Rentenreform in Berlin ist auf dem Weg: Die Lindner-Depots werden ein Erfolg

Endlich passiert was, es war bitter nötig: Die Bundesregierung bringt nach der Riester Rente ein neues Konzept heraus, es wird das Lindner-Depot genannt. So soll das ETF- und Aktiensparen für die Rente gefördert werden. Für 3.000 Euro Sparbeitrag im Jahr gibt es 600 Euro Zuschuss. Grundsätzlich begrüße ich das als Aktienfan, was Christian Lindner und die Koalition vorbereiten. Leider ist der Effekt vermutlich begrenzt. Es wird hoffentlich kein neues Bürokratie- und Gebührenmonster wie die Riester Rente, die sich nur in Ausnahmefällen (geringes Einkommen, mehrere Kinder) lohnt.

Die Lebensstandardsicherung im Alter nehmen meine Follower ernst. Sie sichern sich mit Aktien, ETFs, eventuell mit Immobilien, ab. Und sie haben passive Einkommensquellen wie Dividenden, Zinserträge oder Mieteinnahmen. Wer nur auf die gesetzliche Rente setzt, wird womöglich in der Armut enden. Es sind jedenfalls ergänzende zusätzliche Bausteine für das Alter nötig. Das ist klar.

Lindner-Depots locken mit Steuerbefreiung und Boni vom Staat

Wenn der Staat das Aktiensparen mit Boni und Steuerbefreiung fördert, ist das grundsätzlich begrüßenswert. Immerhin tut sich was. Das wird bestimmt millionenfach angenommen. Eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen, wenn sie gebühren- und steuerschonend ist, macht das Sinn. Hoffentlich bereichern sich nicht wieder gierige Versicherungskonzerne und Banken an den neuen Produkten, es sollte in erster Linie zum Wohle des Bürgers sein. Abzockerprodukte brauchen wir nicht!

Ende 2022 gab es rund 15,9 Millionen private Altersvorsorgeverträge. Aber die Riester Rente ist in Verruf geraten. Daher sinken die Vertragsabschlüsse. Insofern ist die neue Lindner-Rente eine Lösung. Die Gesamtzahl der privaten Altersvorsorgeverträge ist seit dem Jahr 2018 sogar leicht rückläufig.

Berlin hat aus den Fehlern der Riester Rente gelernt

Die Regierung hat hoffentlich aus den Fehlern der Riester Rente gelernt: hohe Kosten der Verträge, komplexe Förderung, geringe Flexibilität und mangelnde Transparenz. Berlin will jetzt mit dem neuen Produkt den Wettbewerb stärken, um „ein effizientes Angebot für breite Bevölkerungsgruppen zu schaffen“, argumentiert das Bundesfinanzministerium in seinem Entwurf. Dafür soll die neue geförderte Altersvorsorge flexibler, transparenter, renditestärker und günstiger werden, heißt es.

Die Altersvorsorge soll zudem flexibler in der Auszahlung werden. Künftig sind Anleger in der Lage, sich für lebenslange Leibrenten oder Auszahlungspläne bis zum 85. Lebensjahr zu entscheiden. Eine unabhängige, digitale und kostenlose Vergleichsplattform für die neue Produktwelt soll helfen, den Überblick zu behalten.

An der bisherigen steuerlichen Förderung, also einer steuerlichen Freistellung in der Ansparphase und einer nachgelagerten Besteuerung in der Entnahmephase, wird festgehalten. Um starke und verständliche Sparanreize zu setzen und Bürokratie abzubauen, fließen die Zulagen künftig beitragsproportional.

Anleger mit Kindern erhalten eine Kinderzulage. Bürger mit geringen Einkommen sowie Berufseinsteiger werden mit festen Erhöhungsbeträgen unterstützt. Diese Gruppen erreichen damit höhere Förderquoten. Die Förder- und Steuerregelungen sollen vereinfacht und entbürokratisiert werden. Ich bin gespannt, was aus der Lindner-Rente wird. Grundsätzlich rate ich, von der ersten Stunde an dabei zu sein.

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58 Kommentare
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Christian
1 Monat zuvor

Ich freue mich schon darauf und hoffe, dass die Koalition noch solange durchhält, bzw. das Gesetz diese Legislatur noch beschlossen wird. :-)

Stefan
1 Monat zuvor
Reply to  Christian

Hahahaha, der blöde Michel halt.

1 Monat zuvor
Reply to  Stefan

word!

Peter FR
1 Monat zuvor
Reply to  Christian

Hoffe eher, dass die Regierung endlich abgelöst wird. Bevor Deutschland ganz am Ende ist.

Hans
1 Monat zuvor

Das wird doch sowieso wieder Schwachsinn. Gibt bereits jetzt einige Kritikpunkte. Wahrscheinlich kann man wieder nur bestimmte ETF/Aktien wählen und wenn man das Geld eher brauchen sollte geht es wohl auch nicht. Ich werde die Finger davon lassen und das nach wie vor selbst machen.

Timo
1 Monat zuvor
Reply to  Hans

Naja, nach dem was ich gelesen habe sind eh „nur“ 3K pro Jahr einzahlbar. Also ein (kleiner) Teil der Sparraten dort hinein für die Steuervorteile und den lockup (kann halt auch positiv sein) und den rest flexibel anlegen wie bisher.

