum Schaden der Aktienanlage. Kein Wunder, dass wir einen regelrechten Aktienverdruss haben.

Berlin legt den Bürgern durch eine verkorkste Steuerpolitik und ständig neue Besteuerungspläne Steine in den Weg. Dies wirkt sich negativ auf die Altersvorsorge aus.

Dabei steht das Rentensystem vor dem Kollaps. Immer weniger Beitragszahler finanzieren die Rente der Ruheständler, die immer älter werden. Es gibt Auswege aus der Krise. Deutschland braucht nicht mal das Rad neu zu erfinden. Es kann von den USA, Großbritannien, Australien, Kanada und anderen Ländern lernen. Dort sind Aktien eine wichtige Säule des Ruhestandssystems.

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3 Jahre zuvor

Ich verstehe Scholz schon.
Man muss das Geld bei denen nehmen die es haben und gleichzeitig sich nicht wehren können.
Zielgruppe:
Arbeitnehmer, Eigenheimbesitzer, private Investoren.
 
 

Ufuk Erdem
3 Jahre zuvor

Genau so ist es Kollege!
Druck machen auf die Politik, damit sich endlich mal was ändert! In den USA wird durch 401 k und die Möglichkeit Immobilienvermögen Steuerfrei aufzubauen dem Volk eine echte Hilfestellung gegeben. 
In Deutschland möchte man förmlich nicht, dass die Menschen finanziell frei werden. 

Nils
3 Jahre zuvor

Die Deutschen finden es doch supi, oder warum wird diese Art von Politik alle vier Jahre auf’s Neue bestätigt? Niedrigstes Medianvermögen in der EU laut EZB-Studie aus 2013, und seit kurzem laut OECD auch die weltweit höchste Abgabenlast. Immerhin etwas, in dem Deutschland Weltmeister ist, könnte man jetzt polemisch einwerfen. Geliefert wie bestellt. Ihr habt das so gewollt, ihr habt das so gewählt.

Ledig Einzelhandel
3 Jahre zuvor

Ich wünschte ich hätte über 1800€ im Monat, wisst ihr Aktienjünger eigentlich was man da draußen verdient? 
Nicht jeder kann oder will alles schaffen.
Nicht jeder ist stark und will reich wrden.
Wer sagt eigentlich das Reichtum ausschließlich mit Geld zu tun hat.
Habt ihr schon mal in Freiheit lebende Tiere beobachtet?
Sind die unglücklich oder unzufrieden?
Gibt es suizidgefährdete freie Tiere? 
Da draußen arbeiten jeden Tag Millionen Menschen im Niedrigsektor die sich soeben eine kleine Wohnung einen günstigen Urlaub im Jahr leisten können.
Hilft es denen sie ständig und dauernd daran hinzuweisen dass sie mehr tun müssen.
Und wenn sie dann genug hätten sollen sie Bohnen essen und kein Auto fahren oder mal ausgehen.
Was für eine Scheiße ist das eigentlich hier?
 

Stefan
3 Jahre zuvor

Alle meckern, aber gewählt werden die Ahnungslosen ja trotzdem. 
Nur wer wählt Sie denn dann?
Ich jedenfalls nicht!
Was die sehr gut können ist anderen immer etwas wegnehmen und dazu noch bekämpfen, wie die linken.Die ganze SPD ist so eine sinnlose, bürgerfremde Partei geworden, ekelhaft.

 

Ralf
3 Jahre zuvor

“In Deutschland möchte man förmlich nicht, dass die Menschen finanziell frei werden.”

So ist es. Und die Gehälter sind in vielen Branchen echt ein Witz. Manche Hartz4-Familie hat mehr als der fleissig arbeitenden Familienvater. Da gibt es echt große Probleme und Arbeiten lohnt immer weniger. Und sage keiner, das trifft mich nicht. Im Krisenfall (Scheidung, Krankheit etc.) ist das Vermögen aufgrund nur geringer Freibeträge schneller weg als mancher glaubt.

Aber es gibt trotzdem wenig Alternativen zur persönlichen Vorsorge. Umso dankbarer bin ich Tim für sein Engagement in Richtung Aktien und ETFs. Anlagen breit streuen. Wissen anhäufen. In die eigene Bildung investieren (nicht immer einfach).

Und in Blogs wie diesem mit Gleichgesinnten durchaus auch mal sehr kontrovers diskutieren. Hilft oft eben doch ein Stück weiter. Sorgen bereiten mir allerdings die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklungen. Protestparteien wie die AFD werden profitieren und radikale Ränder gestärkt werden. Auch wenn es derzeit weniger danach aussieht.

3 Jahre zuvor

Guter Artikel, denn er ist TRUE. Aber aufgeben gibt es nicht, deswegen Depot weiter ausbauen, mit oder neuer Steuer und irgendwann auswandern. Z.b. Georgien :)
 
@Nils,
aber welche Alternative gibt es denn deiner Meinung nach? Welche Partei ist denn echt wählbar?
 

Rüdiger
3 Jahre zuvor

@Tim:
Wo liegt das Netto-Medianeinkommen in Amiland?
Wo liegt es, wenn ich 401k herausrechne? Wo liegt der Median für 401k?
Wieviel Prozent in Amiland haben weniger als 10.000$ Vermögen?
 

3 Jahre zuvor

Also dass man unbedingt Eigenheimbesitzer sein muss, weiß ich nicht. Ich möchte immer zur Miete wohnen, um flexibel zu bleiben und kein Kapital zu binden. Jedoch Immobilien an andere vermieten.
Beim Durchschnittslohn war ich aber geschockt, ich verdiene ein vielfaches vom Median je nach Monat und fühle mich zwar finanziell sicher, aber keineswegs komplett abgesichert oder besonders “reich”, vor allem mit Blick auf Rente, Kinder, etc..

Al Bundy
3 Jahre zuvor

@Ufuk Erdem
Das stimmt so nicht. In Deutschland kann man eine Rürup-Rente mit ETFs abschließen. Damit hat man im Jahr 2020 90% steuerliche Entlastung. Eine Beitragsgarantie ist nicht gefordert. Also es ist alles nicht so schlimm, bitte auch Butter bei die Fische lassen. Wir haben einen 401k Equivalent.

@Tim Danke für die harten Fakten und eine permanente Motivation.

@Tim oder einer der USA-Kenner, kann ich 401k irgendwann auszahlen lassen oder vererben und wie sieht es mit der Besteuerung. Irgendwie gibt es keine direkte Info dadrüber.

Insgesamt zur Politik, denke ich, dass immer die Mehrheit gerettet wird: Siehe DDR, Rettung von Griechenland und Spanien. Gerade jetzt Lufthansa voll mit Geld gepumpt.
Damit erkläre ich mir die aktuelle Politik => rette viele, opfere wenige. Das schlimmste ist, dass diese wenige nicht rebellieren werden.
 
Seien wir ehrlich mit uns. Das einzige, was eine Regierung möchte ist die nächste Legislaturperiode. Es gibt ein Markt der Wähler und dieser Markt wird bedient. “Die Schuld” trägt nicht die Regierung, sondern die Wähler.
 
 

Chris
3 Jahre zuvor

Das die Deutschen sich vor allem scheuen, was ein gewisses Risiko beinhaltet ist einfach der Generation, die jetzt in Rente geht (Boomer und davor) geschuldet. Haben ja von ihren Eltern die nachm Krieg nicht mehr viel hatten es so gelernt.
Ich sehe es bei den jüngeren meiner Generation, das schon viel investiert wird, gibt auch viele die halt alles konsumieren.
 
Großes Problem sind halt die größtenteils niedrigen Löhne, sofern man nicht gerade in der Auto-/Metall-/Chemie- oder Pharmabranche  und bei keinem Konzern ist.
 
