Warren Buffett hat der ganzen Welt wiederholt und konsequent seine Strategie mitgeteilt. Das macht er seit Jahren und Jahrzehnten. Ich frage mich, warum ihn nicht mehr Menschen kopieren.
Die Menschen haben zu viel Angst vor Aktien. Dabei ist es von Vorteil Produktivkapital (Aktien, ETFs) zu besitzen. Selbst wenn Anleger Aktien oder ETFs kaufen, dann haben sie zu wenig Geduld. Und sie verkaufen ihre besten Aktien zu schnell. Das haben die beiden Professoren Brad Barber und Terrance Odean von der University of California in Studien bestätigt. Privatanleger haben wegen ihres Egos das Verlangen, Gewinne einzustreichen. Es geht um den Stolz. Es geht darum, sagen zu können, man habe einen Gewinn erzielt.
Ich habe meinen Einsatz bei CTS Eventim und Netflix jeweils verfünfzigfacht. Ich denke nicht ans Verkaufen.
Eine neue Studie von der Uni Chicago zeigt, dass selbst Profis ihre Verkaufsentscheidungen viel zu schnell treffen – ohne es genau zu planen und zu überdenken.
Buffett hat eine enorme Geduld. Er lässt seine Gewinne laufen. Ans Verkaufen denkt er selten bzw. überhaupt nicht. Den Schlüssel zum Erfolg hat er 1989 veröffentlicht: „Es ist viel besser, ein wunderbares Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen als ein faires Unternehmen zu einem wunderbaren Preis.“ Buffett sagt: „Alles Investieren ist Value Investing.“
Nun sind die Leute überrascht, weil Buffetts Investmentteam eine Amazon-Position aufbaut. Buffett wird als „Value“-Investor beschrieben. Er hat gesagt, dass er keine komplexen Cashflow-Bewertungsverfahren (DCF) macht. Dabei sind diese DCF-Berechnungen weltweit üblich unter Analysten. Charlie Munger witzelt gerne, dass er eine DCF-Berechnung noch nie gesehen hat.
Buffetts Investmentstil entspricht überhaupt nicht dem „traditionellen“ Value-Investing-Ansatz. Charlie Munger drängte Buffett in Qualität zu investieren und nicht in Zigarrenstummel, die es unter Buchwert gibt. Mungers Credo ist: Zahle lieber mehr für höchste Qualität, dann hast du langfristig mehr davon.
Buffett ermittelt nicht den Barwert zukünftiger Cashflows (DCF). Er blickt nicht nur auf die Dividendenrendite, Buchwert-Bewertung (KBV) oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Diese Art von „traditionellem“ Value-Investments ist nicht das Geheimnis seiner unglaublichen Ergebnisse. Er achtet auf mehr Kriterien. Er betrachtet Wettbewerbsvorteile und Preismacht. Er mag robuste Bilanzen, die von fähigen, ehrlichen und aktionärsfreundlichen Managern geführt werden, die Experten auf ihrem Gebiet sind und diese Geschäfte jahrzehntelang betreiben und ausbauen können. Er vertraut etwa Jamie Dimon (JP Morgan Chase) oder Brian Moynihan (Bank of America).
So denkt Buffett: „Wie viel Geld würde es kosten, um Amazon zu replizieren? „Eine Milliarde Dollar? 10? 100? Mehr Milliarden?“ Wal-Mart hat Schwierigkeiten dies zu tun, und sie haben bereits einen Vorteil gegenüber allen anderen in Form einer bereits gebauten Logistik- und Lieferketteninfrastruktur. Ist Amazon teuer? Ja, sehr! Ist es ein „traditioneller“ Wert? Nein! Aber die Vormachtstellung von Amazon ist so enorm, dass ihnen niemand das Wasser reichen kann. Daher mag sie das Buffett-Team.
Thomas Mücke hat mich in Stuttgart interviewt. Er macht das sehr gut. Wir sprachen über die finanzielle Freiheit:
@Tim
Habe das Video gerade gesehen, wirklich sehenswert.
Was sagst du zu UnitedHealthGroup?
@ Tim, das ist doch Mal ein Artikel der mich sehr anspricht – die andern natürlich auch. Aber hier geht es um den Kern mit dem ich mich jetzt seit ca. 3 Jahren beschäftige.
„Value Investing“ nach deiner Definiton habe ich scheinbar schon sehr lange betrieben. Ich suche immer ewig nach „den besten“ Produkten. Wichtig ist mir die Haltbarkeit, die Funktion, einfach ein gutes Produkt zu finden. Das war nicht nur aus Spargründen der Fall, sondern auch aus ökologischen. Es gibt natürlich viele Produkte die sind im Kern nicht toll, ich persönlich mag unsere modernen Werkstoffe nicht so sehr. Aber sie sind halt unschlagbar in vielen Dimension. Trotz Plastik oder ähnlichen Stoffen. Daher: Ein Deuter Rucksack den ich 10-15 Jahre nutze, gute Lederwanderstiefel, eine Eisenpfanne oder ein Lenovo ThinkPad (zumindest früher). Diese Produkte im Ausverkauf zu ergattern ist toll.
Das ist aus meiner Sicht auch Value Investing. Dieses Konzept will ich versuchen auf das Investieren zu übertragen. Tolle Produkte (bzw. Unternehmen) zu günstigen Preisen.
