Der Sinn des Lebens: Leb dein eigenes Leben. Folge deinen Träumen. Und lebe nicht in einer Scheinwelt für andere

Heidi Schreck im Gespräch mit Stephen Colbert, The Late Show (YouTube, Bildschirmfoto)

Gestern war ich mit Freunden im preisgekrönten Theaterstück „What the Constitution Means to Me“ auf dem Broadway. Heidi Schreck schrieb das Stück und spielt die Hauptrolle. Sie hat eine beeindruckende Karriere gemacht. Sie spielte früher vor einem kleinen Publikum (Off-Broadway), abseits des Erfolgs.

Das Studium finanzierte sie sich über Nebenjobs. Sie lebte immer bodenständig. Ohne Schulden. Eine Zeitlang arbeitete sie als Journalistin in Sibirien und in der russischen Metropole Sankt Petersburg. Gewalt gegen Frauen ist das zentrale Thema ihrer Aufführung. Es wühlt sie auf – es ist Teil ihrer Familiengeschichte. Sie weint oft in dem Stück.

Jetzt ist sie ein Star geworden. Sie lebt ihr eigenes Leben. Was sie macht, ist ihr eine Herzensangelegenheit: Die Frauenrechte zu stärken.

Wie du siehst: Ich gebe Geld für Entertainment aus. Auch für die Gesundheit, Sport, Reisen greife ich zuweilen tief in die Tasche. Heute genehmigte ich mir zum Beispiel eine Massage. Ich hatte schwere Gewichte im Fitnessstudie gestemmt. Da tat die schwedische Massage gut. Aber für Gegenstände, Plunder, Möbel, Autos, Elektronik, Mode gebe ich wenig Geld aus. Hier bin ich extrem sparsam… Ich hab kein Auto. Keinen TV. Keine Waschmaschine. (Ich gehe in einen Waschraum.) Ich kaufe meine Möbel gebraucht.

Wenn du Autorin und Schauspielerin Heidi Schreck siehst, merkst du sofort, dass ihre Karriere ihr Traum ist. Sie hat den Mut, ihr eigenes Leben zu leben. Sie macht, was ihr Spass macht. Sie spricht ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen über ihr Leben und ihre Familie.

Die australischen Sterbebegleiterin Bronnie Ware hat ein Buch darüber geschrieben, was Sterbende am meisten bereuen.

Palliativkrankenschwester Ware begleitete Menschen, die in den letzten drei bis zwölf Lebenswochen waren. Sie fragte sie regelmäßig nach ihrem Bedauern und hatte im Laufe der Zeit genug Material, um es zu einem Buch zusammenzufassen. Ein wesentlicher Kritikpunkt der Strebenden war:

Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, ein Leben zu führen, das mir selbst treu ist und nicht das Leben, das andere von mir erwarten.

Dies war eines der häufigsten selbstkritischen Punkte von allen. Wenn die Menschen erkennen, dass ihr Leben fast vorbei ist, und sie klar zurückblicken, ist es leicht zu erkennen, wie viele Träume unerfüllt geblieben sind. Die meisten Menschen hatten nicht einmal die Hälfte ihrer Träume erfüllt.

Wenn du dir den typischen Rentner ansiehst, geht der erst spät in den Ruhestand und hat dann vielleicht noch zehn Jahre, um zu reisen und die Welt zu sehen. Es bleibt zu wenig Zeit für die großen Ziele im Leben. Was die Sterbenden auch bereuen:

Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet.

Zu kurz kommt oft die Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen, der Lebenspartner.

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34 Kommentare
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steve
5 Jahre zuvor

@ tim kann ich zustimmen das Leben so leben, wie es für einem wichtig ist und sich wenig oder gar nicht um die Meinung anderer kümmern. Das Träume nicht erfüllt werden ist nicht nur schlimm, ich glaube viele reiche sind deshalb nicht mit ihren Leben zufrieden, weil sie keine Träume mehr haben. Ein echtes Problem ist es natürlich, wenn man eine Entscheidung trifft und da gegen seine innere Stimme handelt. Nur oft genug hört man sie nicht gut, was auch schon bedauerlich ist. Familie Freunde und Lebenspartner vernachlässigen ist immer traurig.

Michael
5 Jahre zuvor

Wir sollten und müssen, heute und grundsätzlich den Alten und den Kindern zuhören.

Die dazwischen sind in der Regel auf dem Holzweg.

Dennis
5 Jahre zuvor

„Ich wünschte ich hätte nicht so hart gearbeitet.“

Ein wichtiges Zitat. Ich habe in den letzten 10 Jahren keine Rücksicht auf mich, Freunde oder Beziehungen genommen. Durch mein Schichtsystem habe ich nur ein Wochenende im Monat frei. Dadurch habe ich vielen immer wieder eine Absage erteilt. Nun ist mein Freundeskreis sehr viel kleiner geworden und Beziehungen gingen den Bach herunter. Dummerweise handele ich erst jetzt. Ich gucke das ich meinen Urlaub nun so plane, dass ich meine Freunde nun wieder häufiger treffe.

Meine Ziele (überwiegend Reisen), habe ich aus finanziellen Gründen nach hinten geschoben. Eine Liste existiert zwar, diese wird nun aber erst abgearbeitet, wenn meine finanziellen Zwischenziele erreicht wurden. Das fällt mir aber relativ leicht, da ich mit Freunden jährlich einen Kurztrip mache und vor allem weil das Depot immer größer wird. Hier gilt allerdings, auf gehoben ist nicht aufgehoben. Spätestens in 5 Jahren will ich wieder Punkte auf meiner Liste streichen können.