Das kombiniert mit der hohen Steuer und SV-belastung bereits bei den geringen Löhnen gibt halt vielen den Todesstoß, da bleibt halt nicht viel über. Ok die 6 € in der Woche für’s Lottolos und dem Traum vom großen Gewinn sind noch drin.
 
Politisch gesehen wird’s ja spannend was wir nächstes Jahr bekommen, sollte corona bis dahin noch eine Rolle spielen sieht´s wohl wieder nach CDU/SPD alles wie gehabt schlecht aus. Oder wir sterben bis dahin wieder den Klimatod und es wird sowas wie Rot/Rot/Grün, was DE höchstwahrscheinlich endgültig den Todesstoß geben wird.
 
Aber trotzdem will man sich ja nicht beschweren, immerhin sind die Chancen in DE gering an Hunger zu leiden, ohne Wohnung dazustehen oder im Kugelhagel draufzugehen relativ gering.

Al Bundy
3 Jahre zuvor

@all etwas off-topic. Ich bin ein MINT-Typ und habe von VwL und BWL echt keine Ahnung.

Kann mir einer erklären, was gerade mit COVID abgeht
=> Eine Krise ist da: wir haben Arbeitslosigkeit in den USA, Kurzarbeit in Deutschland, Insolvenzen (Hertz, Lufthansa, usw.), . Urlaubsregionen sind gesperrt (keine Touristen)

=> Eine Krise ist nicht da: Gleichzeitig ein Aktien-Aufschwung, Immobilienpreise in DE steigen, “weiter so” Rufe, kaum Sorgen in der Presse, Regierung geht auf die Wirtschaft nicht ein. Das einzige was gefordert ist, ist eine Öffnung der Kindergärten, Schulen und Krippen. Grenzen sollen zu bleiben.

Was zum Teufel ist hier los,
 
Sorry für Dumme Fragen
 

Petra
3 Jahre zuvor

„Lustig“ ist, dass die Deutachen angeblich  so reich sind. Betrug und Verdummung  und die meisten ändern und ahnen gar nichts.

3 Jahre zuvor

Ich denke nicht das Menschen dumm sind. Die Wahrnehmung ist unterschiedlich. Ein Unternehmer sieht die Welt anders als ein Arbeitnehmer. Ein Single sieht die Welt anderst als jemand mit Kindern. Betrug gab es immer schon und ändern oder anpassen kann jeder für sich selbst entscheiden. Wer aber vielfach unzufrieden ist, sollte meiner kleinen Meinung was ändern.

Lejero
3 Jahre zuvor

@Al Bundy:
Nicht das ich eine Kristallkugel hätte, aber die Erklärung für mich ist folgende: an der Börse werden zukünftige Erwartungen gehandelt, das heisst aktuell geht die Mehrheit der Marktteilnehmer davon aus, dass Corona an sich mittelfristig unkritisch ist. Ausserdem werden weltweit ca. 10 Billionen Euro in den Geldkreislauf gepumpt. D.h. die Welt geht nicht unter und das Geld muss irgendwo hin –> steigende Kurse 

Chris
3 Jahre zuvor

Alternative Anlageformen gibt’s ja eh kaum noch:
-Auf Giro- und Tagesgeld gibt’s nix oder sogar negativ
– Festgeld max 1 % Laufzeit bei 1-2 Jahren
 – Vermietung Immobilie in Großstädten: durchschnittlichen Rendite bei jetzigem Kauf max 2-3 %, zusammen mit all dem Klumpenrisiko (Ausfall, Mietnomade, Brand, Baumängel, Ärger mit Mietern)
 – Staatsanleihen sind auch fast nix mehr oder sogar negativ
 – P2P unsicher wie Hölle, ein Haufen Ärger
 
Bleibt noch die Kohle zu nehmen und selber Unternehmen zu gründen oder evtl. sich an lokale Firmen zu beteiligen, wobei man da auch wieder Klumpenrisiko hat.
 
Würden Deutsche, deutsche Aktien wie Immobilien in Großstädten behandeln werden, wären 40-er KGV total üblich, aber Aktien sind ja immer überbewertet und wenn sie es nicht sind geht gerade mal wieder Welt unter (Finanzkrise, Corona).
 
Den Artikel werden die meisten ja kennen:
https://www.welt.de/wirtschaft/article207627587/OECD-Bei-Steuern-und-Abgaben-ist-Deutschland-Spitzenreiter.html
 
Schon traurig, wenn Deutschland sich freuen kann absoluter Spitzenreiter bei Steuern und SV zu sein.
 

Chris kross
3 Jahre zuvor

Wir brauchen einfach eine Steuersenkung für alle die unter 100.000 a Jahr verdienen.
Über 40% Abgaben darf nicht sein. Dann kann man mehr Wirtschaft ankurbeln und sparen. Am besten Maximal 25-30% maximal an insgesamt Abgaben.
1900€ is meiner Meinung nach schon ein gutes Gehalt… Drunter sollte es natürlich bei 100% Job nicht sein. Aber gibt’s genug leider. Die Politik muss Abgaben senken.. es kann nicht jeder Abteilungsleiter oder Anwalt sein. Aber wie soll man Abgaben senken wenn Frankreich und Italien Geld fordern… Bürgen wir für Länder die seit 40 Jahren Misswirtschaften, obwohl 40% der deutschen selbst die Kohle in Form von Abgaben Senkung gut brauchen könnten. Aber immer Freundlich grinsen und winken.
 
 

Paluma
3 Jahre zuvor

Kross die Frage ist doch. Warum wird Arbeitseinkommen bei einem Bruttogehalt von 2000 € überhaupt besteuert.

Guter wenn auch trauriger Beitrag…. ich kenne viele Menschen in meinem Umfeld, die noch mit deutlich weniger Geld auskommen müssen und aber extreme Mieten zahlen müssen. Das ist einfach nur lächerlich…. Respekt, wer es von denen noch schafft zu sparen… und freiwillig arbeiten geht und sich nicht auf Harz 4 ausruht.
Jeder ist sein Glückes Schmied, nur sollte der Weg nicht über Lotto spielen gewählt werden.
 
Gruß Stefan von
Familien Finanzen im Griff

3 Jahre zuvor

Freie und vom Staat unabhängige Bürger, durch selbsterarbeitendem Wohlstand, sind weniger kalkulierbare Wähler…

Stefan Müller
3 Jahre zuvor

Die Steuern beim Brutto von 2000 sind sehr gering. Die Sozialabgaben wie KV, RV sind dann relevante Positionen.
Die Politik ist doch einfach zu verstehen. Wenige Aktienbesitzer und viele Mieter -> Aktienbesitzer besteuern und mieterfreundliche Gesetze auf Kosten der Vermieter -> mehr Altersarmut und damit mehr Wähler für Umverteiler(Linksblock).
Umgekehrt: Wenn alle Immobilienbesitzer und Aktionäre wären, würde es niemand wagen, diese zusätzlich zu belasten.
Die meisten Deutschen haben sehr hohe Wohnansprüche und leben deswegen oft zur Miete. In anderen Ländern sind Wohnungen oft viel kleiner und einfacher ausgestattet, aber dafür Eigentum. Dort gilt oft, lieber eine 45qm Zweizimmerwohnung als Eigentümer als 3Zimmer 80qm als Mieter.

