Eine der erfolgreichsten Strategien ist ein ETF-Sparplan zum Laufen zu bringen. Ich habe dazu ein neues Video gemacht. Es ist so einfach:
Das Problem bei der Auswahl einzelner Aktien ist, dass du daneben liegen kannst.
Lange Zeit galten Öl-Aktien als Dividendenmaschinen für die Ewigkeit. Einmal gekauft, brauchte man sie nur behalten und konnte sie sogar vererben. Nur keine Sorge. Es sind Goldgruben.
Doch die Aussichten sind düster. Ich habe Chevron und ExxonMobil im Depot. Sie stehen schwer unter Druck. Auch BP, Total, Equinor und Eni sind abgestürzt. Covid-19 hat zum tiefsten Nachfrageeinbruch beim Öl in der Geschichte geführt.
Der britisch-niederländische Titan Royal Dutch Shell hat zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg seine Dividende gekürzt. Am 1. Mai meldete ExxonMobil seinen ersten Verlust seit der Mega-Fusion 1999, aus der es hervorging.
Anleger suchen nach geringeren Risiken und höheren Renditen. Aber wo sollen sie investieren? Der Öl-Kollaps kam überraschend. Das konnte niemand wissen. Energie war in vier der vergangenen sechs Jahre der Sektor mit der schlechtesten Performance im S & P 500-Index.
Ich bin ja bekanntlich ein Fan des langfristigen Investierens. Ich habe das mit Chevron nicht absehen können, als ich dieses Aktienpaket vor gut elf Jahren schrittweise aufgebaut habe.
Wie sieht es wohl in 20 Jahren mit der Chevron-Aktie aus? Es ist schon äußerst riskant, einzelne Unternehmen zu kaufen. Zumal wenn du Schwerpunkte wie ich im Depot hast.
Selbst gigantische Unternehmen, wo du denkst: „Sie werden niemals scheitern, ihr Wassergraben ist riesig und sie haben keine Konkurrenten“, können Jahre später scheitern. Schau Dir zum Beispiel GE, Boeing, Deutsche Bank, General Motors, BMW, Blockbuster oder Ford an. Das waren mal starke Giganten.
Schau dir IBM an. IBM kommt nicht mehr in die Puschen, der IT-Gigant eilt dem S&P 500 Index hinterher. Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht? Deshalb ist die Lösung: Hole Dir einfach einen Indexfonds.
Weil mich Leute trotzdem immer fragen, was schaust du dir an? 3M, Target, Procter & Gamble, Johnson & Johnson, McDonald’s, Pepsi und Waste Management sind heute Aktien, die ich speziell mit der Erwartung kaufen würde, um hier Dividenden für den Rest meines Lebens zu sammeln. Aber ich weiß es nicht. Ich vermute es nur. Und ich kann daneben liegen.
McDonald’s und Pepsi gehören zu den stärksten Marken der Welt. Ich kann mir keine Welt vorstellen, in der die Menschen zu meinen Lebzeiten aufhören würden, deren Marken zu konsumieren. Bei Coca-Cola ist das ähnlich. Die Abfallwirtschaft bietet einen wichtigen Service, den jeder benötigen wird. Alle Unternehmen haben eine lange Phase, in der sie ihre Dividenden jedes Jahr steigerten. Diese Unternehmen halten sich auch in Rezessionen besser als der Durchschnitt. Daher bin ich ziemlich zuversichtlich, dass sie nichts abhalten wird, ihre Dividenden jedes Jahr weiter zu steigern.
Das moderne Kaufhaus Target erhöht die Ausschüttung seit 52 Jahren. Der Pharmakonzern Johnson & Johnson ist schon seit 57 Jahren dabei. Der Haushaltsgüterfabrikant Procter & Gamble macht das seit 63 Jahren. Hier ist eine gute Liste mit den Dividenden-Königen, die seit über 50 Jahren ihre Ausschüttung erhöhen.
Andere gute Aktien, die eine Dividende ausschütten, sind Microsoft, Apple und Visa. Aber ihre Dividendenrenditen sind derzeit gering, deshalb kaufe ich sie nicht wegen der Dividende. Ich kaufe sie allenfalls als Wachstumsaktien. Die Dividende ist nur das Sahnehäubchen obendrauf. Aber denk dran: Wir wissen nie, was alles passieren kann. Manchmal können wir negativ überrascht werden.
Guten Abend,
mein Depot, welches seit Anfang 2015 Bestand hat wächst jeden Monat weiter indem die High Yield Variante des Vanguard ETF per Sparplan bespart wird. Weiterhin sind im Depot die im Artikel benannten bekannten Dickschiffe wie McDonald’s, Coca Cola, P&G, J&J, Apple, Microsoft aber auch Unternehmen wie Allianz, Altria, Gazprom, Weyerhaeuser (leider Dividende gestrichen), Svenska Cellulosa, BHP Group, Archer Daniels Midland, General Mills, Gilead Sciences, OHI, die Monatszahler Main Street und Realty Income, Cisco Systems und Marine Harvest. Desweiteren der Stoxx Europe 600 und der Stoxx global 100 sel. Div. zur weiteren Streuung des Depots.
Aktuell bin ich noch auf der Suche nach Unternehmen im Bereich IT, Netzwerk, Technologie generell… hat da jemand noch Empfehlungen/ Ideen ?! Habe jetzt Texas Instruments in die Watchlist genommen… würde gern noch mehr in dieser Richtung haben. Ganz begeistert bin ich von Alphabet… nur der hohe Preis… ^^
Jetzt gerade zu unsrem aktuellen Männertrip am Rhein (Bingen) gehört bekannterweise auch ein guter Wein und wo es jetzt am letzten Abend ruhiger wird… dachte ich spontan, schreib ich mal hier im Blog meinen Senf dazu :)
Beste Grüße an euch alle
@Yankee
Moin,
Ich gebe noch kürzer meinen Senf dazu, da Du eine Empfehlung möchtest.
