Sie war verschuldet, hatte kein Geld und änderte ihr Leben

In der amerikanischen FIRE-Gemeinschaft entdecke ich viele imposante Geschichten. Etwa über eine 46-jährige aus New York, die vor zehn Jahren Schulden angehäuft hatte und begann, ihr Leben zu ändern. „Ich war eine Person, die schreckliche finanzielle Entscheidungen getroffen hat, bis ich 36 Jahre alt war und endlich meinen Scheiß in den Griff bekam. Als ich den Tiefpunkt erreichte, war ich 36 Jahre alt und hatte etwa 176.000 Dollar Schulden. Kein Vermögen. Keine Ersparnisse. Kein Ruhestandsdepot. Gar nichts.“ Weiter schreibt sie:

„Ich erinnere mich an den Tag, an dem mir klar wurde, wie schlimm es war. Ich beschloss, das Problem zu beheben. Nach vielen Tränen erstellte ich eine Tabelle, um alle meine Schulden zu sehen. Ich erstellte einen Plan, um mich zu befreien.“

Heute hat sie 248.000 Dollar Nettovermögen

Zehn Jahre später ist sie nun schuldenfrei. Ihr Nettovermögen beläuft sich auf 248.000 Dollar. Konkret setzt sich ihr Vermögen so zusammen:

  • 110.000 Dollar sind in Indexfonds
  • 18.000 Dollar in einem Rentendepot nach dem Modell des Roth IRAs
  • 100.000 Dollar sind in einem 401k-Depot für die Rente
  • Liquides Sparkonto im Wert von 20.000 Dollar (mit 4,0 % effektivem Jahreszins)

Sie gibt zu, dass ihr Vermögen nicht sonderlich hoch ist. Doch gemessen an der einstigen hohen Verschuldung ist das, was sie in zehn Jahren erreicht hat, enorm. „Ich bin verdammt stolz darauf.“

Bis zu ihrem 50. Lebensjahr peilt sie 500.000 Dollar Vermögen an. „Sobald ich dieses Ziel erreicht habe, denke ich über zwei Optionen nach:“

  • Ich ziehen ins Ausland, arbeiten aus der Ferne und miete jeweils für einen Monat kleine Wohnungen in verschiedenen Städten. „Slow Travel“, das ist einer meiner Träume.
  • Weitere 5 Jahre arbeiten und mit 55 Jahren vollständig FI/RE (frei) sein

Nicht jeder ist jung und wohlhabend. Einige von uns haben in jungen Jahren schlechte Entscheidungen getroffen, aber das bedeutet nicht, dass wir keine Fortschritte machen können.

Sie verdient mittlerweile ein gutes sechsstelliges Gehalt im Jahr

Vor 10 Jahren erhielt sie ein Gehalt von etwa 38.000 Dollar im Jahr. Dann beschloss sie, für etwa 52.000 Dollar als Verwaltungsassistentin bei einer großen Firma über eine Zeitarbeitsfirma zu arbeiten. „Ich habe diesen Job ein paar Jahre lang ausgeübt. Ich war darauf konzentriert, meine Karriere schnell voranzutreiben. Dann bin ich in bessere Positionen aufgestiegen. Jetzt verdiene ich ein gesundes sechsstelliges Gehalt und arbeite immer noch nebenbei, um ein zusätzliches Einkommen zu erhalten. Ich habe immer im selben Ein-Zimmer-Apartment in New York gelebt. Ich bin Single, habe keine Kinder. Jeder einzelne Schritt meiner Reise war schwierig, aber es hat sich gelohnt. Niemand hat mir etwas gegeben. Ich bin der Held meiner eigenen Geschichte.“

Sie arbeitet nebenher als Innenraum-Ausstatterin. Sie läuft zur Arbeit, und spart so Geld und Zeit. Ihr Gehalt sei höher aufgrund des Standorts New York. Ihre Miet-Wohnung ist klein und hat einen Mietpreisdeckel.

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Trudi
1 Jahr zuvor

Sehr motivierende Story, gefällt mir gut! Von einem Minus von 176 K auf ein Plus von 248 K innerhalb von 10 Jahren hätte ich mir jetzt nicht zugetraut, Aber das zeigt schön, was alles mit einer geänderten Einstellung und dann natürlich auch einer konsequenten Umsetzung möglich ist! Bewundernswert.