Guido
1 Monat zuvor
Reply to  Timo

Dann hoffen wir mal, daß es die versprochenen Steuervorteile am Ende auch noch gibt . ;)

Invest
1 Monat zuvor
Reply to  Guido

Du weißt ja heute auch nicht ob die KESt in Zukunft erhöht wird. Investieren ist immer mit Unsicherheit verbunden

Invest
1 Monat zuvor
Reply to  Timo

Nein. 3.000 € ist der maximale förderfähige Sparbeitrag. Mehr einzahlen geht; wird aber nicht höher gefördert

Berlin Insider
1 Monat zuvor

Es ist nur ein Gesetzentwurf der FDP. Nicht abgestimmt mit der SPD und Grünen. Also überhaupt kein gemeinsames Projekt der Ampel-Regierung. Lindner hat den Gesetzentwurf nun an die anderen Ministerien geschickt und gleichzeitig der Presse gegeben.

Wer glaubt, dass die Grünen und SPD zustimmen, irrt gewaltig. Leider erweckt der Artikel den Eindruck, als ob dieses Vorhaben abgestimmt ist. Das Gegenteil ist der Fall. Also lieber den Ball flach halten.

Pat
1 Monat zuvor

Was ist der Unterschied zwischen Leibrente und Auszahlungsplan? Ist eigentlich dasselbe.
Warum bis 85. Lebensjahr auszahlen lassen? Was ist mit 86. Lebensjahr, dann nicht mehr auszahlen lassen?
Ich bin mit diesen Plan nicht begeistert.

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  Pat

Was sich mehr lohnt kommt halt drauf an, wie alt man wird. Wird man 120 Jahre alt, ist eine Leibrente wohl besser.

Ich werde bei der Pensionskasse Kapitalbezug machen, sofern dies bis dann noch erlaubt ist (gibt eben so Schlaumeier die Kapital beziehen sich dann einen Ferrari kaufen etc. und später dann auf Papa Staat hoffen, man müsste dies halt vertraglich klar regeln, wer Kapital bezieht, ist dann auf sich selbst gestellt). Ist aber steuergünstiger und man ist flexibler, aber klar, man muss kalkulieren.

Das Entsparen ist für viele Anspruchsvoller als das Sparen, hier gab es einen Artikel zum Thema:
Entsparen im Alter: So klappt der Kapitalbezug aus der Vorsorge (nzz.ch)

Viele hier werden dann wohl tatsächlich als Millionär ins Grab steigen, aber ist das so schlimm? Das Geld ist ja dann nicht weg, andere können davon profitieren, ob das dann Nachwuchs oder wohltätige Zwecke sind.

42sucht21
1 Monat zuvor
Reply to  Bruno

– Altersarmut auf schweizerisch
Nicht schlecht:

„…nur ~22% der heutigen Rentner,innen ist darauf angewiesen zu entsparen.
~35% der >65 Jährigen akkumulieren nach der Pensionierung sogar Vermögen.“

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  42sucht21

ob das von allen Rentnern gerechnet ist oder nur jenen mit Vermögen, ist dann eine andere Frage.

Aber klar, das Vermögen ist bei 65+ akkumuliert, wenn die dann vererben sind die Kinder auch bereits 65+ in der Regel…

Nuvolina
1 Monat zuvor
Reply to  Bruno

„…Viele hier werden dann wohl tatsächlich als Millionär ins Grab steigen, aber ist das so schlimm?…“

Schlimm wäre, wenn man aus inadäquater Existenz-Ängstlichkeit extrem gespart hätte und auf die Erfüllung materieller Wünsche verzichtet hätte, obwohl man sich diese Erfüllung locker hätte leisten können.
(Siehe auch Interviews mit Sterbenden).

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  Nuvolina

Ob materielle Wünsche auf dem Sterbebett wirklich so essentiell sind, jeder ist da wohl anders, wir können das nicht hervorsehen.

Vielleicht können wir von einem 17jährigen etwas lernen…
Meine Philosophie für ein glückliches Leben | Sam Berns | TEDxMidAtlantic – YouTube

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  Bruno

vorhersehen meinte ich natürlich…

Nuvolina
1 Monat zuvor
Reply to  Bruno

„Materielle Wünsche auf dem Sterbebett“

Mensch bleibt Mensch, auch auf dem Sterbebett.
Daher die Reue am Ende des Lebens, sich große Wünsche, große Sehnsüchte nicht erfüllt zu haben, obwohl es leicht möglich gewesen wäre.
Die „Reue der (übertriebenen) Sparer“ am Ende des Lebens ist eine mehrfach belegte Tatsache.

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  Nuvolina

Ich hätte jetzt auch einen unerfüllten Wunsch, gibt immer wieder spannende Firmen wo ich gerne investieren würde, aber die nicht oder noch nicht an der Börse sind, Groq finde ich aktuell sehr spannend, hat das Potential eine Rakete zu werden.

AI chip startup Groq lands $640M to challenge Nvidia | TechCrunch

Vielleicht müssten wir bei solchen Firmen zusammenlegen und als Tim Startup Fund agieren :D

Nuvolina
1 Monat zuvor
Reply to  Bruno

Ich würde Rolexaktien kaufen, wenn es sie gäbe. So bleiben halt nur die Uhren…

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  Nuvolina

Rolexaktien wären sicherlich interessant, mit Statussymbolen verdient man gutes Geld, darum habe ich auch LVMH und Richemont im Depot. Am Handgelenk würde ich dann eher eine PP bevorzugen :) Wenn du mal in Genf bist kannst du mal das PP Museum besuchen, da wird man Fan von dieser Uhrenmarke (Gefahr danach viel Geld auszugeben haha).

Es gibt noch einige Unternehmen, wo ich gerne Aktionär wäre, aber wenn es nicht nötig ist, weshalb sollte man public gehen und teilen? Ich verstehe die Unternehmerfamilien.

