Daher werden die Kollegen und Nachbarn sowie Freunde mit dem Kopf schütteln. Sie werden sich Sorgen um Dich machen.
Vielleicht wird jemand sagen, dass Du ein Faulpelz bist. Ein oder zwei Familienmitglieder werden Dir sagen, bloß nicht den Job an den Nagel zu hängen. Sie werden Dir raten, weiter zu arbeiten. „Hör bloß mit dem Mist auf. Das klappt nie und nimmer“, werden sie Dir ins Ohr säuseln.
Die Aktien- und ETF-Fans haben gewiss momentan Rückenwind. Nach neun Jahren Börsenrallye läuft es einfach wunderbar. Daher muss der Plan passen. Nicht zu früh aussteigen. Die Finanzen müssen stimmen. Im Idealfall ist das Depot fett. Du hast keine Schulden. Du machst eventuell einen Nebenjob, um sicher zu gehen. Zumindest am Anfang des Ausstiegs passt Du auf. Was wird passieren, wenn es zum Crash käme? Ruhe bewahren. Dein Umfeld wird sagen: „Seh. Ich hab es Dir doch gesagt. Das funktioniert nicht.“
Dabei ist die 4-Prozent-Entnahme-Formel relativ sicher. Du hast natürlich vorgesorgt. Du hast ausreichend liquide Mittel auf dem Tagesgeldkonto/Girokonto. Du kassierst passive Einnahmen aus Dividenden oder ausschüttenden ETFs. Dein Depot hat das 25-fache dessen, was Du im Jahr zum Leben brauchst. Benötigst Du 20.000 Euro, weil Du auf Sparflamme lebst, dann hast Du 500.000 Euro im Depot.
Du hast zur Sicherheit einen kleinen Anteil in Anleihen. Vielleicht hast Du ein abbezahltes Haus oder Wohnung, weil Du besonders vorsichtig bist. Du bist schuldenfrei. Vielleicht hast Du einen großen Garten. Dort kannst Du immer Sommer Gemüse, Kräuter und Obst anbauen. Du kannst ein Zimmer im Haus per AirbBnB vermieten. Oder Dein Ferienhaus bringt Dir stetige Mieteinnahmen.
Du hast ein Mietobjekt. Du hast ein paar Garagen oder einen Keller vermietet. Du hast Sonnenkollektoren auf dem Dach. Du nutzt Dein Fahrrad. Du machst Spaziergänge. Statt mit dem Auto oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machst Du zu Fuss Deine Erledigungen. Du machst aus dem Einkauf Spaziergänge. Du nimmst einen Rucksack mit. Oder Du nimmst das Rad. Du brauchst wenig Geld im Monat. Wenn Du schlau bist, ist es wirklich schwer, Dich aus der Ruhe zu bringen. Selbst wenn die Börsenkurse beben sollten.
Hier kannst Du ausrechnen, wann Du in die Freiheit erreichen kannst. Das Beispiel zeigt eine Person, die 50.000 Euro im Jahr verdient. Und 30.000 Euro bzw. 60% davon spart. In knapp 13 Jahren ist die Person finanziell frei. Es ist eine Rendite beim ETF von 5% unterstellt. Du hast am Ende eine Summe von 544.000 Euro. Auf Basis der 4%-Entnahme-Regel hast Du dann 21.000 Euro zum Leben im Jahr zur Verfügung, brutto versteht sich.
Du hast kein zweites Haus/Wohnung, das leer steht. Du hast darüber nachgedacht. Über die Wohnung am Strand irgendwo am Mittelmeer. Der Zweitwohnsitz kam aber dann doch nicht in Frage. Warum? Es ist zwar ganz nett. Aber die Kosten sind zu hoch. Ein Zweitwohnsitz ist Luxus. Die Freiheit, kein zweites Zuhause zu besitzen, bedeutet Dir mehr. Weniger Fixkosten. Mehr Freiheiten. Du kannst überall sein. Rein in den Billigflieger und jedes Mal geht es woanders hin. Ohne die Sorgen. Ohne die Kosten, ein zweites Zuhause zu besitzen.
Ich wende mich mehr dem Minimalismus zu. Ich bin nicht perfekt. Ich hab jede Menge Plunder im Kleiderschrank. Ich finde Minimalismus hilfreich. Nicht unbedingt als Ästhetik, eher als Einstellung zu Sachen, Menschen, Zeit.
Indem ich bestimmte Bereiche meines Tages „minimiere“, ist mein Stress geringer. Ich hab mehr Platz in meinem Gehirn. Mein Leben ist lockerer. Ich hab mehr Zeit für Problemlösungen und Optimierungen.
Ich hab es schon oft erwähnt: Ich hab kein Auto. Keine Waschmaschine. Keinen Trockner. Keine Mikrowelle. Keine Kaffeemaschine. Kein TV-Gerät. Keinen Keller oder Stauraum. Keinen Toaster. Nur eine Mini-Fläche zum Wohnen. Mein Bett ist mini. Meine Küche ist mini. Ich habe etliche Möbel gebraucht bekommen. Oder bei Ikea billig gekauft. Ich sehe oft Leute in New York, die gute Möbelstücke in den Müll werfen. Ich begreife das nicht. Auch Kleidung, die tiptop aussieht, landet massenweise im Müll.
Ich verschwende weniger mit unnötigen Beschäftigungen: Autoreparatur. Ich muss in keine Möbelhäuser. Ich hab weniger Ballast. Ich hab eh keinen Platz. Somit hat sich das Shopping-Problem automatisch gelöst.
Ich spare mir Zeit und Raum. Woran ich noch arbeiten muss, ist meine Garderobe. Die ist zu üppig. Außerdem habe ich zu viele Zeitungen ungelesen in Ecken liegen. Ich muss ausmisten.
Ideal wäre es, wenn ich eine überschaubare Zahl an Kleidungsstücken hätte (Jacken, Hosen, Schuhe, Pullover, Hausschuhe, Schals usw.). Sortiert nach den vier Jahreszeiten.
Auf diese Weise denkst Du nicht ständig über Kleidung von Tag zu Tag nach. Ex-Präsident Barack Obama hat es sich einfach gemacht: Er trug jahrelang die gleichen Anzüge und Schuhe. Ihm war es egal. Er machte es sich schlicht einfach. Warum sich den Kopf zerbrechen über etwas, was Dir nicht wichtig ist?
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg trägt am liebsten Jeans und graue T-Shirts. Modezar Karl Lagergeld und Michael Kors haben auch immer den gleichen Outfit an. Ähnlich handhabte es das Genie Albert Einstein.
Mein Schrank ist klein. Meine Schubladen muss ich noch sortieren. Ich trage meist das gleiche. Ich muss mir dann keine Gedanken machen. Einige Dinge wie zwei Strickjacken trage ich während der Woche. Es ist ein winziges System. So lange ich nicht den gleichen Kapuzenpulli drei Tage in Folge trage, kommentiert das niemand. Ich hänge ihn am Abend auf, lüfte das Ding aus.
Wie auch immer. Das ist ein Beispiel, wie Du eine Minimalismus-Denkweise aufbauen kannst. Zeit und Raum sind knapp. Es hilft nebenbei beim Geldsparen, wenn Du weniger Kleidung kaufen musst.
Zum Minimalismus gehören auch Freundschaften/Bekanntschaften. Das zwanghafte Weggehen mit Bekannten, mit denen Du nie wirklich Spaß hattest, kannst Du einstellen. Stellst Du es ein, wirst Du Dich zunächst unwohl fühlen, aber mit der Zeit fühlst Du richtig gut. Umgebe Dich lieber häufiger mit Menschen, mit denen Du sehr gerne zusammen bist.
Trotzdem gibt es keinen Grund unfreundlich zu den Mitmenschen zu sein. Ich finde es ist etwas Herrliches, wenn man freundlich und hilfsbereit zu jedem Menschen ist.
Wenn Du keine Fortschritte beim Sparen machst, können Dir Bücher womöglich weiter helfen. Solche zum Beispiel: Geld sparen: Wie Sie mit finanziellem Minimalismus kinderleicht Geld sparen und ein sorgenfreies Leben führen werden (Geld sparen, Finanzen 1) Im Idealfall gehst Du zur Bibliothek und leihst sie Dir dort gratis aus.
Mich lacht gerade sehr Xylem Water Solutions an:
https://www.xylem.com/en-us/
Bin schon nahe dem Kauf-Button. „Leider“ schon mega gelaufen in letzter Zeit…
http://www.finanzen.at/aktien/Xylem-Aktie/NYSE
Was haltet ihr davon?
