Der sinnlose Konsum führt in die Altersarmut und Unzufriedenheit

So sieht der Kühlschrank einer Bekannten in den USA aus. Sie kauft ein, als ob es kein Morgen gibt. Ich denke: Weniger ist besser.
Falls Du es in den Nachrichten noch nicht gesehen hast: Der Internationalen Währungsfonds (IWF) rät den Deutschen mehr zu konsumieren und länger zu arbeiten. „Wir wünschen uns, daß die Deutschen länger arbeiten“, sagte Julie Kozack, die Chefin einer IWF-Delegation zu Regierungsvertretern in Berlin. „Das bedeutet aber nicht notwendigerweise, daß das gesetzliche Renteneintrittsalter steigen muß.“ Entscheidend sei vielmehr, daß das effektive Renteneintrittsalter steige, also das Alter, in dem Bürger tatsächlich in Rente gehen.

Toll? Was soll ich davon halten? Schwachsinn! Ich rate zum Gegenteil: Weniger konsumieren und dafür früher in die Rente. Es sollen doch die Bürger für doof verkauft werden. Sie sollen ihre Gehälter verpulvern. Mit Konsum sollen sie still gestellt werden, damit sie nicht darüber nachdenken.

Versuche es mal mit Genügsamkeit! Ich halte es für einen Irrglauben, dass du zufrieden wirst, wenn du konsumierst wie ein Irrer. Wenn Du all dein Geld für neue Autos, Kleidung, teure Urlaube heraus hämmerst. Warum nicht häufiger zuhause kochen? Die eigenen Küche kann super schmecken. Es kann Spass machen. Hast Du schon mal einen norwegischen Apfelkuchen gebacken? Warum nicht die Beine oder das Rad verwenden für die Einkäufe? Das hält dich fit und spart Geld. Außerdem machst du etwas für den Umweltschutz.

Genieße die Früchte deiner Arbeit, indem du mehr Freiheiten hasst. All der Plunder macht uns nicht zufrieden. Lass dein Geld clever für dich arbeiten mit ETFs oder Aktien.

Nur wahllos Einzukaufen ist doch ein faules Leben. Es ist traurig, depressiv, unbefriedigend. Der Kauf von Dingen macht uns unglücklich. Da ist sich die Wissenschaft ziemlich einig. Was uns zufrieden macht, sind Erlebnisse (nicht Zeug).

Forscher sehen in dem schnellen Konsum viele Probleme. In immer schnellerer Folge immer mehr Geld auszugeben für Dinge, die wir zwar nutzen könnten, aber kaum Zeit dafür haben, ist ein Elend. Denke an Clownautos, Bücher, Musik, Kleidung, Theater, Netflix, Amazon Prime, Smartphones, Elektronik, Timeshare, Carsharing, Fitnesststudios… wir haben kaum noch Zeit für all den Kram. Oder denke an Rasierklingen-Abos für Männer. Brauchen wir so viele Klingen und Abos? Oder denke an die Kochboxen von HelloFresh etc.

Nur selten nutzen wir den Kram. Vor allem die digitalen Angeboten werden immer umfangreicher. Wer hat die Zeit dafür? Die Zahl der E-Books explodiert. Das Angebot auf Netflix geht durch die Decke. Doch lesen wir wirklich all die (Digital)-Bücher und schauen all die Filme? Und wie viel Zeit verwendest du wirklich auf dem Streaminganbieter Spotify als Abonnent?

„Vieles kaufen wir, ohne es je zu konsumieren“, sagt der Soziologe Hartmut Rosa, Direktor des Max-Weber-Kollegs in Erfurt.

Mein Rat: Sei sehr vorsichtig beim Konsum. Es zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus. Baue lieber ein Depot, bestehend aus ETFs oder Aktien, auf.

