Was mir passiert, wenn ich Aktien kaufe, nervt richtig. Mein Zukauf rutscht schnell ins Minus. Kaum hab ich die Position im Depot, steht sie im roten Bereich. Ich weiß, es liegt an der Volatilität. Es ist vollkommen normal. Aber viele Anleger können mit dem täglichen Auf und Ab nicht umgehen.
In solchen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen, ist hart. Wer gute Firmen kauft, der braucht sich im Grunde keine Sorgen zu machen. Was soll schon langfristig schief gehen bei Adidas, SAP, Apple, Berkshire, Microsoft, Alphabet? Oder bei Amazon, Facebook, Visa, Mastercard, JPMorgan Chase, Rational AG, J&J, Exxon, Chevron, BP? Zumindest wenn Du breit streust, sind die Risiken zu vernachlässigen, denke ich.
Das richtige Timing bekommt niemand beim Kauf hin. Denke doch mal darüber nach: Wie oft kaufst du eine Aktie oder ein ETF und das Ding taucht anschließend ab? Es ist wie ein Naturgesetz, dass Wertpapiere unter Deinem Kaufpreis gehandelt werden. Es ist fast immer der Fall. Für fast jede Aktie, die Du jemals gekauft hast, musst Du das Dilemma irgendwann mal erlebt haben. Das Investment ist im Minus. Du stellst Dir dann die Frage: „Was tun?“
Schlimm ist das Gefühl, wenn das Wertpapier weit unter dem plötzlich getradet wird, wo Du es gekauft hast. Ein Skandal, eine Gewinnwarnung, eine Krise oder ein Crash hat ihre Spuren hinterlassen. Am besten ist es grundsätzlich Nerven wie Drahtseile zu haben und nicht ständig ins Depot zu schauen. Für die meisten Anleger ist wohl ein ETF das ideale Investment, weil so die Nerven geschont werden: Das Risiko ist breit gestreut.
Ich mache extremes „Buy and Hold“. Ich kaufe Aktien für die Ewigkeit. Ich weiß, es ist nicht immer perfekt. Aber für mich ist es die beste Strategie. Ich schaue nicht jeden Tag ins Depot. Ich habe keine Angst. Ich lasse es locker laufen. Für viele Aktien habe ich ein automatisches Dividenden-Reinvestieren (Drip-Plan) in Gang gesetzt, was bei meiner Bank kostenlos ist.
Klar kannst Du mit der extremen Buy-And-Hold-Methode eine Kodak oder General Motors erwischen, die dann pleite gehen. Aber Du wirst hoffentlich auch ein paar Dauerläufer haben wie Amazon, Berkshire, Nike, JPMorgan oder Alphabet. Nicht zu vergessen Rational AG, ein deutscher Mittelständler, der Großküchen weltweit beliefert.
Rational: Der Hersteller von Dampfgarer ist eine Erfolgsmaschine
Gegenüber 2003 legte der Kurs um 2.400% zu. Aktuell kostet die Aktie 662 Euro. Die Rallye dürfte weitergehen. Seit 40 Jahren beliefert der Mittelständler Profiköche. Brot- und Buttergeschäft sind Dampfgarer. In der thermischen Speisenzubereitung ist Rational weltweit die Nr. 1. Der Marktanteil beläuft sich auf 50%.
Es geht um Dampf und Heißluft in einem Gerät. 2017 stieg der Umsatz von 613 auf 702 Millionen Euro, das entspricht einem Zuwachs von 15%. Im ersten Halbjahr 2018 kletterte der Umsatz um 11 Prozent. In allen Regionen der Welt steigt der Absatz. Nordamerika ist der Wachstumsmotor. Hier sorgt die Auslieferung an einen Kettenkunden für einen Schub.
Die Eigenkapitalquote ist mit 73 kerngesund. Der Überschuss kam von 64 auf 69 Millionen Euro im Halbjahr voran. 206 neue Mitarbeiter wurden eingestellt, die meisten landeten im Vertrieb. „Die große Mehrheit der Kunden ist mit den Produkten und Dienstleistungen so zufrieden, daß sie jederzeit wiederkaufen würde und dies auch Freunden und Kollegen empfiehlt“, freut sich CEO Peter Stadelmann. Den Umsatz will er um 10 bis 12 Prozent im laufenden Jahr ausbauen. Bis Silvester sind 160 Millionen Profit nach Steuern drin nach vormals 143 Millionen Euro. Das KGV beträgt 46. Das ist gewiss würzig.
Dafür ist Rational eine Erfolgsmaschine. Der Vertrieb ist clever aufgestellt: 1000 Köche sind im Einsatz, um in Küchen für Rational zu werben. Sie beraten, kochen, testen. „Als Unternehmen der Köche für Köche sind wir Teil der Welt unserer Kunden. Darum können wir sie immer wieder mit neuen Innovationen begeistern, die ihren Arbeitsalltag verbessern“, heißt es im Geschäftsbericht. Mit ConnectedCooking haben Köche per Mausklick Zugriff auf tausende internationale Rezepte. Die Geräte lassen sich vernetzen und per Smartphone fernsteuern. Garprogramme sind kinderleicht zu verwalten.
Fast der gesamte Überschuß wird per Dividende ausgeschüttet (87 Prozent). Zuletzt gab es 8,80 Euro Dividende plus eine Sonderdividende von 2,20 Euro. Zusammen macht das 11 Euro. Nun sind 12 Euro drin. Macht 1,8% Rendite.
„Die Rational-Geräte kümmern sich um die Kochprozesse – wir um die Menüzusammenstellung und das Anrichten der Speisen“, lobt Chefkoch Benjamin Cross, der in Indonesien für ein Edel-Restaurant tätig ist.
93% der Kunden sind hochzufrieden. 120 Millionen Speisen werden täglich auf Rational-Geräten zubereitet. Weil mehr Menschen auswärts essen, hat Rational volle Auftragsbücher. In Restaurants, Imbissen, Kantinen oder Mensen zu speisen ist in Mode gekommen. Dank Digitalisierung ist heute das perfekte Garergebnis ohne Aufsicht möglich. „Ein Vorsprung, der bis heute von keinem anderen Wettbewerber erreicht wird“, behauptet Technik-Vorstand Peter Wiedemann.
Die großen Geräte kosten um die 30.000 Euro. Sie grillen 150 Lachsfilets innerhalb von 8 Minuten auf den Punkt genau. Oder braten 200 panierte Schnitzel in 13 Minuten knusprig. Dampfgaren ist ein Trend, der sich verstärkt. Es ist eine gesunde Form der Zubereitung, weil die Nährstoffe nicht entzogen werden. Die Köche lieben die Garer auch aus einem anderen Grund: Sie nehmen ihnen Arbeit ab.