„Datagroup“ ist, so glaube ich, interessant.
Gruß!
Bring doch mal öfter wieder „Geheimtipp“ – Aktien. Das hast du vor einigen Jahren glaube ich häufiger gemacht.
@yankee: Die von Stefan empfohlene DATAGROUP habe ich mir kürzlich auf Basis ihrer Kennzahlen im Vergleich zu Bechtle und adesso angeschaut. Wenn du willst, findest du den Beitrag hier:
https://www.whirlwind-investing.com/bechtle-datagroup-adesso-it-dienstleister-vergleich/
Texas Instruments habe ich auch im Depot und ab Juni auch wieder im Sparplan. Bin absolut überzeugt von TI.
Viele Grüße,
whirlwind.
Habt ihr nicht verstanden? Tim stellt gerade auf ETF um.
@Yankee
Schau Dir mal skyworks Solutions an.
@tim: wie haben dich exxon und chevron enttäuscht? Zahlen doch weiter fleißig Dividende und wollen zukünftig noch mehr auf Rendite gehen.
Wegen Boeing: meinst du, dass Boeing nicht mehr auf die Beine kommt? Diese phase ist eine tolle Gelegenheit zum zukaufen.
@Aktien oder ETF: Aktien und ETF lassen sich auch mischen. So mache ich das.
Tendenziell Sektoren-ETFs und diverse Aktien. Derzeit rund 75 % Aktien und 25 % ETF. Die größte Position ist Danaher, gefolgt von Blackrock. Mein Depot hat durchaus eine wilde Mischung und mittlerweile 26 Positionen. Ich fühle mich jedoch wohl damit und komme bisher auch gut durch die Börsenzeiten. Sparpläne laufen auf Microsoft, MDAX-ETF, MSCI World Information-ETF, Technology und MSCI World Quality-ETF. Ich lasse jetzt einfach mal die Hose runter und präsentiere mein Depot. Hier die Details, vielleicht hat jemand eine Meinung dazu:
3M
Adidas
Allianz
Altria
Apple
BASF
Berkshire
Blackrock
Coca-Cola
Danaher
iShares Automation & Robotics UCITS ETF
iShares Digital Security UCITS ETF
Lyxor German Mid-Cap MDAX UCITS ETF (Sparplan)
Mc Donalds
Microsoft (Sparplan)
Lyxor MSCI World Information Technology TR UCITS ETF (Alter Sparplan, umgestellt auf Xtrackers)
Royal Dutch
SAP
S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF
Swiss Re
Unilever
Vonovia
Xtrackers FTSE Developed Europe ex UK Real Estate UCITS ETF
Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF
Xtrackers MSCI World Information Technology UCITS ETF (Sparplan)
Xtrackers MSCI World Quality UCITS ETF (Sparplan)
Guter Beitrag Tim
@Felix: ob er nun wirklich auf ETFs umstellt ist wohl fraglich… er sagt nur wie es aktuell ist, dass man auch mit Dividenden Aristokraten auch nicht immer sicher ist.
Es gibt weiterhin solide Unternehmen, man muss aber genauer schauen.
Gruß Stefan
@Whirlwind
Ich möchte gerade auch einen Einsteig in Texas Instruments finden aber die Bewertung scheint mir gerade ein bisschen zu hoch. Was denkst du?
Ansonsten wäre Qualcomm aus dem gleichen Segment noch interessant gerade wegen 5G….
Indexfonds sind eine schöne Sache, sie ermöglichen einfaches Buy & Hold, die Gewinner steigen auf, die Verlierer steigen ab. Mit einem ETF-Sparplan ist man maximal diversifiziert und nimmt die Aktienrendite (aber auch das Risiko) mit, einfacher geht es nicht.
Bei Einzelaktien kommt man unweigerlich zu Buy, Hold & Check. Wie viel Mehrperformance p.a. im Vergleich zu einem geeigneten Index als Benchmark erwarten Einzelaktionäre für ihren damit verbundenen Zeitaufwand? Klar, man kann sich das als Hobby zurechtlegen. Aber irgendein monetärer Mehrwert sollte dabei schon herumkommen.
@Pilger: Zur Einordnung der aktuellen Bewertung in den historischen Kontext nutze ich im Allgemeinen gern den KGV- oder den Dividendenrenditen-Chart.
Hier mal aus einem früheren TI-Beitrag: https://www.whirlwind-investing.com/texas-instruments-analyse-2019-08-22/
Werde im Laufe des Tages mal die Multiple-Charts aktualisieren und hier verlinken, wenn dir das hilft.
McDonald’s und Pepsi gehören zu den stärksten Marken der Welt. Ich kann mir keine Welt vorstellen, in der die Menschen zu meinen Lebzeiten aufhören würden, deren Marken zu konsumieren.
Noch viel weniger könnte ich mir eine Welt ohne High-Tech und Software vorstellen. Wo werden wohl langfristig die höheren Gewinne generiert?
Die Umstellung halte ich für sehr kluges Handeln. Denn wie sagte der Wesir sinngemäß : „Vermögen wird aufgebaut durch Konzentration und gesichert durch Diversifikation“
Mittlerweile bin ich auch ein ETF-Sparer und ich muss gestehen: es ist zwar langweiliger und macht nicht so viel Spaß, auf der anderen Seite ist es aber auch wesentlich entspannter und im Endeffekt wohl auch besser was die Rendite betrifft.
Ab einer gewissen Portfoliogröße (bei mir zB ca. 50 Titel) wurde es unübersichtlich, man (zumindest ich) hat jetzt nicht mehr den sooo genauen Überblick darüber wie es den Unternehmen eigentlich geht und das ganze wird schon sehr zeitaufwändig, alleine wenn man sich einen Überblick über Dividendenzahlungen machen möchte. Während der Corona Krise habe ich auch ein bisschen gezockt (allerdings in die „short“-Richtung), was sich bislang auch noch nicht bezahlt gemacht hat.