Jetzt muss man nur noch tatsächlich gute Produkte finden und sie dann auch günstig bekommen ;-)
So Long, wir sind jetzt erstmal 15 Tage auf Portugal Roadtrip. Investment in unser Value :-)
Ich les aber trotzdem mit und melde mich gelegentlich.
Grüße Baum
@Der Baum
älterer Deuter Rucksack, ältere Hanwag Lederwanderstiefel, eine ältere Eisenpfanne und ein älterer ThinkPad finden sich auch in meinem Haushalt ;-)
Gute, interessante & sichere Urlaubsreise wünsche ich Ihnen.
Einer der häufigsten Sprüche an der Börse ist ja, Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Tönt logisch, einfach, klar. Aber genau daran scheitern die meisten, der menschliche Trieb macht eher das Gegenteil, Gewinne rasch mitnehmen (was man hat, das hat man, die Angst dass es bald wieder dreht, ein Crash kommt oder ähnlich verleitet zum raschen Verkauf) und Verluste laufen lassen (Prinzip Hoffnung bis zum bitteren Ende).
So gesehen ist das Beste und einfachste wirklich buy & hold. Wenn man früh beginnt und laufend etwas zukauft so hat man mit den Jahren ein Depot mit 35-50 Werten oder halt ETF’s mit durchschnittlichen Einstiegskursen, so sind die gröbsten Zufälle schon mal ausgeschaltet.
Die Hoffnung auf den Lottosechser ist ähnlich aussichtlos wie die beste zukünftige Aktie zum heute tiefsten Preis zu ergattern, das gelingt einem von 100’000 Leuten und andere legen eine Pleite hin.
Frage an die Community: was haltet Ihr von der Hausse bei den Wasserstoffaktien NEL, Powercell etc. ?
Bin gespannt auf Eure Meinung!
Danke Tim, wieder ein guter Investment-Post.
Buffett ist eigentlich aus Munger und Graham hervorgegangen und hat deren Investmentstil vereint.
Für Buy & Hold muss man Unternehmen finden, die ziemlich geschützt sind – vor Wettbewerbern und technologischer Disruption. Als Beispiel die Schweizer Titel Givaudan SA (Riechstoff- und Aromahersteller) und SGS SA (Warenprüfung). Die werden auch in 10 Jahren benötigt, haben kaum Wettbewerber und sind wenig im Geschäftsmodell bedroht.
Was meint ihr zu diesen Unternehmen? Kurz Wikipedia durchlesen reicht.
Btw: bin long.
@Der Baum
ähnliche Produkte auch bei mir im Haushalt, Thinkpad (Business Notebook kaufe immer 2-3 jährige Occasion sind in der Regel wie neu zu 30% vom Neupreis), Lowa Hochgebirgschuhe (da rettet Qualität auch mal Leben) und natürlich auch Deuter Rucksack. Ramsch und Plunder von den Lidl + Aldi Wühltischen meide ich in der Regel und generell Produkte, die nach 3 Monaten bereits auseinanderfallen. Lieber weniger und dafür gut, aber gut heisst auch nicht immer teuer, z.B. Sneaker können „Noname“ oder günstige Marken genauso gut sein wie irgendwelche Limited Editions für 1000 Eur, wie an der Börse Preis/Leistung muss stimmen. Weniger ist in der Regel mehr. Ach ja und meine Edelstahlpfannen sind wohl ein Vierteljahrhundert alt und immer noch wie neu, nicht mal ein Markenprodukt, die halten einfach ewig warum sollte man sie ersetzen? ;)
@Bruno
Du sagst es, Leute wollen sagen können, dass sie gewinne gemacht haben. Sie trennen sich zu schnell von den besten Pferden im Stall. Dabei sollte das Unkraut aus dem Depot..
@ Florian H.
United Health ist spannend. Der CEO kauft wie ein Irrer die eigene Aktie.
https://www.bizjournals.com/twincities/news/2019/05/07/unitedhealths-david-wichmann-buys-record-4-6.html
@ Der Baum
Viel Spass in Portugal.
@ Bruno
Du hast das mal wieder sehr gut zusammengefasst.
@ Gainde
Danke.
@Tim sympathisch, insbesondere die Stellungnahme zum Buch. Gefällt mir sehr.
Eigentlich muss man halten, halten, halten, sonst verzeiht man sich das nie. Ich habe durch Zufall in den Medien etwas für Aktien von Carl-Zeiss-Meditec gehört, dass die über 80 € stände. Ich hatte sie und die Nachricht mit den über 80 € sorgte bei mir für schlechte Laune.
Gekauft hatte ich sie in zwei Tranchen, 124 Stk zu 11,37 € Durchschnittspreis (inkl. Gebühren). Verkauft 2014. Heute steht die Aktie bei 87,15 €, also bei 124 Stk 10806 €. Fast schon ein Ten-Bagger.
Ein anderes Unternehmen aus Jena habe ich aber noch im Depot: die Jenoptik. Gekauft für schmale 5,66 € das Stk. Kurs heute bei 32,90 €, war aber auch schon bei 39 €. Ein Tenbagger könnte das aber auch noch werden.