Kiev
1 Monat zuvor
Reply to  Bruno

@ Investitionen vs Konsum

Bin mir nicht sicher, ob ein Investment in das Unternehmen Rolex die Marktrendite leicht übertreffen würde. Ich habe vor einiger Zeit einmal gelesen, dass eher die alten Modelle Begehrlichkeiten bei Sammlern hervorrufen und weniger die neuen. Ich kenne die Zahlen von Harley Davidson auch nicht. Aber auch hier sind doch die alten Modelle, die man haben möchte…

Aston Martin hat viele tolle Autos produziert. Als Unternehmen ist es aber auch hier nicht so einfach. Bentley wird auch grundgereicht… Ferrari scheint zumindest gut gelaufen zu sein. Wie es heute ist weiß ich nicht. Aber eine tolle Marke ist noch lange kein Garant für tolle Renditen. Wenn man ein Produkt richtig gut findet, würde ich auch eher bei dem Produkt bleiben als einen Anteil an der Firma zu erwerben.

@ Nuvolina

Ist ja schön mit der Rolex. Ich würde einen Garten bevorzugen… Da könntest Du neben all den Festen in Deiner Region eins selbst ausrichten. Deine ganzen Freunde einladen und die Gitarre auspacken. Wie heißt das bei Euch noch mal? Una festa sui prati

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  Kiev

Gut ich finde Rolex ja nicht so toll (alles Geschmacksache), und mit hypothetischen Sachen muss man sich nicht beschäftigen, gibt ja einige Unternehmen die potentiell interessant wären, aber nicht an der Börse sind.

Investments in Uhren ist nicht wirklich meins, ist ähnlich wie Kunst. Ich sage nicht, dass man das nicht kaufen sollte, aber ich würde das nicht als Investition ansehen, ich würde solche Dinge kaufen, wenn sie mir gefallen. Warum einen Picasso kaufen, wenn er einem nicht gefällt?

Bei den Uhren sind in der Regel die Top Marken mit den teuersten Modellen, welche sich lohnen könnten, zu investieren. Einige Grande Complications z.B. von PP werden heute mit mehreren Millionen gehandelt, z.B. sowas:

https://www.chrono24.com/patekphilippe/patek-philippe-grandes-complications-6300gr–neu–2024–full-set–id35963215.htm?searchHash=d00f7121_okRcDG&pos=1

Ich würde aber die 7.6 Mio. Dollar anderweitig investieren, sind halt alles Spekulationen, wie Gold, Bitcoin, Kunst, Edelsteine, Diamanten, Oldtimer etc. kosten ja alle nur und man spekuliert darauf, dass in Zukunft mehr dafür bezahlt wird. Unternehmen hingegen erarbeiten neue Werte, schaffen Arbeitsplätze, das macht für mich (als Investition) deutlich mehr Sinn. Oder auch Immobilien.

Als Diversifikation im Kleinen Rahmen 5-10% finde ich solche Dinge ok, aber nicht als Kern Investment. Aber jeder wie er mag.

slowroller
1 Monat zuvor
Reply to  Pat

Der Unterschied: Ein Auszahlungsplan könnte vor 85 bereits beendet sein, falls das Kapital ausgeht. Gleichzeitig bekommt man mit Erreichen des 85igsten Geburtstages den kompletten Rest ausgezahlt. (das auch auf die Frage was mit 86 ist)

Leibrenten sind sehr sehr ungünstig (bzw. aus Sicht der Versicherungswirtschaft günstig) kalkuliert. Bis man da bei einer „normalen“ Leibrente überhaupt im Plus ist, ist man wahrscheinlich schon abgetreten, vor allem als Mann.

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  slowroller

ich denke mit Kapitalbezug und selber bewirtschaften (ein Welt ETF reicht auch) ist man besser bedient, einzig die Angst nicht arm zu sterben kann man auf diese Art und Weise nicht wegbedingen. Ausser eben man wird sehr alt, wo der break even ist müsste man ausrechnen, ich denke bei 90++.

Slowroller
1 Monat zuvor
Reply to  Bruno

Ja, natürlich: WIR wären besser unterwegs wenn WIR mit Renteneintritt das Kapital beziehen und selbst auf den riesen Haufen packen der wahrscheinlich eh schon da ist. Um uns geht es aber nicht. In Deutschland sinkt das Rentenniveau durch die Alterung der Bevölkerung. Gleichzeitig gab es eine Zeit, in der die Beschäftigungsbedinungen unsteter wurden. Früher hat man sich darauf verlassen, dass die gesetzliche Rente ausreicht. Dass sie das für viele nicht tun wird wissen wir seit den 90igern und Gerhard Schröder. Für die, die es wirklich betrifft sind aber andere Dinge relevant als für uns: Mit dem Geld muss rechnen können, daher kam der unselige Kapitalschutz. Man muss genug Leute (leider) vor sich selbst schützen, daher kam die Verrentungspflicht. Und (durch die unstete Beschäftigung) musste die Rentenvorsorge Insolvenzgeschützt (und Hartz4-geschützt) sein. (das war in meiner Heimat im Osten einer der wichtigsten Punkte)

Läßt but not least geht da eine Menge Steuergeld rein. Zurecht will der Gesetzgeber dieses Geld auch wirklich in der Altersversorgung und nicht im Vermögensaufbau sehen. Das entlastet nämlich den Steuerzahler später.

