Ich unterstelle eine Verzinsung von fünf Prozent. Nach 45 Jahren hast Du dann eine Million Euro zusammen. Hier ist die Beispielrechnung zu sehen.
Wer statt 500 kernige 1000 Euro im Monat spart, kommt auf zwei Millionen Euro.
ETF-Sparpläne über eine Direktbank abzuschließen ist besser als manch ein komplexes Versicherungs- oder Bausparprodukt.
Meine grundsätzliche Botschaft an Dich ist: Gib weniger aus. Lerne den Umgang mit einem kleineren Budget. Investiere die Differenz in ETFs oder Aktien. Genieß das Leben. Genieß das Geld. Genieß die wachsende Freiheit. Es ist eine Win-Win-Situation.
Die Amerikaner fördern das Altersvorsorge über ETFs/Fonds/Aktien intensiv. Es wird dort aus dem Bruttogehalt direkt gespart. Also vor Steuern. Der Fiskus schenkt jedem Geld, der sich am „Aktiensparen für die Rente“ beteiligt. Die Arbeitgeber geben in vielen Fällen den Mitarbeitern einen Zuschuss zum Sparbeitrag.
So werden immer mehr Amerikaner, die das stur durchziehen, Millionäre. Selbst „normale“ Einkommensbezieher knacken in den USA die Millionen-Grenzen. Du wirst Dich fragen, wie das möglich ist? Selbst mit den Zuschüssen vom Chef und der Steuerfreiheit muss es trotzdem schwer sein, die Million Dollar zu erreichen. Es geht. Ganz einfach: Durch Stetigkeit und Geduld.
Der Fondsanbieter Fidelity sagt, dass schon 72.000 Kunden Millionäre geworden sind über das „Aktiensparen für den Ruhestand“. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten. Eine der bekanntesten Aktiendepot-Formen für den Ruhestand heißt 401(k).
Was die Neu-Millionäre gemeinsam haben: Sie kommen überwiegend aus einfachen Verhältnissen. Sie haben viel Geduld. Sie sparen monatlich. Die Firmen geben einen Bonus zum Ruhestandsdepot dazu. Wenn sie eine Gehaltserhöhung erhalten, erhöhen sie die Sparsumme. Sie geraten nicht in Panik, wenn die Börse bebt. Sie fahren alte Autos. Die Hypothek frisst nicht einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens auf. Sie meiden Schulden. Sie leben deutlich unterhalb ihrer Verhältnisse.
Hier ist eine gute Übersicht, wie Du einen ETF-Sparplan am besten abschließt. Auf was zu achten ist. Besonders rate ich die Kosten so gering wie möglich zu halten (Orderkosten und Verwaltungsgebühren TER).
Eingezahlt: TEUR 270
Nach Steuern: TEUR 699
Nach historischer Inflation = Kaufkraft nach 45 Jahren: TEUR 210
Sehr geehrter Herr Schäfer,
von einem Finanzjournalisten wünsche ich mir etwas mehr Faktentreue.
Viele Grüße
Karl Ess
Und am besten spart man statt 1’000€ noch mehr, damits noch schneller geht ;-) Ich erhöhe mittlerweile meinen Networth um über 3’000 CHF im Monat, lebe zwar in der Schweiz, finde es aber dennoch ein nettes Sümmchen.
Grüsse
Thomas
http://www.ardmediathek.de/radio/radioWissen/Raum-f%C3%BCr-das-Wesentliche-Minimalismus-/Bayern-2/Audio-Podcast?bcastId=5945518&documentId=47198788
Anbei ein sachlicher Podcast Beitrag über Minimalismus. Es werden sowohl sanfte als auch starke Formen des Minimalismus beleuchtet. Dazu gibt es auch Interviews mit 2 Personen, die ihre Beweggründe für den Minimalismus und ihren Auslöser erklären. Schon ein bisschen Minimalismus kann die Sparrate deutlich erhöhen.
Ich müsste auch mal wieder eine Ausmist-Session starten, besonders bei den Klamotten, die mir nicht mehr passen. Allerdings habe ich schon alles zu Geld gemacht, was zu Geld zu machen ist. Außerdem kaufe ich nur das, was ich wirklich benötige und dann auch meistens nur gebracht, was für die Sparrate erst einmal der wichtigste Schritt darstellt.
Viele Grüße,
Ruben
@Thomas: Erstmal 1000€ haben um die sparen zu können. Also müsste man da ja in einer Großstadt min 2000€ Netto verdienen und in einer kleinen Butze leben. Schau dich mal in Hamburg oder München nach Wohnungen um. Wer nicht im letzten Migrantenghetto leben will, der darf gut und gerne 7-800€ kalt für eine 2 Zimmerwohnung hinlatzen. Dazu dann als Single noch min 200€ Lebensmittel und sonstige Sachen. Wer da keine 2000 Netto hat, der kann auch keine 1000€ oder sogar noch mehr sparen.
Dazu kommt, dass nicht alle Menschen in MINT-Berufen arbeiten.
@Gurki Das muss auch niemand, es gibt viele die in anderen Bereichen auch viel Geld verdienen kann, man muss nur genug Willen und Kraft zeigen. Natürlich ist das manchmal Glück und die Situationsbedingt, allerdings bin ich der Meinung das man alles (oder sehr vieles) selbst beeinflussen kann. Man kann nebenbei auch etwas hochziehen, das überhaupt nicht mit dem gelernten Beruf zu tun hat. Ich bin für meine Verhältnisse bescheiden, und behaupte mal das es viele in meinem Alter nicht sind. Genau die sind es die aber über ihr wenig erspartes und die achso tiefen Löhne meckern (das haben wir auch in der Schweiz). Man muss halt einfach smarter und härter arbeiten (Effizienz) als andere um ein besseres Endergebnis zu erzielen. Im Leben gibt es Höhen und Tiefen, da schliesse ich mich nicht aus. Ich bin aber grundsätzlich der Meinung das es langfristig nach oben geht wie beim Aktienmarkt und allem anderen ;-)
Grüsse
Thomas
Guten Morgen,
steht ja klar geschrieben, nach 45 Jahren hat man dann knapp eine Million, jetzt mal abgesehen davon dass tatsächlich nicht Jeder 500 oder gar 1000 Euro im Monat einfach sparen kann, FÜNFUNDVIERZIG JAHRE, das ist länger als Viele hier alt sind,
wer kann 45 Jahre planen? wer kann wirklich 45 Jahre nur sparen, sparen, sparen? ich werde im März nun 60, ich spare im Moment 50 und mehr % meines Einkommens, es fällt mir nicht sehr schwer, ich habe ein Ziel, aber ich habe auch Zeiten im Leben gehabt wo ich mir jeden Wunsch erfüllt habe, wo ich Geld verprasst habe, (Schulden ausser Hypothek hab ich aber nie gehabt) ich kenne wenigstens beide Seiten,
45 Jahre sind verdammt lang! Das Leben in den letzten 45 Jahren hat sich stark verändert und es wird sich weiter verändern, es gibt Risiken im Privatleben (Scheidung, krankes Kind oder Partner etc) es gibt pol. Risiken, wir hatten auch den Wechsel von der DM zum Euro…Vieles ist nicht kalkulierbar.
