Ich fing in jungen Jahren mit Nebenjobs an. Ich kann das jedem raten. Du lernst dadurch. Es ist eine Erfahrung, der Umgang mit Kollegen. Du eignest dir Wissen an. Du erhältst Geld.
Ich begann früh, zu investieren. In Aktien und Immobilien. Als ich anfing, hab ich noch nie etwas über die “finanzielle Freiheit” gehört gehabt. Aber ich lebte genau diesen Lebensstil. Sprich bodenständig, fleißig, wenig Konsum.
Ich wusste, dass ich so viel wie möglich investieren wollte. Ich musste keine teuren Sachen kaufen, um zufriedener zu werden. Die einfachsten Sachen machten mich zufrieden.
Die Radtouren mit dem Zelt durch Irland und Holland mit Freunden waren ein Erlebnis. Oder der Segeltörn auf einem hölzernen Drei-Master durch die Ostsee. Angeboten wurde die Jugend-Reise von der Gemeinde, in der ich lebte.
Freunde und Bekannte tickten anders. Natürlich mag ich sie. Aber sie haben den Konsum oft im Kopf. Sie reden über ihre Hypotheken, Autoraten. Sie finanzieren ihre Ledercouch, Waschmaschine und den neuen Kühlschrank. Ich denke: “Oh, meine Güte. Bezahl das bitte mit Cash. Was willst du mit all den Schulden? So könnte ich nicht leben.” Ich sag aber nichts. Ich denke nur meinen Teil.
Was mir als Jugendlicher half, waren Bücher. Ich las einiges über Warren Buffett, George Soros, John Templeton, Peter Lynch. Ich wollte immer mehr über die bekannten Investor wissen. Diese Biografien sind unglaublich spannend. Du lernst und lernst und lernst. Das ist zum Beispiel ein super Buch:
*Affiliate
Ich fand diese Dokumentation über Buffett super. Sein erstes großes Geld verdiente er mit abgestürzten Aktien, zum Teil Pennystocks. Er deckte sich mit Aktien ein, die kaum jemand auf dem Schirm hatte:
Buffett kaufte vor über 40 Jahren eine Aktie für 29.200 Dollar. Das Grundkapital der Firma bestand aus nur 98 Aktien. Weil Buffett nicht flüssig war, ging er zur Bank und lieh sich das Geld. Allein der Cash-Bestand der Firma war die 29.200 Dollar je Aktie wert. Buffett schenkte die Aktie seiner Frau und war zufrieden. Er recherchierte von morgens bis abends. Er ist ein Fuchs. Er war besessnen davon, unterbewertete Zigarrenstummel-Aktien zu finden.
Hier ist eine gute Sendung mit Buffett und Templeton aus dem Jahr 1985:
Ich glaube, es hilft dir im Leben, wenn du nicht nur über Investoren liest, sondern auch über Gründerpersönlichkeiten. Denke an Jeff Bezos, Bill Gates, Elon Musk, Jack Dorsey…
Eines der schlechtesten Investments, die Buffett machte, war 1951 mit einem Freund, sie kauften eine Sinclair-Tankstelle. An den Wochenenden wischte er die Windschutzscheiben der Kunden. Aber die Texaco-Station auf der anderen Straßenseite zerstörte ihn.
Buffett verlor 2.000 Dollar, seine Ersparnisse zu dieser Zeit betrugen 9.600 Dollar. 20 Prozent seines Vermögens waren futsch. Er hat viel Arbeit und Liebe in diese kleine Tankstelle gesteckt und sie ging den Bach runter.
Buffett war ein Sparfuchs. Er holte den Verlust schnell wieder auf. Die meisten Menschen haben ihr Gehalt und das geben sie zum Großteil aus. Nicht Buffett. Seine Lebenshaltungskosten waren immer mini – im Verhältnis zu seinem Einkommen.
Wer sein Gehalt komplett für Miete, Auto, Urlaub, Essen, Versicherungen, Plunder ausgibt, der kann ein hoffnungsloses Gefühl in sich tragen. Daher spare immer üppig. Buffett sparte wie ein Irrer. Er brauchte schließlich Geld zum Investieren. Von den Millionären kannst du lernen, dass du immer einen Teil deines Geldes für dich arbeiten lassen musst. In Firmen, Aktien, Immobilien geben… so kannst du passives Einkommen generieren. Die Reichen machen das. Mache es genauso.
In seiner Freizeit verdiente Buffett zusätzliches Geld. Lange Urlaube oder faul herumsitzen, das ist nicht sein Ding. Ok, manchmal spielt er stundenlang Bridge. Mit seinem Freund Bill Gates und anderen.
Jemand fragte mal Buffett: “Wie messen Sie eigentlich ihren Erfolg?” Ich dachte, er würde eine hohe Vermögenszahl nennen. Buffett sagte aber: „Ich messe den Erfolg daran, wie viele Menschen mich lieben. Und der beste Weg, geliebt zu werden ist, liebenswert zu sein.”
Ich schaue mir am liebsten Dokumentationen an. Spielfilme sind nicht so mein Ding, weil ich zu wenig lernen kann. Ich möchte immer etwas lernen. Beispielsweise habe ich die letzten Monate einiges über pflanzliche Lebensmittel gelernt, ich hab die Ernährung verbessert. Ich lasse die Kalorienbomben weg (Butter, Öle, Käse, Milch, Sahne…). Ich bin ein großer Fan von Ernährungsexperte Dr. Michael Greger geworden. Er predigt, pflanzenbasiert zu essen (frisches Gemüse, Obst).
