Für Deine Arbeit bekommst Du einen Lohn. Es ist eine Verpflichtung. Dein Geist ist programmiert für fünf Tage in der Woche jeweils acht/neun Stunden lang. Es ist eine programmierte Zeitverschwendung. Eine stetige Zeitverschwendung. Lähmt Dich der Gedanke daran nicht?
Ich dachte immer: Wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich meine Zeit mit so vielen lohnenswerten Beschäftigungen verbringen. Ich kann die Menschen, deren ganzes Leben sich um Arbeit dreht, nicht verstehen. Ich akzeptiere es, wenn es etwas ist, worfür Du leidenschaftlich bist. Aber das ist selten der Fall. Das letzte Mal, als ich versucht habe, meine Leidenschaft in einen Job zu verwandeln, hat es meine Freude an dieser Leidenschaft zerstört. Es gibt eigentlich nicht einen Traumjob. Oder nenne mir einen?
Es ist nicht der einzelne Job, mit dem ich wirklich ein Problem habe. Es ist die Verpflichtung dazu, seine Zeit zu opfern. Es ist Lebenszeit, die Du verschwendest.
Ich habe das Gefühl, dass mit der Masse etwas nicht stimmt. Ich möchte mich hier nicht absetzen von anderen. Ich bin Teil davon. Ich habe selbst genug Fehler gemacht. Ich bin nur das Produkt dessen, was meine Eltern geschaffen haben.
Trotzdem stelle ich mir oft die Frage, warum bei vielen Menschen das Leben aus der Spur gerät. Sie arbeiten für den Chef. Sie wollen in der Welt der Erwachsenen klarkommen. Sie wollen eine Welt haben, in der sie Verantwortungen übernehmen. Was ich aber sehe: Sie arbeiten für immer. Sie sind abhängig von der Arbeit. Vom Einkommen. Vom Chef.
An Ruhestand ist kaum zu denken. Gut, sie wollen die Karriereleiter hinauf klettern. Aber das Mehr an Einkommen geben sie gleich wieder aus. Es wandert in den Konsum. Wohnen, Auto, Urlaub, Möbel, Mode, Elektronik, Plunder. SIE GEBEN ALLES AUS. Es ist ein Hamsterrad aus Arbeit und Konsum. Kaum einer schafft es, aus dem Gefängnis auszubrechen. Ich frage mich, warum sich so wenig Menschen darüber Gedanken machen. Es ist ein seltsames System. Mich wundert, dass es funktioniert und keine Revolution ausbricht. Jeden Tag fahren sie brav zur Arbeit.
Der einzige Ausweg, so weit ich es beurteilen kann, ist stetig zu sparen und zu investieren, um schließlich die eigene Freiheit kaufen zu können. Ich tat genau das. Meine Eltern haben mir das Sparen schon als Kind beigebracht. Ich brachte mir das Investieren selbst bei. Es dauerte zwei Jahrzehnte. Dann war ich am Ziel. Ich war finanziell frei.
Während dieser zwei Dekaden habe ich nicht viel darüber gesprochen. Ich habe stur gespart und investiert. Meine Schlussfolgerung war, so hart wie möglich zu arbeiten, um frei zu werden. Die Kosten im Griff zu haben. Ich wohnte in WGs und im Studentenwohnheim. Die Freiheit kommt dann von alleine. Ich arbeite heute nicht mehr Vollzeit. Sondern nur noch als Journalist auf freier Basis. Ich bin im Prinzip ausgestiegen aus dem System. Mein Leben besteht aus Sport, Hobbys, Lesen, Familie, Freunde, Reisen.
Mehr Freizeit zu haben, ist kultig. Deine Gesundheit wird es Dir danken. Es ist großartig, aber hier ist ein komischer Teil: Du hast trotzdem schlechte Tage. Es ist kein Paradies. Aber insgesamt ist es entspannter. Ich fühle mich besser.
Meine Einstellung bestand schon immer darin, Probleme zu erkennen und anzupacken. Ein Ziel stecken und Vollgas geben ist mein Motto. Ich wollte einen Ultra-Marathon bewältigen. Also tat ich es. In New York leben zig Millionen Menschen. Aber nur 131 Läufer schafften die Strecke an diesem Tag im Central Park. Ich landete auf Rang 35. Da seht ihr, was für eine Kämpfernatur ich bin. Es ist aber – ganz ehrlich – keine große Kunst: Es ist nichts Besonderes. Es ist nur ein Trainieren des Willens nötig.
Saugt Dir Dein Job alle Energie weg? Dann schau Dich nach einer anderen Stelle um. Spare und Investiere. Finde einen besseren Job. Oder bleib dort beschäftigt und löse das Problem mit Deinem Chef oder den Kollegen.
Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen ihre Probleme nicht lösen. Sie leben in einem mentalen Unwohlsein. Es schwebt eine Wolke von Trostlosigkeit über ihnen. Schau Dir den Konsum von Drogen, Medikamenten, Alkohol, Zucker, Kalorien an. Oder den übertriebenen Medien-Konsum an. YouTube und andere Websites ziehen sie an (mich auch). Meist ist es sinnlos. Es macht süchtig und ist weitgehend hirnlos. Wir haben in Deutschland einen Bewegungsmangel.
Hier siehst Du die Zunahme von Schmerzmitteln, die von Ärzten verschrieben werden:
Die Menschen fühlen sich niedergeschlagen. Warum machen die Menschen nicht schneller den Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand durch? Das wäre doch ein Ziel. Du kannst morgens ausschlafen. Anstatt im Bürostuhl zu sitzen, gehst Du joggen, wandern, Radfahren. Du kochst, putzt, liest. Die Menschen fühlen sich so schlecht. Aber niemand scheint auszubrechen zu wollen. Das ist seltsam.
Sie leiden unter körperlicher Faulheit. Depression grassiert. Sie tauschen ihre Lebenszeit gegen einen Job und Lohn ein. Sie sind aber enttäuscht. Sie mögen die Arbeitsumgebung nicht. Sie entdecken nicht, dass sie durch Sparen und Investieren früh aufhören könnten und in Rente gehen könnten. Sie erkennen nicht, dass Arbeit kein dauerhaftes Glück oder Zufriedenheit bringen wird. Sie kommen nicht drauf. Die Denkweise und das Verhalten der Masse ist schon komisch.
Trotz der Probleme werden die Menschen immer älter. Nur sparen sie nicht für den längeren Ruhestand:
Familien kämpfen ums Geld. Wenige verhalten sich verantwortlich, wenn es um die Finanzen geht. Ja klar, die meisten Menschen haben einen guten Charakter. Sie hassen niemanden. Sie haben zwischenmenschlich keine ernsthaften Probleme. Aber sie haben ein Problem mit Geld.
Anstatt zu konsumieren wie ein Irrer kann ich dir nur raten: Mach langsam. Gib nicht alles aus. Ein einfaches Leben ist kraftvoll.
Anstelle eines teuren Neuwagens entschied ich mich immer für Gebrauchte. Seit über einer Dekade habe ich kein Auto mehr. Ich wiederhole mich im Blog. Ich weiß. Ich möchte Dir aber vollständig offenlegen, wie ich dahin kam, wo ich bin.
Schau Dich um. Die Nachbarn sind Immobilienmakler, Bauarbeiter, Elektriker, Controller… Sie kleiden sich modisch, fahren flotte Autos, sie wohnen schön. Sie sind aber in Wahrheit dauerhaft pleite.
Sie nutzen den Zinseszins nicht. Du kannst das mit Immobilien machen. Oder mit ETFs oder Aktien. Einsteigen und laufen lassen. Es werden Schneebälle werden, sie werden größer und größer. Sie werden zur Lawine. Die Aktienmarktkorrektur bietet neue Chancen. Die Volatilität arbeitet zu Deinem Vorteil, wenn Du Geduld hast. Verkaufe nie in einer Panik. Das ist ganz wichtig.
Mit Aktien oder ETFs kannst du reich werden
Es gibt Aktien, die eigenen sich zum Kaufen und Liegenlassen. Vielleicht ist KWS so ein Wertpapier. Angesichts des Bevölkerungswachstums ist der Saatguthersteller vermutlich ein gutes Langfrist-Investment. Nimm nur China als Beispiel: Das 1,4-Milliarden-Volk hat nicht genug Land, um seine Bevölkerung zu ernähren. Seit die Mittelschicht vermögender wird, verspeist sie mehr Fleisch. Es wird mehr Futtermittel gebraucht als jemals zuvor. Peking ist derart nervös, daß das Regime in Australien zum führenden Landbesitzer für Ackerbau und Viehzucht wurde.
Der deutsche Pflanzenzüchter profitiert von diesem Agrar-Notstand. Seit der Finanzkrise 2009 hat sich der Kurs verdreifacht. Aktuell kostet die Aktie 282 Euro. In der Spitze kostet der Nebenwert schon 380 Euro. Der Rücksetzer ist eine Einladung. Das 160 Jahre alte Familienunternehmen fokussiert sich auf Mais, Zuckerrüben, Getreide, Raps und Sonnenblumen. Es setzt auf moderne Methoden, um Erträge und Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlingen zu verbessern. Zudem werden die Pflanzen gegen Trockenheit und Nährstoffdefizite toleranter gemacht. Es nutzt nicht nur dem Landwirt, sondern auch dem Umweltschutz. Die schädlichen Auswirkungen auf Klima, Wasser, Boden und Artenvielfalt werden verringert. Die Deutschen sind in 70 Ländern aktiv. Ein Schwerpunkt bildet die Forschung. 198 Millionen Euro flossen voriges Jahr in die Forschung, 18% vom Umsatz. Sie setzen dabei auf die Mutagenese (Erbgut wird verändert) in der Pflanzenzüchtung, das hat sich seit Generationen bewährt.
Es stapelt sich der Umsatz auf über 1 Milliarde. Der Überschuß erreicht 100 Millionen. Zuletzt gab es eine Dividende von 3,20 Euro. Es entsprach einer Ausschüttungsquote von 21%, was der langfristigen Ausschüttungspolitik von 20 bis 25% entspricht. Wir gehen von einer Anhebung auf 3,40 Euro aus. Mit 1,2% ist die Dividendenrendite zugegeben etwas mickrig, sie dürfte aber steigen.
