Was für ein Kursgemetzel. Probleme bei der Silicon Valley Bank, SVB Financial Group, erschüttern die Finanzmärkte weltweit. Auch Deutsche Bank und Commerzbank korrigieren am Freitag stark. Die Aktie der SVB-Bank sind am Donnerstag um über 60 Prozent kollabiert. Es handelte sich dabei um einen beliebten Geldgeber für Tech-Startups. Kunden fürchten um ihr Geld bei der kalifornischen Bank und ziehen ihre Millionen zu anderen Häusern ab. Am Freitag setzte sich der Kursrutsch bei der SVB fort.
Dann wurde der Handel am Freitag in der Aktie unterbrochen. Das Finanzministerium versuchte das Krisenhaus zu retten. Es ist wie ein Schlachtfest. Doch dann zog Washington den Stecker. Aus und vorbei. SVB sagte seinen Mitarbeitern, am Freitag von zuhause zu arbeiten. Die Bank suchte in ihrer Not nach einem Käufer – sie hoffte auf einen Retter wie Goldman Sachs. Doch Aus die Maus.
OUCH! First Republic Bank sinks amid wider selloff in bank stocks. Plunges 50% in fallout from SVB. pic.twitter.com/RydrYvviyw
— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) March 10, 2023
All das erinnert mich an die Finanzkrise wie 2007/08. Ich nutzte übrigens damals die Krise, um mich zu Schnäppchenkursen bei der Bank of America einzudecken. Mit ganz kleinen Beträgen stieg ich ein. Ich sammelte immer mehr Anteile über die Jahre ein. Mittlerweile habe ich 8.630 Aktien von dem feinen Institut, das eines der größten weltweit ist. Allein dieses Aktienpaket spült jedes Jahr 7.600 Dollar Dividenden in mein Depot. Die Großbanken wie JPMorgan Chase, Wells Fargo oder Bank of America werden profitieren, wenn die kleineren Rivalen hops gehen.
Die Angst unter Bank-Aktionären wächst
SVB war einst ein Star aus dem Silicon Valley. Es war ein großer Kreditgeber von Tech-Firmen. Jetzt hat das Institut einen Run auf Bankaktien ausgelöst. Auch US-Banken wackeln. Zig Milliarden Dollar an Börsenwert lösten sich am Freitag in dem Sektor in Luft auf. Es soll sich um den schlimmsten Rückgang seit drei Jahren handeln. Die Silicon Valley Bank brauchte dringend Geld, um ihre Bilanz zu füllen, die löchrig war.
Analysten warnten vor einem möglichen Aus für das Institut. Die Wall Street machte die steigenden Zinssätze für das Chaos verantwortlich. Seitdem die Notenbank Fed die Zinsen erhöht, um die Inflation zu bekämpfen, schrumpft der Wert der Anleihen, die Banken als Sicherheiten halten. Das ist normalerweise kein Problem, wenn Banken die Bonds bis zur Fälligkeit durchhalten. Doch wenn Banken ihre Anleihen notgedrungen verkaufen müssen, um die Abhebungen der Kunden zu decken, droht massiver Abschreibungsbedarf. SVB versilberte 21 Milliarden Dollar ihrer Anleihen notgedrungen. Dies führte zu einem Verlust von 1,8 Milliarden Dollar. Autsch! SVB musste sich zudem 15 Milliarden Dollar leihen. Der Vorstand kündigte ferner an, rund zwei Milliarden Dollar durch einen Verkauf von Aktien aufbringen zu wollen. Kein Wunder, dass Kunden und Aktionäre nervös sind. Es brach bereits das Krypto-Bankhaus Silvergate zusammen. Einer der größten SVB-Aktionäre ist die schwedische Pensionskasse alecta, die hat aber ihre Investments breit gestreut und dürfte die Insolvenz gut wegstecken.
SVB war der Helfer der Erfinder
Die Silicon Valley Bank, kurz SVB, griff Tech-Firmen unter die Arme. Zu den frühen Investmenterfolgen gehört Cisco. In über 30.000 Start-ups floss Geld. Entstanden ist die Idee des Wachstumsfinanzierers während eines Pokerspiels 1982 zwischen Bill Biggerstaff und Robert Medearis. 1988 folgte der Börsengang. Die Aktie zählte lange Zeit zu den besten Bankaktien. Der Kurs legte seit 1987 von 83 Cent auf 720 Dollar zu. Das macht 86.000 Prozent Plus. Doch ab Oktober 2021 begann der Kurs, einzuknicken.
Die größte Bank in Silicon Valley hat mehrere Büros in der Heimat, expandierte aber auch nach Kanada, Hongkong, China, Indien, Israel, Dänemark, Deutschland und Großbritannien. SVB landete auf der Forbes-Liste der „besten Banken Amerikas“ auf einem vorderen Platz. Fortune adelte SVB mit Aufnahme auf der Liste der besten 100 Firmen, für die man arbeiten kann. 2019 türmte sich der Überschuss auf 1,1 Milliarden Dollar. In den Jahren danach erklomm der Gewinn neue Rekorde: 1,2 Milliarden, 1,8 Milliarden usw. Die Eigenkapitalrendite erreichte kerngesunde 20 bis 24 Prozent. Das ist ein Wert, von dem Konkurrenten nur träumen können. Es kamen jedes Jahr Tausende neue Kunden dazu.
Die Pandemie hatte keinen wesentlichen Einfluss auf das Geschäftsergebnis. Was dem Gewinn half, waren Börsengänge. Denn sie sorgten für fürstliche Investmentgewinne, denn die Bank war investiert. Während Corona waren Tech-Firmen beliebt wie selten zuvor. Es bildete sich eine Blase.
Start-ups bunkerten bei SVB ihr Geld
Nicht nur investierte das Institut Geld in junge Firmen, es erhielt auch im Gegenzug Zugang zu deren Geldschatz. Die größten Einlagen kamen von Kunden aus den Bereichen Technologie, Life Science, Venture Capital. Aber mit den schwierigen Zeiten hatten die Firmenkunden immer weniger Geld zur freien Verfügung uns so trocknete die Bank aus. Auch die feinsten Winzer in Kalifornien nutzten SVB für ihre Bankgeschäfte. Es war ein Ort für einflussreiche Geschäftsleute, die immer klammer wurden.
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Die Vergabe von Krediten an Technologiefirmen und Start-ups mag riskant erscheinen. Aber die Bank hatte es im Griff. Die meisten Darlehen waren Kreditlinien – sie wurden für Überbrückungsfinanzierungen genutzt, die schnell ausgeführt werden müssen. Die Darlehen wurden dann kurzfristig zurückgezahlt, weil die Venture Capital-Szene damals im Geld schwamm.
Andere Regionalbanken wurden vom Coronavirus stark belastet. Hart hat es damals Reiseanbieter, Ölfirmen, Restaurants, Einzelhändeler und Immobilienspezialisten erwischt. SVB engagiert sich kaum in diesen Bereichen. Die Bank gewährte fünf Prozent ihrer Kredite an Start-ups. Diese Kredite betrafen überwiegend IT, Biotech und dem Gesundheitswesen. Ja, einzelne Firmen waren negativ betroffen, die meisten standen jedoch vor einer blendenden Zukunft.
Start-ups florieren gewöhnlich nach einem starken Konjunktureinbruch. Wenn die Arbeitslosigkeit hoch ist, ist die Firmengründung für Tüftler ein Ausweg aus der Misere. Daten des Marktforschers Pitchbook zeigen, dass nach der Rezession 2008 Gründungen um 105 Prozent zunahmen. Neun Prozent der Nasdaq-Unternehmen sind in diesem Zeitraum entstanden.
Die wilden Zeiten: Studienabbrecher gründeten Firmen, das Geld floss in Strömen – meist für einen Traum
Der Fahrtdienst Uber Technologies startete nach der großen Rezession. Im Hype war es ideal, wenn du jung warst, dein Studium abgebrochen hattest und mit einer irren Idee ankamst. Ein Fintech für Arme oder eine Bio-Bäckerei ohne Gluten oder so etwas.
Dann befand sich dein Firmensitz im Silicon Valley. Ein neuer Hoffnungsträger wurde schnell mit über einer Milliarde Dollar bewertet. Oft war das natürlich heiße Luft. Du machtest eine Finanzierungsrunde nach der nächsten. Per Zoom-Meeting meldest du dich dann aus deinem Wohnzimmer bei deinen Investoren. In T-Shirt und Jogginghose logischerweise. Jetzt platzen diese Blütenträume. Keiner will mehr eine verlustreiche Firma durchfüttern. Das frische Kapital fließt nicht mehr in Strömen. Der Geldfluss ist ausgetrocknet. Und überall werden Mitarbeiter gefeuert.
Fazit: Ich sehe solche Krisen als Chance. Ich mache weiter extremes „Buy and Hold“. Mit all meinen Aktien. Ich kaufe stetig über die Dividenden zu. Übrigens freue ich mich schon auf die Invest Messe in Stuttgart nächste Woche. Ich hoffe, ich sehe viele Leser und Zuschauer.
Laut eines Kommentars woanders gibt es einige dieser Banken, die zu Zeiten niedriger Zinsen gegründet wurden und deren Geschäftsmodell praktisch darauf beruhte, dass Geld nichts kostet. Sie sehen sich jetzt unerfahren und unvorbereitet bei höheren und noch höheren Zinsen wieder, so dass ihr altes Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert.
Die von Tim erwähnten Banken Bank of America ist ein anderes Kaliber. Die dürdten sich bestens auf die veränderte Situation einstellen können.
Alle 10 bis 15 Jahren kommt es erfahrungsgemäß zu einer Bankenkrise, weil die mit sehr vielen Risiken umgehen. Das ist Teil des Business-Modells.
„ Seitdem die Notenbank Fed die Zinsen erhöht, um die Inflation zu bekämpfen, schrumpft der Wert der Anleihen, die Banken als Vermögenswerte (Sicherheiten) halten. Das ist normalerweise kein Problem, wenn Banken die Bonds durchhalten. Doch wenn Banken ihre Anleihen notgedrungen verkaufen müssen, um die Abhebungen der Kunden zu decken, droht massiver Abschreibungsbedarf“ — Schön verständlich erklärt. Markus Koch hat es heute in der Opening Bell auch so erklärt. Tim und Markus sitzen in NewYork an der Quelle. In der deutschen Tagespresse habe ich hierzu fundiert noch nichts gelesen.