Eigentlich wollte ich heute mit meinem Freund mit der U-Bahn nach Brooklyn zum Strand fahren. Es ist so schön dort. Es ist ein toller Freitag. Nicht zu warm, nicht zu kalt. Einfach angenehm. Aber ich habe Angst vor dem Killer-Virus. In der U-Bahn könnte ich mir Corona einfangen. Ich glaube, ich fahre lieber nicht hin…
Dieses Video über die Skandalnudel Wirecard habe ich gestern aufgenommen:
Außerdem habe ich dieses Video über spannende Wachstumsaktien gemacht:
In NYC sind die Neuinfektionen gegenüber dem Max um mehr als 90 % zurückgegangen, habe ich gelesen, während die in Florida, Texas und Kalifornien massiv zulegen.
Hallo Tim,
ixh würde mich freuen, wenn du mal einen Beitrag investierst und Dein Immobilien Vermögen vorstellst. Wie bist du vorgegangen und welche Art von Immobilie nennst du dein eigen?
danle für den tollen blog
frank
Die Doku aus dem Jahr 1985 ist Klasse. Buffett als 55-jähriger, er hat vor 35 Jahren schon dasselbe gepredigt wie heute. Bei Minute 13:00 im Video: „…we get facts, not stimulation here…“. Das Problem ist heute um ein Vielfaches größer als damals, „Stimulation“ ohne Ende. Too much noise.
Tim, Du hast Recht. Lesen bildet! Biographien und Sachbücher lese ich heute auch lieber als Fiction. „One up on Wall Street“ von Peter Lynch ist sehr empfehlenswert, witzig und lehrreich. Sehr inspirierend für mich persönlich: die Schwarzenegger Biographie „Total Recall“, „Zero to One“ von Peter Thiel, „die Sieger“ von Wolf Schneider, Baltasar Gracians Handorakel, „Propaganda“ von Edward Bernais.
wie wärs mit einer Leselisten-Umfrage unter den Bloglesern?
Ein wunderbarer Artikel Tim, wir alle sind sehr bewegt einige weinten.
Es sind so abwechslungsreiche Geschichten die du schreibst, voller Leben und Liebe.
Bist du auch zwischendurch bewegt von deinen Zeilen?
Tim du hast abgenommen, so viel das es uns erschreckt.
Bist du glücklich?
Du musst essen Tim, das ist so.
Wir kaufen gerade wirecard Aktien und singen.
Demnächst kommen wir zu dir nach NY.
@ Schachmatt
Sehr zu empfehlen ist “Factfulness” von Hans Rosling. Ein Augenöffner, der das Leben bereichert.
Ich lese zur Zeit Yuval Hararis „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“. Das ‚big picture‘, das sich da auftut, ist ebenso aufregend wie furchteinflößend. Die Zukunft, die sich abzeichnet, ist gekennzeichnet durch das Zusammenkommen der Informationstechnologie mit der Biotechnologie. Das sind die beiden Treibertechnologien bis 2050.
Welche Folgen das für die Menschheit hat, ist noch offen, da sich diese Kombi auch zur Totalüberwachung, wie sie sich im chinesischen Modell schon andeutet, führen kann.
Buchtipps austauschen ist eine gute Idee! Homo deus fand ich sehr gut, auch how not to die ist sehr lesenswert!
@Schachmatt, danke! Ich spiele wieder Schach und das nur, weil du Letzt Smyslov auf seinen Namen hin angeschrieben hast :-) meine beste Idee seit langem damit wieder ein wenig anzufangen.
Die you Tube Videos von dem GM Huschenbeth oder wie er heißt gefallen mir gut.
@Bücher
Alles über Buffett mag ich. Aber die Geschäftsberichte auf Berkshires Homepage habe ich alle gelesen und die schlagen alle Bücher über ihn um Längen mMn. Er predigt wirklich heute wie damals genau das gleiche.
Kostolany- die Kunst über Geld nachzudenken (mein 1. Buch über Börse, Geschenk meines Vaters) das las ich mit 16 Jahren als ich schon 2 Jahre vorher meinem Vater aktien abgekauft habe von meinem Taschengeld. Der Deal war: Gewinne durfte ich behalten, Verluste übernimmt er :-) Ich liebe das Buch noch heute. Danach weiß man eigentlich alles über Börse.
Fantasy: Klingenromane von Joe Abercrombie ! ;-)
-M
“Wie man Freunde gewinnt. Die Kunst Beliebt und Einflussreich zu werden”
Kann ich als Buch empfehlen.
Schöner Artikel und dann frage ich doch gleich mal nach, ob Du die Doku/Film von McDonalds gesehen hast? Nennt sich “The Founder” mit Michael Keaton. Habe mir den letztens auf Amazon Prime angesehen und fand den super mit der gleichen Message, die Du auch selber verläutest.
Falls Du den Film schon gesehen hast, wie findest Du den Film?
Ich möchte jetzt nicht Spoilern, deswegen sage ich das Wort nicht.
@ Aktien Noobs – Sky
Ich hab den Film halb-schlafend im Flugzeug gesehen. Ich glaube, ich muss ihn noch mal sehen. Da scheine ich was verpasst zu haben. Danke für den Tip.
Hi Tim,
das stimmt, die Reichen werden immer reicher, weil sie ihr Geld arbeiten lassen. Wie sagt man, die erste Millionen, ist immer die schwierigste. :-)
Also arbeiten wir daran. Bitte jetzt aber nicht mehr abnehmen. Sonst erkenne ich dich nicht mehr.
Allen ein schönes Wochenende und in Zukunft tolle Investitionen. Ich investiere in Dividendentitel, ist halt meine Strategie, um im ein weiteres, passives Einkommen zu haben.
