So wirbt jedenfalls die Tochter des Münchener Autovermieters für das Leasing:
„Dadurch, dass kein Fahrzeug gekauft wird, entstehen auch keine Lücken in der eigenen Kapitaldecke und es lassen sich neben dem Auto auch noch andere Wünsche wie Urlaub, Möbel etc. erfüllen.“
Die Leute sollen all ihr Geld ausgeben – und noch viel mehr, so lautet zumindest die Botschaft von Sixt. Absurd ist so ein Ratschlag. Ich finde, so eine Einstellung kann ins finanzielle Elend führen.
Konsumenten haben die irre Vorstellung, wenn sie ihr gesamtes Einkommen verpulvern, werden sie glücklich. Völlig verkehrt! Mit dem steigenden Konsum geht nicht automatisch die Zufriedenheit nach oben. Ich denke, es ist eher das Gegenteil der Fall. Bodenständig, erfüllend, gesund zu leben, hebt die Zufriedenheit. Es kommt nicht auf teures Klimbim an. Wer tief im Schuldensumpf steckt, kann kaum glücklich sein.
Besser ist es, regelmässig zu sparen. Leb unterhalb Deiner Verhältnisse. Nutze die Börse zum Sparen. Und zwar langfristig. An der Börse sind die erfolgreichsten Firmen der Welt versammelt. Die Börse wächst daher schneller als die Gesamtwirtschaft.
Wir erleben einen der stärksten Bullenmärkte, die es je gab. Es wird Korrekturen geben. Stagnationen. Also denk daran, lange Zeit investiert zu bleiben und nicht Panik zu bekommen, wenn es kriselt.
Ich behalte meine Aktien ewig. In meinem Depot schlummern Titel wie Berkshire Hathaway, Bank of America, Citigroup, Chevron, Exxon, Microsoft, Google (Alphabet), Facebook, Johnson & Johnson, Verizon, Adidas, CTS Eventim… Ich kaufe stetig mehr Titel dazu. Ich lasse den Zinseszins wirken. Der Zinseszins hat mir letztendlich die finanzielle Freiheit ermöglicht.
Natürlich muss niemand einzelne Aktien kaufen, um ein Vermögen aufzubauen. Weise ist es, einen ETF-Sparplan einzurichten und das stur Dekaden durchzuziehen. Egal, was an der Börse gerade passiert, spar stur monatlich weiter.
Die ARD hat in einem kurzen Video zusammengefasst, wie Du am besten Sparen kannst:
Ich muss ausmisten. Ich drücke mich schon viel zu lange davor. Ich muss lernen meinen Umgang mit physischen Gegenständen weiter zu reduzieren. Der meiste Plunder macht mein Leben nicht wirklich schöner. Ok, die Küchenutensilien sind hilfreich. Natürlich ein paar Kleidungsstücke. Aber all der andere Kram…? Es ist nebenbei gut für den Geldbeutel, weniger Zeug zu besitzen. Einen moderaten Lebensstil zu haben ist etwas herrliches. Dem Minimalismus kann ich viel abgewinnen.
Menschen rackern sich für einen übertriebenen Luxus ab. Manch einer quält sich lange Zeit durch einen Consulting-Job. Sie meinen dann, für alle die Anstrengung muss ein teures Apartment, Urlaub und Auto her. Die Folge: Stress, Ärger. Der Druck im Job wird gefühlt größer. Die Freiheit nimmt ab. Was nützt ein hohes Gehalt, wenn es komplett in den Konsum wandert? Ich bin lieber frei und lebe dafür bodenständig. Einfach. Meine Möbel sind zum Großteil gebraucht. Ich trage Kleidung vom Discounter. Was andere denken, ist mir egal.
Kein nervender Wecker am Morgen. Kein nörgelnder Chef. Keine Rennerei zur Arbeit und zurück. Ja, ich arbeite noch ein wenig als freier Journalist. Aber das genügt mir. Lange auszuschlafen und in Ruhe den Kaffee zu schlürfen, das ist was Wunderbares. Dank der vielen Zeit, die ich habe: Ich mache mehr Sport. Ich achte mehr denn je auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung.
Huhu Tim, wie weit hast du es von deiner Haustür bis zum nächsten Stück Natur?
Hallo Ex-Studentin,
ich laufe gerne am East River entlang. Hier ist ein kleiner Park entlang des Wassers mit einem herrlichen Blick auf das Meer und den Hafen.