Nur, wer nicht anfängt, der wird es auch niemals zu nur ein bisschen Sicherheit oder Wohlstand bringen, er wird ständig Angst haben vor der Mieterhöhung, dem Verlust des Arbeitsplatzes, vor der teuren Zahnarztrechnung, auch nicht so schön…
Ich kann einem jungen Menschen nur den Rat geben, früh anfangen zu sparen, regelmässig, das Geld in Aktien anlegen, nicht auf dem Sparbuch, eine gute Ausbildung und dann ständige Weiterbildung, keine Konsumschulden, bodenständige Lebensweise, aber es sollte auch Geld für den Urlaub oder das Hobby da sein, solange man jung ist sollte man auch mal einen Auslandsaufenthalt in Angriff nehmen, das prägt das ganze Leben, ich werde meine Zeit als junge Krankenschwester in London nie vergessen, oder auch mal ein paar Monate als Rucksacktourist zwischen 2 Stellen, sowas ist mehr wert als jedes Geld, danach weitersparen…..
Auch Leute ohne MINT-Berufe können was auf die Beine stellen, bin ja selber ein gutes Beispiel, ich habe ein schönes Aktiendepot (selbst erarbeitet!), eine Eigentumswohnung (auch selbst erarbeitet und in der CH echt teuer) die praktisch abbezahlt ist, mir gibt das Alles ein gutes Gefühl, vor Allem aber ein Gefühl der Dankbarkeit, trotz dass ich ein Leben lang gearbeitet habe, ich weiss, ich stehe auf der Sonnenseite des Lebens.
Unter seinen Verhältnissen Leben, das ist eine gute Einstellung, ich messe mich nicht mit dem Nachbarn oder dem Arbeitskollegen, wozu? Ich gönne denen Alles, ich brauch es nicht, mir genügt es zu wissen dass ich könnte :) Mit ein wenig Geld im Depot wird man auch selbstbewusster!
@Fit und Gesund: Ein guter Beitrag!
Was das Leben bringt, wissen wir in der Tat nicht. Ein Beispiel das mich nachhaltig prägt:
Mein Vater ist vor drei Wochen völlig unerwartet mit 67 Jahren verstorben. Nachts und urplötzlich ohne Anzeichen einer Krankheit. Meine Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Sein Alter sah man ihm echt nicht an, er lebte gesund und wurde mindestens 10 Jahre jünger geschätzt. Aber er schuftete immer sehr viel und auch gerne und steckte sein ganzes Geld in das viel zu große Haus. Anstatt auch an eine Altersvorsorge zu denken. Meine Mutter muss nun mit einer mickrigen Witwenrente klarkommen. Das Haus ist heilig, das will sie nicht verkaufen obwohl es wohl besser wäre (Unterhalt vom Haus).
Die Gehälter sind so eine Sache für sich. Ich hatte als Ingenieur in den vergangen Wochen vier Vorstellungsgespräche. Im Durchschnitt wollte man mir nur 4.000 € Brutto geben trotz langer Berufserfahrung. Ich bin der Meinung das da einiges schief läuft in Deutschland. Mag aber auch nur meine Erfahrung sein. Brisant ist das Thema Wohnkosten. Die Preise explodieren und auch bezahlbare Mietobjekte bei uns in der Region sind Mangelware.
Das sparen von ETFs finde ich trotz allem einfach eine sehr gute Lösung. Vergesst aber alle das Leben nicht.
@Fit und Gesund
Ich finde du hast das sehr gut auf den Punkt gebracht! Alleine die Tatsache mit der finanziellen Sicherheit macht sich spürbar bemerkbar. Aber auch das Selbstbewusst sein, je mehr Geld man hat umso unabhäniger wird man von z.B. Arbeitgeber und Chef. Umso weniger muss man nach deren Pfeife Tanzen und kann gerne auch mal die Meinung kund tun, auch wenns ins kritische übergeht.
In dem Sinne ist aber Geld nicht alles, aber dennoch etwas das uns für den Moment solange das ganze System funktioniert erlaubt gewisse Freiheiten/Luxus zu haben. Ich betrachte alleine schon Internet, Smartphones, schöne beheizte Wohnung etc. als Luxus, alles was über die Grundbedürfnisse hinausgeht. Wobei fliessend Wasser eigentlich auch schon Luxus ist ;-)
Grüsse
Thomas
Konsequenz beim Investieren und ein breit diversifiziertes Portfolio ist der Schlüssel zum Erfolg mMn…
Ok mal ganz ehrlich? Will man wirklich 45 Jahre nur arbeiten und sparen sparen sparen nur um dann finanziell frei zu sein und sich Millionär zu nennen?
Mitnehmen wenn man stirbt kann man die Kohle eh nicht.
Ich spare auch soviel ich kann und peile auch einen Aktiensparplan von 1.000€ im Monat an. Mein Plan ist es in 10 Jahren bereits finanziell unabhängig zu sein. Allerdings definiere ich diese Freiheit über eine Selbständigkeit mit halb passiven Einkommen. Durch meinen Beruf im Onlinemarketing weiss ich das es möglich ist mit moderaten Arbeitsaufwand der voralleden nicht ständig erfolgen muss einen konstanten Strom von Einnahmen zu erzeugen. Der nächste Schritt ist dann ins Ausland zu ziehen. Die Lebenserhaltungskosten sind viel zu teuer in Deutschland geworden.
Gut aber trotzdem günstig leben und frei vom Goodwill von Unternehmen sein ist meine Agenda für die nächsten 10 Jahre.
@Ralf,
oh, das tut mir sehr leid mit Deinem Vater, mein herzliches Beileid! Es muss ein Schock für Deine Mutter gewesen sein, sie wird Zeit brauchen, es ist noch zu frisch um schon den Kopf frei zu haben wegen Verkauf des Hauses, das ist hart, ich kann die Mutter vom Herzen her verstehen, auch wenn die Vernunft etwas Anderes sagt.
zur Arbeitsmarktsituation werde ich später noch was schreiben, ich habe noch diesen Artikel gefunden
https://www.kritische-anleger.de/die-unmoeglichkeit-der-altersvorsorge/ das hat was! Besonders wegen der langen Zeiträume.
@Thomas,
sicher ist ein gewisses finanzielles Polster hilfreich, es schützt nicht vor Allem, gewisse Dinge muss man auch aushalten können, meine „Vorgesetzten“ sind jünger als ich, Ober sticht Unter, ein Spruch einer meiner Arbeitskollegen, manchmal ist das nicht so einfach, mit zunehmendem Alter wird man aber gelassener.
So, nun ist der Akku fast leer, ich werde mich im Laufe des Tages nochmals wegen der Arbeitsmarktsituation melden.
Vom langen Zeitraum und vom Leben an sich bin ich da ganz bei fit und gesund.