Zu früh verkauft hatte ich damals im Jahre 2014. Das ärgert mich noch heute. Alles wegen Putin; ich hatte ja noch mehr als Carl-Zeiss-Meditec verkauft, z. B. Bank of America. 2013 gekauft, im März 2014 verkauft, mit einem kleinen Gewinn von ein paar hundert Euro. Kurs 2014: 12,30 €, Kurs heute: 26,78 €.
Ich war anno 2014 noch nicht so gefestigt. 2014 hatte ich noch sechs Verkäufe, aber 2015 shon gar keinen mehr. 2016 hatte ich ’ne Pflaume entsorgt (RWE), aber seitdem kein Verkauf mehr.
@Baum
Viel Spaß!
Hören uns mit neuen Ideen dann nach deinem Urlaub.
-M
Ich habe in den letzten drei Jahren Henkel, letztes Jahr Tencent (wegen einem Traderversuch) und vor kurzem Grubhub verkauft und Verlust begrenzt und die Investmentstorie passte so nicht mehr ganz. Wenn es sich wieder ändert, würde ich wieder einsteigen.
Tencent ärgere ich mich im Nachhinein noch, aber hatte vom Rest Johnson und Johnson nachgekauft, wegen mehr Dividende.
Naja, insgesamt drei Verkäufe in drei Jahren ( Aurora war der Traderversuch, den zähle ich mal nicht).
Sonst nur dazugekauft. Davor habe ich seit 2010 getradet. War ein Nullsummenspiel. Seit dem setze ich mehr auf Dividendenwerte, aber auch Wachstumswerte mit Value Ansatz aber auch Trendansatz nach William O Neil, aber nicht mit der Absicht zu traden.
Wenn ich verkaufe, dann falls der Investmentcase nicht mehr passt, aber nicht nur wegen Charttechnik.
Gruß
A.
Hatte Allianz 2015 als eine meiner ersten Aktien zum Kurs von 130€ erworben – und knapp 1 Jahr später für 151€ wieder verkauft. Ich könnte mich heute noch dafür ohrfeigen…
Gute Morgen
Ich hätte da auch noch eine Aktie in die ich seit weit über 10 Jahren investiert bin und nicht verkauft habe.Mein Einkaufspreis war damals weit unter 1€ ,mittlerweile sind die Aktien von Clinuvel Pharmaceuticals (ein kleines australisches Pharmaunternehmen ) ca 17€ wert und sie könnten weiter steigen da demnächst die Zulassung eines Medikamentes was in Europa seit Jahren zugelassen ist,den USA bevor steht.Es lohnt sich also manchmal die Strategie von Kostolany zu verfolgen, kaufen und schlafen lassen.
Das ständige billige Geld der Notenbanken wird auch dieses Mal nicht auf Dauer funktionieren. Insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis an den Börsen richtig günstige Einstiegskurse locken weil das Finanzsystem kollabiert.
Oder glaubt hier wirklich jemand daran, dass es Dauer gut gehen kann wenn die Notenbanken quasi aus dem Nichts Geld schöpfen?
Irgendwann muss das Notenbanken-Experiment Folgen haben, auch an den Börsen. Ein Teil der Kursgewinne ist realistisch betrachtet auch der kranken Zinspolitik geschuldet.
Wunderbar für Langfrist-Anleger, es locken gute Kurse. Wer nur kurzfristig die Kurse betrachtet wird jedoch bitter weinen wenn es rappelt an den Börsen.
Bereits bei der Minikorrektur im Winter gab es auch hier im Blog einen raueren Ton als die Börsen ein klein wenig Aussetzer hatten.
Das ständige billige Geld der Notenbanken wird auch dieses Mal nicht auf Dauer funktionieren. Insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis an den Börsen richtig günstige Einstiegskurse locken weil das Finanzsystem kollabiert.
@Ralf
Also verkaufst du nun alle deine Aktien und baust damit ein Haus? Oder siehst du beim Wohneigentum auch Blasen die bald platzen werden und dir billiges Einkaufen ermöglichen soll?
@ Bruno
Ich finde einen Verkauf manchmal sinnvoll. Du hattest Optionen auf VW für 0,5% des Depotwertes gekauft. Das ist soweit in Ordnung. Optionen verändern schnell den Preis. Hier ändern sich entsprechend auch die Griechen ständig. Um die Beschreibung einfach zu halten. Wie war denn der Kurs der Option als VW bei 1000 stand? Hättest Du zu dem Zeitpunkt die Option auch gekauft? Auch mit der Höhe. Wenn der Gewinn bei 1500 hoch vierstellig geworden wäre, so war Dein Gewinn bei 1000 vermutlich auch schon hoch im Verhältnis zum Depot. Du hättest entweder den Gewinn mitnehmen können, oder eine Absicherung machen können, so dass Deine Verluste von dem aktuellen Stand begrenzt sind. Allerdings auch Dein Gewinn.
Ich kann die Gedanken zu Gewinne begrenzen und Verlierer laufen lassen nachvollziehen. Das ist nie leicht, da man ja nicht weiß wer in Zukunft der Gewinner und Verlierer sein wird. Falls eine Position aber zu groß wird und ordentlich im Plus steht kann ich nachvollziehen, dass man diese teilweise verkauft und in weitere Titel investiert.