3 Jahre zuvor

Es stimmt das viele Bürger im Niedriglohnsektor arbeiten müssen, das dies nicht gerecht ist kann ich nachvollziehen und kritisiere dies auch, jeder sollte von seinem Einkommen leben können. 
Ein Grundentgelt in Höhe von 2000€ sollte jeder Arbeitnehmer haben. Dann könnte man sich auch die sozialen Zuschüsse sparen. Wichtig wäre das man erkennen kann das sich Arbeit lohnt. 
Was ich nicht nachvollziehen kann sind immer diese Ansprüche das man in den Urlaub fahren muss, ich bin seit 20 Jahren nicht mehr im Urlaub gefahren und bin deshalb auch zufrieden.
Ich habe zu Beginn meines Arbeitslebens nach der Ausbildung 1100€ netto verdient und zusätzlich ein450€ job, damit konnte ich auch leben und mir ein anständiges Leben leisten, klar ich war Single und lebte noch bei meinen Eltern damit waren meine Kosten gering, auch das ist keine Schande.
Mit der Zeit habe ich mich weitergebildet und das nebenbei und das hat sich auf jeden Fall ausgezahlt finanziell und persönlich
Heute verdiene ich ca.2500€ und habe ein Eigenheim. 
In Aktien investieren ich seit 20 Jahren immer wieder, deshalb kann ich die jammerei  nicht nachvollziehen wenn es immer heißt das kein Geld zum investieren da ist. Auch kleine Beträge können große Summen werden. 
Wenn jetzt Politiker über Unternehmen herfallen sie sollen keine Dividenden zahlen wenn sie Kurzarbeitergeld erhalten dann nervt das ganz schön, denn aus den gezahlten Dividenden erhält der Staat Steuern die ich gerne zahle solange ich Dividenden bekomme und zum anderen will der Staat das Unternehmen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken denn die Alternative wäre die Entlassung und das will der Staat auch nicht.
Daher jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich und nicht der Staat also Aufstehen und zusammenreissen und fleißig arbeiten, dann erreicht man auch was im Leben, von nichts kommt nichts und Vorsorge schadet nie, ob am Sparkonto oder eben durch Vermögensbildung, seit nicht neidisch was andere haben sondern versucht es Ihnen nach zu machen.

Ufuk Erdem
3 Jahre zuvor

@Al Bundy: das stimmt nicht ganz. Rurup ist viel stärker reguliert (dadurch teurer!), der Arbeitgeber beteiligt sich nicht (im Gegensatz zu 401k), man muss bis zum Rentenalter warten, etc..
Vergleichbar, aber bei weitem nicht ebenbürtig. 

Thorsten
3 Jahre zuvor

Heute viele interessante Beiträge,
nicht das übliche linke Gejammer
mit Blick nach unten und heißa, Dividenden zurück halten wäre doch sooo solidarisch.
Was ist passiert ? Was hat euch aufgeweckt ?

Die Inflation kommt :
https://www.journalistenwatch.com/2020/05/24/kreative-abzocke-corona/
Die Pauschalen werden eines Tages verschwinden, der Gesamtpreis wird durch Preiserhöhungen bleiben.

Daniel
3 Jahre zuvor

Ich wünschte ich hätte über 1800€ im Monat, wisst ihr Aktienjünger eigentlich was man da draußen verdient? 
Glaubst Du mein Verdienst den ich nehme um ihn zu investieren wächst auf Bäumen? Natürlich weiss ich was “man da draußen” verdient.
 
Nicht jeder kann oder will alles schaffen.
Ist auch jedem freigestellt, dann darf man aber auch nicht herummotzen wenn das Leben im Alter nicht so schön ist wie man es sich vorgestellt hat.
 
Nicht jeder ist stark und will reich wrden.
aber jeder kann sich stärker machen wenn er sich anstrengt. Das gilt insbesondere für Diejenigen, die noch 2-3 Jahrzehnte bis zur Rente haben. Und ich glaube es ist nicht Grundtenor dieses Blogs oder des durchschnittlichen Aktiensparers “reich” zu werden, sondern die immer größer werdende Lücke zwischen Erwerbseinkommen und dem, was einem im Alter zugestanden wird, auszugleichen.
 
Wer sagt eigentlich das Reichtum ausschließlich mit Geld zu tun hat.
Hat das hier irgendjemand gesagt oder behauptet?
 
Habt ihr schon mal in Freiheit lebende Tiere beobachtet?
Sicherlich, aber ich beobachte sie lieber aus einem teuren Fernglas und dem Ausblick in mein privates Heim mit gemütlicher Ausstattung zurückzukehren und mir ein vernünftiges Essen zu gönnen statt im Alter jeden Euro zweimal umzudrehen.
 
Sind die unglücklich oder unzufrieden?
Sie sind auch Selbstversorger wie die meisten Tiere. Der Mensch hat bewusst und mit größtem Erfolg den Weg weg vom Selbstversorger gewählt und hat Tätigkeiten ausgegliedert und Menschen überlassen die den ganzen Tag nichts anderes machen und das sehr gut können. Ein Spezialist ist immer besser als ein Generalist. Und da man gemerkt hat dass das mit dem direkten Tauschen so eine Sache ist, hat man das Geld erfunden, was wiederrum dazu führt dass es schon leicht vorteilhaft ist welches zu haben um seine Bedürfnisse adäquat zu befriedigen.
 
Da draußen arbeiten jeden Tag Millionen Menschen im Niedrigsektor die sich soeben eine kleine Wohnung einen günstigen Urlaub im Jahr leisten können.Hilft es denen sie ständig und dauernd daran hinzuweisen dass sie mehr tun müssen.
Die typische “aber schaut mal, in Afrika gehts denen auch noch schlechter” Totschlag-Diskussion. Nach unten zu schauen ist immer einfach, denn es gibt immer welche denen es noch schlechter geht. Das ändert aber nichts daran dass hierzulande etliche Millionen Menschen selbstverschuldet unter ihren Möglichkeiten lebt. Eine klare Priorisierung der Ausgaben auf Nennenswerte Dinge würde einen großen Batzen der Probleme hierzulande lösen.
Und ja, ich bin der Meinung das jemand der mit Mitte 20 in einem Niedriglohnsektor arbeitet durchaus die Möglichkeit hat sich fortzubilden und zu wachsen. Das das ein vielleicht 55 Jähriger nicht mehr kann dem alle Gelenke wehtun mag stimmen. Und für einen großteil der Niedriglohner geht das Geld ohnehin in Konsum auf weil man von der Hand in den Mund lebt. 
 

Wolke
3 Jahre zuvor

Manche deutsche Ökonomen sind ja jetzt auf die glorreiche Idee gekommen, anderen „EU-Freunden“, die intelligenter investiert sind und dadurch mehr Vermögen haben, etwas wegzunehmen.
In der irrigen Annahme, diese „Freunde“, bei denen sie sonst gerne Urlaub machen, seien an ihrer „Verarmung“ Schuld.

karl heinz baedorf
3 Jahre zuvor

Alles interessante Beiträge. Eine wichtige Sache wird aus welchem Grund auch immer nicht angesprochen ?
Unser Wasserkopf an Beamten muss ohne Wenn u. Aber weg. Warum haben diese Leute all diese Vorteile ? Privatversicherung im Krankheitsfall, Pensionen die in den letzten Jahren einfach selbstbestimmend von  einzelnen Berufsgruppen (Militär) kurz
vor dem Abgang nochmals befördert werden und uns normalen Rentner alle auslachen ? Beamte in der Justiz. Ansonsten normale Arbeitnehmen.
Lagard verurteilte aber nicht bestrafte Täterin in der jetzigen Position ? Röschen mit Millionen gekungelt – wird alles unter den Teppich gekehrt ? Der ganze Rattenschwanz EU-Beamte mal ausmisten und mit kleinem Personal neu anfangen. Deutschland muss sich erstmal von der Illusion Merkel befreien s
sonst wird das alles nichts.
 
