Von den Amerikanern können die Deutschen das Aktiensparen für die Rente lernen

Aus einem alten Brettspiel: Du kassierst Dividenden. Du bist der Boss.

Die Amerikaner haben ein cleveres System zum Aktiensparen für den Ruhestand geschaffen. Du kannst direkt aus dem Brutto dein Aktiendepot für die Rente besparen. Arbeitgeber geben oft einen Zuschuss obendrauf. Es ist herrlich. Hinzu kommt die Steuerfreiheit. Angestellte in der freien Wirtschaft nutzen oft einen sogenannten 401(k)-Aktiensparplan. So füttern sie jeden Monat ihren ETF. Sie sind emsig bei der Sache.

Beschäftigte aus dem Öffentlichen Dienst nutzen den Thrift Savings Plan (TSP). Dort sparen die meisten ebenfalls mithilfe von ETFs. Dieser TSP wird fleißig genutzt. Beschäftigte haben dort in Aktien, Anleihen, Fonds zusammen 632 Milliarden Dollar angelegt. 5.677.989 Mitarbeiter haben ein TSP-Depot. Davon haben 49.620 Beschäftigte immerhin mehr als eine Million Dollar im Depot. Es gibt sogar einen Aktiensparer, der hat 7,4 Millionen Dollar im Portfolio. Wenn der sich in sein Depot einloggt, dürfte er ziemlich zufrieden sein. Die „New York Times“ möchte diesen Multimillionär gerne interviewen angesichts seines Erfolgs. Mein Lieblingsautor Ron Lieber hat an ihn appelliert, sich bei ihm zu melden, so begeistert ist Lieber.

Man sieht an den USA gut, dass das Aktiensparen für die Rente ein super Werkzeug ist. Leider haben unsere Politiker in Berlin Tomaten auf den Augen. Die Aktie ist die beste Asset-Klasse, die es gibt. Sie ist deutlich besser als Immobilien. Daher wundere ich mich, wie ignorant die deutsche Politik ist. Die Riester Rente und die Lebensversicherungen lohnen sich in meinen Augen nicht wirklich angesichts der hohen Kosten, Abschlussgebühren und anderer Fallstricke.

Um es noch mal zusammenzufassen: Etwa 50.000 Beschäftigte aus den US-Bundesbehörden haben über 1 Million Dollar im Depot. Das ist wunderbar. Angenommen du hast das Geld in Dividendenaktien oder einem Dividenden-ETF. Dann kannst du pro Jahr etwa 35.000 oder 40.000 Dollar an Dividenden kassieren. Damit kann man gut leben im Alter. Sogar schon früher, wenn du finanziell frei bist. Hinzu kommt in den USA die gesetzliche Rente, die Social Security heißt. Die Krankenversicherung Medicare ist für Rentner fast gratis. Die Amerikaner haben alles in allem ein gutes System. Gleichwohl gibt es auch dort Schwächen.

Wer also 40.000 Dollar an Dividenden im Jahr kassiert, braucht keinen sonderlich großen Notgroschen. Denn jeden Monat kassierst du im Schnitt 3.333 Dollar Dividenden brutto. Für einen bodenständigen Haushalt ist das ordentlich, weil ja die gesetzliche Rente oder ein eventueller Nebenjob dazu kommt. Im Idealfall ist dein Appartement oder Haus abbezahlt.

Die Deutschen horten derweil zu viel Geld auf dem Tagesgeld- oder Girokonto. Das ist totes Kapital, das nicht arbeitet. Der Gründer des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater Associates, Ray Dalio, sagte heute zurecht: „Cash is Trash“. Bares vorzuhalten ist Müll. Denn die Inflation frisst dein Geld auf.

Das Vergleichsportal Verivox erklärt es gut:

Nicht zu viel Geld als Tagesgeld anlegen. Selbst die besten Tagesgeldkonten bieten derzeit keine Verzinsung, mit der sich die Inflation ausgleichen lässt. Die Ersparnisse verlieren also nach und nach an Wert. Deshalb sollte nur der Teil der Ersparnisse als Tagesgeld angelegt werden, der jederzeit flüssig sein muss – zum Beispiel, um davon unerwartete Reparaturen an Haus oder Auto bezahlen zu können. Laut einer Faustregel sind für diese Reserve rund drei Netto-Monatsgehälter völlig ausreichend. Viel mehr Geld sollten Sparer nicht dauerhaft als Tagesgeld anlegen.