All das erspart man sich natürlich mit einem simplen ETF Portfolio. Weniger Nervenkitzel aber auch weniger Glücksgefühl weil man vielleicht mal einen Highflyer rauspickt. ;-)
Interessantes Interview. Wir bräuchten mehr wie ihn, die in die Zukunft blicken.
https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/boerse/investor-frank-thelen-uns-deutschen-fehlt-die-faehigkeit-gross-zu-denken_H960036205_12047485/
ETFs sind für die meisten Investoren sicherlich die beste Wahl, insbesondere wenn man sich nicht tiefergehend mit dem Thema Aktien beschäftigen möchte. Investoren der älteren Generation können das eigene Portfolio dann noch mit geeigneten Dividenden-Titeln erweitern, sodass die Dividenden die monatliche Rente in späteren Jahren aufbessert. Hier gilt es auf die Qualität und Zukunftsfähigkeit der gewählten Unternehmen zu achten.
Für meine Generation, d.h. die 20-35 Jährigen sind Dividendenaktien aus Performance-Sicht m.E. allerdings ungeeignet. Die steuerlichen Nachteile lasse ich mal außen vor. Solide Tech-Titel wie Facebook, Google, Microsoft etc. halte ich hier für die bessere Wahl. Dazu noch eine ordentliche Beimischung von jungen wachstumsstarken Unternehmen mit disruptiver Technologie und schon hat man ein Portfolio, welches langfristig den breiten Markt wohl outperformen wird. Hier gilt es allerdings auf ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis zu achten, da viele dieser Titel momentan wieder recht teuer geworden sind.
Will man den Markt allerdings dauerhaft und deutlich schlagen, wird man wohl nicht darum herumkommen, sich tiefergehend mit wirtschaftlichen Zusammenhängen und Bilanzen der Unternehmen zu beschäftigen und gezieltes Stock-Picking zu betreiben und sein Portfolio nicht unnötig aufzublähen. Das ist je nach Kenntnisstand zeitlich aufwendig und wohl nur für <2% aller Investoren interessant, zumal größere Kursschwankungen auch emotional belastend sein können. Eine klare Strategie ist hier unabdingbar.
Selbst gigantische Unternehmen, wo du denkst: “Sie werden niemals scheitern, ihr Wassergraben ist riesig und sie haben keine Konkurrenten”,
Die Vergangenheit hat auch auch leider gezeigt, dass auch ehemalige große etablierte Unternehmen, nicht immer ihr Geschäftsmodelle aufs neue in die Zukunft generieren können !! Warum sollte man dann diese Unternehmensbeteiligungen für immer halten ??!!
@ Kay
Wenn dem so wäre, würden aktiv gemanagte Fonds, wo sich gut ausgebildete Fachleute hauptberuflich mit den Unternehmen tagein, tagaus beschäftigen, den Markt dauerhaft ausperformen. Tun sie aber nicht.
Lese ich gerade bei Kommer: Was war wohl die renditestärkste Branche in den letzten 80 Jahren? Nein, nicht Technologie, nicht Öl, auch nicht Pharma, nicht mal der Finanzsektor.
Es war die Tabakbranche! Wer hätte das gedacht?
Deshalb sind aktive Branchengewichtung und Sektoren- oder LänderETF natürlich auch der Versuch, aktiv dem Markt ein Schnippchen zu schlagen. In der Regel wird das nichts werden.
P.S. Ich bin in Technologie FAMA stark übergewichtet. So tickt halt der Mensch :-). Und auf kurze Sicht, hat‘s geklappt, was ich natürlich meinen besonderen Fähigkeiten zuschreibe. Noch Fragen?
Es war Tabak! Wer hätte das gedacht?
@Felix
Tabak wird auch in den nächsten Jahrzenten gute Rendite bringen. Und weil Tabak in der westlichen Welt verteufelt wird sind die Preise der Tabakaktien extrem attraktiv.
@Felix: Spontan fallen mir zwei Gründe ein, warum aktive Fondsmanager nicht outperformen:
1) Sie verfolgen in der Regel Eigeninteressen. D. h. die kurz- bis mittelfristige Performance ist ihnen wichtiger als die langfristige. Ich rede hier von einem Zeithorizont >10 Jahren. Die wenigsten Fondmanager erhalten eine Erfolgsvergütung die von der 10-Jahres-Performance abhängt. Kurzfristige Erfolge sind wichtiger.
2) Die meisten Fondsmanager müssen sich an strikte Vorgaben halten. Zum Beispiel bezüglich der Cash Quote sowie im Hinblick auf Diversifikation. Als Privatanleger kann man selbst entscheiden, in welche Länder, Branchen etc. investiert wird. Insbesondere auch was die maximale Anzahl an Aktien angeht. Ich persönlich habe zum Beispiel mein ganzes Vermögen auf nicht mehr als 5 Aktien aufgeteilt. Das dürfte ein Fondsmanager gar nicht. Warum ich das mache? Ganz einfach: Es gibt schlichtweg gemäß meiner Anlagestrategie derzeit keine günstigen Aktien die eine erwartete Rendite von >20 Prozent p.a. bringen. Und ich muss niemandem Rechenschaft ablegen, warum mein Portfolio kurzfristig um +/-30% schwankt. Deswegen sage ich ja auch, dass eine solche Strategie wohl nur für die Minderheit geeignet ist (<2%), zeitintensiv ist (für Recherche) und dafür dann aber deutlich höhere Erträge verspricht.
Viel wichtiger finde ich eine Aufteilung der Assets.
Z.B. den Anteil von Cash, Anleihen – Edelmetalle – Immobilien – Aktien/ETF.
Das sorgt für gute Renditen und geringere Gesamtdepotschwankungen.