Die Rechnung passt nicht. Ich verdiene jetzt 50k netto. Ich verbrauche 20k. Ich spare 30k. 13 Jahre lang. Es gibt 2% Inflation. In 13 Jahren brauche ich 26k. Netto. Ich habe aber nur 21k. Brutto. Jetzt zahle ich Steuern. Ich versichere mich gegen Krankheiten. Die Inflation stoppt nicht. Ich brauche höhere Rücklagen gegen die Inflation. Ich spare von meinen Erträgen gegen die Inflation an. Von meinen 21k brutto bleiben nur 14k netto. Ich brauche 26k. Ich bin nicht finanziell unabhängig. Ich bin kurz vor Grundsicherung.
Top 10 Jahreschart
@ Knut
Die Inflation ist bei der unterstellten Rendite von 5% berücksichtigt. Im langen Schnitt steigt die Börse um knapp 10% nominal.
Die Formel stimmt schon. Das haben viele clevere Leute durchgerechnet und erklärt. Wie dieser Blogger:
https://www.mrmoneymustache.com/2012/01/13/the-shockingly-simple-math-behind-early-retirement/
Ich träume nicht von der kompletten Freiheit und 30k sparen schaffe ich auf absehbare Zeit nicht, ich schaffe „nur“ etwas mehr als 20k im Jahr.
Eine 4 Tage Woche wird bereits ein großer Luxus für mich sein, das sollte mit 50 möglich sein, also für mich in 10 Jahren, sofern alles so weitergeht wie bisher. Ich habe die letzten Jahre schon viele 4 Tage Wochen gehabt, man glaubt nicht was ein Tag weniger Arbeiten und mehr Freizeit insgesamt ausmacht. Es wäre auch jetzt schon möglich, doch man möchte ja ein gewisses Polster. Außerdem möchte ich nicht bis 67 oder gar länger arbeiten, deshalb darf ich nicht zu früh zu kurz treten.
Für die wirkliche finanzielle Freiheit müsste es bei mir schon dicke für alle Eventualitäten reichen. Wenn die laufenden Einnahmen nur mittelmäßig sind und dann doch unerwartete Kosten kommen kann es knifflig werden. Es ist bestimmt nicht einfach, im höheren Alter nochmal einen guten Job zu bekommen, zumal man dann schon zig Jahre keine Arbeitserfahrung mehr nachweisen kann.
Zu guter letzt gehört die Arbeit für mich zur gesellschaftlichen Teilhabe dazu und es kann auch Spaß machen, im Job einiges zu bewegen. Alleine das Gefühl zu haben ich kann hier arbeiten, müsste mir aber nicht alles gefallen lassen und würde im Zweifel auch einige Zeit ohne Arbeit überstehen ist schon Gold wert:-)
@Michael.d
Denke es ist wichtig von einer Aktie überzeugt zu sein .. Als nach der meinung anderer zu fragen …oder tim ?
„The only reason Mustachians will remain a rare breed, is because this article will never appear in USA Today. (Or if it does, people will be too busy complaining about how it can’t be done, rather than figuring out how to do it)“, MRMM
Knut Knutsen du verfällst genau dem Schema. Ein simples Beispiel um deine Argumente zu entmachten: 450 Euro Job und schon bist du krankenversichert und die Rechnung von Tim und Mr MoneyMustache geht plötzlich auf.
sagen wir ein depot wirft 10000e dividenden ab.
es kommt ein baerenmarkt. wirtschaftskrise o.ä. kurse -50%.
wirft das depot weiterhin 10000e ab? oder muss ich wieder arbeiten gehen?
@ GiniKoeffizient
Genau. Danke dafür. „Mr. Money Mustache“ ist mein Lieblingsblogger. Er bringt es so herrlich auf den Punkt.
Die Menschen neigen in der Tat dazu, etwas zu zerreden. Anstatt an Lösungen zu arbeiten.
@ Knut
Du bist auf einem guten Weg. Ich finde super, was Du erreicht hast.
@hans:
Natürlich wirft das Depot in einem Bärenmarkt weiterhin 10‘000e Dividenden ab, wenn es das Depot bereits im Bullenmarkt getan hat. Wieso sollte dies dann anders sein?
Anstatt die makroökonomischen Rahmenbedingungen anzuschauen, musst du vielmehr die mikroökonomischen Faktoren betrachten. Oder anders gesagt: Hast du dich bereits einmal gefragt, weshalb teilweise bei gewissen Firmen Dividenden ausgeschüttet werden und bei anderen Firmen nicht? Wenn sich eine Firma im Wachstum befindet, so wird sie sämtlichen Gewinn reinvestieren, da Wachstum nun halt einmal liquide Mittel bindet. Dies bedeutet, dass der freie Kapitalfluss (Free Cashflow) wesentlich kleiner ist als der Gewinn. Irgendwann einmal verdient eine Firma dann plötzlich aber einmal so viel, dass sie nicht den kompletten Gewinn intelligent reinvestieren kann, sodass sie einen Teil davon den Investoren zurückgibt.
Wenn es an der Börse nun plötzlich zu einem Crash kommen sollte, so bedeutet dies ja nicht, dass es den Firmen effektiv schlechter geht!? Viel wahrscheinlicher ist doch, dass es der Firma gleich gut geht, die Aktien einfach viel günstiger zu haben sind. Aber egal ob Bären- oder Bullenmarkt: Am freien Kapitalfluss ändert sich nichts (es sei denn, dass der Crash auch unmittelbaren Einfluss auf die Wirtschaft hat), sodass du mit grosser Wahrscheinlichkeit weiterhin deine Dividenden erhalten wirst.
Beste Grüsse
David
@David
In einem Crash können auch Dividenden gekürzt oder gestrichen werden…
Manche werden dies nicht glauben wollen.
Wenn ich mit langer Entnahmephase und / oder ner safe withdraw rate am oberen Bereich (4 % – piepegal ob vom verkaufen oder vorgegebener Ausschüttungsquote bzw. kombiniert) und / oder nem relativ knappen Budget ( 10 k p. a und daraus folgernd nem relativ kleinem Privatier-Depot) kalkuliere, dann würde ich eher den Gürtel nochmal enger schnallen (wenn dies möglich ist, bzw. zusätzlichen income generieren) als alle Divs im Crash zu verkonsumieren.
Ist aber jedem sein Bier.
@Markus1:
Und aus welchem Grund und mit welchem Argument werden die Dividenden gekürzt? Das würde mich nun echt Wunder nehmen… Klar, die Dividendenrendite kann sogar leicht erhöht werden (was sich prima vista gut anhört), wenn der Kurs um 50% einbricht und die Dividenden jedoch „nur“ um 40% gekürzt werden. Aber wenn eine Firma die Dividenden kürzt, dann erwarte ich als Investor, dass dieses Geld intelligent eingesetzt wird (oder um es in Warren Buffetts Worte zu sagen, dass aus 1 USD mit den Investitionen mehr gemacht wird). Ist dies nicht der Fall und wird der Cash grundlos in der Firma einbehalten oder verdiversifiziert (d.h. für idiotische „Investitionen“ eingesetzt, welche die Firma nicht weiterbringen und dem Investor eher schaden), dann habe ich ohnehin ein Problem mit der Einstellung des Managements und ich muss mein Investment hinterfragen…
Welcher Betrag gilt bei dem Rechner für das „Einkommen“? Netto, Brutto, Netto, Krankenkasse usw?
Finde ich noch etwas undurchsichtig. Würde es aber gerne verstehen, so eine simple Rechnung ist doch nett anzusehen. Einfacher als sich die Ausgaben haargenau zusammen zu zählen.
Wegen dem Konsumwahn setze ich auf Bargeld. Möglichst wenig im Internet bestellen und NIE mit Plastikkarten an der Kasse. Anfang Monat wird ein Betrag vom Bankautomaten gezogen. Wenns nicht ausreicht ist es nicht schlimm, aber wenn man nochmal zum Automaten rennt weiss man, man war nicht so sparsam. Was dann bleibt sind die ganzen „Basiskosten“ wie laufende Verträge, Versicherungen, Miete.
Der Bargeld-Plan ist ein guter Plan, Leser. Ich hoffe, wir können das noch lange so durchführen.
@David
Wenn eine Wirtschaftskrise, Branchenkrise, Unternehmenskrise (staatliche Eingriffe, neuartige Konkurrenz, Bilanz oder sonstiger Skandal usw.) mit einem allgemeinem Börsen-Crash zusammenfällt und ein Unternehmen weniger Gewinn (evtl. Verlust) macht und der Cashberg schmilzt… soll diese Unternehmen sich darauf konzentrieren das wertvolle Asset „Bargeld“ weiterhin herzugeben oder das Ruder rumreisen???
Es gibt auch ehemalige Aristokraten.