ManniB
5 Jahre zuvor

Ich habe lange gebraucht, aber seit ein paar Jahren, lebe ich mein Leben.

Ich mache was ich will, und nicht was andere von mir erwarten.

Seitdem bin ich glücklich, zufrieden und vorallem ausgeglichen.

Bruno
5 Jahre zuvor

Finde das einen guten Ansatz, viele wissen aber auch nicht mal, was ihre wirklichen Träume sind. Auch da lassen wir uns gerne von anderen beeinflussen, ich war bis vor nicht allzu langer Zeit auch ein bisschen so und habe mir so eine Bucket List geschrieben und mich von anderen inspirieren lassen, die sah dann auch in etwa wie diese resp. ähnlich aus:

https://sunniestway.com/ziele-wuensche-und-traeume-meine-bucket-list/

Ich habe sie zwar noch, aber ich will sie höchstens noch als Inspiration und nicht als „todo“ list mit dem Ziel, am Lebensabend alles abgehakt zu haben, das wäre meines Erachtens fatal denn dann überträgt man die Leistungsgesellschaft auch noch ins Private.

Ich denke man ist auf dem Holzweg wenn man das absolute Glück anpeilt, es ist wie an der Börse resp. die Konjunktur, es geht rauf und runter, kein Glücklich- und Zufriedensein wenn auch nicht ab und zu ein Unglücklich- oder Unzufriedensein da ist. Das gibt doch Motivation wieder Dinge zu ändern und dann ist man umso glücklicher, wenn man diese Hürde erreicht hat.

Und auch hier ist meines Erachtens: Weniger ist häufiger mehr. Ich freue mich auf eine neue schöne Wanderung in einem unbekannten Gebiet, aber ich muss keine Weltrekorde brechen und z.B. jeden 4000er erklimmen. Wenn ich nach 5 Stunden keine Lust mehr habe und die Möglichkeit für einen Abbruch besteht, dann ist das in Ordnung. Früher hatte ich mich durchgequält bis zum umfallen.

Wolfgang
5 Jahre zuvor

Der heutige Beitrag berührt mich. Dieses Streben nach mehr hat für mich einen Deckel, da es wichtig ist den Zeitpunkt nicht zu verpassen, um auszusteigen.

Ich bin früh mit dem Tod konfrontiert worden, die Endlichkeit des Daseins hat mich zu oft begleitet.

Durch diesen Umstand habe ich mir nie viel aus Shopping gemacht, habe bewußt das Leben bisher genoßen, mich nicht groß an Problemen aufgehalten, sondern sie stets zeitnah gelöst. Ich brauche keine Grabenkämpfe in meinem Leben.

Geerbt habe ich 65,24 DM von meinem kleinen Bruder, damit früh gemerkt das Geld nebensächlich ist. Der Grund weshalb ich nie viel benötigt habe, rückblickend der Auslöser das ich nächstes Jahr mit 50 aufhören kann.

Um einen Tag mit Dennis noch mal Erleben zu können, würde ich jeden Cent hergeben. Erwische mich oft mit der Frage was aus ihm geworden wäre?

Das Arbeiten hat mir bis auf die letzten paar Jahre stets Spaß gemacht, es wurde umstrukturiert, die Arbeitsabläufe wurden monoton, es fühlt sich an wie nur noch dahin zu vegetieren und trotzdem bin ich ausgeglichen und Plane.

Meine Frau wird munter, der Tag beginnt, allen ein schönes Wochenende.

Gruß

Wolfgang

Ralf
5 Jahre zuvor

Der Sinn des Lebens?

Hängt wohl auch stark von der eigenen Sichtweise ab. Ob man an ein Leben nach dem natürlichen Tod glauben kann oder nicht. Ob alles purer Zufall ist wie z.B. der optimale Abstand der Erde zur Sonne. Der Temperaturbereich von ca. -.40°C bis +60°C. Oder ob es doch eine überirdische Kraft gibt. Muss jeder mit sich selbst ausmachen. Gott lässt sich nicht beweisen oder wiederlegen. Glaube eben.

„Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. (Bibel, Offenbarung 21)“

5 Jahre zuvor

@Wolfgang

Mein Beileid, dass du deinen Bruder so früh verloren hast. Ich kann nur erahnen, wie schlimm das sein muss. Hab selbst 2 tolle Brüder.

@Tim

Ich musste aus gesundheitlichen Gründen letztes Jahr mein Arbeitspensum reduzieren. Ich bin froh, dass mich mein Körper dazu gezwungen hat. Habe davor viele Überstunden gemacht, hielt mich für unersätzlich in meiner Firma. Aber letzten Endes machen wir Menschen uns selbst zu viel Stress. Wir könnten viel entspannter leben. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Die Menschheit vergiftet sich selbst. Die ganzen Chemikalien/Gifte machen Menschen krank. Die heutige Medizin macht es nicht besser, sondern manche werden dadurch noch kranker. Kopfschmerzen, Magenprobleme, Rückenschmerzen, Bluthochdruck, erhöhter Cholesterin, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, psychische Probleme.. vieles vermeidbar durch eine entspannte Lebensweise.

Sandra
5 Jahre zuvor

Ich halte finanzielle Freiheit für Unsinn, wenn sie darin besteht, weit vor dem normalen Renteneintritt keiner Arbeit mehr nachzugehen.