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36 Kommentare
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Chris
6 Jahre zuvor

Ich versuche meinen Eltern / Geschwister/ Bekannten/ Kollegen das ebenfalls nahe zu bringen, wenn sie mich über meine Aktien Strategie fragen. Weniger ist mehr. Ist nur oft nicht einfach. Ihr wisst was ich meine… 70% sagen: Man muss das Leben leben oder kann ja sein du stirbst morgen oder krieg kommt dann bringt des sparen auch nix oder lass mich dein Auto fürs doppelte an wert kaufen weil es so ekelhaft alt ist, das ich es verbrennen kann vor deinen Augen.. Alles mal gehört. Man wäre doof wenn man kein auto finanziert, weil dann ja das gesparte geld weg wäre bei einem bar kauf etc. Und kauf dir ne wohnung, finanzier doch 100% exklusive kauf Nebenkosten die in bar. Und Verkauf nach nem jahr wieder. Da macht man nur Gewinn.
Das will ich aber nicht. Ich wohne gern in Miete. Ich bin frei – Schuldenfrei sein und Aktien besparen sowie das tagesgeldkonto macht locker. Eine kleine 1 zimmer wohnung/Büro kaufen (weil günstig) , überlege ich mir, kann nie schaden. Aber bis 60 j. Zahlen ewig gebunden oder Stress mit Mieter und dann reparieren und dann sterben…? Keine Lust. Natürlich auch konsumieren aber nur das was kaputt ist oder dringend gebraucht wird, nicht der 7 Schuh… Sondern lieber der Jahres Urlaub oder neue spülmaschine wegen defekt. Oder Familie unterstützen. Oder Weiterbildung.
mfg

Daniel
6 Jahre zuvor

An dieser Stelle nochmal erwähnt….hier kommt das wahre Gesicht des IWF zutage.

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/01/05/iwf-studie-draengt-auf-rasche-enteignung-der-sparer-in-europa/

Es ist zwar schon etwas älter und kurz nach  Veröffentlichung fühlte man sich missverstanden und das sei alles aus dem Kontext gerissen, aber man weiss ja jetzt dadurch welche Gedanken so in den Köpfen dort herumschwirren.

Skywalker
6 Jahre zuvor

@ Chris: Prost!

 

@ Daniel: Deutsche wirtschaftsnachrichten ist eine verdammt unseriöse Quelle

Thorsten
6 Jahre zuvor

Der zügellose Konsum anderer treibt die Aktienkurse im Depot…natürlich nicht nur. Es gibt Aussteiger, die Aktien komplett ablehnen oder allenfalls ethische Anlagen akzeptieren. Aber das ist auch riskant.

Gainde
6 Jahre zuvor

@ Thorsten

Es geht ja in erster Linie darum, sein Erspartes nicht der Inflation auszusetzen. Da bleibt als Anlage nur Produktivkapital übrig.

Diana H
6 Jahre zuvor

Vorratshaltung halte ich schon für wichtig. Man darf es halt nur nicht übertreiben. Aber für unsere Großeltern war das wichtig. Und mein Großvater kauft weiterhin seine 20kg-Beutel Kartoffeln. Ob es allerdings sinnvoll ist die gesamten Vorräte im Tief-/Kühlschrank aufzubewahren sei mal dahin gestellt.

Es ist so ein wenig wie mit dem Kontostand. Wenn die Küchenschränke am Ende des Monats komplett leer sind, ist nicht genug Reserve für Eventualitäten da. Und wenn auch nur spontan Besuch zum Sonntag kommt.

@ Daniel
Für mich ist das alles ohnehin ein Schurkenverein und untersteht der Finanzelite. Und diese ist gierig. Der Artikel ist von 2014. Es ist ja in dieser Hinsicht auch schon einiges geschehen.
 

David
6 Jahre zuvor

@Tim:

Ich bin (natürlich) grundsätzlich einverstanden mit deinen Aussagen. Auch verstehe ich dein Statement bzgl. des Kühlschranks deiner Bekannten, denn auch ich mag keinen vollgestopften Kühlschrank, bei welchem man die Übersicht verliert; wahrscheinlich ist bei der Hälfte der Produkte das Ablaufdatum bereits überschritten!? Dennoch muss man zwei Dinge beachten: 1. die Familiengrösse (denn u.U. könnte ein so voller Kühlschrank dann doch wieder Sinn machen) und 2. spart deine Bekannte immerhin Strom, da bei einem volleren Kühlschrank weniger Enrgie verbraucht wird. :)

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag! ;-)

Bruno
6 Jahre zuvor

Wer nur die Inflation schützen will, könnte auch Gold kaufen (sehr langfristig), aber ich möchte das nicht, ich möchte schon noch mehr als „nur“ Inflation absichern.