Gurki
1 Jahr zuvor

Also entweder ist das eine Geschichte aus dem Paulanergarten, oder die Steuern und Gehälter in den USA sind exorbitant besser als in good old Germoney.
In 10 Jahren 424.000 Dollar inkl. 176k Schulden (also im gesamten dann die 248k Plus) aufbauen. Mit in den ersten Jahren „nur“ 38-52k. Dollar. Na ich weiß ja nicht so recht.

Phil HR
1 Jahr zuvor
Reply to  Tim Schäfer

Also ich habe in den letzten 10 Jahre mehr Vermögen gemacht und ich verdiene nicht übermäßig gut. Etwas mehr als der Durchschnitt, aber grosse Sprünge können wir nicht machen. Wir sind sparsam, aber nicht knausrig. Arbeiten viel und schauen, wo man noch sparen kann. Der Rest macht der Zinses Zins.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Gurki

Selbstverständlich sind die Löhne und die Steuern deutlich besser als in Deutschland. Als Traktorfahrer verdienst du netto soviel wie ein Abteilungsleiter in Deutschland.
Glaubst du nicht ? Doch !

Daniel
1 Jahr zuvor

Rein von der Story her müsste dass dann ja in den letzten 3-4 Jahren schon ein Gehalt im Bereich 200.000$ oder mehr gewesen sein. Anders ist nicht zu erklären woher die fast halbe Million Dollar in den 10 Jahren entstanden sein sollen.

Das mag für das persönliche Einzelschicksal ja ganz gut geklappt haben. Hierzulande ist ein 80.000€ Job aber schon sehr gut bezahlt und wir nicht grade wie ein Einsiedler lebt dem bleiben vielleicht nach Steuer 50.000€ und davon zieht man dann alle Lebenshaltungskosten ab. Wenn dann noch 25-30.000€ übrigbleiben ist man schon ein echt guter Sparer. Da bräuchte man aber auch schon 5-6 Jahre um überhaupt die Schulden abzubauen. Wie gesagt bei perfekter Ausgangslage. Bei den meisten wird es eher ein ständiges Leben mit den Schulden bleiben oder man schafft es so langsam gegen Ende wieder auf PLUS/MINUS Null zu kommen.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Daniel

Das ist ein US Beispiel. Die Schuldenhöhe hat vielleicht auch etwas mit einem Studienkredit zu tun. Studieren ist in den USA verhältnismäßig teuer. Aus dem Grund ist das Gehalt vielleicht auch entsprechend hoch im Vergleich zu Deutschland.
Zusätzlich hat die Frau 118k€ der Summe in Roth, 401k eingezahlt. Das kann man meinem Kenntnisstand nach zu 100% aus dem Brutto durchführen und der Arbeitgeber zahlt hier oft auch einen guten Teil dazu.

Learnings aus Deutschland:

1. Wenn man anfängt etwas zu ändern wird sich nach 10 Jahren viel bewegt haben.
2. Die Altersvorsorgeprodukte in den USA sind zumindest für gute Verdient Beneidenswert. Vielleicht bekommen wir noch etwas mehr zu unserem Freibetrag.
3. Geoarbitrage ist eine Möglichkeit aus Deutschland mehr zu verdienen. In den USA kann man beispielsweise als Softwareentwickler deutlich mehr als in Deutschland verdienen. Wenn das für eine Dekade mit übersichtlichem Wohnraum gepaart wird, so würde man in einem verhältnismäßig kurzem Zeitraum ein sehr gutes Vermögen aufgebauen.

Gurki
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

Und hier in Germoney bin ich als Softwareentwickler mit 80k schon ein ziemlich guter Gutverdiener. Dabei ist das gar nicht so viel, nämlich gerade mal knapp 4000€ netto. Eigentlich ziemlich ernüchternd.

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  Gurki

@ Gurki

Du bist doch schon eine ganze Weile hier im Forum. Ich gehe davon aus, dass sich bei Dir das Vermögen ganz ordentlich verbessert hat, seid Du hier mitliest und schreibst.

Bei XING bekomme ich aktuell Angebote ab 80k€ bis 110k€ als Senior/Lead Entwickler. Dazu gibt es knapp 40 Tage Urlaub und andere sehr gute Benefits wie Workation, Home-Office usw. Natürlich nicht alles zusammen in einem Angebot.