Ich bezweifle, dass Tim oder Thorsten wirklich glücklich sind. Sie gehen in die Natur und verbringen angeblich viel Zeit mit der Familie, bla, bla. Aber auch im Netz, um zu checken, was so los ist. Kann mann als Hausfrau auch machen. Es täte ihnen besser, nach einem neuen Job Ausschau zu halten, der sie möglicherweise ein wenig auf Trapp bringt. Nebenbei fällt auch Geld ab und man muss nicht ständig überlegen, ob das Depot ausreicht.

Hubertus
5 Jahre zuvor

Der Artikel fällt aus der Reihe.

Wie passt das denn mit dem Streben nach finanzieller Freiheit am besten mit 2. und 3. Job zusammen? In der Zeit bis man es dann geschafft hat (nie? 45-55?) werden die oben genannten Punkte schwierig bis unmöglich.

Lad
5 Jahre zuvor

Manchmal müssen die 20-40 jährigen keine Kinder haben und erst als Rentner reisen, sondern andersrum. Ich habe zuerst die Reisen erledigt. USA, Acapulco, Rio, Cuba, Dominica, Martinik, Guadalupe, St. Lucia, Cairo, Casablanca, Cape Town, Hongkong, Philippinen, Hawaii, Tahiti und manche Plätze in Europa, von Kanaren bis Norwegens Küste, von Moskau bis Santorini. Dumme Aktien hatte ich 1990, weitere dumme Aktien hatte ich 2000. Intelligente Aktien halte ich erst seit 2009. Ich wurde von Graham und Buffett nicht 1990, auch nicht 2000 belehrt, sondern erst 2004. Und als Rentner muss ich nicht mehr reisen, sondern mit 60 bekam ich mein erstes Kind Joe und mit 62 mein zweites Kind Bill. Obwohl ich als zweites Kind eine Laura wollte. Ich hoffe, in 7 Jahren erreichen meine Dividenden 12.000 € netto im Jahr. Ich will wegen Dividenden 25 oder 26 Dividenden-Blue-Chip-Aktien für immer halten. Was ich verkauft habe: Barclays, Citigroup, Telefonica, United Technologies. Nach dem großen Crash will ich günstig Microsoft kaufen, mit KUV < 3, KBV < 3, Dividende > 3%.

Felix
5 Jahre zuvor

@ Lad

Das ist ja wirklich im Vergleich zum Durchschnitt ein ungewöhnlicher Lebenslauf. Kleine Kinder aufziehen mit Ü60 ist sicher eine noch größere Herausforderung als mit Anfang 30. Wir haben 3 Kinder, was uns vom Verreisen mit ihnen nicht abgehalten hat. Nicht diese Fernreisen, das war vor 30 Jahren kaum bezahlbar, aber Europa mit Auto und Bahn.

Kinder bei ihrem Start ins Leben zu begleiten ist sehr schön, aber auch fordernd und z.T. nervig: erst Schule, dann Studium, dann erste Schritte im Berufsleben. Es ist auch entlastend im Alter, wenn man sieht wie die (nicht mehr kleinen) Kinder mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und selbstständig ihren Weg gehen, auch in finanzieller Hinsicht. Inzwischen sind alle drei auch Anleger geworden.

ghost
5 Jahre zuvor

@ wolfgang, mein Beileid!!!

 

 

@lad, nun wenn das wirklich wahr ist dann herzlichen Glückwunsch!!!!!

Finanzielle Freiheit ist bestimmt schön ;), die aus sil va. Die es mit mitte 30 erreichen, toll.

 

Aber ich denke mal die meisten werden nie frei sein..so wirklich weil sie immer abhängig bleiben was die Gesellschaft, Umfeld von ihnen denkt.

Einer Studie nach kauft jeder zweite in Deutschland einen Wagen wegen der Nachbarn…… jeder zweite ist völlig abhängug umd kaputt, darunter fallen auch die bestimmt, die schon finanziel frei sind, was nicht heissen soll das jeder es ist ;).

 

 

 

Mfg

Thorsten
5 Jahre zuvor

Wir sind nie wirklich frei. Wer wirklich frei ist, der ist verdammt einsam.

Ich befürchte manche verwechseln diese von der Werbung verbreitete „ich tu was ich will und verwirkliche mich selbst (und reise dann z.B wie wahnsinnig, ….wenn ich dann genug Geld habe)“ mit einer  Freiheit, die die sozialen Aspekte vor Ort miteinschließt.

Die Weltreise im VW-Bus als Ziel der finanziellen Freiheit oder heimatlos als Nerd irgendwo vor dem Laptop sitzen und T-shirts global verkaufen ? Das muss jeder selbst wissen. Vielleicht sind da manche dabei, die schon zu Hause nicht zurechtkamen und dann unbedingt auswandern wollten. Die Probleme reisen mit.

Chrissie
5 Jahre zuvor

Ich hatte dieses Wochenende einen Wakeup Call in Sachen Minimalismus.

Da ich das Gegenteil von einem Mietnomaden bin und als ich in meine jetzige Wohnung einzog auch noch dem Konsumrausch verfallen war, hab ich in die Wohnung sehr viel investiert und aus dem 80-er Jahre Status mit verkrusteten Elektrokochplatten etc erstmal was Bewohnbares gemacht. Letztens war nun der Vermieter hier weil etwas besprochen werden musste und war von dem Ist-Zustand wohl so begeistert dass er nun schlussfolgtere, für so eine schöne Wohnung müsste er mir leider die Miete erhöhen!!!