Danke für die schnelle und gute Information, hoffen wir mal, dass nicht schon wieder die nächste Krise vor der Tür steht und hierfür Billionen gedruckt werden müssen.
So ähnlich wurde es aber schon auch bei uns verbreitet. Die Angst vor dem Bankrun steht ja dahinter.
Immer wieder unglaublich, wie mit Geld so viel Mist veranstaltet wird.
Ooops
https://www.ft.com/content/6943e05b-6b0d-4f67-9a35-9664fb456504
Ich warte jetzt darauf, dass untersucht werden soll wer wann was wusste. Denn so was passiert nicht von heute auf morgen. Irgendjemand wird dann vielleicht sogar angeklagt.
Ich fühle mich schon etwas an Wirecard erinnert, oh doch.
Biden will die Verantwortlichen „bestrafen“. Geht also weiter.
Autsch, das tat weh. Das ist der zweitgrößte Bank – Zusammenbruch der USA.
Es hat natürlich eine gewisse Pikanterie oder Gschmäckle, wenn US-Banken (vorerst nur kleinere Regionalbanken) brav die Kunden-Einlagen
in scheinbare mündelsichere US treasuries mit zwar niedriger Verzinsung ( was anderes/besseres gab`s ja zu dem Zeitpunkt nicht)
anlegen, sie im Stressfall aber wegen gestiegener Zinsen mit massiven Verlusten verkaufen müssen, so schlimm, das es wie bei der
Silicon Valley Bank (SVB Financial Group) zum heutigen Konkurs geführt hat. Falsches Fristhandling zwischen kurzer und langer Verschuldung ist da scheinbar nur nebensächlich. Die US Einlagensicherung hat die bis zur Einlagengrenze gesicherten Einlagen in eine neue Bank überführt und alle darüber hinausgehenden Einlagen erhalten eine Konkursbescheinigung. Soviel dazu. First Republic Bank war auch kurz vorm Absturz.
Solange die Banken diese Papiere ohne Not bis zur Endfälligkeit halten können, kein Problem, aber wehe, sie müssen sie verkaufen. Da hat der Emittent dieser Treasuries
den Banken bei steigenden Zinsen ein richtig faules Ei ins Nest gelegt. Angeblich soll das Defizit/Differenz zum Beispiel bei der Bank of America zwischen Nominalwert und Verkaufswert bei Anleihen inzwischen bei über 100 Milliarden Dollar liegen.
Der Silvergatecrash ist auf der Cryptowiese zu suchen.
Warum schreibe ich hier was dazu. Es zwingt m.E. die FED dazu, relativ zügig Position zu beziehen, da hier Ungemach am Horizont auftaucht. Sie kann nicht wie ein Flugzeug einfach weiter auf den Berg zufliegen. Den Konkurs einer Regionalbank kann man noch auf der 3. Seite der Tageszeitungen verstecken, aber nicht massive Probleme von Großbanken.
Die FED kann also nicht wie ein Elefant im Porzellanladen weitermachen. Sie muss also irgendeine Art von Garantie für die Anleihen zumindest bei den Großbanken aussprechen, was aber eine Aufweichung der restriktiven Geldpolitik bedeuten würde. Das Abwärtssrisiko für die Aktienmärkte scheint also hiermit auch zumindest limitiert zu sein, auch wenns im Moment grad nicht schön aussieht.
Aufweichung der restriktiven Geldpolitik inmitten der aktuellen Inflation?
Kann ich mir nicht so richtig vorstellen.
Das ging in der Finanzkrise 08/09: Weniger Schulden, weniger Inflation.
Aber heute?
Silicon Valley ist ja weit weg, könnte einer denken.
Die Schweiz ist dafür umso näher.
Bezüglich Bankrun fällt mir gerade ein: Ich hab echt etwas zuviel auf dem Girokonto.
Apropos Schweiz, als Aktionär der einst edlen Credit Suisse guckt man auch bald in die Röhre, außer man ist short.
Salut,
etwas off topic, vor gut einer Woche erhielt ich in meiner elektronischen Postbox einen Brief mit der Dokumentenart Rückzahlung, der Betrag der Rückzahlung belief sich auf Null, was war passiert, ein Fonds, besser ETF, der Deutschen Bank/DB Tochter, hier mit der Wertpapierkennnummer DBX1RC, war wertlos ausgebucht worden, worum handelt es sich hier, es war der MSCI Russia, der synthetisch von der o. g. Bank dargestellt wurde, die Aktien im Index gibt es natürlich weiterhin an der Börse in Moskau, also wäre man vermutlich in diesem Fall mit einem direkten Aktieninvestment besser gefahren, da hätte man die Zeit gehabt, diese Krise auszusitzen,
viele Grüße
valge.
Hallo valge,
Danke für interessante Info. Ich frage mich, wenn es ein nicht swap basierter, sondern ein ETF mit physisch hinterlegten Aktien wäre, ob der dann auch ausgebucht worden wäre. Weil Du hast ja recht, die Aktien sind ja noch da. Und in hoffentlich absehbarer Zeit oder zumindest in ein paar Jahren wenn der Krieg vorbei ist, sollten auch die Aktien wieder einen gewissen Wert bekommen.
Mich bringt dein Beitrag dazu, meinen Xtrackers MSCI AC Asia ex Japan ESG Swap ETF 1C, den ich mir vor Jahren mal zugelegt habe, in einen EM ETF physisch basiert zu tauschen. Ich dachte damals bei Kauf, damit langfristig vom Freihandelsabkommen in Asien zu investieren. Bei andere EM ausser in Asien hatte ich weniger Zuversicht.
Ergänzung: ich meine das wegen des China Anteils von satten 40 Prozent, wo ja ein politischer Konflikt mit ähnlichen Folgen für den Wertpapiermarkt auch leider nicht gänzlich undenkbar ist.
??????? (Gasprom ) lässt grüßen. Das war kalte Enteignung. Könnte sich mit China wiederholen.
Noch immer kann diese Forensoftware kein Unicode…
Salut,
noch eine kleine Ergänzung, auch etwas off topic, der Goldpreis pro Unze lag 1970 bei 35 Dollar, aktuell Stand 10.03.2023 bei comdirect bei 1867 Dollar, hier kommt man nach 52 Jahren auf eine jährliche Verzinsung von knapp 8 Prozent, natürlich unter hoher Volatilität, vielleicht ist dieser auch heute zu hoch bewertet, aber trotzdem schon erstaunlich,
viele Grüße,
valge.
https://www.macrotrends.net/2608/gold-price-vs-stock-market-100-year-chart
Wenn man von 1980 bis heute rechnet, sind es noch 3%. Aber auch von 1970, in CHF gerechnet sind es noch 5% anstatt 8%, rechnet man die Inflation noch weg, ist es fast nichts mehr, rechnet man noch die Lagerungskosten ein ist es wohl +/- 0.
Also Werterhalt hat man in Gold wohl langfristig, aber von „Verzinsung“ würde ich nicht sprechen. Aber Kaufkrafterhalt das ist zumindest langfristig sicherlich gegeben, also besser als Cash. Trotzdem habe ich genug Cash (physisch), genau um einen worst case wie im obigen Artikel abzudecken, es gäbe da natürlich andere Alternativen aber die letzten Jahre war das günstiger als Negativzinsen. Im Unternehmen natürlich und nicht privat, dort brauche ich keine grossen Reserven.
Zurück zum Thema: Ob sich nun eine neue Finanzkrise daraus ergibt und in welchem Ausmass, kann man nur mutmassen, war 2007/8 auch so, ist ähnlich wie Aktienkursprognosen oder Zinsprognosen oder ähnliche Dinge.
Für eine zweijährige US Anleihe bekommt man derzeit eine sichere jährliche Rendite von 5% und am Ende nominal das investierte Geld zurück.
Für eine Aktie+Dividende vielleicht mehr oder auch weniger.
Aktien haben ordentlich Konkurrenz bekommmen, was ihnen womöglich nicht besonders guttut.
Für mich kein Thema, da ich in CHF rechne und da verliert der Dollar im Schnitt 3% p.a.
https://tradingeconomics.com/switzerland/currency
Real wäre dies dann noch 2% p.a. ohne Inflation, wenn man die Inflation noch abzieht wird man eher verlieren. Auch als US-Investor, was nützt dir eine Anleihe mit 5% wenn die Inflation 10% ist.
Natürlich man kann aus der Vergangenheit nicht die Zukunft prognostizieren, aber der langfristige Trend wird nicht so schnell sich ändern, der Rest ist dann Spekulation.
Ok, ich rechne in Euro.
Gleichen Aktien+Dividenden die Inflation aus?
Auch nicht.
So eine Anleihe werd ich mir reinlegen. Der Mix macht‘s.
Kurzlaufend mag das o.k. sein. Langlaufend ist das aber ein schlechtes Geschäft. Sagen wir du bekommst einen Zins von 9% pA. Auf 100.000 Anlage für 30 Jahre. Könnte man sagen, was will man mehr?
Das sind 9.000 pro Jahr vor Steuern an Zinsertrag. Aber dadurch, dass die Basis immer 100.000 bleibt, frisst die Inflation am Zins. In 30 Jahren entsprechen 9.000 € p.a bei angenommen 2,34% Inflation nur noch 50% der heutigen Kaufkraft.
Da sind mit 1,5% Dividende und ein mit der Inflation mitwachsender Börsenwert lieber. Kaufe ich Aktien zu 100.000 € und bekomme ich 1,5% Dividende sind das jetzt 1.500 €. In 30 Jahren ist das Papier möglicherweise 200.000 € wert (Kaufkraft-Verlust ausgeglichen). Es gibt immer noch 1,5 % Dividende. Aber gerechnet auf das eingesetzte Kapital sind das 3,0% und die Dividende entspricht somit 3.000 € und kommt auf die gleiche Kaufkraft wie heute, ebenfalls 1.500 €. Zudem behält das eingesetzte Kapital ebenfalls seine Kaufkraft.
Das ist natürlich sehr theoretisch. Weder Dividende noch Kurssteigerungen sind garantiert. Es kann auch ganz anders kommen. Aber ich finde, jede/r Anleihen-Investor/in sollte das im Kopf mal durchspielen…
Quelle: Frei nach Dr. Andreas Beck auf dem YouTube Kanal von Mario Lochner
Ja klar, das Hauptinvestment bleiben Aktien.
„Gleichen Aktien+Dividenden die Inflation aus?