Großaktionäre sind die Familien Büchting und Arend Oetker (Erbe des Puddingimperiums), zusammen halten sie 54%. Interessant sind die beiden Clans auf jeden Fall, sie haben ein Interesse am langfristigen Wohlergehen der Gruppe. Daneben ist die Tessner Beteiligung GmbH mit 15% im Boot. Den Großaktionären ist ein ertragreicher und gleichzeitig umweltschonender Ackerbau ans Herz gewachsen. „Die Pflanzenzüchtung bietet weitreichend umweltschonende Lösungen an“, sagt Vorstandssprecher Hagen Duenbostel. „Unser Sortenportfolio ist bereits heute eines der diversifiziertesten und leistungsstärksten in der Branche.“
Die neuen Sorten benötigen weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel. Im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 peilt der Vor- stand einen leichten Umsatzanstieg und eine Ebit-Marge von 10 bis 12% an. Das KGV beläuft sich auf 18. Um weiterhin im SDAX zu bleiben, steht demnächst ein Aktiensplit im Verhältnis von 1:5 bevor. Durch deutlich mehr Aktien zu einem geringeren Kurs soll das Handelsvolumen erhöht werden. KWS gehört zu den führenden Playern weltweit. Kaufen und Liegenlassen kann hier vielleicht eine gute Anlageentscheidung sein. Wobei natürlich Risiken bleiben.
Deine Artikel verwirren mich langsam. Ich für meinen Teil gehe sehr gerne zur Arbeit! Meine Kollegen, meine Freunde, das Umfeld, meine Tätigkeit… ich kann mir ein anderes Leben gar nicht vorstellen! Nur Freizeit, Reisen, Hobbys und Ausschlafen, das wäre nichts für mich! Nach jedem Urlaub bin ich immer wieder froh, an meinen Arbeitsplatz zurückzukehren. Wenn ich an meinen zukünftigen Ruhestand denke… einfach grauenhaft!
@ Hilda
Dann bist Du wohl die große Ausnahme. Die Mehrheit ist nicht glücklich mit dem Job, wenn Du Dir die Statistiken anschaust.
Am Anfang des Artikels entdecke ich mich wieder.
Ich arbeite im IT-Bereich. Fachlich finde ich das Thema höchst interessant. Der Haken kommt jetzt: Spass macht es mir dann, wenn ich mich aus eigenem Antrieb mit IT-Themen befassen kann, ich keinen Zeitdruck habe, mir das Pensum selbst einteilen kann. Wenn ich darf, aber nicht muss.
Aber sobald die folgenden „Muss“-Dinge dazukommen hörst es auf mit dem Spass:
Unter Zeitdruck arbeiten müssen
Den Takt von aussen vorgesetzt bekommen
In langatmigen Telefonkonferenzen sitzen müssen
Dokumente schreiben zu müssen, die keiner lesen wird
Sich in taktischen Spielchen wiederfinden müssen
Unrealistische Erwartungshaltungen ausgesetzt zu sein
Die ewig gleichen Diskussionen führen zu müssen
Ich bin für mich zu der Überzeugung gekommen, dass es für mich nicht der goldene Weg ist, ein Hobby oder eine Leidenschaft zum Beruf machen zu müssen. Spätestens dann wäre es nämlich wohl keine Leidenschaft mehr.
Also nein, Tim, da bin ich komplett anderer Meinung als Du.
Wenn Dir der Job keinen Spaß macht, gibt es einen Trick: Mach dein Hobby zum Beruf und du wirst nie wieder arbeiten müssen.
Ich könnte mir so viele Berufe vorstellen, die mir viel Spaß machen würden z.B. Ingeneur, Informatiker, Polizist, Feuerwehr, Rechtsanwalt, Chemiker, Statistiker usw usw.
Ich selbst bin Arzt und Forscher und arbeite unglaublich gerne. Ich habe nicht vor frühzeitig mit meiner Arbeit aufzuhören. Da würde mir einfach ein unglaublich herausfordernder, spannender und erfüllender Teil meines Lebens fehlen.
@Raphael: Da haben wir wohl fast zeitgleich kommentiert zum Thema „Hobby zum Beruf“ machen :)
Mir machen Hobbys auch aus dem Grund viel Freude, weil ich völlig frei in der Entscheidung bin, etwas zu tun oder zu lassen – eben weil es mir Spass macht und nicht weil Chef / Kunde / Auftraggeber / Kollege / Projektleiter / Sponsor etc. etc. vorgeben, wann, wo, wie ich etwas zu liefern habe.
Ich habe zu Studienzeiten einfach aus Eigeninteresse und Motivation eine – für unsere Verhältnisse – exotische Fremdsprache gelernt. Nicht weil ich damit meinen CV aufpolieren wollte, sondern weil es mir einfach Spass gemacht hat. Immer wieder habe ich von allen Seiten gehört, dass ich mir unbedingt einen Job suchen soll, in dem ich die Sprachkenntnisse brauchen kann.
Das habe ich auch gemacht – und siehe da, die Freude war schnell weg. Es ist ein Unterschied, ob man aus Lust und Laune mit Menschen in deren Sprache kommuniziert, oder ob ein Chef am Montag um 8:15 die Anweisung gibt, dass ich bitte gefälligst einen Anruf zu tätigen und bestimmte Dinge in der Fremdsprache auszuhandeln.
Ich finde tim s haltung zum Konsum inspirierend. Bei der Bewertung der Jobzufriedenheit liegt er aber falsch und er schreibt das Leben vieler Leute “runter“.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/279515/umfrage/zufriedenheit-mit-dem-beruf-in-deutschland/
Das kann ich subjektiv bestätigen, ich bin selbständiger anwalt und meine partner und ich lieben unseren job. In meinem umfeld lieben die leute ihre jobs (ärzte, verwaltungsangestellte, Lehrer, Verkäufer, Gründer, etc)
Ehrlich gesagt mag ich meinen Job auch total gern… der erfüllt mich und ich gehe gern hin. :-)
Trotzdem muss ich immer auch mal wieder daran denken, dass man in dem ganzen Alltag sein Leben vergisst… du arbeitest um deine Rechnung zu bezahlen, die dadurch entstehen, dass du dir Sachen kaufst, die du brauchst um deinen Alltag zu vergessen… irgendwie ironisch, nicht wahr? :-)
@ Raphael
Mir geht es so gut wie nie zuvor. Meine Ernährung ist viel besser. Meine körperliche Aktivität: Bewegung. Sport. Mein Schlaf wird besser.
Mir ging allein schon das Aufstehen und lange Pendeln zur Arbeit auf die Nerven.
Ich gehe lieber Spazieren, Joggen, Gewichtheben, Lesen. Statt in Zügen, Autos, Büros zu sitzen. Ich laufe fast täglich am East River im Park entlang. Das ist so friedlich.
Ich möchte mir meine Zeit so einteilen, wie ich mag. Ich reise, nehme den Laptop mit. Wenn ich etwas arbeiten will, dann mache ich das. Wenn nicht, dann nicht. Diese Freiheit zu haben ist so schön. Das spricht ja @Florian schon an.
Jeden Tag in der Natur zu sein ist was Herrliches.
Noch ein Nachtrag:
Ich halte es für einen großen Luxus und – für mich – ein erstrebenswertes Gefühl der Freiheit, wenn ich eben selbst entscheiden kann, wann ich etwas tue und wann nicht.
Auch wenn ich ein Thema oder eine Tätigkeit grundsätzlich interessant finde, so ist der Mensch eben mal keine Maschine, der auf Knopfdruck funktioniert und volle Leistung bringt. Mir geht es oft so, dass ich in 2 Stunden (die ich mir selbst aussuchen kann) mehr schaffe, als wenn ich 8 Stunden in einem bestimmten Zeitraum funktionieren muss.
Es gibt einfach Tage, da bin ich nicht kreativ und es fällt mir schwer, konzentriert an einem Thema zu arbeiten, wenn ich zu normalen Zeiten im Büro bin.
Oft ist es aber so, wenn ich mich dann nach einen Spaziergang am Abend zu Hause nochmal hinsetze, dass ich dann in 2 Stunden erstaunliche Ergebnisse produzieren. Mehr und in besserer Qualität als in den 8 Stunden im Büro.
Kann man ja auch bei Kollegen beobachten. Die 2 Stunden nach dem Mittagessen im Büro sind oftmals verschwendete Zeit. Es hat ja mal jemand gemessen, wieviel Zeit man von den 8 Stunden im Büro im Durchschnitt wirklich produktiv arbeitet – das Ergebnis sollte zu denken geben.
Trotzdem sind die 8 Stunden eben 8 Stunden Lebenszeit – und die sind einfach mal weg.
@ Raphael – sollte es nicht heißen, mach deinen Beruf zum Hobby? Umgekehrt bedeutete das doch, dass man kein Hobby mehr hätte wenn einem der Beruf verleidet wird …
Ich arbeite auch sehr gerne … gerade dadurch, dass ich mich immer neuen Herausforderungen stelle, kann ich mich stets weiterentwickeln. Ich hab mit 56 noch soviel Energie und Ideen, die ich noch umsetzen will. Würde ich mein Hobby zum Beruf machen, wäre ich Reiseleiterin. Vielleicht wird das nochmal ein Ziel, wenn Finance mir langweilig wird …. :) … oder Hüttenwirtin in den Bergen.
Tim, ich geb dir aber Recht – sehr viele Leute sind unglücklich, wünschen sich mit Ü50 einen Ausstieg … und müssen aber wegen Verpflichtungen weiterarbeiten. Sind sie endlich in der Rente, altern viele sehr schnell … und haben oft keine Energie mehr, der Traum von vielen Reisen im Rentenalter verblasst – mangels Energie oder mangels Knete.
Für die breite Masse gibt es keinerlei Informationen über einen alternativen Weg. Ich lese definitiv sehr viel … aber einen möglichen Weg für echte FF zeigt kaum jenand auf. Da muss man selber zufällig mal was finden und das dann für sich behalten, um nicht abgestempelt zu werden. Für ganz viele wäre es möglich, ein kleines Vermögen aufzubauen – und da würden schon zb 20-30k viel Sicherheit geben – kombiniert mit Sparsamkeit zu einem guten Leben führen. Aber selbst dieser Betrag ist für zuviele utopisch. Schade ….
Schöne Grüße aus Prag. Maresa
Wenn man eine qualifizierte Ausbildung gemacht hat, möglicherweise Führungskraft ist, arbeitet man nicht so fremdbestimmt wie beschrieben. Ich fühle mich abends gut, wenn ich Ziele erreicht, wenn ich etwas „weggeschafft“ habe, ich fühle mich unzufrieden, wenn ich in den Tag hineingelebt, nichts zustande gebracht habe.
An Aufgaben entwickelt man Kompetenzen, wächst als Persönlichkeit. Wer nur auf dem Sofa sitzt, und das machen nicht wenige, die keine Arbeit haben, gerät in eine Abwärtsspirale: Man läuft nur noch in Jogginghose herum, manche schaffen das Oberhemd ab, das TV-Gerät läuft rum um die Uhr, sozial Kontakte verkümmern. Herausforderungen fehlen und das führt ins Abseits.
Ich denke, dass dauernde Freizeit auch in die soziale Isolation führt, weil alle Bekannten, Freunde unter der Woche arbeiten.