VG
der Michael (Bergkamen)
Hey Tim, mal wieder ein sehr guter Beitrag, bei dem man wieder einiges mitnehmen kann.
Danke auch die vielen Buchvorstellungen, so bekommt man neuen Lesestoff.
Gruß von Familien Finanzen im Griff
Bei Büchern wie auch bei anderen Medien sollte man durchaus trennen in gute Unterhaltung, die mal Zerstreuung bringt und einen in spannende Welten katapultiert und Sachbücher, die aber auch spannend sein können.
Das Buch, was mich am meisten und nachhaltigsten geprägt hat ist “Sofies Welt”. Ich habe es schon mehrfach gelesen und immer wieder finde ich spannende Aspekte zu denen man sich dann tiefergehend bilden kann.
Den Spaß am Lesen indes haben mir eine verschrobene SciFi-Reihe und der Herr der Ringe gebracht. Da habe ich gelernt ausdauernd zu lesen.
Als Sachbuch zu “unserem” Thema werfe ich mal “Freiheit statt Kapitalismus” von Sarah Wagenknecht in den Raum. Ich bin mIr sicher, dass mir dieses Buchviel über das jetzige, vergangene und zukünftige Wirtschaftssystem beigebracht hat.
Den Negativpreis für extrem laue Literatur bekommt von mir Herr Kiyosaki für seinen rich Dad. Sorry, aber was fürn oberflächlicher Krams :-)
Hallo Tim, toller Artikel über Warren Buffett wieder! :-)
@ Tim
Der Artikel hat mir sehr gut gefallen. Er war sehr ruhig für den heutigen Tag. Ich habe bei Lang und Schwarz gelesen, dass der DAX 30 eine sehr geringe Volatilität über den Tag hatte. Da muss es bei 29 Unternehmen ja sehr gemütlich vorgegangen sein.
Ich fürchte wir haben den neuen Enron Fall. Das wird noch ein spannendes Wochenende. Wirecard wickelt soweit mir bekannt Visa und Maestro Zahlungen von Aldi ab.
Wie das im Detail abläuft ist mir nicht bekannt. Als Unternehmen würde ich aber ganz genau prüfen wie die Abwicklung hier umgesetzt wird. Nicht, dass die am Ende auch noch auf dem Umsatz ein paar Tage sitzen bleiben.
Unternehmen / Preisfindung
Ich betrachte eine Firma als Kinosaal. Dieser hat 100 Sitze für die Aktionäre. An der Anzahl der Sitzplätzen ändert sich nichts und sie sind immer zu 100% belegt. Die Firma kann natürlich weitere Plätze schaffen und Sitze hinausnehmen.
Es kommen und gehen Menschen im direkten Wechsel. Die Plätze müssen immer belegt bleiben. Es ist auch möglich als Außenstehender das Ticket von einem Gast zu leihen und einem Anderen Außenstehenden zu verkaufen. Dazu muss der Gast aus dem Raum und der Käufer hinein. Der Verkäufer muss allerdings irgendwann einen Anderen Teilnehmer aus dem Saal holen, damit der ursprüngliche Gast irgendwann wieder zurück gehen kann.
Die Preisfindung wird durch die Schlange von Menschen an der Tür auf beiden Seiten bestimmt. Möchten gerade mehr Menschen hinein oder hinaus? Die Türe ist sehr eng, da kann es schon einmal zu Panik kommen.
Der Preis wird durch eine kleine Gruppe an Menschen bestimmt. Er ist verzerrt. Falls die Karte den meisten Zuschauern 10€ wert ist, aber nur 10 Zuschauer sie für 8 € abgeben würden, aber es aktuell nur 5 Interessenten gibt, so fällt der Preis. Auch wenn er mit dem Durchschnitt der Gäste nichts direkt zu tun hat sondern mit einer kleinen verzerrten Gruppe. Den Gedanken finde ich für Preisfindung interessant. Er ist an Talebs aktuelles Buch angelehnt. Das gefällt mir allerdings nicht so sehr wie die vorherigen. Ich empfehle auch schwarzer Schwanz und Narren des Zufalls. Total Recall ist auch nicht schlecht.
@Felix,
in dem Zusammenhang finde ich ein altes Interview mit Aldous Huxley interessant;
“Die Menschen werden ihre Knechtschaft lieben” – Aldous Huxley über die Schöne Neue Welt 2020
sowie andere Beiträge von Gunnar Kaiser, wie z.B.
“Angriff auf die Freiheit.”
Gutes Nächtle,
MS
2 etwas spezielle Buchtips von mir: ” Strategie und die Kunst zu leben “. Von Garry Kasparov ( 13. Schachweltmeister ). Ein Lesebuch.
Oder für Alle, die besser Schach kennenlernen wollen : ” Meine 6o denkwürdigen Partien “. Von Robert James Fischer ( Bobby Fischer). (11. Schachweltmeister).
@Freelancer Sebastian
ging mir mit Factfulness genauso, öffnet einem die Augen nach all der medialen Verblödung.
Hab mittlerweile bestimmt über 50 Finanz/Mindset-Bücher verschlungen. Meine Autorenempfehlungen:
-Rainer Zitelmann
-Gerd Kommer
-Daniel Kahneman
-Markus Elsässer
-(Ray Dalio)
-Rolf Dobelli
-Andre Kostolany
-Robert T. Kiyosaki
-Nassim Taleb
-Martin Weber
-Albert Warnecke
@ Buchempfehlung
Schwarzer Schwan war natürlich gemeint.