Auch nicht.“
Doch natürlich und noch etwas oben drauf, aber langfristig. Kurzfristig ist es Spekulation, anstatt jetzt z.B. eine Aktie zu kaufen kaufst du einen 2jährigen Bond, fällt die Aktie in 2 Jahren kannst du sie dann günstiger zurückkaufen -> gutes Geschäft. Umgekehrt schlechter. Währungsentwicklung auch noch unklar.
Ich bin froh wenn ich aktuell möglichst wenig zusätzliches Einkommen erhalte, muss nur versteuern und ich brauche es nicht (darum mag ich beispielsweise Berkshire, so kann ich Dividendenpapiere indirekt steuerfrei kaufen). Ein Renter der darauf angewiesen ist, hat andere Bedürfnisse. Müsste ich heute von Kapitaleinkünften leben wäre es wohl ein Mix aus Dividenden und Mieteinnahmen.
Von daher kommt immer auf die persönliche Konstellation an. Ich würde jetzt beispielsweise eine ZURN Aktie einem US-Bond bevorzugen, Dividende steigt seit vielen Jahren und aktuelle Dividendenrendite bei 5.5% und KGV 15, Dividende steigt seit vielen Jahren und ein Teil davon auch steuerfrei. Kapitalgewinne sind bei uns steuerfrei, zumindest bei Aktien, bei Immobilien ist das nicht der Fall, abhängig von den Haltedauer.
Ok…langfristig…nur was würdest du machen, wenn du deinen 70. Geburtstag schon gefeiert hättest?
Stand heute vermutlich gleich, es kommt immer auch auf die persönliche Konstellation an, Familie, Umfeld, wie gross ist das Depot, Gesundheitszustand etc. deshalb sage ich in der Regel auch was ich mache hört sich vielleicht egoistisch an aber man kann nicht für andere das beurteilen, wenn man die Situation nicht kennt. Vielleicht habe ich mit 70 nochmals eine jüngere Freundin die noch ein neues Haus will dann braucht es Cash dann müsste man das einplanen und nicht per Stichtag x Aktien verkaufen vielleicht am dümmsten Zeitpunkt.
Und langfristig investiert werde ich wohl bleiben, denn ich weiss ja nicht, vielleicht sterbe ich heute Nacht mit einem Herzinfarkt, oder ich werde 120, du wirst vielleicht auch 120 dann sind das noch 40 Jahre ist eine lange Zeit, wir wissen das ja nicht, und das ist wohl auch gut so.
Mal angenommen jemand hat mit 65 ein Depot von 500k und eine kleine Rente, dann sollte man schon gut kalkulieren, damit das auch aufgeht, und vielleicht ein Teil kurzfristiger anlegen, falls man für was auch immer Geld braucht. Hat jemand ein Depot über 100 Mio. kann er auch voll investiert sein, wird er beispielsweise krank und braucht ein Medikament, dass die Versicherung nicht bezahlt, kann er das wohl auch bezahlen wenn sich der Markt gerade im tiefsten Bärenmarkt befinden, dann hat er immer noch Anteile über 20-30 Mio.
Ich denke nicht so weit in die Zukunft, es bringt nicht viel ehrlich gesagt, ideal wäre eh möglichst in der Gegenwart zu leben, ich versuche das, fällt aber nicht immer leicht.
@ Bruno
Ich wüsste nicht aus welchem Grund ein Schweizer im Alter auf Aktien mit Dividendenausschüttungen umsteigen sollte. Schließlich können Anteile von Berkshire in der Schweiz steuerfrei verkauft werden.
In Deutschland ist das auch nicht unbedingt anders, auch wenn Dividendenaktien sehr beliebt sind.
Vielleicht benötige ich in einem Monat 2k€, in einem anderen 4k€. Oder ich habe noch zusätzlich Mieteinnahmen usw. In Deutschland macht es auch nicht unbedingt Sinn zu viel Geld ausgeschüttet zu bekommen. Schließlich gilt weiterhin die Regel Time in the market möglichst zu verlängern oder in dem Fall Steuer Prolongation zu betreiben. Wenn man als Beispiel 2500€ im Monat im Durchschnitt benötigt, so ist es von Vorteil, wenn man nicht unbedingt 5000€ im Durchschnitt ausgezahlt bekommt. In dem Fall kann schließlich der verlorene Betrag an Steuern für die nicht notwendigen 2500€ nicht mehr weiterarbeiten…
In den Dimensionen ist das natürlich ein Luxusproblem. Aber es gibt noch Betriebsrenten usw. Vielleicht fällt eine Einmalauszahlung an usw. Meine Ausgaben und Einnahmen sind nicht so glatt und werden in Zukunft vermutlich auch nicht so konstant sein.
Nein er macht es nicht ;)
Zinsparität
-> man kann von höheren Renditen in Fremdwährungen bei gleichem Rating NICHT profitieren. Das einzige was du dir ins Haus holst ist eine hohe Volatilität dee Währungsschwankungen. Die treasuries waren ex ante eine sehr schlechte Wahl.
Toller Artikel Tim, bitte von diesen mehr.
Das mit SVB ist wirklich blöd gelaufen.
Ob man der Bank wirklich Vorwürfe machen kann?
Dass die Zinsen so extrem steigen,konnte niemand ahnen. Absichern wäre natürlich möglich gewesen.
Das wirklich große Problem ist eher, dass Hunderttausende Angestellte jetzt ihren Lohn bekommen müssen und das ist erstmal schwierig.
Der Staat hat zwar nun eingegriffen aber ob das ganze nicht doch weiter greifen wird?
Ich bin gespannt
„…Dass die Zinsen so extrem steigen,konnte niemand ahnen…“
Wieso? Ist doch die logische Folge bei zweistelligen Inflationszahlen.
Auch als Buy and Hold-Investor sollte man sich gelegentlich mit Notenbanken, Geldpolitik und Geopolitik beschäftigen.
Und so uninteressant ist das Thema ja auch nicht.
Ja nur seit wann steigen die Zinsen bzw die Inflation? Svb hat ja langfristig gearbeitet bzw langfristig Sicherheiten abgeschlossen.
Die steigendne Zinsen wurden 10 Jahre rausgeflötet und nichts ist passier „der Wolf kommt ! „. Am Ende kam er doch und die Marktteilnehmer wurden gefressen.
Salut,
wenn ich die 100 jährigen Charts von Aktien und Gold im genannten Link von Bruno vergleiche, habe ich in Aktien auf den Zeitraum etwa die sechsfache Rendite im Vergleich zum Gold. Der relative jährliche Vorteil läge über diesen langen Zeitraum bei ca. 1,8 Prozent jährlich, vor Steuern und Gebühren,
viele Grüße,
valge.
Das war der Dow Jones, je nach Beobachtungszeitraum und Index sieht es natürlich wieder anders aus, dieses einfache Video gefällt mir zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=gFgwEDLt7H4
Man findet historisch immer wieder Dekaden, wo das eine oder andere besser gewesen wäre, hätte man es nur im Voraus gewusst :-)
100 Jahre Zeitraum macht wenig Sinn, da Gold und Dollar gekoppelt waren. Seit der Entkopplung sind es über 8% pro Jahr. Für ein Asset, das nichts produziert und einfach nur unbewegt daliegen muss ein äußerst befriedigender Wert.
Es geht los…
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Pleite-Bank-zahlte-in-letzter-Minute-Boni-aus-article23978089.html
Das ist ein recht schwieriger Fall. Bei cnbc kam Freitag ein großer Bericht darüber.
Selbst die wirklichen Experten sind überrascht dass das passiert ist.
Im Prinzip war alles in Ordnung und wäre es eigentlich noch.
Man muss sich das so vorstellen.
Man sitzt im Kino und es ist alles gut.
Dann ruft einer Feuer obwohl es nicht brennt und alle versuchen rauszukommen. An der Tür bleiben sie aber stecken.
Bei SVB ist das so passiert.es versuchten fast alle plötzlich die Gelder abzuziehen. Das würde bei jeder Bank auch zu großen Problemen führen.
Daher griff der Staat ein und stoppte den Abzug der Einlagen erstmal.
In einer soliden Bank wird ein einzelner Ruf „Feuer“ wohl nur Gelächter hervorrufen.
Mal sehen, ob die CS Kunden während der kommenden Wochen cool bleiben werden…
Die Marktteilnehmer haben ja ziemlich alles verkauft Ende dieser Woche. Wenn sie am Wochenende nicht gesoffen haben und klaren Verstandes in die nächste Woche gehen könnten sie mit dem Cash in andere Branchen gehen. Kurslücken bei unschuldigen Unternehmen werden geschlossen. Nicht-Banken könnten ihre Erholung fortsetzen.
Warten wir ab…
Aha…Musk…Biden…und schon ist die Bankenwelt wieder heil.
„und schon ist die Bankenwelt wieder heil“
genau CS heute nur -15%…
Die CS Aktie ist gerade mal noch 2 Euro wert.
Die österreichische Erste Group immerhin 32 Euro, Respekt!
Witz:
Kommt ein Kunde in eine Schweizer Bank und flüstert: „Ich möchte gerne fünf Millionen anlegen“.
Sagt der Banker: „Sie brauchen nicht zu flüstern, Armut ist keine Schande“.
Reich wird bei der CS seit Jahren nur noch ein Stakeholder: das Management. Aktionäre und Kunden gucken in die Röhre.
Mich ärgert nur, wenn man dann wieder als Steuerzahler dafür aufkommen muss, während sich die Übeltäter in schönen Villen auf der ganzen Welt ins Fäustchen lachen.
Bei der UBS ging es ja nochmals gut aus und es gab sogar ein Geschäft für den Staat, diesmal bin ich etwas pessimistischer. Vielleicht übernimmt die UBS ja, es wäre aber keine gute Sache nur noch eine Grossbank, noch bigger to fail…
Kleiner Gauner überfällt Bank.
Großer Gauner gründet Bank.
Kleiner Gauner wird bestraft, großer Gauner geht zum nächten Unternehmen…
Kommentare auf seeking Alpha:
„On March 8 when SVB was collapsing in plain sight, Moody still had their bonds rated at A3, 4 notches up in investment grade. S&P Global had an equivalent rating. Credit ratings proved themselves to be a joke during the GFC and they still are. You reference credit ratings in your analyses but I hope you don’t take them too seriously.“
„Interesting to note NYCB featured negatively in “20 Banks Sitting on huge potential Securities Losses”.
https://lh3.googleusercontent.com/NcstUuqKNVjRgVclSsvxBT2KEhW3HFR2WcA70vjhjoQGFFzTLYMjc1qiV0v0b8PWFzCqpgIS5SYmk7HD_-LhEYSa-jBbVrUlxkmpQMaj8WjXYOe0ntOjKiXIvh6IkGcUdm5fecnvdi3lCtByc3xTVUc
Der Chart erinnert mich leider an Lehman Brothers.