Gründe wieso ein Unternehmen in einer Krise Bargeld behalten sollte, anstatt es herzugeben (nicht investieren, sondern ausschütten!)… die gibt es durchaus.
@Markus1:
Er voilà, dann sind wir schlussendlich einer Meinung, da du ja auch schreibst, dass es nicht nur ausschliesslich aufgrund einer Baisse zu einer Dividendenkürzung kommt, sondern immer, weil das Business nicht mehr so rund läuft. Übrigens: Ich habe auch nicht geschrieben, dass das Unternehmen keine Reserve besitzen darf… und wenn das Unternehmen eine gewisse Substanz hat, dann liegt das ja auch im Interesse des Investors. Diesen Zielkonflikt findet man ja bspw. auch bei Aktienrückkäufen, welche automatisch die Eigenmittelrentabilität erhöhen, was aber eben gleichzeitig auf Kosten der Substanz und der Sicherheit geht. Handelt es sich bei der Unternehmung aber um eine ordentliche Cashmaschine, dann darf – so finde ich – auch etwas mehr „Risiko“ gefahren werden. Im Endeffekt ist es aber die Entscheidung des Managements, welche die richtige Balance zwischen Rendite und Sicherheit finden muss. Solange also im Sinne des Investors gehandelt wird, bin ich damit einverstanden, wenn mit den Geldern hingegen goldige Stühle gekauft werden oder irgendwelche (oft überteuerte) Übernahmen in branchenfremden Gebiet getätigt werden, habe ich hingegen eher Mühe…
@Mattoc
Bargeld wird noch ein paar Jahre bestehen, aber je nach Land unterschiedlich. Schweden ist jetzt schon faktisch verloren. Eine Kugel Eis im Park per Karte? Verrückt aber Realität. Ich weiss in der EU gibt es drastische Bestrebungen gegen Bargeld. Die 500er sind faktisch kurz vorm Ende. Angenommen werden selbst 100er ungerne.
In der Schweiz hört man wenig davon, das die 1000er Noten abgeschafft werden sollen. Ein Land weiter in Italien sind 1000 Euro verboten. Die grösste Pfundnote ist ein lächerlicher 50er.
Im Supermarkt gibt es neben herkömlichen Kassen Selbstbedienungskassen. Ich war noch nie an so einer, sehe es auch gar nicht ein, die Waren kostet trotzdem gleich viel. Da erhalte ich lieber den Arbeitsplatz eines Kassierers. Aber ich sehe die Kunden werden nach und nach erzogen das neue System anzunehmen. Bei Ikea wartet man eben entsprechend lange, wenn man an der Kasse einen Menschen anlächeln will.
@David
Habe die Frage von Hans als Entnahmephase gewertet.
Diese ist im Crash und vollem Konsum der Dividende auch abgängig von der prozentualen Entnahmerate und deren Steuerbarkeit.
Steigt die Div-Ausschüttung Crash auf 7 % des Portfolios und ich verkonsumiere alles… ist mir persönlich so etwas zu heikel… ausser die Rente ist sowieso nicht mehr weit.
In der Aufbauphase ist die Reinvestition sehr wichtig!
Ansonsten haben wir unsere gegenseitige Bestätigung gefunden. ;-)
Inflation. Punkt für die Rechnung. Kann man so machen. Aber ich bleibe dabei. Krankenversicherung und Steuern sind nicht berücksichtigt. Freiwillige GKV ca. 15 % = 3.150 €. Freiwillige PKV 2,8 % = ca. 600 €. Steuer auf 17.250 € Rest = ca. 10,7 % = ca. 1.850 €. Mir bleiben 15.400 €. Ich brauche aber 20.000 €.
„450 Euro Job und schon bist du krankenversichert“
„If it seems too good to be true, it probably is…“
Das wäre zu einfach. Auf diese Jobs müssen zwar vom Arbeitgeber Pauschalen in die Versicherung abgeführt werden, weil Versicherungspflicht besteht, aber die sind nur symbolisch. Der „Versicherte“ erhält keine Versicherungsleistung. (Quelle)
Heute ist PM (Philip Morris) und die anderen aus der „Lung Cancer Industry“ ganz schön gerupft worden.
Der „Buyandhold 2012“ und seine old Mum haben sich jeweils 3000 Stück PM gekauft, old school beim Brokerbüro vorgefahren, und „face to face“ den Deal gemacht. Respekt!
MS
@ Knut
Dann machst Du halt einen Nebenjob, um die Lücke zu füllen. Oder gib noch ein paar Jahre Vollgas.
@ Matthias
Danke für die Links. Der „Buyandhold 2012“ ist ein witziger Typ. Ich habe heute ein paar P&G aufgeladen.
Werte Minimalisten-bzw. buy-and-hold-Gemeinschaft,
ich wundere mich, warum in den meisten Blogs, einschließlich diesem, über zukünftige Wertverluste/Crashs geschrieben wird.
Nach meinem Eindruck sind wir bei den meisten Aktien, die hier und auch von mir favorisiert werden, bereits erhebliche Anzeichen einer baisse.
Altira, Generall Mills, CVS, Hormel, Gilead, Glaxo, Imperial Brands, Kraft Heinz, PG, Wells Fargo, Pepsi, IBM, BASF, Daimler… haben vom Hoch bereits zwischen 20 und 40 Prozent verloren. Ferner zeigen die meisten dieser defensiven Werte weiterhin relative und absolute Schwäche zu Markt.
Wie sehen die Leute hier das? Sind wir bereits im Teilcrash?
Viele Grüße
Paul
Du hast zur Sicherheit einen kleinen Anteil in Anleihen. Vielleicht hast Du ein abbezahltes Haus oder Wohnung, weil Du besonders vorsichtig bist. Du bist schuldenfrei. Vielleicht hast Du einen großen Garten. Dort kannst Du immer Sommer Gemüse, Kräuter und Obst anbauen. Du kannst ein Zimmer im Haus per AirbBnB vermieten. Oder Dein Ferienhaus bringt Dir stetige Mieteinnahmen.
Du hast ein Mietobjekt. Du hast ein paar Garagen oder einen Keller vermietet. Du hast Sonnenkollektoren auf dem Dach. Du nutzt Dein Fahrrad. Du machst Spaziergänge. Statt mit dem Auto oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machst Du zu Fuss Deine Erledigungen. Du machst aus dem Einkauf Spaziergänge. Du nimmst einen Rucksack mit. Oder Du nimmst das Rad. Du brauchst wenig Geld im Monat. Wenn Du schlau bist, ist es wirklich schwer, Dich aus der Ruhe zu bringen. Selbst wenn die Börsenkurse beben sollten.
Leider wird die Rechnung so nicht funktionieren. Nehmen wir mal an der obligatorische Rentenpunkt entspricht mit seinen 35.000€ dem Durchschnittseinkommen aller Bundesbürger, dann sind diese Ziele niemals zu erreichen. Selbst wenn ich vom doppelten Gehalt ausgehe. Sagen wir ich bekomme im Jahr 50.000€ NETTO. Und das auch nicht erst nach 10 Jahren Betriebszugehörigkeit sondern ab z.B. dem Alter von 20 (was ziemlich unrealistisch ist)
Wie soll das alles möglich sein? Eigentumswohnungen in der Stadt die langfristig so etwas wie eine Attraktivitätsgarantie haben kosten ca. 350-400.000€. (zumindest in meiner Region) Ähnlich verhält es sich mit dem Häuschen auf dem Land. Nehmen wir an ich wäre wirklich ein sparsamer Mensch und von meinen 50.000€ Netto lege ich 35.000€ an, lebe also von 15.000€ im Jahr. Dann bräuchte ich schon allein 10 Jahre um so ein, wie du es nennst, abbezahltes Haus mein Eigen zu nennen. (ich kenne Niemanden im Bekanntenkreis der eine Immo in 10 Jahren abbezahlt hat)
Für eine Solaranlage inkl. Speicher zur hohen Eigennutzungsquote arbeite ich ebenfalls ein Jahr, das Zeug ist sehr teuer. Nun möchte ich auch noch Garagen vermieten, vielleicht baut man irgendwo auf einem Bauernhof oder einem anderen Stück Land eine kleine Halle zur Untervermietung (z.B. für Oldtimer, Wohnwagen etc.). Ich denke hierfür muss man mindestens noch einmal 3-4 Jahre arbeiten. Unser virtueller Mensch ist jetzt mindestens 35 Jahre alt, sitzt in seinem eigenen Haus (mit laufenden Kosten) und kann vielleicht diese Kosten grade einmal durch die Garagenvermietung abdecken.