Wenn ein 20 jähriger jetzt 45 Jahre spart, ist er dann irgendwo in der Nähe des Renteneintrittsalters….(wenn er noch lebt, das Renteneintrittsalter nicht mehrfach verschoben wurde etc. )…
Teile der Eltern, Großeltern, Familie werden in diesem Zeitraum sterben… nur mal so um die 45 Jahre Zeitraum gewaltig zu erden! Man selbst ist weniger fit, weniger gut aussehend, hat vermutlich weniger soziale Kontakte, weniger Party`s, weniger gesund etc… Das Altern ist nicht zimperlich mit dem Menschen und dessen Selbstwahrnehmung.
Thomas ist wahnsinnig gut dabei, da er schon jung einen sehr guten Grundstock hat. Er ist schneller als ich und es wird immer schneller und bessere Menschen geben.
In Relation ist es natürlich in der Schweiz doch vorteilhafter, aber auch die Vermögenssummen werden größer sein müssen, wenn man in der Schweiz bleibt.
Ich war schon stolz mit 27 die ersten 100 k zu haben, aber das ist alles relativ, da unser dasein auf dieser Erde begrenzt ist und wir nicht nur an Ziffern eines Kontoauszuges die Güte eines Lebens bewerten können.
@Sparta
Das sehe ich auch so, in der Schweiz braucht man defacto einfach mehr um nur die Grundbedürfnisse zu decken: Miete, Essen, Krankenkasse etc. Man wird ohne Hab und Gut geboren und verlässt die Welt auch ohne, das finde ich sollte man sich immer vor Augen halten.
Gruss
Thomas
Ab wann stellt sich so ein „Sicherheitsgefühl“ denn ein? Ich bin knapp über dem 6 stelligen Bereich und fühle keine Sicherheit. Es erwärmt nur mein Herz diese Zahl zu sehen. :)
Das mit dem „Sicherheitsgefühl“ frage ich mich auch. Ich habe knapp ca. das dreifache meines Vorposters, aber nich nicht im geringsten eine Art von Sicherheitsgefühl.
Andererseits 500T können auch schnell wieder weg sein, Krankheit, Arbeitslosigkeit, eine Versicherung die im anlassfall nicht zahlt.
Um sich in Sicherheit wiegen zu können braucht man denke ich bedeutend mehr als von Tim angepeilten 700T – 1mio.
Ich gehe eher eher vom doppelten aus.
@ Karl Ess
Ich habe eine Verzinsung von nur 5% unterstellt. Im langen Schnitt (über ein halbes Jahrhundert) waren an der Wall Street 10% zu holen. Damit ist das Thema Inflation locker eingerechnet. Auch im DAX waren 9% zu holen langfristig.
@ Fit und Gesund
Danke für Deine Lebensstory. Zu sparen ist eine vernünftige Sache. Es ist schlau. Und macht das Leben in vielen Bereichen später leichter/angenehmer.
@ Ruben
Danke für den Link zum Minimalismus. Das muss ich mir anhören.
@ Ralf
Mein herzliches Beileid. So etwas zu ertragen, muss unheimlich schwer sein.
@ Thomas
Du bist ein fleißiger Sparer. Du wirst es in die finanzielle Freiheit früh schaffen.
@Ralf
Das mit deinem Vater tut mir leid. Alles Gute für dich & deine Mutter.
@Tim
45 Jahre lang 1000 Euro zu sparen, klappt alleine sehr gut. Aber mit Kindern oder pflegebedürftigen Eltern wird es sehr schwierig. Ich hoffe, dass es bald Sterbehilfe in Deutschland gibt. Ich will nicht 5 Jahre im Alter bettlägrig sein. Mein Freund und ich haben alte Väter – unser Erspartes müssen wir in ein paar Jahren vielleicht ans Sozialamt überweisen.
@Gurki & Valueinvestor
Das Sicherheitsgefühl ist genauso individuell verschieden wie die Risikotoleranz und hängt nicht zuletzt von vielen individuellen Faktoren ab (Wohneigentum vs. Miete, persönliche Stresstoleranz, Familie vs. Single daheim bei den Eltern, Zeitfaktor (habe ich viel oder wenig Zeit/Geduld?), Erfahrung, welche Ausbildung/Studium habe ich, wie gefragt ist dieses, Teilzeit / Selbstständigkeit nach FU möglich/erwünscht, stabiles Umfeld, Gesundheit und Fitness, Mindset, Zufriedenheit bzw. Erwartungshaltung usw.).
Welche Diversifikation brauche ich, um ruhig schlafen zu können?
Kann ich mit 3 Microcap`s wie unser Guruinvestor ruhig schlafen bzw. ziele ich auf den großen Reibach innerhalb weniger Jahre ab mit dem Risiko alles in den Sand zu stecken?
Ist eine ca. 90 % Aktienquote für mich persönlich wirklich in Ordnung, wenn es mal einen Drawdown von sagen wir mal ca. – 70 % gibt?
Ich bin relativ aggressiv unterwegs (im Aktienbereich ;-) ), aber selbst ich hatte damals 2008/2009 nicht den Mum/Verrücktheit all in bei Starbucks um die 5 €/$ einzusteigen.
Für die meisten sind 90 % Aktienquote nicht geeignet, auch wenn Tim & Buffett es für gut halten…
Außerbörsliche assets sind für viele auch wichtig für das Sicherheitsbedürfnis.
@Ralf,
nochmal wegen der Arbeitsmarksituation,
ich sehe nur wie es immer härter wird im Arbeitsleben, mein eigenes Arbeitspensum hat sich, alleine in den letzten 3-5 Jahren, merklich erhöht, das zu einem Zeitpunkt wo ich älter werde und eben nicht fitter, es wird überall optimiert und gespart, in der freien Wirtschaft und auch im öffentlichen Sektor,
aber, die die hier schreiben sind immer noch gut dran, wir können Alle noch was zur Seite legen, nur, da draussen gibt es unzählige Menschen die geringbezahlte Jobs haben, Jobs die es braucht, aber wie lange noch? der Postbote? (Amazon testet Drohnen) die Verkäuferin (Ware die man selber einscannt) die kleine angestellte Friseuse mit ihrem Hungerlohn, da sehe ich schon Gefahren dass gerade diese Jobs wegrationalisiert werden, die Folgen kann man sich ausmalen, die Wahlen haben ja schonmal einen kleinen Vorgeschmack gegeben. Nicht jedes Kind kann studieren, klingt doof, aber nicht jedes Kind kommt superintelligent zur Welt, es muss auch Jobs für diese Menschen geben, bis anhin gab es das halbwegs.
Ich weiss dass Du an Deinem jetzigen Arbeitsort nicht mehr so glücklich bist, Du hast noch einige Jahre vor Dir und ich verstehe den Wunsch nach Veränderung, aber im Moment scheint der Arbeitsmarkt nicht mehr herzugeben, quäl Dich nicht allzusehr, Du hast Dich ja ständig weitergebildet so wie Du schreibst, vielleicht würde sich ein Jobwechsel auch ohne mehr Gehalt dennoch lohnen.
@ Sparkojote
Du bist noch sehr sehr jung, bewundernswert wie Du in diesem Alter erkannt hast, dass es gut ist zu sparen und wie Du das auch durchziehst, bis jetzt ist es tatsächlich nur aufwärts für Dich gegangen, ich hoffe es bleibt so.