Konsum: Bis alle Menschen Minimalisten sind und deutlich weniger konsumieren, wird es noch ewig bis unendlich dauern. Gerade international haben viele Nationen durch unser westliches „Vorbild“ noch enormer Nachholbedarf, da wird noch jahrzehntelang extensiv konsumiert, da ist die laufende Gegenbewegung leider nur einen Tropfen auf den heissen Stein, von daher habe ich da wirklich keine Angst.

@Tim

Dieser Kühlschrank gefällt mir, gibt es den auch als Poster? Dann kann ich dies auf meinen Kühlschrank kleben, der ist nämlich sehr oft leer. Es gibt ja 2 Definitionen von vollen und leeren Kühlschränken, für die meisten bedeutet ein leerer Kühlschrank Armut und ein voller Reichtum, für mich bedeutet ein leerer Kühlschrank Optimismus und ein voller Pessimismus. Sicherlich machen sinnvolle Vorräte auch Sinn (es kann mal ein längerer Stromausfall geben, ein Unwetter oder dergleichen), aber dann sollten es auch Vorräte sein die halten und nicht kaputt gehen. Bei diesen überfüllten Kühlschränken ist die Gefahr nunmal real, dass ein Grossteil der Lebensmittel früher oder später im Müll landet, oder wer hat da noch die Übersicht?!

Unsere Devise ist, zuerst das verbrauchen wo da ist, erst dann Neues kaufen. Viele kennen heute auch nicht mehr die Restenverwertung, dabei schmeckt vieles beim 2. Mal kochen oder backen noch besser, es ist wirklich schade diese Sachen alle wegzuwerfen. Über 60% der Lebensmittel werden übrigens im privaten Haushalt weggeworfen.

In der Schweiz wirft im Schnitt jede Person pro Jahr 300kg Lebensmittel weg, das ist der Wahnsinn, das ist fast 1kg  / Tag!

A
6 Jahre zuvor

Guten Morgen! Es gibt mal wieder unzählige Möglichkeiten, warum ein Kühlschrank leer oder voll ist. Und darüber kann man unendlich lange philosophieren. Die Hintergründe sind so vielfältig, dass ich aufgehört habe mir Urteile zu erlauben. Wir als Familie beobachten schon lange unsinnige Einkäufe im Supermarkt, wenn man sich nur mal betrachtet, was so auf dem Band liegt. Wir sparen, wir achten auf frische Lebensmittel, wir meiden Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt, Fertiggerichte, Verpackungen etc. Und doch oder vielleicht deshalb? Sind die Lebensmittel für uns als 4 köpfige Familie einer der größten Posten im Monat. Ich persönlich finde es unfassbar schwierig mit 2 kleinen Gehältern (auch bedingt durch Krankheitsfall) eine gesunde Lebensweise aufrecht zu erhalten. Wir wohnen zur Miete, wir sind bescheiden und glücklich. Aber wenn man nicht früh genug angefangen hat zu sparen, hat man ein Problem. Ob der Kühlschrank voll oder leer ist, ist Ansichtssache und womit er gefüllt ist, ist die Frage. Wir haben oft einen sehr leeren Kühlschrank, weil wir alles verwerten, nichts alt wird und viel Frisches kaufen. Mein Sohn 13 ist oft enttäuscht deswegen, weil er volle Kühlschränke vom ungesunden Nachbarn toll findet …

6 Jahre zuvor

Zweischneidiges Schwert: Wenn keiner konsumiert, gibt’s weniger Unternehmensgewinnen = weniger Erträge.

Auf der anderen Seite auch eher ein relatives Problem, solange die Zahl der „Sparer“ und „FIRE-Aktivisten“ so klein ist!

Erinnert mich etwas an die Diskussion, was passieren würde, wenn alle nur noch in ETFs investieren würden…

Daniel
6 Jahre zuvor

@Skywalker:

@ Daniel: Deutsche wirtschaftsnachrichten ist eine verdammt unseriöse Quelle

Das mag sein, aber da sie auf den direkt vom IWF erschienenen Artikel Bezug nehmen kann man ihnen inhaltlich nichts anlasten. Du findest eine nahezu identische Auswertung auch in der FAZ im ähnlichen Zeitfenster.