Warren Buffett hat nur deshalb über 100 Milliarden Dollar in seiner Berkshire-Kriegskasse, weil ein Hurrikan das Land zerstören könnte. Dann müssten seine Versicherungen flüssig sein, um Kunden deren Schäden begleichen zu können (kaputte Häuser, Autos…). Außerdem konnte Buffett bislang keine guten Investments finden.

Wäre Buffett ein Privatmann, würde er kaum Cash vorhalten. Wenn er ein „normaler Sparer“ wäre, wäre all sein Geld in guten Dividendenaktien. Mit einer Million im Depot bräuchte er angesichts der stetigen Dividendenflüsse keinen Notgroschen, sagte er unlängst in einem Interview mit „Yahoo Finance“:

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101 Kommentare
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steve
4 Jahre zuvor

 @ Kia habe heute mit meiner Berliner Kollegin gesprochen leider keine gute Nachricht. Ist alles bis auf eine Zweizimmerwohnung vermietet. Also nichts für Familie.
@ Tim auch wenn du es schon oft geschrieben hast es stimmt halt immer noch. Die deutsche Politik senkt Rente erhöht die Steuer und dafür darf man länger arbeiten. Die eigenen Vorsorgemöglichkeiten werden auch nicht gefördert sondern eher erschwert. Verwunderlich das bei diesen ganzen Murks die Bloomberg Studie, nachdem wir das innovativste Land sind zu stimmen scheint. Wir sind angeblich im Punkt Umweltschutz  und die Technik dafür führend. Kann auch ein Betriebsunfall sein, wenn man in Betracht zieht das die Solarindustrie schon gegen die Wand gefahren wurde und momentan die Windenergie in die gleiche Richtung geht.
Aber freuen wir uns es gibt scheinbar genug schlaue Köpfe die trotz der Rahmenbedingungen gute Arbeit abliefern 

Slowroller
4 Jahre zuvor

@steve
Es gibt aber auch genug Leute, die positiv ans Leben rangehen. Was hier gemeckert wird geht auf keine Kuhhaut – man könnte denken, man lebte in einem Entwicklungs-Schurkenland. Tim beschreibt gerne die oberen 30% der amerikanischen Gesellschaft. Zu den unteren 50% mochte ich dort indes nicht gehören, dann lieber Median in Deutschland.
Schaut nach vorne, denkt positiv, haltet das Denken in der Schwebe und wenn etwas doof ist, dann versucht es zu ändern. Wenn man tief in sich reinschaut sind viele Dinge hier ziemlich sinnvoll, sogar eine umlagefinanzierte Rente ;-)

Gainde
4 Jahre zuvor

“ Cash is trash“ – Ray Dalio, 21.01.2020

John
4 Jahre zuvor

In Davos hat Trump gerade u.a. 401k gelobt und wie der einfache Arbeiter davon profitiert. – Eine völlig andere Sichtweise der Dinge, das ist jenseits vom Atlantik völlig undenkbar. Ob Deutschland oder Schweiz.  Stattdessen muss man Unmengen Geld in kaputtes Rentensystemen pumpen, wo es kaum was wieder zurück gibt. Unternehmen sind per se böse und der Staat muss per Geld aus dem Drucker helfen.

Wolke
4 Jahre zuvor

Warum haben 60% der Amerikaner nicht mehr als 1000 Dollar Rücklagen und 80% zwischen 1000 und 5000?
Was sollten wir von ihnen lernen? Ihr Konsumverhalten?

Kia
4 Jahre zuvor

@ steve,
danke dir.
 
@ M 
bei Gazprom hält mich auch der Kursanstieg vom Nachkaufen ab. Möchte von den russischen Werten noch Rosneft und die X5. Sind beide im letzten Jahr ähnlich Gazprom, sehr gestiegen. Da habe ich mich noch nicht getraut.

-M
4 Jahre zuvor

@Kia
Das nennt man auch Ankereffekt. Der vermiest so vieles. 
Wenn man es aber realistisch sieht. Wo stand Gazprom vor dem kursanstieg?
 
KGV 3 ca. ??  Num bei KGV 6 in der Art.
 
Welcher Blue Chip ist jetzt gegenüber Gazprom günstiger bewertet ? Ich kenne keinen.
Soll heißen, auch nach den Anstieg ist das Unternehmen ja weit weg von teuer. Wenn man bedenkt das hier im Forum vor KGV jenseits der 30 kaum halt gemacht wird… investiere ich lieber da. Ob’s richtig war, wird die Zukunft zeigen.
Die Projekte mit der EU / China / Türkei machen für mich absolut Sinn und gefallen mir. 
 