Zur Zeit habe ich einen relativ hohen Cashanteil von 15% und 40% ETFs. Da freue ich mich auf den nächsten Rückgang. Und wenn nicht, freue ich mich auch.
Ich bin mit meinen 29 Aktien und Dividenden zufrieden.
Nur etwa 2027 werde ich die Royal Bank of Scotland verkaufen, weil ich seit Winter die Bank of Nova Scotia kaufe.
29 von meinen 30 Aktien will ich wegen Dividenden als Rente ewig halten:
Allianz, BASF, BMW, Deutsche Telekom, Munich Re, Siemens, Bank of Nova Scotia :) , Enbridge, Mitsubishi Corp., AT&T, Bank of America, Cisco Systems, Johnson & Johnson, Kraft Heinz, Pfizer, Procter & Gamble, Raytheon Technologies, Walgreens Boots Alliance, Wells Fargo, BHP Group, British American Tobacco, HSBC Holdings, Natwest = RBS :( , Royal Dutch Shell, Tesco, AB InBev, Banco Bilbao, Banco Santander, Iberdrola, Sanofi.
Hallo Kay,
magst du verraten auf welche fünf Unternehmen du dich konzentrierst?
Sind alle fünf Unternehmen in deinem Depot gleich gewichtet?
Besparst du diese Aktien regelmäßig?
Kommen Aktien hinzu oder kann nur eine neue Aktie im Tausch einer anderen zugelassen werden?
Klingt interessant, finde ich attraktiver als Depots mit 30 und mehr Positionen – obwohl dies natürlich auch Vorteile hätte.
VG
@Kay: So schaut es aus. Deine Strategie klingt etwas mach Phil Town – https://www.whirlwind-investing.com/regel-nummer-1-erfolgreich-anlegen-phil-town/
Verfolgst du den „Regel Nr. 1“-Ansatz?
Viele Grüße,
whirlwind.
@Whirlwind
Ich finde diesen Ansatz gut, so ähnlich mache ich das auch.
Aber ich bin seit ca. 2 Jahren am schwanken, ob ich das noch so weiterfahren soll, denn der Aufwand ist doch erheblich. Die saubere Analyse der Unternehmen kostet viel Zeit und wenn man dann so 40-50 Titel im Depot hat, sollte man diese ja auch weiter regelmässig prüfen, sonst weicht man ja von dieser Strategie ab. D.h. wenn das Management wechselt, wenn sich das Umfeld ändert, wenn ein Unternehmen den Anschluss verliert, die Kennzahlen etc. kann wie Tim mit Beispielen aufzeigt, jedem Unternehmen passieren. Auch Microsoft oder Apple, auch wenn es heute nicht so ausschaut.
Ich baue seit einiger Zeit einen ETF auf, den MSCI World Quality Index.
https://www.msci.com/documents/10199/344aa133-d8fa-4a15-b091-20a8fd024b65
Ist ein einfaches Konzept und was dabei rauskommt (Holdings), deckt sich erstaunlich nah an meinem Depot. Einfach viel mehr Werte und die ganze Analysearbeit entfällt und kann dann anderweitig investiert werden.
Da ich mich aber von den zumindest guten Einzelaktien nicht trennen will, wird es wohl auf eine Mischlösung herauslaufen, Core-Satellite Ansatz. Performancetechnisch wird das wohl nicht wirklich ins Gewicht fallen, aber ich möchte auch nicht gross umschichten, da die Transaktionskosten bei uns doch immer noch recht hoch sind.
Ich fahre es so: Wird ein Unternehmen meiner Meinung nach + Prognosen den Markt schlagen? Wenn nein -> ETF. Wenn ja -> Einzelaktien
Dabei muss die erwartete Rendite aber schon wesentlich höher sein als des Marktes. Da kommen mir wirklich nur 2-3 „zukünfitige“ Amazons/Appels rein.
Habe somit auch nach mehr als 5 Jahren an der Börse erst 2-3 Titel gefunden die ich für sowas halte. Der Rest in ETF :-)
Das stimmt und erstaunt mich immer wieder. Alle modernen Finanzinstrumente sind in der Schweiz unvergleichlich teuer und Finanzinovationen kommen wenn über haupt erst mit jahrelangen Verspätung auf den Markt.
Liegt das an der Macht der traditionellen Banken in ihrem aussichtslosen Abwehrkampf oder an der sehr konservativen Schweizer Art, die nichts Neues will?
@Felix
Zu kleiner Markt, zu hohe Kosten, und bestehende Banken haben kein Verlangen, etwas zu verändern, alle verdienen gut daran, die Lobby auch in der Politik ist stark (siehe z.B. Eigenmietwert der hilft, dass sich die Leute hoch verschulden). Der Markt in Deutschland ist 10x grösser, die Kosten (Löhne, Mieten etc.) deutlich tiefer, der EUR Währungsmarkt noch deutlich viel grösser.
Man kann ja ein Depot im Ausland eröffnen, dann hat man die tiefen Kosten auch. Einziger Nachteil die Steuererklärung wird dann etwas komplizierter resp. aufwendiger.
Da ich fast keine Transaktionen habe und mit Aktionen auch die wenigen Transaktionen fast kostenlos bekomme, hat mich das bisher nicht gestört, es ist sogar ein Schutz, dass man sich jede Transaktion 3x überlegt, ob sie wirklich auch Sinn ergibt und nicht überstürzt ist. Aber für jemanden der aktiv handelt oder viel umschichtet, wäre das nix.
