Aktienstrategie mit Aristokraten und Königen: Warum steigende Dividenden so wichtig sind

Eine Auswertung zeigt, dass die 40 Dax-Konzerne geschätzt 52,5 Milliarden Euro ausschütten und damit eine Rekordsumme aufbringen. Die erste Börsenliga steuert damit den Großteil aller deutschen Dividendenzahlungen bei. Allein die drei Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes Benz kehren an ihre Anteilseigner 15,5 Milliarden Euro aus. 27 Dax-Unternehmen erhöhen ihre Dividende. Vier Schwergewichte zahlen indes keine Dividende. Darunter sind Zalando, Covestro und Qiagen. Hier ist eine gute Firmen-Übersicht mit den erwarteten Ausschüttungen im DAX, MDAX und SDAX.

Dividenden sind ein stabilisierender Faktor im Depot

Dividenden sind wichtige Renditehelfer. Im Gegensatz zu Kursveränderungen, die negativ sein können, leisten Dividenden immer einen positiven Beitrag zur Gesamtrendite. Seit 1926 hat der S&P 500 durchschnittliche Renditen von etwa 10 Prozent p.a. erzielt, wobei Dividenden erfahrungsgemäß etwa 32 Prozent der Gesamtrendite ausmachen.

Dividenden bauen mit der Zeit ein erhebliches Vermögen auf. Die Möglichkeit, Dividenden zu reinvestieren, hat dabei einen erheblichen Effekt auf die Vermögensbildung. Wenn ein Anleger beispielsweise am 31. Dezember 1981 eine theoretische Aktie des S&P 500 Index gekauft hat, kostete ihn dies 136 Dollar. 41 Jahre später, am 31. Dezember 2021, wäre diese eine Aktie des S&P 500 auf fast 4.766 Dollar angestiegen. Hätte der Anleger die Dividenden in den Index reinvestieren können, wäre seine Anlage auf über 12.900 Dollar angewachsen.

Deutschland schläft seit Jahren, das Aktiensparen wird nicht gefördert wie es andere Länder tun

In den USA wird es Anlegern mit DRIP-Plänen leicht gemacht, die Dividenden automatisch und gratis zu reinvestieren. Wir brauchen in Deutschland auch solche Möglichkeiten und vor allem ein steuerlich gefördertes Depot nach dem amerikanischen Vorbild des 401k. Nur schläft unsere Regierung seit Dekaden. Wenn etwas neues in Berlin gemacht wird, dann dauert es ewig und wird nur in Babyschritten umgesetzt wie die Aktienrente. Die Aktienrente ist ein guter Schritt, nur kommt er spät und zu zaghaft. Die Aktie ist die beste Anlageklasse gemessen an der Rendite, die es gibt. Warum sie nicht gefördert wird, geht mir nicht in den Kopf.

Was ich in meinem Depot haben will? Eine feine Sache sind Unternehmen, die ihre Dividenden seit über 25 Jahren in Folge erhöht haben, sie werden Dividendenaristokraten genannt. Noch besser sind Dividendenkönige, diese haben über 50 Jahre ihre Ausschüttungen jedes Jahr nach oben geschraubt.

Warren Buffett liebt Dividendenaristokraten und Dividendenkönige

Das Konzept, massive und steigende Einkommensströme aufzubauen, ist nicht neu. Das macht im Prinzip Warren Buffett seit fast 60 Jahren mit seinem Depot. Fast alle seine Positionen sind zuverlässige Dividendenzahler. Dabei geht Buffett mit viel Geduld vor. Das sind Buffett Schwergewichte, die er über die Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway hält:

Quelle: CNBC, Bildschirmfoto.

Ende 2022 war Berkshire der jeweils größte Aktionär bei diesen 8 Giganten: American Express, Bank of America, Chevron, Coca-Cola, HP Inc., Moody’s, Occidental Petroleum and Paramount Global. Sie zahlen alle schöne Dividenden.

Dividenden sind eine große Hilfe, wenn du finanziell frei werden willst

Als finanziell Freier oder Frührentner ist es hilfreich, wenn du vorhersehbare passive Einkommensquellen hast, die stetig sprudeln. Natürlich spielt dabei die Qualität bei der Aktienauswahl eine zentrale Rollen. Denn du möchtest ja steigende Dividenden und keine Krisenfälle besitzen.

Konsequentes Dividendenwachstum kann ein Indikator für Qualität sein. Defensive Sektoren sind für steigende Dividenden prädestiniert: Basiskonsumgüter, Lebensmittel, Gesundheitswesen, Versorger und Telekommunikation. Ich nenne hier Coca-Cola, Hormel Foods, J&J, Colgate-Palmolive oder P&G als Beispiele. Defensive Sektoren neigen dazu, robuster in Konjunkturschwächen oder Krisen zu sein.

Ich habe in meinem Depot auch einige Tech-Aktien wie Alphabet, Meta, Netflix oder Amazon, die bis dato keine Dividenden zahlen. Mit dem Mix aus Technologie und Dividende kann ich gut leben.