Chris
6 Jahre zuvor

@ also ich konsumiere, denke 90% von uns. Aber eben nicht ein Nagel neues Auto sondern neue Ersatzteile, oder Lebensmittel, Klamotten natürlich auch nur nicht das 7te Paar Schuhe.. Etc. Ich hab da null Bedenken das jetzt alle minimalisten werden. Ich bin keiner. Die meisten wollen sowas auch nicht.
Ich kann durch die sparsame aber voll zufriedene Lebensweise und ohne teure Marken Klamotten oder Uhren sehr gut leben und sparen. Muss nicht ein 10 Gegenstände Haushalt haben wie ein Mönch um nicht mein Geld zu verbraten meiner Meinung nach. Ich hab meine Esszimmer Stühle gebraucht gekauft und der Esstisch ist mir von ebay eschenkt worden. Aber Kaffe Maschine stehen wir halt drauf etc.
mfg

Thorsten
6 Jahre zuvor

. Minimalist bedeutet nicht, dass man nur 10 oder 100 Gegenstände.  hat. Wenn Du Sachen gebraucht kaufst , das tun Minimalisten teilweise auch. Es bedeutet auch nicht, dass man auf eine Kaffeemaschine verzichten muss. Man kann.

Diana H
6 Jahre zuvor

Im Urlaub haben wir in einer kleinen Holzhütte im Wald gelebt und es gab nur eine Espresso-Maschine. Ich trinke ohnehin keinen Kaffee, aber mein Freund. Der war so begeistert, dass ich ihm eine gebrauchte Italienische gekauft habe. Die Qualität ist hervorragend. Sie ist platzsparend. Der Kaffee schmeckt selbst mir und zur Not geht sie auch für das Camping. Die „alte“ Kaffeemaschine wird verkauft. Auch das ist Minimalismus. Niemand spricht von Askese :-)

Gainde
6 Jahre zuvor

Minimalismus/Frugalismus (freiwillig) wird immer eine Subkultur bleiben, da der Homo Sapiens sehr emotional bzw. instinktiv handelt – sage ich als Marketer.

Micha
6 Jahre zuvor

Das was Du und vermutlich viele andere ebenso als „Ablaufdatum“ bezeichnen ist bei Lebensmitteln zumeist das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Liess Dir doch das hier mal durch, dann geht vielleicht etwas weniger in den Müll: https://de.wikipedia.org/wiki/Mindesthaltbarkeitsdatum

Je nach Art des Lebensmittels, der Zubereitung, der Verpackung kann von einigen Tagen bis zu mehreren Jahren nach Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatum noch problemlos verzehrt werden. Augen und Nase können oftmals auch ohne Datumsvorgabe erkennen, ob ein Lebensmittel noch verzehrgeeignet ist oder nicht. Der Joghurt im Becher weiss nicht, welches Datum über ihm auf den Deckel gedruckt wurde und wann er demnach „umkippen“ sollte.  ;-)

Thorsten
6 Jahre zuvor

, ja Produktivkapital .

Außer Aktien gibt es noch direkte Unternehmensbeteiligungen oder geschlossene Fonds.  Immobilien, sowie die Mieten daraus gehen auch mit der Inflation. Gold natürlich auch, aber der Zeithorizont ist hier möglichweise länger als eine Generation.

Bruno
6 Jahre zuvor

Der beste Kaffee kommt nicht aus der Kaffeemaschine, entweder cold oder slow brew, da entfaltet sich der wahre Geschmack, ist auch günstig braucht einfach mehr Zeit und Geduld, wer die Hektik mag der braucht einen Vollautomaten, Knopf drücken, runterspülen und weiter arbeiten ;) Einen Keramikfilter ist das Beste, was der Kaffeeliebhaber sich antun kann. Wer auf Espresso steht mit Schäumchen, für den tut es eine normale Kolbenmaschine, und wer auf Müll steht, braucht eine Kapselmaschine :D

Clemens
6 Jahre zuvor

Hey Tim, meiner Meinung nach hast du in vielen Punkten recht, vor allem die Konsumnummer.

Seit dem ich mit meiner Freundin zusammengezogen bin, haben wir nur noch ein Auto, bedeutete für mich 6000 Euro Vash in die Tasch = Total Aktie = das Finanzrad mal anders rum gedreht…

Es ist doch so, wir alle beschweren uns über zu wenig Gehalt, die bösen Autobauer, die Umweltverschmutzung, das viele Arbeiten etc. Durch den Verkauf meines Wagens (Diesel 4 Vollkasko), spare ich nun ca 300 Euro im Monat, denkt das mal weiter. Daraus resultiert im besten Falle weniger Arbeit (man könnte die Wochenstunden bei prozentual gleichem Gehalt reduzieren), es ist der einzige Weg die Autobauer zu strafen, man schont die Umwelt etc…

Ja klar, nicht jeder wohnt wie ich 5-10km von der Arbeit entfernt, aber doch einige. Es ist einfach häufig der Glaube das jeder alles besitzen sollte und das zu unserer Grundausstattung gehören muss.