Man hat es übertrieben und versucht die Fehler jetzttauszubessern, aber die Stoßrichtung ist richtig :-)

Pat
1 Monat zuvor
Reply to  slowroller

Besten Dank. Das ist die Antwort auf meine Frage. Jetzt verstehe ich. Ein dickes Like-Button. :-)

Kiev
1 Monat zuvor
Reply to  Pat

@ Bruno

Was denn für ein. Break even? Ich habe solche Produkte bei meiner Metallrente gesehen. Da gibt es auch die Wahl zwischen einer Einmalzahlung und einem monatlichen Bezug bis zum Tod. Rechne einmal den monatlichen Bezug als Rendite auf das Kapital. Da wirst Du sehen, dass vermutlich eine Auszahlung und ein ETF die bessere Option ist. Und das Geld ist hier immer da.
Aber klar, hier gibt es keine Garantie und das können sich auch nur Menschen leisten, die auf einen garantierten Betrag nicht unbedingt angewiesen sind…

Bruno
1 Monat zuvor
Reply to  Kiev

Kiev: Breakeven meinte ich wann sich Leibrente mehr lohnt als Kapitalbezug, in Alter, wie alt man werden muss, ich denke sehr alt für Leibrente, die Versicherungen sind ja nicht dumm, gehen kein Risiko ein. Wie gesagt ich würde immer Kapitalbezug bevorzugen, auch wenn man alt wird, auch aus steuerlicher Sicht, bei Rente muss man die Renten als Einkommen versteuern, das Kapital „nur“ als Vermögen, und hier man dann ja die Wahl in was man investiert. Daher bin ich auch kein Freund im Alter die Wachstumswerte in Dividendenwerte zu tauschen, warum auch, wenn man Geld braucht, kann man auch einen Teil steuerfrei verkaufen.

42sucht21
1 Monat zuvor
Reply to  Kiev

@?iev – auch die Wahl zwischen einer Einmalzahlung und monatlichen Bezug
Die Einmalzahlung ist ja hier was ich so lese explizit ausgeschlossen. im Prinzip mit Brunos-Ferrari-Begründung. Der Staat möchte monatliche Renten bis zum Tod fördern – keinen Vermögensaufbau. Das steht da quasi wörtlich so im Entwurf drin.
Ich bevorzuge stark den eigenverantwortlichen Vermögensaufbau und dessen staatliche Förderung zB einfach mittels 12k Pausch. Das ergäbe ohne irgendein Bürokratiemonster eine 3k Förderung. dafür gibt es Einsparungen für den Staat bei Vermögensrelevanten Kosten wie zB Bafög. Why not. Ein wenig mehr Eigenverantwortung fördern bitte!

Die Garantie ist ja neben den Kosten die Hauptursache für geringe Riester-Rendite. Die Aufhebung ist explizit gewünscht. Ich frage mich, was passiert eigentlich wenn viele Leute im Depot Negativrendite erwirken weil sie falsch Traden oder 15 Jahre die Börse nicht so läuft wie seit 2009. Dann gibt es doch wieder Aufstockung der Grundrente und den sehr lauten Ruf nach Garantien…

Kiev
1 Monat zuvor
Reply to  42sucht21

@ Bruno/42sucht21

Es ist eh ein Entwurf, der so vermutlich nicht umgesetzt wird. Wenn das Kapital nie entnommen werden darf und bei Tod die Restsumme nicht ausgezahlt werden darf, bin ich gespannt wie hier eine Entnahme angesetzt wird. und ob diese auch justiert wird. Und falls ja auf was.

Metallrente usw. haben die Auszahlung als Möglichkeit. Man kann andererseits eine lebenslange garantierte Rente erhalten. Wenn man einmal die Marktrendite auf das ausgezahlte Vermögen berechnet, sieht die Garantierte Rente äußerst gering aus. Das habe ich bei allen Verträgen gesehen, die mir begegnet sind. Allerdings haben sie auch eine Garantie, was die Wirtschaftlichkeit stark einschränkt.

1 Monat zuvor

Geld anlegen, nicht rankommen, nicht vererben können, nicht auf einmal auszahlen lassen können, klingt nach ’nem super Plan… NICHT

slowroller
1 Monat zuvor
Reply to  Karl Ranseier

Nur mal eine andere Sicht: Wenn man nur die steuerliche Förderung anschaut, kann ich als Spitzensteuersatzler (für den recht geringen Betrag der vorgesehen ist) 75% mehr einzahlen als ich es aus dem Netto könnte. Ausschüttungen in dem Depot könnten mit ca. 25% mehr ihren Zinseszins entfalten. Dafür versteuert man später die Entnahmen – der Zinseszinseffekt ist aber enorm, wenn man denn die 85 Jahre erreicht :-) (ob es einen Hinterbliebenenschutz geben würde wurde aber noch garnicht gesagt, oder?

Lithium85
1 Monat zuvor

Wo ist der Unterschied zur Rürup Rente? (Fondsgebunden zB mit ETFs und ohne Garantie), ebenfalls 100% Steuerbefreit.

Wozu braucht es ein weiteres Produkt? Es wird immer komplizierter.

Ich lasse wohl ebenfalls die Finger davon.

_KM_
1 Monat zuvor

Ich habe mir alles dazu durchgelesen. Eine gute Sache, auch grundsätzlich um Aktien einer breiten Bevölkerungsschicht näher zu bringen. Selbstständige wie ich und ein paar andere Gruppen sind wohl leider davon ausgeschlossen. Obwohl das alles aus Steuergeldern finanziert wird und ich auch nicht gerade wenig Steuern zahle. Es wird die Aktienkultur in Deutschland fördern. Wenn das Vergleichsportal kommt müssen sich die Versicherungen und Banken dem Wettbewerb stellen. Dann fließt Kapital in den Aktienmarkt mit Chance auf eine höhere Rendite. Besser als wenn Beträge auf Girokonten und 0,25% Zinsen für Tagesgeld auf Volksbanken und Sparkassen rumliegen.