@Sparta,
absolut richtig, die Qualität eines Lebens lässt sich nicht am Kontoauszug ablesen!
@all
Sicherheitsgefühl,
Vollkasko für’s Leben gibt es nicht, sorry, das hat auch nix mit Geld zu tun, und ich finde es fast ein wenig schade wenn Gurki und Valueinvestor irgendwie nicht erkennen können dass sie mit diesem Geld nicht schon zu den absolut Privilegierten gehören, erzählt das mal der kleinen Verkäuferin, die wäre mit 10’000 Euro auf der hohen Kante wohl überglücklich, alles eine Frage der Relation. Ich finde Ihr könnt sehr stolz auf Euer bis anhin Erreichtes sein! Und zufrieden!
Das Sicherheitsgefühl wird sich eher bei Denen einstellen die auch mal zufrieden sind!
Die Sonne scheint, ich geh jetzt raus!
@Gurki @Valueinvestor
Ich kann nur von mir sprechen, das Sicherheitsgefühl das mit ein bestimmtes Vermögen bringt ist das Wissen auch ohne Arbeitgeber für mehrere Jahr den Lebensstil aufrecht halten zu können. Unter anderem auch grössere Kosten oder Reparaturen sofort zahlen zu können ohne mir Gedanken für einen schnellen Kredit zu machen. Natürlich kann immer etwas passieren Unfall, Gesundheit, Pflegefälle etc. Ich bin zwar realistisch, aber gehe mit einer anderen Einstellung durchs Leben und sehe das positive. Ansonsten könnte ich nach dem YOLO-Lifestyle leben, da ich morgen sowieso vom Bus überfahren werde oder sosnt irgendwas.
Vieles ist einfach im Kopf, es gibt Leute die schon mit 5’000 CHF auf der hohen Kante ein Sicherheitsgefühl haben. Es kommt auf die Umstände an, ich würde aber behaupten das die meisten die 500’000 CHF/EUR oder mehr in liquiden Assets haben (keine selbstbewohnte Immobilie etc.) sich relativ Sicher fühlen wenn sie nicht auf grossem Fuss und in Saus und Braus leben. So sehe ich das zumindest.
@Fit und Gesund
Es gibt immer Höhen und Tiefen, da es kein Schwarz und Weiss gibt. Ist es durchaus möglich beides gleichzeitig zu haben, finanzielle Hochs, aber dafür in anderen Bereichen Tiefs oder auch umgekehrt. Danke für das Lob.
Grüsse
Thomas
@ Ex-Studentin,
also sicher möchte Keiner im Alter 5 Jahre lang bettlägerig oder rollstuhlpflichtig sein,
aber findest Du wirklich dass Sterbehilfe die Lösung ist? das fände ich persönlich völlig schrecklich, Alles was völlig hilfsbedürftig ist einfach „totmachen“?,
der Vater meiner Kollegin ist seit Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen, lebt mit polnischem Pflegepersonal zuhause in seinem eigenen Haus, ob man den mal fragen sollte was er dazu meint?
und wieviele Alte würden sich für die Sterbehilfe entscheiden um ihren Kindern nicht zur Last zu fallen? Das kann einfach nicht die Lösung sein!
das war die Situation im Alter, auch junge Menschen können auf z.B einen Rolli angewiesen sein, wir haben mal Nottwil (das Paraplegikerzentrum in der CH) besucht, ich möchte dort nicht arbeiten, aber die Patienten wirkten aufgestellt und gaben sich grosse Mühe später wieder in irgendeinem Beruf unterzukommen.
das musste nun einfach raus! denk mal drüber nach, vielleicht hab ich Dich auch falsch verstanden.
liebe Grüsse :)
An Ralf: Auch von mir mein Beileid und alles Gute für deine Mutter und dich.
An Gurki: Ich würde das Sicherheitsgefühl in Stufen staffeln:
1. Schuldenfreiheit
2. Kleine Notreserve (z.B. 3 bis 6 Monatsausgaben)
3. Große Notreserve (z.B. 12 oder mehr Monatsausgaben)
4. Rentenlückenschließung zum regulären Renteneintrittsalter
5. Kleine finanzielle Freiheit (alle unvermeidlichen Grundkosten sind durch passive Einnahmen gedeckt)
6. Große finanzielle Freiheit (auch die variablen Kosten sind durch passive Einnahmen gedeckt)
Alternative zu 5. und 6., wenn einem diese Stufen zu hart vorkommen: Vorruhestand mit Kapitalverzehr. :-)
@Alle: Danke für euren Zuspruch! Trotz allem muss das Leben weiter gehen.
Die größte Herausforderung stellt meine Mutter dar. Sie ist vom Typ her nicht sehr selbstständig und pflegt auch sehr wenig soziale Kontakte. Aber es wird mit der Zeit schon werden. Ich werden sie im Dezember zu einem VHS-Kurs anmelden, damit sie endlich den Umgang mit einem PC und Internet lernt. Dann wird sich weiteres ergeben.
Jobmäßig wird sich schon auch noch was auftun. Ich habe Ideen im Hinterkopf die ich in der nächsten Zeit angehen werde. Allerdings tun mir die künftigen Berufsanfänger heute schon leid. Der Druck im Job wird sehr ernorm werden.
Ich sehe am Beispiel des Vaters, wie wichtig regelmäßiges Sparen z.B. per ETFs oder regelmäßiger Aktienkäufe ist. Er hat fast sein ganzes Geld in das Haus gesteckt. Derart einseitige Investments sind einfach nicht gut, so machen es aber viele. Oft weil für Wohnen zu viel investiert wird.
Genau so wichtig sind gute Freunde und Sozialkontakte. Das ist gar nicht so selbstverständlich. Auch hier muss man regelmäßig Zeit investieren.
Darum stetig sparen, aber auch ab und zu etwas leben.
@Fit & Gesund
Mit pflegebedürftig meinte ich Extremfälle bzw. Leute, die z.B. große Schmerzen haben, kaum noch atmen können und nur noch auf den Tod warten. Also keine Leute, die einfach nur im Rollstuhl sitzen oder eine Behinderung haben. Meine Oma hat den Suizid gewählt, aber das ist blöd für Leute, die das Ganze „aufräumen“ müssen. Auch unsere Nachbarin hat sich im Alter aus dem Rollstuhl gehieft und ist aus dem Fenster gesprungen, aber hat leider überlebt und war ein noch schlimmerer Pflegefall. Finde es gut, dass man immerhin eine Patientenverfügung aufsetzen kann, um lebenserhaltende Maßnahmen abzulehnen. Bei einem Kollegen hat der Opa darum gebeten, ihn beim nächsten Herzinfarkt sterben zu lassen. Hat man schweren Herzens dann auch so gemacht. Ich habe da großen Respekt davor, wenn Leute selbstbestimmt ihr Leben beenden wollen. Rede da aber nicht von 15-Jährigen, die Liebeskummer haben. ;)
Niemand kann vorhersehen, was die Zukunft bringt. Ich bin da ganz bei fit und gesund. Ich würde mich auch weigern, 45 Jahre zu knapsen, um dann im Alter reich zu sein. Mein Vater starb mit 63 und meine Mutter mit 69. Wenn ich von einer ähnlichen Lebenserwartung ausgehen würde, hätte ich im Alter nicht mehr viel von meinem Ersparten.