Ein Pärchen = zweimal Handy, zweimal Auto, Streaming Dienst etc, ich bin ein einfacher Physiotherapeut (einfach bezieht sich aufs Gehalt, der Job ist der Beste!!!) und nur durch diese eine Entscheidung, welche mich morgens im übrigen bei trockenem Wetter auch noch extrem gut in den Tag starten lässt, verdoppele ich meine Altersvorsoge jeden Monat. Ja ihr habt recht, im Herbst wenn der Regen hozirontal kommt, gibt es nichts zu lachen, oh doch ist gelogen, ich denke die 15min Radfahrt an die 300 Euro.

In diesem Sinne, vielleicht etwas den Konsum überdenken und mehr netto haben.

und na Logo, es gibt Leute die müssen pendeln etc, aber es gibt eben auch genug bequeme…

Schönes Wochenende

AlexanderG
6 Jahre zuvor

:

Bei mir ist der einzige Luxus den ich mir leiste meine Siebträger-Espressomaschine. Ich wohne in einer WG, kaufe fast nur beim Discounter ein, habe kein Auto, gehe selten essen. Aber wenn es um Espresso geht, kenne ich keine Zurückhaltung. Meine Bohnen lasse ich von einem Mitbewohner aus Italien direkt von der Rösterei importieren. Es ist für mich ein Stück Lebensqualität, auf das ich nicht verzichten möchte. Eine gute Maschine mit E61 Brühgruppe und eine Mühle halten ewig wenn man sie gut pflegt. Aber man kann Filterkaffee oder Vollautomaten nicht mit Espresso vergleichen. 8 Gramm, 9 bar, 25 Sekunden, fertig. Alles andere hat für mich nichts mit Kaffeekultur zu tun.

Mike
6 Jahre zuvor

Ich wollte mit meinem Kommentar niemandem seine K-Maschine ausreden ;) Aber Kaffeeprofis, auch in der Degustation, trinken nur Filterkaffee, nur er enthält die vollen Aromen. Ist alles eine Geschmackfrage, ich habe auch jahrelang nur Espressi getrunken und bin dann mal durch einen Kollegen auf den Geschmack gekommen. Nicht verwechseln mit einer billigen Plastikfiltermaschine, oder wie in billigen Hotels und den Kaffee dann noch stundenlang erhitzt lassen, das ist natürlich Unfug.

Ralf
6 Jahre zuvor

Ich habe mir das Kaffeetrinken nie angewöhnt (max. 5-6 Tassen im Jahr). Da spart man sicherlich einiges über die Jahre.

Wohnen ist ja auch eine Art von Konsum. Vernünftig wohnen stellt für mich aber ein Luxus dar, denn ich mir und meiner Familie gönnen möchte. Daher haben wir ein Bauplatz gekauft (aus Eigenkapital) und werden in 2019 ein solides, schlichtes, nicht zu großes Haus realisieren.

Ohne Finanzierung wird das dann nicht gehen, Bauen und Wohnen an sich ist recht teuer geworden. Außer in Randlagen oder strukturschwachen Regionen. Die Lage und Infrastruktur am Zielort ist uns das Risiko aber wert. Mietshäuser in der Region sind mittlerweile rar geworden und ebenfalls recht teuer.

Was dazu kommt: Wohneigentum ist vermutlich mit die einzige Form der Altersvorsorge, die man sofort nutzen kann. Und das geplante Baukindergeld kommt uns ebenfalls entgegen.

Der moderne Konsum an sich ist eine ökologische Plünderung.

Daniel
6 Jahre zuvor

Aber man kann Filterkaffee oder Vollautomaten nicht mit Espresso vergleichen. 8 Gramm, 9 bar, 25 Sekunden, fertig. Alles andere hat für mich nichts mit Kaffeekultur zu tun.