Ich habe als Beispiel vor kurzem Gazprom halbiert und in MUV gesteckt. MUV war hier wenigstens etwas billiger als sonst üblich und Gazprom relativ teuer. Wobei teuer hier ja Ansichtssache ist ;-)
Ich kann nicht sagen, welche Aktie von beiden die bessere Performance bringen wird, aber auf diese Weise habe ich beide und mein Risiko und auch meine Chance zumindest bei Gazprom begrenzt.
@Kiev
Sicherlich bei Optionen gilt diese Regel nicht, ich meinte damit schon Aktien und ETF’s.
Was Du ansprichst ist Rebalancing, sicherlich aus Risikoaspekten kann das sinnvoll sein, aber es kann oder wird höchstwahrscheinlich auch Performance kosten, denn damit gewichtet man automatisch immer die guten Aktien runter und die schlechten rauf (gut zweiteres nicht zwingend wenn man neue Titel dazu nimmt).
Das ist auch eine aktive Strategie, die Frage ist halt, wie gut seine Prognosen sind, wenn man sich sicher ist dass man eine bessere Aktie gefunden hat und diese mit einem bisherigen Highflyer austauscht, dann gut. Oft laufen aber gute Aktien weiterhin gut und man sollte sie laufen lassen.
Was aber Sinn ergibt dass man Neugeld halt dann anders anlegt und so neue Chancen sich eröffnen, das steigert auch die Diversifikation.
Wovon ich auch kein Freund bin sind Nachkäufe, entweder bei gefallenen Werten (werfe kein gutes Geld schlechtem hinterher) aber auch nicht bei gestiegenen Titeln, sofern es nicht geplant oder Sinn der Strategie ist.
Ich mache schon auch Rebalancing aber nicht innerhalb von Einzeltiteln sondern primär über die Cashquote, also wenn der Markt stark gefallen ist wird diese fast auf 0 reduziert und umgekehrt, aber nur in geringem Rahmen, auch dies kostet schlussendlich langfristig Performance.
Daher finde ich auch ETF’s so sinnvoll, da hat man diesen Spielraum nicht, die guten Titel laufen automatisch besser und werden höher gewichtet als die schlechten über die Zeit. Die ganz schlechten fallen raus, bevor sie Pleite sind (in der Regel je nach Index).
@Kiev
Warren Buffet ist einer der besten Investoren seiner Zeit. Warren Buffet sagt du sollst ein sehr gutes Unternehmen zu einem guten Preis kaufen und nach Möglichkeit ewig halten. Buffet sagt aber auch D“er erfolgreiche Investor hat sehr viel Geduld, er kauft weit unter dem fairen Wert und verkauft weit über dem fairen Wert.“
Und ja Buffet hat immer wieder Aktien verkauft wenn sie nicht mehr seinen Kriterien entsprochen haben so zum Beispiel bei IBM.
Wer über Jahre in Aktien investiert bei dem werden Gewinnerwerte massiv überbewertet im Depot. Am Anfang kann man dies relativ einfach ausgleichen durch Neuinvestitionen. Mit anderen Worten bei Depowert von 20’000 und jährlichem Zufluss von 4’000 kann man sehr gut ein Gleichgewicht herstellen.
Bei einem Depowert von 200’000 machen die 4’000 Kapitalzufluss nur 0.02% aus und Zukäufe rebalancen nur unmerklich das Depot.
Und in einer solche Situation stellt sich dann die Frage ob ein Rebalancing Sinn macht oder nicht.
@ Bruno, Nico
Gazprom ist bei mir mit dem Tabak Sektor deutlich übergewichtet. Daher habe ich auch den SC auf PM. So verdiene ich Geld nebenbei. Wenn ich PM für 95$ abgeben muss ist das für mich sehr gut. Wenn nicht ist es ebenfalls gut. Wenn mir etwas sehr günstig erscheint gehe ich mit maximal 5000-6000$ rein. Da sollte ich mich auch dran halten… Das muss ich manchmal auch noch lernen. Das ist eine 10% Gewichtung nur auf das Depot bezogen. Nach einer eventuellen schnellen Erholung wird das Geld aber verteilt. MUV war jetzt als Beispiel nicht der ins Auge springende Einstiegszeitpunkt. Dafür habe ich jetzt zwei Titel im Langzeitdepot. Wenn Gazprom grob bei 4.5 sein sollte kaufe ich eben wieder nach.
Vielleicht geht das tatsächlich in die Rebalancing Richtung. So akribisch handhabe ich es nicht. Ich habe z.B. auch Abbvie. Die haben sich nicht so gut entwickelt. Bei Apple habe ich sehr viel Gewinn in kurzer Zeit erzielt. Ich finde es nicht verwerflich, wenn man Apple teilweise verkauft und Abbvie etwas aufstockt. Da ich aber eh noch weitere Aktien benötige kaufe ich bevorzugt neue Titel mit neuem oder freigewordenem Geld. Bei Käufen bevorzuge ich schon Sektoren oder Regionen unter aktuellem Druck. Aktuell beobachte ich JD, und BYD. Vielleicht werden die kurzfristig noch etwas heruntergetwittert. Langfristig gefallen sie mir allerdings.
