Wer ein Vermögen aufbauen möchte, muss sparsam sein. Als ich nach New York vor elf Jahren kam, lebte ich minimalistisch. Ich wohnte in einer WG. Mein Hab und Gut passte in zwei Koffer.
Ich gab für die WG circa 1.200 Dollar im Monat aus. Alles war damit an Kosten abgedeckt: Strom, Internet, TV und andere Nebenkosten. Mein Arbeitgeber zahlte mir damals die Hälfte der Wohnkosten. Also kostete mich das Wohnen nur 600 Dollar. Hinzu kamen etwa 500 Dollar für Nahrung/Kleidung/Wäsche/Entertainment. 30 Dollar für den ÖPNV. Dann noch circa 140 Euro für die Krankenversicherung. 15 Dollar für ein Billighandy. 150 Dollar für Sport. Das wars. Den Rest sparte ich. Mein Gehalt war nicht königlich, aber es war ordentlich.
Die zwei größten Kostenblöcke sind bekanntlich Wohnen und Auto. Das Zuhause der Deutschen wird derweil immer größer. Die steigende Wohnfläche je Einwohner hat Folgen. Je größer die Wohnung, desto höher die Kosten und Nebenkosten. Die Nebenkosten werden schon “die zweite Miete” bezeichnet, die den Menschen die Haare vom Kopf frisst. Der SPIEGEL schlug im August Alarm: “Die Nebenkosten steigen schneller als die Mieten”.
Ich frage mich: Wozu braucht ein Zwei-Personen-Haushalt drei Schlafzimmer? Es muss ja zudem die Wohnfläche gefüllt werden mit Möbeln und Zeug. Weil Familienangehörige einmal im Jahr zu Besuch kommen, ist kein Gästezimmer nötig. Die meiste Zeit steht nämlich der zusätzliche Raum leer. Für das gesparte Geld kann die Familie locker für Oma/Tante/Neffe ein Hotelzimmer buchen. Langfristig spart man so Zehntausende.
Aber der Trend geht in eine andere Richtung: Mehr, mehr, mehr. Die Menschen machen sich selbst unnötig Stress mit zu großen Häusern/Wohnungen. Der ganze Plunder und die Kosten sind eine psychologische Last. Die mentale Energie, die verschwendet wird, ist enorm. Angst ist ein Faktor. Die Menschen machen sich Sorgen. Sie fragen sich: “Kann ich mir die Finanzierung leisten?”, “Was ist, wenn ich den Job verliere?”…
Ich finde, es ist ein besserer Ansatz weniger fürs Wohnen auszugeben. In jungen Jahren kannst Du ins Studentenwohnheim oder WGs ziehen. (Ich hatte eine super Zeit in den WGs.) Du kannst eventuell etwas länger bei Mutti wohnen. Du kannst eine alte Schüssel fahren oder ganz auf den ÖPNV umsteigen. Oder per Rad und zu Fuss unterwegs sein. Es gibt so viele Wege, um Geld zu sparen. Handy, Restaurants, Mode, Versicherung… Wichtig ist vor allem die zwei großen Posten Wohnen und Auto im Auge zu behalten.
Wenn Du mit dem Rad zur Arbeit fährst, muss es kein Luxus-Rad sein. Es geht eine Nummer kleiner. Ein altes Rad, das funktionstüchtig ist, tut auch seinen Dienst.
Ich hab seit elf Jahren kein Auto mehr. Und ich bin froh darum. Ich brauche es nicht. Es wäre eine zu große Bürde. Ich nutze den ÖPNV und meine Beine.
Hi Tim,
das Leben in NY scheint ja echt ganz schön teuer zu sein.
Was mich ziemlich schockiert ist der Kostenblock: 150 Dollar für Sport. Wie kommt man auf solche Summen? Der ÖPNV ist mit 30 Dollar hingegen ja sehr günstig.
VG Kevin
@ Kevin
Ich war in einem Fitnessstudio. Und habe jede Menge Sport gemacht. Joggen, Radtouren, Schwimmtraining… Ich hätte hier durchaus auch sparen können. Da geb ich Dir Recht.
Hallo Tim,
deine damaligen Kosten:
„Also kostete mich das Wohnen nur 600 Dollar. Hinzu kamen etwa 500 Dollar für Nahrung/Kleidung/Wäsche/Entertainment. 30 Dollar für den ÖPNV. Dann noch circa 140 Euro für die Krankenversicherung.“
Summe: 1270$
Meine aktuellen Kosten:
Wohnen: 500 Euro
Nahrung/Kleidung/Wäsche/Entertainment: 500 Euro
ÖPNV: 60 Euro
PKV: 200 Euro
Summe: 1260€
Das ist sehr ähnlich. :-)
Das mit der Wäsche hinter der Tür ist natürlich nur in NY möglich, wo man keinen plötzlichen Besuch aus der eigenen Verwandtschaft gewahren muss. Trotz aller Sparsamkeit, hätte es vielleicht noch für einen Wäschekorb reichen können :-)
@ Mattoc
Gratulation. Das spricht für sich!
@ Felix
Erstens war mir das nicht wichtig. Zweitens war da in der WG wenig Platz für Besuch. Mittlerweile habe ich einen Sack, da kommt die Wäsche rein.
Das man in einer Stadt wie New York kein Auto benötigt ist selbsterklärend. Leider ist es hier in Deutschland nicht immer so ohne weiteres umsetzbar und man ist, ob man will oder nicht, meist auf einen Wagen angewiesen (Wohnung auf dem Land, Pendelstrecke zur Arbeit,…). Das ist natürlich keine Rechtfertigung für einen überdimensionierten Wagen. Da bin ich ganz bei Tim. Viele Menschen definieren sich über ihr Kfz. Ich sag immer: Hauptsache es fährt und bringt mich sicher von a nach b. Zum Thema Wohnung. Mein Freund und ich leben seit fast fünf Jahren in unserer Wohnung (3 Zimmer,73 qm). Im Grunde zu groß für uns beide, aber ein Umzug macht einfach keinen Sinn, da die Kosten für eine 2 Raum Wohnung mittlerweile fast so hoch sind, wie die für unsere 3 Raum Wohnung. Außerdem würden wegen des Umzugs wieder zusätzliche Kosten entstehen. Wir haben auch das Glück, dass unser Vermieter in all der Zeit kein Interesse an einer Mieterhöhung hatte.
Ich zahle hier im Münchner Umland 690 warm für meine kleine Wohnung, das tut mir schon ziemlich weh im Geldbeutel. In Berlin hätte ich dafür die Hälfte bezahlt. Habe einfach nix günstigeres gefunden. Darüber hinaus muss ich auch noch mit dem PKW zur Arbeit fahren, weil mein Arbeitgeber in einem Münchener Vorort schwer mit ÖPNV zu erreichen ist. Sieht man mal vom Kaufpreis meines Kleinwagens ab, dann komm ich auf monatliche Fixkosten wie folgt
-Wohnung komplett 750
-Zur Arbeit fahren 80
-Auto Fixkosten 100
-Taschengeld 500
Geht auch noch…
Kraftsport mache ich mit meinem Körpergewicht, das kost nix. Sog. Bodyweight Training. Das ist sehr effektiv, ich staune.