Man stelle sich vor, die CS wäre der erste Dominostein.
Das Vertrauen in ganz Europa wäre dahin, gerade weil es eine Schweizer Bank wäre.
Die ganze Bankengeschichte scheint mir eher bullish.
Die Fed wird vorsichtiger, der Markt freut sich und steigt.
Klar es geht nur noch um Zinsen, jetzt wohl wieder Spekulation dass FED doch nicht (so stark) mehr erhöht wegen dieser Bankenentwicklung, tun sie es doch, kommt dann wieder die Trauer.
Turbulenzen sind aber immer auch Chancen, gezielt gewisse gefallene Titel aufzusammeln, vielleicht nicht gerade Cryptobanken, Regionalbanken oder andere wackelnde Finanzinstitute :-D
Wir bewegen uns wieder in Richtung Panik und dann kaufe ich immer etwas zu.
Aber was? CS? Trau ich mich nicht.
First Republic haha, nein ich habe keine Banken und lasse es auch sind für mich Blackboxes, Partners Group finde ich interessant zum aktuellen Kurs.
Credit Suisse heute -25%, nur noch 1,70€
wer will, wer will, wer hat noch nicht ….
Finger weg davon.
@Credit Suisse
Falls die Bank das Jahr 2023 übersteht ist der Kurs bald wieder bei 10€.
Reverse split 1:10.
Das einzige was mich bei der CS noch überrascht ist, dass Elon Musk sich bisher noch nicht für eine Übernahme per Twitter gemeldet hat.
@Tobs
haben Sie gekauft?
Falls sie das Jahr nicht übersteht, hat das ein nicht zu unterschätzendes Ansteckungspotential.
Ist schließlich nicht irgendeine Mittelmeerbank (denen scheint‘s vergleichsweise sogar besser zu gehen).
Die Banca Monte dei Paschi di Siena ist immerhin 2 Euro wert.
Ich habe nicht nachgelegt, sondern halte mein für zusammen bei rund 2,80 Euro eingekauftes Packet (was schon ein bisschen mehr als ein Päckchen war).
Es herrscht im Moment Panik vor, die den gesamten Bereich ergriffen hat. Und der heutige Trigger spezifisch für den Kursrutsch der CS ist ja die Journalisten-Anfrage an den größten Stakeholder auf Aktionärsseite gewesen. Und die negative Antwort auf die Frage, ob bei Bedarf Kapital nachgeschossen werden würde (ist ja immerhin noch eine hypothetische Frage, weil die capital ratios immer noch ok sind), wurde natürlich aus dem Zusammenhang gerissen. Denn dem Nein schloss sich sogleich die Klarstellung an, dass man dafür keinen Anlass sieht mangels Bedarf. Vermutlich war das eher ein Versuch durch einen Souveränitätsausweis Ruhe reinzubringen. Ging nach hinten los…Auf der anderen Seite ist in solchen Angstphasen am Markt undankbar kommunizieren müssen.
Das Risiko, das die Bank kippt, besteht aber natürlich. Möchte es nicht relativieren und meine Aussage, dass ich mich mental auch trotz meines -vergleichsweise- günstigen Einstands auf heftige Drawdowns einstellen muss, kommt schneller und früher als befürchtet. I
Sagen wir es so: Die Credit Suisse darf wackeln, und ich darf es auch – wir beide müssen aber standhaft bleiben.
@Tobs – capital ratio
Na, das Kapital einer Bank ist ihr Ruf, oder? Der erscheint mir mehr als angeschlagen. „Sind meine Einlagen bei der Credit Suisse noch sicher?“ ist vermutlich auf google ein trending Suchbegriff.
Sie trägt den Ländernamen ja im Titel. Praktisch für eine (Teil-)verstaatlichung wäre das ja schon.
Vermutlich wollte aber der Saudi Fonds nur bessere Konditionen aushandeln für eine anstehende Kapitalerhöhung. Warum sollten sie kein Geld nachschiessen und günstig einsteigen bevor alles weg ist? Die 6 Mrd leichte CS ist doch wahrlich peanuts für sie. Ihr ARAMCO hat gerade 151 Mrd Gewinn für 2022 vermeldet.
Ich drück Ihnen und uns allen die Daumen, dass die Lage sich beruhigt und wir nicht großflächig gute Kaufkurse bekommen werden.
Danke für die guten Worte; die haben in der Zwischenzeit geholfen schon fast wieder 20% aufzuholen!
Gerade im Ticker : „Credit Suisse bittet die SNB laut einem Bericht der Financial Times um Unterstützung.“
@CS
Kenne ein paar grössere Kunden die jetzt abziehen, die lange die Treue gehalten haben aber irgendwann verliert jeder das Vertrauen, auch wenn ich um Kundengelder keine Angst habe, man wird das schon retten, aber Investoren werden leer ausgehen.
Wird versucht notfallmässig alles zu verkaufen was noch Geld bringt jetzt, heute auch das Gerücht dass CS Schweiz von Swiss Life übernommen werden kann, was auch immer ich werde sicherlich nichts anfassen jetzt, auch wenn ich für @Tobs und auch generell hoffe, dass man noch eine Lösung findet.
Ticker ist schön, ein Bezahlzugang zur FT ist besser (dann kann man den Artikel auch lesen, wobei das natürlich auch ein Obstacle sein kann, wenn man selber als eine Art Ticker auf TimSchäferMedia agiert): Sie soll die SNB, die FINMA übrigens auch, gebeten haben, dass sie ein Statement zur grundsätzlichen finanziellen Gesundheit der CS abgeben. Nicht dass das nicht schon schlimm genug wäre, dass die CS das tun muss, aber das ist natürlich schon etwas grundlegend anderes als „Unterstützung“ bei der SNB nachzufragen.
Spannende Zeiten.
Bin bei JP Morgan und Bank of Amerika investiert und kaufe per Sparplan nach.
@Tim: Hast Du noch Kontakt zu Nikos ? Falls ja, wie geht es ihm ? Gibt es noch einen neue Artikel ?
Gastro ist ein hartes Gewerbe. Wahrscheinlich hat er momentan viel um die Ohren ?!
Bin durch einen Link auf Nikos Apple Artikel auf Tims Blog gestoßen und warte auf einen neuen Artikel. Gibt es nochmal einen?
Liebe Grüße an Tim
Danke Nikos für Deinen Artikel mit Super Micro Computer. ( https://timschaefermedia.com/nikos-deiters-meine-watchlist-und-depotupdate/ ) Bin dadurch auf die Aktie aufmerksam geworden und habe sie mir ins Depot gelegt und bis jetzt durchgehalten (ging ja turbulent zu)
Würde mich sehr über einen neuen Artikel von Dir freuen.
Der oberste Boss hat in bester Marsalek-Wirecardmanier Millionen vor dem Zusammenbruch wegüberwiesen..
https://t3n.de/news/darf-er-das-svb-chef-becker-hat-kurz-vor-dem-kollaps-aktien-in-millionenhoehe-verkauft-1541410/
Die SNB springt der CS zur Seite.
Uns kann nichts geschehen, es sind ja alle so lieb zueinander.
@Käufe
Ich habe gestern nach längerer Zeit mal wieder Positionen von Einzelaktien nachgekauft. Gekauft wurden mir Amgen, Abbott und Blackrock.
Was wird von anderen gekauft aktuell?
Zukäufe Citigroup u Verizon und Neukauf Aflac.
Sixt Vz. und Allianz, sowie T Rowe Price und VanEck Dividend Leaders ETF. VG
Hornbach Holding, Verbio, West Fraser Timber, Tyson Foods
Warren Buffet hat ganz groß bei BoA zugeschlagen. Tim hast du auch die Gunst der Stunde genutzt?
Vonovia und LEG Immobilien
Vonovia erwartet Gewinnrückgang und kürzt Dividende.
Ja, genau deswegen sind sie günstiger als vorher
Blackrock, Parker Hannifin, Aflac, Waste Management und The Southern Company. Alles Aufstockungen. Neue Position Applied Materials.
Waste Management, Ja !!
@Anton
Die zahlen ja alle ihre Dividende in Monat 3,6,9,12, meine ich.
Ist das Zufall (die meisten zahlen ja diesen Rythmus) oder bauen Sie periodisch nach Monaten aus zB reinvestierte Dividende?
Das ist Zufall, dass ich gerade zuletzt diese 3/6/9/12 Divi Aktien aufgestockt habe. Ich habe nicht danach geschaut, wann die Divi gezahlt wird, sondern, welche Aktien ich interessant
fand und welche Positionen ich ausbauen wollte.
ich reinvestiere die gezahlte Dividende quasi umgehend, aber nicht unbedingt in die Unternehmen, welche gerade gezahlt haben.
@All
Danke!
Bin auch bei LEG und Vonovia ordentlich eingestiegen. Denke die Abschläge im Kurse haben einiges der aktuellen Probleme eingepreist. Wenn Vonovia und LEG mittelfristig zur vorgesehenen Dividendenpolitik von 70 prozentigen Ausschüttungsquote zurückkehren, auch wenn es nicht mehr die Höhe sein wird die es zuletzt gab und dann noch steuerfrei, da aus dem einlagenkonto bezahlt wird, ist dass ein gutes Investment für meine Zwecke.
Das ist auch meine Sicht. Zudem sind diese Werte unbeliebt.
Die CS ist Konkurs, nun geht es um die Rettung des Geschäfts. Das schlechteste was man nun machen kann ist CS Aktien zu kaufen.
Mir gefällt nicht dass die UBS nun wieder im Gespräch für übernahmen an der CS ist.
Ein Szenario kann auch eine Bad Bank sein wo das Wertlose und die Aktionäre dann drin sind.
Ach, so negativ ist es gar nicht – aus Sicht eines gerade eingestiegenen Investors. So eben meldet die FT, dass Blackrock ein konkurrierendes Übernahmeangebot orchestriert (unter ihrer Führung). Die Capital ratios sind intakt. Das Schweizer Geschäft ist „ring fanced“.