Die so genannten ‚Blasen‘ sind oft keine oder es gibt verschiedene Sichten darauf. Bei Immobilien sind die Nachfragen hoch , die Angebote bescheiden. Dass das Geld billig ist, dämpft das Problem. Dass mehr Leute mit dem billigen Geld bauen können ist keine Blase, sondern hilfreich, um den Wohnungsmarkt zu entlasten. Die Migration nimmt zu , auch innerhalb der EU , Freiheit macht es möglich, humanitäre Hilfe nötig. Was wäre, wenn die Zinsen hoch wären ? Wir hätten heute noch Container und Zeltlager.Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich statt links-grüner Enteignungsideen zu popularisieren einen staatlichen Wohnungsfonds ausgeben, mit dem Charakter einer Staatsanleihe, aber einem attraktiveren Coupon. Das wäre dann sogar kollektiv und bei einer Stückelung von 100€ könnten sich viele einkaufen und die Stimmung wäre besser. Scheitern könnte es daran, dass das Baugewerbe ausgelastet ist. Der Individualverkehr wird teurer werden, Immos auf dem Land ohne Anschluss werden im Preise verfallen, Immos in den Städten und in Pendlerreichweite werden steigen. Keine Blase, keine billigen Einstiegsmöglichkeiten in Sicht.
Bei Aktien sage ich mir, irgendwo muss das Kapital hin, so lange die Dividenden stabil bleiben und ich für das ausgeschüttete Geld dieselben Waren einkaufen kann wie heute ist der Buchwert sekundär. Ich muss mein Depot nicht mehr verkaufen , um eine Immobilie zu kaufen, das habe ich zweimal gemacht. Da sind Timing oder Zwangsverkauf zum Unzeitpunkt ein Thema. Wer mutig ist, der behält sein Depot, Dividenden bringen mehr bei dem billigen Baugeld.
@Thorsten
Ich sehe auch keine Blase im Immobereich in der Schweiz. Die Schweiz als Wirtschaftsstandort wird auch weiter gut laufen. Die Schweiz hat das zweithöchste BIP pro Kopf weltweit direkt hinter Luxenburg. BIP pro Kopf Kaufkraftbereinigt liegt die Schweiz immerhin auf Platz 10 weltweit in Europa auf Platz 4 hinter Luxenburg, Irland und Norwegen.
Durch die massive Zuwanderung in die Schweiz hauptsächlich aus dem EU Raum ist der Wohnraum knapp und es wird gebaut was das Zeug hält. Die Zuwanderer aus der EU sind mindestens teilweise Facharbeiter mit guter ausbildung und daher direkt Konkurrenz auf den Immobileinmarkt. Immobilien werden in den kommenden Jahren in der Schweiz kaum an Wert verlieren, da das neue Raumplanungsgesetz eine Erweiterung der Bauzonen massiv erschwert.
Mit anderen Worten jeder der mit dem Gedanken spielt Wohneigentum zu erwerben, der soll dies so schnell wie möglich umsetzen, denn die Preise werden nicht sinken sondern weiter steigen.
„Es ist viel besser, ein wunderbares Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen als ein faires Unternehmen zu einem wunderbaren Preis.“
Faires Unternehmen? Was soll das sein?
@Fairer Preis
Preis ist ja bekanntlich das was ein 3. zahlt. Preis ist auch nicht Wert. Wert ist auch nicht gleich Wert, weil natürlich von unterschiedlichen Käufern das Gekaufte unterschiedlich entwickelt / genutz werden kann. Und weil der Wert für jeden potentiellen Käufer unterschiedlich ist, kann auch der faire Preis jeweils unterschiedlich sein. ;-)
@ ZaVodou: Ist ein Übersetzungfehler, es geht nicht um ein faires Unternehmen, hat damit nichts zu tun
fair als Adjektiv, so wie es Buffett benutzt bedeutet einfach, mittelmäßig nichts besonderes.
Also übersetzt: Lieber ein Topunternehmen zu einem mittelmäßigen Preis als ein mittelmäßiges Unternehmen zu einem günstigen Preis
@Nico Meier:
Bei einem Depowert von 200’000 machen die 4’000 Kapitalzufluss nur 0.02% aus und Zukäufe rebalancen nur unmerklich das Depot.
Nicht ganz ;-)
@Bruno:
Wovon ich auch kein Freund bin sind Nachkäufe, entweder bei gefallenen Werten (werfe kein gutes Geld schlechtem hinterher) aber auch nicht bei gestiegenen Titeln, sofern es nicht geplant oder Sinn der Strategie ist.
Ob das investierte Geld gut oder schlecht ist hängt davon ab, ob der Aktienwert gefallen ist..?
@DanielKA
Ich hätte das auch so übersetzt. Mich hat nur Tims Übersetzung verwundert. Immerhin lebt er seit Jahren in den USA und kann bestimmt besser Englisch als ich, aber vielleicht schreibt er noch, was er unter einem fairen Unternhemen versteht.
Buffett hat eine enorme Geduld. Er lässt seine Gewinne laufen. Ans Verkaufen denkt er selten bzw. überhaupt nicht.