Und ich gehe wandern in den Bergen. Aber ohne Auto würde ich da echt schlecht hinkommen.
Der Effekt des Wohnraumzuwachses ist doch regelmäßig bei Häusle-Bauern oder Käufern zu beobachten.
Bei mir im Freundeskreis ebenso. Wohnen jetzt in einer schicken 70m² Mietwohnung mitten in der Stadt und ziehen jetzt in ein fast dreimal so großes Einfamilienhaus auf dem Land.
Klar, nach Heirat ist dann auch gerne das erste und zweite Kind in Planung, und dass es sich dann in einem Haus mit Platz einfacher lebt als in einer Mietwohnung dürfte ebenso klar sein. Allerdings bleiben Kinder ja auch nicht ewig im Haus, also sitzen sie vermutlich in 20 Jahren (dann sind beide 55) wieder in einem viel zu großen Haus.
Das Ganze relativiert sich etwas mit zunehmender Wärmedämmung, allerdings lässt man solche Räume ja auch nicht einfach leerstehen.
Gerne Vergessen wird dann auch das zweite Auto, grade wenn man aufs Land zieht.
@Tim
500 Dollar für Essen, Kleidung und TV bei einer Person im Monat? Wäre jetzt gerade nicht minimalistisch.
Die Wohnung ja, definitiv! Das ist dann schon sehr individuell, bzw. muss man so auch wollen.
Na ja ich denke die Lebensmittel sind in Deutschland schon verdammt billig und hier ist der Vergleich mit NY schwierig.
Wo ich nach wie vor mir den Kopf zerbreche… wie konntest Du so schnell DM-HNWI in dem jungen Alter werden? Mein Ziel ist es ja so mit 50 rum. Wobei ich am überlegen bin mir das Ziel höher zu setzen, damit ich mich mehr anstrenge…
Mit durchschnittlichem Gehalt, durchschnittlichen Renditen und unterdurchschnittlichem Kosten ist sowas in Deutschland in dem Alter nicht möglich bzw. verdammt unwahrscheinlich.
Hattest Du schriftliche Soll – Ist Ziele mit dem Lebensalter kombiniert?
Hi Tim,
ja Wohnen ist definitiv der allergrößte Kostenblog bei den meisten Menschen.
Ich habe auch bis fast bis mitte Dreissig in einer WG in Deutschland gewohnt obwohl ich schon seit mitte Zwanzig nach dem Studium bei einem deutschen Konzern gearbeitet habe. Meine Wohnkosten betrugen damals inkl. aller Nebenkosten weniger als 10% meines Nettoeinkommens.
Und weißt Du was: Es war mit die beste Zeit meines gesamten Lebens! Ich habe sehr viele neue Menschen kennen gelernt. Wir haben viele Parties dort gefeiert und ich habe mich sehr frei gefühlt. Eine ganz wunderbare Zeit!
Ich hatte damals eine Sparquote von mehr als 50% und wußte damals überhaupt noch nicht was das langfristig bedeutet. Es hat den Grundstein für meine Finanzielle Freiheit gelegt und auch heute lebe ich mit meiner Familie immer ein Stück weit unter unseren Möglichkeiten. Es fühlt sich einfach besser an. Es ist schlau und bedeutet viel weniger Stress!
Alles Gute und eine schöne Woche!
Maschinist Die Freiheitsmaschine
@Maschinist
Die Partyzeit war also besser als die “finanziell frei Zeit”?
Let`s party! ;-)
Hallo Sparta,
ich bin aktuell in einem anderen Lebensabschnitt mit Frau und zwei schulpflichtigen Kindern. Das hat eine eigene Dynamik und es ist nie so stressfrei, wie nur alleine für sich verantwortlich zu sein. Trotzdem will ich es nicht missen, weil man dafür andere Dinge bekommt.
Ausserdem bin ich aktuell unter anderem immer noch Angestellt tätig. Der Grund dafür ist, das ich mir mit dem zusätzlichen Geld gerne noch einen Lebenstraum erfüllen möchte: Eine Immobilie am Strand südlich des 40ten Breitengrades und ein bisschen was drum herum. Für mich persönlich ist es das wert, aber das muss jeder selbst entscheiden.
Die aktuellen gesamten Lebenshaltungskosten der Familie können wir alleine aus den Dividendeneinnahmen betreiten, dass heisst das gesamte Nettoeinkommen wandert auf die Depots. Sparquote 100% des Arbeitseinkommens. Wenn ich will, kann ich jetzt aufstehen und nie mehr ins Büro kommen. Alleine das macht mich zu einem sehr wertvollen Mitarbeiter. Ich muss nichts mehr “Faken”, kann bei idiotischen Besprechungen oder Aufträgen einfach sagen, dass Sie idiotisch sind und ich entscheide meinen eigenen Stresslevel.
Zu was macht mich das? Ich bezeichne mich als Finanziell Unabhängig aber nicht “Retired”. Das Wort passt meiner Meinung sowieso nicht zu dem was ich nach Auslaufen meines Angestelltendaseins tun werde.
Schönen Tag!
Maschinist
freiheitsmaschine.com
Ich muss zugeben das es für mich zu extrem wäre. Ich möchte es ordentlich, ich könne niemals Wäsche auf den Boden stellen geschweige den Dinge auf die Schublade stellen. Ich brauche Ordnung, so habe ich auch einen Platz der meine Kreativität fördert und mein Wohlbefinden stärkt.
Ich bin aber offen und neige eher zum Minimalismus, aber einen gewissen Standard brauche ich. Beispielsweise habe ich ein günstiges Bett aus der IKEA, welches ich mittels Hydraulik öffnen kann und Lagerplatz für diverse Saisonale Dinge habe wie z.B. Kurze Hosen, Tanktops, Badezeug, Winterjacke etc.
Auch wenn der Boden sauber und geputzt wird, finde ich es unhygienisch Dinge auf dem Boden liegen zu lassen. Vor allem auch Kleider und andere Dinge. Ausserdem möchte ich keinem meiner Besucher zumuten zu müsssen, neben meinen getragenen Unterhosen/Boxershorts zu sitzen oder sie ich Sichtweite zu haben. Der Wäschekorb muss auch nicht teuer sein, wir haben auch einen für um die 10 CHF, dieser hält dann auch für Jahrzehnte ;-)
Ich liebe Sparen, aber auch ich habe meine Grenzen, vor allem wenns eklig wird hörts bei mir auf. Momentan gebe ich im Schnitt ca. 3’000 CHF aus wobei ich einen grösseren Teil des 2-Personen Haushalts begleiche. Für Schweizer verhältnisse finde ich das ziemlich günstig und sparsam. Ein paar Eckdaten zur Wohnsituation: Neubau 2 1/2 Zimmer, Erstbezug, Keller, Essen gesund und ausgewoben (frischware), 2 Personen, Einfach Einrichtung (IKEA) etc.