@ Flo
Ich halte es für ein Märchen, dass die Menschen mit ihrem Job zufrieden sind. Du hast einen Link gesetzt. Nur 28% bzw. 37% sind demnach zufrieden mit dem Beruf, das ist mau:
Zum Thema Arbeit oder nicht…
Es ist bestimmt ganz gut, wenn man seinen Beruf/Tätigkeit mit Überzeugung und ohne Murren machen möchte.
Natürlich muss man i.d.R. den Job einfach zum Lebenserhalt machen. Wenn man Glück hat, dann hat man auch Spaß dabei. Ich habe für mich eine gute Balance gefunden über die Zeit. In der Jugend habe ich noch richtig arbeiten müssen, also wirklich mit Druck, dass man zu Potte kommt, Überstunden beim Daimler usw. Der Lohnzettel hat mir damals die Freiheit verschafft, mir Sachen leisten zu können, die es eben sonst nicht gegeben hätte. Jeden freien Tag unterwegs sein, die ganzen jugendlichen Schwärmereien (MANTA!) ;-) mitmachen können usw.
Ich hatte leider keine andere Möglichkeit, ohne andere Leute übervorteilen zu wollen, oder kriminell zu sein, zu etwas Freiheit zu kommen, als durch Lohnarbeit. Viel besser ist es, wenn man genug Hirnschmalz hat, eine andere Möglichkeit zu finden, als sich verdingen zu müssen.
Der Arbeitsalltag ist in unserer Zeit in den allermeisten gut ausgebildeten Berufen sehr erträglich geworden.
Wir klagen ja oft, dass alles so hektisch wäre, und es gibt auch sehr viel Drecksjobs usw. Schlechte Bezahlung, schlechte Bedingungen, alles klar.
Aber in einem mit Tarif gebundenen Standard-Industriejob beim Bosch, Daimler, BMW usw usf. kann man sich nicht beklagen. Wir habe ja jetzt eine Chinesin in der Familie, die gut ausgebildet arbeitet. Sie meinte, in Deutschland wäre alles so ruhig und langsam. Sie musste sich aus der gewohnten Arbeitshektik erstmal entschleunigen.
Tod durch Überarbeitung, wie zuerst aus Japan bekannt (Karoshi), gibt es auch in China (chinesisch: ???, “guòláo s?”).
Das kommt aber durch einen falsch verstandenen Ehrbegriff. Man bürdet sich Arbeit auf, weil man sich sonst wie ein Faulenzer fühlt. Man will Leitung zeigen und dafür Anerkennung bekommen.
Das ist etwas, was mir immer schon fremd war. In Deutschland hat sich ja eine protestantische Arbeitsethik etabliert. Diese besagt, dass man sich nur gut und vollwertig fühlen darf, wenn man immer volle Leistung bringt. Man wird daran gemessen. Je mehr Termine und Aufgaben, umso anerkannter ist man.
Gerade bei den Schwaben (ich bin gern da, liebe das Ländle) ist es ein Unding, wenn man Samstag nix macht. Da ist Schafftag. Man ist ein Halodri, wenn man einfach das Leben genießt. Aber das ändert sich auch langsam.
Ich habe in meinem Leben noch nie einen Terminplaner gehabt, und bis heute noch keinen. Aber viele Leute würden nie einen Termin zusagen, wenn sie nicht vorher ganz bedeutsam ihren Filofax heraus holen, und erstmal blättern, ob ihre Wichtigkeit noch eine freie Stunde findet in ihrem Leben.
Sie würden nie akzeptieren, dass sie sich versklavt haben. Auch finde ich, wer ein Haushaltsbuch braucht, dem ist auch die Kontrolle über sein Leben entglitten.
Tatsächlich ist es so, dass die (herrschende) Gesellschaft eine große breite Masse braucht, die die Arbeit macht. Die Kunst der Staatslenkung ist es, die Leute ihre Arbeit so verrichten zu lassen, dass sie meinen, dass sie es gerne tun. So wie man einem Hund immer eine Belohnung geben muss, so bekommt die arbeitende Bevölkerung halt immer ihre Leckerli.
Es ist zu verhindern, dass eine Perspektivlosigkeit entsteht. Daraus erwachsen Revolutionen. Deswegen müssen die Leute immer mit den möglichen Konsumverheißungen bei Laune gehalten werden.
In Amerika wird da ja das klassische „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ Märchen hoch gehalten. Jeder buckelt in der Hoffnung, er könne es auch schaffen.
Tatsache ist, das die breite Masse immer bedürftig genug gehalten werden muss, um arbeiten zu müssen. Wie sollte es anders gehen?
Bei den alten Griechen war sonnenklar, dass körperliche Arbeit etwas unwürdiges ist. Kann man machen aus Spaß an der Freude. Etwas mit eigenen Händen zu erschaffen ist wunderbar. Aber eben, weil man es einfach will.
Für Lohn arbeiten zu müssen ist eine grundsätzliche Unfreiheit. Wenn man es nicht besser kann, dann muss man sich die Rahmenbedingungen möglich angenehm gestalten.
Zitat: „Im antiken Griechenland war die tätige Arbeit Aufgabe von unfreien Menschen, nämlich von Sklaven und Dienern. Nach der Philosophie des Aristoteles war körperliche Arbeit als etwas Niedriges anzusehen. Dies ist ein Zitat aus seinem Werk: (aus: Politik, 1337b) „Als eine banausische Arbeit… hat man jene aufzufassen, die den Körper oder die Seele oder den Intellekt der Freigeborenen zum Umgang mit der Tugend und deren Ausübung untauglich macht. Darum nennen wir alle Handwerke banausisch, die den Körper in eine schlechte Verfassung bringen, und ebenso die Lohnarbeit. Denn sie machen das Denken unruhig und niedrig.“ Die freien Menschen wollten Zeit haben zum beschaulichen Betrachten der Dinge und sich der Politik widmen. Man wollte in der Gelassenheit Gott ähnlich werden. Der Sinn des menschlichen Lebens war für die Griechen anderswo zu finden, aber nicht in der tätigen Arbeit….“ (Quelle: von hier)
Habe ich (früher unbewusst) eigentlich auch schon immer so gesehen, und bin oft auf Unverständnis gestoßen. Man wird als faul im negativen Sinn abgestempelt. Gott sei es gedankt, dass ich die Zwänge nun bald hinter mir habe.
Schönen Abend noch!
MS
Ich sehe es genauso wie Tim es immer wieder beschreibt, ich will aus diesem System, aus diesem ewigen Kreislauf ausbrechen.
Wenn ich die freie Entscheidung über meine Zeit hätte würde ich vielen verschiedenen Projekten aus ganz unterschiedlichen Bereichen nachgehen. Ich sehe ebenfalls keinen tieferen Sinn darin meine Lebenszeit auf ewig (bis 67 oder Gott weiß wie lange) einem Arbeitgeber 8 Stunden am Tag zur Verfügung zu stellen.
Ich arbeite genau wie Florian in der IT, habe ein IT Studium absolviert. Und das ist auch genau der Bereich der mir Spaß macht. Ich mag die Kollegen und das Umfeld ebenfalls. Jedoch hasse ich diese politischen Spielchen in größeren Firmen und einfach dieses Gefühl jeden Tag auf die Arbeit gehen zu „müssen“, quasi überspitzt formuliert, für 8 Stunden am Tag fremdbestimmt zu sein wenn ich doch viel besseres wüsste mit meiner Zeit anzufangen. Tja, wären da nicht die lieben Verpflichtungen wie Rechnungen etc.
Vor allen die ihre Arbeit mögen und gerne hin gehen, ziehe ich meinen Hut! Ich für mich selbst werde dieses Gefühl jedoch nie nachvollziehen können.
Und nein ich bin noch keine ü50, ich bin 30 und hoffe mich mit 45 in die FF verabschieden zu können.
Just my 2 cents ..von einem (meist) stillen Mitleser ;-)
Tim, da steht „sehr zufrieden“. Nur „zufrieden“ ist noch eone andere Antwort aber die erscheint nur, wenn man bezahlt hat.
Hier Daten von 2015 http://www.spiegel.de/karriere/zufriedenheit-am-arbeitsplatz-das-wuenschen-sich-arbeitnehmer-a-1163799.html
„88 Prozent der Deutschen sind mit ihrem Job zufrieden, die hiesige Wirtschaft schneidet damit in Europa überdurchschnittlich gut ab.“
Nur um auch einmal andere Quellen zu nennen.
Ps. Für mich wäre der Alltag zuhause stink langweilig. Ich brauche die Action auf Intensivstation, im Op und im Notarztdienst. Aber wahrscheinlich ist da jeder unterschiedlich.
@ Matthias Schneider
Danke. Du hasst das noch besser als ich zusammengefasst. Ich finde die Metapher witzig mit dem „Leckerli“. Wie die arbeitende Masse mit dem Konsum (scheinbar) zufrieden gehalten wird. Amüsant auf den Punkt gebracht.
@ Raphael
Danke für den Zusatz und Link.
Gut, Dein Job klingt spannend. Anderen zu helfen ist etwas Wunderbares.
Man kann so viele Studien mittlerweile finden, das ich gar nicht mehr durchblicke.
Wenn ich Leute höre, beschweren sie sich oft über ihre Arbeit, Kollegen, Chef, Staus, Projekte, Überstunden etc. Vielleicht ist das nur so eine falsche Wahrnehmung meinerseits.
Ich gehöre auch zu denen, die ihre Arbeit sehr mögen und gerne machen, mir geht’s da wie Hilda, dafür bin ich durchaus dankbar – ist nicht selbstverständlich. Was ich mir wünschen würde, wäre mitunter flexiblere Zeit und die Möglichkeit, Tage mal auszutauschen, aber das liegt am Jobinhalt – und ist aushaltbar. Tim hat mir aber jetzt schon in den letzten Wochen, seit ich den Blog entdeckt habe –> glücklicher Dezembertag! ;-) – durch seine Beiträge sehr dabei geholfen, unnötige Konsum-Ausgaben zu meiden. Die hatte ich oft. Sei es der schnelle Gang in den Tchx…bo-Laden (mal will nur Kaffee kaufen und kommt mit lauter Gedöns wieder raus) oder Online-Bestellungen… auch da hat er indirekt durchaus etliche unnötige Käufe verhindert (Frauensachen… ). Und ich habe meinen Hintern hochgeschwungen und meine ganzen Versicherungen und Geldanlagen durchgeschaut, was da aktuell zu verbessern ist – auch das ein Ergebnis seiner Beiträge und auch der Kommentare und Beiträge der übrigen Leser/innen hier.