Seit dem Börsengang im März 2000 legt der Rational-Kurs um 20% per annum zu. Was will man eigentlich mehr?
Bechtle ist ein Dauerrenner an der Börse
Der IT-Profi baut kontinuierlich sein Geschäft aus. Zum einen organisch, zum anderen durch Zukäufe. Für Rückenwind sorgt die Digitalisierungswelle. Aktionäre haben allen Grund zur Freude. Innerhalb von zehn Jahren legte der Kurs um 800% zu. Aktuell kostet die IT-Aktie 83,95 Euro. Seit dem Tief in der Finanzkrise summiert sich das Plus sogar auf 1.600%.
Vorstandschef legte die Latte nun höher. Nach Vorlage der Halbjahreszahlen peilt er für 2018 prozentual zweistellig mehr Umsatz und Ergebnis an. Im zweiten Quartal zog der Umsatz um 17% auf 965 Millionen Euro an. Der Überschuss verbesserte sich um 21% auf 30,7 Millionen Euro. Das KGV ist mit 22 (2019) vertretbar. Bis 2020 will Olemotz fünf Milliarden Euro umsetzen. Die Ebit-Marge soll dann 5% einspielen. Vergleichen Sie: 2017 kamen erst 3,6 Milliarden Euro Umsatz rein, die Ebit-Marge machte 4,6% aus. Durch technologische Neuerungen müssen Kunden (die öffentliche Hand, Mittelständler, Großkonzerne) ständig investieren.
Bechtle ist ein verläßlicher Partner, der mit Kontinuität überzeugt. Das IT-Systemhaus aus dem schwäbischen Neckarsulm ist in Europa in 14 Ländern zuhause. Was 1983 ganz klein begann, ist heute einer der führenden IT-Onlinehändler für Hard- und Software geworden. 70.000 Kunden werden beliefert. Seit acht Jahren in Folge klettert die Ausschüttung. Zuletzt gab es 90 Cent. Nun steht vermutlich 1,00 Euro Dividende auf der Agenda. Macht immerhin 1,2%. Die Dividendenrendite ist nicht üppig, sie steigt aber. Seit dem IPO fließt eine Dividende.
Größte Aktionärin ist mit 35% Karin Schick, die Tochter des Gründers. Daneben sind Flossbach von Storch, Allianz, BNP und DWS (jeweils mit 3%) im Boot. Es handelt sich um einen grundsoliden IT-Vermarkter. Schöne Langfrist-Chance bietet sich hier dank digitaler Revolution.
Guter Artikel Tim !
Glaubst du, dass es jetzt zum Crash kommt wie Trump andeutet ?
@ Finnick
Danke!
Ich weiß es nicht. Das kann niemand wissen.
Ich möchte mich an dieser Stelle (weil es so schön passt) bei Claus oder Matthias Schneider bedanken.
Ich weiß nicht mehr wer genau von beiden diesen tip rausgehauen hat: wenn deine Aktie kurz nach dem Kauf um 7% abtaucht, verkaufen!
Hab letztes Jahr BYD für um die 8€ gekauft, innerhalb weniger Tage ist die Aktie ins Minus gerutscht, ich habe mich an den Tipp erinnert und die Aktie nach etwas mehr als einer Woche wieder verkauft. Stand heute:5€35. So kann’s auch gehen.
Auch wenn der Ratschlag dem Artikel widerspricht finde ich zeigt er, genau wie der Artikel, eine Sache ganz schön: du musst deine eigenen Regeln finden (auch wenn dir jemand anders diese Regeln gezeigt hat ?, ich habe die Regel für mich auf -10% „angepasst“ ).
Ein Regelwerk schützt dich als Investor davor, im der Hitze der Situation eine unbedachte Handlung zu begehen. Ob deine Regel lautet „halte durch, egal was passiert“ oder „verkaufe bei xy“ ist fast schon egal, hauptsache man handelt nicht unüberlegt und spontan.
Ach Tim, daran hab ich mich gewöhnt, es ist wie es ist,
manche Aktien „beschimpfe“ ich dann: lahmer Gaul, blöde Kröte, Mistviech….Dividendenschnecke…
Aktien die mich echt ärgern wie Credit Suisse und H&M müssen gehen,
die verabschiede ich mit „weg mit Dir Du Stinktier, Du ärgerst mich nie mehr“
komisch, die Lieblinge, die hab ich auch, so wie Cisco, Unilever, Diageo, Medtronic etc.. die haben keine Namen, das sind einfach „die Guten“,
manche Aktien schau ich auch nicht gross an, so wie Nestlé, die sind einfach da, auf die muss man nicht ständig aufpassen wie auf ein Kleinkind.
Alles in Allem passt mir mein Zoo gerade, mal sehen was es noch für Neuzugänge gibt, oder ob Manche eine Extra-Ration Futter bekommen, ähnlich wie kranke Katzen denen ich auch eine Portion Hühnerherzen füttere.
Wird schon werden, zudem hab ich ja noch die ETF’s, finde das gut so, die glätten ein wenig das Auf und Ab.
liebe Grüsse
Verkaufen bei Minus 10%, no way….dann hätt ich nur die Hälfte meiner Aktien noch hi hi…
@ super artikel Tim!
Gute, einfache Strategie die funktioniert.
@ finnick
Ich persönlich glaube nein. Es wird noch etwas dauern.. Ob Italien oder China oder USA wer auch immer, die Krise starten wird und wann genau weiß niemand.
@Finnick
Niemand weiss wann der nächste Crash kommt, aber es gibt Millionen von Propheten, die genau sehen wollen, ob/wann/wo und aus welchen Gründen was genau passiert am Aktienmarkt. Beim letzten Finanzcrash 2008 wurden dann einige in den Himmel gelobt, sie hätten 2006/2007 des hervorgesagt, dass es so kommt. NATÜRLICH gibt es immer jemanden, der eine genaue Prognose hervorsehen kann, aber was diese Leute sonst noch alles erzählt haben und x Tausend andere Analysten, Professoren, Banker, Nobelpreisträger etc. auch noch alles erzählt haben, davon wird wenig berichtet.
Ich halte nichts von Gurus und Propheten an der Börse, sicherlich ist historisch die Bewertung insbesondere von US-Aktien recht hoch, aber es gab solche Phasen auch schon und es kommt vielleicht alle 10 Jahre zu einem mittleren bis grösseren Crash, aber es gab eben auch schon Phasen wo es 30 Jahre lang keinen nennenswerten Crash gab. Niemand kann das sagen.