-M

steve
4 Jahre zuvor

https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/boerse/warren-buffett-hat-diese-9-aktien-im-jahr-2019-verkauft_H2067056070_11561594/?obref=outbrain-f100-web&cm_ven=f100_outbrain
Bei Gazprom sind tatsaechlich nur die USA Sanktionen eine Gefahr. Aber wohl auch nur kurzfristig. Was den Kurs mittelfristig pushen wird Gazprom zahlt momentan nur 30% vom Gewinn Dividende, will aber in 2 Jahren ueber 40% auf 50% erhoehen. Wenn der Gewinn nur gleich bleibt was ich als worst case Szenario sehe heist das 33% und 25% Dividendenerhoehung. Aber wenn ich nicht schon drin waer, wuerde ich vielleicht auf einen Sanktionsdip warten. Aber ja ist momentan nicht ganz einfach.
Fuer die endlos gefuehrte Diskussion ob Warren Buffett buy and hold macht der oben eingefuegte Artikel. (Neues Handy, macht was es will)
 

Felix
4 Jahre zuvor

Offensichtlich hat Amerika, wenn man Trumps Rede heute in Davos als Maßstab nimmt, ein ganz anderen Mindset als Europa oder gar Deutschland.
Er sprach von Wohlstand, Unternehmertum, Erfindungen, Freiheit, Steuersenkung und dass er in erster Linie für die Amerikaner da ist. Er blickt mit Optimismus in die Zukunft und mit der typischen Can-do Mentalität der Amerikaner.
Unserer Politiker und Medien kennen hingegen nur noch Katastrophenmeldung, Weltuntergangsstimmung und triefenden Pessimismus. Mehr Bürokratie, Verbote und wachsende Sozialindustrie mit Enteignungfantasie sowie Steuererhöhungen kennzeichnen unsere politische Tagesordnung. Kein Wunder , dass hier vor allem Depressionen gedeihen. So lähmt man alles.
Da verwundert es mich auch nicht, dass die amerikanische Wirtschaft boomt und der Dow kurz vor 30.000 steht.

Gerry
4 Jahre zuvor

Vergiss es!Die Deutschen lernen das Aktiensparen bzw. -investieren in 100 Jahren nicht.

4 Jahre zuvor

@Wolke:

„Warum haben 60% der Amerikaner nicht mehr als 1000 Dollar Rücklagen und 80% zwischen 1000 und 5000?
Was sollten wir von ihnen lernen? Ihr Konsumverhalten?“

Also 60% haben Rücklagen im Bereich 0 bis 1’000$. 80% im Bereich 1’000 bis 5’000.

Das sind zusammen 140%. Die Frage ist: Wieviele Rücklagen haben die restlichen 300%?

Das ist mein erstes Posting im Jahr 2020 hier drin.

4 Jahre zuvor

https://timschaefermedia.com/von-den-amerikanern-koennen-die-deutschen-das-aktiensparen-fuer-die-rente-lernen/#comment-70619

Zum Thema Aktiensparen möchte ich nochmals die herrliche Welt des Zinseszinses erwähnen.

Wir haben 2 Leute, und zwar Dick und Virginia.
Wusstet ihr übrigens, dass der Bundesstaat Virginia nach einer jungfräulichen Königin benannt wurde?

Das folgende Beispiel rechne ich in
https://www.zinsrechner.ch/zinseszinsrechner.php#rechner
aus.

Also Dick und Virgina sparen beide jährlich 6’000 Dukaten.

Dick hat ein breit gestreutes Portfolio mit Anleihen, ETFs, etc.,
dass ihm seine Bank zusammen stellt.
Vom Jahr 2021 bis 2050 (da wird er pensioniert) erreicht Dick eine jährliche
durchschnittliche Rendite von 2%.

Virginia investiert systematisch in gut laufende Unternehmen mit extrem niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnis und erreicht auf diese weise 20% pro Jahr Performance.

Beide sparen also 30 Jahre lang jährlich 6’000 Dukaten.

Dick hat nach 30 Jahren ein Vermögen von
246’037.42
davon 66’037.42 an Kapitalerträgen.

Virginia hat nach 30 Jahren ein Vermögen von
7’838’125.75
davon 7’658’125.75 an Kapitalerträgen.

Der Unterschied zwischen 2% und 20% ist auf Sicht von 30 Jahren also in diesem Fall
der Unterschied zwischen einer Viertelmillion und 8 Millionen. Also Faktor 32.

Bei 11% (was genau zwischen 2 und 20% liegt) wäre das Endvermögen
1’264’141.03 Dukaten.