Natürlich ist das Kaffekultur. Espresso ist eben eine Unterform bzw. spezielle Art Kaffee inkl. einer speziellen Art der Zubereitung. Aber ein „normaler“ Kaffee ist nunmal eine andere Form. Das ist genauso wie Lager und Weißbier, welche beide als Bier geführt werden. Dem Einen schmeckt dies besser, dem anderen das.

 

Ich bin fest davon überzeugt, dass du beispielsweise in Österreich hervorragenden „Normalkaffee“ bekommst inkl. einer uralten „Kaffee-Kultur“. Auch z.B. Verfahren wie der French-Press kommen viele Kaffeefette als Geschmacksträger mit rein und hier zählt in erster Linie die Qualität des Kaffees und weniger die Zubereitungsart ob etwas schmeckt oder nicht.

David
6 Jahre zuvor

@Micha:

Du hast natürlich Recht! Aber das ist eine Herausforderung mehr im Alltag, denn woher soll ich wissen, ob ein Produkt auch nach dem abgelaufenen Datum noch gut ist? In der Regel starte ich kurz eine Google-Suche, bei gewissen Produkten (bswp. Poulet) möchte ich hingegen gar kein Risiko eingehen. Falls du mir einen Tipp hast, wie man dieses „Problem“ am Besten angeht, dann habe ich gerne ein offenes Ohr… ;-)

Matthias
6 Jahre zuvor

Wiede ein toller Artikel, danke Tim!

Thorsten
6 Jahre zuvor

Konsumenten sind nach diesem Beitrag kostenlose, allzeit verfügbare Arbeitskräfte. Du buchst Deinen Flug online und recherchierst tagelang selbst nach dem passenden Angebot ? Das ist alles eingeplant und mehrt den Gewinn der Unternehmen. Sie sparen Personalkosten ,  Du gibst Deine Zeit. Besonders perfide : sie geben Dir das Gefühl preiswerter eingekauft zu haben und nutzen an Drang der Konsumenten aus alles selbst tun zu wollen anstatt es Personal zu überlassen. Die wahre Ware des Kapitalismus ist die Zeit, die die Unternehmen den Konsumenten stiehlt.

Aktuell : Bestellautomaten bei McDonald’s anstatt Gespräch mit dem Personal. Ich muss bei McDonalds bestimmt nichts essen, aber ich werde mir dieses Jahr noch ein paar Aktien zulegen.

https://youtu.be/jOg7O_wE9Go

Bruno
6 Jahre zuvor

Solange man die Wahl hat, es gibt aber auch wieder einen Gegentrend bei Reisen:

https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/die-ruckkehr-der-jungen-ld.1059057

 

Thorsten
6 Jahre zuvor

Dazu passt https://youtu.be/jOg7O_wE9Go

Ich bin bei Spiegel und N-TV vorsichtig, ich kann bei diesen Medien, insbesondere beim Spiegel keinen freien Journalismus garantieren. Meldungen, dass Deutsche wieder in Läden gehen, können genauso merkwürdig sein, wie die zahlreichen Berichte, dass Deutsche so gerne in die Türkei fahren, als dies eben nicht der Fall war, und die Reiseunternehmen ihre Felle davon schwimmen sahen. Also entweder gehen die Deutschen wirklich wieder in Läden oder es ist der verzweifelte und womöglich gesponserte Versuch die Konsumenten in eben diese wieder zu schicken.

Jan
6 Jahre zuvor

Die (Tief-)Kühlschränke lassen mir keine Ruhe. Natürlich kann man noch nach dem MDH die Sachen hervorragend essen. Kurzer sensorischer Test und ich esse fast alles.

Aber es tut mir in der Seele weh wenn ich sehe wie nur noch Standardware produziert, abgepackt und später vom Konsument, Händler oder Hersteller auf die Müllhalde gekippt wird. Essen hat für mich einen Touch von Heiligtum. Damit spielt man nicht und man wirft es schon gleich nicht weg.

Thorsten
6 Jahre zuvor

Hier der richtige Link zum Einkaufen der Deutschen in Läden

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche-gehen-wieder-oefter-in-den-Laden-article20657467.html

Micha
6 Jahre zuvor

„Aber das ist eine Herausforderung mehr im Alltag, denn woher soll ich wissen, ob ein Produkt auch nach dem abgelaufenen Datum noch gut ist? In der Regel starte ich kurz eine Google-Suche, bei gewissen Produkten (bswp. Poulet) möchte ich hingegen gar kein Risiko eingehen.“

 

Google-Suche???