Wer ängstlich ist oder wirklich denkt, dass demnächst eine grössere Korrektur oder Crash bevorsteht, der kann ja etwas Cash aufbauen, um dann eventuell zuzuschlagen. Es kann gut gehen, aber auch nicht, dann muss er später zu höheren Preisen dem Markt nachrennen.
Am besten ist regelmässiges Investieren via Sparplan oder auch von Hand, möglichst jung beginnen mit Aktiensparen und dann kann nicht viel schief gehen.
Kommt dazu, wenn dann würde ich mich primär an wirklich erfolgreiche Investoren orientieren, also z.B. an Warren Buffet. Viele Crash-Propheten sind erfolglos oder zumindest deutlich erfolgsärmer als Leute die langfristig buy & hold betreiben. Mag sein dass z.B. ein Florian Homm mal sehr reich war, aber er hat alles verloren. Dirk Müller sein Fonds ist deutlich unter dem Index, Jim Rogers macht eine Fehlprognose nach der andern, Marc Faber ist ein cooler Typ aber auch er macht mehr Fehlprognosen als Treffer. Ich schaue oder höre mir solche Leute höchstens zur Unterhaltung an, nie würde ich mich an ihnen orientieren.
Ich schaue nur bei käufen ins Depot und auch da nicht immer. Sind vlt 5x im Jahr. Da ich fast nur defensive Werte habe brauche ich mir nicht so den Kopf machen.
-M
Es ist aber auch ziemlich schwer mit dem Drawdown nach einem Kauf. Ich habe dieses Jahr für mich heraus gefunden, wie ich mich kn einem möglichen Crash verhalten muss. Das habe ich anhand von CVS gemerkt, dort wollte ich zu Jahresanfang eine, für mich größere Position aufbauen, nach den ersten Käufen (immer gestaffelt, nicht auf ein mal) kam die Nachricht das Amazon in den Sektor einsteigt. Und plötzlich brach der Kurs ein. Ich wollte dann erst nicht mehr nach kaufen, weil es halt zu weit runter ging. Später kam dann noch die Nachricht, dass Berkshire und JP Morgan daran arbeiten die Kosten von Medikamenten zu senken, und wieder ging der Kurs herunter. Allerdings hat das Geschäftsmodell trotzdem noch gepasst. Also habe ich dann doch nach gekauft. Heute liege ich wieder knapp im Plus und bin einer Seite froh, dass ich nach gekauft habe, anderer Seits ärgert es mich dass ich nicht schon früher nach gekauft habe.
Finaler Gedanke: Wenn das Geschäftsmodell noch passt kann man ruhig weiter kaufen bzw. die Aktie weiter halten.
Eine Strategie ist, die Aktie, die unter den Guten gerade gefallen ist nachzukaufen, um sie so verbilligen. Hat man schon mehrere von denen im Depot, dann findet sich immer ein Nachkaufkandidat. Je länger man die Aktien hat, desto sicherer wird man mit ihnen, man kennt seine Pappenheimer, mir geht es jedenfalls so. Neukauf ist immer aufregend, wer weiß, was man sich da ins Haus geholt hat.
Bei BYD braucht man sicher einen längeren Atem, ich habe sie im Depot und einmal zum Verbilligen nachgekauft.
Das Gefühl gerade in em Moment zur Unzeitmgekauft zu haben, wenn es danach gerade fällt, lässt einen zweifeln, was man da treibt. Die Erfahrung zeigt, dass man bei den genannten Aktien die Ruhe bewahren kann. Hat man noch etwas Cash, dann kann man später noch mal billiger nachkaufen. Nach ein paar Jahren kann man sich dafür auf die Schulter klopfen. Angst und Gier , das sind ganz böse Buben, am besten fristlos aus dem Kopf werfen.
Ich muss aktuell für meine Kinder einen neuen Brief an Consors schicken. Ansonsten darf ich keinen Emergin Market ETF besparen. Nervt ein bisschen und hält mich von zu schnellen Broker Wechseln ab.
Habt Ihr einen Tipp für einen schönen China ETF? Am liebsten ausschüttend und nicht zu klein vom Volumen.
Ich habe diesen entdeckt:
Lyxor Hong Kong (HSI) UCITS ETF – Dist
ISIN FR0010361675
Die Dividende gefällt mir. Der hat vielleicht auch Potential gegenüber AllWorld. Ist nicht am günstigsten. TrackingDifferences liefert leider oft keine Ergebnisse bei meinen Fünden.
Eine schöne Russland Alternative würde ich mir auch einmal ansehen. Am besten als kostenlosen Sparplan. Bei meinem würde es gehen.
@Finnick
Crash? Wenn Trump gehen würde oder (mit Impeachment) gehen müsste?
Dann würde ich alles auf steigende Kurse setzen…denn das Erste, was auch die Republikaner ändern würden, wäre eine Beendigung dieses Handelskrieges mit Zöllen. Die sind (für mich) aktuell DAS Hindernis, warum es trotz boomender Wirtschaften in allen Teilen der Welt mit der Börse eher seitwärts geht.
[meine Einschätzung]
Und für langfristige Anleger: Total egal ;-)
@Kiev
Consors hat sehr strenge Einordnungen scheint es. Viele Aktien kann man für die Kinder gar nicht kaufen, dito ETF, da bei sind die für mich viel sicherer, bloß halt volatiler manchmal vielleicht. Ich will die Prämie einkassieren und habe heute den Depotwechsel per Brief eingeworfen. Die Kinder sind schon seit langen Jahren da, wurden nach der DAB Übernahme zwangsvergattert. Mein altes Depot behalte ich und bespare es mit Minisparplan, damit es kostenfrei bleibt. Wenn Consors nicht hält was es verspricht, geht das Ganze wieder zurück. 1% ist kein Pappenstiel, wegen 50€ würde ich das jedoch nicht machen.
Um den Zinseszins gerade bei der Dividendenstrategie voll zu nutzen müsste man eigentlich zu Lynx gehen, um die Steuerstundung auf die Kapitalertragssteuer mitzunehmen.
@ Thorsten
Ich verdiene mein passives Geld ja in der Hauptsache mit Immobilien. 150€ im Monat darf ich steuerfrei dazu verdienen (801 *2). Dazu brauche ich bei 3% Dividende erst einmal 60k. Bin da gerade ziemlich angetan von den passiven Einkünften. Ich würde die eigentlich schon gerne nächstes Jahr haben. Danach kann ich ja wieder thesaurierer bevorzugen.
Die Risikoklasse ist bei Kindern 3. Sie wird mit dem Antrag aber auf 5 oder 6 erhöht. Das sollte reichen.
Bayer bei einem Kurs von 105 gekauft. Dumm gelaufen :D Werde die aber behalten, weil ich denke das wird sich wieder regeln auch wenn es was dauert mit den klagen.