Hallo Hafenmeister/Whirlwind,
ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass sich Leute dafür interessieren wie ich investiere. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis davon erzähle, hält man mich nämlich eher für verrückt, aber das ist auch gut so ;-)
Aber um die Fragen zu beantworten:
Den Namen Phil Town kannte ich bisher noch nicht. Aber der Ansatz ähnelt in der Tag meinem eigenen. Es klingt ein bisschen komisch, aber mein Vorbild ist in gewisser Weise Warren Buffet, auch wenn ich absolut nicht auf Dividenden-Aristokraten wie Coca-Cola setze, sondern auf Grund meines Alters ausschließlich auf günstig/vernünftig bewertete Wachstumstitel mit Potenzial. Um mal Warren Buffet zu zitieren:
„If you have a harem of 40 women, you never get to know any of them very well.“
Oder auch (ebenfalls von Buffet) :
„Diversifizieren ist ein Schutz gegen Unwissen. Es macht wenig Sinn für diejenigen, die Bescheid wissen.“
Ich persönlich hätte gar keine Zeit, mich mit mehr als 5-8 Aktien zu beschäftigen. Darunter verstehe ich das Lesen sämtlicher Jahresabschlüsse, Quartalszahlen sowie das tägliche Überprüfen der IR News hinsichtlich neuer Unternehmensnachrichten. Auch gehört für mich dazu das tägliche Checken diverser Foren, denn auch hier finden sich oft nützliche Informationen (>90% der Beiträge sind allerdings Müll und versuchen nur die eigene Long/Short Position zu untermauern).
So wie es Buffet (oder eben auch Town) macht, investiere ich in Unternehmen und nicht in Aktien. D.h. die frühere bzw. auch die kurz- bis mittelfristige zukünftige Aktienentwicklung ist mir egal. Wenn man jung ist, sagt sich das allerdings auch leicht, denn 10 Jahre kann ich locker warten, irgendwann wir der Aktirnkurs sich schon dem wahren Unternehmenswert annähern ;-)
Bevor ich meine derzeitigen Aktienpositionen nenne, muss ich allerdings noch etwas klarstellen. Es handelt sich dabei absolut um keine Handlungsempfehlung! Außerdem würde ich 98% der Aktieninteressierten von eben diesen Aktien abraten. Warum? Weil sie extrem schwankungsanfällig und daher nichts für schwache Nerven sind. Um es noch klarer auszudrücken: Wer ein Problem damit hat, dass das eigene Depot mal um gute 50% oder mehr einbricht, braucht sich die Aktien eigentlich nicht anschauen. Es handelt sich im speziellen um drei Aktien, die allesamt ihre Gründe haben, warum sie derzeit preiswert erscheinen. Es ist also ein leichtes zu argumentieren, warum man eben NICHT in diese Aktien investieren sollte (die meisten Argumente kenne ich schon) . Umso mehr Leute diese Aktie meiden, umso besser. Denn das zeigt in der Regel, dass zum heutigen Stand die wenigsten investiert sind (die in ein paar Jahren potenzielle Käufer werden könnten). So sieht mein derzeiges Portfolio aus:
1) Nutanix (IT Unternehmen, macht derzeit eine Transition vom reinen Hardware- zum SaaS Anbieter durch, wodurch Umsatz und Kostenstruktur und damit die Aktie für den oberflächlichen Investor unattraktiv wirken)
2) Baozun (chinesisches E-Commerce Unternehmen, Alibaba ist mit ca. 15% beteiligt. Die Aktie leidet derzeit, also seit ca. 2 Jahren, an der politischen Spannung zwischen USA und China, sowie diversen unternehmensinternen Negativschlagzeilen, wie zB der Verlust des größten Kunden Huwei)
3) Wirecard – hier brauche ich wohl nichts zu erklären. Kennen wohl die meisten. Leidet an dem anhaltenden Vorwurf der Bilanzmanipulation. (passt normalerweise nicht in mein Beuteschema, da es i. d. R. kein gutes Zeichen ist, wenn das Unternehmen in der breiten Bevölkerung bekannt ist)
Alle drei Aktien sind unterschiedlich gewichtet, die Priorisierung von 1-3 habe ich basierend auf meinem angenommenen Potenzial für die kommenden 10 Jahre angenommen. Das spekulativste ist sicherlich Wirecard, denn je nachdem ob die Vorwürfe wahr oder falsch sind, ergibt sich ein deutlich unterschiedlicher wahrer Wert des Unternehmens bzw. der Aktie. Beides liegt m. E. jedoch über dem derzeitigen Kursniveau, welches vor allem durch Hedgefonds mit Short-Positionen und ängstlichen Kleinanlegern bestimmt wird. Ich vertrete die Meinung, dass in 5-10 Jahren sich niemand mehr an diesen Skandal erinnern wird. Der Mensch vergisst i. d. R. schnell. Aber hier werden einige sicherlich gänzlich anderer Meinung sein und das ist auch gut so ;-)
Auch wenn ich von allen drei Aktien absolut überzeugt bin (und mir lieber einen Arm abschneiden würde als eine Aktie zu verkaufen ;-) ) so muss ich dennoch ganz klar sagen, dass sich das Zukunftspotenzial und damit auch meine Meinung zu diesen Aktien ändern kann. Alle drei werden derzeit mit einem erheblichen Risikoabschlag bewertet. Ich persönlich kann mit diesen Risiken sehr gut schlafen und bin davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis diese Risiken verschwinden. Sollten diese Aktien irgendwann zu teuer werden und günstigere Alternativen existieren, bin ich gern bereit zu tauschen :) Das müssen dann aber schon richtig gute Alternativen sein, denn idealerweise möchte ich die 25% Abgeltungssteuer erst am Ende meines Investoren-Daseins bezahlen, damit solange die noch nicht bezahlten Steuern mit dem Zinseszins arbeiten können. Gerade der Zinseszins wird von uns linear denkenden Menschen meist unterschätzt, macht am Ende aber den mit Abstand größten Teil des Vermögens aus.
