Börse zittert: Die Angst vor einem Crash nimmt zu

Immer mehr Experten warnen vor einer KI-Blase, die bald platzen kann. Unter den mahnenden Stimmen sind JPMorgan Chase und Goldman Sachs. Und viele Hedgefonds machen sich Sorgen angesichts der Euphorie und den verrückten Rekordständen an den Börsen.

Die jüngsten Kursschwankungen deuten auf die zunehmende Angst hin. Einige Anleger sehen darin aber lediglich einen kleinen Ausrutscher, während andere ein Vorzeichen für Schlimmeres erkennen. Niemand weiß wirklich, wohin die Reise gehen wird.

Es ist ein Wechselbad der Gefühle zwischen Euphorie und Angst

Am Freitag fiel der S&P 500 zunächst, erholte sich dann aber etwas. Am Donnerstag kam es zu einem deutlichen Rückgang. Dennoch notiert der Index weiterhin nahe seiner Rekordhochs. Es ist ein Wechselbad der Gefühle: zwischen Optimismus und Besorgnis.

Angesichts der hohen Bewertungen und potenzieller Markteinbrüche bestrafen Investoren Aktien, die die Gewinnerwartungen verfehlen, gnadenlos. Schau dir nur an, wie brutal mein Gebrauchtwagenhändler Carmax nach schwachen Quartalszahlen abgestürzt (minus 25%) ist. Es ist ein Zeichen, dass die Nerven blank liegen. Auch ist der Anstieg des Goldpreises ein Anzeichen für die neue Besorgnis.

Es ist ein bipolares Umfeld. Einerseits wollen die Anleger die Chancen nicht verpassen (FOMO). Andererseits haben sie Angst vor Kursverlusten. Was brisant ist: Durch die KI müssen Hunderte von Milliarden Dollar investiert werden in Rechenzentren, Chips, Personal, Energie…

Manch einer sieht einen „KI-Crash“ an der Börse bevorstehen, bei dem vor allem Tech-Aktien stark fallen können, weil die enormen Investitionen nicht finanzierbar seien. Das würde sich ähnlich wie frühere Branchenblasen auswirken. Etwa die Dotcom-Krise im März 2000 oder Finanzkrise 2008. Die Märkte reagieren oft übertrieben. Und Panikverkäufe verursachen kurzfristig heftige Verluste. Aber: Solche Crashs sind meist nicht das Ende der Technologie, sondern eine Neubewertung der Erwartungen. Und bislang haben sich die Börsen immer wieder von Krisen erholt und neue Rekordhochs ausgebildet.

Nächste Woche kommen einige wichtige Quartalsberichte raus. Der Chipkonzern Nvidia, Vorreiter des KI-Booms, veröffentlicht seine Zahlen. Zeitgleich kommen die Einzelhändler Walmart und Target mit ihren Berichten. Beide gelten als Indikatoren für einkommensschwächere Verbraucher, die unter der Wirtschaftslage (Inflation, Zölle, Konjunkturabkühlung, Stellenabbauprogramme, Regierungsschließung) leiden. Meine Target-Aktie ist brutal abgestürzt, ich bleibe jedoch dabei.

Was passiert bei einem KI-Crash?

  • Tech-Aktien fallen stark: Besonders Unternehmen, die aktuell mit KI-Hype bewertet sind, könnten massiv verlieren.
  • Breite Marktfolgen: Indizes wie NASDAQ oder S&P 500 würden leiden, da Techaktien einen großen Anteil haben. Stichwort sind die magnificent Seven, die glorreichen Sieben.
  • Rotation in andere Sektoren: Kapital kann dann in defensivere Branchen fließen (Gesundheit, Versorger, Basiskonsum).
  • Langfristige Chancen: Nach Übertreibungen nach unten entstehen Einstiegsmöglichkeiten für Qualitätsunternehmen mit soliden Fundamentaldaten.

Meine Vermögensstrategie: Cash + Dividenden + Aktien

Wie habe ich mich abgesichert. Mein 3,8-Millionen-Dollar-Depot ist ziemlich breit gestreut. Allerdings macht Netflix 21% des Depots aus, insofern ist das ein Schwergewicht, von dem ich abhängig bin. Daneben haben ich viele langweilige Branchen wie Öl, Banking, Konsumgüter. Ich habe über 850.000 Dollar im Tagesgeld geparkt. Ich erhalte außerdem jedes Jahr Dividenden in Höhe von über 50.000 Dollar, was mir genug Geld zum Leben gibt. Außerdem habe ich eine Wohnung vermietet und erhalte Mieteinnahmen. Daneben habe ich mehrere Auftraggeber als Journalist. Insofern mache ich mir keine großen Sorgen vor einer Korrektur oder gar einem Crash. Zumal ich momentan keinerlei Schulden habe.

Das sind die Dividenden, die ich im Jahr erhalte:

Das ist mein Cashbestand:

Das ist mein Barmittelbestand: 862.000 Dollar. Das Geld stammt aus meinem Wohnungsverkauf nahe der Wall Street. Zur Zeit suche ich eine neue Wohnung in Manhattan.

