Was spricht eigentlich dagegen, ein solides Finanzpolster aufzubauen? Du bist vielleicht 25 Jahe alt. Du hast ein Depot mit ETFs zum Laufen gebracht mit einem Sparplan. Dein Ziel ist es zügig einen Depotstand von 100.000 Euro zu erreichen.
Es ist eine lange und harte Reise manchmal. Aber du wirst es schaffen. Vielleicht wenn du 33 Jahre alt bist, hast du es erreicht. Der nächste Schritt besteht darin, vielleicht ein Eigenheim zu kaufen. Deine Hypothek zu tilgen, so schnell wie möglich. Weiter in das ETF-Depot zu sparen. Aktien zu kaufen.
Warum auch nicht? Zu sparen ist vernünftig. Wer verantwortlich lebt, macht das. Diese Vorgehensweise schafft starke Persönlichkeiten.
In den USA wird Aldi immer beliebter:
Wenn du Kollegen triffst, kannst du über Indexfonds und den Zinseszins witzeln. Eine Hypothek schneller abzuzahlen, das ist doch eine Errungenschaft. Mehr zu investieren ebenso. Ein teures Auto auf Pump zu kaufen, das kann jeder. Aber etwas aufzubauen, um es in die finanzielle Freiheit eines Tages zu schaffen, das ist doch viel attraktiver, finde ich zumindest. Nun, jedem das Seine.
Die Einstellung zu Geld ist wichtig: Ich kenne ein Paar, das hat seit 20 Jahren eine Hypothek, die sie kaum abbezahlt haben. Sie schleppen die 150.000 Euro mit sich herum wie ein Klotz am Bein.
Dann hörst du, dass sie in den vergangenen fünf Jahren mehr als 100.000 Euro pro Jahr verdient haben. Du fragst dich: “Warum tilgen sie nicht wenigstens ihre Hypothk etwas schneller?” In den letzten zehn Jahren haben sie mehr als 70.000 Euro verdient. Jemand fragte sie: “Bis wann wollt ihr eigentlich die Hypothek endlich abbezahlen?” Sie haben ihm geantwortet: „Wir können es uns nicht leisten, sie schneller zu tilgen. Es braucht Zeit.” Richtig… aber du weißt, dass sie ständig im Restaurant sitzen. Ein schuldenfreies Eigenheim wäre mir wichtiger. Aber die Leute haben unterschiedliche Prioritäten. Das Mindset ist anders.
Zu dem Thema des Paares das kaumt tilgt möchte ich einen Bekannten zitieren, der mir auf die Frage wie man heutige Kredite für Immobilien jemals abbezahlen soll folgendes antworte:
“Wo ist denn das Problem? Wir werden doch alle 190 Jahre alt!!”
Schade ist Aldi nicht an der Börse ;) Gibt einige Firmen die ich gerne investieren würde, die aber nicht börsenkotiert sind. Eine kommt jetzt in der Schweiz an die Börse, welche ich schon vor 20 Jahren investiert hätte, Stadler Rail. Oft kommen gute Firmen eben erst an die Börse, wenn sie schon eine beachtliche Entwicklung durchgemacht haben.
Und die Sache mit dem Schulden-Mindset ist leider wahr, das Traurige ist, zumindest in der Schweiz, dass dies vom Staat auch noch gefördert wird, wer mehr Schulden macht, zahlt weniger Steuern, man wird also belohnt, wenn man sich möglichst hoch verschuldet. Gerade jetzt bei historischen Tiefzinssätzen sehr verlockend, dann werden Immobilien zu Fantasiepreisen gekauft, da man sie ja fast gratis finanzieren kann. Was dann in 10 Jahren ist, daran denkt niemand. Einfach erst mal die grosse Hütte her, es wird dann schon klappen.
@Bruno,
wirst Du versuchen Stadler Aktien zu bekommen? Ich glaube als kleiner privater Anleger hat man nicht die besten Chancen Aktien zugeteilt zu bekommen, ich warte mal ein paar Monate ab.