The Millionaire Next Door
Hier werden falsche Cliches über Reiche aus dem Wege geräumt.
@ M: das freut mich. Die Videos mit GM Huschenbeth kenne ich noch nicht. Schau ich mir an.
@ Smyslov: Kasparovs Buch klingt interessant, kenne ich noch nicht. Die 60 denkwürdigen Partien von Bobby Fischer war immer eines meiner Lieblings-Schachbücher. Und alles von Aljechin. Kennst Du seine Bücher? Weiter empfehlenswert: Schach & Sex & Rock n‘Roll von William Hartston. Sehr britisch und sehr amüsant.
@ Alle: danke für die guten Ideen. Ich frage immer gerne welche Bücher die Leute lesen. Man bekommt Anregungen und lernt etwas über sein Gegenüber. Die Verachtung für Kiyosaki teile ich nicht. Er hat ein mindset vermittelt, mir hat es geholfen, ein paar Dinge neu zu denken.
@Kiev
Schöne Analogie! Ich würde ergänzen: je schlechter der Film auf der Leinwand, desto eher wollen die Leute das Kino verlassen, aber kaum einer möchte denen das Ticket abkaufen und Vice versa :-)
-M
Mir hat das Buch „Shoe Dog“ vom Nike Gründer Phil Knight sehr gut gefallen!
nice weekend
@Kiev @-M
Ja die Analogie gefällt mir auch, mit solchen Geschichten kann man Börse sehr gut auch Kindern und Unwissenden näher bringen… Und ab und zu wird einem Schauspieler die Maske vom Kopf gerissen, dann wird es ganz dunkel im Saal ;)
Bücherempfehlungen ist mal etwas Neues gefällt mir, ich weiss nur nicht wo anfangen, es gibt so viel Gutes. Zum Thema Schach insbesondere für jene die sich eigentlich für Schach überhaupt nicht interessieren kann ich die Schachnovelle empfehlen (vielleicht nicht gerade als Strandlektüre ist schon etwas schwere Kost). Das hat jetzt aber nichts direkt mit Börse zu tun, aber ich erinnere mich auch an ein gutes Buch deutlich länger und intensiver als z.B. an einen Film.
Ich lese häufig auch Dinge ausserhalb meinem Radius, das erweitert den Horizont und man gewinnt so auch neue Erkenntnisse, die man dann in seinem Metier verwerten kann.
Gute Bücher sind frugalistische Meisterwerke, oft die ganze Lebenserfahrung von Menschen verpackt zu einem Trinkgeld. Und trotzdem lesen die Leute kaum noch und lassen sich lieber berieseln.
@ M
Den Punkt der Verzerrung finde ich besonders interessant. Wenn der Film bei 90 Zuschauern gut ankommt, so kann dennoch eine Gruppe von 10 unzufriedenen Zuschauern den Preis für den Einlass stark reduzieren. Es kommt dabei an wie die Nachfrage ist. Dies kann dazu führen, dass zufriedene Betrachter ihre Meinung überdenken. Ist der Film eigentlich so gut wie ich eben noch dachte?
Dazu kommen dann noch die automatischen Tools wie Stop/ Loss und Algorithmen.
Es ist ähnlich zu Durchschnitt und Median. Ein Milliardär verzerrt auch den Wohlstand eines Dorfes.
” Ein Milliardär verzerrt auch den Wohlstand eines Dorfes. “
Wenn ich mir aussuchen könnte, wäre ich gerne der Ärmste im Dorf ohne mich zu schämen. Wenn Dörfer die Reichsten vertreiben aus Neid und ähnlichen Motiven sind sie dumm, dann bezahlen sie den Preis.
Ist ähnlich wie wenn man der smarteste Typ im Raum ist, hat man die falsche Türe geöffnet.
@ Bruno
Ich habe bei dem Milliardär einfach nur statistisch das durchschnittliche und Median Vermögen des Dorfes betrachtet. Wie er lebt ist eine andere Frage. Vielleicht weiß ja auch niemand wer der Milliardär ist.
So weit ich die Glücksforschung verfolgt habe ist das direkte Umfeld nicht unwesentlich für das Glücksgefühl. Wenn es einem besser geht als dem umgebenden Median an Menschen ist das eher positiv für das Glücksgefühl. Da würdest Du wohl eine Ausnahme machen.
@Kiev
Ich denke das Steueramt sollte es wissen, ich bezog meine Aussage darauf. Einige sehen das als Anbiederung, ich sehe das pragmatisch. Ist überall so, den oder die Stärksten und Besten pflegt man, in einer Fussballmannschaft, in einer Firma, in der Familie, man will nicht dass sie ausfallen oder verschwinden. Das sehen aber nicht alle so ;)
Glücksforschung: Das hat mit dem Vergleichen zu tun, es kommt natürlich auf die Relation an. Mich würde es nicht glücklich machen, als der mit Abstand Reichste in einem Slum leben zu müssen. Die Armut vor Augen macht einen sehr nachdenklich, alle wollen dann etwas von einem. In einem reichen Villenquartier ist es vielleicht auch nicht so toll, aber wenn man dort nur ein normales Haus hat und ein normales Auto und kein Luxusfuhrpark, wird man vielleicht etwas belächelt oder bemitleidet, aber das finde ich angenehmer als umgekehrt.
Es kommt halt darauf an, wie man sich definiert. Wer sich nur über Äusserlichkeiten definiert, der muss zumindest gegen Aussen der Reichste sein, Luxusauto, Luxusuhr, Villa, Luxusurlaub etc. das kann glücklich machen kurzfristig, aber um das Glück Aufrecht zu erhalten muss man den Luxus ständig steigern. Früher gab es bei uns Lachs nur an Weihnachten. Heute ist er bei den Leuten täglich auf dem Frühstückstisch. Man gewöhnt sich an alles, egal was es ist. Daher tut man meines Erachtens gut daran, sich nicht nur über diese Dinge zu messen.