Grüsse
Thomas
@Maschinist
Glückwunsch zu Deiner finanziellen Leistung!
Wobei ich bei dem gnadenlos ehrlich in einer Firma es auch eher mit Einschränkungen bzgl. der Sozialverträglichkeit sehe.
Ich bin selbst sehr ehrlich und Gewissenhaft, aber es gibt selbst bei finanziell frei keine “Narrenfreiheit” indem ich Kollegen vor den Kopf stoße und immer das tue und sage, was mir gerade Durch den Kopf schießt…
Als Unternehmer kannst Du schwierigen & nervigen, aber trotzdem wichtigen Kunden dass auch nicht so direkt sagen…
Es gab mal ein Experiment indem ein Mann immer das sagte, was er dachte… Beziehung, Job und einige Dinge mehr waren weg, bzw. stark gefährdet…
Ob, bzw. welche neue Türen sich dann öffnen? ;-)
Gesellschaftliche, soziale und familiäre Verpflichtungen sind nicht automatisch weg, wenn man finanziell unabhängig ist.
@Sparta
Ganz im Gegenteil. Der Maschinit ist bei seinen Kollegen sehr beliebt. Es geht nicht darum Freunde oder Kollegen vor den Kopf zu stoßen.
Der Grund warum die meisten Konzerne irgendwann pleite gehen, ist das dort nur noch Ja-Sager angestellt, sind, die lieber Ihre jährlichen Boni zählen, als auf eine krasse Fehlentwicklung hinzuweisen.
Sie haben dort über Dekaden gelernt, dass man nicht entlassen werden kann, wenn man einfach im Entscheidungsstrom schwimmt und so tut als würde man mitmachen. Zum falschen Zeitpunkt auf eine Fehlentwicklung hinzuweisen ist dagegen gefährlich. Die hat naehmlich jemand von ganz oben zumindest abgenickt und der vesucht diese Entscheidung mit aller Gewalt zu verteidigen; selbst wenn das Unternehmen dabei drauf geht.
Mitarbeiter, die sich um diese Spielchen nicht (mehr) kümmern muessen, sind erstens bei den Kollegen sehr beliebt (weil Sie etwas aussprechen, was alle denken) und auch für das Unternehmen selbst sind Sie sehr wertvoll.
freiheitsmaschine.com
“Der Grund warum die meisten Konzerne irgendwann pleite gehen, ist das dort nur noch Ja-Sager angestellt, sind, die lieber Ihre jährlichen Boni zählen, als auf eine krasse Fehlentwicklung hinzuweisen.
Sie haben dort über Dekaden gelernt, dass man nicht entlassen werden kann, wenn man einfach im Entscheidungsstrom schwimmt und so tut als würde man mitmachen. Zum falschen Zeitpunkt auf eine Fehlentwicklung hinzuweisen ist dagegen gefährlich. Die hat nämlich jemand von ganz oben zumindest abgenickt und der versucht diese Entscheidung mit aller Gewalt zu verteidigen; selbst wenn das Unternehmen dabei drauf geht.”
Kann man auch 1:1 auf unsere Politiker übertragen. Alles was von Madame Merkel als alternativ vorgegeben wird, wird von den karrieregeilen ja-sagern der CDU-Abgeordneten abgenickt, obwohl es hinter vorgehaltener Hand bei vielen ganz gewaltig brodelt, zumindest bei denen aus der 2.Reihe, die noch einigermaßen Nähe zum Volk haben. Das stinkt zum Himmel!
@Michi:
Das wiederholt sich immer am Ende der Amtszeit eines langjährig Regierenden.
Bei Konrad Adenauer+Helmut Kohl vor knapp 20 Jahren kam auch jeweils jede Dynamik zum Erliegen. Falls die Bundeskanzlerin noch einmal vier Jahre durchmacht und tatsaechlich im Jahr 2021 noch einmal antreten würde, waere Sie wahrscheinlich fällig. Die Demokratie ist ja ein sehr träges System aber irgendwann reagiert es dann doch.
Bezüglich stinkt zum Himmel ist es einfach Teil des Systems. Natürlich stinkt es aber die anderen Systeme stinken alle noch viel mehr :-).
Wir haben alle Möglichkeiten in dieser freien Welt mehr aus uns zu machen. Es ist völlig unwichtig ob Angela Merkel noch vier Jahre regiert oder nicht.
Schöne Woche!
Die Freiheitsmaschine
@Maschinist
Dein Beispiel ist richtig und wäre auch etwas für VW gewesen;-)
Allerdings weiß ich nicht, ob man da nicht geflogen wäre bei der Führung…
Trotzdem würde ich mehr differenzieren z. B. bei sehr schwierigen, aber essentiellen Kunden kann ein rang hoher (finanziell freier) Verhandlungspartner nicht einfach so dem extremst nervigen Verhandlungspartner die Meinung geigen ohne der eigenen Firma und den anderen abhängig Beschäftigen zu schaden.
@ Sparta
Ok, ich habe die 500 Euro für Essen/Entertainment/Kleidung/Zeugs etwas höher angesetzt. Es kann gut sein, dass ich einen Tick weniger Geld gebraucht habe.
Ja, ich hatte immer eine Zielliste. Aber nicht nur monetär. Sondern auch andere Aspekte.
@ Thomas
Ok, es war noch extremer. In der WG in Chinatown hatten wir etliche Kakerlaken. Sie waren im Bad und der Küche unterwegs. Manchmal sah ich sogar eine im Kühlschrank. Das war eklig. In Chelsea hatten wir Mäuse. Sie saßen morgens im Mülleimer in der Küche und nagten an den Essensresten. Erst Stahlwolle unterhalb der Küchenverkleidung half, dass die Mäuse nicht mehr herein kamen.
In New York gibt es viele Probleme mit Insekten und Nagetieren. Besonders die Bettwanzen breiten sich aus. Selbst in Nobelhotels sind sie zum Problem geworden:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3438634/Five-star-hotels-infested-BED-BUGS-major-surge-blood-sucking-insects-New-York-City.html
Ich würde gerne unsere Wohnkosten verringern und diesen Mieterhöhungswahnsinn entkommen. Das gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht.