Viele meiner Kollegen haben ein Haus, mit meist hoher Hypothek, eine Kollegin meinte, “das können wir in diesem Leben nicht mehr abbezahlen”– ich werde meine kleine Hypothek mit der 3.ten Säule abbezahlen, Eigenmietwert hin oder her, Steuernachteil mir erstmal egal. Schade finde ich auch dass man keine Hypothek unter 100’000 CHF bekommt, darunter wäre Kleinkredit mit horrenden Zinsforderungen.
Vermögensaufbau in der CH finde ich nicht so schwierig, aber ein geordneter, frühzeitiger Ausstieg aus dem Berufsleben will überlegt sein, als Frau bin ich bis zum 64. Lebensjahr AHV-pflichtig, egal ob ich die AHV vorbeziehe oder nicht (also ich werde nix vorbeziehen) Man muss sich eingehend damit beschäftigen. Das richtige Mindset mag hilfreich sein, aber nur mit mindset alleine ist es auch nicht getan.
Ich bin heilfroh macht mir meine Arbeit immer noch Spass!
@ Fit und Gesund
Du hast meine ich noch eine Wohnung in Deutschland? Hier kannst Du ab 50k noch Kredite bekommen, die nicht zu teuer sind. Vielleicht hast Du noch eine ungenutzte Grundschuld stehen? Absetzten kannst Du den Kredit wohl nicht in Deutschland, wenn Du keine Maßnahme davon bezahlst.
Du kannst nur prüfen, ob Du diese für den Eigenmietwert anrechnen kannst. Wenn Du mit genau dieser Summe die Hypothek in der Schweiz übernimmst könnte es funktionieren? Ein Steuerberater wird es wissen…
Kredite mit 5 Jahren Laufzeit sind sehr günstig. Da kannst Du die Entscheidung nur ein paar Jahre aufschieben. Vielleicht verkaufst Du die Wohnung dann auch. Dann kannst Du den eventuell offenen Kredit direkt bezahlen. Optionen offen halten ist eine Möglichkeit für Markettiming ohne Kosten für das Halten von Cash. Das ginge z.B. mit der kleinstmöglichen (auch Steuer) Tilgung. Du vereinbarst Sondertilgung und nutzt sie voll aus. Kommt es zur Markschwäche kaufst Du Aktien. Ist sie vorüber wird sieder Sondertilgung genutzt.
Ich kenne ein Paar da wurde erst die Frau pendioniert der Mann durfte noch zwei Jahre arbeiten. Als dann auch er AHV und Prnsionskasse erhalten hat mit 65Jahren kam die Bank und wollte auf einen Schlag eine Reduktion der Hypothek um 150’000 Franken weil die Tragbarkeit nicht mehr gegeben sei. Das Haus musste dann verkauft werden leider weil das Paar das Geld nicht hatte! Diese Gefahr lauert wenn man die Hypothek nicht amortisiert!
@Ralf
Deine Kinder sind Teenagee und du fragdt dich ob du bauen sollst?
Ich sehe da zwei Möglichkeiten. Erste Möglichkeit Bau ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung. Kinder wohnen in der Einliegerwohnung sobald sie weg sind wird vermietet.
Oder du baust ein Doppeleinfamilienhaus bewohnst beide Teile wenn die Kinder ausziehen wird der eine Teil bewohnt und der andere vermietet oder verkauft.
Tim ich will dir für deinen tollen Blog danken.
Einige Kommentarverfasser gerade unter den letzten Beitrag, möchte ich aber nochmal eine kurze Denkaufgabe geben. Tim liefert hier massenhaft content. Wenn ich mich durch alle Kommentare lese und ich verfasse selbst sonst nie welche, dann bin ich schon lange mit lesen beschäftigt. Die jenigen die auch noch selbst kommetieren, werden uch einiges an Arbeit investieren. Dann gibt es auch noch weitere Blogs. Ich will ja nicht sagen, dass es verschwendete Zeit ist, aber ich finde es dann ein bisschen hochnäsig es anderen leuten vorzuwerfen.
Ich bin auch der Meinung, dass ein sparsamer Lebensstil der richtige ist und das nicht unbedingt mit Verzicht verbunden ist.
Es macht aber auch Spaß den Fokus nicht nur auf das Sparen zu legen, sondern auch mal auf das Geld verdienen nebenbei.