@Hafenmeister:
Ich bin zu 100% investiert. Monatliche Sparraten machen am meisten bei kostengünstigen ETF Sparplänen Sinn. Eine einzelne Aktie würde ich nicht unter 1500-2000 Euro kaufen, denn sonst fressen einen irgendwann die Transaktionskosten auf. Dann lieber halbjährlich oder so investieren, und zwar in Aktien die dann zu diesem Zeitpunkt günstig sind, aber das wissen wir ja heute noch nicht ;-)
Noch ein Wort zum Schluss:
Ich glaube ganz im Sinne von Warren Buffet daran, dass ein erfolgreicher Investor nicht überdurchschnittlich intelligent sein muss. Er muss nur die Fähigkeit mitbringen, überzeugt von der eigenen Strategie zu sein und sich gegen die breite Masse zu stellen (deren Meinung allerdings durchaus zu berücksichtigen ist). Außerdem die Fähigkeit, Kursschwankungen aussitzen zu können (für letzteres hilft es übrigens ungemein ganz im Sinne von Tim sich im Klaren darüber zu sein, dass Geld allein nicht glücklich macht. Wenig Geld kann also auch glücklich machen, alles eine Frage der Einstellung :)
Gruß
Kay
@Bruno: Welchen Ansatz findest du gut – den von Phil Town?
Wenn ich „Regel Nr. 1“ richtig interpretiert habe, erfordert die Strategie aber auch kein Depot von 50 Unternehmen. Ich meine mich zu erinnern, dass er bereits bei 5 bis 15 Positionen von einer ausreichenden Diversifzierung spricht. Wichtig ist halt, dass die Unternehmen eine jährliche Rendite von mindestens 20 % erwarten lassen. Und 5 bis 15 Unternehmen lassen sich zumindest einfacher engmaschig überwachen, als 40+. In Gänze setze ich die Town’sche Strategie jedoch auch nicht um, sondern habe mir nur einige Aspekte, wie die „Großen Fünf“, herausgepickt. Meine Strategie habe ich hier beschrieben:
https://www.whirlwind-investing.com/meine-investmentstrategie-nachhaltig-entspannt-vermoegen-aufbauen/
Was hältst du davon?
Der MSCI World Quality Index ist super. Nutze den auch gern als Anregung, um weitere Unternehmen zu finden, die evtl. in mein Raster passen könnten.
Viele Grüße,
whirlwind.
P.S.: Ich bin mir dessen bewusst, dass ich in den letzten Kommentaren verhältnismäßig viele Links gepostet habe. Es geht mir jedoch ausdrücklich nicht darum unnötig viele Leser auf meinen Blog „zu locken“. Ich habe die Links gepostet, weil es thematisch passt, z.B. zu Texas Instruments in Bezug auf yankee, zu Phil Town in Bezug auf Kay und meine Strategie aus Diskussionsgrundlage mit Bruno. Also bitte nicht steinigen.
Na schön, dass ich heute mal quergelesen habe @Kay
Das war mal Inhalt bei dem sich das lesen gelohnt hat. Ich lege auch konzentriert an, wobei ich immernoch stark an der Seitenlinie stehe. Am Ende sollen es aber auch unter 10 Unternehmen werden, eher so 5-7 in die ich investiere und zwar auch sehr langfristig um den Zinseszins und gesparte Steuern wirken zu lassen.
Das mit Coca Cola hast du für mich völlig schlüssig erklärt. Total sinnlos für junge Menschen sowas zu kaufen. Warren hat damals Coca Cola gekauft, als die mit 15-20% gewachsen sind!! Er hat eigentlich immer Wachstumsunternehmen zu günstigen Konditionen gekauft. Nie „Value“ wie er in den Medien dargestellt wird. – für die zweifler, lest euch mal die Geschäftsberichte von 1980-2000 durch.
-M
@Kay: Klar, Phil Towns Ansatz ähnelt auch stark dem Quality-Investing-Ansatz von Buffett in seinen besten Jahren. Im Prinzip erfindet auch Town das Rad nicht neu, beschreibt seinen angepassten Ansatz jedoch einfach verständlich, kurz und prägnant. Wenn du mal einen Zehner übrip hast, empfehle ich dir mal sein Buch. Ist unterhaltsam geschrieben. Ideal für einen lauen Sommerabend in der Hängematte. ;-)
Hallo Tim,
bin kein Fan von ETF.
Zur Diversifikation nur soviel … jeder, der sich selbständig macht, kauft nur eine Aktie (nämlich sein Unternehmen).
Du beispielsweise investierst sehr viel in ein Projekt: In Dich und deinen Blog!
Du würdest doch auch keine 800 Blogs betreiben.
Es gibt sehr viele Menschen, die nur mit einem Unternehmen (eine Aktie) sehr reich geworden sind: Zuckerberg, Bezos, Gates usw.
Warum 800 Unternehmen per ETF im Depot?
Ich besitze genau 7 Unternehmen (Aktien) .. Coca-Cola, Pepsi, Kraft Heinz, Altria, BAT, Japan Tobacco und Imperial Brands …. reicht mir und bin zufrieden.
Aber: Jeder muss seinen ganz eigenen Anlagestil entwickeln.
Schöne Grüße
Uwe
@Whirlwind Ja das Role One Investing. Die Strategien ähneln sich ja auch, was ja auch logisch ist, wenn es um mittel- und langfristige Selektion geht.
Bei mir haben sich halt einige Aktien angesammelt, teils nur sehr kleine Positionen, nur 5-7 Aktien wären mir zu wenig, ich habe schon genug Schwergewicht mit meinem Unternehmen, da will ich wenigstens den Rest diversifiziert haben. Ich hab ja als kleiner Privatinvestor auch nur beschränkten Einblick in die Unternehmen und kann 0 Einfluss nehmen.
Ich werde vermutlich weiter diesen ETF aufbauen solange alles weiter steigt, und wenn mal doch ein grösserer Crash kommt, dann kann es sein, dass ich dann dort die eine oder andere Einzelaktie noch aufnehme.
Verändern würde sich die Lage, wenn ich mal einen Exit aus meiner Firma mache, ob und wann ist aber noch offen.