42sucht21
1 Monat zuvor
Reply to  _KM_

@Selbstständige – leider davon ausgeschlossen
Da habe ich gute Nachrichten für die Selbstständigen! Sobald Selbstständige in der GRV pflichtversichert werden, dürfen Sie auch von diesem neuen staatlichen Produkt profitieren.

Siehe Referenzenentwurf Seite 41:
„Sofern Selbständige in der inländischen gesetzlichen Rentenversicherung
pflichtversichert sind (zum Beispiel nach § 2 oder § 4 Absatz 2 des Sechsten Buches Sozi-
algesetzbuch – SGB VI -), gehören sie bereits jetzt zum unmittelbar förderberechtigten Per-
sonenkreis. Die Ausweitung des förderberechtigten Personenkreises auf alle Selbständige
erfolgt, sobald eine allgemeine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung für diese Gruppen eingeführt wird.

Bereits heute steht Selbständigen mit den Basisrentenverträgen eine steuerlich geförderte private Vorsorgeoption zur Verfügung, mit der unter anderem durch Garantieprodukte oder auch mit Aktiensparplänen fürs Alter vorgesorgt werden kann.“

Thomas
1 Monat zuvor
Reply to  42sucht21

Glaubt jemand, das das nochmal wird?

Da ist Lindner eher weg vom Fenster.

_KM_
1 Monat zuvor
Reply to  42sucht21

Schon Herr Blüm sagte die Rente sei sicher. Leider hatte er vergessen oder es absichtlich nicht erwähnt wie hoch sie sein wird. Das ist wie bei der deutschen Bahn, sie kommt, aber keiner weiß wann genau.
Mir war schon bei Berufsstart in den 1990er Jahren klar dass das mit der Rente eine unsichere Sache wird. Und in den 2000er Jahren als ich in die Selbstständigkeit gestartet bin habe ich keinen Sinn gesehen in das vermurkste Renten-Schneeballsystem weiter einzuzahlen. Ich habe mir meine eigene Altervorsorge aufgebaut.
Mir erschließt sich nicht warum beim Vorsorgedepot Selbstständige, nicht in die gesetzliche Rente einzahlende, ausgeschlossen werden sollen.
Schließlich kommen die Fördermittel aus Steuermitteln und nicht aus der Rentenkasse.
Das vermurkste Rentensystem würde auch nicht besser funktionieren nur weil ein paar mehr Selbsständige oder auch Beamte einzahlen würden. Es würden ja auch Ansprüche entstehen. Also ein Nullsummenspiel.
Es funktioniert halt einfach irgendwann nicht mehr wenn ein Arbeitender für 3 Rentner aufkommen soll.
Da sollte halt mal eine Regierung den Schneid aufbringen eine Reform zu starten wie es z.B. in Australien schon vor längerer Zeit passierte.

42sucht21
1 Monat zuvor
Reply to  _KM_

@Schließlich kommen die Fördermittel aus Steuermitteln und nicht aus der Rentenkasse
Viele Rentenzahlungen kommen aus der Steuerkasse. Zum Beispiel sind ja Mütterrenten, Ost-Renten oder Mindestrenden für nicht-Einzahlende eigentlich Steuermittel weil rentenfremde Leistungen. Deshalb wandert >100Mrd/J Steuergeld in die GRV.

Ich denke, alle in DE arbeitenden sollten in die GRV einzahlen:
Beamte, Selbstständige, Mitglieder berufsständischer Altersvorsorgewerke und auch Angestellte und Arbeiterinnen. Wir haben aktuell ein 3-Klassensystem wobei die GRV extrem deutlich die geringste Rendite hat.

slowroller
1 Monat zuvor

Es gibt beim Spiegel einen guten Artikel, der den Referentenentwurf gut zusammenfasst. Aus meiner Sicht ein gutes Learning aus dem Riester-/Rürup-Desaster.

Mal die Pros:

  • .Die Förderfähigen Beiträge steigen
  • Es ist kein Versicherungsmantel mehr nötig – damit auch keine Umstellung. Die Möglichkeit bis 85 zu entsparen ist deutlich besser als wenn Versicherungen über Sterbetafeln bis über 100 Jahre kalkulieren.
  • Garantie-Wahl: 0%, 80% oder 100%. Jeder kann nun wählen was ihm Sicherheit wert ist.
  • Direkt ein Vorsorge-Depot haben ist halt deutlich besser als komplexe Versicherungsverträge – und viel flexibler.

Jetzt das aber: Ich glaube im Leben nicht, dass so kurz vor Ende derselbe Minister, der seine Kollegen torpediert hat wo er nur konnte, jetzt „einfach mal so“ ein Vorhaben durchbekommt, was nicht mal ansatzweise in sein Ressort fällt. Allerdings ist der Schachzug jetzt mal seinen eigenen Lila-Wolken-Plan zu leaken gut genug, dass es ein Bumerang werden könnte, diesen abzulehnen.

Wir werden sehen – ich hoffe einerseits, dass diese Art der Altersvorsorge für die breite Bevölkerung kommt, ich hoffe aber andererseits, dass Lindner damit auf die Nase fällt. Am Ende macht das nach der Wahl die CDU, könnte ich auch mit leben – allerdings kann man auch eine gute Idee verkacken ;-)

42sucht21
1 Monat zuvor
Reply to  slowroller

@slowroller
weitere Änderungen sind:
Früheste Auszahlung ab 65J (Ich glaub Riester ging ab 62).