Das zeigt, dass erst nach 11% Zins der Anstieg noch steiler wird,
dh nicht nur jeder Prozentpunkt mehr an Zinsen bringt einen deutlichen Effekt,
nein, das Wachstum pro Prozentpunkt steigert sich sogar.

Der Unterschied zwischen 20% und 21% ist grösser als zwischen 1% und 2%,
zumindest in Bezug auf das Gesamtvermögen.

Nico Meier
4 Jahre zuvor

Eine völlig andere Sichtweise der Dinge, das ist jenseits vom Atlantik völlig undenkbar. Ob Deutschland oder Schweiz.  Stattdessen muss man Unmengen Geld in kaputtes Rentensystemen pumpen, wo es kaum was wieder zurück gibt.
@John
In der Schweiz ist nicht alles Gold was glänzt aber hier muss ich eine Lanze brechen für das System mit den 3 Säulen der Schweiz. 1.Säule AHB hier gibts eine obligatorische Grundrente fina ziert im Umlahesystem. 2.Säule Pesionskasse hier gibts die grosse Rente im Anlageverfahren von Arbeitnehmer und Arbeitgeber angespart. Die ersten beiden Säulen sind obligatorisch und sollen 60% bis 70% des letzten Nettolohns des Pensionierten als Rente abwerfen. In der 3.Säule hat jeder die Möglichkeit selber auf ein Sperrkonto oder Sperrdepot aus dem Beutto einzuzahlen bis zu 6’828 Franken pro Jahr und Person.
Die 3.Säule ist also ziemlich ähnlich wie der 401 Plan der Amis wobei der Schweizer dank dem Obligatorium immerhin 60% bis 70% des vorherigen Nettogehalts als Rente erhält was nicht so schlechte Renten ergibt.
 

John
4 Jahre zuvor

Wenn ich die Säule 3a durch rechne komme ich schlechter weg als bei freiem Invest. Ja es gibt es auch 3a mit Aktien endlich. Dazu der extreme Nachteil: Das Geld ist erst 5 Jahre vor Rentenbeginn verfügbar. Aber das Rentenalter wird steigen, also gibt’s das Geld erst irgendwann zwischen 60 und 70.
 
Aus Säule 1 und 2 erwarte ich nicht viel. Säule 1 wird alle Jahre mit frischem Steuern der Arbeiter gerettet. Viel zurück wird es nicht geben, erst Recht wenn man in Frührente geht, also nicht bis 70 arbeitet.
 
Im Aktienmarkt wird man mit massiv hohen Gebühren gegängelt. In Deutschland hat man Angst vor der Transaktionssteuer? Die Stempelsteuer gibt’s in der Schweiz schon lange. Immerhin ist das allgemeine Steuerniveau angenehmer, vor allem auch die fehlenden Steuern auf Gewinne.

Rüdiger
4 Jahre zuvor

Hach ja, ich kann mir so richtig gut vorstellen, wie die 80% der Amerikaner mit Rücklagen zwischen 0 und 5000 Dollar, dank 401(k) so ganz nebenbei ein Vermögen in Millionenhöhe anhäufen  ;-)
Klar, unter diesen idealen Bedingungen braucht kein Mensch die „Industrien“ unserer Sozial- und Gesundheitssysteme  ;-)
 
 

4 Jahre zuvor

Alle Anlageformen , bei denen der Staat festlegt, dass man sie erst zur Rente anzapfen darf signalisieren nur eins : der Staat will keinen mündigen Bürger, der für sich selbst verantwortlich vorsorgt. Er soll abhängig beschäftigt und abhängig vorsorgend bleiben.  Der Bürger muss dann den Staat als Risiko ertragen und Verwaltungsstrukturen durchfüttern , die auf Kosten der Rendite gehen. Darum beneide ich die Amerikaner, um Vieles andere dagegen nicht.

Slowroller
4 Jahre zuvor


Dein mündiger Bürger soll machen können was er will. Wenn er aber kein Solidarsystem will dann soll er auch keines fordern so er es benötigt. Mündig waren sie alle als sie in der Lehmannkrise nach dem Staat gerufen haben weil sie vor Gier zu blöd waren das Kleingedruckte zu lesen. Mündig waren auch alle, die sich aus der gesetzlichen Krankenversicherung gezogen haben und dann mit 55+ nach dem Staat geschrien haben weil sie unabhängig vom Einkommen in den vergreisenden Tarifen der Privaten festhingen. Wie viele Selbstständige gibt es, denen in den späteren Berufsjahren noch etwas existentielles passiert ist. Mündig heißt hier: krank und obdachlos wenns nicht klappt. So Konsequent muss man eben sein.
Und mal ehrlich: Ein umlagefinanziertes Rentensystem mit einem kapitalgebundenen unter Renditegesichtspunkten zu vergleichen ist doch Quatsch. Dass die Demografie Änderungen notwendig macht ist doch klar – der Wandel ist doch aber längst im Gange. Dass hier zum Teil echt hahnebüchene Entscheidungen getroffen wurden ist auch offensichtlich – aber das kann man korrigieren.