Ich bilde mir auch nicht ein, dass ich langfristig 20% p.a. machen kann mit guter Auswahl, ich bin mit 8-10% zufrieden, und sind es weniger, ist auch kein Weltuntergang.
@MrAktie
Ja aber als Unternehmer hast Du 100% Einfluss, als Aktionär 0% (wenn Du nicht gerade Warren Buffett heisst). Aber wenn Du das als Beruf machst, ich meine Investieren, kann das schon aufgehen, aber dann musst Du dich natürlich auch viel tiefer mit den Unternehmen auseinandersetzen als ein normaler Privatinvestor das macht. Hauptunterschied ist aber der Einfluss, wenn Du nur 1 Aktie hast und siehst, das Management macht Fehler, bleibt Dir nur eines übrig, verkaufen und etwas anderes kaufen, mehr Möglichkeiten hast Du nicht. Als Unternehmer kannst Du alle Entscheide beeinflussen in einer Branche, wo Du dich hoffentlich aussergewöhnlich gut auskennst.
@Bruno: Klingt vollkommen vernünftig, meiner Meinung nach. 20 % p.a. ist auch nicht unbedingt mein Ziel. Mittel- bis langfristig bin ich mit 10 % bis 15 % zufrieden. Obwohl ich mir schon vornehme mich regelmäßig mit dem MSCI World zu vergleichen. Auf 3 – 5 Jahre möchte ich zumindest dessen Performance erreichen. Hobby hin oder her, aber schlechter möchte ich keinesfalls abschneiden. Sonst lohnt der ganze Aufwand doch nicht. Werde demnächst etwas dazu schreiben, wie ich mir den Vergleich mit dem Benchmark vorstelle.
Ansonsten ist mein Ziel im Depot ca. 25-30 verschiedene Unternehmen zu haben. Quasi mein eigener DAX, nur weltweit diversifiziert und mit meiner Auswahl an Qualitätsunternehmen. ;-)
So, nun geht es mit den Kids an den See.
Viele Grüße,
whirlwind.
Ich besitze genau 7 Unternehmen (Aktien) .. Coca-Cola, Pepsi, Kraft Heinz, Altria, BAT, Japan Tobacco und Imperial Brands …. reicht mir und bin zufrieden.
Ganz „schönes!“ Klumpenrisiko !!
Hallo Kay,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort und die sehr interessante Darstellung deiner Geldanlage.
Wie entdeckst du deine „Perlen“? Gibt es Quellen, die dich inspirieren und du diese Investment-Ideen dann weiterentwickelst?
Hallo Hafenmeister,
mein erster Anlaufpunkt war zunächst Wikifolio. Hier gibt es sehr viele unterschiedliche interessante Portfolios zu entdecken. Am hilfreichsten war für mich bisher das Wikifolio von Stefan Waldhauser in Verbindung mit seinem Blog. Stefan ist genau wie ich vor allem an interessanten Wachstumsaktien interessiert. Allerdings sind mir viele von seinen Portfolio-Titeln bereits deutlich zu teuer, was langfristig die Rendite drückt (zB Alteryx, Twilio, The Trade Desk etc.). Das heißt nicht, dass ich diese Unternehmen nicht interessant finde. Ganz im Gegenteil, es sind super spannende Unternehmen dabei. Allerdings sind mir >90% davon bereits zu teuer. Über 10 Jahre traue ich diesen Unternehmen zwar eine Outperformance gegenüber dem breiten Markt dar, allerdings sind für mich nur die wirklichen Schnäppchen interessant. Deshalb bin ich gern bereit mein Vermögen auch auf eine wenige Titel zu beschränken. Die damit verbunden größere Schwankungsbreite stört mich dabei nicht und entsprechend notwendige Geduld bringe ich auch mit.
Für kurze Zeit war für mich auch ein relativ neuer Blogger namens Sharewizard interessant. Allerdings betreibt er mittlerweile einen ziemlich exklusiven Club, der monatlich um die 20 Euro kostet soweit ich weiß. Für Leute, die bereit sind, diesen Betrag in die Hand zu nehmen, sicherlich interessant. Ich persönlich bin allerdings (zumindest derzeit noch) nicht bereit, diese Summe zu zahlen, zumal ich meine Handelsaktivitäten eh in Grenzen halte.
Für den etwas erfahreneren Anleger, kann ich die kostenlose Webseite von finviz empfehlen. Hier gibt es einen Aktien Screener mithilfe dem man super und effizient nach neuen Aktien suchen kann, die bestimmte Kriterien erfüllen (zB KGV, KUV, Wachstum Dividende etc). Mittlerweile nutze ich fast ausschließlich diese Seite um neue Aktien zu finden. Ich filtere dabei auf einige wenige wichtige Kennzahlen, die meine Strategie widerspiegeln. Allerdings beschränkt sich das Angebot hier auf Aktien, die in Amerika gelistet sind. Deutsche Aktien sind also nicht dabei (aber eh nicht mein Anlageschwerpunkt, leider).
Sind erstmal passende Unternehmen identifiziert, wird in die Bilanz geguckt und die Umsatz- sowie Kostenstruktur analysiert (da helfen mir sicherlich meine etwas eingerosteten BWL Kenntnisse aus dem Studium)
Das wichtigste ist und bleibt jedoch eine analytische Denkweise sowie die eigene Strategie, egal wie sie auch aussehen mag. Eine auf die eigene Persönlichkeit zugeschnittene Strategie hilft, konsistent zu handeln und Emotionen soweit es geht auszublenden. Das ist für mich das wichtigste beim investieren.
Moin,
Ich vermisse bei vielen IT-Aktien und Wasserstoff-Aktien.
Empfehlung:
NEL ASA und Powersell
United Internet und Teamviewer
Diese Positionen laufen seit einiger Zeit hervorragend. Machen sehr viel Spaß. Tolle Performance.