Das sieht hier aber etwas anders aus:
https://dataroma.com/m/m_activity.php?m=BRK&typ=s
Begründet sind doch hier eigentlich nur die Verkäufe von Wells Fargo, da er hier unter einer Schwelle von 10 % Eigentumsanteil aus regulatorischen Gründen bleiben muss. Dadurch, dass Wells Fargo aber eigene Aktien zurück kauft, ist er gezwungen ständig Aktien zu verkaufen, damit er unter der Schwelle von 10 % bleibt. Was ist aber mit den anderen Verkäufen?
ZaVodou
Ersetzte „fair“ durch „gut“.
Ich finde jedoch wichtiger, das Buffett mehrmals auch in der Hauptversammlung sagte: das es ein schlechtes Investment ist, ein wundervolles Unternehmen zu teuer gekauft zu haben.
Er ist und bleibt jemand, der:
-Ein tolles Unternehmen
-Gutes Management
Zum fairen oder besser günstigen Preis haben möchte. Da wird er sich nicht mehr ändern. Und damit ist er wohl gut gefahren die letzten Jahrzehnte.
-M
Hallo zusammen,
ich habe aktuell ein wenig Geld bei Seite und würde gerne investieren. Welcher Dividendenwert ist eurer Meinung nach aktuell einen Blick wert ?
VG
Das stimmt meistens ja, zu früh verkaufen, kostet Rendite. Früher, als ich mich selbst noch nicht so auskannte und einem Bankberater (Bekannter meiner Familie) vertraut habe, hat der natürlich immer wieder mal zum Verkauf geraten. Klar, bringt der Bank Gebühren und mir ja Gewinne. Aber wenn ich mir angucke, welche Aktien ich damals zu welchen Kurse und teils mit nur 20-30 Prozent Gewinn verkauft habe, wird mir schlecht;-)) Darunter z.B. Siemens, SAP, da wäre ich heute jeweils 300 bis 400 Prozent im Plus.
Und einen Fehler den ich selbst vor 3-4 Jahren gemacht habe, Evotec zu verkaufen.
Aber ansonsten, seit ich mich komplett selbst um mein Depot kümmere, verkaufe ich eigentlich kaum noch. Außer natürlich, das Unternehmen kommt in echte Probleme und ich glaube nicht mehr an das Geschäftsmodell.
Frage an die Community: was haltet Ihr von der Hausse bei den Wasserstoffaktien NEL, Powercell etc. ?
@Chridope
Ich kenne das noch aus meinen Anfängen. Da wurde auch ständig eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Angeheizt wurde das noch durch teils kostenlose Börsenbriefe.
Das hat sich bis heute nicht geändert. Ich schau mir das schon lange nicht mehr an. Cannabis-Aktien sind es wohl momentan. Hinzu kommen jetzt wohl Wasserstoff-Aktien.
Das ganze läuft wohl unter dem Namen Flüsteraktien.
Peter Lynch – einer meiner Lieblingsautoren – schreibt dazu:
„Sie mögen kurzfristig steigen bevor sie abstürzen, aber langfristig gesehen habe ich mit jeder Aktie dieser Art Geld verloren“
An anderer Stelle schreibt er dazu:
„Warum sollte man nicht den Kauf zurückstelle , bis die Firma Erfolge vorweisen kann? Warten Sie auf die ersten Gewinne. Sie können auch mit Firmen, die sich schon unter Beweis gestellt haben, Tenbagger erzielen.“
Das ist auch meine Meinung dazu.
@-M
Mit gut würde ich es gerade nicht übersetzten, da es „… zu einem guten Preis“ in der Übersetzung führen würde.
Gut impliziert für mich günstig. Aber genau das ist das Problem. Sehr gute Unternhemen sind eben sehr selten zu einem günstigen Preis zu haben – vielleicht in einer allgemeinen Börsenpanik.
Ich denke, dass man bereit sein sollte für ein sehr gutes Unternehmen einen akzeptablen Preis zu zahlen und nicht erst zu warten bis er auch noch günstig ist. Günstüg wird ein Unternehmen nämlich meistens erst dann, wenn es Probleme gibt. Dann stellt sich immer die Frage, ob die Firma in der Lage sein wird, diese Probleme zu beheben.
„… Oder glaubt hier wirklich jemand daran, dass es Dauer gut gehen kann wenn die Notenbanken quasi aus dem Nichts Geld schöpfen?
Irgendwann muss das Notenbanken-Experiment Folgen haben, auch an den Börsen. Ein Teil der Kursgewinne ist realistisch betrachtet auch der kranken Zinspolitik geschuldet…“
@Ralf
Und welche Konsequenzen ziehst du jetzt für dein Anlageverhalten aus deiner Aussage?
@ ZaVodou
Bei den Airlines will Buffett vermutlich auch unter 10% bleiben. Daher die stetigen Verkäufe.
@ZaVodou
Jeden Tag findet man das Wort Crash irgendwo. Wir haben viel zu viel Angst im Markt. So lange die Papiere noch nicht bei den Zittrigen ist, bleibe ich entspannt. Solange wir Korrekturen haben wie im Dezember 2018, bleibe ich beruhigt.
4’000 von 200’000 sind natürlich nicht 0.02% sondern 2%.
Die Aussage bleibt aber dieselbe, wenn ich zuflüsse von 4’000 im Jahr habe so habe ich mit diesen Zuflüssen einen grösseren Hebel fürs Rebalancing wenn das Depot 20’000 beträgt als wenn es 400’000 oder 4’000’000 beträgt.