Umgekehrt kann es natürlich auch glücklich machen, wenn man der Reichste ist und dem Umfeld helfen kann. Aber das ist auch nur begrenzt möglich, sogar ein Bill Gates hat nicht unendlich Resourcen.
Zeit klug zu verbringen, dass dürfte der Schlüssel zum Glück sein. Dafür braucht es aber nicht unbedingt ein volles Aktiendepot und finanzielle Freiheit (darf man anstreben) um jeden Preis und zu Lasten anderer Ziele im Leben. Sollte so mancher drüber nachdenken.
Das sind Beiträge ganz nach meinem Geschmack. Konstruktiv, freundlich im Ton, erhellend und motivierend. Gerne mehr davon!
Die Harari-Bücher kann ich auch wärmstens empfehlen. Homo Deus hat mich besonders fasziniert. Der Autor hat einen richtig guten Schreibstil.
How not to die von Michael Greger (@ Skywalker – wir sind ja d´accord – finde ich gut ;) ) hat mich sehr geprägt. Zum Positiven wohlgemerkt.
Wer sich für Philosophie und die Frage “Wo kommen wir her, was sollen wir hier tun und wo gehen wir hin (wenn wir Tod sind)?” interessiert, kann sich mit Vedanta und den Upanishaden befassen.
Mir macht das Buch Jnana Yoga von Swami Vivekananda große Freude. Es bereichert intellektuell, da es einen sehr logischen Zugang zur Erkenntnis bietet. Zudem macht diese Erkenntnis glücklich, eröffnet Wege zum Glück und nimmt die Angst vor dem Tod.
Und wenn schon der ein oder andere Roman fällt: Die Straße (The Road) von Cormac McCarthy hat mich tief bewegt. Traurig-melancholisch, aber ich habe die Zeit mit meinen Kindern danach sehr intensiv und glücklich, total bewußt erlebt und genossen. Bücher bringen uns weiter!
@ Schachfreunde
Vor zwanzig Jahren war ich ganz verrückt nach Schach. Ich liebe dieses Denkspiel, auch wenn ich heute nur noch zu meiner abendlichen Entspannungsrunde bei sechs Problemstellungen komme. Schach-App sei Dank.
Einmal im Monat sitze ich mit einem Schulfreund bei einer Partie gegen den Computer, wo wir gemeinsam über den nächsten Zug grübeln. Nebenher wird geplaudert. Herrlich ist das. Vielen Dank für die Literaturtipps.
@ Börse=Kinovorstellung
Eine interessante Analogie. -M beipflichtend muss ich sagen, dass es vor allem auf den Film auf der Leinwand ankommt. Ein guter Film zieht langfristig viele Menschen an – und die sind auch bereit, gutes Geld dafür zu zahlen. Das ist prima. Ein Teil des Eintritts geht nämlich an mich. Schließlich bin ich der Filmproduzent und zwar von vielen verschiedenen Filmen….. :)
Allen ein schönes Wochenende :) !
Sonst zum K*tzen der Spiegel , z.b. wenn er linkspopulistisch behauptet “wir hätten einen rechten Mainstream”, aber den fand ich gut :
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/wirecard-welche-lehren-anleger-aus-dem-aktien-debakel-ziehen-sollten-a-5c253bc5-c31b-4952-aa6b-694445800f82-amp
Hinweis auf ähnliche Fälle, Lösung Diversifikation, ETF sogar mit der Ergänzung, dass man FTSE benötigt, um das Übergewicht USA zu reduzieren, wenn man das nicht möchte.
Thorsten: Ein schöner Artikel, wenn uns die Fakten auch längst bekannt sind. Unabhängig davon muß ich sagen, daß ich heute auch mehr und mehr auf ETF setze, und dabei glaube ich auch nicht unbedingt an die Markteffizienz. Jedoch ist es einfach bequemer und sicherer als mit Einzeltitel. Mein Ziel ist es derzeit, am Ende noch ca. 10 Einzeltitel zu besitzen, um meinen Spieltrieb zu befriedigen, der Rest geht nach und nach in ETF. Wenn die Renditezahlen der World – ETF für die Vergangenheit stimmen, dann muß ich gestehen, daß ich seit 1985 keinesfalls besser, eher schlechter abgeschnitten habe. Der Vergleich ist schwierig, da wir ja jahrelang überteuerte Bankprodukte , hohe Spesen sowie einen schlechten Marktzugang sowie kein Internet zur Infobeschaffung hatten. ETF s systematisch über längere Perioden zu schlagen, nun, ich traue es mir nicht zu. Nicht jeder ist ein Warren Buffett. ( Dieser hält weltweit nur 5 Leute für fähig, Einzelaktien zu handeln.) Gruß.
@smyslov
Ich finde das sehr weise, ich gehe auch in diese Richtung. Mein Ziel ist 80:20, 80% ETF und 20% Einzelwerte, Core Satellite Ansatz.
Man kann das zwar nicht 1:1 vergleichen, ich komme ja aus der Softwarebranche, aber dort denken auch viele, wenn sie mal eine Webseite zusammengeklickt haben, dass sie Softwareentwickler seien. Das ist natürlich ein Witz. Und wie sollte ich mich gegen Profis behaupten, die nichts anderes tun als den ganzen Tag analysieren.