5 Geh-Minuten sind es zu Battery Park City:
https://www.downtownny.com
Zu dieser grünen Insel kann ich in 10 Minuten mit einer Gratis-Fähre fahren. Dort gibt es keine Autos, nur Natur und Ruhe:
https://govisland.com
Ich kenne auch die Tipps von Mitmenschen doch mehr auszugeben. Das meiste würde mich jedoch nicht glücklicher machen. Ich denke die meisten Menschen wissen wirklich nicht, wie gut sie es hier haben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und gewöhnt sich schnell an gewisse Standards. Teilweise wird selbst bei mehr als ausreichenden Gehalt noch geklagt, dass es nicht noch für „mehr“ reicht. Manche haben täglich neue Wünsche und es fällt mir schwer das nachzuvollziehen. Auch bei der von Tim genannten Sixt Werbung oder Werbung für Unterhaltungselektronik, die man auf Raten zu sogenannter 0% Finanzierung erwerben kann kann ich mir nie vorstellen, wer das nutzt. Es muss aber genügend Personen geben und plötzlich fällt mir ein, dass ich auch einige davon kenne. Ich weiß auch um ihr Bangen, auf das bloß nichts unerwartet kaputt geht. Nie auf einen „grünen Zweig“ zu kommen und unerwartete Ausgaben zu fürchten würde mich langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben.
Ganz aktuell hat sich in meiner Firma die SUV Welle noch einmal verstärkt. Die Personen hatten vorher einen Wagen in VW Golf Größe und „gönnen“ sich nun etwas in der Größe Tiguan/Q2. Den gleichen Umfang, nur höher, 200kg schwerer und höher im Spritverbrauch.
Hallo,
was braucht der Mensch wirklich:
Essen, Trinken, Dach über dem Kopf, gute Musik auf dem Ohr, Freunde, Familie und v.a. Gesundheit.
Alles andere ist für mich Luxus, ganz nett, aber nicht wirklich essentiell.
Kein Smartphone zu haben und nicht immer erreichbar zu sein, das ist ein Luxus den ich mir gönne.
Einfach mal in ein Altenheim gehen oder Behinderte und Kranke bewusst wahrnehmen, da relativiert sich vieles.
Frank
@ Ruben
Jene, die das Haus mit Plunder füllen, sind vermutlich unzufrieden.
@ Frank
So ist es. Ich habe irgendwo einen Artikel über die Opfer der Wirbelstürme gelesen. Das Fazit war: Sie können mit viel weniger Luxus auskommen und vermissen nichts.
So wie Du sagst: Familie, Dach überm Kopf, Strom, Kühlschrank, Essen, Heizung, fertig.
… und ein paar Millionen im Depot nicht zu vergessen, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Damit lässt sich dann bescheiden leben. Andere würden bei solchen Summen ausflippen und alles wieder verlieren.
Ich habe ein paar Sachen bei ebay verkauft, die ich nicht mehr benötigt habe, und heute den Betrag (etwas mehr als 200 Eur) auf mein Depotkonto überwiesen. Ich will noch weitere Sachen abgeben. Ich habe auch immer noch zuviel, obwohl ich schon seit längerem nicht mehr viel dazu kaufe.
@ Andrea
Super!
Finde ich gut von Sixt, die zeigen einem wirklich dei Vorteile des Leasings auf :D
Spass bei Seite, ledier müssen viele Leute alles jetzt und sofort haben. Darum reicht es nicht 1-2 Jahre auf ein Auto zu sparen. Da muss die alternative Auto-Leasing halt her, an sich ist es natürlich auch fördernd für die Wirtschaft. Da unser Wirtschaftssystem auf Schulden basiert, ohne Schulden würde die ganze Weltwirtschaft still stehen. Alleine schon die Autoindustrie würde pleite gehen, die meisten Neuwägen sind ja sowieso geleast. Alleine schon die Immobilienpreise würde einknicksen weil ohne Schulden die meisten wohl nicht mal einen Keller leisten könnten.
Grüsse
Thomas
@Tim
Finde Exxon und seine Kampagnen zur Diskreditierungen moralisch ne andere Hausnummer als Sixt…
Ich denke, man sollte das Leasing oder wie auch immer man ein Auto finanziert nicht grundsätzlich verteufeln. Es ist durchaus eine interessante Alternative zum Kauf. Der eine hat gerne eine Wohnung, der andere mietet lieber. Das sehe ich inzwischen bei einem Auto genauso. Ich suche gerade ein neues Auto (mein Tiguan ist bald 4 Jahre alt). Ich klaube gerade verschiedene Angebote zusammen und da sind einige dabei, die ich für mich als gut ansehe. Ich fahre 4 Jahre ein neues Auto und habe damit weiter nichts zu tun. Danach gebe ich es zurück und gut ist es.