Es macht sich also positiv bemerkbar! Und jetzt sprinte ich zu meiner Arbeit, bei aller Positivität sollte ich pünktlich sein… aber auch hier: schadet mir nix, bisserl Disziplin auch da ist gut. ;-)
Ich glaube, der Sinn der finanziellen Freiheit wäre für mich, etliches leichter zu können (auch „nein“ sagen zu bestimmten Dingen/Personen)… aber nicht mehr alles „zu müssen“….das gilt dann aber mehr für den Wohnbereich (raus aus dem Haus, wo ich jetzt bin) und Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten… die Arbeit ist ja nur ein Teilaspekt des Lebens, auch wenn sie viel Raum und Zeit einnimmt und – solange man nicht auf sein Geld aufpasst – eben auch die Existenz extrem bestimmt.
Guten Morgen!
Seit heute Nacht hat sich bei mir ein kleines China-Exposure ergeben. Jetzt wurden meine Kauflimits (seit Anfang des Jahres erneut aktiv) in Hongkong ausgeführt. Gleich alle drei.
Habe jetzt: China Jinmao Holdings Group Ltd, Yuzhou Properties Co. Ltd. und die Midea Group
Seit mir der Sohnemann (mit seiner damals noch Freundin, jetzt Frau) aus Shanghai Bilder vom JinMao Tower gewhatst hatte, habe ich eine Order für „JinMao“ im Markt gehabt. Leider war die Aktie gerade davon gelaufen. Mit dem Ausverkauf hat jetzt mein (nachgezogenes) Limit doch endlich gegriffen. Dazu ebenfalls noch als weitere Immo-Aktie die Yuzhou. Und weil die Midea Group sich ja unsere Kuka egeschnappt hat, habe ich mir ein winziges Stück geholt davon. ;-)
Jetzt muss ich sehen, dass ich die Minusbestände in HKD und CNH glatt ziehe. Da kommt keine Langeweile auf.
Schönen Tag,
MS
Der Arbeitsalltag ist in unserer Zeit in den allermeisten gut ausgebildeten Berufen sehr erträglich geworden. Wir klagen ja oft, dass alles so hektisch wäre, und es gibt auch sehr viel Drecksjobs usw. Schlechte Bezahlung, schlechte Bedingungen, alles klar. Aber in einem mit Tarif gebundenen Standard-Industriejob beim Bosch, Daimler, BMW usw usf. kann man sich nicht beklagen.
@ms
Das ist sehr richtig. Die Arbeitsbedingungen werden immer besser. 50% der Zeit zu arbeiten, wo man will, z.B. HomeOffice, 50% in perfekt ausgestatteten Bürogebäuden, mit Bäckerei, Kantine, Cafeteria, Fitnessstudio, Friseur, Reinigung ist keine Seltenheit in dieser Art von Unternehmen mehr. Dazu Nettogehälter (!) zwischen 3000 Euro und 4500 Euro für gut ausgebildete Fachkräfte.
Da muss man sich schon fragen, ob es eine Alternative ist, den Job zu kündigen und etwas anderes zu machen. Jemand, der älter ist als 45 Jahre, ein Nettogehalt von z.B. 3500 Euro in so einem Job verdient, überlegt es sich zehnmal, bevor er die Brocken hinschmeißt und von „selbsterarbeiteten“ z.B. 2000 Euro pro Monat „in Freiheit“ lebt.
Das heißt natürlich nicht, dass man jeden Monat das volle Gehalt zum Fenster rauswerfen sollte. Aber man kann sehr gut zweigleisig fahren:
1. Das Leben als Arbeitnehmer (abhängig Beschäftigter) angenehm und lebenswert finden. Einen guten Job machen im Sinne der Arbeitsethik.
2. Fürs Alter oder einen früheren Ausstieg als 67 vorsorgen. Oder falls alles doch ganz anders kommt.
Wenn man zu den sehr gut ausgebildet/ bezahlten gehört macht einem der Job bestimmt mehr Spaß als den 40% die seit 20 Jahren faktisch keine Gehaltserhöhung bekommen haben und in weniger gut bezahlten Jobs arbeiten. Wenn dann zu schlechter Bezahlung noch hohe Miete und schlechte Wohnqualität kommt wird das arbeiten noch weniger spaßig.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ungleiche-loehne-in-deutschland-deutschland-hat-ein-lohnproblem-1.3634993
Den Jobreporte finde ich schon arg.
https://www.jetzt.de/wie-viel-verdient/wie-viel-verdient-ein-amazon-lagerarbeiter
https://www.jetzt.de/wie-viel-verdient/wie-viel-verdient-ein-altenpfleger
Arbeit und Freude
Wie zu lesen ist umstrittenes Thema. Es dürfte aber wohl klar sein das für die Mehrzahl der Menschen vor der finanziellen Freiheit die Arbeit steht. Das meist auch nicht zu knapp 20 Jahre so als Richtwert. Jetzt die entsprechende Frage wie ist meine Einstellung zur Arbeit da liegt es an einem selbst wie die ist. Das ist aber enorm wichtig will ich jahrelang missmutig und unwillig zur Arbeit oder sehe ich die positiven Seiten. Wenn ich das zweite mache bekomme ich auch mehr Freundlichkeit und entgegen kommen zurück.
Als Beispiel welche Bedienung bekommt wohl mehr Trinkgeld die die trandusig und schlechtgelaunt daherschlurft, oder die nette freundliche? Wer hat mehr Spass dabei? Welche würde ich einstellen wenn ich einen Nobelschuppen betreibe.
Die Einstellung zur Arbeit sollte man sich gut überlegen möglich dass man die ziemlich lange macht, dann aber doch gut und mit Spass. An die lange Zeit denken schlechte Idee Tag frei Tag arbeiten daraus werden Wochen, Monate und Jahre ganz alleine. Die muss ich nicht alle vorausdenken und mir langweilige und ungeliebte Tätigkeiten in Gedanken noch mehr Bedeutung geben.
Es geht anders ich hab’s mit Kumpels zweimal geschafft spülen zum Event zu machen. Einmal früh um 5.30 an Neujahr nicht unser Dreckgeschirr zu dem anderen dazu zu stellen. Alles weckgespuelt und das war die fünffache Menge. Aber die Vorstellung was die Eltern wohl denken und sagen wenn sie aufwachen war schon beim spülen lustig.
Das andere mal hat Wortklauberei gereicht, hat angefangen mit spül dein spül, anstatt spiel dein spiel und war schnell ein Selbstläufer. Als dann von draussen noch der Ruf kam ey die ham Spaß beim spülen gibt’s doch nicht, wars erst recht der home run.
ich denk es hat immer einen Grund warum man dort ist wo man ist, irgendwas soll man da lernen. Wenn nicht wird einem die innere Stimme eine andere Richtung zeigen, wichtig das man sie hört.
Ich kann mich Florians ersten Beitrag oben nur anschließen. Ebenfalls IT. Ich habe nicht die geringsten Probleme mich morgens früh aus dem Bett zu werfen um zur Arbeit zu fahren. Unterwegs penne ich oder höre Finanzpodcasts bzw. Finanzliteratur.
Ein längerer Urlaub führt schon dazu dass ich eigentlich immer ganz froh bin die Gesichter im Büro wiederzusehen. Wie früher in der Schule wo man sich dann doch irgendwie wieder gefreut hat seine Freunde wiederzusehen die man während der Ferien nicht gesehen hat. Ohne das Alles würde mir was fehlen.
Es ist aber illusorisch zu glauben dass ich diesen Zustand noch bis 2052, meinem offiziellen Rentenbeginn, durchhalten werde. Es ist naiv zu glauben dass einem mit 50 Jahren statt mit 33 neue Themen derartig begeistern. Es ist naiv zu glauben dass nur weil es momentan Zeiträume gibt in denen man selber Themen voranbringt und auch das macht was einem dort Spaß macht, diese bis zur Rente aufrecht erhalten bleiben.
Vermutlich wird auch mal ein CHef dabei sein der meint es besser zu wissen. Dann steigt Termindruck, man bekommt Aufgaben die man nicht will usw. Da möchte ich lieber wissen ein großes finanzielles Polster im Rücken zu haben und möglicherweise kürzer treten.
NOCH sieht aber alles gut aus, ein Grund mehr dieses Momentum, auch in finanzieller Sicht mitzunehmen und Sondervermögen aufzubauen.
Zu diesem Thema gibts doch recht unterschiedliche Meinungen – wie in den Kommentaren zu lesen ist.
Tims Meinung ist, dass die Arbeit einen hemmt, über seine Zeit frei zu bestimmen, und das man mit einer sparsamen Lebensweise – abgestimmt auf das spärlichere Einkommen – durchaus auch sinnvoll leben kann.
Die Gegenseite meint, dass die Arbeit dazu gehört, um ein erfülltes Leben zu führen und genug Einkommen zu erwirtschaften, um sich die angenehmen Seiten des Leben leisten zu können.
Am Schluss ist es doch so, dass sich jeder selbst Gedanken dazu machen muss wie er sein Leben führen will. Frei und sparsam oder in Arbeit und mit einem höheren Gehalt bzw. die ganzen Mischformen (Teilzeit, sparsam mit gutem Gehalt usw…) dazwischen. Das ist eine ganz persönliche Entscheidung, bei der es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt.
Am meisten gestutzt habe ich bei Tims Satz „Ich bin nur das Produkt dessen, was meine Eltern geschaffen haben.“ Das lässt für mich auf einen gewissen Fatalismus schließen, Tim. Aber gleichzeitig liebst du die „Wahrheit“ und übernimmst Verantwortung für dich selbst. Mit der „Wahrheit“ meine ich, dass du die Realitäten anerkennst, Probleme angehst und nicht verdrängst. Schreibst du ja selbst oben. Bei der Verdrängung sind ja die meisten Menschen Weltmeister, wenn du ihnen mal genau zuhörst.
Das Produkt seiner Eltern ist jmd mMn nur, bis er/sie selbständig zu denken anfängt und Verhaltensweisen bzw. Besetzung von bestimmten Themen für sich bewertet. Der eine denkt über die „alten“ Traditionen, die er von seinen Eltern übernommen hat, nach und findet sie gut, behält sie bei und kommt so sein ganzes Leben durch. Es gibt ja auch eine gewisse Sicherheit, sich in bewährten Mustern aufzuhalten. Dazu gehört halt auch, dass man ein Haus baut, auf die Arbeit geht, Urlaub, Auto usw…
Der andere überdenkt die Traditionen ebenfalls, kommt aber zu einen anderen Schluss und begibt sich dadurch raus aus der Sicherheit – er betritt eine „terra incognita“, und da ist langsames Vorantasten, Scheitern, Aufstehen usw angesagt. Diese „mutigeren“ Persönlichkeiten suchen sich neue Vorbilder z.B. den Tim Schäfer ;), der in der „terra incognita“ der FF schon recht sicher wandelt…das ist – glaube ich – dein größtes Verdienst und dafür gebührt dir von meiner Seite größter Respekt und Dankbarkeit.