Verzicht auf 100% Garantie

Weil es Rendite kostet kann auf Garantien verzichtet werden aber vor allem: Es gibt keine Produkte mehr mit AU oder Hinterbliebenenrente „durch Fokus auf Altersvorsorge… entfällt bei den zertifizierten Altersvorsorgeverträgen die Möglichkeit, die Risiken einer verminderten Erwerbsfähigkeit oder den Tod (=für Hinterbliebene) abzusichern.“

Verträge sind erlaubt bei denn für 10 Jahre nach Rentenbeginn Auszahlungen an Hinterbliebene erlaubt sind. Das greift aber nur wenn der tote Rentner zumindest die erste Rentenzahlung noch erlebt hat.

Insgesamt müssen wir abwarten welche Produkte und Produktkosten und Anbieterkosten sich am Markt etablieren werden. Kosten unterhalb der Riesterverträge würden mich stark wundern.

42sucht21
1 Monat zuvor

@Tim – 401k und Roth-IRA in der Auszahlungsphase
Können Sie einmal etwas dazu schreiben wie die populären 401k und Roth-IRA in der Auszahlungsphase und für die Vererbung (Anspar- und Auszahlungsphase) funktionieren? Das wäre für mich ein wichtiger Vergleichspunkt für die deutsche Diskussion.

Gerry
1 Monat zuvor

Ganz so euphorisch bin ich da nicht.
Im Gegenteil: ich bin mir sicher, dass das Thema „Aktienrente“ von der Politik wieder in Grund und Boden verpfuscht wird!
Das Ziel von Sozis und Grünen ist es, den Bürger/Wähler arm und abhängig zu halten!

Invest
1 Monat zuvor
Reply to  Gerry

Was für ein polemischer Unsinn

Holger
1 Monat zuvor
Reply to  Invest

Na ja @ Invest
Steuern plus Soli auf alles was über 1000 Euro ist.
Ständige Erhöhung der Sozialabgaben für die Mittelschicht.
Ungerechte Erbschaftssteuer.

Um nur ein paar Dinge zu nennen.

Peter FR
1 Monat zuvor

Ich lasse hier auf jeden Fall die Finger davon. Wie immer ein bürokratischer Murks nachzulesen in einem 113 Seitigem Schreiben :)

Oliver
1 Monat zuvor

Sorry, es bleibt bei Bürger Veräppelung. Aktien basierende Papiere sind für viele nicht mehr rechenbar, da die Schwankungen bis Totalverlust möglich sind. Oder gleicht der Staat dann aus???
Das gesamte System muß verändert werden, es müssen ALLE (Beamte/Freiberufler usw.)einzahlen. Und für die zukünftige Generation Arbeitnehmer mit je 1/3 bezahlbare Rentenbeiträge.(..1/3 Staat 1/3 Arbeitgeber 1/3 Privat). Setzt aber weiter voraus, da de.m Arbeitnehmer genügend Netto/ monatlich zur Verfügung bleibt…bei den derzeitigen steuerlichen Belastungen ist das aber nicht möglich.

Invest
1 Monat zuvor
Reply to  Oliver

Dann nimm halt das Produkt mit 100 % Kapitalgarantie. Man kann nicht A sagen und B nicht akzeptieren

Info
1 Monat zuvor
Reply to  Oliver

Oliver: Ich sehe es (leider) so wie du.
Von Aktien haben doch die wenigsten wirklich eine Ahnung, und so etwas wie Portfoliomanagement (Positionsgrößen, Risikokapital-Gewichtung,etc.) und Aktienbewertung und -analye gelernt. Wenn man über Jahrzehnte dann Verluste aufbaut, helfen die staatlichen Zuschüsse sicherlich auch nichts mehr.
Ich bin Kaufmann und kann Aktienanalyse auch nicht. Habe früher halt immer nach „Bauchgefühl“, Pseudo-Kennzahlen (KGV) und Stimmungslage des Marktes gekauft. Ergebnis: so lala. Jetzt ETFs, und alles ok bzw. „grün“ soweit.

Diese geplante zweite Säule der Rentenreform hilft leider nur den Personen, die sich eh schon mit dieser Anlageklasse beschäftigt haben = wir hier im Forum.

Wer von den anderen nimmt tatsächlich vorab 1-2 Bücher in die Hand und erfährt dadurch, dass ein einziger Welt-ETF als Altersvorsorge ausreichen würde? Keine Einzelaktien, keine Nischen/Themen/Immobilien-Fonds? Das muss man erst mal erkennen und dann auch lebenslang durchziehen, ohne der einmal eingeschlagenen Strategie untreu zu werden……puh!

Ich denke, man hätte sich auf den Ausbau der ersten Säule der Rentenreform (Aktien-Fonds des Staates), der mit den Gewinnen die Rentenkasse befüllt, fokussieren und später stärker ausbauen sollen – wie in Norwegen. Aber auch da sind die Widerstände der Meinungsmacher (Gewerkschaften, Linke) schon groß.
Der Fonds würde allen Menschen helfen, egal welche Vorbildung diese haben.

Ralf
1 Monat zuvor

Ich bleibe skeptisch. Eine Anpassung vom Freibetrag (der schon höher war) oder die Wiedereinführung der Steuerfreiheit von Gewinnen nach gewisser Haltedauer wäre sinnvoller. Wenn Politik zum Beispiel eine Erhöhung des Renteneintrittalters beschließt, wird das nicht ohne Folgen bleiben für diese Lösung. Von Vorteil wäre allerdings, wenn das angesparte Vermögen im Falle von ungeplantem Bürgergeldbezug (Krankheit etc.) verschont bleibt. Und wirklich für das spätere Alter gesichert ist. Wenn das auch wirklich so geregelt wird und Schonvermögen nicht zu gering angesetzt wird. Ist das so vorgesehen?