Man kann nebenher und ohne wirklichen Stress den einen oder anderen Euro durch Mikrojob-Apps verdienen.
Ich lege meinen Arbeitsweg oft mit dem Rad zurück und wenn dann noch das Geld “auf meinem Weg” liegt, nehme ich es doch einfach mit.
Viele Grüße
derHamster
@Fit und Gesund
Stadler wird so sein wie Du sagst, ich meinte damit auch ich hätte sie lieber vor 20 Jahren gekauft als heute, ich kann das heute nicht sagen man müsste zuerst mal eine Analyse und Bewertung machen, sicherlich ist aber weiterhin weltweit grosser Bedarf an Zügen.
Bezüglich Hypothek mache ich das gleich, ich ignoriere den Steuernachteil, vielleicht haben wir ja Glück und der Eigenmietwert fällt, ich fände es eine richtige Entscheidung, denn es ist nicht gut eine extrem überschuldete Gesellschaft zu haben, sicherlich kurzfristig treibt es die Wirtschaft nach oben, aber die Folgen sind nicht absehbar.
Auch Staatsverschuldungen, ich kann mir nicht vorstellen wie Japan jemals aus seinem Schlamassel kommt, vermutlich wie die letzten Jahrzehnte weiter durchseuchen und hoffen, dass es nie wirkliche Inflation gibt.
Es gibt schon auch gute Gründe die Hypothek langsamer zu Tilgen. Beispiel: Du vermietest eine Wohnung welche zum Teil mit Fremdkapital der Bank finanziert wurde. Die Zinsen betragen 1,2% pro Jahr und sind auf 10 Jahre festgeschrieben. Du tilgst nur 1,5% was sinnvoll ist, da einen Teil des restlichen monatlichen Überschusses in deinen alten Bausparvetrag (damals abgeschlossen für dich als Kind) bei einer anderen Bank einzahlst welcher dir 4,5% Guthabenzinsen pro Jahr zahlt. Mit der Fälligkeit des Darlehens in 10 Jahren bist du auf einen Schlag schuldenfrei. In diesem Beispiel wäre es ziemlich dumm den Kredit so schnell wie möglich zu tilgen.
Ja, es wird ja immer gerne geschimpft über die Bausparverträge. Die alten aus den 90ern sind jetzt eine tolle Sache. Man muss sie nur zu nutzen wissen, und bei den hinterhältigen Tricks der Banken richtig reagieren und nicht drauf reinfallen! Ich nutze den alten BSV so, und bin damit sehr zufrieden und kann auch ruhig schlafen. Ein Freund hat es mit einer alten Lebensversicherung ähnlich gehandhabt.
Warum sollte ich bei derzeit 0,75% p.a. Darlehenszins den Kredit meiner Wohnung schnellstmöglich zurück zahlen? Die Inflation (offiziell ca. 1,5%, inoffiziell sicherlich mindestens doppelt so hoch) wird mir bei der Entschuldung helfen ;)
@Ralf
Ich würde beim Bau bereits “fürs Alter” bauen. D.h. ebenerdig, rollstuhlgerechtes Schlafzimmer. 2 Zimmer für die Kinder, die ihr später als Wäschezimmer/Hobbyraum/Gästezimmer etc umfunktionieren könnt. Also 4-Zimmer, Küche, Bad, Gäste-WC. Vielleicht noch eine Garage, die man als Partyraum nutzen kann. Darüber ein Dachboden (statt Keller). Einlieger-Wohnung kann zwar sinnvoll sein, um Mieteinnahmen zu generieren (oder eins der Kinder dort wohnen zu haben), aber in der Praxis klappt das fast nie.
a) Man will keine fremden Menschen im Haus haben.b) Man versteht sich mit den eigenen Eltern nicht oder diese wollen nicht umziehen oder versterben frühzeitig, weswegen diese doch nicht wie geplant dort einziehen.c) Sobald die Kinder erwachsen sind, haben die andere Pläne als bei den Eltern wohnen zu bleiben.