Summa summarum: Es gibt da kein „richtig“ oder „falsch“; es muss jeder nach seiner Persönlichkeit und seinen Präferenzen entscheiden, wie er sein Leben leben möchte. Aber jeder sollte halt mal darüber nachgedacht haben…daran scheitert es halt oft…
Grüße an alle
Tugumak
Ich verfolge deinen Blog noch nicht sehr lange… ca. 2 Wochen.
Eine radikale finanzielle Freiheit wünsche ich mir auch nicht. Ich habe das Glück und konnte mein Hobby zum Beruf machen: bin studierter Musiker. Auch wenn ich meinen jugendlichen Traum vom großen Leben on Tour nicht wahrmachen konnte, bin ich realistisch an die Sache ran gegangen und habe mir als Hybrid Freiberufler/Angestellter mehrere Standbeine & Einkommensströme aufgebaut. Im Prinzip bin ich immer mein eigener Herr. Das ist schon ein Luxus.
Ich habe eine relativ volle 3-Tages-Woche. Do. – So. ist dann oftmals frei, außer ich spiele Gigs. Sind dann zwar auch Termine, aber die machen meist auch Spaß. Manchmal, wenn Freundin und Freunde normal arbeiten, finde ich meine 4 Tage Wochenende dann unproduktiv. Aber das liegt an mir selbst. Bin dann wieder froh, wenn ich Aufgaben habe, sodass ich weiß, was ich zu tun habe.
Kenne es aber auch, dass man am Hobby zweifelt und denkt, hättest lieber was „Normales“ gelernt. Aber das ist selten und wenn ich mir meine Freunde im Angestelltenverhältnis mit Firmenwagen, Umsatzzielen etc. ansehe, nur 30 Tage Urlaub im Jahr (ich habe alle 5-7 Wochen Schulferien) und diesen „endlich Wochenende“-Sprüchen freitags, dann freue ich mich doch heimlich über meine Situation.
Hab seit 1,5 Jahren mich mit ETFs etc. beschäftigt, hatte aber keine Eier das durchzuziehen. Hab es vor 2 Wochen nun gewagt und hab 80% meines Sparguthabens investiert. Danach ging es runter und bin jetzt fett im Minus. :-) Ich sehe es aber positiv, denn so lerne ich direkt mit solch einem Gefühl umzugehen.
Finde deinen Blog inspirierend, weil du viele essentielle Dinge oft wiederholst, weil sie halt wichtig sind: sparen, Natur, Nahrung, Optimismus etc.
Das muss man sich halt jeden Tag aufs Neue sagen und dann wird die Zukunft schon.
VG aus der Quadratestadt ;-)
Hallo Tim,
wieder schöner motivierender Artikel hier. Ja, ich glaube viele Leute sind unzufrieden mit ihrem Job, aber ich persönlich kann das nicht nachvollziehen.
Mein Job macht mir Spaß, klar gibt es auch scheiß Tage, aber im großen und ganzen bin ich zufrieden. Ich versuche im Job die Themen zu machen, die ich machen möchte und habe dabei einigermaßen großen Freiraum. Wahrscheinlich bin ich auch deshalb zufrieden. Außerdem spare ich viel und lege das Geld an der Börse an. Ich bin aktuell Anfang 30 und es macht mir Spaß neue Dinge zu lernen und neuen Herausforderungen zu begegnen. Ich denke aber, dass das mit 50 schon anders aussehen kann.
Mein Plan ist es bis 50 Gas zu geben, trotzdem nebenbei zu leben und dann langsam ab 50 Jahren Stunden zu reduzieren. Heute habe ich mir in meinem Angestelltenjob einen Tag frei genommen, trinke gerade die zweite Tasse Kaffee und gehe gleich noch joggen. Ein Angestelltenjob hat schon durchaus Nachteile aber auch Vorteile. Ich kann mal einen Tag nicht arbeiten und das Geld zum Aktienkaufen kommt trotzdem rein. Top :-) Solange bis man finanziell frei ist, bleibt einem als Alternative zum Angestelltenjob nur die Selbstständigkeit.
Ich denke aber die meisten Leute machen es tatsächlich falsch. Sie verschulden sich für’s Eigenheim, für das Auto, für die XXL-Wohnung etc. oder legen ihr weniges Geld einfach viel zu konservativ an. Mit 50 stellen Sie dann fest: Scheiße, ich habe kein Geld und muss noch bis 70 so weiter buckeln. Ich denke DAS sind dann die Leute, die unzufrieden mit ihrem Job und letztlich auch mit Ihrem Leben sind.
Ich hoffe die Kurse fallen noch fleißig weiter. Mitte des Monats gehen meine Sparpläne wieder auf Shopping Tour :-)
Entspannten Freitag allen zusammen!
Viele Grüße
Oliver
Nachtrag:
Ich habe gerade den Artikel mit dem Frankfurter Immobilienbesitzer gelesen. Danke, dass du hier auch immer Links auf andere Artikel einbaust.
Neben den Aktiensparen, spare ich noch auf ein Tagesgeld-Konto ein. Ab 2019 will ich mich in meiner alten Heimatstadt (<100.000 Einwohner) nach einer Immobilie zum Vermieten umsehen. Ich habe dort über meine Eltern noch recht gute Connections in die Bau-Branche. Ich hoffe so günstig an eine Immo ranzukommen. Ich wohne selbst in München, hier ist es total irrsinnig nach einer Immo zu schauen. Viel zu teuer, wenn man den Kredit durch die Mieteinnahmen abbezahlen lassen möchte.
Das verrückte: In meinem Freundeskreis haben schon 3 Freunde Immos für den Eigenbedarf gekauft. Wahnsinn! Ich mag meine Freunde, aber das kann ich niemals verstehen. Für eine Immo musst du in München mit den Ansprüchen von einem normalen Paar Kredite bis 500.000€ aufnehmen. Der Witz: Die Immo ist nach dem ersten Kind schon zu klein. Naja Leben und leben lassen. Mir wäre ein 500k Kredit für den Eigenbedarf einfach viel zu krass. Der Druck auf das eigene Leben explodiert ja förmlich.
Ich will mit Immos erstmal mit 100k-150k anfangen und diese dann vermieten. So lastet nur ein kleiner Druck auf mir, weil die Summe überschaubarer ist und der Mieter ja den Kredit abbezahlt. Soweit zumindest die Theorie, schauen wir mal wie es nächstes Jahr aussieht.
Gibt es hier Leute die ähnliches machen oder vorhaben? Immos sind ja in Deutschland immer schnell ein emotionales Thema, aber mich würde hier auch mal die Meinung der Community interessieren!
Viele Grüße
Oliver
Finanzielle Freiheit lässt sich auch durch intelligente und geschickte Nutzung von Hartz4 realisieren. Ich kenne drei Beispiele aus dem Bekanntenkreis (alles gut ausgebildete Leute mit Studium) welche das optimal und schlau ausnutzen.
Da werden regelmäßig Scheinbewerbungen geschrieben mit Fehlern und Lücken im Lebenslauf, idiotische Bewerbungstrainings besucht und artig die Termine beim Arbeitsamt wahr genommen. Ersparnisse wurden vorher anonym in Gold „versteckt“ und in Urlauben verprasst. So geht es auch und wunderbar dazu wenn man sich geistig drauf einstellt. Alle drei Bekannte sind ausgeglichen, treiben regelmäßig Sport und verdienen sich unter der Hand noch etwas dazu. Die Miete zahlt das Amt. Morgens wird ausgeschlafen. Auto braucht man nicht.
Wenn ich mir das zunehmende Lohndumping in vielen Branchen und die massiv steigenden Anforderungen an Bewerber anschaue, gewinnt das Harzen immer mehr an Reiz. Arbeiten lohnt immer weniger. Die schlecht zahlende Zeitarbeitsbranche boomt, sogar im Ingenieurbereich. Aus Neugier habe ich mich als Ingenieur einmal bei einer Zeitarbeitsfirma auf geeignete Stellen beworben. Man wollte mir mit Berufserfahrung ein Jahresgehalt inkl. Zulagen von 36.000 € andrehen. Eine Frechheit.
In Deutschland stimmt vieles nicht mehr. Während der normale Arbeitnehmer stark besteuert wird, können riesige Vermögen oft fast steuerfrei vererbt werden. Wer 45 Jahre in die Rentenkasse bezahlt hat, bekommt oft nur mickrige Renten. Von kulturellen und gesellschaftlichen Herausforderungen -bedingt durch politische Fehlentscheidungen der letzten Jahre- ganz zu schweigen.
@ ralf ich geb dir ja recht einfach ist es heute nicht, war es wahrscheinlich noch nie. Das du dich aber Jetzt zum x mal darüber auslässt da du einen Job für weniger Gehalt haben kannst langweilt mich. Von diesen Jobs gibt es 1000 e, die brauchst du nicht, bewirbt dich da nicht. Such den Job der für dich passt davon gibts vielleicht nur 3 reicht doch du brauchst nur 1 such ihn finde ihn. Verkauf dich entsprechend! Wenn mir jemand einen Job für 36000 anbietet wäre meine Antwort beim doppelten können wir anfangen zu reden.
Ich selbst habe das schon gemacht war beim Vorstellungsgespräch da sagst mir der Gesprächspartner sie stellen nur über Leiharbeit ein. Meine Antwort mich nicht. Gegenüber sie bewerben sich also auf eine Festanstellung? Ich nichts anderes, wenn dass nicht geht können wir das Gespräch beenden. Es ging anders! Also nochmal such deinen Job, verkaufe dich entsprechend und bewirb dich nicht auf Stellen wo du weißt es passt eh nicht. Ausser du hast Langeweile aber dann überleg dir ob du uns auch damit langweilen willst.
Gibt es hier Leute die ähnliches machen oder vorhaben? Immos sind ja in Deutschland immer schnell ein emotionales Thema, aber mich würde hier auch mal die Meinung der Community interessieren!
Ich hatte diese Gedankengänge vor 2-3 Jahren auch und hätte durchaus schon beim Kauf von „Vermiet-Objekten“ mit 30-40% Eigenkapital starten können, was heutzutage anscheinend schon viel ist. Ich habe es aber inzwischen verworfen.
2 Kollegen im Büro sowie mein Chef sind selbst Vermieter. Einer davon erst seit Kurzem. Alle 3 erzählen mir, dass sie entweder noch oder zumindest in der Vergangenheit stress mit sogenannten MIetnomaden hatten. Auch jetzt noch hockt jemand bei einem in der Immobilie und zahlt entweder gar nicht oder unregelmäßig. Kostet alles Zeit, Geld und unglaublich Nerven. Für mich war das der erste Sargnagel für ein vermietetes Objekt.