Außerdem gibt es bei der Betrachtung des Vermögens oft noch einen Partner im Haushalt. Da könnten die Ausgaben im Vergleich zu den Einnahmen zumindest in der DINK Phase entsprechend gering sein.

Außerdem haben wir in Der Regel, wenn überhaupt, nur mäßige Studienkredite abzuzahlen. Somit kann Vermögen deutlich schneller aufgebaut werden und hier gilt Time in the market auf lange Sicht…

Ich bin selbst ungefähr 15 Jahre im Berufsleben. Wenn ich mein Vermögen durch die Anzahl der Berufsjahre teile, kommt eine unplausible Summe über dem Bruttogehalt heraus. Damit kann man allerdings nicht den Zinseszins überblicken noch andere Dinge wie Eigenleistung. Ich habe beispielsweise viel Eigenleistung in die Renovierung eines 3 Fam Hauses in bester Lage investiert. Dies hat mit der Entwicklung des Marktes über den Daumen zu einer Verdopplung des Wertes geführt. Dazu kommt noch ein Faktor 5 Hebel zumindest zum Start. Sicherlich möchte ich mit der Wertschöpfung durch Eigenleistung nicht 10 weitere Objekte entwickeln. Aber mit dem einen bin ich schon sehr zufrieden.

Wir haben aber ähnlich wie Tim den größten Abschnitt unseres Lebens auf verhältnismäßig kleiner Fläche gelebt. Das ist ein weiterer Hebel für eine hohe Sparquote. Über den Daumen beträgt meine Sparquote 60% seit ihrer Aufzeichnunge. Dank diesem Forum habe ich überhaupt erst mit einem Haushaltsbuch angefangen. Ansonsten hätte ich vermutlich gute noch keinen richtigen Überblick.

Meine Frau und ich haben durch Jobwechsel/Branchenwechsel das Gehalt sehr stark steigern können. Bei mir gab es eine sehr hohe Abfindung. Bei meiner Frau hat sich das Gehalt mehr als verdoppelt und ist heute sogar über meinem angekommen. Einfach ist so ein Wechsel allerdings nicht.

Lejero
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

Das habt ihr beide auch wirklich super gemacht, konnte man ja auch hier im Forum (mit)lesen. Das ist genau der Geist den Tim und viele andere predigen, raus aus der Komfortzone, den Arsch zusammenkneifen und dann geht auch was wir ihr eindrucksvoll bewiesen habt. Chapeau!

Cepha
1 Jahr zuvor
Reply to  Kiev

Survivorship bias.

Klar, Immobilie auf Pump mit viel Eigenleistung (auch das ist Arbeit) zum bestmöglichen Zeitpunkt vor 15 Jahren. Ist aber heute nicht wiederholbar.

Genauso wie 10.000 BTC zu je 1€ zu kaufen und zu behalten oder 5 Euro auf 6 Richtige + Superzahl.

Nuvolina
1 Jahr zuvor

Das sind nette Geschichten zum motivieren, aber leider die seltenen Ausnahmen.
Die Realität ist eine andere.

Lejero
1 Jahr zuvor
Reply to  Nuvolina

Wie sieht denn die Realität aus?

Cepha
1 Jahr zuvor
Reply to  Lejero

Realitisch haben die meisten Angestellten hier wohl ein Nettogehalt von 30.000 bis 50.000 Euro pro Jahr und Person. Die vielen, die weniger verdienen können bei dem Spiel eh nicht mitmachen, die, die mehr verdienen gehören in D schon zu den Top 1% Verdienern und sind die Ausnahme, nicht der Normalfall.
Da kannst du jetzt die (über)durchschnittliche Sparquote von 5.000€/Jahr halt auf 10.000€ oder gar 20.000€ pro Jahr puschen und Dich gut fühlen. Das reicht ja definitiv aus für ein Leben ohne Geldsorgen und Altersarmut, wenn man’s jahrzehntelang durchzieht. Sogar der große Lebens- und Konsumtraum Immobilie der meisten ist drin, dann ist das Geld halt wieder weg. Aber finanziell frei bist Du da mit 60. Und ich zumindest erkennne nicht den Sinn, wie es mein Leben verbessert, wenn ich dafür mit 40 am Wochenende noch für 500 Euro Regale einräume und irgendwelche Kurse besuche oder mich auf der Karriereleiter abkämpfe für die nächste Gehaltsstufe oder noch das letzte Sparpotenzial hebe, um dann statt 20.000 Euro 21.000 Euro im Jahr in den ETF zu packen.