Daniel
4 Jahre zuvor

Neues Rekordhoch im Dax!

4 Jahre zuvor

@Slowroller Sogenannte Solidarsysteme sind es selten. Die einen zahlen wie blöde , die anderen bekommen zu wenig. Ein Großteil verschwindet – in der Verwaltung.
Die Grundrente wird so nicht kommen bin ich überzeugt, da wäre ich schon bereit das unsägliche Faultier „Grundeinkommen“ zu akzeptieren, wenn dadurch gesichert ist, dass das Meiste unbürokratisch beim Bürger ankommt. Die Grundrente wäre damit auch erschlagen.
Die Verwaltungskosten im Einführungsjahr würden „voraussichtlich mehrere hundert Millionen Euro und damit mehr als 25 Prozent der Leistungsausgaben für die Grundrente betragen“.
Eine Korrektur der Staatsrente halte ich für unmöglich. Es ist gescheitert, wegen der irren Annahme jeder bekäme 2 oder mehr Kinder. Die Eingriffe müssten so massiv sein, dass wir von einem Ersatz des alten Systems durch ein neues sprechen müssten. 

Im Übrigen werden Kassenpatienten durch Privatpatienten stark subventioniert. Die teuren Geräte , Personalkosten… die 2 bis 3 fach erhöhten Rechnungen würden bei einem Verbot dieser Abrechnungspraxis zu einer Verdoppelung der Beiträge von Kassenpatienten führen. Die Geschichte mit den teuren Beiträgen ist wie mit den Mietnomaden. Es gibt sie irgendwo, mir sind sie noch nicht begegnet.

Wolke
4 Jahre zuvor

@Daniel
Ja toll, wir leben in einer schönen Welt, es geht alles hoch, Aktien, Gold, Immos, einfach alles, was man hat. Man kann nichts mehr falsch machen, man wird immer reicher, von alleine, ohne nachzudenken, ohne zu arbeiten. Zurück im Paradies.

cmart
4 Jahre zuvor

@John 21. Januar 2020 um 22:49
Du bist nicht zufällig aus Deutschland? Es mangelt offensichtlich nicht an Selbstbewusstsein bei der langfristigen Performance. Die AHV rechne ich zwar auch nicht ein, aber im Vergleich mit Deutschland ist das System in der Schweiz ein Traum. Da muss man ja auch die Belastung des Bruttolohns insgesamt anschauen, für mich stimmts jedenfalls. Btw, die 3. Säule ist nicht bis zum 60. Lebensjahr einfach weg, sie kann wie die 2. Säule auch für Wohneigentum Selbstständigkeit oder beim Verlassen des Landes ausserhalb der EU/EFTA bezogen werden für einen günstigen Lebensabend an einem schönen Ort. Und da mehr Netto vom Brutto bleibt, kann ja jeder selbst entscheiden, wie er sein Geld anlegen möchte. Wenn am freien Markt so viel mehr gewonnen wird, als in der dritten Säule inkl. Steueresparnis, ist das doch wunderbar, was könnte es besseres geben, als das selbst zu entscheiden? Und mit der Möglichkeit Aktien/ETF in der 3. Säule zu sparen ist die Schweiz schon Lichtjahre vor Deutschland.

Rüdiger
4 Jahre zuvor

Das unsägliche „Faultier-Grundeinkommen“ wäre nur halb so charmant, wenn es der „heilige“ Markt schaffen (wollen?) würde, Beschäftigungsverhältnisse anzubieten, von denen die Menschen auch leben und „Gummipunkte“ für ihre Rente erarbeiten könnten. Das wird von vielen Arbeitgebern aber nicht gewünscht … schmälert ja die persönlichen Profite  ;-)
 
der Staat will keinen mündigen Bürger, der für sich selbst verantwortlich vorsorgt.
 