Niko
1 Monat zuvor

Was leider hier alle vergessen ist, dass Aktien für viel Teufelszeug, Spekulation und Casino sind. Lesst mal die Kommentare von dem Zeitartikel, der in Tims Text im ersten Satz verlinkt ist.
Klar für uns, die das Kapitalmarktsystem verstanden haben st das alles logisch, für viele andere halt nicht.
In meinem Freundeskreis ist es das selbe. Aussage: Da werden nur Steuergelder verzockt.
Ohne richtige Finanzbildung bringt die Reform gar nichts, es werden halt hauptsächlich die investieren die eh schon Aktien haben.

Daniel
1 Monat zuvor

Idee ist gut, wird allerdings an den Koalitionspartnern scheitern. Unabhängig davon wird wahrscheinlich, falls es doch umgesetzt werden soll, mit derart vielen Kompromissen behaftet sein, dass die Bürger freiwillig aussteigen. Das wäre bei mir schon bei Vorgabe von irgendwelchen ESG Formen der Fall. Auch scheint man ja gewisse Produkte auszuklammern, kann sinnvoll sein, aber wer sagt denn, dass dann nicht auch einzel Aktien zukünftig rausfallen.
Letztlich wird wieder soviel drumherum geschustert, dass es maximal kompliziert und reguliert ist. German over-engineering eben.

Dabei wäre es so einfach. Freibetrag auf 8000€ hochschieben und/oder steuerfreie Veräußerung von Aktien nach 10 Jahren Haltefrist. Da kann niemand mehr von Spekulation sprechen.

slowroller
1 Monat zuvor
Reply to  Daniel

Dabei wäre es so einfach. Freibetrag auf 8000€ hochschieben und/oder steuerfreie Veräußerung von Aktien nach 10 Jahren Haltefrist. Da kann niemand mehr von Spekulation sprechen.

Ja, das wäre für uns und unsere Investitionen super. Aber so eine Änderung würde in der Form nichts für die Adressaten einer geförderten privaten Vorsorge sein. (Was nicht heißt, dass man das nicht trotzdem machen könnte)

Es wurde doch schon in den 90igern erkannt, dass die gesetzliche Rente für Viele im Alter nicht mehr auskömmlich sein wird. Um wen geht es da? Einfache Arbeiter, teils gebrochene Erwerbsbiografien, Alleinerziehende, deine Frisörin und dein Physiotherapeut. Die brauchen als Ergänzung zur gesetzlichen Rente vor allem etwas, was Insolvenz- (bzw. Bürgergeld-)geschützt ist, was idealerweise gefördert wird um relevant zu sein und so möglichst viel Geld erstmal in Ruhe arbeiten kann. Das mat man mit Riester versucht und maximal verkackt, da man sich von den Versicherungslobbyisten die Gesetze hat schreiben lassen. Jetzt ein neuer Versuch. Ich drück die Daumen!

Mal als einfache Idee: Ein Depot in das man hineinzahlen und sich fördern lassen kann, bei dem alle Transaktionen intern steuer- und abgabenfrei sind. In das man Geld aus dem Brutto einfließen lassen kann und das erst in der Auszahlung versteuert wird. Als Produkte gibt es ein Set aus ETF und meinetwegen auch Large Caps. Haltedauer je Invest ist mindestens ein Jahr, danach kann man umschichten. Auszahlung bei Renteneintritt 30% direkt möglich und ansonsten 7% des Depotwerts bei Renteneintritt pro Jahr. Fertig.
Es muss die Möglichkeit geben, dass jemand das alles (gegen Gebühr, klar) für Leute managed.

42sucht21
1 Monat zuvor
Reply to  slowroller

@slowroller
Insgesamt wäre es für mich deutlich sinnvoller und günstiger anstatt eines Rentenzuschlags, die Länder und Kommunen würden mehr Geld für Schulpersonal und Programme für die Kinder und Jugendlichen ausgeben inkl zeitliche Betreuung, Deutsch, körperliche Aktivitäten, schulpsychiologische Betreuung, Sozialarbeitende, Sozialpädagogen, Tutoren, Berufsmentoren, inkl. Mentoren für die Eltern usw usw. Für viele wäre es auch hilfreich mehr sinnvoll betreute Zeit außerhalb der eigenen Familie zu verbringen. Damit wir deutlich (!) weniger Menschen aus den Schulen bekommen die ihr Leben lang in prekären Jobs bleiben werden. Eigentlich kann man nur so die grossflächige Rentenproblematik loswerden.

Zu dem von Ihnen skizzierten Programm: Gibt es das grob nicht bereits zB als Direktversicherung? Das Problem sind eben das „(gegen Gebühr, klar)“ wenn der AG nicht substantiell zuschiesst. Gebühren, versteckte Produktkosten, Garantien die zu schlechten Umschichtungen in der Baisse führen, hanebüchene Strebetafeln usw.
Warten wir mal ab wie das ab 2026 gelöst werden soll. Es muss ein Schritt in die richtige Richtung werden.

slowroller
1 Monat zuvor
Reply to  42sucht21

@42sucht21
Ja, was du schreibst ist natürlich sinnvoll – hat aber nichts mit der Rentenpolitik zu tun. Hier gibt es auch Maßnahmen, bei uns wird in der Hinsicht z.B. sehr viel gemacht und wir sind zufrieden. Allerdings wirst du immer Menschen haben, die am unteren Rande der Einkommenspyramide stehen – und diese haben eben auch das Problem am ehesten abkömmlich zu sein. (derzeit natürlich nicht) Selbst wenn wir Einheimischen uns so hoch bilden, dass jeder auch im Alter gut leben kann werden wir andere Leute „einladen“ unsere schlechtbezahlte Arbeit zu machen. Diese werden dann zu Einheimischen und haben dann auch ein Problem im Alter.