Nun überlege ich, mich nach etwas Neuem umzusehen, eines der größten Hindernisse sind die für viel Geld mit dem berühmten Plunder vollgestopften Schränke.

Sparsames Leben erleichtert also in vielerlei Hinsicht. Ich hätte das Geld für die Verschönerung der Wohnung gespart als auch das Geld für den Plunder in den Schränken.

Dann hätte ich mich nicht über den Vermieter aufgeregt, der mir jetzt quasi meine Investitionen in Rechnung stellen möchte, und ein Umzug wäre auch schneller erledigt.

Jetzt ist erstmal radikalausmisten angesagt.

Thorsten
5 Jahre zuvor

@Chrissie Ich habe vor 1,5 Jahre angefangen und bin damit noch nicht fertig (wird es nie), aber gerade am Anfang kann man tonnenweise Dinge rausschaffen.  Ich habe mit der Einkaufmethode gute Erfahrungen, kauf bei dir selbst ein ! Du nimmst eine große Kiste/Korb , damit gehst Du in deiner Wohnung ‚einkaufen‘ und tust die Dinge in die Kiste, die Du loswerden kannst/möchtest. Das kann eine komplett durchgesehene Schublade sein oder auch aus der ganzen Wohnnung kommen.  Am Anfang ist diese Kiste  schnell voll,  das Loswerden dauert länger Recyclingcontainer/Sozialkaufhaus, e*ay-Kleinanzeigen, Restmüll.  Wichtig scheint mir zu sein, die Dinge, die man loswerden möchte nicht da stehen zu lassen, wo sie gerade sind, sondern sie wirlich aus den Augen und aus dem Sinn zu schaffen, eben in die Kiste.  Manche Dinge gingen in wenigen Sekunden, andere dauern Wochen, Monate oder sogar ein Jahr, weil Entscheidungen eben nicht immer so eindeutig sind (bei mir war es z.B ein Musikinstrument das ein Jahr gedauert hat) wie uns die nette Dame aus Japan nahelegt. Beim der Einkaufmethode hast du keinen Chaos durch aus der Wohnung auf einen haufen geworfene Wäscheberge, kannst je nach Zeit immer ein bisschen was in die Kiste tun oder entsorgen gehen. Der Zeitaufwand ist insgesamt enorm, nicht unerschätzen. Viele , die 100% nachhaltig spenden und verkaufen  wollten, haben sich angesichts des Zeitaufwands am Ende doch zum teilweise recyclen oder wegwerfen entschlossen. Das Ganze soll ja auch ein bisschen  Spaß machen udn muss mit der Zeit neben dem Beruf passieren. Und das Einscannen  von Fotos kann auch  Wochen dauern….

5 Jahre zuvor

@Chrissie

Was ein dämlicher Vermieter. Was für Verschönerungen hast du denn vorgenommen? Manche Sachen kann man bei Auszug ja wieder rückgängig machen oder Geld dafür verlangen.

Ärgerliches Erlebnis. Trotzdem viel Erfolg beim Ausmisten. Sowas schadet nicht.

ghost
5 Jahre zuvor

Wuerde fast zum Anwalt gehen und Freunde als Zeugen nennen, dass ihr die Wohnung gemeinsam verschönert hattet, weil am Ende verklagt er dich, dass du seine schöne Wohnung ruiniert hast…….

Muss ja nicht passieren, aber wenn er schon die Möglichkeit sieht, nach dem die Wohnung verschönert wurde die Miete zu erhöhen, dann hat er bestimmt eine gewisse Erfahrung in solchen Sachen..

Mfg

Bruno
5 Jahre zuvor

„Und das Einscannen  von Fotos kann auch  Wochen dauern….“

Ich hatte mal eine ordentliche CD-Sammlung (für die jüngeren hier da hat man früher Musik draufgepackt :D). Ich habe diese dann alle mühselig digitalisiert und danach verkauft „en bloc“. Das hätte ich mir wirklich sparen können, ich meine die Digitalisierung, NIE habe ich danach etwas noch gehört und habe es dann später auch gelöscht. Klar bei privaten Fotos ist es etwas anders, aber auch da habe ich stark ausgemistet, es reicht von 100 Fotos die besten 2 rauszusuchen und den Rest kann man auch vernichten, man wird es eh nie mehr anschauen.

Aber vielleicht ticke ich da auch anders, Erinnerungen sind mir wichtiger als „Abbilder“, manchmal war die Realität ja gar nicht so toll wie man denkt, dann lieber die gute Erinnerung behalten.

„Die Weltreise im VW-Bus als Ziel der finanziellen Freiheit oder heimatlos als Nerd irgendwo vor dem Laptop sitzen und T-shirts global verkaufen ?“

Beides reisst mich nicht (mehr) aus den Socken, ich mag schon auch Reisen, aber der Drang möglichst alles auf der Welt zu sehen hatte ich früher auch mal, ich denke das wird einem so eingeimpft, aber es ist nicht so wichtig wie man denkt. Genau Probleme nimmt man mit, wer einfach weg geht aus Fluchtgründen, der wird in der Regel nicht das bekommen was er erwartet. Wer hingegen hier glücklich und zufrieden ist der hat auch gute Chancen das im Ausland zu bleiben.

Weltreise ist für mich kein Traum mehr, auf jeden Fall nicht so, wie das häufig abläuft, man ist 2 Tage hier dann wieder weiter und dann 3 Tage dort etc. ist ein riesen Stress und man hat danach zwar unendlich viele Eindrücke aber nichts richtig gesehen. Ich bevorzuge dann eher an einen Ort, und dort auch längere Zeit zu bleiben, lieber 5 Orte gut kennen inkl. Land & Leute als 1000 Orte mehr oder weniger nur aus dem Blickwinkel der Fotokamera, um danach auf Instagram anzugeben wo man überall war.