Meine Satelliten setzen sich denn auch aus Unternehmen zusammen, die ich eh schon kenne aus dem Arbeitsalltag, und somit relativ gut beurteilen kann, wie gut ihre Produkte und Aussichten sind. Dann nur noch die Zahlen anschauen und das reicht mir dann auch.
Es wird aber sicher noch viel Innovation geben, so kann ich mir auch intelligente aktive Strategien vorstellen mit Hilfe von Technologie, diese kann man dann unter Umständen als Diversifikation beimischen. Beim Schach hätte man auch lange Zeit nicht gedacht, dass ein Computer die besten Schachspieler schlagen kann. Warum sollte es bei Investitionsentscheiden nicht auch so sein.
Insbesondere fallen dann sämtliche Emotionen und menschliche Fehler weg.
Ich finde es aber gut und sinnvoll und auch nötig, dass Leute aktiv Entscheide treffen. Nur so ist gewährleistet, dass auch im Index die guten Unternehmen steigen und die schlechten abgestraft werden.
Historischer Performancevergleich kann ich leider nicht vollständig vergleichen, ich habe keine Aufzeichnungen über die ganze Dauer, aber meine Vermutung liegt auch nahe, dass ich zumindest nicht schlechter gefahren wäre mit 2-3 simplen Index-ETFs.
Mit Market-Timing ist es ja noch schlimmer, da stehen auch Profis häufig völlig neben den Schuhen. Viele haben neue Tiefs oder zumindest erneute Einbrüche erwartet nach der ersten Gegenbewegung es entstand ein V. Vielleicht werden sie jetzt positiv und dann dreht es. Es ist der Traum jedes Investors alles antizipieren zu können aber auf lange Sicht scheitern die Meisten. Ich lebe meinen Spieltrieb auch aus, wenn ein Markt stark eingebrochen ist kaufe ich etwas mehr, halte immer eine kleine Cash-Reserve. Aber eben nicht die grosse Kiste mit All-In/Out und Derivaten sondern ganz bescheiden, wo auch Fehler nicht wirklich ins Gewicht fallen.
@smsyslow Ähnliches geht mir durch den Kopf. Wenn ich mehr Zeit haben möchte, dann muss ich weniger Börse machen. Nicht jeder kann oder will jeden Morgen um 5 aufstehen wie Beate – Beate Sander. Würde der Börsenkrempel etwa zum 2.Job werden mit möglichen Stress dahinter. Klar macht es Spaß, aber ist auch Arbeit. Jemand schrieb hier, er habe zwei Depots , ein Hauptdepot und eins zum Spielen.
Aber wenn nun alle in ETF gehen, könnten dann Wenige durch massiven Handel den Kurs bestimmen und die ETF zum Nachziehen zwingen ? Hedgefonds könnten mit Leerverkäufen noch mächtiger werden ??
Aha interessant man sieht die Leute wachen langsam auf was die verteufelten Finanzprodukte anbelangt.
Hier ein Statement von Frank Thelen zu Wirecard:
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6679674173926862848
@Smyslov @Bruno
Eine theoretische Frage die einiges an eure sachliche Analyse abverlangt bzw den starken zurückliegenden bias ausblenden muss, da man ja rückblickend einfach sehen kann was am besten war:
Wenn ihr von all den Unternehmen in eurem Depot 5 Unternehmen die ihr schon lange besitzt, damals hättet wählen müssen, hättet ihr eine überrendite erreicht ggü eurem gesamtdepot oder haben sich andere Firmen besser entwickelt als eure besten Ideen?
Ich hoffe es ist nicht zu theoretisch, Oder unklar ausgedrückt ?
-M
Bruno / Thorsten: Ich kann gar nicht alle Firmenpleiten aufzählen, die ich während meiner Börsenzeit alleine in D u. USA miterlebt habe. Glücklicherweise war ich nur einmal betroffen (Metallgesellschaft). Aber der Fall Wirecard läßt einem wieder nachdenklich werden. Es hat schon die größten der Welt getroffen, Enron, Lehman, AGI. Die letzten Informationen hat man einfach nicht. Wer schlägt schon dauerhaft den Markt? Natürlich macht es Spaß einen Volltreffer zu landen, aber wie oft kommt das vor? Beim Schach habe ich auch schon eine direkte Partie gegen einen Großmeister und auch gegen einen Fernschachweltmeister gewonnen. Nur wenn ich gegen einen von dieser Klasse 50 mal spielen muß, dann verliere ich wahrscheinlich 45 oder 49 mal. Oder auch 50 mal , je nach dem. Menschen machen Fehler, handeln emotional.