Vor ca. 15 Jahren habe ich im Innenstadtbereich eine 27qm Wohnung für 207€ warm gemietet. In einem Kiez der heute totales Hipsterghetto ist. Damals hatte sich meine WG aufgelöst, mein Nebenjob war gerade weg, Schufa und Gehaltsbescheinigungen hatte ich nicht und eine Bürgschaft schon gar nicht. Ich habe den Leuten von der Hausverwaltung einen Brief über einen Bildungskredit in die Hand gereicht. Da stand drin das ich ein Jahr lang 300€ im Monat bekomme. Die haben das kurz überflogen, mir den Brief zurückgegeben und mir dann noch eine Wohnung im Vorderhaus mit 56qm für 314€ warm angeboten. Absurd aus heutiger Sicht.
Ohne Freund hätte ich mir auch eine WG gesucht. So lernt man auch Leute kennen. Jetzt nach 4 Jahren gemeinsam wohnen merke ich, wie ich langsam den Wunsch nach mehr Haushaltsgeräten habe: Zitronenpresse, ein Tee-Ei und eine größere Gefriertruhe wären praktisch. Sparsam leben funktioniert gut, aber ich seh es nicht so eng. Die Finanzielle Freiheit ist mir derzeit nicht so wichtig, ich will einfach nur ein schönes Leben und zwischen frugalistisch leben für 1000 oder vergleichsweise dekadent mit 1300 ist schon ein Unterschied.
Hallo zusammen,
mal wieder eine interessante Diskussion. Wohnraum und Auto sind natürlich die größten Kosten in unserer
Kalkulation. Als wir vor circa vier Jahren eine neue Wohnung gekauft haben, hat niemand verstanden, dass wir uns kein Eigenheim zugelegt haben. Es kam tatsächlich auch die Frage
, ob wir uns kein Haus leisten können. Doch, konnten wir! Wollten wir aber nicht! Auf ein Gästezimmer haben wir auch verzichtet. Lieber quartieren wir unsere Gäste in einem Hotel ein und bezahlen ihnen die Übernachtung. Dies ist viel günstiger, als ein Gästezimmer bereit zu halten. Bei circa 3000 € je Quadratmeter Wohnfläche kostet so ein Gästezimmer schnell mal 30.000 €. Dafür kann ich viele Übernachtungen bezahlen. Insgesamt wohnen wir nun etwas kleiner, aber auch schöner als vorher.
@Jan, ich finde das völlig o. k., dass wir euch ein schönes Wochenende gönnt. Gerade wenn man als Eltern wenig Zeit für einander hat, sind solche Wochenenden wertvoll. Und es ist wichtig, dem Partner zu zeigen wie toll er ist. Das darf dann eben auch manchmal etwas kosten.
Wer nämlich an der Partnerschaft spart, der spart am falschen Ende. Dies soll jetzt nicht heißen das man dem Partner nur die tollsten und teuersten Geschenke macht, sondern dass man ihm eben manchmal auch zeigt wie wertvoll er ist.
Liebesbeziehungen wollen genauso gepflegt werden wie Freundschaften. Wenn der Partner selbstverständlich wird sollten die Alarmglocken schrillen.
@Stephan,
wenn bei deinem Freund, die Beziehung wegen dem Ehevertrag einen Knacks bekommen hat, dann hatte es diese Partnerschaft schon zuvor. Oder der Vertrag war extrem unfair. Mit einem Ehevertrsg sollten beide Partner gut abgesichert werden.
Take care,
June
Tim hat alles richtig gemacht, denn er ist jetzt finanziell frei.
Ich muss sagen, als Studentin habe ich auch in einem kleinen Zimmerchen gehaust, obwohl nicht mit der Schmutzwäsche auf dem Boden. Die große Wohnung, die wir jetzt haben, haben wir damals gekauft im Hinblick auf zwei benötigte Arbeitszimmer (eins für meinen Mann und eins für mich) und im Hinblick auf Kinderwunschplanung. So eine große Wohnung ist auch etwas Schönes. Aber wenn ich müsste, könnte ich auch in einer kleineren leben.
Ich bin so überhaupt kein Luxusweibchen und bin mit einfachem Leben absolut zufrieden. Nichtsdestotrotz geht mein Mann gerne im Urlaub in schöne Hotels und hat mir jetzt zu meinem Geburtstag zwei Wellnesstage (tolles Saunabad und zwei Nächte im tollen Hotel) geschenkt. Ich finde das schön. Ich bin vollkommen bei Jan und June, für die Beziehung sollte man ruhig etwas Geld ausgeben. Es ist letztendlich wichtiger, eine schöne Partnerschaft zu haben, als hinterher die reichste Leiche auf dem Friedhof zu sein.
Unsere Wohnung ist schon abgezahlt und daher jetzt kein großer Kostenblock mehr, jedenfalls nicht pro Person (wir teilen uns ja die Kosten). Ein Auto habe ich nicht und daher habe ich schon fast die ganze Miete auf dem Weg zur finanziellen Freiheit, lach. Da kann ich mir auch ein paar rote Rosen für meinen Mann leisten.
Übrigens bekam mein Mann von mir zu Weihnachten einen kleinen Goldbarren und zum Geburtstag 10 Tencent-Aktien. :)
@Andrea, das ist ja ein außergewöhnliches Geburtstagsgeschenk. Aber mit Goldbarren könnte ich meinen Schatz wohl nicht glücklich machen. Aktien wären eine Überlegungen wert.
Take care,
June
Mein Mann hatte vorher geäußert, dass er auch ein bisschen Gold als Anlage haben wollte. Und ich habe ihm einen 10-g-Fairtrade-Goldbarren geschenkt, darüber hat er sich noch einmal so sehr gefreut. Die Tencent-Aktien waren meine Idee, da sie bei mir sehr gut gelaufen sind und er ein bisschen jammerte, dass sein Depot nicht so gut lief wie meins. Es ist eine Aktie, die er sich selber wahrscheinlich nicht zugelegt hätte.
Aber zu Weihnachten werde ich mir etwas anderes einfallen lassen, vielleicht eine Konzertkarte oder so. Mal schauen.
Also ich vereinfache jetzt mal und rechne einfach 1:1 in Euro um, obwohl der Dollar in der Vergangenheit ganz andere Stände hatte, und wir damals vermutlich gerade noch D-Mark hatten. Kaufkraftmässig wirds wohl so einigermassen hinkommen (?).