Richtig eine langsame Tilgung macht bei Inflation auf jeden Fall Sinn (wie oben beschrieben, hilft es bei der Entwertung des Geldes). Allerdings nur wenn man eine Immobilie als Kapitalanlage besitzt. Allein aus Steuerlicher Sicht, sehr interessant. Bei Kapitalanlagen kann es auch Sinn machen die Wohnung höher zu Finanzieren (im besten Fall zu 100%), da dies deine persönliche Rendite massiv in die Höhe treibt. Für alles eigengenutzte gilt natürlich, möglichst Schulden zu vermeiden! Ich habe bspw. eine Wohnung gekauft und nur die Nebenkosten für 8.000 € bezahlt, der Restbetrag von ca. 90.000 € wurde vollständig von der Bank finanziert. Die Wohnung erwirtschaftet trotz keinem EK einen monatlichen Überschuss und tilgt sich jeden Monat mit 200€. Somit wächst mein netto Vermögen allein durch die Tilgung der Wohnung um 200€ pro Monat + ein kleiner Cashflow von 30€. Und der Betrag auf meine Investition von 8000€ gesehen ergibt eine Rendite von über 20% pro Jahr! Natürlich muss man eventuelle Reparaturen in der Zukunft mit einplanen aber selbst damit, ergibt sich immer noch eine 2-stellige Rendite pro Jahr. (Zumal Rep. steuerlich absetzbar sind!)
hallo Kiev,
das Problem ist längst hinfällig, das Geld zur Tilgung ist ja in ein paar Monaten da, leider muss ich aber noch 3 Jahre mit der tatsächlichen Tilgung warten da dann die Hypothek erst abläuft.
hallo Bruno,
mir gefällt das mit dem ewigen Schuldenmachen auch nicht, ein Konkurs ist auch kein grosses Problem heutzutage, aber irgendwer muss immer zahlen.
schönen Sonntag an Alle
@DerBoy98:
Klar, allerdings ist natürlich das Risiko deutlich höher bei einer hohen Finanzierung (bei 100%-Finanzierung) und wird oft komplett unterschätzt. Gut ist natürlich wenn man günstig eingekauft hat (z.B. 4500 EUR pro Quadratmeter in München West, wo der Marktpreis bei mindestens 7000 EUR pro qm liegt). Dann ist es nicht ganz so dramatisch hoch zu finanzieren. Das machen die Banken normalerweise auch oftmals nur wenn man günstig an eine Immobilie kommt. Trotzdem unterschätzen mE viele Menschen derzeit das Risiko des Leverage-Effekts beim Immobilienkauf.
Sehr kritisch sehe ich es, wenn man zu teuer einkauft und mit viel Fremdkapital finanziert. Die absolute Krönung der Dummheit ist es dann, selbst in solch einem Haus zu wohnen welches man viel zu teuer gekauft hat und bis unters Dach finanziert hat. Nicht umsonst sind genau dies die Mehrheit der Häuser und Wohnungen die in der Zwangsversteigerung enden.
Sparsamkeit ist der Kern für finanziellen Erfolg! Und dabei ist es völlig egal wie viel du aktuell verdienst. Viele leben zwar am Anfang sparsam (gewissermaßen gezwungen) sobald aber das Einkommen steigt, gleichen sich die Ausgaben an. Das ist leider immer wieder zu beobachten. Viele sehr erfolgreiche Menschen (mit hohem Einkommen) sind somit genauso unfrei wie jemand der nur den Mindestlohn verdient. Gerade bei Unternehmer/Selbstständigen ist es wichtig ausreichend Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben zu haben, da es auch immer schlechtere Zeiten gibt. Viele Selbstständige häufen sich hohe Fixkosten an und in schlechten Firmenphasen folgt die Insolvenz – da die Kosten nicht mehr tragbar sind. Wer sich in jungen Jahren angewohnt Geld (am besten Monatsanfang) zu sparen (Dauerauftrag) der wird mit höherem Einkommen immer Wohlhabender und finanziell Unabhängig. Es muss ein klares System im Umgang mit deinen Finanzen geben. So wächst automatisch dein Sparbetrag/Sicherheitspuffer und natürlich in gewisser Weiße auch dein “Konsum-Geld” – bei steigenden Einkommen.
Das Thema Wohnen ist recht komplex. Mal schauen wie wir damit umgehen. Eher noch als klassisches vermieten könnte ich mir das mit AirBNB vorstellen.