Das gleiche habe ich auch bei meinen ETF’s vor wenn es Mal zum Crash kommt und einfach meinen Sparplan weiter laufen lassen.
Ich hab auch derzeit einen kleinen Sparplan auf einen Gold ETC am laufen was haltet ihr davon ?
@Dominik
Die -7% / -8% -Regel ist im Buch „Die Profi-Investmentstrategie“ von Philip A.Fisher beschrieben. Lesenswert!
@ all, das mit dem Crash ist ja immer wieder eine Diskussion, wissen kann man es nicht. Bestes Beispiel in der Türkei. Wer wusste schon das es so krass abgehen wird? Die Zeichen waren vllt. da, aber was genau passiert kann keiner wissen.
Ich bin zwar ein kleine Pessimist, bei mir ist immer ein Crash voraus :-), aber meine (aktuelle) Anlagestrategie interessiert sich nicht für einen Crash. Ich kaufe eh nur günstige Aktien, die fundamental unterbewertet sind. Zumindest glaub/hoffe ich das :-):-):-) bin ja noch in der Lernphase die nächsten 40 Jahre.
Von dem her etwas streuen, ein Konzept erarbeiten, ggf. mit einem etf absichern. Dann sollte es klappen auf lange Sicht.
@ Viez, ich versuche immer das original zu haben. Will ich Immobilien kaufen ich Immobilien (oder ein Unternehmen in dem Sektor), will ich Gold, dann echtes Gold.
Von sonstigen Finanzprodukten halte ich nichts.
Gute Nacht, Baum
Hallo Tim,
ich hoffe Du liest das.
Wie hast Du Dich eigentlich seinerzeit über Aktien informiert? Was hast Du gelesen?
Ich bin Ende des Jahres in New York, ich glaube ich schreibe Dir die Tage am besten eine kurze Mail
Hier ein interessanter Beitrag – Gerd Kommer meint, dass finanzielle Freiheit für einen „normalen“ Menschen nicht zu erreichen ist. Aber Du hast es doch ja auch irgendwie geschafft…
https://www.youtube.com/watch?v=fgi9gfmn7A8
Viele Grüße aus München
Alex
Ich freu mich auch über den Kursrutsch. Allen voran bei den Minen ETF`s :-)
Umso mehr gedrückt wird, umso aggressiver wird gespart. Die Spar bzw. Investitionsrate wurde für diesen Monat nochmals ordentlich erhöht. Ich freu mich .Yippie
(Zudem am 16.09 Trail-Marathon in HD. Den Vogel mal wieder abschießen :-) )
Die nächsten Tage bringen mal wieder etwas Abkühlung. So ist es dann doch etwas angenehmer und leichter über Weinberge durch Wälder und Täler mit einem lockeren inneren Flow zu laufen.)
Schönes Wochenende
@ Kiev
Ich habe letztlich einen Einmaleinkauf von ETF024 gemacht. Vielleicht ist der ja etwas für dich ? Aber ich denke eher nicht weil der nur 19Mio € groß ist! In welchen Index möchtest du investieren ?
https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?query=etf024&groupField=index&from=search&isin=LU0947415054
Der Beitrag passt gut. Ich habe etwa vor einem Jahr Continental für 218€ gekauft. Die Aktie war auch sehr volatil in der Zeit und jetzt rutscht sie ab. Naja – aber für mich ist das eine regionale Aktie die ich wohl auch lange halten werde. Hab schon fast überlegt die nachzukaufen, das lasse ich aber wohl erstmal sein weil ich in Automobilwerte schon recht viel investiert bin
@Hendrik
Na ja Herr Kommer hat in dem Zusammenhang auch das Wort „kindisch“ benutzt, vielleicht fehlt ihm nur etwas der Unternehmergeist. Weiter als 1 Meter vor die Schuhe sehe ich ihn nicht blicken.
@der Baum Immobilien müssen im Gegensatz zu Gold Erträge erwirtschaften und müssen gepflegt werden, sonst sinkt der Wert (in der Regel). Das kostet auch Zeit. Um zu diversifizieren bräuchte man auch mehrere davon. Daher sind Beteiligungen oder Immobilien darauf als Derivat nicht verkehrt.
@Kiev aha, muss ich also mal einen Brief schreiben. Bis dahin müssten die Kinder in „sichere“ Sparprodukte mit Negativrendite. Dass das noch gesetzlich erlaubt ist wundert mich, denn die Rendite ist nach Kaufkraft oft negativ. Das ist wohl nicht mündelsicher. Eigentlich Betrug am Kind bzw. Kunden durch die EZB Nullzinspolitik
Guten Morgen,
@ Muc, den Beitrag hab ich auch gesehen.
Mit fällt immer wieder auf, ich mag Herrn Kommer scheinbar nicht sonderlich. Auch seine Argumente wirken etwas deplatziert. Und rein mathematisch ist es halt möglich es zu schaffen bzw. dem nahe zu kommen. Natürlich nicht ohne etwas zu tun, aber das hat glaube ich auch niemand seriöses behauptet.
Grüße Baum
@ Hendrik
Ich bevorzuge ja einfache Investments. Mit der ganzen Fülle von Indizes und dann noch Smart Beta bin ich überfordert. Ich suche eigentlich einen Index der chinesische Unternehmen wie Tencent, Alibaba, Xiaomi, BYD… beinhaltet. Der HSI bildet ein paar davon ab.
Vielleicht muss ich doch bei den großen Indices World und Emerging bleiben und die dann einfach gezielt kaufen.
@ Thorsten
Ich habe den Antrag gerade ausgefüllt. Sie meinen es nur gut ;-) Hauptsache die Kinder verlieren nicht mehr als das Geld an sich.
Ich habe ein mulmiges Gefühl, wenn ich an einen „Crash“ denke. Nicht wegen meines Depots, sondern wegen meines Jobs oder den Umständen einer Krise (z.B. Ressourcenknappheit, Naturkatastrophen, Krieg). Kurzzeitige Kurseinbrüche einzelner Branchen und Regionen würde ich hingegen vermutlich nicht mal mitbekommen. Ich bin froh, dass meine ETFs per Sparplan laufen. Bei meinen Einzelaktien habe ich bisher nichts nachgekauft, weil sich das bei +20 oder +100% teuer anfühlt.
@Ex-Studentin
„mulmiges Gefühl…wegen meines Jobs“
Wie wäre es, wenn Du die Ansicht umdrehst?
Wenn Du Dir vorstellst, dass Du irgendwann keine solche Angst mehr haben musst, weil Du finanziell frei/ gut abgesichert bist und Dich auch eine Krise im Job (Kündigung) nicht mehr beunruhigen muss. Vielleicht reist Du dann für die Dauer der Kriese einfach ein bischen durch die Welt – und nachdem die Krise nach 2-3 Jahren vorbei ist, suchst Du Dir einen neuen Job.