 
 
 

Rüdiger
3 Jahre zuvor

Und ja, ich bin der Meinung das jemand der mit Mitte 20 in einem Niedriglohnsektor arbeitet durchaus die Möglichkeit hat sich fortzubilden und zu wachsen.
 
Ja, jeder hat diese Möglichkeit, aber nicht alle. Und selbst wenn die Millionen Billiglöhner plötzlich fortbildungswütig, erfolgsorientiert und arbeitsgeil werden, glaubst du, dass alle einen gut dotierten Job finden (wo sollen die Jobs denn herkommen? Gibt es Millionen solche freie Stellen/solche Jobs in D?) können und niemand mehr im Billiglohn-Segment (Paketbote, Regale einräumen, Call-Center, …) arbeiten muss, um über die Runden zu kommen? Wovon träumst du nachts?  ;-)
 

Ralf
3 Jahre zuvor

Die Akademikerquote steigt in Deutschland seit den 1960er-Jahren stetig an. Immer mehr nehmen ein Studium auf anstatt eine Berufsausbildung zu absolvieren. Dazu kommen relativ hohe Gehälter im IT-Sektor. Wenn man sich dann das Netto-Medianeinkommen von 1869 € anschaut, ist das Ganze angesichts der Akademisierung noch dramatischer zu sehen.

Daniel
3 Jahre zuvor

Ja, jeder hat diese Möglichkeit, aber nicht alle. Und selbst wenn die Millionen Billiglöhner plötzlich fortbildungswütig, erfolgsorientiert und arbeitsgeil werden, glaubst du, dass alle einen gut dotierten Job finden (wo sollen die Jobs denn herkommen? Gibt es Millionen solche freie Stellen/solche Jobs in D?) können und niemand mehr im Billiglohn-Segment (Paketbote, Regale einräumen, Call-Center, …) arbeiten muss, um über die Runden zu kommen? Wovon träumst du nachts?
ja, die gleiche Logik kann ich aber auf alles anwenden. Jeder kann morgens zum Bäcker gehen und dort einkaufen, aber nicht alle. Glaubst Du wirklich dass sich 100% der Niedriglohnbelegschaft hinsetzt und dann anfängt sich fortzubilden? Das wird nicht passieren. Um bei deiner Aussage zu bleiben: Wovon träumst du nachts? Dennoch gestaltet sich für jeden die Option mehr aus seinem Leben zu machen. -> oder auch nicht. 
Das was du aufzählst sind Jobs die in einigen Jahrzehnten vermutlich gänzlich von Robotern ersetzt werden. Es ist also nicht die Frage OB sondern WANN. Und genauso wie alte Jobs verschwinden ergeben sich immer wieder neue. 
Mit den Aktien ist es doch genau das gleiche und deswegen halte ich diese Staats-Aktien-Aufkauf-Programme zur Rentenvorsorge auch für schwachsinnig. Es ist eben NICHT MÖGLICH dass sich alle an Aktien bereichern können. (Nahezu) jeder hat die Möglichkeit dazu, wenn aber plötzlich die ganze Welt Aktien kaufen würde wäre damit nichts erreicht.

3 Jahre zuvor

@ Rüdiger
Woher kommen heutzutage Erntehelfer in Deutschland? Wer übernimmt in einem großen Anteil die Altenpflege?
Pakete könnten auch in größerem Maße an Packstationen geliefert werden. Oder teilweise automatisiert ausgeliefert werden.
Es ist möglich, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung höher qualifizierte Jobs durchführt. Dies führt dann allerdings auch zu Preissteigerungen in beispielsweise dem Immobiliensektor. Dennoch hätten wir im Ländervergleich mehr Wohlstand und damit Möglichkeiten.
Vielleicht kann es in Zukunft auch viele hoch qualifizierte Jobs geben. Die Arbeitnehmer müssen diese auch nicht in Vollzeit ausführen. Warum werden die meisten Menschen nach Zeit und nicht nach Leistung bezahlt?
In Wirklichkeit wird so ein Scenario aber nie auftreten. Es ist heute weiterhin möglich mit einem ähnlichen Bildungsstand wie vor 200 Jahren zu leben. Man könnte seinen Kindern ein Stück Land in einer sehr günstigen Region in Deutschland geben. Da könnten sie einen Verschlag bauen und ihr eigenes Essen anbauen und Überschüsse am Markt anbieten. Ob die Kinder das wohl so möchten?
Vielleicht möchten die Kinder auch reisen? London, Paris oder New York… Vielleicht möchten sie mal einen Tesla fahren. Und die neusten Videos von Netflix auf Apple Produkten ansehen. Wenn sie das alles möchten, müssen sie eine Ausbildung erreichen mit dem sie das finanzieren können. Hochpreisige Länder wie die Schweiz sind hier im Vorteil. Da wird jede Auslandsreise zum Billigurlaub.

Slowroller
3 Jahre zuvor

Wenn die, denen es gut geht jammern, nervt das noch mehr als wenn nur jammern, die es in der Hand hätten etwas zu verbessern.
Aber ehrlicherweise war Tims Artikel dafür auch prädestiniert. Dass die Transaktionssteuer in der jetzt geplanten Variante Blödsinn ist weiß wohl jeder. Trotzdem wird es hier niemanden von der Sinnhaftigkeit trotzdem zu investieren abbringen.
Bei Vergleichen von Systemen muss ich dann auch weiträumiger vergleichen: Wenn man schon der Abgabenweltmeister ist, dann sollte man aber dazu erwähnen, dass man damit eine bedingungslose Kranken- und Pflegeversicherung erwirbt, kurzfristig Arbeitslosengeld bekommt und am Ende eine Umlagerente bekommt, die unabhängig vom Wirtschafts- und Finanzsystem ist. Auch da kann man viel kritisieren – man sollte es aber dennoch in die Vergleiche mit einschließen.
 

Rüdiger
3 Jahre zuvor

Dennoch gestaltet sich für jeden die Option mehr aus seinem Leben zu machen.
 
Ja, für jeden, aber nicht für alle. Jeder hat auch die Option, Geschäftsführer, Hauptabteilungsleiter, Vorstand bei einem internationalen Konzern, … zu werden. Was soll also das ständige Gejammer wegen Steuern und Abgaben? Strengt euch an, macht was aus eurem Leben, besetzt die (unverschämt) gut bezahlten Jobs … dann könnt ihr über die Steuern und Abgaben kalt lächelnd hinwegsehen  ;-)
 

Der Hähnchenmann
3 Jahre zuvor

Tja, selbst Schuld der Deutsche Michel.Die Deutschen rühmen sich ja gerne über ihre “stabilen Regierungen”, die teilweise Jahrzehnte andauern und warnen mit Fingerzeig vor Verhältnissen wie in Italien. Das Problem ist dabei, dass der Deutsche Veränderungen dermaßen scheut, dass er selbst dann die gleichen Leute wählt, wenn sie ihm schaden. Die sogenannte Rentenlücke ist schon seit Jahrzehnten bekannt und trotzdem nimmt die Ausgabenseite permanent zu, sei es durch Steuergeschenke an die (immer größer werdende) Gruppe der ältere Bevölkerung sowie einer ungebremsten Migration in das Sozialsystem, was seit 2015 nicht einmal mehr kritisiert wird. Anstatt die Haushalte darin zu unterstützen, privat für ihre Altersvorsorge zu sorgen, werden ihnen noch zusätzliche Steine in den Weg gelegt. Es ist wie in einem Irrenhaus.
Klar ist für mich, diesen Zirkus werde ich nicht bedingungslos mitmachen. Ich bin durchaus bereit im Zweifel mit meinen Füßen abzustimmen.