Das Problem, dass Regierung und Aufseher gerade bewegt, ist doch weniger eine unmittelbar bevorstehende Insolvenz. Das Problem ist vielmehr, dass die Schweiz sich nicht eine derart schwächelnde Grossbank leisten kann oder leisten will. Das Ziel in 2025 wieder 6% bezogen auf das Eigenkapital zu verdienen (was für eine Bank immer noch mickrig ist), wird wohl schwer zu erreichen sein, insbesondere wenn die Märkte weiter runtergehen (weil dann die Fees der Vermögensverwaltung auch). Wir erleben hier also eher gegenwärtig Austreibungswehen um den Finanzplatzkörper Zürich zu schützen, weniger die Simulation einer bevorstehenden Pleite.
@CS
Ja, der Finanzplatz Schweiz bangt um seine Einnahmen, äh ich meinte natürlich seinen Ruf (Bankgeheimnis reduziert, Regulierung erhöht, alternative Finanzplätze zB SGP erstarken, geschwundenes Vertrauen bei HNWIs wg. Mittragen der EU Sanktionen gegen RU).
Kann mir gut vorstellen, sie wollen die UBS nötigen viel der CS zu übernehmen, damit die Fees weiterhin in der CH eingenommen werden können.
Montag vor Öffnung der Asienbörsen wissen wir mehr, bis dahin werden viele Menschen in Anzügen und Kostümen Überstunden machen und Ihr Excel quälen :-)
BTC scheint nicht nur kurzfristig zu profitieren von der erneuten Vertrauenskrise ins Bankensystem und deren Aufseherinnen.
Eine Idee wäre evtl. BTC als hedge für CS-Aktionäre?
Das sind sicherlich Gründe aber der Hauptgrund ist der gleiche, welche auch damals die UBS an den Rand des Ruins gebracht hat oder einige Jahre später die deutsche Bank und nun die CS, so gesehen war die CS sogar sehr gut aufgestellt, alleine im Herbst 22 hat sie über 120 Mrd. Abflüsse verkraftet viele Banken wären da schon längst zahlungsunfähig geworden. Keine Bank würde einen Bankrun überstehen, da hilft keine Regulierung, gegen schlechten Ruf hilft nichts. Und die Angelsachsen freut es und hauen mit Wonne jetzt noch oben drauf, vielleicht holen sie sich noch das eine oder andere Schnäppchen.
Der grösste Fehler aller dieser 3 Banken war, im Wallstreet Haifischbecken mitschwimmen zu wollen, gnadenlos gescheitert über Jahrzehnte unter dem Strich nur Verluste. Die CS hätte sich nach der Finanzkrise auf Vermögensverwaltung und CH-Geschäft fokussieren sollen, das was sie auch ausgezeichnet können, und nicht mitspielen an der Wallstreet, da wurden sie laufend über den Tisch gezogen.
Jetzt ist es wohl zu spät um Einsicht.
Nicht alles selbstverschuldet aber im Endeffekt halt wie so oft Managementfehler, und die verantwortlichen Personen sind längst weg. Sie gönnen sich ein schönes Leben mit ihren 2- bis 3stelligen Mio-Salären, welche sie bezogen haben.
@Bruno
ich habe Heute ein wenig auf IP gestöbert. Danach würde ich die Situation der CS hauptsächlich in eigenen Fehlern sehen und nicht im aktuellen Vertrauensverlust. Das ist ja nur die Folge. 2008 waren sie zu stolz für eine Rettung, 2022 im Herbst wieder und dazwischen auch…
Interessant der Artikel zum im Geschäftsbericht im Herbst nachdem angeblich nach „einem Twitterkommentar aus Australien“ evtl. sogar mit Tolerierung durch Finma u. SNB – zum spontanen Absenken des regulatorisch erforderlichen 10% CET1-Puffers und zur spontanen sprunghaften Werterhöhung der Tochter CS Schweiz AG um 63% von 9 Mrd auf 23 Mrd. Vielleicht wäre da eigentlich schon Herbst 2022 das Ende der CS gewesen.
Ich wage das mal zu Vermuten und ich zitiere mal aus Hässigs Artikel einen Satz „Faktisch befand sich die zentrale Einheit der ganzen Credit Suisse Group zu jenem Zeitpunkt in unter kapitalisiertem Zustand und hätte von den Behörden sofort an die Hand genommen werden müssen.“
Anstatt der Schweizer Lösung im Herbst haben Lehmann und Körner die 10% Beteiligung der Saudi National Bank aus dem Hut gezaubert – just von dem Anteilseigner geht der aktuelle Kundenansturm aus nach seiner verkürzt wiedergegebenen Antwort an die Blomberg-Journalistin.
Es scheint auch bereits 2022 kein Geheimnis gewesen zu sein, wie schlimm es steht – siehe bei diesem durchaus anstrengenden aber interessanten Vortrag bei 1 Std, 3 Min, 58 Sek. „Credit Suisse können wir uns nicht leisten“,
https://www.youtube.com/watch?v=xj0ll1tltSQ
SIAF Veranstaltung mit Adam Tooze
@Tobs
kann mir vorstellen, der Vortrag könnte auch ihnen gefallen. Es geht auch um die USA, welche Polen stärken möchte und in der Ukraine hauptsächlich gegen China kämpft.
Ja, die Punkte haben Sie alle adressiert.
Mein Beitrag war natürlich ein wenig euphemistisch. Mir ist klar, dass ein Invest in CS gerade etwas tollkühn ist. Am liebsten wäre mir, die CS hält irgendwie nur durch und langfristig hat man was solides im Depot. Die Hoffnung zerschlägt sich aber gerade, es sieht ja doch nach Zerschlagung aus. Soweit nun wirklich alles oder große Teile gekauft werden, sollte es noch gut ausgehen (auch für mich). Nicht zu unterschätzen ist aber das Risiko, dass nachher im Ergebnis – trotz Druck der Regierung und Aufsicht – keiner die CS ernsthaft kaufen will. Schließlich verliert sie gerade mit jedem Tag an relevanten Kundenbeziehungen. Dann könnte richtige Panik ausbrechen wegen Zweifeln an der Werthaltigkeit. Das Risiko ist gerade auch nicht völlig zu negieren. Aber ich glaube immer noch an das Land der Toblerone (auch wenn sie mittlerweile zu Mondelez gehört und das Matterhorn auf ihrer Verpackung verschwindet).
@Tobs
Ich sehe es eigentlich wie Du, die Lage wäre auch gar nicht so dramatisch, die Kapitalisierung und Bilanz eigentlich top, im Vergleich zur letzten Finanzkrise ausgezeichnet. Fehler wurden gemacht, natürlich. Aber die Psychologie auf der falschen Seite und Vertrauensverlust ist eben ansteckender als Corona es jemals war und die Kommunikation der CS-Führung, SNB & Co. zu spät und zu lasch, aber ich wünschte mir das gleiche auch wenn ich nicht Aktionär bin. Fusion UBS-CS wäre schlecht, ein noch grösserer Koloss, noch mehr too big to fail, Katastrophe. Lieber noch zerschlagen in Einzelteile aber das ist komplex und dafür reicht wohl die Zeit nicht, wenn täglich anscheinend 10 Mrd. Kundengelder abfliessen, so sind die 50 Mrd. schon in 1 Woche wieder weg, es geht ja um Liquidität.
Die Schwarzseher um Markus Krall frohlocken, weil sie glauben, dass jetzt endlich die schon ewig vorausgesagten weltweiten Massen-Bankenpleiten eintreffen werden.
Der Witz ist, dass diese Leute zwar zeitweise ein wenig richtig liegen, aber am Ende dann doch nicht.
Das ist ihre Tragik und meine (Schaden-) Freude.
Diese Schwarzseher sind Pessimisten und Leichenfledderer, ich halte mich fern. Sie leben von unseren Ängsten.
Da sieht man mal, wie lächerlich das ganze Finanzsystem ist,
gestern der Star heute voll pleite und Geld ist weg…
Das Problem ist halt, dass die Banken mit den Einlagen der Kunden „arbeiten“ dürfen.
Ich finde das Konzept total eigenartig, dass eine Bank mein Geld weiterverleihen darf. Eigentlich müsste das verboten werden.
Wenn ich mein Auto in die Werkstatt bringe, verleiht die Werkstatt mein Auto ja auch nicht an irgendwen. Das wäre ja absurd.
Das ist ein bisschen kurz gesprungen. Du hättest dann nämlich auch erst gar kein Geld, dass die Bank hypothetisch anderen verleihen kann. :-) Oder wie hast Du Dein eigenes bilanzielles EK aufgebaut oder haben andere es getan, die es Dir überlassen haben? Wir würden noch in der Steinzeit leben, wenn sich Banken nicht über Einlagen und/oder den Kapitalmarkt refinanzieren.
Naja sie könnten ja ausschließlich mit Kreditaufnahmen von den Zentralbanken und dem Eigenkapital arbeiten.
Dass die Banken auch die Einlagen verwenden, ist nicht zwingend.
Man sieht ja was dann passiert, nur weil die Kunden ihre Einlagen abziehen gehen die Banken pleite.
Mir ist schon klar dass es nicht der modernen Finanzwirtschaft entspricht. Trotzdem finde ich es irgendwie eigenartig dass man das Geld von anderen Leuten verleihen
/Anlegen darf.
Ein Land ohne Bankensystem wirst du kaum finden, aber mit schwachem Bankensystem und wie es den Leuten geht ohne Konto wäre vielleicht mal eine Reise in den Südsudan, Afghanisan oder Irak angesagt, wie das denn so wäre ;-)
Wir alle leben von diesem System, Aktien wäre inexistent, dieses System ist die Basis des Bankenwesens, wir würden dann wohl in Waldhütten leben und vom Fischen und Jagen und vielleicht etwas Tauschhandel Fisch gegen Pilze leben, wer das überleben würde (Lebenserwartung 30 oder 40 Jahre?). Hört sich vielleicht romantisch an und sicher auch mal spannend als Ausgleich für einen Urlaub auf Dauer würde das kaum jemand überleben. Die Natur wäre davon sicherlich begeistert, aber gleichzeitig unseren heutigen Wohlstand ohne diese Möglichkeiten ist unmöglich.
Man kann auch kredit-/schuldenfrei leben, theoretisch, aber das ist nicht ganz die Realität, auch in jedem Lohn ist das indirekt dabei, in der Gesellschaft etc.