Für mich eine angenehme Vorstellung…Das könnte vielleicht für einige ein super Antrieb sein, entsprechend Geld zur Seite zu legen und zu investieren!?
@ Alex
„Normal“, also einer Norm entsprechend, würde ich bei Tim nicht verwenden, eher außergewöhnlich. Einen festen Job aufgeben und mit einer Isomatte im Gepäck nach NYC zu gehen, in WG’s Einen Schlafplatz haben nach der Studentenzeit wohlgemerkt und während dessen ein Depot aufbauen, das ist alles andere als normal. Insofern gebe ich Kommer Recht.
Ich selber habe sicherlich auch FF erreicht, allerdings mit Eintritt ins Rentenalter und mit völlig anderen, eben normalen Lebenslauf: Studium, Familie gegründet, Haus gebaut, immer am Anschlag gearbeitet, Nebeneinkünfte generiert, zwei studierende Kinder unter stützt, Karriere gemacht und Depot aufgebaut. Immer hohe Sparrate gefahren, aber auch Urlaube gemacht, immer Auto gehabt, nie beengt gewohnt.
Da bleibt am Ende, so mit 60, auch ordentlich was ûbrig für die Erben. Noch schöner für mich sind etwa 2000 € durchschnittliche monatliche Dividende nach Steuer. Das stockt die Rente, die auch schon reichen würde, deutlich auf.
Ich habe aber, von bestimmten Zeiten abgesehen (etwa Studium der Kinder) auch immer 50% der Einkùnfte gespart, was bei einem guten Gehalt in einer eher ländlichen Gegend gut machbar war, ohne schmerzhafte Einschränkungen .
Was mein Depot anbelangt, so bin ich nach vielen Irrungen und Wirrungen genau auf Tims Strategie gekommen, lange bevor ich dieses Blog entdeckt habe, ja ich habe zum großen Teil die gleichen Aktien. Nur die Netflix ist an mir vorüber gegangen, weil ich mich kaum für TV interessiere, dafür war ich relativ früh mit einer Position Amazon dabei, die ich immer noch habe (mit einer Verzehnfachung).
Was sicher nicht gelingen wird, ist auf die ewigen Crashpropheten zu hören, was hier immer wieder anklingt oder durch ständigen Broker Wechsel ein paar Euros einzusparen. Ein Depot baut man ùber Jahrzehnte mit Konsequenz und unter Ausblendung des Hintergrundrauschens auf.
Ich kann die Sorgen von Ex-Studentin verstehen. Ich möchte aber beruhigen. Ich habe es bei meinem Vater und bei mir gesehen und bestimmt steht es auch im Netz, dass es Konjunkturzyklen gibt. Durch die Globalisierung, den Euro und wer weiß durch was oder wen sind die heute womöglich etwas überlagert. Jedenfalls war es bisher so, dass nach x Jahren Hausse eine x Jahre Baisse in der Wirtschaft war.
Ich habe das an Einstellungsstopps, Auftragsmangel gesehen. Irgendwann wurde dann plötzlich massiv eingestellt, oft viel zu spät , die Konjunktur lief schon längst wieder, aber die Unternehmen waren lange kleinlaut und vorsichtig, weil sie der Sache nicht trauten bis sie dann doch merkten, dass sie ihre Aufträge mit dem Personal nicht mehr abwickeln konnten.
Für Selbstständige im Bereich IT gilt es optimal ein Polster für 9 bis 12 Monate aufzubauen, das ist so ziemlich die Maximalzeit, die in der Vergangenheit bei Kollegen als auftragslose Zeit auftrat. Meist bleibt es bei wenigen Wochen bis Monaten oder man hat gar keine Pause.
Krieg und anderes klammere ich bewusst aus, die Ängste würden einen lähmen.
Etwas „Verschwörungstheorie“: ich glaube der Crash wird ca ein halbes bis dreiviertel Jahr bevor wieder Präsidentschaftswahlen in den USA sind kommen. Die „Eliten“ im Hintergrund und die Linken werden in irgendeiner Form etwas anzetteln, das einen Crash auslösen wird, ihn dann bei den ganzen Wahlkampfvorbereitungen und -kampagnen dem Trump in die Schuhe schieben, weil sie lieber wieder jemanden aus den altbekannten Clans (Clintons, Bushs u.s.w.) und deren Gefolge haben wollen… Trump wurde hauptsächlich vom „kleinen Mann“ gewählt. Das ist den Eliten ein Dorn im Auge…
Ich versuche mir überhaupt keine Sorgen zu machen. Es ist eine Verschwendung von Zeit.
@ Felix
Es gibt in der Tat eine riesige Spanne zwischen Menschen mit gleichen Einkommen bei 0% Sparrate zu 85% Sparrate, oder was maximal möglich mit den Gehältern ist. Hier ist aber auch vieles möglich ohne stark aus der Norm zu fallen, die einen ohnehin nicht all zusehr interessieren sollte. Wenn für mich die Vermögendsten 10% der Deutschen reich sind, so wird vermutlich niemand in dieser Menge die Norm sehr gut abdecken. Sonst würde er ja nicht zu dem kleineren Kreis der 10% gehören. Zumindest die Norm die mit Finanzen verbunden ist.
Aktuell erhalte ich 1600€ im Monat an passiven Einnahmen (ohne Kindergeld) und wohne bis auf Nebenkosten mietfrei. Ich habe Familie (2 Kinder) und habe noch sehr lange bis zur offiziellen Rente. Unseren Wohnraum werden wir leicht ausdehnen. Damit steigen natürlich die Kosten. Es ist bei allem eine Abwägung wie viel es einem wert ist. Assets haben für mich einen sehr hohen Wert, da sie im Beispiel von Dividenden eine stetige Einnahme liefern. Wenn ich im gleichen Maße die Arbeitszeit reduziere habe ich durch die unterschiedliche Besteuerung auch noch mehr netto.
Ich finde nicht, dass ich von außen betrachtet stark von der Norm abweiche. Ernährung, Sport, Art der Urlaube, Konsumverhalten, kein Fernsehen, sehr aufgeräumtes zu Hause usw. geben den Kennern aber schon etwas mehr preis ;-)
Den Depotwechsel habe ich hier vor kurzem in die Runde geworfen, da mir 1% sehr viel erschien. Falls Du als Beispiel 400k Aktien in einem Depot hast würde es 4000€ ausmachen. Das ist für mich auf den Aufwand bezogen kein Kleingeld.