3 Jahre zuvor

Na läuft doch alles nach Plan für die Sozis.
Je ärmer und dümmer das Wahlvolk, desto besser für die…
Grüne, LINKE und SPD sind definitiv nicht wählbar. AfD auch nicht.
Bleiben leider nur CDU und FDP. Und da wir immer mehr Alte/Rentner haben hat eine FDP mit ihren liberalen, freiheitlichen Ansichten nicht die geringste Chance. Armes Deutschland…

chn
3 Jahre zuvor

Gegen eine Finanztransaktionssteuer habe ich überhaupt nichts. Sie hält mich nicht vom Investieren ab, weil sie so gering ist, dass sie garnicht weiter auffällt. Es gibt nun wirklich wichtigere Dinge, als sich über diese Steuer aufzuregen.
Ich verstehe nur nicht, warum Derivate und der Hochfrequenzhandel nicht besteuert werden sollen, obwohl da richtig gezockt wird und Geld zu holen wäre. Im Gegenzug könnte man ja den Steuerfreibetrag auf Dividenden massiv anheben und/oder die Rentenkasse entlasten.

Paluma
3 Jahre zuvor

Dennoch gestaltet sich für jeden die Option mehr aus seinem Leben zu machen
Dazu benötigt es ein gewisses Maß an Selbstreflektion. Und ein bisschen Biss :-)
Ich hatte eine Helferstelle ausgeschrieben und nach 18 Monaten endlich geschafft sie zu besetzen. Ein junger Syrer ist es geworden. Er bekommt 11,5 € die Stunde. Für einen Jungen Mann, der nicht gut deutsch spricht und ohne eine Ausbildung ist,bestimmt nicht das schlechteste Gehalt. Nach und nach wird dann je nach Entwicklung der Lohn angepasst.
Auf die Paketarbeiter und Amazon Picker im Niedriglohnsektor habe ich vergebens gewartet.
War wohl doch bequemer dort :-)

Slowroller
3 Jahre zuvor


Mit dem Dümmer scheints ja schon ganz gut geklappt zu haben. Ich frage mich nur ob die Strategie aufgeht, wenn die “Sozen” bei knapp 20 % rumkrebsen und selbst sie diese nicht wählen.
@Hähnchenmann
Selten soviel Mist in einem Beitrag gelesen. Aber ich hoffe sie nutzen ihre Füße asap – tschüss!