Ich habe doch gar kein Problem mit Banken. Ich sehe absoluten Sinn und Zweck davon und bin auch froh über alle Finanzdienstleistungen die wir haben.
Die einzige Frage ist ob Banken mit den Einlagen ihrer Kunden arbeiten sollen dürfen oder ob sie sich nicht durch eigene Kreditaufnahme bzw. Gebühren für Dienstleistungen etc. selbst finanzieren können müssten.
Diese grundannahme dass man mit Einlagen als Bank arbeiten muss, ist ja nicht Gottgegeben?
Das ist übrigens dieselbe Fragestellung hab Geschäftsbanken und Investmentbanken getrennt oder nicht getrennt sein müssen. Das war halt eine ganze lange Zeit so geregelt.
Sorry ich diktiere das da ist manchmal nicht alles sauber.
@Baum Geschäftsbanken von Investmentbanken trennen da wäre ich wohl bei dir (und das hätte wohl jetzt auch in diesem Fall CS weniger Probleme verursacht dann wäre einfach die Investmentbank Pleite gegangen schon vor vielen Jahren), so wie auch jene der UBS damals oder deutschen Bank.
Das andere wäre aber ein zentralistisches Modell, wo die Zentralbank (ich weiss überspitzt gesagt) über die Hypothek von Herr Müller in Tüchersfeld entscheiden muss, welche weder die lokalen Gegebenheiten noch vielleicht die Vergangenheit von Herr Müller kennt.
Doch ist es: Banken können nicht, wie Du oben vorgeschlagen hast, das Eigenkapital an Kunden verleihen. Bitte nicht falsch verstehen, aber Du hast noch nicht das Prinzip einer Bank und Bankbilanz verstanden.
Das Eigenkapital im Kontext von Banken ist nicht nur als der innere Buchwert zu verstehen, sondern als das regulatorische harte Kernkapital. Dieses Kernkapital darf die Bank gerade nicht verleihen. Sie muss es wie eine Art Haftkapital jederzeit vorrätig halten (investiert nur in liquide Anlagen). An dieser Stelle für darstellerische Vereinfachungszwecke sollen das rund 10 Prozent sein.
Mit anderen Worten: Wenn eine Bank ein Geschäft macht (Geldverleihen ist ja nur eines von vielen, aber bleiben wir bei diesem Beispiel) und sie möchte hierfür 100 Euro aufwenden (also Dir leihen), dann muss sie für dieses Geschäft ein Risikogewicht bilden. Unterstellen wir wieder für Vereinfachungszwecke sie muss für dieses gesamte Geschäft ein Risikogewicht von 100% bilden, dann muss sie nun bei einer Quote von 10% entsprechend 10 Euro hartes Kernkapital hinterlegen – die restlichen 90 Prozent refinanziert sie nun entweder über die Einlagen ihrer Kunden oder über den Kapitalmarkt. Die meisten Banken finanzieren sich natürlich nur über Einlagen, deine Sparkasse oder VoBa um die Ecke zum Beispiel. Hier sieht man schön den großen Hebel, und das erklärt, weshalb die Bilanzsummen von Banken schnell riesig werden.
Wenn Du nun forderst, dass die Bank für jedes Geschäft 100 Prozent Eigenkapital hinterlegen muss, dann ist das theoretisch denkbar, aber erstens macht das keiner mehr (die Eigenkapitalrentabilität geht dann ohne Hebel faktisch gegen Null) und zweitens würde der Markt viel zu wenig mit Geld versorgt (mangels bilanzieller Ausweitung). Man kann diskutieren, ob nicht noch mehr Eigenkapital verlangt werden sollte. Da sind wir aber mit bald kommenden Basel IVschon ziemlich weit. Die meisten Banken halten ja schon so rund 15 Prozent EK vor, einige auch mehr. Zum Vergleich: Lehman Brothers hatte vor dem Kollaps keine 3 Prozent.
Die andere Frage, die Du nennst ist, halte ich für viel relevanter: Was machen Banken mit dem (etwa über Einlagen) geliehenen Geld? Denn diese Frage berührt zwei wichtige Aspekte: Risiko + hat die Bank überhaupt ein sinnvolles Geschäftsmodell? Die Geschäftsmodelle sind sehr verschiedenen, und das ist ja auch grds ok, weil der Markt de Bedarf vorgibt.
Aber nicht jede Bank hat hier ein gut funktionierendes Geschäftsmodell. Das ist das eigentliche Problem (auch aus Sicht der Aufseher). Und hier geht es auch schnell an die Grundfeste der Überzeugung. Denk nicht jeder, die Sparkassen und VoBas sind die lieben, braven Geldverleiher für die Häuslebauer oder Arztpraxen und Handwerkerbetriebe? Manchmal ja, manchmal nein…Es gibt auch kleinere Regional-Banken, die haben in ihrem Geschäftsgebiet wenig Wirtschaft (=kleines Kreditbuch) und packen daher recht viel der Einlagenüberschüsse in die Eigenanlage (also investieren an den Kapitalmärkten). Die hat’s auch gerade ziemlich erwischt. Man sieht also, wenn es schon bei einer biederen Sparkasse als Außenstehender nicht immer leicht ist, deren „Exposure“ zu greifen, wie soll man das dann bei einer internationalen Großbank schaffen. Nicht umsonst lehnen daher viele Geldmanager Banken als Investment grundsätzlich ab.
Bankgeschäft war immer schon recht riskant, das ist keine neue Erscheinung. Ich finde neu ist die Erscheinung, dass sich Fanboys auf Instagram gegenseitig über Aktien „informieren“ wie über bunte Bonbonbs oder coole Fashion. Und dabei teilweise ansatzweise nicht verstehen, was sie da machen. Ist bei mir teilweise aber auch nicht anders, nur das weiß ich dann immer erst hinterher. :-)
+++TICKER+++
UBS will CS für 25 Rp. pro Aktie kaufen.
Das könnte der Deal des Lebens sein für die UBS, wenn da nicht ganz grosse Leichen im Keller liegen.
Ja, habe es gerade auch gelesen in der FT.
Das wäre geringfügig unter meinem Einstand. :-(
Ich fürchte, es wird so kommen. In der FT konnte man lesen, dass die Konditionen von der SNB wohl vorgegeben worden. Aktienrechtliche Hindernisse werden wohl schnell im Gesetzgebungsverfahren ausgeschaltet. Das Überleben des Finanzplatzes Zürich steht hier über den Interessen von CS-Aktionären. UBS macht es geschickt und weist nur auf die Risiken hin, die sie mit Staatsgarantien abgesichert bekommen. Und dann bekommen sie als free lunch das Wealth Management – das Investment Banking kommt in die Tonne und für die Risiken muss der Staat garantieren.
Gute Zeit UBS-Aktionär zu sein – schlechte für CS-Aktionäre…
„schlechte für CS-Aktionäre…“
allerdings und auch schlechte Zeiten auch für CS Angestellten, schlechte Zeiten für international tätige CH-Firmen, welche nun nur noch 1 global tätige Bank haben also Monopol.. aber die SNB war anscheinend von FED, ECB & Co. derart unter Druck diese Zwangsfusion zu machen sonst hätte man am Montag den Laden gegroundet.
Ich hoffe wenigstens die Verantwortlichen der letzten über 10 Jahre im CS Management noch zur Verantwortung gezogen werden, aber das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.
Da ist viel dran.
Ich möchte mich jetzt gar nicht empören. Mein individuelles Risiko hat sich realisiert und das nehme ich einfach hin. Punkt.
Aber die Schweiz wird sich hiermit schaden (Dilemma für sie). Die Bank wird in einen Deal gedrängt, Gesetze werden schnell angepasst, obwohl sie wesentlich mehr wert ist und immer noch nicht unmittelbar vor dem Umfallen steht. Das ist, wie wenn Du einen BoxKampf nach 10 Sekunden abbrichst. Die Bank notierte Freitag bei rund 0,2 Buchwert und wird jetzt also für rd. 0,02 Buchwert gezwungen sich zu verkaufen?! Und wie Du schreibst: Für die Schweiz war die Zwei-Banken-Strategie immer tragend für den Finanzplatz. Ich hätte eher vermutet, die Schweiz hätte eine Kapitalspritze gegeben statt diesen Hinter-den-Kulissen-Deal zu veranstalten. Aber das hilft alles nichts mehr, wenn es nun wirklich so kommt.
Hi, grad gelesen, das die UBS 1 Mrd USD für die CS geben will. Bei 4 Mrd ausstehenden Aktien macht das 25 us Cent pro Aktie. Das ist aber aua, oder hab ich einen Denkfehler.?
Bin da aber nicht drin.
Es sind immerhin 25 Rappen, nicht US-Cent. :-) Sonst stimmt Deine Rechnung. :-(
Hallo Tobs ich war heute den Tag wieder unterwegs.
Mir ist das Konzept und die bilanziellen Vorschriften einer Bank schon bekannt – auch wenn ich in diesem Bereich nicht sonderlich viel know how habe.
Das Konzept von dem ich spreche in dem Banken nur das entweder direkt geliehene oder aber selbst erwirtschaftetes Eigenkapital für seine Geschäftstätigkeiten nutzen darf, ist halt ein neues Konzept was der modernen Finanzwelt eben nicht entspricht.
Das Argument was du vorgebracht hast bezüglich des Verbots das Eigenkapital für geschäftliche Zwecke zu verwenden, ist auch nur im Kontext von unserem jetzigen Finanzsystem nötig.
Wenn du keine Risikobehafteten Geschäfte mit fremden Geld machst, hast du diese Risiken viel geringer vorliegen.
Als konkretes Beispiel:
Du fängst als eigentümergeführte Bank im Jahr eins mit einer Dienstleistung der Wertaufbewahrung an. Dadurch verdienst du dann bis ins Jahr zehn eine Milliarde Euro.
Mit dieser Milliarden Euro kannst du dann anfangen was du möchtest, weil es von dir Wirtschaft ins Kapital ist das auch niemand in irgendeiner Form wieder abziehen kann. Wenn du da zusätzlich noch irgendwelche anderen Dienstleistungen wie girokarten online überweisungen und so weiter anbietest, verdienst du dir dein Geld über die Dienstleistung und mit dem Gewinn kannst du tun was du willst.