Ich bin kein grosser Freund von Rebalancing, da es gerade bei einem grösseren Depot schnell viele Gebühren generiert. Aber ich mache meine Nachkäufe sehr bewusst und probiere damit das Depot in die von mir gewünschte Richtung zu drehen. Ein 20’000 Depot ist der leichte Katamaran, der sich schnell lenken lässt währenddem das 400’000 Depot der grosse Frachter ist, der mehr Zeit braucht um die Richtung zu wechseln.
„“Anleger verkaufen zu schnell ihre besten Aktien. Warren Buffett … warum ihn nicht mehr Menschen kopieren.““
Buffett verkaufte seine besten Aktien: Munich Re, Sanofi, Johnson & Johnson, Procter & Gamble. Deswegen darf man ihn nicht kopieren. Diese 4 Aktien muss man wegen Dividenden für immer halten. Und von den heutigen Buffetts Aktien sollte man nur Wells Fargo besitzen. Buffett ist nun mit 87 Jahren ein schneller Spekulant. Und die BRK-B-Aktionäre wollen in Berkshire Portfolio auch teuere spekulative techno. Aktien haben. Doch wir sollten als Rentner mehr Geld aus Dividenden haben, als von der staatlichen Rente und etwa 20 Dividenden-Aktien niemals verkaufen. Ein kluger Investor sollte die BRK-B Aktie meiden und ein besseres Portfolio aus 20 Dividenden-Aktien allein konstruieren, und besser als Buffett und seine Kollegen Weschler & Combs.
„Oder glaubt hier wirklich jemand daran, dass es Dauer gut gehen kann wenn die Notenbanken quasi aus dem Nichts Geld schöpfen?“
Wahrscheinlich nicht.
Aber das sagt nichts darüber aus, ob die Story noch zehn oder zwanzig oder weiß wie lange anhält oder morgen schon vorbei ist.
Wenn es irgendwann einen „Reset“ unseres Schuldgeld-Systems geben sollte, fühle ich mich dennoch mit Sachwerten, wie z. B. Aktien solider Unternehmen, die dann in welcher Währung auch immer notiert sind, etwas Silber & Gold sowie einer Immobilie nebst Wald im Sinne eines gewissen Vermögensschutzes im Gegensatz zu Bargeld oder Anleihen noch am Sichersten.
Was nützt es, wenn im Crash bei anschließendem System-Reset mein Cash-Bestand hoch aber nichts mehr wert ist? Bekomme ich mit dem „alten“ Geld dann die billigen Anteilsscheine guter Unternehmen? Womöglich nicht, zumindest wohl nicht im Verhältnis 1:1.
Die Anzahl der Aktien in meinem Depot als verbriefter Unternehmensanteil hingegen bleibt ohne Verkäufe dann (hoffentlich, man weiß ja nie in der Politik) unverändert, was zumindest für mich ein weiteres Argument für „Buy & hold & buy again“ ist.
Viele Heute Investierende sind durch die Crashs 2000 & 2008 geprägt. Immer in Erwartung des nächsten großen Dips (bzw. des endgültigen Endes der Welt wie wir sie kennen – so kann es ja wirklich nicht weiter gehen mit dem Gelddrucken). Dies reduziert(e) beträchtlich die Rendite. Mit mit hohem spread gekauften Silber & Goldunzen unter der Matratze und Cash steht man dann an der Seitenlinie und wartet, und wartet, und wartet… – Wann ist eigentlich Kaufzeitpunkt? Das müsste man ja irgendwie defnieren bei dem Ansatz.
Wann hätte man nach 1929, 1945, 1973, 2000, 2008 am besten wieder alles investiert? Sofort natürlich. (Ich würde mich das nicht trauen.)
Interessant ist nebenbei für mich, dass die Börse & Tulpenmanie in den NL/BE stattfanden, zur gleichen Zeit als drumherum Europa während des 30jährigen Krieges in Schutt und Asche gelegt und Landstriche verwüstet und die Bevölkerung gemeuchelt wurden. Wahnsinnige Rüstungsausgaben. Nicht gerade intuitiv für mich, dass die Oberklasse (nicht nur die!) sich gerade da 1636/37 dran macht ihr Geld in Tulpen in Sicherheit anzulegen.
@Tim
Danke für das Video. Es hat mir sehr gut gefallen.
Besonders den Kommentar bzgl. der Bücher emfpand ich als bodenständig, gut und authentisch.
@Nico Meier
Ich glaube wenn man 400k oder 4000k im Depot hat und somit einen schwerfälligen tanker, dann hat man sooo viel in der Vergangenheit richtig gemacht, da liegt der Verdacht nah, dass sich das Depot in den kommenden Jahrzehnten ähnlich gut weiterentwickeln wird. An der Strategie was zu ändern oder die besten Pferde im Stall zu veräußern wäre dann wohl eher kontraproduktiv.
-M
@Lad
Buffett hat seine besten Positionen verkauft? Wie groß waren diese super Positionen denn?? Wenn ich mich recht erinnere, waren die verschwindend gering im Depot bei BRK….
….aber bisher hast du glaube ich eh noch bei keinem hier geantwortet.