Was der Staat will, ist mir wurscht. Ich lasse mich nicht davon abhalten, zusätzlich zu den „Gummipunkten“ der staatlichen Rente, auch privat vorzusorgen. Du wirst lachen: Ich habe keinerlei Restriktionen, auf mein Vermögen jederzeit zuzugreifen  ;-)
 

Slowroller
4 Jahre zuvor


Ich möchte doch garnichts abschaffen und befürworte Reformen – auch drastische. Aber solche Systeme brauchen am Ende eben Regeln um belastbar zu sein. So zum Beispiel Regeln für den frühstmöglichen Renteneintritt. Dass in einem Umlagesystem keine Kaputalwahlfreiheit bestehen KANN ist dich nur logisch. Es ist eben aber auch nur eine Säule – im übrigen die Unfragilste von allen.
Dieselben Regeln halt bei den Krankenkassen – hier ging es mir nur um die klaren Regeln: kein raus nach 55. Das weiß jeder und kann damit umgehen. Die Diskussionen über verarmte Rentner und einen Grundtarif sind aber noch nicht lange her.
Was ich sagen wollte: In jedem System wo irgendwie mehr als du selbst involviert bist, brauchst du eben Regeln. Das hat nichts mit unmündigen Bürgern zu tun.

-M
4 Jahre zuvor

Wolke das dachte ich irgendwie auch…. Zeit auf der Hut zu sein jetzt ist (frei nach Yoda) 
 
Wenn alles läuft ohne irgendeinen fundamentalen Hintergrund dann endet das schnell im Desaster. Ok kann man natürlich so mal schnell hinschreiben und wenn es weiter hoch geht dann bin ich vlt auch ein Crash Prophet :-) ich habe trotzdem ein ganz komisches Bauchgefühl auch wenn ich keine Glaskugel habe.
 
-M

Nico Meier
4 Jahre zuvor

@John
Die Säule 3a hat viele Vorteile. Wer Geld in die Säule 3a einzahlt versteuert dieses nicht dadurch spart man je nach Kanton und Einkommem zwischen 10% und 28% des Geldes. 3a kann bezogen werden beim Kauf von Wohneigentum. Wer die 6’800 pro Jahr in die 3a legt ab 20 hat mit 30 68’000 plus Zinsen als zudätzliches Eigenkapital beim Haus oder Wohnungskauf.

Chris
4 Jahre zuvor

Guter Artikel Tim
Dass das Aktien besparen madig gemacht wird sieht man schon daran, dass der Soli bleiben wird.
Sauerei hoch 10.
Erst diese bekloppte vorabpauschale, damit der Staat schon heute Geld sieht und nun bleibt der soli.
 

Ralf
4 Jahre zuvor

„Zeit auf der Hut zu sein jetzt ist (frei nach Yoda)“

Recht du hast.

„Wenn alles läuft ohne irgendeinen fundamentalen Hintergrund dann endet das schnell im Desaster.“

Kommen das wird. Behutsam sein ihr müsst. Gier führt zur dunklen Seite der Börse…

Fundamental sind etliche Kursgewinne nicht mehr begründbar. Sobald es an den Börsen anfängt zu drehen, wird hier im Blog das Gejammere erfahrungsgemäß groß werden. Wohl dem, der dann genug Cash hat um Schnäppchen einzukaufen.

-M
4 Jahre zuvor

Ralf, meinen Tag gemacht du hast :-) 
 
Vlt wird es dann ruhiger. Ich würde es begrüßen, da es Jahre lang ruhiger werden würde. 
-M

Ralf
4 Jahre zuvor

Gelegentlich gibt noch interessante Kurse. Habe Royal Dutch etwas aufgestockt und einen kleinen Posten Daimler gekauft. Allerdings derzeit immer nur kleine Portionen beim Einkauf. Die Kriegskasse ist gefüllt für größere Rückschläge, ansonsten laufen Sparpläne stur weiter…

LHC
4 Jahre zuvor

Ob, und wann eine Korrektur kommt kann niemand sagen. Cash Reserven sollte man immer haben. Wichtig ist nur, dass sich das Rad immer weiter dreht. Dank dem Cost Average Effekt müssen wir uns über unsere Sparpläne keine Sorge machen

4 Jahre zuvor

Weswegen ? Dank des Cost Average Effekts.

