Kursrakete: Wie du einen 100-Bagger finden kannst

Ich habe zwei Hundert-Bagger in meinem Depot. Sprich die Aktien haben sich verhundertfacht. Aus einem Investment von 2.500 Euro in CTS Eventim habe ich mehr als 250.000 Euro gemacht. Und aus dem Kauf von Netflix in Höhe von 5.000 sind mehr als 500.000 Euro geworden. Auch andere Aktien sind auf dem Weg zum Verhundertfacher, glaube ich. Meine SAP, Microsoft, Meta, Alphabet, Apple, die ich seit vielen Jahren besitze, haben zumindest einen guten Lauf. Um solche Kursraketen zu finden, musst du nicht promoviert haben oder Wissenschaftler sein. Was du stattdessen brauchst, ist viel Geduld.

Jeder kann solche Aktien finden. Du musst großartige Firmen identifizieren und dann dem Drang widerstehen, sie wieder zu verkaufen. Gute Unternehmen bauen ihren Umsatz aus, haben hohe Eigenkapitalrenditen und legen ihre Gewinne clever an, indem sie Übernahmen machen, Schulden tilgen, Aktien zurücklaufen, Dividenden ausschütten, in die Forschung investieren etc.

Hast du einen Kandidaten entdeckt, solltest du ihn kaufen und ihn mindestens 10 Jahre behalten. Ständiges Handeln in den Aktien führt nicht zum Erfolg. Großer Wohlstand wird meistens mit „Buy and Hold“ aufgebaut. Auf den „Lärm“ an der Börse solltest du nicht hören. Apple kollabierte zwei Mal um 80% auf dem Weg zum Aktienstar. Gewinner musst du in schwachen Phasen durchhalten. Genauso stürzten Amazon, Tesla, Meta, Netflix und andere Raketen zwischenzeitlich drastisch ab.

Firmen mit neuen Produkten, in neuen Märkten und stetigen Verbesserungen haben das Potenzial, zum Dauerläufer zu werden. Gerade unter den Small Caps kannst du sie finden. Wenn du Großaktionäre hast, die im Management sind, ist das generell ein gutes Zeichen. Denke an Berkshire Hathaway, Blackrock, Starbucks, Meta, LVMH, Tesla, Amazon, Oracle etc. Dann hat das Management in der Regel langfristige Interessen, die mit den anderen Aktionären übereinstimmen.

Achte auf diese 7 Punkte bei der Aktiensuche

Ich fasse zusammen: Um eine „100-Bagger“-Aktie zu finden, ist eine Mischung aus genauer Beobachtung, Geduld und ein bisschen Glück erforderlich. Hier ist eine Aufzählung, auf welche 7 Punkte du achten solltest:

  1. Suche nach Unternehmen mit langen Wachstumsphasen: Unternehmen wie Apple, Amazon oder Google wurden nicht über Nacht zu Giganten. Identifiziere Sektoren oder Unternehmen mit dem Potenzial für beständiges Wachstum.
  2. Konzentriere dich auf Gewinnwachstum: Unternehmen, die stark und beständig ihren Gewinn ausbauen, sind oft auf langfristigen Erfolg eingestellt.
  3. Geringe Marktkapitalisierung: Viele 100-Bagger fangen klein an. Für ein Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung ist es einfacher, deutlich zu wachsen. Ich schaue mich daher vor allem bei der Börsenzeitung „Investors Business Daily“, kurz IBD, um, die sich auf kleine Wachstumswerte spezialisiert hat.
  4. Starker Wettbewerbsvorteil (Burggraben): Je einzigartiger bzw. geschützter die Position eines Unternehmens ist, desto größer sind seine Chancen auf langfristigen Erfolg.
  5. Geduld und langfristige Vision: Das Finden dieser Aktien ist keine Strategie, um schnell reich zu werden. Oftmals müssen diese Aktien trotz Marktschwankungen gehalten werden.
  6. Diversifikation: Verteilen dein Geld auf mehrere Aktien, um das Risiko auszugleichen und deine Chancen auf einen Verhundertfacher zu erhöhen. Selbst einen Verzehnfacher zu finden, ist eine feine Sache.
  7. Kurssturz: Wenn ein guter Wachstumswert Schwierigkeiten hat und abstürzt. Meine Netflix war vor meinem Einstieg um 70% kollabiert. Viele gute Firmen erholen sich wieder. Selbst die besten Konzerne haben Krisen.