Ein All- World ETF mit ca. 3900 Titeln, optimal diversifiziert. Kann ich das auch? Gute und schlechte Aktien, egal, ich habe sie alle. Die Loser fallen raus u. die Besseren rücken nach. Nur eine Order u. für minimale Kosten. In der Vergangenheit systematisch über lange Perioden ca. 9%. Nun ihr Vermögens-verwalter und Fondmanager, raus mit den Zahlen. Nicht 1 Jahr oder 3 sondern mindestens 10j.oder 20J. Die Betonung liegt auf Systematisch. Vergessen wir nicht die Masse der Depots und Fonds welche permanent den Markt stets underperformen. Emotionen beiseite, in sich gehen u. dann handeln. Nicht vergessen sind die schönen Sprüche von Kostolany, eine Performance habe ich nie gesehen. Beate S. von 30000 auf 1 Mill. in ca. 10J. HALLO. Das schaffen ja nicht einmal Munger und Buffett. Buffett empfiehlt seiner Frau nach seinem Tod alles in einen ETF auf den S.u.P 500 zu packen. Der Mann kennt sich aus.Wie schön war das für uns Börsianer früher, beim Bier ganze Nächte über Aktien und Börse zu philosophieren. Heute regieren die Computer. Unsere Kontrahenten sind Rechner die im Milisekundentakt handeln.Schöne alte Welt. Bis ich den Chart gesehen habe war die Hochleistungsmaschine schon 10 mal drin und wieder draußen. Wo sind die Volksbanken Sparkassen mit ihren Wertpapierabteilungen und der Art die Kunden zu “beraten”. Geschenkt. Die Evolution hat uns die Computer gebracht. Der elektronische Handel kam und die ehemaligen Händler können heute Börsenbücher schreiben. Direktbanken kamen, viele Wertpapierberater gingen. Rentable Geschäftsmodelle verschwanden, und damit auch hohe Provisionen für die Filialbanken.Als in den 90er Jahren Kasparov gegen den damals stärksten Prozessor knapp verlor, war ich den Tränen nahe. Wie oft habe ich mir eine Schachwelt ohne Computer gewünscht. Tja, und so ist es mit dem ETF. Ein Top Depot zum Dumpingpreis, was sich in der Form früher nicht einmal die Reichsten Menschen leisten konnten. Der Computer machts möglich. Wieso soll ich mich dagegen stellen? 80 / 20 ist eine gute Mischung. Dann kann ich ja sehen ob ich mit den 20 besser performe als der ETF mit den 80 %. Schöne alte Schachwelt, schöne alte Börsenzeit. Aber ich kann eine Flutwelle nicht mit den Händen aufhalten.
@smyslov
Einsicht ist der beste Weg zur Besserung. Du scheinst es durchdrungen zu haben. Viele kommen einfach mit ihrem Ego nicht klar und meinem sie wüssten/könnten alles besser und malen sich ihre eigene Welt fern ab der Realität.
@smyslow noch netter wenn man selbst an einer Firma beteiligt ist, die dann “plötzlich” insolvent geht. Die Patente landen in der Insolvenzmasse und machen andere reich. Wie kann man beweisen, dass sich andere bereichert haben, kann man nicht . Ist mir vor einigen Jahrzehnten passiert. Wirecard muss man abwarten . Da könnte Ähnliches passieren. Dann landet die Technologie in China oder den USA, weil für unsere Politiker mobiles Zahlen Neuland ist ?! Zwischen “Insolvenz” und “systemrelevant” ist alles zu lesen. Nächste Woche wird es mehr Klarheit geben. Die Wirecard Bank scheint nicht betroffen , deren Kunden auch nicht, die Einlagensicherung garantiert es sowieso Heute morgen gab es eine entsprechende Mitteilung der Bank .
@ETF vs. Einzeltitel
Meine Depotanpassung hat im übrigen auch nichts mit Wirecard zu tun, erstens war ich dort nicht investiert resp. nur indirekt über Softbank im Promillebereich, zweitens ist meine Strategie schon lange Index-ETF Satelliten. Bis vor Kurzem war aber die Ratio 70:30, früher 60:40 und jetzt geht es in Richtung 80:20. Ein Unternehmen wirklich beurteilen zu können, ist sehr schwierig von aussen, ich sehe es beim eigenen Unternehmen, mein grösstes Investment, da werde ich voraussichtlich auch über 10-15 Jahre die mit Abstand höchste Rendite erreichen.
@-M Ich denke es hätte eine Überrendite gegeben. Richtig überzeugt war ich von Unternehmen, die ich auch schon vor meinem Investment sehr gut kannte und überzeugt war. Die 3 wichtigsten sind Microsoft, Google und Amazon, ein Flop wäre sicher auch dabei gewesen mit Nokia. Und das passt ja auch gut zu meinem Ansatz, ich kaufe nur noch Einzelwerte, wo mich vollständig überzeugen, also nicht 30-50 Titel sondern eben nur noch 5-8 Titel und der Rest sehr breit diversifiziert. Liege ich für die Zukunft völlig daneben, ist das verkraftbar.
Ich habe aber einige Fehler gemacht in Vergangenheit, z.B. Amazon, von der ich schon vor über 20 Jahren überzeugt war, mich aus emotionalen Gründen getrennt und dann viel zu spät wieder zugekauft.
@Bruno
Danke! Das gleicht sich mit Mungers Meinung fest an seinen besten Ideen zu halten und groß auf die zu setzen. Selbst eine Nokia im Depot würde das ganze nicht am stark wachsen hindern.
-M
Interessante Sichtweisen. Ich habe das Verhältnis mittlerweile gedreht zugunsten von Einzelaktien. Ein Drittel ETFs, zwei Drittel internationale, namhafte Aktien wie Danaher oder Blackrock.
ETFs sind bequem, haben aber doch einige kleine Schwächen, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe und die mich immer wieder mal etwas nerven (Auflösung von ETFs, Fusion bzw. Verschmelzung, Herdenverhalten bei bestimmten Marktphasen, Bruchteile bei Sparplänen, laufende Gebühren wenngleich gering..). Wichtig ist das man für sich einen Fahrplan hat. Grundsätzlich ist eine Mischung aus ETFs und Aktien durchaus sinnvoll.
Das Wort zum Sonntag:
Nicht alles, was tief gefallen ist, ist günstig, “value” oder kaufenswert.
@Ralf
Ja für mich wäre eine Danaher, Markel Corp oder Berkshire als ETF Ersatz auch gut genug. In 1-3 von denen soll langfristig auch ein guter Teil des Depots verweilen.