@Thorsten
„Na ja Herr Kommer hat in dem Zusammenhang auch das Wort „kindisch“ benutzt, vielleicht fehlt ihm nur etwas der Unternehmergeist. Weiter als 1 Meter vor die Schuhe sehe ich ihn nicht blicken.“
Ein einzelnes Wort aus dem Kontext zu reißen um jemand anderen etwas zu unterstellen, ist genau dass was man dem anderen vorwirft. Unreflektiert.
Ich finde sowohl Kommer wie Oliver recht sachlich und nüchtern und beide haben eine angenehme Art. So rein richtiges Streitgespräch kommt da nicht raus, wenn man sich gegenseitig legitimiert.
Ob Oli seine 300 oder 400 k mit 40 hat um dann „finanziell frei“ zu sein, hängt auch von den nächsten 10 Jahren Börse ab.
Dafür gibt es keine Garantie, da es auch schon längere Seitwärtsphasen & Crashphasen gab und geben wird.
Sicherlich ist es ein nettes Polster, egal ob 100, 200, 300, 400, 500 k oder mehr dann auf dem Bildschirm flackern…
Aber es ist auch rein von der finanziellen Summe (monatlicher Betrag) der verschiedenen Entnahmestrategien kein großer Unterschied zu einem Arbeitslosen. Klar, man hat evtl. weniger Restriktionen bzw. ganz andere Restriktionen…
Wenn man mit Oli`s studentischem Lebensstil 20, 30, 40 Jahre zufrieden und glücklich ist, ist dass vollkommen „legitim“.
Ansonsten ist finanzielle Freiheit zu rosarot und gehypt dargestellt. Selbst für „Karriere-Felix“ (sorry für den Nick;-)) bzw. für viele Gutverdiener ist 50, 55, 60 einfach als Ausklinkung aus dem Erwerbsleben seriöser bzw. wahrscheinlicher.
@thorstenhartmann: Die Idee gefällt mir, inspirierend. Einfach aussitzen und es sich solange gut gehen lassen, dafür alleine lohnt sich ein finanz. Polster.
2x hatte ich das schon, Wirtschaftskrise, Job weg, Kreditraten für die Wohnung, Stress pur. Noch ein paar Jahre, dann ist das Polster aufgebaut, die Kredite sind nächstes Jahr getilgt. In meinem Alter braucht man den Stress nicht mehr. ;-)
@Micha: Auf sowas kommt man nur mit Aluhut auf dem Kopf :-) Aber wenns so kommt, werden ‚die Eliten‘ hinterher ganz schnell wieder für Aufschwung sorgen.
Ein Crash im Finanzmarkt bietet ja auch Chancen. Erst wenn er auf den Realmarkt durchschlägt, wird es unbequem. Je nach Jobsituation.
„Dann würde ich alles auf steigende Kurse setzen…denn das Erste, was auch die Republikaner ändern würden, wäre eine Beendigung dieses Handelskrieges mit Zöllen. Die sind (für mich) aktuell DAS Hindernis, warum es trotz boomender Wirtschaften in allen Teilen der Welt mit der Börse eher seitwärts geht“
Wer zahlt eigentlich diese Zölle? Ich kenne bisher niemanden zumindest in Europa.
Was gefährlicher wäre, dass man die Steuersenkungen rückgängig machen würde, das könnte dann ein Minicrash auslösen.
Ich denke aber immer noch dass Trump bleibt zumindest diese Amtszeit.
Jetzt mal alle wieder hinsetzen und einen Kaffee trinken. Also ich persönlich schaffe es nicht mir keine Sorgen zu machen, das würde ich fast als sträflich ansehen. Ehrgeiz, Planung, Erfolg, Durchdenken von Möglichkeiten zeigt eben auch negative Perspektiven auf. Einen Teil kann man beeinflussen, einen anderen nicht.
Wer sich nicht kümmert und nix spart und in den Tag reinkonsumiert, der macht sich halt aucht weniger Sorgen bis es dann evtl. passiert, das Ereignis dass es zwingt die finanziellen Hosen runterzulaasen. Manche wissen gar nicht wie viele Schulden sie bis dahin haben. Es ist also gut sich ab und zu zu „sorgen“, weil es Teil der Planung, dem Durchspielen von Möglichkeiten ist.
„Jeder Euro in Aktien (und oder ggfls. anderen Sachwertassets) verringert das persönliches Risiko einer finanziellen Insolvenz, eines Jobverlusts, einer Krankheit und somit der Sorgen insgesamt.“
Wenn es nicht gelingt genügend Kapital aufzubauen, dann reicht es vielleicht wenigstens für ein paar Monate oder ein paar Jahre, dann ist worst case auch noch der Staat da und irgenwann gibts ja auch bei den Meisten noch eine staatliche/private/Betriebs-Rente.
Die Perspektiven sind und bleiben gut, das mediale Geratter, das darf man nicht zu nah an sich ran lassen.
Hallo,
wie hoch sind eigentlich eure Aktienquoten? Fahrt ihr alle auf 100 Prozent?
Ich liege aktuell bei etwa 45% und sitze auf etwa 20% Cash.
Wie haltet ihr es mit der Aktienquote und eurer Assetallocation?
VG
Hier ein interessanter Beitrag – Gerd Kommer meint, dass finanzielle Freiheit für einen „normalen“ Menschen nicht zu erreichen ist. Aber Du hast es doch ja auch irgendwie geschafft…
wenn man unter einem „normalen“ Menschen einen angestellten Mitarbeiter mit Durchschnittseinkommen (wo liegt derzeit ein Rentenpunkt – bei 37.000?) vorstellt der in der Regel auch nicht willens ist sich selbstständig zu machen oder einen Nebenjob anzutreten, dann ist Herrn Kommer auch absolut zuzustimmen.
Denn es bleibt bei aller relativer Sparquote immer ein absoluter Betrag den dich nunmal eine Miete/Wohnung/Haus + Strom + Gas + Wasser + Versicherungen und Beiträge im Monat kostet. Wer dann mit größter Mühe aber voller Überzeugung 200-300€ im Monat anlegt, der wird nicht finanziell frei. Hierzu sind wahrscheinlich Depotgrößen von 400-700.000€ Minimum notwendig, je nach ohnehin reduziertem Lebensstil. Aber es muss ja nicht die FF sein, mit derlei Summen sind frühe Verabschiedung aus dem Beruf, etliche Jahre vor den anderen Arbeitskollegen, ja immer noch durchaus denkbar.
Wenn ich sehe wie jedesmal herumgezankt wird wenn es um 1-2 Jahre früher oder später in Rente verabschieden geht, dann legt das die Vermutung nahe, dass bei den meisten keinerlei Cash-Reserven oder Werte vorhanden sind.