Ganz weit entfernt sind wir von der Situation eine Wohnung zu vermieten, auf dem Depot liegt noch kein einziger Euro. Man könnte natürlich sagen er wohnt weiterhin zur Miete und vermietet seine teure Eigentumswohnung oder das Haus auf dem Land. Allerdings hat er dann ein ziemliches Klumpen und Ausfallrisiko.
Um ein dickes Depot zur Absicherung anzulegen das der 4% Regel entspricht sind nun mindestens weitere 10-15 Jahre fällig. Dann ist der Mensch 50. Völlig unberücksichtigt sind hierbei weiche Faktoren wie Familie/Kinder, völlig unberücksichtigt sind Jobverlust/Jobsuche. Völlig unberücksichtigt sind Inflation und das Verlangen nicht 30 Jahre auf exakt dem gleichen niedrigen Lebensstandard zu bleiben.
Ich will nicht sagen, dass so etwas nicht möglich ist, es ist aber höchst unwahrscheinlich. Die ÜBERHAUPT MÖGLICHE Sparquote, sowohl relativ als auch absolut dürfte bei den meisten ein Bruchteil sein. Wer 10.000€ im Jahr anspart wird ja schon fast ungläubig angeschaut. Es wird bei vielen nur darauf hinauslaufen sich EIN ZIEL herauszupicken. Entweder Garagen, entweder ein Eigenheim mit Selbstversorgungspotential (Solar), eine Eigentumswohnung in bester Lage zur Vermietung oder eben ein hoffentlich dickes Depot.
Wenn man glcük hat erbt man etwas, aber davon sollte man primär erstmal nicht ausgehen.
Im besten Fall kann man zu zweit sparen. Ob man damit nun Millionär wird, ist eine andere Sache. Ohne Kinder wäre das sehr leicht. 30k im Jahr sparen, 40 Jahre lang.. das ginge sogar ohne den Zinsenzins. Mit Kindern wirds schwierig, aber muss ja nicht jeder Millionär werden. Diejenigen, die 2009 für wenig Geld an der Börse und auf dem Immobilienmarkt zugeschlagen haben, können sich glücklich schätzen. Keine Ahnung, ob das so noch mal zu meinen Lebzeiten geben wird.
@ Daniel
Du kannst jedes der genannten Ziele erreichen, vielleicht sogar alle. Aber eines nach dem anderen. Du kannst nicht alles sofort erreichen. Ich habe mit 20 Jahren nicht 50k als Gehalt bekommen und habe einige der genannten Punkte bereits erfüllt. Ich habe das Netto Gehalt selbst heute mit knapp 40 Jahren nicht. Es stört mich auch nicht, da ich mich davon mittelfristig loslösen möchte. Wenn Du mit dem Gehalt als allererstes eine Wohnung für z.B. 400k finanzierst wirst Du wenige (vermutlich einen) der genannten Punkte erreichen. Falls es Dein größter Traum ist, ist das aber ja dann auch ok, oder nicht?
Das Gehalt inkl. Sparrate ist gerade am Anfang das Allerwichtigste. Auch wenn das Vermögen nur langsam wächst ergeben sich Möglichkeiten. Sparte, Investiere, Warte und sei Geduldig. Es werden sich Beschleuniger für den Vermögensaufbau finden.
Ich sehe Immobilien als Investment vor Aktien, gerade in der Vermögensaufbauphase. Dazu muss die Immobilie entsprechend rentierlich sein und man muss eventuell eine Nutzungsänderung vornehmen. Das erreichen ohne größere Markeinflüsse vermutlich nicht Laien. Ein Unternehmen sehe ich ähnlich. Wenn man jung ist und eine gute Idee hat kann man mit dem Aufbau eines Unternehmens viel erreichen.
Aktien sind sehr gut um das Vermögen langfristig mit selbst auferlegtem Aufwand steigern zu können.
Eine Immobilie zur Eigennutzung kann auch rentierlich sein. Sie ist es in den meisten Fällen nicht, da sie meist größer und damit teurer als die bisher genutzte Wohnung ist. Aber sie führt zu einer sehr großen Zufriedenheit, falls man sich langfristig an einen Ort binden möchte. Die Zufriedenheit kann man nicht gegen Geld aufwiegen. Ich würde als Beispiel meine fast abbezahlte selbst genutzte Einheit nicht nach 5 Jahren Nutzung verkaufen. Auch wenn ich es steuerfrei machen könnte. Ich würde vermutlich 500k alleine für die Wohnung mit Garten bekommen. Ich könnte sie dafür aktuell unmöglich vermieten, aber ich würde sie dafür auch nicht verkaufen. So eine Wohnung kann ich ja auch selbst nicht mieten, da so etwas nicht angeboten wird. Die Wohnung gibt außerdem Sicherheit. Falls ich mit Familie in eine traumhaft schöne Mietswohnung inkl. Garten im besten Viertel der Stadt zu einem angemessenen Preis einziehe, wird mir bei einem Eigentümerwechsel höchst wahrscheinlich ein Standortwechsel sehr nahegelegt werden.
AirBnb, Keller, KFZ vermieten usw. sind Möglichkeiten aus dem bereits vorhandenen Dingen eine höhere Wertschöpfung zu generieren. Hier musst Du aktiv mehr leisten als bei der Vermietung, aber Du erhältst Geld ohne erforderliche Investition und Du kannst das Geld passiv anlegen oder für die Finanzierung einer Immobilie verwenden.
Ein Ferienhaus ist ein Mix aus Eigenheim und AirBnb. Es benötigt einen hohen Aufwand und bringt dafür wenig Rendite. Es ist in der Ansparphase absolut nicht zu empfehlen. Wenn es dann allerdings auf die Rente zugeht… Ich würde mein Ferienhaus nicht verkaufen. Ich habe das Ferienhaus von meiner Familie übernommen. Ich habe zu Anfang 25k für die Vermietung investiert, somit hielten sich die Kosten in Grenzen. Der Hauptzweck ist der Erhalt und die Perspektive fürs Alter. Da im nächsten Jahrzehnt weitere Maßnahmen anstehen wie z.B. das Dach einzudecken betreibe ich es langfristig kostendeckend (Liebhaberei). Mit einem langen Anlagehorizont kann man mit Geldschieberein innerhalb seiner Investments aber auch sehr gut profitieren.
Das Vermögen wächst wirklich wie ein Schneeball. Gegen Ende wächst es immer schneller und entkoppelt sich von den eigenen Möglichkeiten Einfluss zu nehmen. Ab da macht es richtig Spaß.
Ich habe als Kind Zeitung ausgetragen, Pizzen ausgeliefert und neben dem Studium gearbeitet. Ich hatte nach dem Studium 20k auf dem Konto anstatt eines Studienkredites. Das ist keine berauschende Zahl. Aber es werden immer die wertvollsten Euros für mein Vermögen sein. In den ersten Berufsjahren habe ich monatlich viel Geld auf Tagesgeldkonten gespart. Mit dem Vermögen konnte ich schließlich ein MFH kaufen. 100% Finanzierungen in solchen Dimensionen werden nur zu guten Konditionen an wohlhabende Menschen mit Sicherungen wie freie Grundschuld vergeben. Ein MFH mit schöner Rendite muss man sich leisten können. Ich habe dafür 150k auf den Tisch gelegt und noch 50k am Anfang reingesteckt. Das muss man erst einmal gespart haben. Jetzt läuft es und wird immer besser. Es war selbstverständlich All In und auch Klumpenbildung. Ich hatte das Risiko aber abgewogen, Absicherungen getroffen und auch eine Exit Strategie.
Du kannst es im Job langsamer angehen lassen, Du kannst JETZT mehr Geld ausgeben und ausschließlich breit diversifiziert Geld anlegen. Der Compound Effekt wirkt am besten wenn Du in den jungen Jahren Gas gibst. Ich habe mein erstes MFH mit 35 Jahren erworben. Hätte ich es 5 Jahre früher gekauft hätte ich vermutlich heute schon das zweite.
Bist Du schon in einer Wohngenossenschaft eingetragen? Falls nicht und Du möchtest länger an dem Ort bleiben schaue, ob sie schöne Wohnungen haben. Die Wartezeiten sind lange. Hier kannst Du zu einem guten Preis schön und sicher wohnen. Versuche dann direkt etwas als Investment zu kaufen. Oder investiere stetig das Geld an der Börse. Es wird mit der Zeit alle Deine Kosten abdecken.
@Daniel @all
Sehe ich genauso. Deswegen denke ich eher das es für die meisten schon ein Ziel wert ist einfach nur die Arbeitszeit zu reduzieren (z.Bsp. 3 Tage Woche) und entspannter zur Arbeit zu gehen weil einem vieles egal ist. Dann ist man z.Bsp. auch Krankenversichert, muss sich darüber keine Gedanken machen und nimmt noch am „sozialen“ Leben teil. Oder man übernimmt einen Job der einem richtig Spaß macht und seelisch erfüllt.