1200 Wohnen, Gas/Wasser/Scheisse und AOL (auch wenn jemand anderes die Hälfte bezahlt hat)
500 Fressen, Klamotten, Spass und Vögeln
30 Transport (gabs vor 20 Jahren hier auch für den Preis, eher weniger)
140 KV (da hatter aber seine amitypischen Zuzahlungen vergessen, die wir vor 20 Jahren hier nicht hatten und immer noch nicht haben)
15 für Handy (hatte ich damals nicht, war mir nicht wichtig, dämliches Statussymbol)
150 Dollar für Sport (WTF?!”# Privattrainer oder was?!)
Reicht ja wohl auch! Das sind ca. 2000/Monat! Oder knapp 4000DM damals. Alter Verwalter, nicht schlecht, für die Kohle bezahle ich HEUTE noch mehr als ein Auto, Hälfte Bude, Einkaufen, Klamotten, Tanken für 2 Autos, Neuanschaffungen und Reparaturen, täglich ne Packung Kippen, Alk und Fleisch für häufige Grillparties mit den Töchtern meiner Lebensgefährtin und ihren derzeitigen, öfters mal wechselnden Mackern, plus ab und zu mal 100€ “Darlehen” wenn die doofen Gören mal wieder nicht hinkommen in ihrer Traumwelt von komplett neu eingerichteter erster (zweiter, dritter) Wohnung mit Zuschuss vom Amt. (Der Rest wird sinnvoll verwendet und investiert, wenn auch momentan nicht mehr in Aktien)
Na klar, wofür wollte man bei dem dekadenten Budget sonst noch Geld ausgeben?! Mir fällt nicht mehr so viel ein, ausser Konsumkredite, schnelle Autos, gutes Koks und fette Nutten. Dann kanns allerdings sehr schnell SEHR viel teurer werden.
Gut, ich gebe zu, NYC ist nicht die McPomm-anhaltinische Einöde, und es war halt schon immer etwas teurer in einer hippen Location zu wohnen…
Offensichtlich schon damals weit jenseits des momentanen MEDIANgehalts in Deutschland. Durchschnitt kann man ja nicht mehr nehmen, der ist ja inzwischen angeblich bei 50 Riesen, obwohl 90%+ der Bevölkerung niemals soviel verdienen wird und diese Zahl damit nur theoretisches Interesse hat. (Selbst mit 50 Riesen, nach Abzug sämtlicher Steuern, Abgaben, bissl Rücklagen/Investieren hat man in .de nicht soo viel mehr als 2000/Monat zum verballern übrig)
Ich muss echt mal wieder feststellen, der Hr. Schäfer wohnt zu lange zu weit weg und hat zu der heutigen Realität der Masse der Bevölkerung in Deutschland, für die er hier schreibt keinerlei Bezug mehr. Mit den Zahlen anzugeben funktioniert nicht. Fast ganz Deutschland lebt heute sparsamer als er damals.
Wer hat denn hier noch 2000€ Nettoeinkommen PRO PERSON? Ein paar Ingenieur-DINKS, “irgendwas mit Medien”-Fuzzis im Dunstkreis von RTL, Selbständige, und BAT-belohnte Staatsbüttel im gehobenen Dienst. Und wer hatte vor 20 Jahren 4000DM zur Verfügung? Gelebt wie ein Student? Also ich kannte nicht viele Zahnarzt- und Rechtsanwaltkinder, die damals als Student solche Beträge zur Verfügung hatten. Genaugenommen keinen einzigen, aber hey, hab da wohl in den falschen Kreisen verkehrt. Auch die meisten Ami-Studenten hatten damals nicht so viel Geld.
Kleiner Tip, leider 20 Jahre zu spät: die WG hätte sich eine Waschmaschine leisten sollen, wär billiger gekommen als jede Woche in den Waschsalon zu tigern.
So, gebt mir rot, zerreist mich, sagt mir ich wär ein Depp, und das könnte man ja alles nicht vergleichen…
Fakt ist, Schäfers Tim hat gut verdient, und auch nicht schlecht gelebt. Es sei ihm gegönnt, aber seine damalige Situation hat nicht viel mit der heutigen Realität zu tun. Er sollte für seine Mitbürger in NYC schreiben, nicht für Erwin in Wanne-Eickel.
Hallo Tim,
ganz deiner Meinung! Die Wohnung muss immer größer werden und das Auto ebenfalls, am besten noch ein SUV.
Ich persönlich bin von dem “Tiny House Movement” fasziniert, ich werde mir in nächster Zeit in meiner Gegend eine solche “Tiny House Community” ansehen.
Die Häuser sind super klein, es mangelt ihnen aber an nichts. Allerdings sind sie viel günstiger in der Anschaffung. Man kann ihren Standorte relativ leicht verändern, wenn man sich nach einem Standorwechsel sehnt und die monatlich laufenden Kosten sind gering.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, mal in einem Tiny House zu leben, mit eigenem kleinen Garten dran und einem See zum Joggen.
Viele Grüße aus Greenville, SC.
Michael
@Nullzinssparer-Michael
Ich bin auch ein Tiny-House Fan. Allerdings ist das Problem: wo hinstellen? Mir fällt nur eine Möglichkeit ein, ein Campingplatz. Was mir dann wieder nicht so gefällt.
Am liebsten hätte ich das: http://reset-house.de/ Das ist zu 100% nach meinem Geschmack. Aber das bekomme ich nicht mal auf einem Campingplatz unter, weil es keine festen Räder hat.
Es ist mit Bauanträgen und Genehmigungen so kompliziert hier. Ist ja gut, dass nicht jeder irgendwas einfach so in die Gegend stellt um darin zu wohnen. Aber wohnen im Tiny-House wird auf dieses Weise unlukrativ bis unmöglich.
@chaostrader
Man kann Deutschland nicht mit NY und auch nicht mit der Schweiz vergleichen. Wenn alles 3x so teuer ist und dafür das Gehalt 3x so hoch, dann sollte man den Maßtstab nicht auf 1:1 setzen. Tim hat Leistungssport betrieben – 150 Dollar klingen viel, ist aber seine Sache. Günstiger als 1200 Dollar Warmmiete ist in NY kaum möglich, ich würde da nicht wohnen wollen. Dann lieber 1,5k netto in D verdienen und 400€ warm für ein Zimmer in Deutschland zahlen
@ chaos,
deine Punkte sind ja zum großen teile nachvollziehbar. Sie ändern jedoch aus meiner Sicht nichts an Tim Aussagen. Erste und wichtigste Regel gib weniger aus als reinkommt. So hätte er sich in NY ja leicht eine teuere Wohnung nehmen können und ein Spaßauto hätte er ja auch noch gebrauchen können. Dann wäre die Rechnung nicht aufgegangen.
Das es anders geht Bobele angeblich 61 Mio Miese also pro Lebensjahr mehr als ein 1 Mio auf der falschen Seite.
Da sieht mans doch einfach ist und wird doch oft nicht gemacht. Einnahmen grösser als Ausgaben, alles andere Details.
Einfach und machens deswegen viele? Ist genauso wie rauchen kann wohl kaum einer behaupten dass er nicht weiß dass es besser ist das sein zu lassen. Machens viele? wäre auch noch gut auf der Einnahmenseite.
Chaos dir Gratulationen zum erreichten du musst deshalb aber niemanden angreifen weil er vermeintlich leichter hatte.