Nichtsdestotrotz bin ich ein Freund einer sparsamen Lebenseinstellung. D.h. ich finde es sinnvoll mir zu überlegen, wie lange ich für eine bestimmte Anschaffung arbeiten musste und dann zu entscheiden, ob mir die Anschaffung das wert ist. Es geht um Wertschätzung der erbrachten Arbeitsleistung und auch der Rohstoffe und Arbeit, die erbracht wurden, um den Artikel herzustellen.
Ich habe in meinem Leben nicht immer diese Einstellung gehabt und auch viel ausgegeben, dafür aber eine Menge Kram angehäuft. Glück war, dass wir eine Wohnung gekauft haben und diese diszipliniert in 11 Jahren abgezahlt haben.
Jetzt möchte ich so leben, dass ich mit weniger materiellen Gütern glücklich bin. Aber ich will trotzdem nicht auf alles verzichten. Für Reisen usw. gebe ich Geld aus.
Der eine kann 200 Eur im Monat sparen, der andere 2000. Wichtig ist, dass man überhaupt etwas spart, je nach den Möglichkeiten.
Ralf, herzliches Beileid! Vielleicht kannst du deine Mutter irgendwann – wenn mehr Zeit vergangen ist – überzeugen, dass sie das Haus verkauft. Mit der kleinen Rente und etwaigen Reparaturen kann es sonst wirklich schwierig werden. So war es bei meiner Mutter. Die Eltern hatten sogar noch eine (kleine) Hypothek auf dem Haus. Es hat meine Mutter sehr gequält. – Auch gut für dich zu wissen, wie dein aktueller Marktwert auf dem Arbeitsmarkt so ist.
fit und gesund, danke für deine tollen Beiträge, ich stimme dir so zu, das Arbeitsleben empfinde ich auch als von Jahr zu Jahr anstrengender, obwohl ich noch nicht soooo alt bin. Und ich bin absolut gegen Sterbehilfe, ich stimme dir zu, viele würden wohl ihren Kindern nicht zur Last fallen wollen. Die wenigsten dürften wohl suizidal sein.
aber, die die hier schreiben sind immer noch gut dran, wir können Alle noch was zur Seite legen, nur, da draussen gibt es unzählige Menschen die geringbezahlte Jobs haben, Jobs die es braucht, aber wie lange noch? der Postbote? (Amazon testet Drohnen)
Ganz ehrlich? Etwas vom Gehalt sparen zu können sehe ich nicht als privilegiert an, sondern es müsste eigentlich für jeden eine Selbstverständlichkeit darstellen…warum sollte ich sonst jeden Tag arbeiten gehen? Erst recht wenn wie schon geschrieben der Stress und Druck immer größer wird?
Da kann man auch gleich AlgII beziehen und einen Nebenjob von 100 Euro (anrechnungsfrei) machen und zack wird die Miete bezahlt und man hat über 500 Euro zum leben. Wer kommt aus diesen Blog nicht damit zurecht?
Ich zitiere eine Zusammenfassung von einen Artikel aus der Wirtschaftswoche zum Thema Arbeitsmarktsituation und das was Ralf uns zu verstehen geben will.
Unternehmer würden immer öfter beklagen, vergeblich nach Personal zu fahnden. „Das Geschrei der Unternehmen ist viel heiße Luft“, so Karl Benke, Arbeitsmarktexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Natürlich gebe es in einigen Branchen Engpässe und in manchen Bereichen sogar einen Mangel, aber „von einem flächendeckenden Fachkräftemangel“, so Brenke weiter, „kann aber keine Rede sein“. Der DIW-Forscher kritisiere die Methodik vieler Studien, die zum Beispiel die Zahl der offenen Stellen und die der Arbeitslosen gegenüberstellen. „Dieser Vergleich sagt aber gar nichts aus“, so Brenke: „Nicht jeder, der einen neuen Job sucht, ist arbeitslosgemeldet.“ Die Bundesagentur für Arbeit (BA) bestätige, dass sie nicht unterscheiden könne, ob zwei Stellenanzeigen auf denselben Job hinweisen. Der einzig zuverlässige Indikator, um Knappheiten am Arbeitsmarkt zu messen, sei für Brenke die Lohnentwicklung. „Gäbe es tatsächlich einen Fachkräftemangel“, sagt der Forscher, „müssten die Reallöhne viel stärker steigen.“
Endlich wurde es mal so dargestellt wie es tatsächlich ist. Verstehe nicht warum einen sonst die Medien und die Politik das blaue vom Himmel erzählen…wahrscheinlich um das Volk milde zu stimmen.
@Ralf,
das finde ich eine sehr gute Idee mit dem VHS-Kurs für die Mutter, sie ist nicht zu alt dazu und es gehört heute immer mehr dazu. Urteile nicht zu hart über die Investitionen des Vaters, stell Dir einen Vater vor der das ganze Geld kurz vor dem Jahr 2000 in Aktien gesteckt und dann gestorben wäre, was hätten die Kinder dazu gesagt? Das eigene Häuschen / Wohnung ist einfach etwas sehr Wichtiges hierzulande, meine Mama war auch so stolz eine eigene Wohnung gehabt zu haben.
Aber Du klingst zuversichtlicher und das freut mich, mit der Familie und Sozialkontakten das ist wichtig, darum, nur sparen und sich gar nix gönnen, nein, das bringt es auch nicht. Du wirst das packen! :)
@Ex-Studentin,
ich denke passive Sterbehilfe wird es auch heute schon in D geben, wird doch nicht Jeder reanimiert, also bei uns ist das so, aber Patientenverfügungen werden auch nicht immer beachtet, teils sind sie 10Jahre alt und nie erneuert worden, teils sind sie sehr schwammig gehalten, teils sind zerstrittene Angehörige da, der Sohn will den Vater partout nicht gehen lassen, die Frau und 2 Töchter schon, auf dem Papier sieht Alles immer tip top aus, aber in der Realität sind auch da Grenzen gesetzt, und es gibt auch Fälle wo die Leute froh sind hat man sich nicht an Alles gehalten, gerade letzthin erlebt, aber das gehört nicht hierher.
Ich bin nicht gegen Selbstmord, solange man das selber „bewerkstelligt“ aber Institutionen wie EXIT, da bin ich völlig dagegen, auch wenn es legal ist, da könnte ich niemals mitmachen bei. Ist einfach ein sehr schwieriges Thema.