-M
@Smyslov
danke! Einer der besten Kommentare seit langem!
Hi Tim,
habe mit Interesse den Talk von Michael Greger angeschaut, die Google Talks sind eh genial.
Ich kann dir in Bezug auf Ernährung noch folgende Talks nahelegen:
https://www.youtube.com/watch?v=LjNn0qZhVzI
https://www.youtube.com/watch?v=0CdwWliv7Hg
Eine gesunden Hunger und weiter viel Spass beim Investieren! ;-)
Für Buy and Hold eignen sich immer weniger Aktien, selektiv geht es noch eine Weile. Gründe dafür : die Produktzyklen sind immer schneller. Ganze Burggräben werden über Internet von Chinesen kopiert. Was früher Jahre dauerte schlecht zu kopieren dauert heute den Wimpernschlag eines trojanischen USB- Sticks oder den Wimpernschlag einer gestöckelten Industriespionin in den eigenen Reihen. Es kommt noch schlimmer : die Produkte aus Asien werden sogar besser und innovativer als die Originale, natürlich nur in einer Menge von Ramschware , aber die verkauft sich auch noch. Der Anstieg und Fall von Unternehmen wird immer mehr durch die Politik bestimmt. Gestern Atomkraftwerke, jetzt Klimachange. Heute Verbrenner morgen Elektro oder doch H2 ?! Das Ganze geht in einem Tempo, dass es auch der Politik bange wird.
@ ETF vs Einzelaktien
Ich habe alle mögliche Varianten ausprobiert. Ich werde jetzt in der Hauptsache meine ETFs weiter ausbauen. Ich möchte vor allem nur noch bei Interesse eine Aktie ansehen und mich vielleicht beteiligen. Ähnlich Core Satellite wie von Bruno beschrieben. Das mache ich aktuell eh schon, aber mein Aktienanteil war immer zu groß.
Ich habe ein paar Turnaround Aktien im Depot wie IAG. Ich werde für diese Aktien Limit Kurse einstellen. Wenn sie ausgebucht werden kaufe ich vom Erlös ETFs. Der potenzielle Gewinn ist für den Aufwand zu niedrig. Außerdem kann man bei gründlicher Analyse auch immer in Schieflagen kommen. Bei den ETFs kann ich hingegen einfach nach Schema F zum Zeitpunkt t kaufen.
Kolja hat ein nettes Video zum Thema Verluste ertragen erstellt. Ich teile die Ansicht, dass es bei mir durchaus interessantere Beschäftigungsfelder als Aktien gibt. Ich werde mich um sie etwas mehr kümmern. Die anvisierten Dividendenzahlungen benötige ich eigentlich auch nicht. Steuerstunden ist für mich eigentlich auch jetzt die bessere Wahl. Ich werde meine Satelliten produktplatziert setzen. Ich ziele nicht auf die Überrendite ab, sondern möchte ein gutes Unternehmen fördern. CTSO Cytosorbents und BEP Brookfield Renewable sind diesbezüglich meine Lieblingsaktien. Bei Divantis wurde ein Reit im sozialen Wohnungsbau vor kurzem vorgestellt. So etwas ist vielleicht auch etwas für mich.
Folgender Link wurde mir von Google vorgeschlagen:
https://www.etf-nachrichten.de/20-jaehriger-verliert-730-000-an-der-boerse-und-nimmt-sich-das-leben/
Das ist schon sehr traurig. Die Entwicklung zu günstigen Brokern sehe ich auch zwiegespalten. Die Werbung von Traderepublic gefällt mir diesbezüglich überhaupt nicht. Sie sollen die jungen Menschen nicht zum häufigen Handeln animieren. Sinnvoller wäre eine Werbung in ähnliche Richtung, dass man mit ähnlichen Gebühren diversifiziert mehrere Titel kaufen kann und durch Streuung sein Risiko minimiert.
@Kiev die Werbung von Trade Republic mit der Frau, die in der Ubahn, also in einem öffentlichen Raum , “jetzt immer öfter handelt” würde ich verbieten. Ich habe sie mehrfach gesehen , und sie ist mir als Negativmarker hängen geblieben. Das ist ein Niveau wie Zigaretten, Porno, Glücksspiel. So was will man doch nicht.
@ ETF vs Einzelaktien: Ein kluger Mix von Aktien und ETF ist nicht verkehrt. Wer das alles nicht will, kann sich mit 1-3 ETFs begnügen. ETFs sind sind mittlerweile von der Größe her selbst Marktteilnehmer geworden, die den Markt durchaus beeinflussen können. Es sind eben auch viele Aktien beinhaltet, die man vielleicht als Anleger gar nicht haben will.
Darum wähle ich überwiegend Branchen/Sektoren-ETFs, hier ist ein genaueres Picking möglich, erlaubt aber doch eine breitere Streuung als bei Einzelaktien. So können Branchen wie Pharma, IT oder Konsum stärker gewichtet werden, denen ich in der kommenden Zeit eine besonders gutes Abschneiden zutraue. Bei einem breitgestreuten ETF ist diese Fokussierung so nicht möglich.
Auch habe ich es selbst schon erlebt, dass ETFs bei internen Umstellungen (Fusion, Verschmelzung, Umstrukturierungen etc.) tagelang oder sogar in einem Fall zwei Wochen lang nicht handelbar waren. Das geschah ausgerechnet zu einer kritischen Marktphase. Das sehe ich als deutlichen Nachteil bei diesem Finanzprodukten an und gehe daher stärker gewichtet in Einzelaktien.
Es bleibt ein Finanzprodukt mit vielen Vorzügen aber auch einigen Nachteilen.