GastUser
1 Jahr zuvor

Natürlich ist dieser Bericht nicht 1zu1 auf Deutschland anzuwenden, jedoch kann ist es auch in Deutschland möglich ein kleines Vermögen aufzubauen.
Ich selbst bin 36 und stamme aus einer klassichen Arbeiterfamilie (Aussiedler) und habe es in erster Line durch Immobilien in knapp 13 Berufsjahren geschafft ein EFH (Neubau 2016, fast abbezahlt) ein Depot von fast 200k und 2 Eigentumswohnungen (finanziert), die jedoch einen Überschuss (nach Abzug von Zins + Tilgung) von 300 Euro monatlich erwirtschaften. Mit einer einfachen Ausbildung (IT Bereich) habe ich durch 3 Berufswechsel mittlerweile ein fast 6 stelliges Jahresgehalt. Bin Verheiratet und habe 2 Kinder, natürlich arbeitet in dem Fall meine Frau auch (30h Woche).
Natürlich fällt nicht alles vom Himmel, und gerade in den ersten Jahren muss man eben viel Arbeiten und durchaus auf Dinge verzichten. Ich habe immer (und tue es immer noch) oft freiwillig Wochenendarbeit übernommen und auch Rufbereitschaften. bin bis ich 31 war ausschließlich Zug gefahren und war bisher auch nicht im Urlaub außerhalb von Europa. Bei den Immobilien, die ich besitze habe ich vieles selbst gemacht und da gingen schon viele Wochenenden und Feierabende drauf. Aber von nichts kommt nichts.

Ich empfehle jedem, der noch zu hause lebt und halbwegs handwerklich begabt ist, niemals in Miete zu ziehen, sondern für das Ausziehen direkt eine Immobilie zu kaufen. Natürlich nicht die erstbeste, da muss man schon die Augen offen halten und verhandeln. Habe das damals selbst mit 23 Jahren gemacht und 7 Jahre später einen Gewinn von über 100k gemacht (Eigentumswohnung). Natürlich waren die Preise „damals“ besser, aber ich habe einen Zins von 4,8 gehabt bei einem Nettogehalt von 1700 Euro.

Nuvolina
1 Jahr zuvor
Reply to  GastUser

@GastUser

Mit 36! Und Familie! Bravo, das nenne ich eine erfolgreiche Geschichte, viel spannender als die von der Schuldendame oben.
Weiter so, viel Glück!

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  GastUser

@ Gastuser

Vielleicht bist Du ab jetzt öfter hier zu Gast. Du kannst bestimmt bei einigen Themen beitragen.

Mit 36 Jahren und zwei Kindern würde ich den Nahverkehr prüfen. In der Regel lassen sich die meisten Distanzen mit dem Randonneur in einer ähnlichen Zeit wie dem ÖPNV durchführen. Es gibt neben den geringeren Kosten in der Hauptsache einen kostenlosen Trainingseffekt, den man in der Freizeit kaum aufholen kann. Ich fahre eine knappe Stunde einfache Strecke. Für Joggen oder ausgedehnte Radtouren habe ich durch die Familie leider keine Zeit übrig. Da ich allerdings dreimal in der Woche ins Büro fahre, habe ich eine sehr solide Basis.

Eckhard
1 Jahr zuvor

Diese Geschichten lesen sich natürlich gut. Aber man fragt sich schon wie dies konkret funktioniert. Kenne auch Menschen in Deutschland, die sich finanziell komplett neu ausgerichtet haben, Schulden abgebaut haben…aber in diesem Fall klingt es für eine Dekade schon sehr erstaunlich.
Trotzdem lese ich solche Storys und mag diesen Blog.
Für mich ist es daher interssanter, die Entwicklung von Nikos auf diesem Blog zu verfolgen. Klingt für mich alles nachvollziehbarer und normaler….
Aber ist ja Geschmacksache.
Auf jeden Fall Danke für den Bericht und den Blog Tim.

Eckhard
1 Jahr zuvor
Reply to  Eckhard
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