Natürlich kann man auch Glück haben und setzt frühzeitig auf das richtige Pferd (Netflix, Amazon, etc.) aber für die meisten wird dies nur ein Wunschtraum bleiben. Oder man hatte das Glück das ein „Vorfahre“ (Eltern) früher die richtigen Entscheidungen getroffen hat (z.Bsp. Grundstücke, Häuser).
Die aktuelle Börsenrally erinnert mich stark an die Rally Ende der 90er. Als alles was .com oder .sonst wie hieß bereits nach der Neuemission schon 1000% und mehr stieg. Auch da machten sich viele die Gedanken um die frühe Rente und den frühen Ausstieg aus dem Arbeitsleben. Heute springt jeder auf die Dividendenstrategie. Auch wenn die Dividendenstrategie natürlich die bessere ist, benötigt sie einen ganz entscheidenden Faktor, die Zeit.
Dazu kommen wie bereits angesprochen noch all die weichen Faktoren (Familie, Kinder, Krankheit, Jobverlust, etc.)
Natürlich kann man alles bzw. vieles erreichen wenn man sich entsprechend einschränkt und lebt. Aber die Frage die jeder für sich stellen muss ist doch: Will ich das? Will ich auf Familie und Kinder verzichten um vllt. mit 50 nicht mehr arbeiten zu müssen. Will ich auf mein Häuschen verzichten, dass -so lange nicht abbezahlt- ein riesiger finanzieller Klotz am Bein ist? Will ich lieber in einer kleinen Wohnung in der (für meine Begriffe) lauten, stinkenden Stadt leben oder lieber auf dem Land im grünen? Wo Natur noch Natur ist und die Kinder noch Wissen was eine Kuh ist und diese nicht nur aus den Büchern kennen, sondern weil sie auf der Wiese steht. (War jetzt etwas krass)
Aber all diese Fragen muss jeder für sich beantworten und dann sein Leben danach ausrichten. Denn eines sollten alle bedenken. Das Leben kann sehr schnell seine Richtung ändern und dann kann vieles vorbei sein. Deswegen muss jeder für sich seinen gesunden (Mittel)weg finden.
Ich für meinen Teil versuche mit 50 die Arbeitszeit auf drei Tage zu reduzieren. Das ist mein Ziel. Wenn ich es schaffe ganz auszusteigen (was ich bei Haus und Kids nicht glaube) soll es mir natürlich auch recht sein….
** IRONIE ON** Und falls es doch erreicht wird und man nicht mehr arbeiten gehen muss, kommt Vater Staat und nimmt einem alles weg, weil die Eltern zum Pflegefall wurden ;-) **IRONIE OFF**
Ich frage mich wirklich was ihr alle mit eurem Geld macht, dass ihr ein 12000€ Passiveinkommen als zu winzig anseht? Mit der 4% Regel wären das gerade mal 300.000€. Damit sollte man doch seine Fixkosten pro Kopf locker gedeckt haben.
Dass wir in Deutschland die A*Karte geuogen haben mit den Abgaben und Steuern ist natürlich nicht zu leugnen. Immerhin übersteigt das passive Steueraufkommen durch die MwSt mittlerweile die EkSt. Dazu noch die Energiesteuern. Das Beispiel ist natürlich klar schwerer in Deutschland zu realisieren, aber ganz ehrlich, dann zieht man halt nach Spanien, Ungarn oder sonst wo über den Winter und kommt im Sommer die Kinder in Deutschland besuchen. Spätestens dann reicht es. Oder man kauft sich ein Wohnmobil und fährt ein zwei Jährchen durch die Gegend, das gibt nochmal einen Boost.
Wer immernoch Zweifel hat, der wird ohnehin nie frei leben können und muss arbeiten um sich sicher zu fühlen, dann soll der halt Teilzeit arbeiten und gewinnt auch so einen enormen Mehrwert für sein Leben. Obendrein lebt er gesünder und wohlmöglich länger.
Was Immobilien angeht.
Unsere Demografie und Immobilien beißen sich. Der hinzukommende politische Irrsinn mit Vorschriften, Niedrigenergiehäusern und ständig neuen Einfällen kennt keine Grenzen.
Bis ihr eine Immobilie ab heute durchfinanziert habt sterben schon wieder die ersten Rentner weil sie sich kaputt geschuftet haben und dann haben wir hier einen Immobilienüberschuss. Immobilien hatten nur eine gute Zeit weil die Entwicklung der Gesellschaft gepasst hat. Wenn also heute Immos dann in einem Land wie Australien wo die Bevölkerung wächst und keinen Rentnerüberschuss hat. Das gefährlichste ist nämlich, die gewählte Politik, hier wird die Mehrheit immer jene wählen die ihnen selbst Geschenke macht, ganz bestimmt nicht für die Jungen. Die sind ja jung, die werden es schon richten. Kann zu dem Thema Mark Blyth empfehlen (Ivy Universitätsprofessor). Eine Korephäe an Person mit sehr viel Weitblick.
Danke, MS, wenigstens einer, der durchblickt.
Der Witz an einem 450-Euro-Job ist doch gerade der, dass man nicht sozialversicherungspflichtig und damit auch nicht krankenversichert ist.
Weswegen diese Art von Jobs häufig angeboten werden. Da scheint eier das ganze System dieser 450-Euro-Jobs nicht zu verstehen.
Unverständlich für mich, dass Tim das auch noch abnickt.
Hallo MS, ZaVodou,
das mit der Krankenversicherung ist ein Missverständnis, denke ich. Wenn man einen 450 Euro-Job macht, ist man NICHT krankenversichert (richtig), aber man kann von den 450 Euro die fGKV selbst locker bezahlen, wenn man „nur“ von Kapitaleinkünften lebt und diese als Berechnungsgrundlage dienen. Mit 1000 Euro monatlichem „passiven Einkommen“ und 450 Euro durch einen kleinen Nebenjob zur Finanzierung der fGKV würden viele gut auskommen.
Mattoc hat es verstanden.
Knut sagte sich, dass ihm das Geld nachher nicht reicht welches er vorher gebraucht hatte, weil er KV etc. selbst tragen muss. Deswegen: dann arbeite halt einen Tag die Woche in einem Minijob remote oder sonst irgendwie und das Problem ist gelöst. Und damit Zavou jetzt auch noch glücklich ist und mein Kommentar eine in sich geschlossene juristisch einwandfrei formulierte Arbeit darstellt: dann verdien halt 451€ und geh den Weg der Lohnsteuerkarte, dann zahlst mehr oder weniger an die KV, je nachdem ob du die vollen 450€ verdient hast und ausschöpfst oder die Niedriglohnvariante 451 nimmst und dafür nicht „selbst“ und dich nicht „eigenständig“ versicherst.
Minijob, Midijob oder 450€ Job ist für mich nur eine Umschreibung. Die Details zeigen sich erst im jeweiligen Fall. Es kann immernoch sinnvoller sein nur 250€ zu verdienen und dafür 4h in der Woche remote zu arbeiten um so die KV zu bezahlen als 451€ zu verdienen und plötzlich Vorort sein zu müssen und seine sonstigen Ausgaben zu erhöhen.
Übrigens zahlt der Arbeitgeber Sozialabgaben für den 450€ Jobber. Wenn man sich also nicht von der RV befreien lässt kann das auch noch ein Grund sein diesem nachzugehen. Insofern man dem Staat immernoch mehr traut.
Ich frage mich wirklich was ihr alle mit eurem Geld macht, dass ihr ein 12000€ Passiveinkommen als zu winzig anseht? Mit der 4% Regel wären das gerade mal 300.000€. Damit sollte man doch seine Fixkosten pro Kopf locker gedeckt haben.
Und ich frage mich wie man mit 12000€ als 45-50 Jähriger ein halbwegs passables Leben führen will. Selbst eine durchschnittliche Mietswohnung liegt zwischen 500-750€ im Monat. Damit sind 6000-9000€ schon einmal weg. Denn später in einer 30qm² Studentenbude zu wohnen dürfte dem überwiegenden Teil der Bevölkerung wohl nicht genügen.
Demgegenüber stünde vielleicht ein geerbtes oder gekauftes Eigenheim. Nehmen wir das Haus im Grünen. Meine Eltern zahlen allein Strom und Gas zusammen 3500€ (50er Jahre Bau). Wasser, sonstige Steuern etc. kommen noch oben drauf. Was gerne dann weggerechnet wird, und ich bin da konservativ, ca. 2% Abnutzung pro Jahr als Rücklage wegzulegen (Schäden am Dach/Fassade/Bau). Das macht bei einem Restwert von 250.000€-300.000€ ca. 5000€ – 6000€.