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13 Kommentare
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Berne
28 Tage zuvor

Vielen Dank Tim für Deine zahlreichen Artikel in der letzten Zeit, auch dieser ist wieder sehr wertvoll.

Zum Thema Netflix jedoch, da trifft von den oben genannten Punkten kaum einer zu. Netflix war ein Zock und Du hattest einfach nur Glück. Davon bin ich überzeugt. Klar, Du hast sie nicht blind gekauft und Dir Deine Gedanken gemacht, aber ich glaube dennoch das es da eher um Deine Leidenschaft für Turnaround Aktien ging.

28 Tage zuvor

Herzlichen Glückwunsch zu deinen Erfolgen bei CTS Eventim und Netflix, Tim. Von einem 100-Bagger bin ich noch meilenweit entfernt. Ehrlich gesagt, würde mir erst einmal der ein oder andere 10-Bagger genügen. Aber auch das wird noch etwas auf sich warten lassen, schätze ich.

Generell ist es immer einfacher einen 10- oder 100-Bagger im Rückspiegel zu identifizieren, als mit Blick nach vorn. Allerdings denke ich, dass man das auch nicht zu verkrampft sehen sollte. Und dass man mit dem Fokus auf fundamentale sowie operative Qualität, gepaart mit der Vermeidung von extremen Bewertungs-Multiplikatoren (immer auch in Relation zu den Wachstumsaussichten) langfristig auf einem recht guten Weg sein sollte.

Apropos Bewertungs-Multiplikatoren: Du sprichst in deinem Beitrag auch Apple an. Hier sehe ich gerade die Gefahr, dass der Erfolg der Vergangenheit zu leicht in die Zukunft übertragen wird. Die Wahrheit ist aber, dass der Umsatz des Technologie-Riesen seit 2022 mehr oder weniger stagniert, der Aktienkurs aber weiterhin gestiegen ist. Dies führt zur Multiple-Expansion, die allerdings auch ihre Grenzen hat. Zumindest ist aus meiner Sicht ein KGV von deutlich über 30 – genauer genommen beträgt das KGV bei Apple unter Berücksichtigung des EPS der letzten 12 Monate (TTM) aktuell sogar knapp 37,9 – im Hinblick auf die erwarteten Wachstumsraten im hohen 1-stelligen Bereich einfach zu hoch. Das habe ich gerade auch in meinem Beitrag – Quick-Check: Mein Blick auf Apple – thematisiert.
Wenn man also gern potenzielle 10- oder 100-Bagger im Depot willkommen heißen möchte, so sollte man meiner Ansicht nach also neben der fundamentalen Qualität auch unbedingt auf die Bewertung achten.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag wünsche ich,
Daniel aka Whirlwind.