Nico Meier
5 Jahre zuvor

@Chrissie

Das ist traurig.

Ein befreundetes Päärchen hat kein Erspartes um ein Haus zu kaufen also habe sie eines gemietet. Der Garten wurde über Jahre nicht gepflegt und war verwildert. Die Kollegen haben sich zwei Jahre ins Zeug gelegt haben Maschinen gemietet und den Garten in 100en von Stunden in ein Paradies verwandelt. Ein Jahr später also nach 3 Jahren kam die Kündigung wegen Eigenbedarf. Töchterchen des Vermieters zieht ein. Die kleine Göre meinte bei der Abgabe des Objekts für ein Haus mit so schönen Garten wäre der Mietpreis ja viel zu günstig gewesen. Die Kollegen haben dann vom Vermieter immerhin die Miete für die Geräte für die sie Belege hatten rückerstattet.

Traurige Geschichte die mur zeigt man sollte nicht zu viel Zeit in gemietete Inmobilien stecken sondern besser selber eine kaufen.

Bruno
5 Jahre zuvor

@Chrissie @Nico Meier

Man sollte das ja nicht tun, aber es ruft in mir unweigerlich den Trieb der Vergeltung und Rache hervor, heisst es doch nicht oft in Mietverträgen dass man das Objekt bei Rückgabe im Ursprungszustand übergeben soll?

Also auf gehts, alles wieder rausreissen oder im Garten dann halt einen Bagger mieten und etwas die Sau rauslassen…

Darum empfehle ich wenn immer möglich etwas von einer professionellen grösseren Verwaltung zu mieten und nicht von privat, da hat man es dann halt oft mit komischen Käuzen zu tun und die Gefahr des Eigenbedarfabrufs wächst natürlich auch.  Oder aber man regelt dies SCHRIFTLICH mit dem Vermieter, BEVOR man solche Verschönerungen und Arbeiten auf sich nimmt, wer im Falle eine Rückgabe was wie vergütet etc.

Thorsten
5 Jahre zuvor

stimme vollkommen überien, vielleicht ist die VW-Bus-Nerd-Asuwanderungsmache auch eine Frage des Alters bzw. der Reife. Aber wer weiß, villeicht ende ich irgendwann als Dauerkreuzfahrerrentner auf einem Kreuzfahrtschiff , man weiß nicht was das Leben bringt (und das ist gut so ). haha.

Chrissie
5 Jahre zuvor

Vielen Dank für euren Zuspruch!

, ja, den Gedanken mit dem Ursprungszustand hatte ich auch :-) Aber vielleicht bekomme ich so vom Nachmieter wenigstens noch etwas für die Geräte und Einbauten, oder kann mit dem Vermieter diesbezüglich noch verhandeln. Von daher werde ich es doch schweren Herzens lassen. Du hast auf jeden Fall recht, ich hätte vorher abklären sollen wie das zu verrechnen ist.

@Ex-Studentin, ich hatte hauptsächlich in die Küche investiert aber auch in moderne Gardinenschienen etc. Da habe ich im wahrsten Sinne des Wortes Lehrgeld bezahlt.

@Nico Meier Dann ist das deinen Bekannten mit dem Garten ja so ähnlich gegangen. Schade, dass man auf diese Weise gutmütige Mieter auf den Boden der Tatsachen zurückbringt.

@Thorsten Ja, das Ausmisten wird bestimmt eine Weile dauern. Ich hatte schon vor ein paar Monaten angefangen und auch schon ein paar Sachen verkauft, aber es ist noch viel zu viel übrig. Vielleicht ist dieses Ereignis der Tritt in den Allerwertesten um damit endlich weiter zu kommen :-)

@ghost Ich habe zum Glück vom Urspungszustand Fotos gemacht und die Handwerkerrechnungen ja auch noch, falls es hart auf hart kommen sollte.

 

Der Umzug wird zwar auch Geld kosten, aber irgendwie geht es mir auch darum, dass ich mit Seelenfrieden in einer Wohnung leben kann. Außerdem hat der Vermieter mal so im Nebensatz fallen lassen, dass er vielleicht bald nicht mehr im großen Haus wohnen möchte. Eigenbedarfsnachtigall ich hör dich trappsen…

steve
5 Jahre zuvor

@ Chrissie

hast du deinen Vermieter darauf angesprochen, dass die Wohnung wegen dir in einen solchen Zustand ist. So ein schlechtes Gedächtnis gibt’s schon mal. Die Mieterhöhung mit einer falschen Begründung würde ich ablehnen. Gleichwertigen Ersatz zu finden ist momentan nicht leicht, wünsche dir Glück dabei, aber vielleicht musst du gar nicht.

TomG
5 Jahre zuvor

Hallo ihr lieben,

hab selber auf der Palliativstadion gearbeitet und kann es nur bestädigen was die gute Frau sagt. Viele Patienten haben zu mir gesagt „bitte machen sie nicht die selben Fehler und Opfern sie die Zeit nicht unnötig mit dem vielen Arbeiten“. Leider waren es meist Menschen die zwischen 50 und 60 Jahre Alt waren. Man konnte merken wie sie es bedauerden nicht mehr Zeit mit Ihrer Familien verbracht zu haben. Das hat mich komplett im Denken und Leben verändert. Deswegen arbeite ich jetzt auch weniger und verzichte gerne auf unwichtige Dinge wie Auto, Haus usw. man kann auch jetzt schon günstig Urlaub machen. Ich verreise oft… Halt mit dem Rad und Zelt. Die Kinder finden es auch toll.