Ein Hauskauf oder Hausbau bindet durchaus eine Menge an Kapital. Das stört mich dabei. Und es kommt meist doch zu ungeplanten zusätzlichen Kosten. Andererseits: Würde ich ein Haus oder eine vernünftige Wohnung mieten, hätte ich in unserer Region ähnlich hohe Kosten zu erwarten wie beim geplanten Bau.
@Ex Studentin Jenny
@Ralf
Die Idee ein Haus mit nur 4 Zimmern zu bauen macht evtl. für einem selbst Sinn aber gerade in einer Zeit in der das Baugrundstück extrem teuer ist will kaum jemand ein Haus mit nur 3 oder 4 Zimmern kaufen. Ich sehe bei uns in der Region ein Haus mit 3 Zimmern und 80qm Wohnfläche das seit 2 Jahren inseriert ist und das immernoch nicht verkauft wurde. Weil das kleine Haus inmitten eines 1000qm Grundstück steht. Wenn das Haus an den Rand des Grundstücks gebaut worden wäre könnte man den Rest der Parzelle abtrennen und dort bauen.
@ Fit und Gesund
Ich würde auch nicht zu viel Schuld haben wollen. Wenn Du die komplette Summe rum liegen hast umso besser.
Ich wollte definitiv in den Aktienmarkt gehen und habe Frühjahr bis Sommer grob 25k investiert. Sondertilgungen hatte ich bereits maximal ausgeführt. Dann wurde ich mit ein paar Aktien stark getroffen wie Omi, OZK. Und im Dezember natürlich über alle Werte. Im Dezember habe ich dann richtig Gas gegeben und weitere 25k bis heute investiert. Ich habe diesmal keine Sondertilgung durchgeführt. Jetzt muss ich leider konsolidieren und Verbindlichkeiten abbauen. Ich habe noch ein paar offen. Die nächsten 6 Monate muss ich mich verstärkt um Sondertilgungen bemühen. Ich kann nicht sagen, ob ich besser oder schlechter als die Börse fahren werde. So schaffe ich aber Luft für die nächste Korrektur… Ich kaufe dort bereits bei fallenden Kursen. Ich kann natürlich nie sagen wann es wieder bergauf geht. Ich betreibe es konservativer als Albr, aber ich habe auch eine höhere Schuld und weniger Cashflow. Sobald ich mehr Rinnshmen erschlossen habe und die Verbindlichkeiten geringer werden, werde uch auch die Tilgung langsan runterfahren. Die Zeit arbeitet für mich. Ich habe aber hoffentlich noch einige Dekaden Zeit.
@Ralf
Die Kostenüberschreitung beim Bauen bis zu 20% gelten anscheinend als normal haben uns davon abgehalten selber zu bauen.
Bei Kollegen die neu gebaut haben habe ich auch viel Pfusch am Bau gesehen. Für uns war ein Haus das solid gebaut ist und schon einige Stürme überstanden hat die bessere Wahl.
@Alexander
Ja das ist richtig. Bei Eigengenutzten Immobilien ist dies natürlich mehr als fragwürdig. Natürlich ist durch die hohe Finanzierung auch immer ein Risiko dabei. Aber wie du schon richtig sagst, bei günstigem Einkauf ist das Risiko doch sehr begrenzt. Wenn man sich ansieht was passieren kann, unterscheidet sich eine hohe Finanzierung eigentlich kaum zu einer mit viel EK. Das gefährlichste was einem Immobilieninvestor passieren kann, ist das er illiquide wird und anstehende Reparaturen oder Leerstand nicht bezahlen kann. Das Risiko bei hoher Finanzierung wäre nur gegeben, wenn die Wohnung drastisch an Wert verliert und die Bank (unter Berücksichtigung deiner weiteren Vermögenssituation), eine Zusatz Sicherung verlangt. Oder du in einer schwachen Marktphase zu einem Verkauf gezwungen wirst. Mehr Risiken gibt es tatsächlich nicht. Es ist völlig egal ob du 40% EK oder 0% EK einsetzt. Die größten Risiken bestehen aus Reparaturen, Sanierungen, Leerstand und Mietnomaden. (Hier kann das gesparte EK auch ein Vorteil sein). Und dafür das die Bank in einer Krise eine zusätzliche Sicherheit verlangt, muss einiges passieren. Dies geschieht nur wenn die Bank davon ausgehen muss, zukünftig keine Tilgung/Zins zu erhalten. (Ist extrem selten). Es ist nur für viele eine gewisse “Angst” im Bezug auf Fremdkapital aber solange man eine vernünftige Wohnung kauft, dessen Wert zumindest dem des Fremdkapital gleicht, ist kein Risiko vorhanden. Solange du selbst für Rep und weiteres Liquide bist! ;)
Ich glaube, Sparsamkeit und wirklich ehrlich zu überlegen, was genau man eigentlich braucht, sind die zwei größten Hebel. Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir eigentlich zufrieden sind. Wir können mal ins Kino oder ins Café, brauchen aber keine teuren Markenartikel (ich kaufe wenn überhaupt Second Hand), keine bestimmten Marken und keine teuren Autos.