Was ich kritisiere ist, wenn du das bei dir in der Bank lediglich zur Verwahrung hinterlegte Geld für irgendwelche Geschäftstätigkeiten verwendest, im Zweifelsfall aber wenn die Leute das Geld auf einmal wieder abheben wollen, insolvent gehst weil du mit nur diesem Geld arbeitest.
Das wäre so wenn du als Containerlageranbieter (diese Dinge wo du deinen Hausrat und sowas einlagern kannst wenn du länger weg bist oder so), nur damit Geld verdienst dass du das Inventar das bei dir eingelagert wurde vermietest oder damit anderweitige eigenartige Geschäfte machst.
Dann will plötzlich jemand seine Couch dir bei dir eingelagert hat abholen, die ist aber leider gerade in der Leihe gewesen und kaputt gegangen. Dann musst du ihm das ersetzen und das passiert leider zufälligerweise ganz oft und plötzlich bist du pleite.
Das ganze System ist doch einfach nur absurd.
Sie Dinge wird sein, dass es keine unbesicherten Kredite mehr gibt. Folglich werden die Absicherungen teurer und die Kredite werden deutlich teurer. Luftschloss- und Kulissenfirmen wie so manche „Start-ups“ werden wir dann irgendwann nur noch als historische Fußnote in Wikipedia finden während Tochterfirmen von Konzernen langsam aber sicher arbeiten können.
Mh, ich hab dazu leider keine Zahl gefunden. Wie ist das Verhältnis von Venturcapital vs. unbesicherter Kreditvergabe bei Firmengründungen?
Kommt das primär von privaten oder? Weniger durch Banken direkt in Form von Krediten?
Aber auch dann kann ja eine Bank selbst Kredite aufnehmen und damit solche Projekte finanzieren bzw. durch bereits erwischaaftetes Kapital.
Vllt. verkürze ich da einen wesentlichen Teil unseres Wirtschaftssystems. Kann sein. Komisch find ich es trotzdem, dass die Bank mein Geld einfach weiterverleihen kann.
Was Du kritisierst ist nichts anderes als die Essenz unseres Finanzsystems, Geldwertschöpfung durch Banken (wohlgemerkt nicht durch Zentralbanken).
Gut, aber selbst wenn wir das alles hinter uns ließen: Du kannst nicht Bankgeschäfte nur mit EK machen. Weil dann faktisch die Bank nicht mal die Kosten der Einlagen auf ihrer Passivseite verdient. Und dann stellt sich die Frage, wer soll das dann bitte machen wollen?
Beispiel: Guthabenzins – jetzt mal aus der Luft gegriffen – sind 2,5% p.a. Das bekommt also der Kunde, der brav auf sein Konto einzahlt. Wenn sich die Bank nun umdreht und jemanden in der nächsten Sekunde ein besichertes Baudarlehen vergibt, dann verbleibt ihr nach Refinanzierungskosten derzeit eine Marge von vermutlich 1,0%-1,2%. Daraus folgt, dass sie ohne Hebel bei einer schnöden Baufinanzierung nicht mal die Hälfte des an den anderen Kunden auszuzahlenden Guthabenzins auskehren könnte. Geschweige denn das sie ihre eigene Kosten decken könnte oder noch vermessener eine Kapitalrendite zu verdienen (eine Bank zu betreiben ist kein ganz so günstiges Unterfangen). Muss sie hingegen nur 10 % Eigenkapital hinterlegen (es sind wie gesagt eher mehr – nur zur Vereinfachung), verdient sie mit dem Hebel immerhin schon mal 10-12%, bezahlt davon die 2,5% Guthabenzins und eine Menge interner Kosten. In diesem Beispiel verbliebe ihr immer noch eine viel zu mickrige Rendite von vermutlich nur 4-5% auf ihr Eigenkapital. Doch Hebel versetzt sie doch überhaupt erst in die Lage, das machen zu können. Sonst stünde die Kapitalrendite der Bank auch in keinstem Verhältnis zum eingegangen Kreditrisiko (die sich ja insbesondere zyklisch immer verstärkt auch realisieren).
Dein System klingt interessant, aber dann müssten wir wieder alle Ackerbau betreiben, und zwar so wie noch zu Zeiten des Mittelalters. Denn es stünde schlicht kein Kredit zur Verfügung. Und umgekehrt könnten Kunden ihr Geld auch nicht anlegen.
@Tobs – es stünde schlicht kein Kredit zur Verfügung
So ganz schwarz-weiss würde ich es nicht sehen. Dafür gäbs dann Genossenschaftsbanken, Sparkassen, Bausparkassen, Wohnbaugenossenschaftsbanken, Consumer Kreditvergabe, Venture Capital und sonstige Interessen-geleitete Zusammenschlüsse. Aber klar, die aktuelle Praxis der Bankensysteme hat schon viele Vorteile. Leider kommt die Aufsicht nicht ausreichend ihren Pflichten nach um Risiken kleiner zu halten.
Warum die offensichtlichen Interessenskonflikte marginalisiert werden wenn ein und das selbe Institut Investment Bank, Wealth Management und Asset Management (und wichtige Nationale Bank) aus einer Hand anbietet find ich schon schwierig zu erklären. Warum die Aufsicht nicht spätenstens nach Greensill bei der CS reingegrätscht ist auch nicht. Aber klar, hinterher ist es meist klarer. Wenn UBS&CS die doppelte Größe der Schweizer Volkswirtschaft haben, dann wedelt eben oft der Schwanz mit dem Hund.
Danke an die Eidgenossen, die mit ihren Steuern jetzt auch für die Risiken der CS aufkommen.
Da liegt ein Missverständnis vor: Genos, Sparkassen etc. arbeiten allesamt auf dem Prinzip einer gehebelten Bilanz. Die Mittelherkunft dieser Institute ist einfach nur recht einlagenlastig. Aber alles was reinkommt, egal ob über Einlage oder Fremdkapitalinstrument, geht in den Hebel.
Das Problem ist eher, dass nicht jede Bank ein gut funktionierendes Geschäftsmodell hat. Also was macht sie mit den Einlagen, gibt sie mehr als Kredit wieder raus oder tätigt sie überwiegend Eigenanlagen mit kaum messbaren Risiken. Die Wahrheit ist, dass es viele Banken nicht braucht oder so nicht geben sollte.
Ein weiterer Teil der Wahrheit ist, dass Banken und Versicherer in den letzten Jahren regulatorisch gezwungen wurden, den ganzen Schrott an Staatsanleihen aufzukaufen um den Laissez Faire in Südeuropa zu finanzieren. Denn das sind jetzt die Papiere in den Bilanzen, die als erstes abgeschmiert sind…Und auch das ist wieder ein Wohlstandsverlust, der deswegen genau hier bei uns ankommen wird.
Wenn man also Kritik adressieren will, dann meines Erachtens an die Regulatoren und Zentralbanken, die erst die Geschäftsmodelle der Banken in Europa kaputt gemacht haben, sie dann gezwungen haben den allerletzten Schrott an Staatsanleihen zu kaufen und nun in einer unkontrontrollierten Zinserhöhung diesen Schrott anzuzünden.
Ok, leider kann ich da vielen hier über den Blog nicht folgen, weil ich vielen nachfragen müsste. Vllt. besprechen wir das Mal privat?
Über sie Kosten einer Bank kann ich nicht viel sagen. Warum kann man die Gebühr für die Dienstleistungen nicht entsprechend erhöhen? Warum muss die Bank sich über die Finanzgeschäfte finanzieren? Etc. Etc.
Sprengt den Rahmen des Blogs vermutlich :-)
Grüße Baum
Ach man. Bei vielem müsste ich nachfragen. Nicht vielen… Handytipperei.
@Tobs
Bekommst jetzt etwas mehr, für 22.48 CS-Aktien bekommst du 1 UBS-Aktie, das sind dann also 75 Rappen.
Aber die Geschichte ist wohl noch nicht ganz geschrieben, bin mal gespannt wie es nun weitergeht.
Ja, immerhin. :-)
Also, ich schließe das für mich damit sauber ab. Von knapp einem 1 Prozent investierten EK meines Depot habe ich also 0,75% in den Sand gesetzt, wobei ich das nicht bagatellisieren will. Das ist schon ein echter Shit.
Was schon eine gewisse Ironie ist (ohne Bitterkeit, es ist wirklich nur reine Verwunderung): In dem vermeintlich soliden Land schlechthin werden über Nacht Eigentumsgesetze abgeändert, so dass Du als Aktionär einer bilanziell immer noch gesunden Bank diese zum Puffpreis an den Wettbewerber abgeben musst, nur damit der Staat sein Alpenparadies schützt. Das scheint mir beispiellos und müsste eigentlich das Vertrauen in dieses Land noch nachhaltig schädigen? Hätte ich nur auf das Warnsignal geachtet, dass das Matterhorn von der Toblerone-Schokolade verschwindet…
Ich glaube die Fehler sind in der Vergangenheit zu suchen, in Politik und bei CS, dieses Wochenende war wohl keine andere Option mehr möglich, Verstaatlichung wäre noch mehr Risiken für Steuerzahler, Aktionäre hätten alles verloren, nichts tun dann wäre die CS nächste Woche in Konkurs gegangen, und hätte wohl noch andere mitgerissen.
Ein Trennbankensystem wäre aber jetzt angesagt für die Schweiz, das Land ist zu klein für Grossbanken. Wäre schon 2009 nötig gewesen bei UBS.
„Daraus folgt, dass sie ohne Hebel bei einer schnöden Baufinanzierung nicht mal die Hälfte des an den anderen Kunden auszuzahlenden Guthabenzins auskehren könnte.“
Tobs, Du hast Dir viel Mühe gegeben, Baum die Grundlagen einer Bankenbilanz zu erklären.
Wie Du selbst schreibst, ist in deinem Beispiel sind die 1-1,2 Prozent Marge nach Refinanzierungskosten. Den anderen Kunden hätte die Bank also bezahlt.
Aber natürlich braucht es einen Hebel bezogen auf das EK, stimme deinen Aussagen zu.
CS Internsr Übernahmepreis 0,5 SFr. CS Aktionäre gehen leer aus.
Gesetze wurden dafür über das Wochenende geändert.
Was den Markt beruhigen soll ist für mich auch eine Warnung : du kannst auf eine Aktie im Zweifelsfall nicht mehr zugreifen. Weil vom Handel ausgesetzt oder ein Staat, eine Börsenaufsicht eine kalte Bremse einsetzt, die eine Enteignung bewirkt. Gasprom wäre ein anderes Beispiel. Da hat ein Staat gestohlen.