Der zweite Punkt ist der Zeitpunkt. Jaja, Market-Timing usw…. ich denke aber es ist erkennbar dass wir derzeit einen massiv überhitzten Markt haben, nicht zuletzt weil zu wenig Wohnraum in den Ballungszentren existiert. Ob das so bleibt…keine Ahnung, vielleicht kehrt sich der Trend auch um und in 15 Jahren ist es total in auf dem Land zu leben, fern von Dreck, Lärm usw. weil man dann eh Home Office macht. Eine solche Wette möchte ich nicht eingehen. Und ich glaube auch dass die Immobilien nach einem dicken Crash stark fallen werden.
Den dritten Punkt habe ich mal in einem Finanzpodcast gehört und ich fand ihn mehr als nachvollziehbar, ich glaube es war beim Finanzrocker. ICH, als kleiner PRIVATANLEGER von meist EINER WOHNUNG begebe mich auf ein Schlachtfeld, in dem sich größtenteils Immobilien-Unternehmen bewegen. Sie haben Hausmeister die alles für sie erledigen, sie haben Beziehungen und sie haben „Großhandelspreise“ wohingegen ich alles selbst machen müsste oder überteuert Service einkaufen muss. Es ist schon ein unterschied ob mir 10 Wohneinheiten in einer Stadt gehören und ich einen Hausmeister einstelle der alles für mich macht, einen Juristen der für mich alles klärt, oder ob ich mich mit allem selbst plagen muss.
Ende vom Lied… ich werde vorerst keine Objekte zur Vermietung kaufen. Den volatilen Aktienmarkt zu ertragen und eine mindestens ebenbürtige, langfristige Rendite zu bekommen erscheint mir für mich als der entspanntere Weg. Volatilität von Aktien kann ich aussitzen. Einen erzürnten Mieter dem zu Heiligabend das Klo kaputtgeht aber nicht ;-)
Hallo zusammen!
Interessanter Blog und wie konträr die Meinungen und Gefühle zum Thema Arbeit sind!
Die finanzielle Freiheit und mäßiger Konsum ist meines Erachtens erstrebenswert, für mich ist diese Freiheit aber kein Grund meinen Job aufzugeben, ich würde meine Tätigkeit zeitlich nur reduzieren.
Erstens macht er mir Spaß (ich bin selbständig) und zweitens braucht der Mensch eine Aufgabe und eine Struktur in seinem Leben.
Diejenigen die keine Struktur haben laufen Gefahr zu verloddern. Dies ist auch der Grund warum z.B. einige Superstars sich langweilen und dann auf dem absteigenden Ast sich befinden…….ihnen fehlt die Aufgabe.
@ Tim: wenn sich der Mensch bei seiner täglichen Arbeit wirklich so fühlt wie Du es oben beschrieben hast dann gibt es da nur eine Konsequenz: er muss selber etwas ändern und zwar sofort. Dann kommt auch der wirtschaftliche Erfolg fast automatisch hinzu.
Bitte denke auch an folgendes Tim: würde jeder so handeln wie Du, lieber Tim, dann gäbe es kein Wirtschaftswachstum…..die Wirtschaft braucht viele dumme Konsumenten…..damit eingie davon profitieren können…..insofern brauchen wir beide, die Konsumenten und die Investoren, nur jeder Mensch muss sich über die Konsequenzen des eigenen Handelns im klaren sein…..der Mensch ist halt für sich selbstverantwortlich.
Viele Grüße
Tom
@Ralf
Finanzielle Freihet lässt sich auch durch intelligente und geschickte Nutzung im Personen und Schutzgeld Buisness realisieren. Man sucht sich eine Stadt seiner Wahl, einen passenden Block oder Strassenzug in dem noch kein angestammter Pate das sagen hat, und zieht dann von Tür zu Tür.
Morgens ausschlafen, kein Problem, Sport treiben, kein Problem, ist sogar ein muß, denn schlieslich könnte es ja auch immer Zahlungsverweigerer geben, denen man a bissal auf die Sprünge helfen muß. Die Gelder lassen sich bequem unter dem Kopfkissen „verstecken“, oder im Urlaub auf Kalabrien verprassen. Allerdings, ein Auto wäre von Vorteil, wobei man das vielleicht als Dienstwagen absetzen könnte. Hier und da schaut man sich im Fitnessstudio oder in der einschlägigen Türsteherszene nach geeignetem Personal um, und die monatlichen Zahlungen werden mit der Zeit ganz von alleine kommen, solange der Angstfaktor unter den Kunden möglichst hochgehalten wird.
Positiver Nebeneffekt: All die kulturellen und gesellschaftlichen Herausforderungen -bedingt durch politische Fehlentscheidungen der letzten Jahre, könnte man so nebenbei wieder geraderücken.
@Ich
Super Tipp! ;-)
@Ralf
„Die schlecht zahlende Zeitarbeitsbranche boomt, sogar im Ingenieurbereich.“
In unserer Region nicht. Alle Zeitarbeiter wurden von Bosch jetzt fest angestellt ohne Zeitarbeitsverträge.
..@Oliver, ja gibt es :)
Ich bin gerade dabei Wohnung 5 und 6 zu kaufen, sind in den letzten Zügen. Im Gegensatz zu Daniel muss ich sagen es läuft super, und es kann sogar richtig Spaß machen. Bei den Wohnungen die ich kaufe habe ich die Konkurrenz der großen nicht. Die interessierten sich nicht für eine kleine Wohnung in einen 10-Parteienhaus, ich schon ;-), hat also auch Vorteile der kleine zu sein.
Vermiete jetzt schon einige Jahre und habe noch nie Schwierigkeiten gehabt. Das mit den Mietnomaden kann nie ganz ausgeschlossen werden, aber das Risiko ist sehr klein wenn du vorher bei der Auswahl der Mieter aufpasst (Schufaauskunft, Arbeitsvertrag, Vorvermieter anrufen usw.)
Habe mittlerweile mit 3 verschiedenen Hausverwaltungen zu tun, die ihre Arbeit meist sehr gut machen und auch die richtigen Kontakte zu Handwerker haben.
Habe meine Wohnungen alle aus der Tageszeitung, bei uns jeden Freitag. Spätestens um 9 Uhr anrufen oder die sind weg. Online habe ich nichts gefunden. Bis jetzt auch immer ohne Makler. Also mit etwas Arbeit und Glück klappt es. Ich zumindest will bis 2020 mindestens 10 Einheiten haben, zusätzlich zu Aktien. Diversifizierter Renditeturbo (Fremdkapital) mit eingebautem Inflationsschutz.
Wenn wir genug Einkommen haben werden kündigen wir und fahren mit nen Wohnmobil durch die Welt. So schön kann ich mir kein Angestelltenjob vorstellen. Wollen das bis spätestens 50 schaffen, naja haben noch einige Jahre….
@ Oliver
Ich habe mir letztes Jahr meine ersten beiden Objekte gekauft für je ca. 70.000 Euro. Es sind Studentenbuden mit ~25 Quadratmetern. Das schöne an Studenten: Sie haben keine allzuhohen Ansprüche, sie bleiben 3-6 Jahre in der Wohnung (Gut, um die Miete zu erhöhen, lange genug, damit die Mietersuche nicht in eine Vollzeitbeschäftigung ausartet).
Eine Wohnung war vermietet, bei der zweiten habe ich einen Mieter gesucht. Die Anzeige bei eBay-Kleinanzeigen reingestellt, einen Tag später hatte ich 10 Anfragen. An einem Abend die 4 Leute eingeladen, die es hinbekommen haben halbwegs gerade Sätze zu formulieren. Davon dann einen genommen – es waren drei „gute“ dabei.
Großer Vorteil bei Immobilien ist, dass die Banken gerne finanzieren, sofern die Bonität stimmt. Die Investition ist bei mir auch eine Größenordnung, die mich gut schlafen lässt. Sollten die Dinger den Totalverlust erleiden, könnte ich das notfalls in ein paar Jahren abbezahlen. Durch den Hebel der Finanzierung habe ich letztes Jahr eine Netto Rendite auf mein Eigenkapital von 21 % erwirtschaftet und erwarte gleiches für dieses Jahr. Die Rendite ist hier aufgrund des Hebels meiner Meinung nach deutlich höher als bei Aktien. Die habe ich aus Gründen der Diversifikation natürlich auch.
Zum Aufwand: Der hält sich bisher in Grenzen. Die Mietersuche war, wie gesagt recht unkompliziert. Bei einer Wohnung habe ich noch ein paar Sachen nachgebessert: Türen richtig eingestellt, damit sie nicht schrappen, das Innenleben des WC-Spülkastens ausgetauscht, einen neuen leisen Lüfter im Bad eingebaut, eine zweite Phase in den Küchenbereich gelegt. Das bisschen handwerkliches Arbeiten hat mir Spaß gemacht, die Kosten waren sehr überschaubar.
Die Wohnungen tragen sich selbst. Nach Abzug aller Kosten und Tilgungsraten bleiben mir sogar noch etwa 80 Euro positiver Chashflow im Monat übrig. Dass man als Privatperson mit den großen Immobiliengesellschaften nicht mithalten kann wird gerne, insbesondere von Anhängern des Herrn Kommer, behauptet. Das Gegenteil ist meiner Meinung nach der Fall!
Als Privatperson kann man viel mehr Zeit darauf verwenden, sich das Objekt selbst und die Nachbarschaft anzuschauen. Auch die Mieterauswahl trifft man selbst denke ich etwas bewusster als wenn es ein Makler für einen Investor tut. Als Privatperson kann man Reparaturen selbst erledigen und vieles mit dem Mieter auf einer persönlicheren Ebene besprechen. Meine Objekte sind in größeren Häusern, dort gibt es auch einen Hausmeister, der sich um vieles kümmert. Der Immobilienmarkt ist derzeit ein Verkäufermarkt. Es gibt keinen Grund, warum jemand ganze Straßenzüge im Paket verkaufen sollte.
@Tim
So, das war mein erster Beitrag hier. Lese dein Blog seit etwa 3-4 Monaten und finde gerade die Kommentare der Community hier immer sehr lesenwert. Den Blog aber natürlich auch ;-)
@ Regine
Das freut mich, dass ich Dich ansporne zum Sparen. Prima! Du fühlst Dich bestimmt viel besser.
@ steve
Du hast Recht. Gut zusammengefasst. Ich sehe es so:
Freundlichkeit kostet nichts, und bringt sehr viel. Ein nettes Hallo im Aufzug kann ein ganzes Leben verändern.
@ Tugumak
Ich wollte mit dem Satz nicht überheblich klingen. Ich bin das Produkt meiner Eltern. Natürlich sollte ich eigene Wege gehen – so wie ich es mag.
@ R@ffi
Ärgere Dich nicht über Deinen ETF-Einstieg kurz vor der Korrektur. Die Börsenstimmungen sind etwas, was Du nicht unter Kontrolle hast. Einfach aussitzen. Und weitersparen. Es klingt bescheuert in dieser Situation, ist aber gut gemeint.