Allerdings bin ich in der komfortablen Situation, dass ich mir 400 € im Monat leisten kann. Meine Sparquote ist immer noch sehr hoch. Den Luxus gönne ich mir einfach. Sollte man das Geld nicht haben, ist das natürlich eine gefährliche Geschichte.
@ Sparta
Sixt Leasing ist schlau. Sie sprechen genau den Zielkunden an. Das scheint jemand zu sein, der massiv konsumiert. Jemand, der für Möbel und Urlaub verhältnismäßig viel Geld ausgibt.
Die Aktien Sixt samt Tochter Sixt Leasing sind bestimmt einen Blick wert.
Sixt ist eine ganz interessante Aktie :
http://www.dividendenadel.de/sixt/
Die Schulden der Bevölkerung zum Aktionär verhält sich wie die Krankheit der Bevölkerung zur Pharmaindustrie: Ein vollkommen Gesunder spült kein Geld in die Kasse, ein Toter ebenso wenig. Ein latente Krankheit ist erträglich.
Und so geht’s dem Aktionär. Die Leute sollten sich ordentlich verschulden und reichlich konsumieren, allerdings bloß nicht bis zur Insolvenz. Ein Asket ebenso wie ein Insolventer bringt die Kasse nicht zum klingeln…
Schönen fünfhundertjährigen Reformationstag,
Euer C
@ Christian
Ein sparsamer Mensch kann etwas als Investor tun. Er stellt dem Kapitalmarkt/Firmen Kapital zur Verfügung. Er sorgt für Liquidität. Ich kaufe zum Beispiel stetig Aktien zu. Im übrigen konsumieren selbst Sparsame – nur deutlich weniger als die Masse.
Tim,
so sehe ich das auch. Ich spare einen erheblichen Teil meines Einkommens und kaufe davon Aktien. Die Aktien ausgegeben zu haben hat dem Unternehmen Geld gebracht, ohne daß eine Bank dadurch reicher geworden wäre. Das finde ich gut und irgendwie auch sozial. Immerhin kann ein einfacher, sparsamer Arbeiter so am Erfolg seines oder anderer Unternehmen Teil haben.
Und wir sind ja hier unter uns und können uns gegenseitig Ratschläge geben. Ich folge Deinem Rat, Tim, und beschränke meinen Konsum auf ein Minimum. Aber das ist ein Rat, der nur von wenigen Gescheiten erhört werden sollte. Denn wenn die ganze Zivilisation nur noch halb so viel konsumiert wie heute, dann brechen die Kurse ein und die Divididende wird gestrichen!
@Christian H.:
Grundsätzlich gebe ich dir Recht: Wenn alle die gleiche Mentalität an den Tag legen würden, dann würde die Wirtschaft nicht mehr angekurbelt werden und es gäbe keinen Wachstum mehr. Allerdings mache ich mir keine Sorgen, dass es einmal so weit kommt, denn selbst wenn die Spartipps von allen Menschen erhört werden würde, so glaube ich, würde es den wenigsten gelingen, diese Tipps auch umzusetzen und zwar eifach, weil viele Personen nicht in der Lage sind mit Geld umzugehen und der Konsum quasi schon „im Blut“ liegt…
Könntest du mal alle deine Aktienpositionen veröffentlichen? Also welche Beteiligungen hälst du? Danke
Hi Tim,
ich weiß NYC ist gross, d könntest ja trotzdem kurz Bescheid geben, dass du o.k. bist.
Frank
Heutzutage ist es doch sogar en vogue, in aller Öffentlichkeit stolz zu erzählen, dass man 2640 Euro im Monat einnimmt und 2673 Euro ausgibt:
http://www.zeit.de/arbeit/2017-10/gehalt-einkommen-kontoauszug-business-development
Ich verstehe es nicht, freue mich aber auf die nächste Dividenensaison.
@ Frank
Danke für Deine sorgenvolle Frage. Mir geht es gut. Im Süden Manhattens ist ein schrecklicher Terror-Anschlag mit einem Transporter passiert. Ich habe auf den Straßen sehr viel Polizei bemerkt.
Hallo Tim
Mich würde es interessieren ob du hauptsächliche neue Titel ins Depot holst oder weil du schreibst stur und stetig jeden Monat Aktien kaufen,einfach deine aktuellen Positionen aufstockst.Wenn ja gibts da gewisse Kaufkriterien?
Was bringen dir die zahlreichen Aktien ohne Dividenden? Berkshire Hathaway z.B. wird vielleicht niemals eine Dividende zahlen.
Du willst deine Aktien ja ewig behalten. Was tragen in diesem Zusammenhang solche dividendenlosen Aktien zur finanziellen Freiheit bei? Eigentlich sind sie doch totes Kapital.