Gruß Steve
Sagte ich ja selbst:
ich gebe zu, NYC ist nicht die McPomm-anhaltinische Einöde, und es war halt schon immer etwas teurer, in einer hippen Location zu wohnen…
@steve:
sehe ich genauso. Weniger ausgeben als reinkommt und das ein paar Jahrzehnte durchziehen. Respekt und Gratulation fürs Erreichte.Aber es war sein überdurchschnittliches Einkommen, dass ihm den Erfolg gebracht hat.
@chaostrader
Jeder der sich mit einem unterdurchschnittlichen/durchschnittlichen Einkommen zufrieden gibt muss nicht erwarten in Rekordzeit finanziell Frei zu sein. Ausserdem kannst du Gehalt in verschiedenen Ländern schlecht vergleichen, ich muss mich auch oft umstellen wenn ich in Deutschen Blogs lese. Hier bei uns in der Schweiz bekommt man bei den einfachsten Jobs bereits 4’000 CHF Netto pro Monat ausgezahlt (vor Steuern). Wenn man sich gescheit weiterbildet und eine gute Jobausrichtung gewählt hat sind nach ein paar Jahren/Jahrzehnten locker 6-8’000 CHF Netto drin.
Ich bewege mich selbst eher in einem höheren Niveau, wobei es natürlich noch besser sein könnte. Aber ich motze nicht und beschwere mich nicht darüber, sondern tue aktiv etwas dagegen dass ich mein Einkommen erhöhen kann :-) Und wenn man als Deutscher/Österreicher/Italiener/Franzose gut verdienen möchte, geht man halt in die Schweiz. Ist schon seit langem gang und gäbe, ich arbeite mit einigen Deutschen zusammen die nur hier sind wegen dem guten Gehalt, leben tun sie an der Grenze aber in DE.
Grüsse
Thomas
@chaostrader:
ich verstehe Dein Argument nicht. Ich sehe in Tims Beispielen durchaus einen Mehrwehrt für “Erwin in Wanne-Eickel”. Transferleistung vorausgesetzt, natürlich. Mir scheint Du hängst Dich etwas zu sehr an den absoluten Zahlen auf. Ich sehe da keinen übertriebenen Luxus, wenn man in ner WG ohne Waschmaschine lebt – auch wenn die einzelnen Posten in absoluten Zahlen absurd teuer für hiesige Verhältnisse wirken. Man verdient wohl auch deutlich mehr in NYC als in Wanne-Eickel, weil man auch entsprechend mehr Verdienstmöglichkeiten hat.
Aber es ist doch alles letzten Endes eine Frage der Relation: also, welcher Anteil des zur Verfügung stehenden Einkommens geht für was drauf?
Wenn Tim vor 20 Jahren in NYC 50% und mehr sparen konnte, kann man sich doch fragen, ob das nicht auch jemand kann, der zwar deutlich weniger verdient, aber dafür auch weitaus geringere Fixkosten hat.
2.000€ netto pro Person sind nicht wenig, da stimme ich zu. Es sind aber auch keine astronomischen Zahlen, sondern darauf kommt man in etwa mit dem durchschnittlichen Vollzeitlohn. Und der Reallohn hat sich in diesem Jahrzehnt auch nicht allzu schlecht entwickelt.
Hier noch ein paar Zahlen zum Jahr 2015 vom Statistischen Bundesamt:
ein 1-Personenhaushalt verfügt durchschnittlich über ein Nettoeinkommen von 1950€
ein 2-Personenhaushalt verfügt durchschnittlich über ein Nettoeinkommen von 3647€
ein Haushalt in dem der Hauptverdiener Arbeitnehmer ist hat sogar über 3900€ monatlich netto zur Verfügung
Clustert man die Haushalte nach dem Einkommen verfügt auch der Medianhaushalt über ein Einkommen zwischen 2600-3600€. In diesem Cluster liegt der Durchschnitt wiederum leicht über 3000€ netto – hier sind auch Arbeitslosen- und Renterhaushalte inbegriffen
Das beantwortet vielleicht in Teilen Deine Frage: “Wer hat denn hier noch 2000€ Nettoeinkommen PRO PERSON?”
Man muss also sicher nicht zwingend ein MINT-DINK Haushalt sein, um hierzulande auf ein solches Einkommen zu kommen.
mfg Phil
@Phil: kann es sein, dass du tlw. Brutto und Netto verwechselt? Deine Werte sehen nach Brutto aus, wenn ich diesen aktuellen Report sehe:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/loehne-auf-einen-blick-so-verdient-deutschland-a-1158777.html
Davon abgesehen kommt man in unserer Firma (IG Metall) mit normaler Ausbildung auch auf 2000 Netto.
VG
Ruben
Tim hat wieder mal Recht.
Es ist eigentlich ganz einfach, weniger ausgeben was man bekommt und diesen Teil behalten.
Das nächste ist das Geld Gewinnbringend Anlegen.
Die einen kaufen Immobillien die anderen Aktien etc.
Danach kommt noch die Psychologie ins Spiel.
Wie grosses und teueres Haus/Wohnung, welche Aktien/ Ängste und Gier beim Kauf und Verkauf
Falls ich dies auf intelligente Art geschafft habe gut Anzulegen gibts da noch andere Hürden zu bewältigen.
– Gesundheit von sich selber und seiner Familie
– Job Verlust /Lohn Reduktion
– Ehemann/Frau mit anderen Wertvorstellungen
– Äusserliche Einflüsse Schäden am Gebäude
Es gibt Viele Faktoren die man nicht berücksichtigen kann, aber wenn man den ersten Schritt macht, sich fragt brauche ich z.B. den neusten TV?
Ich habe meinen vor einem Monat verschenkt.
Wenn alle Ausgabenposten im Verhältnis zum Einkommen ungefähr ähnlich sind, ist es immer vorteihaft in einer möglichst teuren Stadt zu leben. Das ist doch offensichtlich. Zumindest in der Sparphase. Wenn man dann allerdings die Stadt lieben lernt und sesshaft werden möchte sieht es vielleicht anders aus. Lieber 50% von 6000€ als 50% von 3000€. So sind dann auch Urlaube in anderen Länder immer sehr günstig. Das kennen bestimmt unsere Schweizer Freunde aus dem Forum zu gut. Ich vermute eher das die NY Wgs keine Waschmaschine haben aufgrund der hohen Kosten/qm. Und nicht wegen dem Preis der Maschine. Das Bad wird vermutlich sehr klein gewesen sein. Und Wäsche in einem z.b. 12qm Zimmer zu trocknen ist auf Dauer auch nicht ideal. Jedes Land und Stadt hat seine Eigenheiten. Was sich in der einen Stadt lohnt sieht woanders vielleicht ganz anders aus. Lebensmittel sind in NY auch relativ teuer. Wundert einen bei den Mieten aber auch nicht besonders. Daher hilft die ernäherungsweise von Tim zum Sparen dort auch mehr als in Deutschland.