@ liebe Sandra,

ich glaube schon, dass es einige gibt die mit diesem Leben Glücklich sind. Vllt. will Tim uns nur zeigen, dass es auch anders geht. Nicht jeder sucht sein Glück in Arbeit. Es soll auch Menschen geben die sich selber Aufgaben suchen und darin aufgehen. Ganz ohne Lohnarbeit. Aber das muss jeder selber herausfinden. Wenn du Glücklich bist mit deinem Leben und deiner Arbeit, dann freut mich das sehr und ich wünsche dir alles Gute.

Ralf
5 Jahre zuvor

„bitte machen sie nicht die selben Fehler und Opfern sie die Zeit nicht unnötig mit dem vielen Arbeiten“

So ist es. Und das gilt auch in jüngeren Jahren. Nicht jeder möchte erst mit 40, 50 oder gar 60 eigene Kinder haben.

Wer Kinder hat und Karriere machen möchte, zahlt häufig einen hohen Preis – besonders als Frau. Vereinbarkeit mit dem Job gibt es je nach Arbeitgeber und Branche schwierig bis gar nicht. Am ehesten noch im IT-Bereich (Homeoffice) oder öffentlichen Dienst.

„Gleichwertigen Ersatz zu finden ist momentan nicht leicht,…“

Es wird immer schwieriger. Wir suchen derzeit händeringend und es wird immer mehr alter Schrott angeboten oder die Preise sind völlig überzogen. Viel Glück dabei!

Sandra
5 Jahre zuvor

@TomG

Gemeint war „gar keine“ Arbeit, sofern man gesund ist. Stunden reduzieren ist sicherlich sinnvoll. Einfach mal was Neues wagen, wenn der Job öde ist. Torsten und Tim sind doch bestimmt noch jung und fit und werden gebraucht. Und wer seine Zeit ständig im Netz verbringt, ist ja wohl kaum wirklich naturverbunden, sondern eher nicht ausgelastet und verdaddelt den Tag.

Ich frag mich, ob glückliche Menschen überhaupt derart mitteilungsbedürftig sind. Die lesen eher anspruchsvolle Bücher und denken dann im Stillen viel darüber nach. Schreiben vielleicht selbst ein Buch. Oder verbringen Jahre lang wirklich in der Natur mit all den Widrigkeiten.

 

5 Jahre zuvor

@ Chrissie

Deine Veränderungen an der Wohnung hören sich bisher privat an. Die Küche nimmst Du bei Auszug mit. Die Gardinenstangen usw. doch auch. Falls Du bauliche Maßnahmen an der Wohnung unternommen hast ist es etwas anderes. Das sollte immer mit dem Eigentümer abgesprochen werden. Auch ein Abschlag usw. bei Auszug sollte besser vorher abgesprochen sein. Du weißt ja auch nicht was der Eigentümer noch vor hat. Vielleicht hast Du Fliesen im Bad getauscht und der Vermieter würde nach Auszug das Bad kernsanieren. In dem Fall wird er Dir dafür nichts bezahlen. Er hat auch nichts davon. Am besten alles besprechen. Ich würde keinen Mieter erlauben Fliesen zu tauschen. Das mache ich selbst. Wir haben einen allgemein verträglicheren besseren Geschmack und können sie auch wesentlich günstiger anbringen lassen. Vorab würden wir natürlich prüfen, was wir sonst machen wenn wir schon dran sind. Ich mag keinen Pfusch am Bau. Daher mache ich das lieber selbst.

Die Mieterhöhung hat mit dem Aussehen der Wohnung nicht viel zu tun. Solange Ihr keinen Heizkörper mit Handtuchhalter installiert habt, der eine höhere Punktzahl im Mietpreisspiegel geben könnte. Sie muss sie eh an den Mietpreisspiegel richten ausser bei energetischen Maßnahmen. Es kann natürlich sein, dass Du mit dem Aufhübschen erst das Potenzial der Wohnung für den Vermieter geweckt hast. Vielen fehlt hier einfach die Vorstellungskraft. Das war in dem Fall Pech.

Chrissie
5 Jahre zuvor

@steve

Ich vermute, den Unterschied müsste er noch wissen; vorher: pastellene Fliesen, ein ranziger freistehender Herd mit Elektrokochplatten und ein ebenso ranziger vergilbter halbhoher Kühlschrank und diverse Einbauten in verschiedenen Holzfarbtönen; nachher: hauptsächlich weiß mit etwas marmoriert, eingebauter Induktionsherd, eingebaute Geschirrspülmaschine und eingebaute Waschmaschine und frei stehende Edelstahl-Kühlgefrierkombi. Aber ich werde in jedem Fall eine Aufstellung über die gesamten Änderungen machen und mit ihm sprechen. Denn du hast Recht, des ganzen Umfangs ist er sich sicher nicht bewusst.