GeorgHelmholtz
28 Tage zuvor

Ich finde den Artikel lächerlich, wem soll das was bringen? Rate den Leuten lieber, in etablierte Firmen zu investieren. Die werden nach einigen Jahren vielleicht bestenfalls zum Tenbagger (was die wenigsten schaffen), dafür schläft man besser, erhält eine halbwegs konstante Rendite, und behält die Aktien auch in Krisenzeiten, auch weil man das Geschäftsmodell versteht – und das ist doch das Entscheidende. Klar ist es möglich, auch einen Hundredbagger mit viel Glück zu finden, dafür bekommt man mit dieser Strategie auch viele Verrecker im Depot und kommt auf lange Sicht wohl auch nicht viel besser weg, als hätte man in etablierte Firmen investiert. Würdest du auch solche reißerischen Artikel schreiben, wenn du keine Netflix gekauft hättest? Du kannst von Glück reden, dass sich deine Netflix wieder berappelt hat, das ist nicht selbstverständlich. Wenn deine Netflix immer noch im Keller wäre, was angesichts des hohen KGVs nicht verwunderlich wäre, bin ich mir sicher, dass es solche Artikel nicht geben würde. Einer nahen Bekannten habe ich 2019 NVidia empfohlen, kann sich jeder selbst ausrechnen, welche Rendite das gebracht hat. Ist sie deswegen reich geworden? Nein. Schreibst sie Artikel über Hundredbagger? Auch nein. Aber muss jeder selbst wissen, mit was er/sie seine Zeit verplempert – von mir aus auch mit der Jagd nach dem nächsten Hundredbagger. Allen anderen empfehlen ich ohnehin breit gestreute Fonds/ETFs; wer als Kleinanleger in Aktien direkt investiert, sollte generell gute Gründe dafür haben – einen Hundredbagger zu finden, gehört sicher nicht dazu.

Nuvolina
27 Tage zuvor
Reply to  GeorgHelmholtz

Zum Glück, sind die meisten Kleinanleger so schlau und rennen keinen Kursraketen oder 100-Baggern hinterher.
Und schauen keine Finanzporno-Filmchen.
Ansonsten könnte man ja gleich Bitcoin kaufen oder im Spielcasino auf 0 setzen.

A1JX52
27 Tage zuvor
Reply to  Nuvolina

Es gibt auch Vollintelligente Kleinanleger, die VW gekauft haben und 50 Prozent verloren haben.

Kannste dir nicht ausdenken.

Nuvolina
27 Tage zuvor
Reply to  A1JX52

Dafür bin ich mit ETF‘s reich geworden, haha.

A1JX52
27 Tage zuvor
Reply to  Nuvolina

Das behauptet JEDER vollintelligente Kleinanleger.
Die Realität ist schon bitter.

Nuvolina
27 Tage zuvor
Reply to  A1JX52

@A1JX52

Tut mir leid für dich, dass deine Realität so bitter ist.

A1JX52
27 Tage zuvor
Reply to  Nuvolina

Ich habe frühzeitig in Bitcoin investiert und nicht in VW.

Das ist die bittere Realität, für Dich.

Nuvolina
27 Tage zuvor
Reply to  A1JX52

Oh mei, meine VW Position ist Peanut, die ist mir Wurscht.
Und hat mich gelehrt, Stockpicking zu lassen. Es geht auch ohne.
ETF’s und Edelmetalle haben mir sehr viel Freude bereitet.
Und…die bittere Bitcoinrealität kommt noch. Mein Beileid im Voraus.

A1JX52
27 Tage zuvor
Reply to  Nuvolina

Als alter Mann hast du gelernt, dass man Stockpicking unterlassen sollte. Aufregend.

Deine Panik ließt man aus deinem Peanuts-Satz schon heraus.

Ich habe meine Bitcoin-Anteile verkauft, daher ist bei mir kein Beileid angebracht (der prozentuale Gewinn würde dich überfordern, solche Zahlen sind einfach zu hoch für dich).

Nur Freude, dass ich mein Geld nicht in Gold und VW-Aktien investiert habe.

Shalom
Petra

Nuvolina
27 Tage zuvor
Reply to  A1JX52

„…Deine Panik lie(ß)st man aus deinem Peanuts-Satz schon heraus…“

Die große Psychologin bist du wohl eher nicht.
Aber egal, ich genieße das Leben in üppiger finanzieller Freiheit.
Brauchst du eine Spende?
Immer gerne.

Übrigens: Es heißt „liest“ und nicht „ließt“.

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