@Andrea,
das klingt nach Zufriedenheit und gefällt mir :)
ich möchte auch nicht die reichste Frau auf dem Friedhof sein, und nun noch zum Abschluss ein Spruch meiner Freundin :
Was soll auf meinem Grabstein mal später stehen? „Glotz nicht so doof, ich würde auch lieber am Strand liegen“ auch wenn heute Allerheiligen ist, ich geh erst morgen auf den Friedhof und besuche das Grab meiner Mutter, sie hat zu viel gespart, wenn ich das heute ändern könnte, das bereue ich schon sehr. Sie hat es für mich getan, so unnötig…
hier noch ein kleines Filmchen, mein Lieblingsautor, ich habe all die Filmchen gesehen und das Buch gelesen.
http://www.markuselsaesser.com/de/youtube
Wie immer ein starker Artikel. Danke Herr Schäfer. Das ist Sparpornographie vom Feinsten. :-)
@Gurki & All
Ich weiß, dass ist ein Luxusproblem. Ich min auch sehr stolz, dass ich mir die 300T selber erarbeitet habe, ca. 100T sind davon Kursgewinne. Ich habe 2008/09 sehr viel investiert und daher teilweise sehr hohe Kursgewinne.
Ich bin halt ein Sicherheitsfsnatiker und sehr kritisch mir gegegenüber.
Tim, ich würde mir wünschen, dass der deutsche Staat seine Bürger so bei Geldanlagen unterstützt, wie es die Amerikaner tun. Hier hat man den Eindruck, nur geschröpft zu werden, sei es bei Zinsanlagen (Niedrigzinsen), Immobilien (hohe Grunderwerbssteuer), Aktienanlagen (Erspartes aus dem Nettogehalt, Gewinnversteuerung), Riesterrentenversicherung (quasi witzlos aufgrund von Niedrigzinsen und hohen Gebühren).
Es scheint eine widersprüchliche Haltung zu sein, die Bürger sollen konsumieren, damit die Wirtschaft gut läuft, aber dann möchte man ihnen vorwerfen, nicht genug für die Rente gespart zu haben.
Ich habe hier die Hoffnung aufgegeben, dass für die Bürger gute Entscheidungen von den Politikern getroffen werden.
Es gibt sicherlich viele Ungerechtigkeiten in den USA, aber diese Regelung mit den unversteuerten Aktienanlagen für die Rente finde ich sehr gut.
Ralf,
ganz herzliche Anteilnahme auch von mir! Das meine Eltern gehen ist meine größte Befürchtung für die kommenden Jahre.
LG
Christian
Ralf,
mein herzliches Beileid. Ich bin ebenfalls 67, es gibt einem zu denken.
VG
Anna
@Ralf: mein herzliches Beileid. Ich kann mir derzeit noch nicht vorstellen wie es ist, ein Elternteil zu verlieren. Ich wünsche Dir viel Kraft.
Die deutschen Bürger wurden bei der Altersvorsorge an die Versicherungs- und Bankenindustrie verkauft. Das müssen nun alle ausbaden, nicht nur über die schon jetzt stattfindenden Subventionen, sondern auch später, wenn die Versicherungsprodukte nicht den erhofften zusätzlichen Beitrag zur Rente leisten. Die Beitragsgarantie der Versicherungsprodukte verhindert eine höhere Aktienquote und führt zu panischen Wertpapierverkäufen bei einem Crash. Die Aktienquote wird erst wieder erhöht, nachdem sich der Markt erholt hat. Durch diese Vorgehensweise des häufigen Umschichtens war mein damaliges Produkt der DWS trotz mehrjähriger Hausse nicht in der Lage, eine positive Rendite zu erwirtschaften.
Der wirtschaftliche Aufschwung geht an den meisten deutschen Bürgern ohne Wertpapiere vorbei und wer als Ausgleich nicht wenigstens ein Wohneigentum in guter Lage oder sonstige Sachwerte besitzt, dessen Geldvermögen verliert darüber hinaus stark an Kaufkraft. Das Geld bzw. die Kaufkraft wird uns allen irgendwann fehlen. Im Notfall springt immer der Staat, also wir alle ein.
Um auch wirklich eine größere Sparleistung des einfachen Bürgers zu verhindern, wurde in den letzten Jahren der Sparerfreibetrag drastisch gekürzt. Dieser lag einmal bis 1999 bei 3.068 € statt bei 801 € heute, hier ist die Entwicklung des Sparerfreibetrags zu sehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sparerfreibetrag
Ruben, danke für den Hinweis auf den gekürzten Sparerfreibetrag, das habe ich eben vergessen, zu erwähnen.
@ Ex-Studentin
Muss Dein Vater ins Pflegeheim? Zahlt dann nicht die Pflegeversicherung und Krankenkasse einen Gutteil der Kosten?
Im übrigen finde ich es nicht fair, dass Kinder für ihre Eltern bezahlen müssen, wenn diese Pflegefälle werden. Denn überleg mal: Wenn sich die Eltern verschwenderisch verhalten, ist es nicht richtig, dass dann dafür die Kinder finanziell bluten müssen.
Ein anderer Fall: Die Eltern sind Alkoholiker, Raucher… sie kümmern sich nicht wirklich um die Kinder. Warum sollen dann die Kinder tief in die Tasche greifen? Seltsam.
@ Andrea
Ich stimme zu. Die Amis haben die Altersvorsorge besser geregelt. Du sparst direkt aus dem Brutto-Gehalt. Jeder Kursanstieg, jede Dividende ist von der Steuer ebenfalls befreit. Es ist ein spezielles Depot namens 401 k, das das Finanzamt überwacht. Maximal kannst Du 18.500 Dollar aus dem Brutto rein tun im Jahr. Oft gibt der Arbeitgeber was obendrauf.
Die Demokraten wollen die jährliche Spar-Obergrenzen auf 24.500 Dollar erhöhen. Überleg mal, wer richtig Gas gibt, kann ein erhebliches Vermögen aufbauen. Durch die ganzen Steuergeschenke. Die meisten setzen auf ETFs. Sie sind sehr günstig in den USA. Sie gibt es schon zu Kosten von 0,03%.
http://www.washingtonexaminer.com/democrats-pitch-plan-to-raise-pre-tax-limit-on-401k-savings/article/2639104
@Tim
In Deutschland haften Kinder für ihre Eltern, was Pflegekosten etc angeht. Da sind dann die über 45 Jahre angesparten 500,- schnell aufgebraucht.
Mit 20 Jahren konnte ich noch keine 500,- geschweige 1000,- pro Monat sparen.
@Tim
Nein, zum Glück ist er gerade einigermaßen fit. Aber das kann sich in seinem Alter schnell ändern. Will auch noch gar nicht an sowas wie Pflege denken, aber trotzdem habe ich es im Hinterkopf, weil er nach der letzten OP ziemlich angeschlagen war. Der Zuschuss von der Kasse würde nicht reichen. Zudem habe ich noch eine Mutter, die kaum Rentenansprüche gesammelt hat. Aber will den Teufel noch nicht an die Wand malen und hoffe für die Zukunft das Beste.
Dass Kinder für Eltern aufkommen sollen, kann ich ein wenig verstehen. Sonst würden Eltern 10 Jahre vorher fast alles den Kindern schenken, um „arm“ alles vom Staat zahlen zu lassen. Bin auch prinzipiell bereit, monatlich was zu zahlen. Aber das Ersparte sollte geschützt sein.