Meistens sind in unserer Gegend Küchen mit drin in einem Mietobjekt (mir wär lieber, das wäre nicht so, dann könnte man seine Wunschvorstellung besser realisieren), hier war auch eine drin, wenn man den Vorherstatus so nennen möchte. Von daher müsste ich dann was Ranziges wiederfinden um den vorherigen Stand wieder herzustellen und in der nächsten Wohnung wäre schon eine Küche drin, die ich dann nicht so ohne Weiteres austauschen könnte. Die Überklebung der Pastellfliesen etc (durch offizielle Firma, daher kein Pfusch am Bau) war mit dem Vermieter abgesprochen. Sinnvollerweise nicht, für wie lange man aufgrund der Investitionen keine Mieterhöhungen durchführt. Ein echter strategischer Fehler.

Die vergilbten breiten  Plastikgardinenschienen der Wohnung habe ich durch schmale weiße Metallschienen ersetzt. Sind aber eben Schienen, also für die Zimmer maßgenau zugeschnitten, und da vorher welche drin waren müsste ich auch welche drin lassen.

Was ich mitnehmen würde sind die EinTopf Deckenlampen die ich mitgebracht habe und der Badspiegel etc., also solche Sachen die vorher nicht vorhanden waren. Gegebenenfalls die freisthehende Kühlgefierkombi, falls die noch in die nächste eingerichtete Küche passt.

Was den Geschmack angeht, in der Hinsicht bin ich ganz entsetzlich eingebildet, da ich seit Teenagerzeiten Wohnzeitschriften lese und Einrichten mein Hobby ist. Hätte vielleicht lieber Architektur studieren sollen ;-)

 

Hier wird in letzter Zeit viel gebaut, von daher hoffe ich, dass da in absehbarer Zeit etwas zu finden sein wird, es kommt da ja nicht auf einen Monat an. In der Zwischenzeit kann ich noch viel ausmisten und Sachen verkaufen :-)

 

TomG
5 Jahre zuvor

@Sandra

Ich gebe dir Recht, wenn du sagst man soll was neues ausprobieren, wenn einem der Job keinen Spaß macht oder die Stunden zu reduzieren. Ich persönlich kann mir jetzt auch nicht vorstellen gar nicht mehr zu arbeiten. Dafür macht mir mein Beruf zu viel Spaß. Aber ich glaube nicht, dass Tim oder einige anderen ihre Zeit verschwenden. Sie liegen ja bestimmt nicht alle auf der Couch und schauen TV. Tim macht in meinen Augen ja was sinnvolles. Er schreibt einen Blog und gibt Denkanstöße. Letztendlich macht ein Buchautor auch nichts anderes. Also mich persönlich inspiriert er in vielen Sachen und darum geht es ja. Jeder darf (zum Glück) leben wie er möchte. Das ist auch eine Art von Vielfalt in einer Gesellschaft.

Wolfgang
5 Jahre zuvor

@ Ralf

Der Sinn des Lebens besteht darin, es nicht zu vergeuden.

@ Jenny @ Ghost

Das ist lieb von Euch, danke!

Auf des Funkens Spitzen blitzt der Rhythmus des Augenblicks. Erst aufgeflogen – verglüht er jetzt, das ist die Summe seines Glücks.

@ Sandra

Die finanzielle Freiheit ist kein Unsinn, wichtig ist zu Wissen wie man mit ihr umgeht. Hier sehe ich es wie TomG.

 

Gruß

Wolfgang

5 Jahre zuvor

Ich denke die Reihenfolge ist wichtig wenn es um die Frage geht, wie streben nach finanzieller Freiheit (im Zeifel reinhängen und mehr arbeiten) und bewußt leben (weniger machen, mehr Freizeit) zusammen passen.

 

Habe das vor knapp einem Jahr mal in einem Artikel aufgegriffen, dass der eigentliche Antrieb jedem sein persönlicher Traum sein sollte, also eben gerade nicht „nur“ finanzielle Freiheit. Und wenn man für den Traum (bei mir lange reisen) finaziell unabhängig sein sollte, dann lohnt sich etwas extra Engagement für eine gewisse Zeit.

 

Aber eben auch nicht ewig und man sollte schauen, dass man nicht alles aufschiebt und gesund bleibt. Dafür habe ich dann jetzt entschieden nur noch 90% zu arbeiten…ist halt ein Kompromiss ;-)

5 Jahre zuvor

@ Chrissie

Die alte Küche hast Du vermutlich entsorgt. Habt Ihr nichts abgesprochen? Bei Dingen, die drinnen bleiben musste Du am besten alles absprechen. Es muss wirklich nicht immer böse vom Vermieter sein, wenn er an der Veränderung nicht interessiert ist.

Ich würde nie Fliesen überkleben. Auch nicht gehen neue Austauschen oder drüber fliesen. Ich würde immer im voraus prüfen, ob ich noch Rohre oder Elektrik tauschen muss. Aufhübschen ohne die Substanz zu Berücksichtigen ist für mich Pfusch. Das macht ein Mieter natürlich nicht. Er darf ja auch nicht einfach Wände öffnen und etwas machen.

Falls der Vermieter mehrere Einheiten hat muss er auch genau begründen, warum er ausgerechnet Deine nutzen möchte.

Hier mal ein Beispiel von einer Besichtigung von mir. Ich habe ein 8 oder 10 Parteien Haus angesehen mit kleinen Einheiten. Es war grob von 1930 und hatte einen ordentlichen Sanierungsstau. Der war aber im Preis berücksichtigt. Also genau mein Zielobjekt. Der Eigentümer ist älter und hat die letzten Jahre weder die Miete erhöht noch irgendetwas repariert. Es gab lediglich 2-3 Mal im Keller einen Wasserschaden, der durch die Versicherung bezahlt wurde. Die gedruckten Rohre waren nicht zu übersehen. Bei der Besichtigung starte ich in Keller. Hier konnte ich bereits das Elend sehen. Somit war ich gedanklich auf den Austausch der Zu- und Ableitungen und Austausch der Elektrik in den Einheiten vorbereitet. Bei der Besichtigung von ein paar Einheiten habe ich mir speziell angesehen wie ich die Rohre am besten hochziehe. Das soll minimal Invasiv vonstatten gehen und auch in Stücken möglich sein.