Tim, Du bist ja finanziell frei. Somit könntest Du in anderen Regionen z.b. Boulder in den USA wesentlich günstiger leben. Es gibt viele sehr lebenswerte günstigere Städte. Hattest Du einmal mit so einem Gedanken gespielt oder war das wegen dem Interesse der Börse und den damit verbundenen Jobs nicht möglich? Ich hatte ehrlich gesagt mit dem Gedanken gespielt in eine günstigere Region in Deutschland zu ziehen. Das war damals, als wir bei der Hauskaufssuche einfach nichts gefunden haben. Ich hatte viel angespart, aber eben auch in einer hochpreisigen Region gearbeitet mit entsprechenden Preisen.
@ Ruben: nein, ist schon netto. Auch hier zum Nachlesen: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/EinkommenKonsumLebensbedingungen/EinkommenVerbrauch/EinnahmenAusgabenprivaterHaushalte2150100157004.pdf?__blob=publicationFile
EDIT: Widerspricht sich auch nicht mit den Daten des Spiegels. Der betrachtet ja das Einkommen von Arbeitnehmern. Die Daten vom Bundesamt schauen auf den Haushalt. Man hat hier also zwei unterschiedliche Betrachtungseinheiten. Ein Haushaltseinkommen speist sich ja nicht nur aus Lohnzahlungen, sondern auch aus anderen Quellen (selbstständige Arbeit, Transferleistungen, Dividenden etc.).
@ Nullzinssparer-Michael
Ja, diese Mini-Häuser sind kultig. Vor allem irgendwo in der Natur. Wie Du sagst, am See wäre wunderschön. Das könnte ich mir im Urlaub oder als Wochenendhaus vorstellen. Ich müsste es ausprobieren. Vielleicht könnte ich länger dort leben. Ich wohne jetzt auf rund 30qm je Person. Das ist deutlich weniger Fläche als ein Deutscher im Schnitt (47qm) hat.
@ Ex-Studentin
Danke für die Klarstellung.
Chaostrader hat einen begrenzten Horizont. Er endet an der deutschen Grenze.
@ Josef
Super, dass Du Deinen TV verschenkt hast. Ich hab die Glotzmaschine vor langer Zeit abgestellt.
Übertriebener Konsum hängt mit Ängsten zusammen. Die Leute wollen immer vorne dabei sein, wenn es etwas Neues gibt. Sie haben Angst etwas zu verpassen oder nicht mehr angesehen zu werden.
@ Kiev
Günstiger wäre wohl Nebraska, wo Warren Buffett lebt. Dort könnte ich deutlich mehr sparen. Das stimmt. Vielleicht ist das langfristig eine Überlegung wert.
Mir gefällt New York sehr. Es ist spannend. Ich lerne so viel dazu. Jeder Tag ist eine Bereicherung. Menschen, Konferenzen, Vorträge… es ist so vielfältig.
New York ist außerdem deutlich wärmer. Ich kann jetzt noch im Meer schwimmen gehen. Das ist mein Lieblingsstrand:
https://en.wikipedia.org/wiki/Manhattan_Beach,_Brooklyn
Erkennt jemand den Fehler? Nein?
Die Höhe des Einkommens hat erstmal nix mit der Dauer bis zur finanziellen Freiheit zu tun, sondern nur die Sparquote. Werden jetzt wieder einige nicht kapieren, is aber so.
Ist mir bekannt, ich wohne in der Nähe der Schweiz (und nicht in Wanne-Eickel) und kenne einige, die das so machen.
Die Höhe des Einkommens hat erstmal nix mit der Dauer bis zur finanziellen Freiheit zu tun, sondern nur die Sparquote. Werden jetzt wieder einige nicht kapieren, is aber so.
Jain, generell stimme ich Dir zu, die Relation zwischen Einnahmen und Ausgaben ist schon der elementare Schlüssel, aber finanzielle Freiheit bedeutet, zumindest nach meiner Definition, alle laufenden Unkosten aus den Kapitaleinkünften abdecken zu können.
Wenn ich 200.000€ im Jahr verdiene, aber davon nur 50.000€ anlege, dann habe ich eine schlechtere Sparquote als jemand der von 30.000€ eben 20.000€ anlegt.
Du gehst in deiner Annahme evtl. davon aus, dass jemand, der jetzt viel verdient und entsprechend Geld weggelegt hat, ohne weitere Einkünfte ebenso hohe Ausgaben bzw. teuren Lebensstil beibehält. Das muss aber vielleicht gar nicht so sein.
Umgekehrt nützt es mir auch nichts bei einem 20.000€ Brutto Job 10.000€, also mit einer dicken Sparrate von 50% loszustürmen. Jemand der Netto mehr einzahlt wird auch eher finanziell frei. (finde ich)
Warum? Gewisse Grundkosten bleiben eben für arm oder reich gleich. 1000€ Stromkosten und 1500€ für Gas bleiben gleich, auch eine Versicherung fürs Auto interessiert es nicht ob du viel verdienst oder nicht. Auch Lebensmittel, sofern nicht exklusives BioZeugs bleiben in der Gesamtbetrachtung gleich teuer.
Der Rest ist eben Luxus und den kann man ggf. verzichten. Auf die Grundkosten eben nicht. Um beim Beispiel zu bleiben, nehmen wir an der ganze Energie/Miete/Essen/Notreserve/Versicherungskram kostet dich 10.000€ im Jahr. Wer erreicht diese Freiheit es aus Kapitalerträgen zu bezahlen früher? Jemand mit einer hohen Sparquote aber niedrigem Netto Einzahlungen oder jemand mit einer schlechten Quote aber dennoch hohen Nettoeinzahlung.
Wir reden vermutlich über ein Vermögen von 400.000€ das angespart werden müsste um das abzudecken.
Gruss Daniel
@Daniel
Genau so meinte ich das, es gibt genug Leute die unter ihren verhöltnissen leben, von diesen habe ich gesprochen. Du zeigst gut auf was Einkommen/Ausgaben Seite eigentlich ausmachen. Schlussendlich ist die Einkommensseite der Turbo und nicht die Ausgaben Seite, irgendwann ist man am Limit mit dem Sparen, dann hilft nur noch mehr verdienen. Und im Müll möchte ich nicht nach Essen suchen müssen um mir jeweils den Wocheneinkauf zu sparen, nicht das es verwerflich wäre sonder ich ekle mich eher davor.
@Tim Schäfer
Gut zusammengefasst :-)
@chaostrader
Um schnell finanziell frei zu werden und einen angenehmen Lebensstil zu haben, muss man zwangsläufig mehr verdienen. Natürlich darf die Lifestyle Inflation nicht die Überhand gewinnen.