Ich hätte auch gerne einen ETF Sparplan. Meine Bank hat da aber kein zufriedenstellendes Angebot. Jetzt überlege ich ein zweites Depot zu eröffnen.
Bei der Pflege für Eltern hat man 1800 netto vom Einkommen frei, Familien ca 3300€, und von allem was darüber verdient wird werden 50% fällig. Das dürfte die Mehrheit der Bevölkerung also garnicht treffen. Und die die sehr viel mehr verdienen haben in der Regel auch Eltern die schon viel verdient und entsprechendes Vermögen aufgebaut haben, welches dann auch erst aufgebraucht werden muss.
@Kia
Die Zahlen mögen stimmen. Ich habe sie jetzt nicht nachgeprüft.
Aber der Eltern-Kind-Geld-Verdienen-Vergleich stimmt so nicht. Es gibt genug „arme“ Eltern, deren Kinder besser verdienen. Aber dann auch gerne unterstützen, sofern sie es sich finanziell leisten können.
Schwierig ist es, wenn man kein gutes Verhältnis zu den Eltern hat(te), dann muss man trotzdem zahlen. Der Staat sagt, sie haben dich großgezogen, jetzt bist Du im Alter für sie da und darfst Dein Vermögen bis auf gewisse Schonbeträge abtreten/aufbrauchen, sofern bei den Eltern nichts mehr bzw. nicht genug zu holen ist. Egal ob sie dich vernachlässigt haben, es großen Streit oder Ärger über Jahrzehnte gab. Aunahmen sind Einzelfälle wie Missbrauch in der Kindheit o.ä. sofern nachweisbar. Und das muss man (dann) erstmal nachweisen können.
Manchmal zahlt auch erstmal das Sozialamt, aber über kurz oder lang schauen die dann natürlich das es Verwandte gibt, die man dann zahlungspflichtig machen kann.
Sofern dein Geld nicht in einer „anerkannte“ Rentenversicherung steckt, ist es dem Staat egal, das dein Depot für die Rente gedacht ist. Ohen staatlich erzwungenen/definierten Versicherungsmantel ist es aus Sicht des Staates einfach nur Vermögen. Pech gehabt. Das sind ggf. Nachteile am System. Das man damit für sich selbst vorsorgen wollte und deshalb ggf. selbst im Alter (dann doch) zum Sozialfall wird, ist (kurzfristig gedacht, wie so oft) dem Staat/der Stadt erstmal egal.
Das finde ich schade. Ich habe ggf. mein ganzes Leben eigenverantwortlich daraufhin gespart und investiert, damit ich später nicht so vom Staat abhängig bin und durch Steuern oder Eltern-Verpflichtung, wird dieser „Schatz“ aufgebraucht, da es andere (Allgemeinheit die durch Steuern unterstützt werden) oder die Eltern nicht konnten oder getan haben. Vielleicht auch alles aufgebraucht haben. YOLO und so.
Bei den Eltern kann ich unterstützung noch nachvollziehen. Aber wenn ich Dritte unterstützen soll und deshalb meine Eigenverantwortung nicht honoriert wird. Sogar eher (dank Abzügen) dagegen getan wird, dann bin ich damit nicht so glücklich. Eigenverantwortung wird dann doch nicht immer so gewünscht. Zwiespältig.
Die Beträge die nach Krankenkassen/gesetztlicher Pflegeversicherung noch übrig bleiben sind auch nicht ohne – selbst ohne höchste Pflegestufe leicht vierstellig.
Wir haben so einen Fall gerade in der Familie. Wenn dann beide Eltern bzw. beide Elternpaare (Eltern des Ehemannes und Eltern der Ehefrau) pflegebedürftig werden, wird es mit dem eigenen Geld bei Durschnittseinkommen sehr schnell spannend bei den heutigen Lebenshaltungskosten. Davor graut es mir auch, wenn ich an mein heutiges Einkommen und die Lebenshaltungskosten denke.
Der Versuch die Differenzbeträge oder Leistungen erstmal selbst zu regeln, ohne Sozialamt, kann ggf. hilfreich sein und „Vermögen“ schonen, sofern finanziell möglich. Außerdem erspart es Zugriffe auf Unterlagen, Daten und Vermögen durch den Staat. Zumindest erstmal.
Ein paar andere Optionen mit Haushaltshilfen o.ä. – ggf. auch halblegal – gibt es da schon. Soweit ich aus dem Kollegenkreis höre.
Vor ein paar Wochen oder Monaten habe ich einen Artikel gelesen. Dort hat ein Mann einen Überfall begangen. Aus heiterem Himmel. Im Nachgang kam heraus, er wollte damit nur bewirken das er ins Gefängnis kommt, da er alt und krank war. Damit sich seine Frau nicht um ihn kümmern muss, weder direkt noch finanziell mit ihm „belastet“ wird. So weit ist es schon….
Das ist wie „Suizid“-Gedanken, damit man nicht „zur Last fällt“.
Beides meiner Meinung nach der falsche Ansatz, aber ggf. auch „System“/Staats-bedingt. ?!? Andererseits bin ich natürlich auch froh über den Sozialstaat und Kostenübernahme im Krankenfall…
@Ex-Studentin
Die Pflicht der Kinder für ihre Eltern zu sorgen finde ich nicht gerecht. Der Beitrag für die Pflegeversicherung ist viel zu gering. Jeder sollte für sich selbst Beiträge für die Pflege bezahlen, die auch zu erwarten sind.
Es gibt aber Vermögenswerte, die davon verschont oder teilweise verschont werden. Das selbst bewohnte Eigentum zählt hier neben Spaßwerten wie einem KFZ auch dazu.
Es lohnt sich also breit zu diversifizieren. Und damit meine ich nicht nur in Aktien. Natürlich kann der Staat auch bei Wohneigentum zuschlagen und Dinge ändern. Daher ist es immer gut verschiedene Vermögensklassen zu haben. So kann man die Anlageklassen umschichten, wenn es erforderlich werden sollte. Wenn Du z.B. die Pflege in einem Heim nehmen möchtest könntest Du vorher Aktien als Sondertilgung verwenden. Das ist aber meist auf 5-10% pro Jahr begrenzt möglich. Bei mir ist es nicht so konkret, daher kann ich Dir nicht sagen wie genau und in welchem Zeitfenster der Staat einblicken möchte. Ich habe den Punkt mit der Pflege hier strategisch für uns optimal genutzt.
Wird ein Elternteil pflegebedürftig, zahlt erstmal die Pflegeversicherung – allerdings muss der der Patient und dessen Ehepartner für den (oft beträchtlichen) Differenzbetrag aufkommen. Dies muss durch Rente und Veräußerung von Vermögenswerten (Immobilien) bewerkstelligt werden. Und erst dann kommen die Kinder ins Spiel.
Dass Kinder für die Pflege ihrer Kinder aufkommen müssen, ist keineswegs unfair, schließlich mussten Eltern auch für deren Ausbildung, und sei es ein Diplom in Archäologie, aufkommen. Das tun Eltern im Regelfall ja auch, inklusive „gap year“ (was sie nicht subventionieren müssten).