@ Oliver
Ich hoffe, Du hast Deinen freien Tag genossen. Genau so ist es. Die Masse lässt sich von der Werbe-Industrie heimsuchen und kauft, bis es knallt.
@ Tom
Nun die Arbeit an sich hat mir schon Spass gemacht. Aber eben nicht immer. Und am meisten nervte mich das ewige Pendeln. Ich wollte das nicht bis 65 so durchziehen. Ich wollte etwas anderes machen. Es gibt genug Menschen, die konsumieren, so dass wir Aktionäre profitieren. Es gibt weltweit immer mehr Konsumenten. Darüber brauchen wir uns Anleger nicht den Kopf zerbrechen. Die Konsumidioten wachsen stetig nach – in noch größeren Zahlen.
Sehr gut Tugumak!
Genau so ist es und da gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
@vonaufdenboden
Ein sehr interessantes Thema :-)
Also ich kann gut verstehen, worüber Tim hier schreibt. Ich habe Informatik studiert, weil Elektronik, Programmieren und alles, was damit zusammenhängt, mein Hobby und meine Leidenschaft ist. Das Studium war für mich traumhaft – ich habe viel gelernt und privat zuhause entsprechend aus freien Stücken und aus Spaß an der Freud an eigenen Projekten gearbeitet. Ich war ohne Druck unglaublich produktiv, ohne auf Produktivität zu achten. Außerdem habe ich in der Uni neue interessante Leute aus aller Welt mit ähnlichen Interessen kennengelernt.
Fachlich mache ich jetzt im Job nichts anderes. Der Unterschied ist:
Der Takt wird mir von außen vorgegeben
Die Ziele werden mir von außen vorgegeben
Bürokratie
Die Präsenzkultur: Ich habe 8 Stunden am Tag auf diesem Bürostuhl zu sitzen
Das Telefon auf meinem Schreibtisch, das mich in unregelmäßigen Abständen stören kann
Ich kenne den Satz, dass, wer sein Hobby zum Beruf macht, nie mehr arbeiten muss. Ich sehe das anders. Wer sein Hobby zum Beruf macht, hat sein Hobby verloren. Es sei denn, man macht sich selbständig. Ansonsten bekommst du Geld, und dafür musst du tun, was von dir erwartet wird. Das ist eine ganz andere Voraussetzung als wenn du selbstbestimmt einem Hobby nachgehst. Ich bin mir sicher, wenn ich auf das Geld nicht angewiesen wäre und z.B. kostenlos oder für einen symbolischen Euro für die Firma arbeiten würde (was bei einem Hobby kein Problem wäre, oder?), wäre die Situation eine komplett andere. Deswegen würde ich bei erreichen der finanziellen Freiheit auch nicht unbedingt mit dem Arbeiten aufhören. Dafür gibt es viel zu interessante Aufgaben.
Just my 2 cents
Ich arbeite seit über 7 Jahren bei einem großen Automobilzulieferer im Schichtdienst und finde meine Arbeit eher langweilig, jeden Tag das selbe, ist zwar recht locker die Arbeit an sich. Mich nervt es auch in 3 Schichten arbeiten zu gehen. Die Bezahlung ist sehr gut für das ich nur einen Hauptschulabschluss und eine Ausbildung zum Karosseriebauer abgeschlossen habe. Manchmal denke ich wäre ein Studium vielleicht doch besser gewesen???
Es gibt Leute in meinem Umfeld, die nörgeln über ihren Job (aber manche nörgeln einfach generell gerne ;) ) . Es gibt aber auch einige, die recht zufrieden sind. Schlußendlich geht es den meisten nur darum, dass Geld hereinkommt. Von der Lebenserfüllung spricht da keiner. Oft fehlt es auch an Phantasie und Kreativität. Man lebt halt so vor sich hin. Der Job ist irgendwie lästiges Übel.
Auch das Gebabbel von „so und so vielen Jahren bis zur Rente“ höre ich ab und an. Da denke ich mir „das kann doch nicht der Sinn im Leben sein!“ Schuften bis zur Rente? Durchhalten, bis endlich Schluß ist?
Daher bin ich gerne freiberuflich tätig. Mache die Dinge, die mir Freude bereiten, zu den Bedingungen, die mir Freude bereiten.
Wer gerne arbeiten geht, sollte sich glücklich schätzen. Das ist nicht allen Bürgern vergönnt. Es tickt eben auch jeder anders. Jeder hat andere Wünsche und Vorstellungen. Ich denke, da soll jeder nach seiner Facon selig werden. Den einen Weg für alle gibt es nicht.
Mit Familie (drei Kinder) ist es auch ein Privileg, gemeinsam mit meiner Frau nur teilzeit arbeiten zu müssen. Wir leben hier in „der westlichen Welt“ im Schlaraffenland. Das vergessen viele bei der Jammerei.
Wir haben genug Geld, Zeit (etwas mehr wäre aber schön) und sind gesund. Was will man mehr?
Aber auch wenn mir meine Erwerbstätigkeiten Freude bereiten, denke ich oft, da geht noch mehr. Das war nicht alles. Es ist nicht optimal.
Müsste ich nicht mehr für Geld arbeiten, würde ich wohl doch viele andere Dinge tun. Das motiviert mich eben am Vermögensaufbau.
Die unterschiedlichen Lebenswege der Leser hier finde ich sehr erfrischend.
Das Internet läuft dufte (wenn nicht irgend ein zentralistischer Verein, z.B. die EU) ihm, also dem Internet, diktiert, wie hier die Rechtsordnung ist (neuestes Verbrechen auch DSGVO genannt). Und es wurde von vorne herein dezentral betrieben. Der informationelle Gewinn, den wir seit den 90er haben ist bisher unerreicht. Dann kam 2009 rum der „böse“ Bitcoin, wo erstmalig in der Geschichte ein Wert dezentral verwaltet werden kann bei dem keine Banken mehr als zentrale Instanz dir diktieren können, was du mit deinem Geld machst und wie viel du abheben z.B. transferieren darfst. Die Bitcoin Blockchain wurde seit bald 10 Jahren nicht gehackt und ist momentan das sicherste System aller Zeiten. Die wenigsten haben wahrlich begriffen, dass wir seit 2009 ein Internet der „sicheren Werte“ haben, vorher gab es nur ein Internet der „Information“. Und das ist der Durchbruch, vorher gab es auch etliche Bestrebungen, digitales Geld sicher zu machen, aber keinem scheint es gelungen zu sein, bis 2009……….
Dann haben wir noch die Energieversorgung, die meiner Meinung nach sehr bald ebenfalls dezentral ablaufen wird. Viel mehr verrate ich da mal noch nicht, sonst stellt mich einer als Spinner hin, das wird großartig werden :-)
Tja, jetzt wisst ihr vermutlich, auf was ich hinaus will: Dezentrale Arbeit ohne Chef. Jeder hat einen Haufen Talente, mit denen er liebend gerne anderen helfen möchte. Warum in der Woche 40 Stunden in einer Firma hocken und ständig gezwungenermaßen das zu tun was verlangt wird anstatt in der Woche verschiedensten Tätigkeiten nachgehen, die einem Spaß machen. Das muss ja nicht immer die selbe Tätigkeit sein, es können 3 oder 4 verschiedene oder noch mehr sein.
Tja, und dann gibt es noch die gescheiterten Existenzen wie mich. Ich habe zwar eine Arbeit, die mir wirklich unheimlich Spaß macht. Doch nun bin ich am Ende meiner Kräfte. Die Arbeit hat so viel Raum eingenommen, dass ich mich weder um den Haushalt, noch um meine Gesundheit, Ernährung, Freunde, Familie, Hobbies oder meine Beziehung in angemessener Weise kümmern konnte. Hinzu kommt, dass ich für diese Arbeit derart unterbezahlt werde, dass ich davon bei aller Sparsamkeit gerade so über die Runden komme. Ich bin übrigens Filialleiterin einer Geschäftsstelle von 7 Filialen eines Unternehmens, das seinen Umsatz in der Hauptsache online erwirtschaftet. Mein ungelernter Sohn verdient als Zeitarbeiter mehr – selbst meine Nachbarin, die Teilzeit bei Aldi an der Kasse arbeitet!
Jetzt hat mich mein Mann verlassen, ich habe kaum Freunde, meine Kreativität ist weg, ich lebe in einer massiven Unordentlichkeit und habe zugenommen. Ich träume von der Arbeit, kann gar nicht mehr abschalten. Ich bin beim Sex weggepennt und habe im Halbschlaf von der Arbeit erzählt. Wochenenden und Urlaub waren dazu da, Chaos zu beseitigen und die Dinge zu erledigen, die ich sonst nicht schaffte – dank Arbeitszeit von 9:30 – 19:30, bzw 20 Uhr. Dann jeden zweiten Samstag auch zur Arbeit. Ich belohnte mich zunehmend mit Alkohol und wurde antriebslos, unkonzentriert und depressiv.
Man versprach mir Lohnerhöhungen und warf mir immer mal ein Häppchen hin. Mein Ziel war es, mich so unersetzbar wie möglich zu machen, um dann mehr einfordern zu können. Doch nun muss ich nach 4 Jahren leider feststellen, dass ich in diesem Unternehmen auch nur eine Nummer bin. Denn egal wie perfekt ich es auch mache und deren Umsatz halte und steigere, in dem Moment wo ich nicht mehr voll funktioniere (so wie jetzt gerade), will man mich loswerden und ersetzen – den nächsten blöden finden. Der Nachfolger ist nicht halb so gut – aber solange die Filiale sich zumindest selbst trägt, ist dem Unternehmen das wurscht…das Geschäft läuft ja online. Betriebsblindheit lässt grüssen in der Chefetage.
Ich wäre schon lange dort weg, wenn mir die Arbeit nicht solchen Spaß gemacht hätte und ich nicht diese große Angst vor Hartz 4 hätte (denn ich habe einige Jahre davon leben müssen und das ist bei weitem kein Zuckerschlecken). Dass ich so auch nur auf Hartz 4 – Niveau lebe war mir egal – Hauptsache keine Ämter und Behörden mehr…
Jetzt habe ich Burn-Out und Depressionen. Habe meinen Rentenbescheid mal angesehen – selbst wenn ich ab heute bis zur Rente mit 3000€ Netto in der Tasche arbeiten könnte, bekäme ich Grundsicherung als Rente (wenn es die dann überhaupt noch gibt). Hinzu kommt nun noch mein absolutes Unverständnis über diese Merkel-Politik, die nun ALLEN, die sich hier niederlassen alles bezahlt – ohne eine Gegenleistung. Ganz ehrlich: wozu soll ich noch arbeiten?!
Jetzt könnte man meinen, da ist halt etwas in meiner Vita falsch gelaufen und ich habe mich sicher ganz einfach nicht ausreichend bemüht – denn jeder ist ja seines Glückes Schmied… Doch lasst euch gesagt sein, dass nicht jeder Mensch (auch nicht in Deutschland) mit den Startbedingungen gesegnet wurde, dass er alles schaffen kann.