4 Jahre zuvor

Durch die staatlich unterstützte Vermögensbildung werden die US-Amerikaner letztlich auch unabhängiger vom Government. Genau das scheint die deutsche Politik ja daran zu stören. Schade…
 
Viele Grüße
Mike

LHC
4 Jahre zuvor

Hi Thorsten, ich verstehe gerade nicht was du meinst … :)

Rüdiger
4 Jahre zuvor

Durch die staatlich unterstützte Vermögensbildung werden die US-Amerikaner letztlich auch unabhängiger vom Government. Genau das scheint die deutsche Politik ja daran zu stören. Schade…
 
Ich nehme meine Vermögensbildung selber in die Hand und warte nicht auf staatliche Unterstützung. Das macht mich unabhängiger vom „Government“ … und ob das „die deutsche Politik“ stört, ist mir von Herzen Wumpe  ;-)

In Deutschland gibt es übrigens seit ewigen Zeiten „Vermögenswirksame Leistungen“. Im Prinzip nicht schlecht, könnten aber eine Überarbeitung vertragen ;-)

Daniel
4 Jahre zuvor

@Wolke / Ralf / -M
Ihr seit ja ganz schöne Miesepeter :-) US-Anleger würden jetzt die 12.600-Brillen aufsetzen und das Glas halb voll sehen. 
Und solange es Leute wie Euch gibt, steigt es noch weiter :-) 
Von daher auf der Hut Ihr schön sollt bleiben…

Nico Meier
4 Jahre zuvor


Es gibt Menschen die haben nach dem 20% Rücksetzer ende 2018 alles verkauft und sitzen seit da auf viel Cash. 
Diese Leute haben viel verpasst an der Seitenlinie.

4 Jahre zuvor

Hätten die Deutschen nicht so nen Stock im Po was Aktien angeht wäre das alles viel einfacher und auch eine Möglichkeit zur Lösung der Altersarmut. Die Deutschen trauen sich einfach zu wenig bei ihrer Altersvorsorge, da sie keine finanzielle Bildung haben und daher lieber auf ihren Bankberater oder Versicherungsberater hören. Das führt zu quasi keiner Altersvorsorge und man muss schneller schauen wie man zurecht kommt als man Rente sagen kann.
Unsere Politiker sollten sich wirklich mal ein Beispiel an den USA nehmen. Nicht in allen Belangen (bloß nicht), aber diese Regelung halte ich definitiv für sinnvoll.

Thomas
4 Jahre zuvor

@Cash holder,
und wenn es dann tatsächlich scheppert, was unweigerlich kommen wird, wird weiter abgewartet weil es ja noch schlimmer kommen wird (werden könnte). :-)
 

DanielKA
4 Jahre zuvor

@ Daniel: Fand die Aussagen jetzt nicht „miesepetrig“, sondern eher fundiert mit Fakten unterlegt. Wenn die Kurse und damit vorallem die Bewertungen ohne zugrundeliegende Umsatz/Gewinnsteigerungen bei den Unternehmen zunehmen und die Verschuldung rapide steigt, dann ist vorsichtiges Vorgehen angebracht.
Die Notenbanken können natürlich sehr lange weitermachen, aber alle Risiken würde ich nicht ausblenden.

Wolke
4 Jahre zuvor

@Daniel
Wieso halbvoll? Meines ist randvoll. Alles was ich habe, steigt.

-M
4 Jahre zuvor

@Daniel 
Nee will nicht miesepetrig sein (bin langfristig Optimist und sehe aktien als alternativlos an – jedoch nicht zu jedem Preis) 
 
Ich verkaufe auch meinen Bestand nicht, egal wie hoch das noch geht. Trotzdem finde ich den Stand irrational und bin auf der Hut. Wenn der Tag kommt an dem alles fällt weiß ich auch nicht das tief erwischen zu können und wenn ich zu lange warte nicht dabei zu sein, sobald es wieder steigt. Mir auch recht egal. Ich möchte lediglich, dass mein Geld zu vernünftigen Preisen investiert wird und ich gewisse Renditen zu erwarten habe. Aktuelle Renditen gefallen mir nicht – da arbeitet mein Geld nicht hart genug (für mein befinden).
 
-M
 

Ralf
4 Jahre zuvor

„Die Notenbanken können natürlich sehr lange weitermachen, aber alle Risiken würde ich nicht ausblenden.“
So ist es. Und Cash ist kein Fehler, vor allem wenn parallel Sparplänje stur weiterlaufen und gelegentlich Nachkäufe erfolgen. Ich habe in den letzten 4 Wochen z.B. auch für ca. 10.000 € gekauft bzw. aufgestockt. Trotzdem wandert auch monatlich möglichst Cash in die Reserve. Voll reinbuttern ist nicht jedermanns Sache bei den anhaltend hohen Kursen. Zumal ich derzeit auch Studentenbuden im Visier habe als kleine Kapitalanlage und dann noch Kohle brauche.