Der Staat pumpt Milliarden von Euro in Familienförderung. (Ob das immer effizient ist, sei dahingestellt.) Dass der Staat dann an einem gewissen Punkt auch mal direkte Verwandte an Kosten beteiligt ist ein Gebot der Fairness.
@Kia
Das Sozialamt kann nicht nur an den Verdienst, sondern meines Wissens auch an das Ersparte. Wer da also fleißig privat gespart hat (trotz geringem Verdienst), bekommt eine Rechnung geschickt. Das kann dann dazu führen, dass du deine eigene private Altersvorsorge angreifen musst. Das Schonvermögen ist bei geringem Verdienst sogar noch geringer, weil es sich prozentual nach dem Brutto-Einkommen richtet.
Dass Kinder armer Eltern nicht viel verdienen können, kann ich so auch nicht bestätigen. Ich bin 25 und verdiene über 1800 netto. Unverheiratet, keine Kinder, meistens viele Überstunden. Ich würde mir gerne eine Eigentumswohnung (vermietete Wohnung geht nicht!) kaufen, dann wäre mein Vermögen besser geschützt. Aber die Preise in BaWü sind zu hoch als dass ich mir da eine Wohnung leisten könnte. Dass ich nun Geld spare, um mir mal Kinder im teuren BW leisten zu können, interessiert das Amt dann auch nicht.
@Tim:
Ich finde es gut, dass in diesem Blog auch die Themen Unterhaltspflicht angesprochen werden. Denn Sparsamkeit ist zwar notwendige Grundvoraussetzung dafür, finanzielle Freiheit im Alter zu erlangen. Eine hinreichende Voraussetzung ist sie jedoch nicht.
In einer Zeit, in der selbst Kleinfamilien in Deutschland (von Großfamilien wird gar nicht mehr gesprochen) kaum noch Überlebenschancen habe (Scheidungsraten in München: 60 %, bei gutverdienenden Berufsständen über 80 %) wird der Staat in zunehmender Weise auf das Solidaritätsprinzip zurückgreifen und gleichzeitig das Haftungsprinzip auch auf entfernter stehende Personenkreise, die nicht notwendigerweise auch zur Familien gehören, ausdehnen.
Eine Lösung für dieses grundsätzliche Problem wäre, die 7 Finanztipps von Gerd Hörhan zu beherzigen (https://www.youtube.com/watch?v=vc96E9FMZ2I), insbesondere nicht zu heiraten und auch sonstige Haftungsgefahren zu minimieren. Die Sparsamkeit ist nur eine Münze der Medaille, die Vermeidung von unnötigen Finanzrisiken ist die andere.
Hi,
die von Mark85 aufgestellte Staffelung seiner Sicht zur FF finde ich sehr gut zusammengefasst und deckt sich auch mit meiner Vorstellung. Die „kleine Finanzielle Freiheit“ würde ich bei mir so ab einem Depotvolumen von 300.000 – 400.000€ sehen und *aufholzklopf* falls nichts Gravierendes schiefgeht, könnte das auch durchaus machbar sein.
Ich bin da auf einem guten Weg. Und was man auch nicht vergessen darf, wer heute schon eine hohe Sparquote hat, lebt ja vergleichsweise günstig, sofern er nicht ein enorm hohes Gehalt hat bei dem selbst 80% Sparquote noch satte Reserven bieten.
Vergessen darf man ja auch nicht, das hatte Tim ja auch schon mehrfach gesagt, die ersten 100k sind am schwierigsten. Liegen erstmal 200k auf dem Depot kommt der Stein ja von allein ins Rollen.
Ist dann, warum auch immer, der grandiose Job weg reicht es überspitzt formuliert ja auch schon einen Job der einem erlaubt das Angesparte in Ruhe zu lassen. Bei 7% Verzinsung wären auch ohne weitere aktive Besparung aus dem 200k in 12-13 Jahren 400k geworden, eben weil es dicke Zinsenszinsen gibt. Aber es ist halt alles mathematische Spielerei. Das wichtigste ist einfach, dass das regelmäßige Sparen in Fleisch und Blut übergeht.
Man überschätzt das, was man in kürzester Zeit erreichen kann, aber unterschätzt das, was über die Zeit kommt.
Gruss Daniel
was meint Ihr zu Church&Dwight, immer noch teuer und wenig Dividende, aber gefallen würden die mir schon….
@Claus
ab wann wären Kaufkurse? Du hattest die doch auch mal auf Deiner Wunschliste :)
@Tim / @all:
Könnt ihr mir einmal erklären, wie bei euch die Sparquote genau definiert wird? Ich frage aus dem folgenden Grund: In der Schweiz erhalten wir einen Bruttolohn, wobei dieser um die berufliche Vorsorge (Arbeitgeber und -nehmer zahlen je hältig einen Beitrag) bereinigt wird. Der verbleibende Nettolohn wird dem Arbeitnehmer dann ausbezahlt, wobei er selbst dafür zu sorgen hat, dass er Ende Jahr dazu in der Lage ist, seinen Steuerpflichten nachzukommen. Als Sparquote bezeichne ich daher denjenigen Betrag, welchen ich effektiv sparen kann, wobei ich diesen Betrag meinem (noch nicht um Steuern bereinigten) Nettolohn gegenüberstelle. Frage: Wie sieht das in Deutschland aus? Wie berechnet ihr die Sparquote, resp. welchen Wert habt ihr im Zähler und welchen im Nenner? Soweit ich weiss, werden bei euch die Steuern automatisch vom Lohn abgezogen!?
Ich danke euch bereits jetzt für eure Antworten und sende euch liebe Grüsse aus der Schweiz…
@David,
von Deinem Lohn ist auch die Krankenkasse noch nicht abgezogen, ich nehme meinen Lohn der mir überwiesen wird (von dem aber die Steuern und die Krankenkasse noch zu bezahlen sind) und berechne also davon die Sparquote.
@Fit und Gesund:
Korrekt, die Krankenkasse wird nicht automatisch abgezogen. Das habe ich nicht erwähnt, weil mir nicht bewusst war, dass diese in Deutschland neben den Steuern auch direkt abgezogen wird…
Je nach Betrachtungsweise kann die Sparquote nämlich sehr unterschiedlich ausfallen, bei mir zwischen 40% und 58%. Hier mein Beispiel:
Nettolohn: TCHF 100, Steuern: TCHF 15.5, Krankenkasse: TCHF 2.5, Ersparnisse: TCHF 40
Variante 1: TCHF 40 / TCHF 100 = 40%
Variante 2: (TCHF 40 + TCHF 15.5 + TCHF 2.5) / TCHF 100 = 58%
Variante 3: TCHF 40 / (TCHF 100 – TCHF 15.5 – TCHF 2.5) = 49% (was m.E. wohl am ehesten der deutschen Sparquote entsprechen würde)
Ich zweifle irgendwie daran, dass alle von der gleichen Terminologie ausgehen!?
An David: Vom Nettoeinkommen, also dem Betrag, der einem zur freien Verfügung steht. Auf Pflichtabgaben (Lohnsteuer, Krankenversicherung usw.) hat man schließlich keinen Einfluss.