Natürlich sollte man sparen, aber sobald man seinen Lifestyle gefunden hat wird dieser sich auch nicht grossartig ändern wenn man diesen beibehält. Erhöht man nebenbei das Einkommen so steigt die Sparquote automatisch.
Die Sparquote wird nun mal mit höheren Einkommen exorbitant hoch, wenn man nicht Konsumgeil wird. Zeig mir mal irgend jemanden der mit 5000 CHF Netto 70%+ Sparquote hat. Mit 10’000 CHF Netto sieht das ganze wieder anders aus, da behaupte ich mal sind 70% Sparquote gut möglich. Soll jetzt nicht heisst das die Mehrheit soviel verdient, sondern das man mit höherem Gehalt und gleichbleibenden Lebensstil viel schneller finanziell Frei wird. Wenn dann Familie noch dazu kommt, viel Spass mit deinem Niedrigverdienst, vor allem in der Schweiz.
Und wer das noch nicht kapiert hat, soll halt den langsamen Weg gehen. Ich bin lieber in 15 Jahren finanziell Frei als in 25 :-) dafür habe ich in den 15 Jahren gefühlt härter und effizienter gearbeitet, als die Person die für das gleiche Ergebnis 25 Jahre braucht. Wenn der Job und die Nebenbeschäftigung dann auch noch Spass macht umso besser, das gibt Bonuspunkte.
Übrigens kann man auf meinem Blog alle meine Ausgaben nachvollziehen, ich bin nicht Perfekt aber doch eine beachtliche Sparquote bzw. Vermögenszuwachs den ich im Monat zulege. Und Tatsache ist mit einem höheren Einkommen (egal aus welchen Quellen) werde ICH schneller finanziell Frei.
Wenn du einige kennst die das machen und dich dann trotzdem über dein Gehalt aufregst (wenn du das machst, weiss ich ja nicht), wieso arbeitest du nicht in der Schweiz?
Grüsse
Thomas
Hallo zusammen,
gibt es eine Internetseite, auf der man komfortabel die Dividendenstichtage von Unternehmen abgefragt über die ISIN einsehen kann? Hat jemand von euch einen Link?
Danke!
@mattoc
ich nutze
http://www.nasdaq.com/dividend-stocks/dividend-calendar.aspx
Generell gute Informationen zu den Terminen, dort kann man auch nach einzelnen Unternehmen suchen. Hoffe ich konnte dir helfen
@Phil: ok, alles klar. Ich hatte das mit den Haushalten nicht richtig verdrahtet:-)
New York ist eine der teuersten Städte der Welt, im Moment auf Platz neun. Man kann die Kosten dort vor 10 Jahren nicht mit denen aus Wanne-Eickel vergleichen. Wohnraum und Lebensmittel sind überproportional teurer als in anderen Städten der USA. Und damit sehr viel teurer als bei uns. Hätte Tim weniger als 1200 $ für seine vllt. 8 qm Privatsphäre gezahlt, hätte er womöglich jeden Morgen zum Frühstück an der Ecke die neueste Leiche serviert bekommen. In den USA kann man einfach nicht in jedem Stadtteil sicher leben. 500$ für Lebensmittel relativieren sich ganz schnell wenn man New Yorker Preise kennt. Der günstigste Käse, wenn man ihn überhaupt so nennen darf, kostet ganz schnell 6 $ je 100 Gramm. Bei Aldi kostet ein einfacher aber guter Käse ca. 70-90 Cent je 100 Gramm. Vereinfacht und in Relation gesetzt könnte man auch sagen, Tim hat für seine Lebensmittel ca. 120 € ausgegeben.
Tim. Ich finde deine Leistung überdurchschnittlich. Nicht jeder schafft es in einem anderen Land so diszipliniert zu Leben. Die meisten hätten einfach nur dazugehören wollen.
Leben wir in Deutschland wirklich schon auf 50 qm pro Person? Das wird ja immer mehr. Wir haben insgesamt ca. 98 qm also 33 qm je Person inclusive Büro.
Take care,
June
“Die meisten hätten einfach nur dazugehören wollen.”
Ich glaube, das trifft den Kern der Sache: Wenn man gegen den Strom schwimmt, kann man Außergewöhnliches erreichen (siehe Leistungssportler, Karrieremacher, Streber, Finanziell Freie, …). Man gehört dann eben aber auch nicht mehr richtig dazu, weil man a) keine ´Zeit, b) kein Geld, c) keine Energie hat. Man hat dann eben andere Prioritäten, andere Pläne.
Man wird hinter vorgehaltener vielleicht sogar bewundert, ist aber keiner “mehr von uns”. Man ist ein Sonderling, auch das halten nur wenige aus, so rein psychologisch. Es ist leichter, angenehmer, sozialer mit dem Strom zu schwimmen.
Danke dz82!
Das hat für amerikanische Aktien geholfen.
Mein Nachbar hat noch andere:
WESFARMERS LTD AU000000WES1 WES
ANHEUSER-BUSCH INBEV BE0974293251 ABI
ALLIANZ SE NA O.N. DE0008404005 ALV
BASF SE NA O.N. DE000BASF111 BAS
DEUTSCHE POST AG DE0005552004 DPW
SIEMENS AG NA DE0007236101 SIE
SCHNEIDER ELECTRIC SE FR0000121972 SU
TOTAL SA FR0000120271 FP
BRIDGESTONE CORP JP3830800003 5108
NESTLE NAM. SF-,10 CH0038863350 NESN
NOVARTIS AG CH0012005267 NOVN
NATIONAL GRID PLC GB00BDR05C01 NG.
RIO TINTO PLC GB0007188757 RIO
UNILEVER PLC LS-,031111 GB00B10RZP78 ULVR
VODAFONE GROUP PLC GB00BH4HKS39 VOD
Die scheinen nicht an dieser Börse gehandelt zu werden.
Ich kenne mich leider mit Einzelktien nicht aus.
Hast du noch eine Idee, wo man die Dividendentermine nachschauen kann?
Danke!
@ Felix
Du hast es richtig beschrieben. Der typische Konsument möchte mit der Masse schwimmen. Das heißt: Schönes Auto, neues Handy, schöne Möbel, schöner Urlaub, neue Mode…. Finanziell Freie oder jene, die es werden wollen, leben anders. Sie sind Sonderlinge. Die meisten verdienen in der Tat mehr als der Durchschnitt. Sie sind strebsam im Job. Aber gleichzeitig außerordentlich sparsam. Ihnen macht der minimalistische Lebensstil nichts aus. Im Gegenteil. Sie haben sogar Freude dran, zu sparen und hauszuhalten. Was der Nachbar oder Kollege über die alte Jeans und das Rad (statt Auto) denkt, ist ihnen egal. Sie sind stolz auf sich. Sie feiern kleine Erfolge (Sparziele, Fitness…).