Man liegt also ziemlich pari mit den Rückstellungen/Kosten die allein das Wohnen so nach sich zieht.
Jetzt habe ich aber noch kein warmes Essen auf dem Tisch. Kalkuliere ich mal ca. 5€ am Tag ein + gelegentliche Getränkekisten sind die nächsten 2000€ weg. Wir kratzen schon jetzt bereits an der Gesamt-Ausschüttung.
Nach wie vor offen sind Versicherungen wie Haftpflicht und BU (die ich bis zum Rentenbeginn fortführen würde), Gebäude und Hausratversicherung und schwupps sind die nächsten 1500€ fällig. Wer jetzt noch ein Auto hat rundet schonmal ganz entspannt auf 2000€ auf.
Da sind wir auch schon beim nächsten Punkt. Das Auto wird dann insbesondere auf dem Land weiter benötigt. Insbesondere wenn man mehr Freizeit hat will man ja auch vielleicht mal weg und nicht ständig im 20km Umkreis Fahrrad fahren. Es schlagen also die vollen Auto-Kosten + Unterhalt drauf. Sprit noch einmal gar nicht eingerechnet.
Jetzt kommen noch Sozial-Krankenversicherung und was nicht alles on top. Auch völlig wegelassen habe ich, dass man ja mal vielleicht alle 2 Wochen mit den Freunden irgendwo in der Stadt was essen gehen will. Ich habe auch weggelassen dass man sich einkleiden und mit Dingen des täglichen Bedarfs abdecken will. Ich habe auch einmal sämtliche Konsumwünsche wegelassen. Auch weggelassen sind vielleicht Medikamente die nicht bezahlt werden aber man ist ja nicht mehr 20.
Wir reden hier nicht über ein nettes Zubrot das einem später zusätzlich zur Rente zur Verfügung steht sondern die Kohle mit der du dein Leben bestreiten willst. Die oben aufgeführten Punkte würde ich nicht als verschwenderischen Lebensstil bezeichnen sondern sogar noch ziemlich unterdurchschnittlich. Über den Daumen gepeilt halte ich einen Grundverbrauch für einen Single von 18-20000€. Und wir REDEN ÜBER JETZT! Das heisst Stand heute braucht man diese 20.000€. Jetzt packen wir noch mal 2-3% Inflation für 25-30 Jahre drauf mit der entsprechenden Depotgröße.
Ich gebe ja zu, ist man verheiratet etc. entschärft sich Vieles massiv. Viele Kosten können geteilt werden. Aber meine Gedanken zielen nicht auf das Best-Case Szenario ab.
@Gini – Du hast das Prinzip des Minijob bzgl. SV nicht richtig verstanden.
@ ZaVodou – Genau so ist es.
Ausserdem bin ich nicht unabhängig, wenn ich einem Minijob nachgehe.
@Daniel
Ich hoffe wirklich, dass das nicht die Art und Weise ist, wie du durchs Leben gehst. Denn dann wird es wirklich nicht reichen. Hinterfrage doch mal einfach die Hälfte der Dinge die du da eben als „Grundbedürfnisse“ definiert hast und wie Tatsachen darstellst.
Für mich ist das jetzt an der Stelle rum. Ich habe keine Lust andere zu bekehren. Jeder weiß was er für richtig hält.
@Knut
Lies meinen letzten Kommentar.
Dann wandere aus und sei unabhängig, wenn sämtliche Vorschläge hier nicht passen oder leb dein Leben weiter wie bisher und mach genau denselben Bockmist wie alle anderen, dann geht es dir zumindest wie eben jedem und du kannst weiter auf die da oben und all die Ungerechtigkeit schimpfen, statt dein Glück selbst in die Hand zu nehmen und etwas zu tun.
Nochmal für dich: Das Beispiel von Tim und MRMM ist auch in Deutschland möglich, wenn auch durchaus ungemein schwerer. Das ist es was zählt, alles andere sind Ausreden.
@ Gini: Wenn man vom 20 jährigen Studenten auf das Lebensende projeziert und man für immer wie ein Bettler leben will, mag das ja sein. 12.000 sind nunmal so gut wie gar nichts, da reicht auch Hartz 4, gerade wenn man vorher in anspruchsvollen Hochlohnjobs > 70 K p.a. beschäftigt war, ist das schwer vorstellbar. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, immer gleich oder nach oben, niemlas nach unten ist die Devise.
Finde den Einwand von Daniel daher berechtigt
vergessen wird, der Lebenspartner
Kinder
eventuelle Sicherheiten für den erweiterten Familienkreis (möchte im Zweifel meinen Eltern wieder auf der Tasch liegen, weil es mit 50 doch nicht so rund läuft)
Zudem hat selbst Tim als „Einzelperson“ ein 7-stelliges Depot + 2 Wohnungen in NY und gemäß seiner Angaben erst seit kurzem finanziell frei. Da kann man die 300 K nicht wirklich hervorheben.
In Dresden kostet die 1 Zimmer Wohnung warm 200 Euro. Für 400 gibt 2 Zimmer. Also geht schon wesentlich unter den aufgeführten 750 Euro.
Irgendwo auf dem Land dürfte es nicht teurer sein. Oder eben Spanien, da ist es auch noch sonniger. Muss man eben umziehen. Da liegt das Problem, die festgefahrenen Strukturen. Darum wurde ich auch vom Eigenheim abraten. Man bindet sich an einen evtl teuren Ort.
Wir alle haben hier unterschiedliche Voraussetzungen und Sicherheitsbedürfnisse und Vorstellungen davon was Notwendig ist. Ich habe mich am Anfang auch schwer getan mein Zielvermögen festzulegen. Ich habe nun eine Höhe mit der ich mich sicher fühle. Die 4% Regel und die derzeitigen Ausgaben können als Anhaltspunkt verwendet werden. Wie der tatsächliche Bedarf von uns (inkl. 2 Kindern) in 10 Jahren aussieht kann ich jetzt nicht sagen. Zu dem Zeitpunkt vor Erreichen der selbstgelegten Sicherheit werde ich es reevaluieren. Da ich vermutlich in Teilzeit weiter arbeite ist es nicht so tragisch, da ich weiterhin hohe monatliche Überschüsse erziele. Ich würde mich Alleinstehend in einem Alter von U40 nicht trauen mit 1000k in der heutigen Zeit (9 Jahre Hausse) ohne Teilzeit in Rente zu gehen. Das wäre mir persönlich zu gefährlich und ich würde etwas länger Zeit gegen Geld tauschen um mich sicherer zu fühlen. Das muss sich jeder selbst überlegen. Aber was ist an einer immer weiteren Ausdehnung von Teilzeit verkehrt? Es ist sicherer langsam ins tiefe Wasser zu laufen als direkt hineinzuspringen. Nebenbei bringt jede Stufe neue Glücksgefühle über die gewonnene Freiheit.
Ich hoffe wirklich, dass das nicht die Art und Weise ist, wie du durchs Leben gehst. Denn dann wird es wirklich nicht reichen. Hinterfrage doch mal einfach die Hälfte der Dinge die du da eben als „Grundbedürfnisse“ definiert hast und wie Tatsachen darstellst.
Mein Anspruch ist aufgrund des Freundeskreises in seinem Land und seiner Region zu bleiben, was zwangsweise nunmal gewisse Kosten nach sich zieht (oder eben nicht). Das man mit flexiblen Wohnort/Land andere Summen zusammenbekommt dürfte auf der Hand liegen. Das man in einer strukturschwachen Region andere Mietpreise / Hauspreise zahlt ebenso. Kann man aber nicht ändern wenn man nicht wegziehen kann oder will. Ich halte das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Region für nichts Verwerfliches oder etwas das man infrage stellen sollte.
Das Bedürfnis eine adäquat große Wohnung, und dazu zähle ich 50-75m² sowie ein Auto um mobil zu sein empfinde ich als nicht zu hoch angesetzt. Vielleicht solltest Du mal Deinen Standpunkt überdenken und hinterfragen ob derart niedrige Lebensunterhaltskosten mit der Realität in Deutschland vereinbar sind.
Damit wir nicht aneinander vorbeireden, ich könnte auch mit deutlich weniger „überleben“. Wir reden aber hier nicht über einen Puffer z.B. nach Jobverlust der einen bis zum nächsten Job tragen soll sondern einem Fall der jemanden der 45 oder 50 ist und aussteigen will bis zur Rente hin begleitet, also mal schlappe 15-20 Jahre. Dazu gehört auch eben nicht jeden Euro zweimal umdrehen zu müssen sondern auch mal spontan etwas zu machen ohne sofort seine Finanzplanung für die nächsten 2 Jahre Spitz-Auf-Knopf umkalkulieren zu müssen. Und ja…das ist für mich Leben.