Marsupilami
3 Jahre zuvor

Sry, ich bin sonst nur stiller Mitleser aber darauf muss ich einfach mal reagieren:
Glaubst Du mein Verdienst den ich nehme um ihn zu investieren wächst auf Bäumen? Natürlich weiss ich was “man da draußen” verdient.
Weil du genau weißt, wie die Welt funktioniert. Du genießt den Luxus das wissen zu dürfen während andere über ihre Dorfgrenze oder ihren Bildungshorizont hinaus nie weiter gekommen sind. Manche weil sie es selber so wollten und andere die raus gewollt hätten, es aber schlichtweg nicht konnten weil sie einfach kein Geld hatten und keinen Job um welches zu verdienen.
Ist auch jedem freigestellt, dann darf man aber auch nicht herummotzen wenn das Leben im Alter nicht so schön ist wie man es sich vorgestellt hat.
Das hat nichts mit Vorstellung zutun sondern damit, dass es Menschen gibt die im Lebensverlauf so unglaublich gedemütigt worden dass sie nie die Gelegenheit hatten sich irgendwelche Vorstellungen von der Zukunft zu machen oder sich selbst aufgegeben haben. Herummotzen ist alles was denen bleibt und das willst du denen auch noch nehmen? Der Großteil der Menschen ist nicht für ihre Lebensumstände schuld. Sry, aber wenn einem von Kleinauf eingeredet wird Riester, Rürup, BAV und der ganze andere deutsche Schwachsinn sind gut und alternativlos, denen kannst du nicht zum Vorwurf machen, wenn sie sich für diese Produkte entscheiden, welche nachweislich von Banken & Versicherungen dazu ausgenutzt werden von den Geringverdienern das wenig Ersparte zur eigenen Bereicherung noch weiter zu dezimieren. Das daraus dann Misstrauen erwächst und man sich lieber ins Betongold flüchtet oder eben garnichts macht, frei nach dem Motto “Ich bin arm geboren und muss eben auch so sterben.” sollte dann eigentlich niemanden mehr wundern.
aber jeder kann sich stärker machen wenn er sich anstrengt. Das gilt insbesondere für Diejenigen, die noch 2-3 Jahrzehnte bis zur Rente haben. Und ich glaube es ist nicht Grundtenor dieses Blogs oder des durchschnittlichen Aktiensparers “reich” zu werden, sondern die immer größer werdende Lücke zwischen Erwerbseinkommen und dem, was einem im Alter zugestanden wird, auszugleichen.
Und das ist der Knackpunkt: Jeder heißt nicht Alle. In einem kapitalistischen System muss jemand verlieren damit ein anderer gewinnen kann – das ist absolut unvermeidbar und systemimmanent. Und was willst du den Verlieren dann sagen? Das sie sich nicht genug angestrengt haben und sich noch mehr anstrengen müssen? Irgendwann zieht eine Lüge nicht mehr, das ist wie bei Riester, Rürup, BAV (an welcher sich Arbeitgeber noch an ihren Arbeitnehmern bereichert haben, indem sie die Lohnnebenkosten einfach behalten haben, seit 2019 müssen sie 15% zur BAV dazugeben. Das ist ein absolutes Minimum!) oder dem Versprechen den Ossis gegenüber, dass die Löhne auf Wessiniveau angeglichen werden. Letzteres Versprechen gibt es nunmehr seit 30 Jahren. Vor 10 Jahren gab es noch Ossis die daran geglaubt haben. Heute wirst du da niemanden mehr finden. Das wird niemand einlösen! Der reiche Westen braucht den armen Osten um reich zu bleiben! Die DDR-Bürger waren die 1-Eurojobber der damaligen BRD. Und die Mauer die perfekte Membran: Die billigen Importe hat sie in den Westen durchgelassen und die billigen Lohnarbeiter aus dem Osten, inkl. der deutschen DDR-Bürger ausgesperrt. Selbst wenn ein Ossi noch 4 Dekaden hat, er wird nie an das Niveau eines Wessis kommen. Nicht nur finanziell (Weil du als Gegenargument die niedrigen Lebenshaltungskosten bringen wirst). Habitus, Harvard oder Urlaub in exotische Länder zur eigenen Horizonterweiterung interessiert deine Herkunft nicht, sondern nur der Cash den du mitbringst, was aber leider von der Herkunft weitestgehend festgelegt wird. Der Wessi wird sich das eher leisten können.
Hat das hier irgendjemand gesagt oder behauptet?
Da stimme ich dir zu
Sicherlich, aber ich beobachte sie lieber aus einem teuren Fernglas und dem Ausblick in mein privates Heim mit gemütlicher Ausstattung zurückzukehren und mir ein vernünftiges Essen zu gönnen statt im Alter jeden Euro zweimal umzudrehen.
Wie gesagt, nicht jeder wird sich das leisten können UND ist schuld daran!
Ein Spezialist ist immer besser als ein Generalist
Das stimmt schlichtweg nicht. Bei dem Jäger- und Sammlerbeispiel ganz einfach erklärt: Der hochspezialisierte Jäger auf Landtiere auf seiner Insel wird sterben, wenn er alle Tiere gejagt hat und nie das fischen gelernt hat oder in Erfahrung brachte, dass er auch die Früchte hätte essen können. Der Generalist wird nie das Optimum aus seiner Jagd rausholen und auch kein weidmännischer Künstler in Vollendung werden aber letztlich immer irgendwie was zu beißen haben weil er sich seiner Umwelt anpassen kann. Bei einer Apokalypse spielt es hingegen keine Rolle: Da werden beide sterben.
Ein moderneres Beispiel: Maschinenbauer, hochspezialisiert auf Autoschiebedächer. Plötzlich hat keiner mehr Autos gekauft, da der Planet gesagt hat: Bringt noch eines auf den Markt und ich sage Kumpel Klima, dass er euch ganzheitlich von mir runterschmeißen soll! Zum umlernen von Autoschiebedächerexperte zum Dachdecker ist es mit 50 zu spät weil zu alt. Bitte nur 20-Jährige, ausbeutungsbereite, wirtschaftsblinde Menschen mit Top-Uniabschluss und MINDESTENS 40 Jahren Berufserfahrung!
Das ändert aber nichts daran dass hierzulande etliche Millionen Menschen selbstverschuldet unter ihren Möglichkeiten lebt. Eine klare Priorisierung der Ausgaben auf Nennenswerte Dinge würde einen großen Batzen der Probleme hierzulande lösen. Und ja, ich bin der Meinung das jemand der mit Mitte 20 in einem Niedriglohnsektor arbeitet durchaus die Möglichkeit hat sich fortzubilden und zu wachsen. Das das ein vielleicht 55 Jähriger nicht mehr kann dem alle Gelenke wehtun mag stimmen. Und für einen großteil der Niedriglohner geht das Geld ohnehin in Konsum auf weil man von der Hand in den Mund lebt. 
Wie gesagt: Du wirfst Menschen vor, die man teilweise sogar in Generationen bestohlen, belogen, ausgeraubt, gedemütigt und andere unmenschliche Dinge angetan hat, dass denen jetzt alles scheiß egal ist, außer ihr Leben in der aktuellen Gegenwart. Du wirfst ihnen vor keine finanzielle Bildung zu haben. Woher denn wenn nicht von Mitmenschen die im selben Milieu aufwachsen mussten? Selber beibringen? Wie denn, wenn niemals jemals vermittelt wurde wie man sich selbst etwas beibringt? Du meinst so etwas gibt es im 21. Jahrhundert gerade in Deutschland nicht mehr? WACH ENDLICH AUF! Von aller staatlichen und privatwirtschaftlichen Gewalt wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür gekämpft die Masse an Menschen blöd zu halten! Der Kapitalismus LEBT DAVON DAS ER DIE MENSCHEN BLÖD HÄLT! Die werden niemals zu lassen, dass das was die Wirtschaft am meisten braucht versiegt: Nicht Geld, nicht Einfluss, nicht Macht, sondern verdummte, verfettete, drogen- und wirtschaftsabhängige Konsumsklaven im Niedriglohnsektor.
In nicht allzuferner Zukunft wird eben dieser Niedriglohnsektor auf 60% ausgeweitet werden. Es wird immer weniger hochqualifizierte Menschen geben (Weil Bildung ein Privileg ist! Und selbst das wird entwertet, siehe Bolognareform), welche sich vor Arbeit nicht retten können und sich buchstäblich tot arbeiten werden. Und es wird die breite Masse geben, welche überhaupt keine Jobs mehr haben wird, aufgrund von Automatisierung, Digitalisierung und danach die Robotisierung. Um dann, dieses hirnlos aberwitzige Wirtschaftssystem noch aufrecht erhalten zu können bleibt nur noch das bedingungslose Grundeinkommen. Das ist dann der erste Schritt zum ach so verhassten Kommunismus. Aber nicht zu dieser Fakescheiße wie Russland oder China, die jeder im Kopf hat, sobald das rote Wort fällt. Das sind nichts anderes als Despotien, Tyranneien und Diktaturen. Ich meine den wahrhaftigen, realen Kommunismus der übersetzt nichts anderes bedeutet als freie Liebe. Die hat sogar einen Vorteil: Der steht euch sogenannten Leistungsträgern nicht im Weg etwas leisten zu wollen, er steht euch nur im Weg euch an euren Mitmenschen zu bereichern Menschliche Arbeitskraft, das war noch immer die einträglichste Wertschöpfung bisher, nicht wahr? Wo der Kommunismus an der endlosen Gier der IchWillWasErreichen(ZurNotAufDemRückenDerAnderen)-Menschen scheitert, scheitert der Kapitalismus 1. an der Vernichtung unserer Lebensgrundlage, diesem Planeten und 2. an den Menschen die nunmal kein Interesse daran haben andere für die eigenen Interessen auszubeuten. Vielleicht liegt der ideale Weg ja dazwischen, wer weiß. Europa liegt ja auch zwischen dem auf Indianerblut gegründeten amerikanischen Wirtschaftsimperialismus und dem auf dem Blut der eigenen Leute gegründeten eisernen Vorhang. Die einen ermorden die Reichen (Großgrundbesitzer, die garnicht wissen wie reich sie sind) & Mitmenschen, die anderen die eigenen Brüder & Schwestern. Was ist wohl langfristig betrachtet der rentablere Weg? 
Das ist dann aber schon wieder eine neue Frage. Entscheidend ist dann wohl im Moment eher die Erkenntnis, dass deine soziale Stellung und Meinung nur wenig mit deinem Fleiß und deiner Arbeitseinstellung korrelieren sondern im überwiegenden Teil mit deiner sozialen Herkunft, welche dir entweder die materiellen Mittel für den Werdegang zu deiner jetzigen Meinung oder dir zumindest den geistigen Horizont dafür ermöglicht hat. Und genau deswegen wird eben nicht jeder Mitt-20iger die Möglichkeit haben sich fortzubilden und zu wachsen. Die soziale Herkunft legt fest, was aus einem Menschen wird. In Deutschland sogar extremer als in anderen Ländern. Ein Mitt-50iger hat diese Möglichkeit tendenziell eher, da er Zeit hatte Erfahrung zu sammeln und seiner sozialen Herkunft, insofern es nötig gewesen ist zu entkommen. Nur leider wird sowas 1. gesellschaftlich geächtet, geahndet und in der Regel mit Dauerarbeitslosigkeit bestraft und 2. und da gebe ich dir Recht, nichts auf dieser Welt wärt ewig. Am letzten Ende wohl leider noch nicht mal Buffets & Tims Anlagehorizont…

Ralf
3 Jahre zuvor

“Es ist möglich, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung höher qualifizierte Jobs durchführt. Dies führt dann allerdings auch zu Preissteigerungen in beispielsweise dem Immobiliensektor. Dennoch hätten wir im Ländervergleich mehr Wohlstand und damit Möglichkeiten.”

Heutzutage entschließen sich immer mehr Leuten zu einem Studium. Dies sollte theoretisch einer höheren Bildung entsprechen. Viele junge Leute müssen aber Verträge zu schlechtern Bedingungen abschließen als deren Elterngeneration. So ist die Zahl von befristeten Stellen je nach Sektor weiterhin recht hoch. Man sollte nicht nur auf Boombereiche wie die IT blicken.

Ich kann mich erinnern, dass mein Vater (Alleinverdiener) mit Volksschulabschluss und Schlosserlehre ein Haus mit großem Garten bauen und noch jährlich mit Familie in Urlaub fahren und zwei PKW halten konnte. Trotz deutlich höherer Kreditzinsen und ohne Studieren. Heute als Alleinverdiener selbst mit Studium in vergleichbarer Lage oftmals undenkbar.

Das mag an steigenden Ansprüchen mit liegen. Das alleine scheint mit aber keine ausreichende Erklärung zu sein. Zumal bestimmte Dinge wie TV etc. günstig zu bekommen sind.