Ich war ja dieses Jahr mal auf der Invest in Stuttgart und hab sie erlebt die Crashpropheten, Anlagegurus, Finanzblogger und Finanzverlage. Also die ganze Palette an Finanzporno. Da gehts auch nur darum, sich, seine Dienstleitung und Bücher zu verkaufen. Das ganze Theater hatte ich zum Glück bald durchschaut. Am authentischsten waren noch die Blogger in der Bloggerlounge. Ja, Kolja gibts wirklich :-)
Mein Fazit ist dazu: Ja, kann man einmal gesehen haben. Aber die Lehre ist, alles nur Geschrei. Ich halte mich an Gert Kommer, das erscheint mir fundiert. Einen Crash kann niemand vorhersehen. Es gibt nur Zufallstreffer. Und die gibt es immer, weil immer für jeden beliebigen Zeitpunkt irgendwer einen Crash vorhersagt.
@ Thorsten: Ein gesunder Mittelweg ist da am besten, zwischen den Zauderern und den hassardeuren.
für ängstliche Veranlagte (sorry EX-Studentin ;-) hilft vielleicht sich das mal bildlich durchzurechnen und sogar auf Blatt Papier zu bringen. Wenn ich 100.000 aus meinem Depot/Sparbauch nehme, kann ich sogar ohne Rendite 40 Monate 2.500 EUR zusätzlich ausgeben, soetwas beruhigt ungemein, zudem gibt es ja selbst in krisensituationen noch so themen wie Abfindungen und ALG 1, wenn man dann selbst in 3 1/3 Jahren nichts gefunden hat, ja dann kann ich mir erst sorgen machen, vorher lohnt sich das nicht.
@ Jan-Christian: Ich mache es wie Munger -> die ersten 150.000 Dollar sind ne „bitch“ (aussage munger in den 80/90er also liegt das heute inflationsbereinigt wohl eher bei über 200.000) danach macht sich erst der Zinseszinseffekt deutlich bemerkbar, also sollte man sich darauf konzentrieren so schnell wie möglich 6-stellig zu werden. Bei mir sind es deutlich über 95 % Aktienquote. Habe nur einen kleineren 4 stelligen Liquipuffer
Mal was anderes , gerade dieser Hpye mit dem Zahlen per Handy google pay , apple pay? Kann mir jemand irgendeinen Vorteil sagen ?
Welchen Anreiz sollte ich haben eine leichtere Kreditkarte gegen ein schwereres Handy beim Zahlen auszutauschen ? Die Kreditkarte funktioniert ebenfalls berührungsrei, habe ich im Portemonnaie, das Handy ist viel größer und schwerer als die Kreditkarte, wer weiß wo es gerade is, hoffentlich diebstahlsicher und geschützt vor Kratzern. Wo immer ich es herkrame, es muss nach dem Bezahlen ja auch wieder dahin.
Die Kredikarte bleibt für mich die eleganteste Lösung und man braucht auch keinen geladenen Akku, der ist schon mal leer bei der Tagestour in einer fremden Stadt.
Und an der Kasse mit dem Handy rumnesteln, wo es mir dann vielleicht auf die Kante fällt, weil mir gerade die Einkaufstasche umfällt und ich sie greifen muss ? Da brauche ich alle Hände zum Einräumen der Wre in die Taschen (die Kreditkarte kann ich dabei noch problemlos halten) und das Handy kommt mir nicht in die Hand. Nä, das wäre mir an der Kasse zu stressig.
Bargeld dauert auch, ich zahle momentan am liebsten mit AE, berührungsfrei. Das Handy bleibt geschützt woanders, keine Energie fürs Bezahlen verschwenden.
@Jan-Christian, ich habe immer 100% Aktienquote, baue mir aber das erste mal seit xx Jahren eine Rücklage – bei moneyou. Mit den dortige möglichen Unterkonten habe ich für mich zweckgebundene Sparziele definiert, die ich monatlich per Dauerausftrag füttere. Falls es jetzt zu irgendwelchen Crash und Reboundsitautionnen kommen sollte würde ich diese Reserve sogar ohne zu zucken von heute auf morgen auflösen – weil ich sie über kurz oder lang aus den Dividendenzahlungen wieder auffüllen kann. Für kurze Zeit wäre dann zwar ein höheres Risiko gegeben, aber ich könnte ja jederzeit Aktien verkaufen. Selbst in einem Crash sollte es etwas im Depot geben was noch im Plus oder nicht so tief gefallen ist. Das würde mir dann als Reserve reichen.
http://abload.de/img/20180824_1325578of0i.jpg
Besser selber backen als kaufen. Die Torte hat unter 8€ an Zutaten gekostet, das Teuerste waren die Beeren, im Laden wäre sie unbezahlbar.
@Thorsten
Das Handy hat man ja eh dabei, aber es ist komplizierter, da man zumindest aktuell die Karten auch immer dabei hat. Ich brauche meistens Maestro kontaktlos, in der Schweiz brauchen die meisten mit Handy Twint, hat den Vorteil dass es nicht über eine Kreditkarte laufen muss.
Ich glaube aber die Zukunft liegt ganz woanders, im kontaktlosen bezahlen, d.h. man geht dann in den Supermarkt, packt sich alles in die Tasche und läuft einfach raus und es wird abgebucht. Ob dies dann über NFC oder eine andere TEchnologie läuft, werden wir sehen. Die Selfscanning-Kassen werden dann wohl abgelöst.
Und bezüglich ANGST, die ist nie gut, Vorsicht und Vorbereitung sind besser. Ich bin eh sehr breit aufgestellt über ETF, das hab ich aber nicht nur aus diesem Grund gemacht sondern auch weil mir die Rückforderung der Quellensteuer zu mühsam ist, wenn man ein international aufgestelltes Portfolio haben will. Es ist ein Formularkrieg sondergleichen, zumindest aus der Schweiz heraus ich weiss nicht wie es in Deutschland ist, und es dauert teilweise Jahre bis man das Geld dann erhält. Daher machen glaub über 80% keine Rückerstattungsanträge. Daher bevorzuge ich dividendenarme Einzeltitel oder Aktien aus der Schweiz und der Rest über ETF’s.
Wer natürlich ein sehr grosses Depot hat, für den lohnt sich unter Umständen der ganze Formularkrieg, aber für mich ist das zu aufwendig, und trotzdem finde ich es schade, das Geld den Staaten zu schenken.
@ Thorsten
Ich verbinde mit sich Sorgen machen einen Zustand der Schockstarre in dem man sich leid tut und sich vom Glück verlassen fühlt und sowieso ungerecht behandelt fühlt.