Wie fängst du an? Du eröffnest bei einem günstigen Broker ein Depot und fängst mit dem Einsammeln von Aktien an. Oder du setzt statt auf einzelne Aktien auf einen ETF.

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17 Kommentare
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Lad
1 Jahr zuvor

Apple ist die Aktie von Combs und Weschler, nicht von Buffett. Fremdkapital von Apple ist 5x höher als Eigenkapital. KBV 45. Ein Crash auf 1/3 wäre logisch bei Apple wie bei Microsoft 2021-2024. Nach der besten Performance 2012-2021 muss jetzt ein tiefer Crash folgen. Berkshire Hathaway Holding hat seine besten Aktien komplett verkauft = Johnson & Johnson, Procter & Gamble, Munich Re, Sanofi, Wells Fargo. Ein vernünftiger Aktionär sollte sie aber ewig halten. Wir sollten nur Unternehmen besitzen, die uns sympathisch sind und nach uns sollten sie unsere Kinder erben. Das Wachstum der Kurse und Wachstum der Dividenden sind nicht immer wichtig. Hohe Dividenden darf man auch kürzen = AT&T, BHP, BMW, D.Telekom, Shell, Wells Fargo. Seit 2021 muss man mit Buybacks oder mit Werbung manipulierte Unternehmen meiden = Apple, Coca Cola, Microsoft, Adobe, Alphabet, Amazon, AMD, Novo Nordisk, Nvidia, PayPal, Tesla, Visa, das sind Aktien für die Rally und auch für den Crash auf 1/3.

Björn
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Immer wieder schreibst du stumpf diese Kennzahlen runter und verstehst sie nicht einmal bzw. weißt sie nicht zu interpretieren. Was interessiert uns denn ein Debt to Equity, wenn eine Firma wie Apple netto gar keine Schulden hat? Vielleicht schaust du dir in dem Zusammenhang auch mal die Kasse an. Das KBV ist bei solchen Firmen ebenfalls sinnlos, sobald Übernahmen oder Aktienrückkäufe im Spiel sind. Entscheidend ist, was an Geld in die Firma gespült wird, denn davon werden die von dir geliebten Dividenden bezahlt.

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Ich halte das für nicht mal gänzlich abwegig. Es muss aber nicht unbedingt ein Crash sein: Vielleicht ereilt Apple bei den hohen Bewertungskennziffern irgendwann einmal das Schicksal der Nifty Fifty-Aktien? Das waren auch etablierte, bilanzstarke Aktien mit solider Ausschüttungshistorie. Unterstellt man, dass Apple nicht auf ewig solche Wachstumsraten erzeugen können wird, ist eine Anpassung der Multiples eigentlich sogar eher naheliegend. Das wäre dann aber nicht unbedingt ein Crash, sondern eher eine vermutlich sich über einen längeren Zeitraum vollziehende Anpassung der Marktbewertung. Wer in Apple weiter investiert bleibt, würde dann voraussichtlich immer noch Geld mit der Aktie verdienen, weil vermutlich steigende Rückflüsse zunehmend Anteil am Total return einnehmen.

Markus1
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Dachte schon Deine Schalplatte gäbe es nicht mehr.

Linda
1 Jahr zuvor
Reply to  Lad

Der Crash hat sich wohl verschoben. Der war doch sonst immer bei dir von 2020- 2023.
Jetzt ist der Crash also von 2021-2024.
Ich würde jetzt Mal eine Wette darauf eingehen, dass du irgendwann vom Crash2022-2025 hier schreibst. Bin gespannt ab wann das passiert.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Jörg
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

Ja. Aber man kann ja ebenso diverse Strategien (ETFs, Dividendenaktien (Ertrag/Dynamisch), Wachstumsaktien,…) kombinieren, was dann halt einer neuen Strategie entspricht.

Jörg
1 Jahr zuvor

– bezüglich Aktienrente: Schon mal versucht Christian Linder oder Johannes Vogel für ein Interview zu gewinnen?

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Jörg

@Jörg – Dialog mit
Besser wäre ein Dialog mit SPD, Linken, Grünen und generell mit Beamtenvertretern.
Mich würde interessieren – wie hoch die Aktienquote bei 40 Jährigen Beamtinnen ist im Vergleich zu „Aktienquote Deutschland“.

Tobs
1 Jahr zuvor

: So wie jedes Volk die Regierung bekommt, die es verdient, scheint es auch die Altersvorsorge zu bekommen, die es verdient.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fdp-parteitag-misstrauensbeweis-fuer-christian-lindner-buerger-lehnen-aktienrente-mehrheitlich-ab/29105958.html

Echt traurig.

Martin
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

Wundert das?

Ich erwähne in Gesprächen nicht mehr, dass ich Aktien besitze bzw. am Kapitalmarkt investiert bin.