Eine „kurze“ Lebensgeschichte: Ich bin die Tochter einer Junkie-Mutter, die sich dann mit 40 das Leben nahm. Ich habe als Kindergartenkind schon Menschen gesehen, die sich totgespritzt haben. Ich habe manchmal draußen schlafen müssen und mir mein Frühstück geklaut. Abends konnte ich hören und sehen, wenn die Mutter durch Hurerei ihr Geld verdiente. Egal, nach langem Sorgerechtsstreit kam ich dann zu meinem Vater. Meine Stiefmutter liess es aber nicht zu, dass ich das Gymnasium besuchte, während ihre Tochter nur die Hauptschule schaffte. Ich war aber so gut, dass ich es trotzdem schaffte. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich von einem Türken am hellichten Tag im Zug misbraucht wurde und die Leute lieber das Abteil verließen als mir zu helfen. Mit knapp 17 zog ich aus und versuchte den zweiten Bildungsweg. Nach einem Unfall musste ich die Schule jedoch abbrechen. Während meines Krankenhausaufenthaltes verlor ich die Übergangs-Wohnung und war etwa 8 Monate obdachlos. Ich habe viel von Deutschland gesehen und gut von meiner Straßenmusik gelebt. Ich begann erneut den zweiten Bildungsweg, nur um dann kurz vor Erreichen des Ziels wieder abbrechen zu müssen, da ich mit 19 dann ungewollt schwanger war. Ich liess mich aber nicht abbringen, daher gab ich meinen Sohn als er fast zwei Jahre alt war in die Krippe und holte mir meinen Realschulabschluss. Ich bekam Schuppenflechte vom Feinsten und allmählich psychische Probleme, da ich alleinerziehend und überfordert war. Ich lernte einen Mann kennen, der nach zwei Jahren sein wahres Gesicht zeigte und mich dann weitere 8 Jahre so fertig machte, dass ich versuchte, mir das Leben zu nehmen. Dennoch habe ich in dieser Zeit es irgendwie geschafft, mir eine Ausbildung einzuklagen, da ein Abitur nicht mehr möglich war. Etwa 6 Monate habe ich mit meinem Sohn von Flaschensammeln, Armenspeisung und der Tafel gelebt bis ich endlich BaFög erhielt. In der Zeit baute ich Schulden auf (Miete, Räumungsklage, Strom ect.) Ich schaffte dennoch einen Notendurchschnitt von 1,6 und arbeitete im Anschluss knapp 3 Jahre in einer Onlineagentur. Leider wollte mir der Arbeitgeber dann plötzlich nur noch Grundgehalt zahlen und mich zwingen auf Provisionsbasis zu arbeiten. Da war ich raus. Nachdem ich es endlich schaffte, mich nach 10 Jahren von meinem Partner zu trennen, ging ich zurück in meine Heimatstadt und arbeitete etwa 4 Jahre halbtags als Hausmeisterin für den Mindestlohn – stockte dementsprechend mit Hartz-4 auf. In dieser Mühle jedoch zwang man mich am Ende zu kündigen und in einer Fabrik am Fließband zu arbeiten – ebenfalls für den Mindestlohn und ebenfalls mit Aufstockung, aber mit mehr Arbeitsstunden. Das ging genau 6 Wochen, dann musste ich mich krank schreiben lassen. Es erreichte mich ein Schreiben, dass ich 2000€ zahlen müsse, da ich für meine Tante gebürgt hatte und diese, nachdem sie nicht zahlte nun verstorben war. Ein guter Freund legte mir dann glücklicher Weise das Geld für einen Führerschein aus, damit ich durch Mobilität einen Job finden könnte. Das tat ich auch. Alles schien sich zum Besseren zu wenden. Ich bin seit 3 Jahren in der Privatinsolvenz und zahle brav von dem Bisschen, was mir bleibt so viel ich kann – auch an meinen Freund, der mir den Führerschein zahlte. Ich arbeitete mich von einer Halbtags-Verkäuferin zur Filialleitung hoch. So, und nun kann ich ganz einfach nicht mehr. Habe wirklich alles verloren.
Wie ich eingangs bereits schrieb: gescheiterte Existenz – wenn ich Wasser in die Blumenerde gieße, bringt es nichts, wenn kein Samen darin ist.
In diesem Sinne: frohes Schaffen.
@olenka, ein Beitrag der zum Nachdenken anregt.
Wünsche alles gute auf deinem weiterem Weg!
Ich bin mit 63 in Frührente nach Kopf OP gegangen. Meine Frau warnte mich, nicht dass ich die Rente bereue, die Geschäftsführer baten mich zu bleiben, boten mehr Gehalt, freie Arbeitszeit, neue Auslandsprojekte und weitere Vorteile. Ich muss besoffen gewesen sein, dass ich das Angebot ablehnte und in Frührente ging. Sofort begann eine sehr schwere Depression, die schon 5 Jahre anhält und unendlich bis zum Tod anhält. Ich brauchte meinen Job für mein Leben und zerstöre mit der Rente ( ist nur 1/4 meines letzten Nettogehaltes ) mein Leben, das meines Ehepartners, der Kinder und Enkel. Will nur noch zurück in die Vergangenheit, was nicht geht.
Mein geistiger und körperlicher Zustand läßt immer mehr nach.
Sagte damals, ich brauche den Job um ständig in Bewegung zu bleiben, körperlich und geistig, für Kommunikation und Themen, für Gehalt und Status.
Bei uns im Unternehmen arbeiten Ingenieure mit 68, 72, 75 und 80 Jahren. Ich beneide sie und bereue, die Gespräche mit Ihnen bei der rentenentscheidung nicht beachtet zu haben.
@ sofia
Das tut mir leid. Wenn man in die Freiheit geht, braucht man viele neue Aufgaben. Hobbys, Sport, Projekt, Stiftung, Verein, Familie, Reisen, Bildung, Selbstständigkeit….
Zuhause auf der Couch vor dem TV zu sitzen ist Gift.
Will immer wieder in die Vergangenheit zurück, um meine Fehler mit der Rentenentscheidung zu korrigieren und weiter in meinem Betrieb zu arbeiten. Das geht nicht, aber ich will es, weil die Rentenentscheidung aus Absicht passierte, um etwas schlechtes zu realisieren, mich, die Familie und den Betrieb zu schädigen.
@Sofia
es ist schlimm, wenn man die Fehler der Vergangenheit nachhaltig spürt. Aber man sollte trotzdem das Beste daraus machen. Bei meinem Vater haben die Ärzte den Krebs zu spät operiert und er hat nun nachhaltige Einschränkungen, 100% schwerbehindert. Er ist depressiv, schämt sich für sein Behinderungen. Lebt in der Vergangenheit. Seit dem freut er sich über fast nichts mehr und ist Neuem gegenüber verschlossen. Will in keinen Verein, will nichts lesen, will nicht in Therapie etc. Suhlt sich in seinem Leid, wie viel Pech er im Leben hatte. Das Positive im Leben (Frau, Kinder, Enkelkind, dass er überlebt hat) blendet er aus.
Ich hoffe, dass du dich aufraffen kannst, dein Leben besser zu gestalten. Neue Hobbys, z.B. Wandern, Haushalt, Malen, Spieleabende, VHS-Kurse besuchen. Die verbleibende Zeit ist zu schade, um sich selbst zu bemitleiden. Ich hatte letztes Jahr viel Pech, habe viel geweint und war verzweifelt. Die Gedanken drehten sich automatisch viel um meine Erkrankung. Aber ich habe so viel gelacht und alles überspielt wie ich konnte. Ich habe fast alles in meinem Leben geändert, alles ausprobiert und es ging mir immer besser. Ich schaue gerne in den Himmel (besonders bei Sonnenuntergang) und denke mir: Wer so ein Paradies schafft, will den Menschen nichts Böses. Ich bin mittlerweile dankbar, dass es mir jahrelang so schlecht ging, weil ich dadurch einen anderen Blick aufs Leben bekommen habe. Ab und zu kommen mir immer noch die Tränen, aber vor Freude.
@sofia
such nach Lösungen und nicht nach Problemen
Lebe dein Leben was du immer Leben wolltest
Gibt es weitere Bespiele von Euch, etwas nicht zu wollen, weil es schlecht ist, aber dann doch es zu tun, obwohl man die katastrophalen Konsequenzen ( sich und andere zu schädigen ) kennt.
Mir geht es genauso wie dem Vater der Ex Studentin, keinerlei Freude, schwere Depression, 7 mal Psychiatrie, Ehepartner, Kinder, Enkel, Vater, Freunde, … sind mir völlig egal, keine Hilfe im Haushalt, nur Wunsch nach im Bett bleiben, kein Sport mehr, keine Jobs mehr, ständiges Reden gegenüber allen mit ständigen Wiederholungen, was ich in der Vergangenheit anders machen würde.
Und das ist das Ergebnis einer mit Sehnsucht herbei gewünschten Depression nach einer Kopf OP. Nur sehr schreckliche Gedanken und Lügen begleiteten mich nach der OP und ich setzte sie gegen mich, Ehepartner, Kinder, Enkel, Verwandte, Freunde, Arbeitgeber mit Freude um. Wäre gern zur Reha nach der OP gegangen, aber wurde abgelehnt. Bestimmt hätte ich Hinweise vom Psychologen bekommen. Mit niemandem habe ich in der Familie und unter Freunden darüber geredet. Seit 5 Jahren rede ich dafür ununterbrochen, was ich in der Vergangenheit anders machen würde. Rente ist für mich Arbeitslosigkeit! In der Arbeitslosigkeit hatte ich schwerste Depressionen und war in der Psychiatrie und trotzdem gehe ich trotz Warnungen in Rente.
Hallo Toni, „Lebe dein Leben was du immer Leben wolltest“, ich wollte wesentlich länger auf Arbeit bleiben wie meine Kollegen und weiterhin sagen können “ Gott sei Dank, ich habe einen tollen Job, tolle Kollegen, dufte Auslandsprojekte und ein gutes Gehalt“! Aber dann siegten die schrecklichen Gedanken, Rente, Leiden, Depression, … Große Sch…, und das habe ich alles gewusst und trotzdem gemacht. Komme nicht mehr raus aus dem Loch,
Wäre ich nur mit meinem Arsch auf Arbeit geblieben und hätte auf die richtige innere Stimme gehört, die Kollegen und Chefs, sowie meinen Ehepartner, ich wäre heute noch auf meiner Super Arbeit und alle in der Familie wären glücklich!!!
Sofia, vielleicht suchst du dir Hilfe bei einem Profi, um dein Leid zu verbessern und dein Leben wieder schöner leben zu klnnen?