Mein Depot hat die wichtigen Indizes deutlich übertroffen

Mein Depot hat in den vergangenen 2 Jahren die Benchmark stark abgehängt. Ich liege deutlich vor dem S&P 500 und anderen Indizes. Pro Monat gebe ich im Schnitt 600 Dollar in mein Depot. Du siehst links, dass ich als Journalist keine Rekordsummen verdienen, sondern nur ein normales Gehalt. Die Grafiken und Daten sind von meinem Broker Charles Schwab:

Wie kannst du dich vor einer Korrektur/Crash absichern

  • Diversifikation: Nicht nur Tech halten – auch andere Sektoren und Regionen beimischen. Ich habe viele Aktien aus den USA und Deutschland, aber auch chinesische Werte und einen Welt-ETF (ohne USA).
  • Defensive Werte: Unternehmen mit stabilen Cashflows (z. B. Konglomerate, Pharma, Lebensmittel, Energie) als Gegengewicht. Hier habe ich zum Beispiel P&G, J&J, Kraft-Heinz, Campbell, Frosta, Berkshire Hathaway oder die Hühnerfarm Cal-Maine.
  • Cash-Reserve: Liquidität bereithalten, um im Crash günstig nachzukaufen. Schulden meiden.
  • Qualität statt Hype: Firmen mit echten Gewinnen und solider Bilanz überstehen Krisen besser als reine Wachstumsstorys.
  • Langfristiger Horizont: Crashs sind schmerzhaft, aber wer nicht panisch verkauft, profitiert oft von der Erholung.
  • Absicherung: Je nach Risikoprofil können ETFs auf defensive Indizes oder sogar Put-Optionen als Hedge sinnvoll sein. Auf Put-Optionen, Zertifikate oder sonstige Finanzprodukte verzichte ich allerdings. Mein Depot besteht nur aus Aktien und ETFs. Auch habe ich keine Anleihen.

Beispielhafte Depot-Balance

AnteilSektor/StrategieZweck
40%Globale Aktien-ETFs (breit gestreut)Basis, weniger Klumpenrisiko
20%Defensive Branchen (Gesundheit, Basiskonsum)Stabilität
20%Tech/Innovation (reduziert)Wachstumschance, aber Risiko
10%Rohstoffe/GoldInflations- und Krisenschutz
10%CashFlexibilität für Nachkäufe

Wichtig für dich ist zu wissen: Es gibt keine „eine“ richtige Strategie – es hängt von deinem Risikoprofil, Anlagehorizont und Liquiditätsbedarf ab. Viele Wege führen nach Rom.

Jetzt stehen besonders KI-Tech-Werte wie NVIDIA, Microsoft, Alphabet (Google), Meta und AMD im Zentrum des aktuellen KI-Hypes. Diese Aktien können bei einem „KI-Crash“ überdurchschnittlich stark sinken, da ihre Bewertungen von KI-Erwartungen abhängen. Erstaunlicherweise hat Warren Buffett bzw. sein Investmentmanager eine neue große Postion in Alphabet (Google) aufgebaut, wie am Samstag bekannt wurde.

Beispiele aktueller KI-Schwergewichte

Hier ein Überblick über einige der wichtigsten Titel und ihre aktuellen Kurse:

UnternehmenSymbolKurs (USD)Veränderung 5 JahreKI-Bezug
MicrosoftMSFT510,18+136%Treiber durch Azure-Cloud & OpenAI-Partnerschaft
NVIDIANVDA190,17+1.330%Marktführer für KI-Chips & GPUs
Alphabet (Google)GOOGL276,41+211%KI-Modelle wie Gemini, Cloud-KI
Meta PlatformsMETA609,46+120%KI für Werbung, Metaverse & LLMs
AMDAMD246,81+203%Konkurrenz zu NVIDIA im KI-Chipmarkt

Warum diese Werte besonders absturzgefährdet wären

  • Hohe Bewertungen: Viele dieser Aktien sind stark gestiegen, weil Investoren massives Wachstum durch KI erwarten. Besonders stark mit 1.330% ist NVIDIA in den vergangenen 5 Jahren gestiegen (siehe Tabelle oben).
  • Klumpenrisiko: KI ist aktuell der Haupttreiber – fällt die Euphorie, fehlt die Bewertungsstütze.
  • Abhängigkeit von Investitionen: Firmen wie NVIDIA und AMD leben von KI-Infrastruktur-Ausgaben. Wenn diese zurückgehen, brechen Umsätze ein.
  • Psychologie: Anleger neigen dazu, überhitzte Sektoren besonders schnell zu verkaufen, sobald Zweifel aufkommen.

Strategische Überlegung für dein Depot

  • Reduzieren von Klumpenrisiken: Tech-Anteil nicht zu groß werden lassen. Ich lasse jedoch mein Depot wie es ist. Ich mache „extremes Buy and Hold“. Denn jede Umschichtung ist mit Kosten und womöglich Steuern verbunden.
  • Breite Streuung: Globale ETFs oder defensive Branchen als Gegengewicht. Ich habe kleine Positionen in ETFs aufgebaut und stocke diese auf.
  • Cash-Polster: Um im Crash günstig nachkaufen können.
  • Langfristige Perspektive: KI bleibt ein Megatrend – ein Crash wäre eher eine Bereinigung als ein Ende.

Fazit: Wenn ein KI-Crash kommt, wären vermutlich vor allem NVIDIA, Microsoft, Alphabet, Meta und AMD sowie Palantir die ersten Leidtragenden. Ich sitze jede Krise aus. Ich behalte alle meine Microsoft-, Alphabet-, Meta-Aktien. Abwarten ist das Zauberwort für so ein Szenario. Ich lass mich nicht verrückt machen. „Buy and Hold extrem“ ist meine Strategie.

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2 Kommentare
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Hans
2 Stunden zuvor

Denkst du das es schlau ist 800K im Tagesgeld zu lassen? Keine Angst das die Bank pleite gehen könnte?

StefanG67
1 Stunde zuvor
Antwort auf  Hans

Ich habe es so verstanden, dass Tim von den 800k seine neue Wohnung bezahlen wird. Von daher sollte die Summe nicht all zu lange auf dem Konto liegen.

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