In 11 von 10 Fällen kommt da nämlich die Antwort:

„Bis du verrückt? Denk an Telekom und Wirecard.“

oder

„Hast du zuviel Geld, so dass du zocken kannst.“

gerne auch:

„Bist wohl ein ganz Schlauer der das Gras wachsen hört.“

Stattdessen:

„Gönn dir doch mal was, das Geld ist sowieso nichts mehr wert.“

Oder aber:

„Immobilien, kauf Immobilien, die steigen IMMER, da machst du nie Verluste mit.“

Deutschland 2023. Traurig, nur noch traurig.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Martin

„Deutschland 2023“

Denke nix Neues war über die Jahre wohl stabil, in der dotcom Blase kamen einzige dazu, die dann wieder gingen, und in der Finanzkrise haben sich viele verabschiedet, die dann später aber wohl wieder dazu kamen. Halt eben prozyklisch.

Aktionärsquote in Deutschland bis 2022 | Statista

Wobei diese Statistiken, hier schreiben sie etwas anderes…
Zahl der Aktionäre in Deutschland steigt auf Rekord (faz.net)

Gefühlt hätte ich jetzt gesagt, dass 2000 mehr Leute in Aktien waren, da war das ein Thema an jeder Ecke, aktuell kaum, aber die Zeiten haben sich auch geändert, heute ist man eher mit dem Smartphone beschäftigt, eher ist Bitcoin ein Thema hätte ich mal gesagt insbesondere bei den Jüngeren. Aber das ist natürlich keine Erhebung sondern einfach so ein Bauchgefühl.

Hier noch eine Statistk
Aktienbesitz in Deutschland bis 2022 | Statista

Erste sind wohl Einzelaktien und unten auch Fonds und ETF’s dabei. So gesehen riecht es also wieder nach einem Crash, da die Quote bereits zu hoch gestiegen ist.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  Martin

Ich kenn die Blicke und die Körpersprache, wenn man auch nur sowas wie ETF‘s zu erklären versucht.
Ich hab‘s schon lange aufgegeben.
Bei Gold geht‘s noch.
Wenn man aber erzählt, dass man in Immobilien investiert, dann leuchten die Augen.

Elke1999
1 Jahr zuvor

Wer hat hier Erfahrung mit Freedom24? Da gibt es 2,5% Zinsen

ZaVodou
1 Jahr zuvor

Aktienrente klingt gut ist aber ein Tropfen auf den heissen Stein.

Mit 10 Mrd. Euro soll der Fonds starten. Das klingt erst mal viel, weil wir in solchen Dimensionen nicht gewohnt sind zu rechnen.
Also rechnen wir mal in kleineren Dimensionen:
Wir haben rund 20 Mio. Rentner in Deutschland.
Auf einen Rentner bezogen bedeutet das, dass da 500 Euro pro Rentner im Jahr im Topf landen würden (10.000 Mio. : 20 Mio. = 500)
Jetzt sollen laut Herrn Lindner 15 Jahre lang weitere 10 Mrd. Euro in den Topf fließen.
Gibt man das in einen Sparrechner für regelmäßige Sparraten ein erhält man bei 6 % Nettoverzinsung (9 % – 3 % Inflation) nach 15 Jahren rund 15.000 Euro.Nun will man ja den Topf nicht plündern, sondern lediglich evtl. die Dividenden abschöpfen. Ich setze die mal mit 3 % an.
15.000 Euro x 3 % = 450 EUR. Das ist, was ein Rentner in 15 Jahren ungefähr jährlich an Zuschuss zu erwarten hätte.
Monatlich wären das 37,50 Euro.

Mal zum Vergleich:

Wie hoch ist das Vermögen des norwegischen Staatsfonds?

Der norwegische Staatsfonds ist heute einer der größten Investoren der Welt. Sein Vermögen betrug zum Jahresende 2022 rund 1,1 Billionen Euro (12,5 Bio. Kronen). Das entspricht einem Vermögen von rund 200.000 Euro pro Einwohner Norwegens.

200.000 Euro pro Einwohner. Nicht pro Rentner.
Und schon ab heute und nicht erst in 15 Jahren.

Alliban
1 Jahr zuvor
Reply to  ZaVodou

@ZaVoDou: Dass die 10 Mrd. Euro Startkapital des Fonds für die Aktienrente „Peanuts“ sind, sieht man auch daran, dass der Zuschuss des Bundeshaushaltes an die dt. Rentenversicherung in 2023 112,4 Mrd. Euro beträgt (Quelle: Bundestag.de); das sind rund 25% des gesamten Haushaltes! Und das in einer Zeit mit praktisch Vollbeschäftigung und in der die geburtenstarken Jahrgänge noch weitgehend Beiträge einzahlen. Man kann es letztendlich auch so ausdrücken: Für den Fonds der Aktienrente ist kein Geld (mehr) da.

DerMax
1 Jahr zuvor
Reply to  ZaVodou

Die 10 Mrd sind doch nur das Startkapital. Die nächsten 15 Jahre sollen bis zu 150 Mrd. eingezahlt werden. Die laufenden Erträge kommen aufs Fondsvolumen oben drauf.
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/aktienrente–mehrheit-der-deutschen-lehnt-in-umfrage-fdp-plan-ab-33396414.html

Auch wir Kleinanleger starten unser Depot mit kleineren Positionen und stocken dann regelmäßig auf. Der Staat wird das nicht anders machen.

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