Ich sage ja nicht, dass man sowas nicht schaffen kann, ich halte allerdings stand heute ein Depot von 500.000€ – 750.000€ für absolut notwendig um einen adäquaten Lebensstandard der sich als „normal“ einstuft zu führen. Und selbst mit den Ausschüttungen/Kapitalablfüssen aus diesem bewegt man sich vermutlich deutlich unterhalb der Ausgaben des Bundesdurchschnittsbürgers mit normalem Einkommen. Von Saus und Braus reden wir da gar nicht.
Und in 20 Jahren müsste das Depot vermutlich die Millionen knacken. Auch das ist machbar, erst recht wenn der Zinseszins Stein ins Rollen kommt, aber diese 4% Entnahmeregel und das 12.000€ reichen halte ich für reichlich naiv. Wie gesagt, das ist eine Notabsicherung mehr aber nicht.
Für mich ist das jetzt an der Stelle rum. Ich habe keine Lust andere zu bekehren. Jeder weiß was er für richtig hält.
Wenn Du das meinst…
Die 12000€ würden mir allein ja schon fast reichen. Ich bin auch immer wieder überrascht wie günstig Mieten und Eigentum in den neuen Bundesländern sind. Fragt sich nur ob das in 30- 40 Jahren auch noch so ist. Manchmal denke ich darüber nach dort irgendwo eine kleine ETW als Alterswohnsitz zu erwerben.
ein gutes soziales Umfeld ist nunmal für die Mehrheit wichtiger, als einsam in einer günstigen Hütte im spanischen Hinterland zu sitzen. Es gibt sehr viele ausländische Residenten welche wieder zurückkehren. Einmal die Einsamkeit im Alter und die ärztliche Versorgung im Ausland, die meisten lassen sich weiterhin in Deutschland behandeln oder nur in teuren Privatkliniken. Sobald man nicht mehr mobil unterwegs sein kann, ist man sowieso aufgeschmissen. Und in asiatischen Ländern werden solche Residenten als reine Geldautomaten gesehen. Warum auch sollten Sie 80 jährige Deutsche pflegen??
Aber sicher als Einsiedlerkrebs auf einer einsamen Insel und ohne soziale Kontakte kann man sehr günstig leben.
12.000,- € würden mir aktuell mit zwei Kindern nicht reichen und später als Renter leider auch nicht.
Da ich selbstständig bin muss ich meine Kinder privat oder freiwillig krankenversichern, Kostenpunkt im Monat: zusammen 372,- €
Beteuungskosten (Kindergarten) 560,- €
Tja, da ist das Geld auch schon weg! Und an den Kosten kann ich nicht rütteln.
Hinzu kommen an Fixkosten momentan noch:
Wohnen: 1.400,-€
Vesicherungen: 398,-€ (da ist meine Krankenversicherung mit drin)
Kommunikation: 90,-€
Die variablen Kosten schaue ich mir lieber nicht an – diese Kinder aber auch!
Und später als Rentner zahle ich die 12.000,- €/Jahr wahrscheinlich schon alleine für die Krankenversicherung.
Als Single, ohne Verantwortung für andere Menschen, wäre ich in einigen Jahren wohl finanziell frei. So verschiebt sich das ganze um 20 Jahre. Dann sollte ich über 1 Mio. im Depot liegen haben, sonst wird es eng.
Aber hey, meine Kinder sind das wunderbarste in meinem Leben. Das möchte ich noch betonen. Ich sehe sie nicht als Kostenfaktor, auch wenn sie oben als solcher aufgeführt sind.
Ist doch egal, Jungs.
Wer 300.000 Euro im Depot hat und voll weiter arbeiten möchte, kann das doch machen. Bei 4% Entnahme hat derjenige jeden Monat 750 Euro netto (Abgeltungssteuer voll berechnet) mehr in der Tasche. Das ist doch auch was.
Davon kann man auch jedes Wochenende seine Famile zu Ausflügen, zum Essen oder zu sonstwas einladen. Man kann davon aber auch auch als Einsiedler in einer kleinen Einzimmerwohnung zur Miete leben UND die fGKV zahlen. Zum Leben und für soziale Kontakte macht man dann einen 450 Euro Job und liest den ganzen Tag Tims Blog. :-) Das ist dann zwar Hartz4-Niveau, aber man finanziert es selbst und muss sich nicht rechtfertigen.
Ich finde, 300.000 Euro sind doch in jedem Fall ein schönes Ziel.
@ Daniel
Nur wer lebt wie kein anderer, kann Früchte ernten wie kein anderer.
In meinen Augen haben einige ein typisches Konsumverhalten.
Wer wie die Konsum-Herde lebt, erhält das Resultat der Konsum-Herde.
Das muss jeder selbst wissen. Ohne Anstrengung bekommt man eben die Freiheit nicht hin.
Ihr verschwendet eure ganze Energie nur darauf, wieso es angeblich nicht funktioniert, statt darüber zu diskutieren wie es möglich wäre.
Ich habe gerade echt keine Lust darauf, aber so viel sei dazu gesagt. Man kann es auch in Deutschland schaffen, wenn man etwas über den Tellerrand schaut. Möchte man dies aus divsrsed Gründen nicht tun, dann muss man mit der Konsequenz leben, finde da Daniels letzten Kommentar eigentlich sehr schön was das bedeutet. Richtig oder falsch gibt es hier meiner Meinung mach nicht, aber alles als Hirngespinst und völlige Utopie darzustellen ist Quatsch. Es geht. Und es geht auch in Deutschland wie Leser zum Beispiel zeigt.
Es ist richtig, ich bin erst 30 und keine 50. Habe aber in der kurzen Zeit schon in einigen Ländern Zeit verbracht und auch länger als 6 Monate gelebt. Auch in nicht so prominenten wie Russland, Taiwan oder Südamerika. Dementsprechend ist mein Blick auf das Thema ganz klar untypisch. Auch was Freundschaften und meine Lebensweise angeht, bin ich doch sehr ungewöhnlich da sie so weit verstreut sind. Dennoch sind meine liebsten und engsten Freunde überwiegend hier in Deutschland. Daher kann ich das auch alles ganz gut nachvollziehen. Ich weiß aber auch genauso, dass die Welt kleiner ist als die meisten hier vorgeben und dass man Freunde auch 500km entfernt lebend genauso oft sehen kann, wie man dies nur 5km voneinander entfernt lebend tut. Warum auch immer (Arbeit? Haus? Jedes Wochenende andere Verwandte besuchen?).
Ob man das muss und will ist eine andere Frage. Fakt ist wie Kiev sagt, die finanzielle Unabhängigkeit ist mit der Formel gewiss erreicht, da man in die Teilzeit kann und sich seinen Job aussuchen darf ohne von ihm komplett abhängig zu sein. Soll heißen ich kann auch mal kündigen und dann erst einen neuen Job suchen ohne mir große Sorgen machen zu müssen. Das einzige was mich einschränkt ist die Konsumfreiheit und Luxus.
Mehr ist besser, aber auch ich rechne mit einem großen Dämpfer, daher die Hälfte von meinen angepeilten 600.000€ -> 300.000€. Damit muss ich pro Kopf auskommen. Habe ich Kinder und Frau zu unterhalten muss ich entsprechend mehr anschaffen. Dann liegt es wiederum an mir wie ich meine Frau und Kinder erziehe. Glücklicherweise habe ich hier eine wundervolle Frau erwischt die mindestens genauso tickt und dasselbe Sparvolumen an den Tag legt. Das verfälscht natürlich meine Aussichten zum positiven hin, nichtsdestotrotz halbiere ich mein Ziel auf die 300.000€ und weiß, dass ich damit klarkomme, da ich heute schon nicht mehr als die 12000€ benötige umd das trotz whg in der Stadt und einem alten Gebrauchtwagen den ich nun verkaufe.
Reicht es dann mal nicht, so muss ich mir etwas anderes einfallen lassen und in Teilzeit arbeiten oder umziehen. Fakt ist, ich KANN mich dann zurücklehnen und muss mich nicht kaputtschuften wie alle anderen und genau darauf kommt es an.
Alles ganz schön und gut. Aber ich möchte nicht auf Hartz IV Niveau leben.