-M
@Nico Meier:
Ich bin kein grosser Freund von Rebalancing, da es gerade bei einem grösseren Depot schnell viele Gebühren generiert. Aber ich mache meine Nachkäufe sehr bewusst und probiere damit das Depot in die von mir gewünschte Richtung zu drehen. Ein 20’000 Depot ist der leichte Katamaran, der sich schnell lenken lässt währenddem das 400’000 Depot der grosse Frachter ist, der mehr Zeit braucht um die Richtung zu wechseln.
Ich mach’s ja auch so. Durch Zukäufe wird die Aufteilung des Depots gesteuert. Richtig, das wird halt zwar immer schwieriger, aber nur aus Prinzip etwas zu verkaufen und damit Steuern und Gebühren zahlen zu müssen, dazu bin ich auch zu geizig.
Wer Probleme mit B & H hat, besonders, bei gut gestiegenen Aktien (den besten Pferden im Stall), der könnte ja „zur Beruhigung des Egos“ sein anfangs investiertes Kapital nach einer Weile abziehen.
Ein guter Zeitpunkt könnte bei ca. 130% PLUS sein. Verkauft man hier, hat man in D nach Steuern sein Eigenkapital zurück und kann dieses in eine neue (unterbewertete) Position stecken. Die verbleibende Hälfte der Aktien sind dann quasi Gratis-Aktien. Eine mögliche Übergewichtung hat man dann auch nicht mehr.
Ja, ja, ich weiss: Plus 130% muss man natürlich erst mal erreichen…
Mein Tip hierzu: Das klappt sehr gut mit … B & H!
Ich selbst verkaufe nicht, um mein Eigenkapital wieder abzuziehen. Stattdessen habe ich schon öfters bei deutlich über 100% im Plus liegenden Aktien nach drastischen Kursrücksetzern aufgestockt und es bisher nicht bereut.
Verkaufen würde ich immer „Verlierer-Aktien“, weil diese meist zu „Depotleichen“ werden, wenn man nicht eingreift. Der Klassiker:
Jemand sieht eine gute Einstiegsgelegenheit und kauft. Die Aktie läuft wunderbar, leider in die falsche Richtung: -10%, -20%, -30%…
Statt rechtzeitig auszusteigen, da offensichtlich etwas schief läuft, wartet man ab. Im ungünstigsten Fall kauft man noch nach und vergrößert das Problem. Das ist wie Unkraut zu düngen.
Jeder, der dieses Problem kennt (oder hat!) sollte sich mal eine kleine Excel-Tabelle anlegen, nach dem Muster:
% Verlust / % notwendiger Gewinn, um wieder auf den Einstandskurs zu kommen. Die Tabelle sollte wirklch von -1% bis -100% (Totalverlust) gehen.
Interessant wird es spätestens bei -20%! Während der Verlust in kleinen gleichmäßigen Schitten ansteigt wird es immer schwieriger, diesen noch auszugleichen:
Verlust/ erforderlicher Ausgleichs-Gewinn:
-10%, +11,11%
-20%, +25%
-50%, +100%
-60%, +150%
-90%, +900%
Diese Tabelle sollte sich jeder ausdrucken und aufhängen.
@ Tabak-Aktien
Interessant, was die sich immer wieder einfallen lassen. So verkauft PM nun in GB Lebensversicherungen. Raucher, die von den „normalen“ Glimmstängeln auf die neuen Verdampfer umsteigen, bekommen 25% Rabatt…
LG
Ein Teil der Kursgewinne ist definitiv auch einen Schrumpfen der Mittelschicht durch maue Lohnentwicklung mit geschuldet. Dazu gab es irgendwo einen lesenswerten Artikel, finde diesen auf die Schnelle jedoch nicht.
Die Mittelschicht leidet ordentlich. Der Spitzensteuersatz greift als Beispiel ja unter Umständen schon ab dem 1,3-fachen des Durchschnittseinkommens, nicht bei dem etwa 15-fachen wie etwa noch in den 60er-Jahren.
Was es braucht wären zum Beispiel gezielte Investitionen in die Infrastruktur, Digitalisierung und Forschung. Da gibt es große Defizite. Oder eine echte Förderung der Vermögensbildung durch Aktien und Immobilien. Und eine wirkliche Lösung der Eurokrise welche noch lange nicht überstanden ist.
Die günstigen Einstiegskurse kommen früher oder später noch. Ewig kann die Börsenrally ja auch nicht weitergehen. Darum ist eine Erhöhung des Cash-Anteils nicht unbedingt verkehrt. Warren Buffett sitzt ja auch auf einem hohe Geldberg, wenngleich auch andere Gründe hier mit eine Rolle spielen
Die günstigen Einstiegskurse kommen früher oder später noch. Ewig kann die Börsenrally ja auch nicht weitergehen.
@Ralf
Wie hoch ist denn dein Cashanteil in % von Totaldepot zurzeit?
@Ralf, als 2008/2009 die Kurse massiv nach unten gingen, ist bestimmt die Lohnentwicklung massiv nach oben gegangen ;)
bestimmt haben wir auch eine schlechte Lohnentwicklung aufgrund des Klimawandels ;)
dass die Mittelschicht heute bereits den Spitzensteuersatz zahlt, hat nix mit der Entwicklung der Aktienkurse zu tun ;)
man muss nicht alles nachpl….. was andere so von sich geben !