Habe noch einige andere sehr profitable Positionen. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden. Für einen Erfahrungsaustausch bin ich immer zu haben.
@ Kay
Danke für die Mühe, ich werde mich dort mal umsehen.
Eine letzte Frage habe ich noch – in welcher Größenordnung bewegt sich dein Depot eigentlich?
VG
@Kay: Am hilfreichsten war für mich bisher das Wikifolio von Stefan Waldhauser in Verbindung mit seinem Blog.
Und ich dachte schon, ich wäre der Einzige hier, der sich dort Anregungen holt ;-)
Hi Dietmar Bosum. Gerne. Wie weit gefasst ist Deine Definition von IT? Wenn man den Begriff weit genug fasst, besteht mein Depot zur Zeit fast ausschliesslich aus IT.
Hallo Hafenmeister,
mein Depot war bis kurz vor der Krise noch 5-stellig. Seit März habe ich aber ordentlich aufgestockt, sodass es jetzt deutlich 6-stellig ist. Falls deine Frage also dahingehend abzielt, wie überzeugt ich von meinen Investments bin (da meine Investments in den Augen anderer sicherlich als hoch spekulativ einzuordnen sind): ich bin sehr überzeugt, sodass ich gern bereit bin mehr als nur ein paar Tausend Euro in eine einzelne Aktie zu stecken ;-)
Ich habe übrigens nichts geerbt, sondern habe einfach nur einen guten Job und lebe recht sparsam (da mich wie gesagt andere Sachen glücklicher machen als Geld :-)
Und noch ein Kommentar zum Thema Wasserstoff:
Von dem aktuellen Wasserstoff-Aktien Hype halte ich absolut nichts. Kurz und mittelfristig sicherlich ganz nett, um schnell Geld zu verdienen, wenn man ein Zocker ist. Aber den letzten beißen bekanntlich die Hunde, wenn diese Blase platzt, denn nichts anderes ist es wenn man sich die gängigen Aktien aus fundamentaler Sicht anschaut. Nichtsdestotrotz aber ein zukunftsträchtiger Investmentbereich in den ich gern zukünftig auch investieren möchte, sobald die Aktien nach einem Rücksetzer von 70-80% wieder einigermaßen fair bewertet sind ;-)
Dietmar Bosum
1. Juni 2020 um 15:11
Moin,
Ich vermisse bei vielen IT-Aktien und Wasserstoff-Aktien.
Empfehlung:
NEL ASA und Powersell
Bin in INFINEON und BALLARD POWER schon seit vielen Jahre investiert.!! Stimmt, sehr gute Peformance !!
Kay und -M: Meine Anlagephilosophie. Insbesondere die Kriterien für die Auswahl der Unternehmen. Was heute „growth“ ist wird irgendwann „value“ bringen ;-) Wenn es bei Warren Buffett Coca Cola und American Express waren sind es heute andere Unternehmen, die jetzt und in den nächsten Jahren mit 20 % p.a. wachsen. Ein konzentriertes Portfolio, Focus statt Streuen. Hier im Blog fahren die meisten mit breiterer Streuung. Ich fokussiere mich lieber. Die Investmentstrategie muss zur Persönlichkeit passen. Kostolany und Jason Zweig haben Interessantes über Anlegertypen und Psychologie geschrieben.
@Schachmatt:
Genau so ist es! Je mehr Energie und Zeit man in die Analyse einer einzelnen Aktie stecken kann, desto höher ist am Ende auch die Überzeugung, richtig investiert zu haben. Dadurch verhindert man außerdem, sich durch einzelne Meinungen aus der Ruhe bringen zu lassen (trotzdem natürlich wichtig, sich auch immer wieder die Argumente der Gegenseite zu Herzen zu nehmen und selbst zu überprüfen).
Natürlich ist eine zumindest geringe Diversifikation immer zu raten. Ich würde zB auch nie mein ganzes Geld in eine einzelne Aktie stecken. Beispiel Boing: Solides Unternehmen, aber keiner konnte ahnen, dass die so einen Unfug treiben. Im Notfall sage ich mir bei meinen Investments: Sollte eine von drei Aktien aus welchen Gründen auch immer spontan pleite gehen, wird das locker mit der Vervielfachung der anderen zwei (oder wieviel auch immer) aufgefangen. Dass alle Unternehmen aus dem eigenen Portfolio pleite gehen, ist dann doch glücklicherweise eher unwahrscheinlich. Und im besten Fall, vervielfachen sich einfach alle Positionen über die Jahre :-)
Ja, darauf zielte meine Frage ab …. wow, das klingt nach einem großen Vertrauen.
Schönen Abend und eine schöne Woche!
@Schachmatt
Die Antworten liefert Warren in seinen berichten auch auf dem silbertablett. Er suchte seinerzeit immer Unternehmen mit mindestens 15% Gewinn-Wachstum und möglichst starke Marken bei sehr guter Profitabilität.
Welche Firmen hast du denn im Depot?
Ich habe vollstes vertrauen in:
Mastercard und Worldline. Amex war auch vor kurzem fast auf einem Niveau bei dem ich gekauft hätte.
Wenn man nach diesen Kriterien schaut, gibt es gar nicht so vieles was einem gefallen kann:-)
-M
Wer hatte vollstes Vertrauen zu LuckinCoffee?
Hallo -M.
in absteigender Gewichtung: Amazon, Paypal, Facebook, Alphabet, Brookfield Asset Management, Veeva Systems, Apple, SAP.
Die unterschiedliche Gewichtung ist bedingt durch die unterschiedlichen Kaufzeitpunkte und die Performance seit Kauf. Mehr als 10-12 Unternehmen gleichzeitig sollen es bis auf Weiteres nicht sein. Diversifizierung nehme ich über die Asset Allokation vor und nicht innerhalb des Aktienportfolios.
Wie sieht‘s bei Dir aus?