Aber auch die Mittelschicht kann sehr schnell in Probleme kommen – wer heute lange über seinen Verhältnissen lebt wird in der Rente unter seinen Bedürfnissen leben. Genau DAS ist aber noch nicht in allen Köpfen obwohl es schon so lange kommuniziert wird. „Ich hab mein Leben lang gearbeitet – da muss der Staat mir auch eine gute Rente ermöglichen“. Überraschung: Nein, muss er nicht! Kann er auch nicht.

Jeder sollte seine Altersvorsorge im Blick haben – aber weil das nicht so ist und oft auch die finanzielle Bildung fehlt, versucht der Staat halt etwas in die Richtung zu tun. Man zahlt ja sonst trotzdem – und zwar durch Aufstockung und Wohngeld. Daher ist es klug ein wenig vom Konsum heute in die Altersvorsorge für morgen umzuleiten bzw. die Anreize dafür zu schaffen.

Ansonsten hast du es richtig gesagt: Direkt“Versicherung“. Genau in den Anführungsstrichen stehen ALLE Probleme drin: hohe Gebühren, Geringe Flexibilität, Sterbetafeln, Verrentung… Mir schwebt vor, Versicherungen komplett rauszulassen (was dank der Lobby nicht funktionieren wird). Zumindest sollte man die Option haben sie rauszulassen. (meinen Allianzaktien wird das nicht gefallen ;-) )

42sucht21
1 Monat zuvor
Reply to  slowroller

@slowroller
Das mit den schlecht bezahlten Jobs finde ich nicht schlimm. Es gibt Jobs zB im Bäckereiverkauf, die kann man einfach nicht anders bezahlen, dass obere Mittelschicht und gute Rente drin ist. Solche prekären Jobs darf man eben nur temporär machen in Übergangsphasen.

Für alle die ihr Leben lang prekär arbeiten wird eine private, Bürgergeld- geschützte Aktienrente eben auch keine Lösung sein zumal wenn es eine opt-in Lösung wird und keine opt-out oder gar verpflichtendes Depot. Die werden weiterhin im Alter in Grundsicherung plus Wohngeld leben.

Böse gesagt wird man diesen Menschen mit der selbst angesparten Aktienrente einen Konsumverzicht anbieten, auf ihr kleines Einkommen, der Ihnen später in der Grundrente keine Rendite bieten wird.

Wir haben jedes Jahr fast 10% Schüler die ohne Schulabschluss abgehen. In bestimmten Ballungsräumen mehr. Darunter gäbe es genug potentielle Facharbeiter, Ingenieure, Lehrer usw wenn man es schaffen würde die spätenstens ab Grundschule, besser Krippe aus Ihrem Millieu dauerhaft herauszubringen und zu fördern. Da gibt es dann kein Rentenproblem und diese Mittelschicht hätte mit eine guten Aktienrente ein weiteres tool.

slowroller
1 Monat zuvor
Reply to  42sucht21

Du hast doch auch völlig recht mit dem Bildungspolitischen Thema – es hat aber nur indirekt etwas mit der Rente zu tun. Ja, da muss und sollte man besser werden, aber das hat auch nur indirekt etwas mit der Rente zu tun. Ich finde das Thema sehr interessant, können wir gerne an anderer Stelle diskutieren.

Du siehst das Thema in meinen Augen zu rational. Ja, natürlich würde jemand, der immer nur 60% vom Median verdient, in der Retrospektive sagen „Hey, wieso hab ich da vorgesorgt…“. Aber so planbar ist das Leben nicht und so kommt man auch seiner prekären Lage auch nicht raus. Ich denke, dass viele NICHT zum Amt laufen wollen im Alter. Das Rentenniveau ist aber auch von 60% auf 48% gesunken – und es wird weiter fallen. Man sollte den Menschen – und wenn es nur um die geht die wollen – eine Alternative bieten. Wie gesagt: Das Hauptthema bei wenig-vermögenden ist die Sicherung der Altersvorsorge im Insolvenz- oder Bürgergeldfall. Das ist nämlich viel dichter dran: Du zahlst 3 Jahre ein und dann rutscht du in einer wirtschaftlich schwierigen Phase in Sozialleistungen. Die Angst ist real.

Aber mal als Rechnung, nehmen wir mal an jemand hat sein Leben lang zum Durchschnittsverdienst (heute 4500€) gearbeitet mit einigen kleinen Unterbrechungen und kommt auf 35 gezahlte Jahre. Der hat nie wirklich schlecht verdient (deutlich über dem Median). Der würde heute in Rente gehen mit einer Bruttorente von 1376€. Davon gehen 145€ für Kranken- und Pflegeversicherung drauf und wahrscheinlich ist auch noch ein wenig Steuer zu zahlen. Wenn dieser (im Vergleich gutverdienende) Mensch nichts groß zurückgelegt hat oder die letzten 10 Jahre Arbeitslos war, dann sitzt er direkt in der Armutsfalle. Hier Anreize zu geben selbst vorzusorgen – einen Teil zu sparen und damit in ein gutes Alter zu ziehen – finde ich erstrebenswert.

Neben allem bin ich aber auch der Meinung, dass die Verkäuferin an der Fleischtheke und beim Bäcker soviel verdienen sollte, dass sie im Alter nicht zum Amt gehen muss. Hier ist aber durch den Mindestlohn schon viel positives geschehen.

Johannes Schumann
8 Tage zuvor

Der Beitrag ist schlecht gealtert, denn es hat sich ausgelindnert. Das Verhalten des Olaf Scholz ist wirklich schäbig. Die Grünen und die Sozen richten enormen Schaden.

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