Mit eine Ursache ist auch die Entwicklung der gesamten Sozialabgaben. 1970 lagen diese etwa bei rund 27 Prozent. Bis 1990 war das Niveau bei ca. 35 Prozent. Seit der Wiedervereinigung liegen wir bei rund 40 Prozent. Das fehlt natürlich beim Nettogehalt. Gleichzeitig sollen die Leute mehr Altersvorsorge betreiben und die Reallohnindex bewegt sich eher mäßig.

Jammern hilft nicht. Aber es sind auch derartige Faktoren welche objektiv betrachtet zur Entwicklung beitragen.

3 Jahre zuvor

@ Ralf
Viele Dinge verändern sich über die Zeit. Vielleicht war es 1980 besser für Person X in Anstellung Y. Was kann die Person denn heute damit anfangen? Nehmen wir einen Arzt als Beispiel. Vielleicht ward der Verdienst eines Arztes 1980 in Bezug zur Kaufkraft am besten. Vielleicht wird er es 2030 auch sein. Das weiß man nicht. Der Arzt kann heute allerdings abwägen, ob er eine Spezialisierung anstreben möchte. Er kann Chefarzt werden und vieles mehr. Dazu muss er allerdings Leistung einbringen. die wird vielleicht auch nicht honoriert. Zumindest in der Anfangszeit.
Vielleicht verdient der Chefarzt in 5 Jahren ebenfalls weniger als ein Chefarzt um 1985. Allerdings verdient er mehr als ein Arzt im gleichen Jahr.
Wenn der Großteil der Bevölkerung in Deutschland heutzutage Schlosser wäre, so würde China vermutlich bei uns Waren produzieren. Da gäbe es sicher genug Arbeit für alle. Ob es ein guter Tausch wäre?
Der Angestellte von heute ist der Arbeiter von gestern und der Bauer von Vorgestern. Der Bauer von heute unterscheidet sich signifikant von einem Bauer von vorgestern. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, dass damals Traktoren selbstständig GPS gesteuert das Feld bestellt hätten. Ein Jahundert zuvor musste diese Arbeit noch mit Pferden durchgeführt werden.

Bruno
3 Jahre zuvor

“Boombereiche wie die IT”
Das gibt es eigentlich gar nicht mehr, es gibt eigentlich nur noch 2 Welten:
Old Economy oder New Economy.
Entweder man ist dabei und digitalisiert, oder man man bleibt sitzen. Das zieht sich durch alles hindurch, vom Einzelunternehmer bis hin zum Konzern.
Siehe Chapter 11 von Hertz, sie haben die Digitalisierung verpennt. Arbeiten noch mit Blöcken oder uralter Infrastruktur, starr wie ein Ochse. Andere übernehmen gerne.
Es gibt im tiefen Bündnerland in den Bergen, abseits jeglicher Zivilisation eine Bäckerei, die Nusstorten produziert und in die ganze Welt verschickt. Vielleicht kauft auch mal ein Einheimischer eine, aber sie wären längst Bankrott ohne das Internet. 
So gibt es 1000ende von Beispielen. 
Das gilt für Einzelpersonen, Firmen oder auch Staaten. Man ist dabei oder eben nicht mehr. Und nein nicht jeder muss jetzt programmieren lernen, das ist ein Witz, was einige erzählen. Aber man muss lernen sich auf das Neue einzustellen und umzudenken. 

Ralf
3 Jahre zuvor

: Völlig richtig. GPS ist ein ganz gutes Beispiel, da ich diese Branche gut kenne:

Früher war der Vermesser mit kompletten Messtrupp unterwegs, 4-5 Mann waren keine Seltenheit und auch erforderlich. Heute hat er digitale Helferlein und rennt oft alleine draußen rum. Er und die Technik haben sich weiterentwickelt. Aber besser bezahlt ist er im Verhältnis nicht und der Stress nicht weniger sondern tendenziell eher mehr geworden (Termindruck, Arbeitsdichte, keine Helfer vor Ort).

Zu viel Spezialisierung und Digital kann auch nach hinten losgehen. Im Zuge der Digitalisierung braucht es auch gesellschaftlich neue Wege und Arbeitsmodelle. Es bleibt spannend und definitiv haben wir in D auch Chancen. Aber der Druck auf Arbeitnehmer steigt durch Digitalisierung häufig und Konditionen werden selten wirklich besser.

Früher hatten wir z.B. im öffentlichen Dienst eine sehr attraktive Zusatzrente für die Angestellten. Diese wurde nun vor einigen Jahren reformiert und drastisch beschnitten. Gibt viele Beispiel wie dieses. Einige meiner Kollegen gingen mit 57 in Frührente bei hoher Zuschlägen zur Rente. Heute völlig undenkbar. Allenfalls bei VW und Co. im Rahmen von Umstrukturierungen.

Heute ist mehr Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erforderlich. Wissen ist schneller veraltet. Viele Leute kommen da nicht mit, selbst gut gebildete. Auch daher nehmen Burnouts zu.

Ich beneide meine Kinder nicht um die berufliche Zukunft. Wer da nicht voll am Ball bleiben kann (kann nicht jeder) ist schnell an den Rand gedrängt.
 

Rüdiger
3 Jahre zuvor

@Tim:
Wahrscheinlich bin ich zu stur, diese “Signalwirkung” umzusetzen. Letzten Endes geht es bei dieser Steuer nur um Kükendreck, nichts was mich davon abhalten könnte, weiterhin Aktien zu kaufen.
 
Transaktionen zu besteuern ist absolut der richtige Weg, auch wenn der erste Schritt (“Aktiensteuer”) nicht der intelligenteste ist. Meine Frage an Dich, du scheinst dich ja mit der Entstehung der Steuer auszukennen: Für jede solche Steuer sind (europäische) Mehrheiten erforderlich. Hätte es denn für sinnvollere oder intelligentere Schritte, Mehrheiten gegeben? Oder musste aufgrund fehlender Mehrheiten zuerst ein Schritt in die falsche Richtung gemacht werden, um überhaupt erst einmal anzufangen … mit der Perspektive, diese Finanztransaktionssteuer auf sinnvollere Bereiche (Derivate usw.) auszudehnen  ;-)

Nico Meier
3 Jahre zuvor

Und das ist der Knackpunkt: Jeder heißt nicht Alle. In einem kapitalistischen System muss jemand verlieren damit ein anderer gewinnen kann – das ist absolut unvermeidbar und systemimmanent.
Immer wenn die Wirtschaft wächst bei gleichbleibender Einwohnerzahl bedeutet dies, dass der Kuchen, den es zu verteilen gibt grösser wird.
Wenn der Banker mehr Bonus bekommt kauft er eine neue Küche oder renoviert das Badezimmer in seinem Haus, dadurch werden Arbeitsplätze im Handwerk geschaffen. Werr behauptet in der wirtschaft könne einer nur gewinnen weil ein anderer verliegen würde hat vieles nicht verstanden. Wenn mein Anzug alt ist und ich einen neuen Anzug kaufe wer verliert dann was? Ich kaufe den Anzug weil ich ihn benötige und der Verkäufer verdient am Anzug. Der Zwischenhändler verdient am anzug und der Hersteller verdient am Anzug. Wenn ich den anzug nicht kaufen würde würden alle in der Kette nichts verdienen und ich hätte keinen neuen Anzug dann wären wir alles Verlierer!
 

Nico Meier
3 Jahre zuvor

Ich kann mich erinnern, dass mein Vater (Alleinverdiener) mit Volksschulabschluss und Schlosserlehre ein Haus mit großem Garten bauen und noch jährlich mit Familie in Urlaub fahren und zwei PKW halten konnte. Trotz deutlich höherer Kreditzinsen und ohne Studieren. Heute als Alleinverdiener selbst mit Studium in vergleichbarer Lage oftmals undenkbar.