Sobald man dann die eigene Lebenszufriedenheit erreicht hat, kann alles, was zusätzlich reinkommt, weggepackt werden. Da es ja doch noch ein paar Träume im Leben gibt, ziehe ich dann ca. 20 Prozent ab, das ist dann das Spaßbudget. Der Rest an Lohnerhöhung usw. wandert in die Sparrate, Dividenden ebenfalls.
Ich finde es erleichternd, weniger monatliche Kosten zu haben, denn sollte mal ein hohes Einkommen wegfallen, müssten wir dann noch nicht einmal ans Ersparte drangehen, sondern sparen einfach ein paar Monate nicht mehr, bis man sich neu sortiert hat. Das Gefühl, auf der Arbeit weniger “erpressbar” zu sein und grundsätzlich freier in der Entscheidung ist unbezahlbar.
@Ralph, ich hatte dir im anderen Beitrag auch geantwortet, geht in Richtung des Beitrags der Ex-Studentin. Gerade barrierefreies Bad, breitere Türen usw. können beim Neubau ganz einfach und kostengünstig mitgeplant werden.
Allerdings finde ich zwei abgeschlossene Wohnungen nicht schlecht, dann hat man auch direkt noch Rendite durch Vermieten. Ob die Kinder später bleiben wollen, kann man ja schlecht planen. Auch wenn man sich in der Familie sehr gut versteht, weiß man nie, wen sie kennen lernen, welche Jobangebote es gibt usw. und dann hat man womöglich viel zu großen Wohnraum.
Hallo aus dem äussersten Osten. Ja, das Thema Haus ist bei mir auch aktuell. Ich habe ja vor 2 Jahren ein winziges Umgebindehaus ( Bitte googeln, was das ist) komplett saniert zu einem absoluten Schnäppchenpreis gekauft. Soweit so gut. Aber in 2 Jahren passiert eben viel. Meine Eltern werden langsam hinfällig, ich bin das einzige Kind und überlege, die 200 km zurück zu ziehen. Meine einzige Tochter geht in 2 Jahren definitiv zum Studium nach Freiberg . Sie bleibt nicht hier, es zieht sie in die Welt. So kommt es, dass ich momentan das Gefühl habe, das Haus hängt mir wie ein Klotz am Bein. zumal ja immer was zu machen ist. Vermietung ist keine Alternative, Ich ärgere mich, dass ich damals mir nicht einfach eine Wohnung gesucht habe. Die Jahre vergehen wie im Flug, und langfristig kann heute keiner mehr planen. Ich könnte es leicht verkaufen, aber die Wertsteigerung ist trotz erfolgter Investitionen nicht so hoch. Ich würde wahrscheinlich bei plus/minus 0 landen. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass Geld wäre an der Börse besser aufgehoben gewesen. Eine derart langfristige Investition wie ein Haus lohnt sich nur bei absolut vorhersehbaren Lebenskonstellationen. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen?
Meine Lohnerhöhung fliesst in höhere Kosten wegen Inflation. Ohne Lohnerhöhung würde die Sparrate unweigerlich sinken!
Da mache ich wohl was falsch? Versicherungen, Lebensmittel, Miete, Nebenkosten. Das wird alles kontinuierlich teurer. Manches auf einen Schlag auch mal deutlicher. Selten wird mal etwas billiger.