Also meine Regel lautet: Kurz anschauen, riechen, schmecken und wenn etwas dabei Alarm schlägt, dann in den Müll damit, ansonsten einfach essen. Die Gefahr von Salmonellen und ähnlichen Quälgeistern hat man ja nicht überall. Eine ausgebeulte Konserve öffne ich natürlich auch nicht mehr (fällt unter „anschauen“). Falls man doch mal etwas Schlechtes isst, gibt’s halt Magenkrämpfe und der Körper entledigt sich dessen schnell über den körpereigenen Notauswurf. Das funktionierte sogar schon, als die Google Gründer noch gar nicht geboren waren.  ;-)

David
6 Jahre zuvor

@Micha:

Google hilft mir einfach dabei ein besseres Gefühl zu erhalten indem ich bspw. Einträge finden, welche aussagen, dass man bei gewissen Produkten eher darauf achten muss, während das Datum bei anderen Produkten problemlos vernachlässigt werden kann…

Monaco
6 Jahre zuvor

@ Bruno und Thorsten

 

Gerade bei Reisebüros zahle ich gerne einen Betrag mehr. Als Beispiel unsere dreiwöchige Südafrika-Reise vor ein paar Jahren. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Aufwand wir gehabt hätten, das alles selbst zu planen, vor allem da wir nie zuvor dort waren. So wurden die ca. 10 – 12 Hotels nach Wahl (Standard oder Premium) ausgewählt und eben zeitgenau gebucht. Plus die Gewissheit, dass man einen seriösen Reiseveranstalter im Hintergrund hat, falls mal was schiefläuft.

Thorsten
6 Jahre zuvor

Ich habe mal ein Jahr kein Auto gehabt, vielleicht waren es auch zwei. Ich habe es bewusst abgeschafft, einen zugelassenen Radanhänger grkauft und war ab sofort assozial. Jeder hatte ein Auto, wril es ohne keine Mobilität gab.Mann fuhr teures Auto, Frau mindestens BMW. Wer kein Auto hatte, mit dem musste etwas nicht stimmen. Der Bus fuhr einmal morgens.  Umsteigen war laut Fahrplan möglich, aber außer mir hat es keiner gemacht. Also war der Anschlußbus manchmal weg. Die letzten 500 Meter oder mehr ist der Bus nicht gefahren. Das ganze Gebiet, in dem gearbeitet wurde , wurde nicht angefahren. Man ist im Ort ausgestiegen und müsste dann an Bundesstraße oder durch Felder zur Arbeit wandern (hst sich inzwischen geändert). Mit dem Fahrrad warves klasss, aber ein großer Teil hing durch stockdunklen Wald. Regen, Kälte und Dunkelheit begrenzten die Nutzung. Die Fahrt auf der Bundesstraße wäre Selbstmord gewesen. Mit Radfahrern hat damals keiner gerechnet. Das war eine echt harte Zeit. Einige Kollegen versuchten mit ÖPNV und Faltrad die Firma zu erreichen . Da es keine regelmäßigen Verbindungen gab war es stressig.  Wohnt man in der Großstadt oder wenigstens in unbesiedelten Raum mit funktionierender Infrastruktur nd ist der Arbritgeber nicht in der Pampa dann geht das Rad praktisch das ganze Jahr.

6 Jahre zuvor

@ Clemens

Dein Verzicht auf das KFZ klingt sehr gut. Seid wann fährst Du mit dem Fahrrad zur Arbeit? Ich fahre seid 10 Jahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. Seid ca. 8 Jahren bei jedem Wetter. Mit Regenhose fahre ich jetzt auch gerne bei schlechtem Wetter. Allerdings regnet es in meiner Region auch verhältnismäßig selten. Ich habe meine Tochter auch immer mit dem Rad und Anhänger zum Schwimmkurs gebracht. Das war etwas unangenehm bei schlechten Wetter, da man vom gefühlten Dampfbad in die sibirische Kälte kam.

Letztes Jahr war ich zweimal im Schnee joggen. Das hat wirklich Spaß gemacht. Ich freue mich schon wieder darauf, wenn es denn ausreichend Schnee gibt. Ich fahre jetzt nicht extra in die Berge um zu joggen ;-)

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