Wie hat denn der Urlaub an dem klein Ralf als Kind teilhaben konnte ausgesehen?
Ich habe als Kind in den 1980er Jahren genau einmal im Jahr Familienurlaub erleben können. Wir sind mit unserem alten Volvo Kombi nach Italien gefahren. Dort haben wie zwei wunderbare Wochen in einem kleinen apartement verbracht. In der Regel wurde dort selber gekocht. Ein oder zweimla in der Woche hat man das Lokale Ristorante besucht und einen Teller Muscheln oder Fisch gegessen.
Ich habe als Kind nie eine Flugreise erlebt. In unserem Haushalt gab es einen Farbfernseher, der in der Stube stand und auf dem der Vater oder die Mutter das Programm vorgegeben hat. Wir hatten einen Telefonanschluss. Das Telefon hatte eine Wählscheibe und war mittels Kabel an der Wand angemacht.
In unserem Haushalt gab es auf vier Personen einen PKW der oben erwähnte, alte, Volvo Kombi
Es gab kein Internet, keinen Computer, keine Mobiltelefone. Es gab keine Markenkleider für uns Kinder. Es gab keine Skiferien, da dies viel zu teuer gewesen wäre.  Es gab kein Netflix, Dinsney , Amaton Prime und wie die anderen Geldgräber so heissen.
Mit anderen Worten die Mittelschichtsfamilie heute hat viel höhere Ansprüche als dieselbe Mittelschichttsfamilie vor 30 bis 35 Jahren.
 

Marsupilami
3 Jahre zuvor

Immer wenn die Wirtschaft wächst bei gleichbleibender Einwohnerzahl bedeutet dies, dass der Kuchen, den es zu verteilen gibt grösser wird.
Wie groß der Kuchen wird spielt keine Rolle wenn am gedeckten Tisch nur eine Minderheit sitzt und die übergroße Mehrheit nur daneben steht und nicht wenige Menschen keine Ahnung davon haben, dass es überhaupt einen Kuchen gibt. Es gibt übrigens auch Menschen denen schmeckt Kuchen nicht.
Wenn der Banker mehr Bonus bekommt kauft er eine neue Küche oder renoviert das Badezimmer in seinem Haus, dadurch werden Arbeitsplätze im Handwerk geschaffen. 
Wenn der Banker mehr Bonus bekommt, dann tut er dies, weil er noch mehr seiner Mitmenschen mit Produkten mit hohen Abschluss- und Provisionskosten verarscht hat und sich an denen bereichert. Da sind mit Sicherheit auch viele aus dem Handwerk dabei. Das Geld was denen bezahlt wird holt er sich so anteilig wieder. Das Endprodukt bleibt das gleiche: Der Handwerker ist Lohn- und Wirtschaftssklave. Der Banker ein Arschloch. Und mal ganz nebenbei: Wann kriegen Handwerker auch mal einen Bonus? Oder Krankenschwestern? Oder Pfleger?
Werr behauptet in der wirtschaft könne einer nur gewinnen weil ein anderer verliegen würde hat vieles nicht verstanden. Wenn mein Anzug alt ist und ich einen neuen Anzug kaufe wer verliert dann was? Ich kaufe den Anzug weil ich ihn benötige und der Verkäufer verdient am Anzug. Der Zwischenhändler verdient am anzug und der Hersteller verdient am Anzug. Wenn ich den anzug nicht kaufen würde würden alle in der Kette nichts verdienen und ich hätte keinen neuen Anzug dann wären wir alles Verlierer!
Dann hast du leider nicht verstanden was ich meinte. Es ging nicht um eine Transaktionskette vom Produzenten zum Endkäufer, es ging darum, dass es eben nicht jeder Mensch durch Anstrengung zu etwas bringen kann weil die Zugangshürden zu Bildung, Märkten, Kapital- und Liquiditätsmitteln schlichtweg zu groß sind oder andere Bedingungen dies eben verhindern. Nimm bspw. die industrielle Revolution. Wer damals auf Automotiv gesetzt hatte, hat gewonnen, egal ob auf Aktien oder als Job. Die Pferdekutscher waren hierbei die Verlierer. Oder die Digitalisierung, Optiker kämpfen heute schon ums überleben, da man die als Zwischenschritt vom Augenarzt zur Brille nicht mehr wirklich braucht, außer vielleicht für ein paar Feinkorrekturen. Warte noch ein paar Jahre, dann stehen überall Automaten mit denen man das machen kann. Genauso Menschen aus der Verwaltung oder dem Jurabereich. Es kann keine Gewinner geben ohne Verlierer. Es gibt keinen Fortschritt ohne Opfer.

Hutz
3 Jahre zuvor

@Finanztransaktionssteuer:
 
Nach meinem Kenntnisstand fällt diese Steuer nur für den Erwerb von Aktien von Unternehmen an, welche ihre Ansässigkeit in einem der EU-Länder haben, die hier mitmachen. Also sind wir mal ehrlich, würde hier jemand ernsthaft über den Erwerb von Aktien aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Italien, Belgien, Portugal, Griechenland, Slowenien oder die Slowakei nachdenken? :)
Meine Depots setzen sich aus Unternehmen aus USA, GB, NED und CH zusammen. Hinzu kommen ETFs mit Bezug zu den Märkten Asien und Lateinamerika. Gut, SAP, ALV und MuRe hab ich zugegebener Weise auch. ;)
 
@Steuersystem:
Würde die Politik ernsthaft mal etwas für die arbeitende Bevölkerung tuen wollen, dann würde man die Progressionsgrenzen verdoppeln. 42% ESt-Steuersatz ab 53.666 €??? Ganz im ernst, das verdient heute jeder halbwegs gescheite Hochschulabsolvent oder Facharbeiter nach ein paar Jahren Berufserfahren.
 
@Bundesregierung:
 
Leider ist die CDU die einzige Partei, welche noch ein wenig an der Rechtsstaatlichkeit festhält und die Interessen der arbeitende Bevölkerung ansatzweise vertritt (FDP ist bedeutungslos). Von daher bleibt nichts anderes übrig als diese Partei weiterhin zu wählen, sofern man maximale Besteuerung und Enteignung verhindern möchte.
 
@Ledig Einzelhandel:
Wer sagt eigentlich das Reichtum ausschließlich mit Geld zu tun hat.Habt ihr schon mal in Freiheit lebende Tiere beobachtet?Sind die unglücklich oder unzufrieden?
 
Klar, Geld ist nicht alles, aber wenn es dich zufriedener macht Tiere zu beobachten, anstatt wie mancher hier 60 bis 80 Stunden in der Woche zu arbeiten oder dich fortzubilden, dann solltest du das tuen.
Ich persönlich habe in jungen Jahren ordentlich Scheise (z.B. Berufsexamen) fressen müssen und nach dem Motto “push it to the limit” gearbeitet. Dafür ernte ich halt jetzt die Früchte und hole viele Dinge nach, die in den ersten 10 Jahren meines Berufslebens auf der Strecke geblieben sind.
 

DanielKA
3 Jahre zuvor

@ Marsupilami: haha es werden mal wieder alle Klischees ausgepackt, ( “Banker ein Arschloch”), ist natürlich ein böser Bonus, der Porsche-Audi Bandmitarbeiter mit 8.000 -9.000 EUR Zulage, das ist ein guter Bonus. Und Handwerker verdienen ja nichts, genau vorallem die Selbstständigen (die zocken am Ende eher den ahnunglosen Banker ab, schönes hin- und her gezocke)
ansonsten viel Rhabarber Rhabarber
Uns geht es doch sehr gut in Deutschland, echt zuviele Jammerlappen unterwegs…
 
 

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