-M
4 Jahre zuvor

Das blöde ist halt, wenn man einfach denkt: diesesmal ist alles anders
(hohe Bewertung und es läuft immer weiter…) 
 
Das Erwachen gefällt nicht jedem, wenn es dann doch wieder so ist wie es schon immer war, dass auf totale überbewertung (ob es jetzt so ist soll jeder selbst entscheiden) zwangsläufig der Ausverkauf kommt. 
 
Die Rendite liegt im Einkauf, dass war auch schon immer so und bleibt auch so. Das ist nach 10 Jahre bullenmarkt weit im Hintergrund geraten, verwundert aber auch nicht bei den goldenen Zeiten von 0-zins. 
 
-M

Nico Meier
4 Jahre zuvor

Ich habe nie behauptet man müsse alles zu jedem Preis kaufen. 
Das ist ja gerade das schöne am Stockpicking, dass man sich das Unternehmen nach Belieben aussuchen kann.

Ralf
4 Jahre zuvor

„Die Rendite liegt im Einkauf, dass war auch schon immer so und bleibt auch so. Das ist nach 10 Jahre bullenmarkt weit im Hintergrund geraten, verwundert aber auch nicht bei den goldenen Zeiten von 0-zins. „

Haben einige offenbar nicht auf dem Schirm. Muss jeder selbst wissen. Mir ist ein gewisser Cashanteil lieber. Mein Aktienliebling Danaher z.B. würde ich derzeit als Neueinsteiger auch nicht in großem Stil kaufen wollen. Dann lieber abwarten auch wenn es dauert.

Aber so tickt Börse, die Meinungen sind verschieden. Ist ja auch ok, schließlich entstehen so überhaupt die Kurse zum Kauf/Verkauf.

slowroller
4 Jahre zuvor

„Die Rendite liegt im Einkauf“ – hört sich gut an und jeder würde intuitiv zustimmen. Leider funktioniert der Satz im Handel mit Aktien eben nicht wirklich. Wieso nicht? Das hat meiner Meinung nach wirklich viele Gründe…  Aber mal einen Gang zurück: Wo ist der Spruch denn sinnvoll? Überall wo ich den Marktpreis –  also den den jemand zahlen würde, kenne und die Differenz zum Einkaufspreis maximiere. Billig kaufen –> teuer Verkaufen. Das Problem an der Börse ist aber, dass mir niemand Rabatt gibt. Zum Zeitpunkt des Kaufes von Aktien hat man fast immer den Marktpreis bezahlt – durch den Spread des Brokers meist sogar minimal mehr. Ich kann schlicht nicht wissen, wie der Preis ist zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Chance ist durchaus groß, dass jeder x-beliebige Zeitpunkt der günstigste Zeitpunkt des Kaufes ist. Und das heisst: Ich spekuliere/antizipiere/rate den zukünftigen Verlauf. Damit ist aber das „günstig“ zum Zeitpunkt des Einkaufes eben genauso eine Spekulation. Das Beispiel fiel hier doch schon: Wer seit Januar 2019 auf einen günstigen Zeitpunkt wartet hat eben schon 30% verpasst. Es gab mal ein kleines Gedankenexperiment im Finanzbloggroll: https://finanzblogroll.de/buy-and-hold-ist-was-fuer-idioten/
Das zeigt ganz gut, dass der Gewinn an der Börse meist nicht im Einkauf/Verkauf liegt sondern in der Zeit an der Börse.
Ein Arguement hört man natürlich immer wieder: Firma XY ist unterbewertet, daher jetzt günstig zu kaufen. –> Das mag tatsächlich sein, vielleicht aber auch nicht. Es könnte schon ein Anflug von Größenwahn (dem ich gerne ab und an selbst erliege und dann genauso handele) sein zu glauben, dass der von tausenden Markteilnehmern erzeugte Marktpreis eben NICHT die Realität widerspiegelt sondern ich kraft meiner Wassersuppe mich für deutlich schlauer halte. Das blöde ist, man bekommt nur die Siegergeschichten zu hören – auch von mir übrigens ;-) 

Rüdiger
4 Jahre zuvor

“Die Rendite liegt im Einkauf” – hört sich gut an und jeder würde intuitiv zustimmen.
 
Ja, ich stimme auch zu. Denn nur durch den Einkauf werde ich überhaupt erst in die Lage versetzt, etwas zu besitzen, was mir Rendite bringt  ;-)
 

slowroller
4 Jahre zuvor

@Rüdiger Klugscheißer ;-)

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