Andererseits habe ich auch kein “Spassbudget”. Davon halte ich nichts. Wer eine sparsame Einstellung hat, der wird das durchziehen. Ganz ohne sich am Abend den Kopf über Ausgaben zerbrechen zu müssen. Heisst die “Spassausgaben” sind nicht nach oben limitiert, wohl aber durch eine innere Einstellung der Vernunft.
Aldi ist bei Lebensmitteln hilfreich. Die Preise sind gut. Aber es gibt auch Abstriche. Die Auswahl ist sehr, sehr schwach. Gemüse aus der Region eher etwas seltenes. Speziell Aldi Süd würde ich deswegen gar nicht besuchen. Aldi Suisse sieht besser aus, vor allem weil die Konkurrenz Migros und Coop Mondpreise nimmt. Aber inzwischen ist der halbe Laden mit “Sonderposten” vollgekramt, da fühlt man sich veralbert. Und der Platz für Lebensmittel geht verloren.
@Kiev
dein Plan deckt sich ungefähr mit meinem.
Mein Depot hat auch im Moment einen Wert von ca. 50 k. Über Spärplane kaufe ich im Moment auch weiter zu. Die Dividenden werden dieses Jahr die 1000 Euro knacken.
Allerdings fokussiere ich mich zurzeit auch mehr auf die Sondertilgung, da wir in 4 Jahren den aktuellen Kreditvertrag auf jeden Fall mit der 10 Jahres Frist kündigen werden. Die Zinsen sind seit 2013 weiter gefallen. Aktuell haben wir 3,4 %, jetzt würden wir bestimmt unter 2% kommen. Das ist richtig viel Geld.
Die monatliche Rate werden wir behalten, die Tilgung wird automatisch höher sein. Die Kleine geht ab 2021 auch nicht mehr in den Kindergarten, dadurch wird uns auch noch mehr Cash im Monat bleiben.
Ich freue mich schon darauf.
Gruß
A.
Die Geisel “sehen und gesehen werden” ist sehr verbreitet in unserer Gesellschaft das viele Leute daran hindert die Hypothek zügig abzuzahlen oder in z.B Etfs anzulegen. Grosses Auto vor dem 300qm 6 Zimmer Haus obwohl die Familie aus 3 Personen besteht sieht man sehr oft.
Ich würde mir heutzutage niemals ein Wohnung kaufen weil die Preise einfach Wucher sind,die Wohnung die ich habe(von 2004) kostet heutzutage mind 120.000 Euro mehr,trotz Lohnerhöhungen und Inflation eine unverschämte Preisvorstellung.
Ich sehe zu zügig abzuzahlen und weiter in ETFs zu investieren,finanzielle Freiheit strebe ich nicht an aber mein Ziel ist es im Alter auch menschenwürdig zu leben ohne den Euro 4 mal umzudrehen.
@Albr
Bei Dir spielt es ja auch keine Rolle mit dem Kredit. ;-)
Es kommt auch immer auf das Verhältnis EK-FK oder auch die Relation zum Einkommen an.
Wenn jemand seinen Traum Eigenheim mit “Normalo-Verdienst” mit mehreren 100 k Kredit aufnimmt und ein EK von <= 30 % komplett zuschießt, dann ist möglichst viel Tilgung die wahrscheinlich beste Variante.
Darunter leidet dann aber die FU, weil beide Ziele gleichzeitig bei “Normalo-Verdienst” ist schon schwerer (nicht unmöglich, aber definitiv schwerer zu erreichen).
Ich habe bei der Firma kein FK mehr, bis auf einen sehr günstigen KFW`ler, welcher in Relation zum Umsatz/Gewinn ohne Bedeutung ist.
Ich fühle mich ohne Schulden bzw. nur mit verhältnismäßig kleinen Verbindlichkeiten definitiv wohler und kann locker den Gewinn wieder voll für Neuinvestitionen und Erhaltungen reinpacken.
Die normale Lohnerhöhung geht bei uns auch für die Inflation drauf. Wir haben aufgrund des Alters und einem gerade nebenberuflich abgeschlossenen Studium aber auch gerade zwei Erhöhungen aufgrund Aufstieg auf der Karriereleiter vor uns, die können natürlich dann ganz anders in die Sparrate einfließen.