Wer jetzt spekuliert hatte und die CS noch „billig“ gekauft hat steht vielleicht vor dem Totalverlust. Die CS machte 7 Milliarden Miese, die SNB macht 7 Milliarden Plus.
Die UBS war gemeint, nicht die SNB
Noch 7% des Eigenkapitals bekommen die Aktionäre, also 93% Enteignung.
Aktionäre sind nicht nur Saudis sondern auch z.B. viele Pensionskassen.
Eine grosse Sauerei aber der Druck war auch von FED, BoE & Co. gross und man war in Geiselhaft von dort.
Was hinter den Kulissen abläuft möchte ich lieber nicht wissen. Einige Karrieren endeten abrupt. Solche Verhandlungen sind auch Tribunale, in denen Manager ihren Schlüssel abgeben müssen.
Der Vertrauensverlust ist enorm. Nicht nur bei Banken, auch bei Aktien, Finanzprodukten, beim „Papiergeld“ generell.
Man sieht‘s ja, die Leute kaufen Gold und Bitcoin wie verrückt.
Vielleicht haben sie recht…
Das kg Gold kostet jetzt 60.000 Euro. Schon verrückt.
Gold macht letztlich immer die Inflation mit, vielleicht war das Bankendesaster der auslösende Funke.
Die 2000$ als umkämpfter Widerstand bzw. Hürde.
Wer ein Asset nicht mag wird vielleicht „Übertreibung“ vermuten.
So geht es Immobilien seit Jahren.
Wo ist derzeit eine Blase ? Nirgends, denn die Inflation frisst jede Übertreibung.
@Bruno
nein, der Druck kam nach meiner Ansicht eigentlich nicht vom Ausland sondern vom zu-lange-wegsehen der Finma und der Schweizer Politik. Dadurch kam es zum Überdruck, welcher nun den Deckel absprengte. Hätten die früher gegengesteuert, hätte eine privatwirtschaftliche Lösung ohne die nun erfolgte Aussetzung des Schweizer Rechts erfolgen können. Hätte, hätte.
Das schlechte für alle ist, wie schnell in solchen Situationen geltendes Recht gebogen werden kann und wie wenig die Verspechen der Politik Wert sind. Das ist schlecht für die Demokratie – wenn das sogar mal eben so in der Schweiz passiert, was ist dann erst mit anderen Ländern… Für mich ist das keine Vertrauen-schaffende Maßnahme sondern das genau Gegenteil.
Das gute für @Tobs und die weiteren CS-Aktionäre ist, dass sie nun bald ihre Aktien in die Aktien eines deutlich besseren Unternehmens tauschen dürfen. :-)
Ja, das Taschengeld der UBS habe ich in Eis angelegt (Unilever).
@42
Einverstanden ich meinte der Druck dieses Wochenende, es geht um die Finanzstabilität die CS ist unter den Top 30 systemrelevanten Banken die kann man nicht einfach so hinwerfen.
Finma setzt nur geltendes Recht um, es ist nun an der Politik, hier andere Anforderungen zu stellen, Thema Trennbankensystem, höhere Eigenkapitalanforderungen etc. wehe dieser neue Koloss kommt dann später mal in „troubles“ dann gute Nacht.
Hätte man natürlich schon in letzter Finanzkrise umsetzen sollen…
Die Inflation wird wieder steigen, weil Finanzstabilität vor Preisstabilität geht.
Ich teile diese Einschätzung
@ Tobs
Mein Beileid zu Deinem Engagement in Credit Suisse. Ich habe weder Aktien aus dem Bankensektor, noch der Schweiz. Ich hätte mir eine Position gut vorstellen können, aber zumindest bei Aktien aus zweifelhaften Ländern bin ich jetzt etwas langsamer in der Akquise ;-)
Ich wünsche Dir bei Deinem Risiko von 1% Gewichtung einen knappen fünfstelligen Verlust. Also anders ausgedrückt eine schöne verbleibende Depothöhe, die dies mehr als ausgleicht. Helmut Jonen gefällt mir ebenfalls, auch wenn er jetzt vermutlich etwas von seinem Glanz bei Manchem verloren hat. Er ist hier ebenfalls mit 1% Gewichtung dabei gewesen und er hält sich nicht nur bei dieser Aktie an die Diversifikation. Börsenneulinge müssen auch nicht versuchen den großen Gewinn mit einzelnen Positionen zu erzielen. Das wird mit den Jahren schon werden. Breit gestreut ist der Erfolg langfristig sicher.
Ich habe selbst schon viel erlebt und man kann wirklich nie sagen, was mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eintreten wird. Die CS habe ich ebenfalls unterbewertet gesehen und würde vermuten, dass die UBS ein gutes Geschäft gemacht hat. Da ist man dann als privater Investor einfach raus und muss mit dem zufrieden sein, was einem zugeteilt wurde. Ich bin auch bei guten Kursverläufen bereits geprellt worden. Eine meiner besten Aktien wurde von der Börse genommen. Ich habe sehr hohe (Sonder)Dividenden kassiert und sehr gute Kursgewinne erzielt. Ich hätte die Aktie nach Tims Motto nicht verkauft, wurde aber nicht nach meiner Meinung gefragt… Ich hatte auch Puts auf Boeing, als es das Dilemma mit den Max Flugzeugen gab. Der Kurseinbruch erschien mir zu der Zeit viel zu gering. Ich ging davon aus, dass größere Käufer von dem Kauf zurück treten und das Thema eskalieren… Am Ende ist ein Flugzeug abgestürzt und es hat den Kursverlauf nicht wesentlich beeinflusst. Auf so ein Ereignis habe ich sicherlich nicht spekuliert, mich aber dann doch über gar keinen sehenswerten Verlauf im Chart gewundert. Am Anfang hatte ich wie Jeder Investor mit wenig Positionen angefangen und musste bei defensiven Werten wie Philipp Morris erst einmal eine längere Durststrecke durchleben…
Für Neulinge oder alte Hasen empfehle ich ETFs. Hier kann man leicht breit diversifizieren und man hat in keiner Marktlage Stress, wenn man bei dem ein oder anderen Titel wie Jumia, Lukin, Wirecard, Credit Suisse, Tesla, Bitcoin, Neme bereits engagiert gewesen ist. Von der Außenlinie betrachtet hatte ich keinerlei Stress mit Credit Suisse.
Meine letzten Käufe waren European Small Caps und Emerging Markets. Meine nächsten nutzen den Cost Averaging Effekt um die Einsatzdiskurse nach unten zu ziehen ;-) Das vollzieht sich aber alles in sehr überschaubaren Regionen.
Moin Kiev,
Du hast meinen finanziellen Schmerz schon recht gut quantifiziert.
Erste Regel: Man ist immer als Investor selbst verantwortlich – egal was passiert ist. Sonst lernt man seine Lektion nicht, darum nehme ich das an.
Zweite Regel: Als Aktionär musst Du nach vorne schauen, immer. Du wirst sonst wahnsinnig.
Dritte Regel: Vorsicht vor den ganzen Alpen-Dörfern – dort wird es doch schnell kriminell… :-) Mal Spass beiseite, ich habe darüber nachgedacht, welches Risiko sich hier für mich realisiert hatte und was ich daraus für die Zukunft ziehen kann. Gekauft habe ich CS bei 2,80 Euro als es eine frisch kapitalisierte Bank mit Problemen die sie hatte, wie sie die DB auch mal gehabt hatte. Es war aber zum Kaufzeitpunkt alles andere als ein Casino-Investment, etwa zeitlich getätigt hatte ich vor dem verspäteten Abschluss und der SVB-Pleite. Meine Investmenthese zu jenem Zeitpnkt war: Wenn die Bank nicht insolvent geht, dann werde ich langfristig Geld verdienen. Meine Fehlannahme war: Das das sei binär ist und nur dies das einzige relevante Risiko ist. Das die Schweiz zwangenteignet, dass sie wohl am Mittwoch, als sie die 50 Mrd. Franken als Liqui rausgelegt hatte, schon fest entschlossen war, am WE die Aktionäre zu enteignen (statt ihren eigenen Hintern im Rahmen einer Kapitalerhöhung reinzubugsieren), hätte ich nie auf dem Schirm gehabt. Die feinen Schweizer…(Bruno, nix für ungut) :-)
Letztlich hat sich aber doch das erhöhte (abstrakte) Risiko realisiert, dass diese Position zweifellos hatte, und das lasse ich mir zurechnen. Das war meine erste Bank und meine letzte. Die Gefahr, dass hier sogar die Schwerkraft außer Kraft gesetzt wird bei Stress, habe ich gespürt. Meine China-Titel, die sich überwiegend sehr gut entwickeln, schütten steigend aus und von „Enteignung“ dort keine Spur. Man sieht, in alle Richtungen geht das, dass man glaubt die Risiken erfasst zu haben und es eben doch nicht getan zu haben. Darum achte ich, obwohl mein Depot mittlerweile eine gewisse Substanz hat, immer noch sehr auf den EK-Einsatz je Position und bin immer verhaltener, bei bullischer Investmentthese überzugewichten. Ich musste das mit eigenem Geld „lernen“, dass Over-Confidence auch ein Loch in die GuV fressen kann.
„Du wirst sonst wahnsinnig“.
Kaum zu verhindern. Außer man geht ohne Technik ins Kloster, Urwald, Wüste, Weltreise mit Boot, wo auch immer und schaut sich die Kurse eretnach 10 Jahren an. Aber langweilig wäre es auch.
@Zwangsenteignung
Gehört sicherlich noch untersucht, es wird sicherlich auch noch Sammelklagen geben, auf der andern Seite hat man die Pressekonferenz am Sonntag ja auf englisch gehalten, d.h. das Zielpublikum war wohl die FED & Co., ein Schelm…
Hätte man aber nichts gemacht, wäre die CS am Montag Pleite gewesen, Bilanz deponieren müssen. Ok hätte man machen können, die Konsequenzen darüber kann man sich streiten (Dominoeffekte etc.). Vielleicht hätte eine Abwicklung noch mehr Konkursdividende gebracht als was die UBS nun zahlt, aber das ist schwer zu beurteilen.
Auf jeden Fall gehört der Fall genau untersucht und entsprechende Konsequenzen gezogen. Was wirklich abgelaufen ist hinter den Kulissen wissen wir alle nicht…
Stur und stetig weitermachen.
Danke Tim.