In einer Einheit wohnte ein Handwerker, der sein Bad selbst renoviert hat. Ich sah scheinbar nicht extrem begeistert aus. Außerdem war ich noch Recht jung, daher kam er mit mir ins Gespräch. Ich habe ehrlich gesagt, dass er das Bad ja ganz gut gemacht hat, aber…

Ich habe gesagt, dass ich direkt die Rohre hochziehen würde usw. Das konnte er sehr gut nachvollziehen, so konnte er es nicht machen, da es nicht seine Wohnung ist. Es war im Prinzip ein komplett neues Bad mit neuer Sanitär. Für mich aber wertlos. Es war auch verbaut und entsprach nicht jedem Geschmack. Als Vermieter möchte ich ein klassisches zeitloses Bad. Ich möchte damit die nächsten 20 Jahre neue Mieter ohne Veränderungen gut ansprechen. Das geht nicht mit modischen oder speziellen Sachen.

Deine Küche ist auch so eine Sache. Du hast Induktion usw. Der Vermieter möchte einfach einen unproblematischen Mieter und eine gute Rendite erzielen. Eine Bulthaup Küche ist hier nicht ideal. Die nimmt zwar jeder Mieter gerne an. Bezahlt wird es aber nicht. Vielleicht möchte er auch eine Studenten WG. Da ist die alte Küche vermutlich ausreichend gewesen. Die neuen Elemente sind zwar schön, aber es wurde zu viel Geld für diese Vermietung verwendet. Es gibt viele Fälle warum Deine Änderungen nicht zu den Vorstellungen des Vermieters passen. Daher immer alles genau absprechen, was nicht raus soll.

Ein anderes Beispiel ist eine WG. Die wurde neu gegründet. Ich habe die Wohnung vorher saniert. Die Studenten wollten eine gute Küche einbauen und haben mich gefragt, ob ich sie dann übernehme. Ich habe ihnen gesagt, dass ich die Mietart beibehalten möchte und die Küche übernehme. Ich habe aber gesagt, dass es einen Abschlag je nach Nutzungsdauer gibt. Sie sollte dafür nicht zu teuer sein. Der Abschlag fällt so absolut auch weniger ins Gewicht. Sie haben so eine günstigere Küche gekauft. Die ist in Ordnung. Ich finde diese Vereinbarung fair. Ich habe ihnen gemäß Tims Blog empfohlen eine Ikea Küche zu kaufen. Oder gebraucht und anzupassen. Das geht bei Ikea auch Recht gut. Ich möchte mich nicht auf Kosten anderer bereichern, aber auch nicht zu viel Geld für unnötige Dinge auszugeben.

Chrissie
5 Jahre zuvor

Ja, die alten Geräte habe ich entsorgt. Das ganze eine Küche zu nennen war eine charmante Übertreibung von mir. Neben den 2 abgenutzen Geräten gab es eine Arbeitsplatte auf Stelzen und Vorhang davor und mit einem Spülbecken drin und das ein oder anderen Holzschränkchen. Ich habe damals den Vermieter gefragt, ob ich die Küche renovieren kann, inklusive Verkleidung der pastellfarbenen Fliesen mit der gleichen Platte aus der nun auch die neue Arbeitsfläche ist. Er war einverstanden und hat sich mit der Elektrik und den Rohren o.ä. gar nicht weiter beschäftigt. Das ist also in Absprache mit dem Vermieter geschehen, der somit Gelegenheit gehabt hätte, Einspruch zu erheben oder eigene Bedingungen vorzugeben oder sich das Ganze vorher noch einmal anzusehen ob dabei was zu beachten gewesen wäre.

Mit der „Küche“ im ursprünglichen Zustand würde er wahrscheinlich auch heute nicht mehr Miete bekommen, man muss erstmal einen Mieter mit so geringen Ansprüchen an Wohnqualität finden, oder eben einen der sie selber instand setzt. Die Wohnung lässt sich im jetzigen Zustand eindeutig besser/teurer vermieten.

Die Wohnung hat 2 ungleich große Zimmer, ist nur bedingt WG-tauglich.

Soweit ich weiß, hat er nur das eine Objekt.

Für ca. 100 € mehr Miete werden hier im Umfeld gerade etwa gleich große Wohnungen gebaut, aber die sind dann neu, mit neuer Küche, Fußbodenheizung, neuem Bad, bodentiefen Fenstern und besserer Isolierung etc.

Ich gebe dir aber auf jeden Fall Recht, man hätte deutlich mehr der finanziellen Aspekte vorher abklären müssen. Das war eindeutig mein Fehler. Nachdem ich ausgabentechnisch inzwischen ja aber auch sowieso auf den Pfad der Tugend gekommen bin, würde ich nun heute nicht mehr so viel Geld in eine Wohnung stecken, die mir gar nicht gehört.

Leider war ich damals noch nicht soweit und für Wohnraumgestaltung habe ich schon immer viel zu gerne Geld ausgegeben.

Zum Glück und nicht zuletzt dank des Blogs hier ist das ja inzwischen anders geworden.

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