Was das Spaßbudget angeht, das ist glaube ich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich halte nicht viel von teuren Fernreisen, habe aber den Wunsch, einmal vor meinem 40. Geburtstag mindestens drei Monate ein Wandersabbatical zu machen. Die Kosten sind nicht unerheblich, ich glaube aber, für die eigene Persönlichkeitsentwicklung ist so eine Auszeit wirklich eine tolle Sache. Hierfür geht monatlich vom Spaßbudget ein Beitrag auf ein gesondertes Tagesgeldkonto und dann habe ich, wenn es soweit ist, auch kein schlechtes Gewissen wegen der doch hohen Kosten. Mir hilft so ein Spaßbudget eher umgekehrt. Wir sind erst seit zwei Jahren am Sparen und manchmal ertappe ich mich, extrem auf die Sparraten fixiert zu sein (wo kann man noch einsparen, wie komme ich auf über 30 % Sparrate usw.). Dem Depot ist es aber wahrscheinlich relativ egal, ob es 30 oder 29,5 Prozent Sparrate sind, das sind nur Zahlen. Wichtig ist, dass konstant gespart wird. Mit dem Spaßbudget erlaube ich mir aber auch mal ohne schlechtes Gewissen einen Kaffee nach dem Wandern. Wenn es von Sparsamkeit in Geiz umschlägt, ist es glaube ich zuviel des Guten. Aber wie gesagt, das entscheidet ja jeder, wie er mag. Hauptsache, wir erreichen unser Ziel, den Weg muss halt jeder für sich finden und ich persönlich stehe mit den 4 Jahren (zögerlicher Anfang) und 2 Jahren mit Aktien und ETFs nun wirklich erst am Anfang.
@Nico Meier
Bei 1000m² Grundstück reißt man in BaWü das Haus einfach ab. 4 Zimmer erscheinen mir nicht zu klein. Ich kenne Eltern, die ihr großes Haus verkaufen und gezielt nach was Kleinerem suchen.
Liebe GrüßeJenny
@ kathlteacher
Du magst jetzt plus minus 0 rauskommen, hast aber 2 mietfrei Jahre. Also ein bisschen Rendite ist schon.
Vor ca. zwei Jahren lief bei meiner Partnerin die Zinsbindungfrist ihres Hypothekendarlehens aus. Dass neue Angebot der Bank war bezüglich der Ratehöhe um die durch den geringeren Zins eingesparte Summe reduziert.
Vierzehn Tage lang habe ich geredet und es ihr vorgerechnet. Letztendlich hat sie zugestimmt die Ratenhöhe bei der alten Summe zu belassen.
Dadurch hat sich seinerzeit die Tilgung von Anfangs 1% zzgl. ersparter Zinsen auf über 3% und steigend erhöht.
In den ersten zehn Jahren hat sie 60.000 € abgedrückt und davon 12.000 € getilgt.
Neue Zinsbindung 15 Jahre…. Tilgungssumme ca. 75.500 €… die Restschuld von ca. 12.500 € wird nebenbei angespart.
Leider wollte sich die Bank nicht nachträglich auf Sondertilgungen einlassen.
Mehr konnte ich nicht erreichen. Insgesamt, auf den ursprünglichen Zins gerechnet, spart sie aber ca. 50% der Zinsen, sprich mehrere 10.000 €.
… oder auf ihr Einkommen umgerechnet ca. 3,5 Jahre ihres jährlichen gesamten Nettoeinkommens.
Das Problem des Großteils der Bevölkerung ist, das sie Zins- und Zinseszinsrechnung in der Schule hatten und glauben verstanden zu haben.
Haben sie aber nicht wirklich. Viele sind schon nicht in der Lage den Zinseszinseffekt bei Guthabenzinsen nachzuvollziehen und den “negativen” bei Darlehen ….vergessen wir es.
Mein Tipp an alle. Setzt euch mal hin und macht euch die Mühe händisch eine Zins- und Tilgungsstaffel zu rechnen. Da wird es einem so richtig bewußt.
Nicht am PC in ein Programm eingeben, selber rechnen.