Meine Situation ist recht komfortabel. Mein Haus ist schuldenfrei, ich fahre jedes Jahr 1-2 mal in den Urlaub, habe ein neues Auto und leben ansonsten relativ bescheiden. Meine Sparleistung liegt bei ca. 30k im Jahr. Wann bin ich finanziell wirklich frei? In Deutschland wohl frühestens mit 63 (Vorruhestand), was ich auch machen werde. Ich habe keine Lust später 15k oder 20k mit meiner Frau für eine private Krankenversicherung zu bezahlen, daher bleibe ich in der gesetzlichen Versicherung freiwillig versichert. Ich möchte als Rentner auch noch Urlaube machen und nicht nur mit dem Fahrrad um die Ecke kommen. Folglich arbeite ich noch 10 Jahre.
Allerdings habe ich bereits meine Stunden reduziert, ich könnte sogar mit einem Halbtagsjob und Mindestlohn leben. Das gibt mir alleine schon eine ungeheure geistige Freiheit und ich bin deutlich entspannter als meine Kollegen. Das Wissen, jederzeit gehen zu können, scheint auch eine gewisse Ausstrahlung zu haben. Ich werde zumindest oft „besser“ behandelt, als jemand, der den Job unbedingt braucht. Ich arbeite zwar noch und werde die Stunden weiter reduzieren, weiß aber auch, dass ich ab 63 oder etwas früher ein fürstliches Leben haben werde. Mit Rente und passivem Einkommen dürfte ich etwa 4.000 € bis 4.500 € netto im Monat haben (und keine Miete!).
Soll ich nun 10 Jahre eher aufhören und sparsam leben müssen oder lieber 10 Jahre reduziert weiterhin arbeiten und danach können mich alle gern haben? Dann lieber die zweite Option. In ein paar Jahren habe ich über 500k in mein Depot investiert, dann startet die Verbrauchsphase, ich muss dann nicht mehr sparen und mir geht es sehr gut. Wie eingangs geschrieben, lieber etwas länger arbeiten und dafür nicht am Existenzminimum rumkrebsen.
Das ist eben mein Weg.
@Daniel
Du stellst gewisse Ansprüche an das Leben. Das ist völlig in Ordnung. Jeder muss seine Ansprüche selbst definieren, aber je anspruchsvoller du bist desto länger dauert dann aber auch deine Ansparphase.
Du benötigst eine Wohnung für dich alleine von 75 qm und willst auch auf ein Auto nicht verzichten. Das ist für dich kein Luxus, sondern ganz normaler Standard.
Ein Minimalist sieht das anders. Er sagt sich: Für was brauche ich für mich alleine 75 qm? 35 qm langen auch. Vorteil: Weniger heizen, weniger sauber machen und weil die Wohnung nicht so groß ist, wird man nicht dazu verleitet, sich massenhaft – zum großen Teil meist unnötige – Dinge anzuschaffen.
Man muss sich sehr genau überlegen, was man wirklich benötigt, sonst ist die Bude bald hoffnungslos mit Dingen überfrachtet. Netter Nebeneffekt: Man spart wiederum Geld. Auto benötigt er auch nicht, wenn er in einer Großstadt wohnt nutzt er die öffentlichen Verkehrsmittel oder fährt Rad. Vorteil: Geld gespart und man tut was für die Fitness.
Und jetzt kommt der große Unterschied. Du empfindest das als Einschränkung ein Minimalist dagegen nicht. Im Gegenteil, weil er nicht so viel Dinge hat, fühlt er sich freier. Mit dem Nebeneffekt, dass seine Ausgaben nicht so groß sind.
Deswegen kann er mehr sparen und ist schneller FU.
@ ZaVodou
So ist es.
Ich leb wie ein Student und hab nicht das Gefühl auf etwas verzichten zu müssen. Im Gegenteil. Ich finde es kultig.
Es muss ja jeder für sich selbst wissen, natürlich geht es immer wenn man möchte, z.b. wie diese Frau in ihrer Mini-Hütte:
https://youtu.be/26FNjJq4D6E?t=891
Es stellt sich dann immer die Frage, zu welchen Abstrichen man bereit ist. Ich finde es toll wie die Frau lebt, man sieht ihr das total zufriedene Leben an, doch für mich wäre es nichts.
Dieser Mann aus dem gleichen Bericht ist scheinbar auch unabhängig, hat ein großes Haus, spart aber auch eisern und „containert“ das Essen aus dem Müll der Supermarktketten. Hier wird um jeden Cent gekämpft:
https://youtu.be/26FNjJq4D6E?t=279
Ich habe derzeit höhere Ansprüche als die im Bericht gezeigten Personen, bin aber auch schon im 7ten Himmel, wenn ich eine 4 oder Tage Woche haben werde. Ich könnte jetzt schon über 20 Jahre mit meinem Geld auskommen, was mich ungemein beruhigt. Alexander hat dieses Gefühl der Unabhängigkeit weiter oben recht gut beschrieben, wenn man kann, aber nicht muss.
Alles Gute :-)
Ruben
Welcher Rentner bekommt denn im Alter von 67 20k im Jahr, sprich 1666 monatlich? Wenn hier schon über 20k gejammert wird, würde ich das noch gerne wissen. ;)
Ein Student muss in Deutschland von 735 Euro leben. Die Hälfte davon ist zinsloser Kredit. Davon muss er die Warmmiete zahlen, Krankenkasse, Studienunterlagen, Nahrung, usw. Geht, im Osten kann man davon gar ohne WG zurecht kommen.
Ich zahle jetzt auch meine umgerechnet 1000 Euro Miete. Aber ohne Job im Ruhestand würde ich mir sehr gründlich überlegen nicht woanders für die Hälfte zu mieten. Jetzt im Berufsleben ist es in Ordnung. Die Miete ist absolut gesehen hoch, aber relativ im Umfeld gut. In jungen Jahren macht es keinen Sinn in Ostdeutschland zu leben. Es mag alles billig sein, aber es gibt keine Jobs bzw. nur Schlecht bezahlte. Verdient Geld und zieht dann in den Osten! Oder wo es sonst gefällt. Aber bleibt nicht in der Münchner Innenstadt, nur weil ihr dort 20 Jahre lang Geld verdient habt.
Man muss beweglich bleiben. Offen für drastische Änderungen im Umfeld. Wer im selben Dorf bleibt, wie er aufgewachsen ist, der wird im Nachbardorf einen Job annehmen, schlecht bezahlt. Sich dann ein Eigenheim kaufen und Jahrzehnte den Kredit abzahlen. Ich bin mit einer Pflanze und ein paar Klamotten über die Grenze gefahren, in ein Land das ich kaum kante. 3 Tage danach der erste Arbeitstag. Die ersten Wochen in der leeren Wohnung auf einer Campingmatraze fürs Wandern geschlafen. Erst nach und nach hat sich die Wohnung dann mit dem alten Gerümpel und neuem Gerümpel gefüllt. Und ich muss sagen in so manchen Punkten war mir die leere Wohnung lieber.
Wenn man Tims Rat befolgt und sich vom Chef verabschiedet: In der Schweiz hat man die Möglichkeit die Rente direkt vollständig auszuzahlen oder normal zu beziehen. Das sind dann auf einen Schlag mehrere 10k, die das am Ende Depot wächst. Sagen wir man braucht die 500k im Depot, dann hat man die schon erreicht wenn man 450k im Depot hat und nun die Rente rauf packt. Das ist ein sehr motivierender Gedanke, wenn auch ich zur Sicherheit lieber noch ein Teilzeit Jahr ranhängen würde.
Die Krankenkasse berechnet den Beitrag vom gesamten Einkommen. Dazu zählen dann im Beispiel oben die 450,- plus 1000,- Dividenden. Übrigens auch Mieteinnahmen, falls vorhanden.
Hallo zusammen,
Ich habe mal für mich gerechnet. Mit 12000 € Einkommen könnte ich als Einzelperson über die Runden kommen. Dass das ein besch(issen)eidenes leben ist steht aber außer Frage. Trotzdem wäre das für mich der Zeitpunkt ab den ich mich als unabhängig von Lohnarbeit sehe. Das ich für eine Beendigung meines Arbeitslebens aber noch Sicherheits und Luxusparameter einplane ist aber individuell auf meine zusätzlichen Bedürfnisse zugeschnitten.
Das man vielleicht ein wenig an der realität vorbei ist, mit dem Rechner mag sein. Aber es gibt auch nie die absolute Sicherheit und Freiheit im Leben. Da hilft auch nicht alles Geld der Welt. Man muss sich halt mit vielen anderen Individuen arangieren. Trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, das einige sich hier finanziell von der Erwerbstätigkeit emanzipieren. Sparen ist da der mächtigste Hebel den wir haben und die Chance hat/hatte jeder. Auch ich mache mich auf den Weg, mit meinen Kindern und bleibe optimistisch.