Aus Wikipedia:
„Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Sorge in erster Linie eine mehr oder weniger konkrete, mitunter länger anhaltende Befürchtung oder seelische Bedrückung. Das Wort wird in dieser Bedeutung oft im Plural verwendet, zum Beispiel: „Ich mache mir Sorgen …“ Anhaltende schwere Sorgen lassen sich auch als Kummer bezeichnen.“
Wenn Du Dir über etwas (konkretes) Gedanken machst, wie die Abhängigkeit vom Job und dabei ein mulmiges Gefühl bekommst hilft es das Blatt Papier wie von Daniel beschrieben rauszukramen. Nun kann man Alles nüchtern sammeln und aufschreiben und überlegen, wie schlimm ein Eintreffen des Ereignisses wirklich ist und was dagegen unternommen werden kann. Dann unternimmt man den Schritt und ist die Sorge los. Die obige Definition ist ja ok. Die Sorge sollte konkretisiert werden und nicht zu einer anhaltenden Befürchtung werden. Da plane ich lieber und kümmere mich um andere Dinge.
Wenn ich mir Sorgen mache was alles passieren kann wenn ich in ein Flugzeug steige oder KFZ fahre, dann werde ich doch nicht mehr fertig mich zu sorgen. Mein Engagement an der Börse bietet Chancen und Risiken. Natürlich gehe ich die Risiken durch und suche nach einer Lösung für mich frei von Sorge investieren zu können.
Bis zu einem Grad sich Gedanken zu machen (oder zu Sorgen) ist ja wichtig (Planung). Aber spätestens bei nicht beeinflussbaren Faktoren muss man auch loslassen können. Das heißt nicht, dass man sich nicht absichern sollte.
Mir gefällt das Wort sich sorgen machen schon nicht so gut. Das hört sich so passiv an. Ich mache aktiv Gedanken wie ich mit problematischen Situationen umgehen möchte. Es gibt immer viele Optionen. Man wird zu nichts gezwungen. Man kann auch nicht jedem Konflikt aus dem Weg gehen, auch wenn ich es versuche. Manchmal muss man auch elegant Grenzen aufzeigen und dabei sein Gesicht sowie das Gesicht der anderen Person bewahren.
Die genannten Firmen: „Amazon, Facebook, Visa, Mastercard, JPMorgan Chase, Rational AG, J&J, Exxon, Chevron, BP“ stehen derzeit mehrheitlich gut da und wird es vermutlich noch sehr lange geben. Rational AG kenne ich nicht und die Ölindustrie kann es schnell ordentlich durchschütteln wie es bei BP schon der Fall war.
Bei Facebook bin ich mir nicht sicher wie groß der Burggraben wirklich ist. Facebook selbst stagniert und wirkt innovationslos, allerdings haben sie ja noch WhatsApp und Instagram.
Ich finde das Interview mit Frugalist Oliver und Kommer sehr versöhnlich und ich habe den Eindruck beide haben Respekt voreinander. Kein Wunder, ist doch Frugalist Oliver nach allem was ich mitbekomme ein bodenständiger, ehrlicher und intelligenter Typ. Mit Tim wäre das Interview natürlich auch sehr gut geworden, zumal er schon weiter als Oliver ist.
Kommer prangert hauptsächlich die extremen Fälle wie „in 7 Jahren zur Million, jeder kann es schaffen“ an. Hier ist seine Kritik auch sicher angebracht. Da sich Frugalist Oliver und Gerd Kommer in den meisten Punkten ziemlich einig waren, war es vielleicht nicht einmal ein Streitgespräch. Das ist mir jedoch lieber als ein „in 7 Jahren zur ersten Million“ Typ oder jemand, der bei Besuch seiner Freunde darum bittet, die Klospülung nicht zu lange zu drücken.
Mir wären 400k zur FU auch etwas wenig, doch ich finde man darf solche Schlagworte auch nicht zu genau nehmen. Die Hauptkosten sollen gedeckt sein, aber die ein oder andere Nebentätigkeit, wenn sie zudem Spaß macht, ist sicher noch drin (so wie bei Tim). Oliver hat beschrieben, was ich auch in Bezug auf meine Situation denke. In mehr Materialismus kann ich keine Erfüllung finden und ich möchte nicht unnötig Ressourcen verbrauchen. Eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit, egal in welchem Ausmaß, ist dann nur ein Nebenprodukt.
Alles Gute,
Ruben
Hmmm, was ich mich immer frage:
Wenn jemand sich jetzt schon Gedanken oder Sorgen macht, dass ein Crash kommt, und nicht investiert, wie wird sich dann genau dieser Mensch im Crash verhalten?
Zu dieser Zeit sind alle Zeitungen, Magazine, ja sogar die BILD und die Tagesschau voll von Untergangsszenarien. Das wird man unweigerlich mitbekommen…
Will sagen: hat der, der jetzt schon die Hose voll hat, was kommen könnte, später die cojones zuzukaufen?
Ich glaube eher nicht…
Auf Gurufocus waren letzthin zwei gute Artikel zur Geduld von Chrlie Munger.
Geduld beim Kaufen, aber auch Geduld beim Verkaufen.
https://www.gurufocus.com/news/726945/the-power-of-patience-
https://www.gurufocus.com/news/727289/the-power-of-patience-pt-2
Gruß Tugumak
@Thorsten & Thorsten
Es ist nun keine direkte Angst. Ich mag meinen Job und käme mit einer Kündigung klar. Trotzdem weiß man dann ja nicht, wie sich die Lebensumstände ändern. Ich bin ja noch ganz am Anfang und muss erst mal fleißig sparen, bevor ich groß ans Entnehmen denke. Ein paar Jahre Auszeit wären kein Problem.
@Daniel
Die Kündigung macht mir nicht mal so Sorgen, eher was eine größere Krise auslösen könnte.
Bin auch ein Freund von „Buy and Hold“ aber „Hold“ mit Einschränkung. Das heisst, wenn eine Aktie zum oberen Rand der Bewertung gelaufen, ist verkaufe ich auch . Alle Aktien die gut gelaufen sind, gehen dann 20 – 30 Prozent wieder zurück. Kaufe sie dann wieder auf, wenn die Kriterien weiterhin gut sind . Konnte so manche assets mit mehr Anteilen wieder aufnehmen .
Ich brauche auch noch ne gewisse Zeit für meine FF, aber der Nickname „Wohnung mit Domblick“ ist echt der Hammer!
@Ex-Studentin das hört sich gut an, die meisten Arbeitnehmer in Deutschland könnten sich eine längere Auszeit nicht leisten, weil die Rücklagen zu klein sind.
Leute wie ich brauchen immer etwas Geldreserve in der Hinterhand. Das verschafft in meinem Fall deutlich mehr Ruhe und Gelassenheit, vermutlich auch bei Börsenturbulenzen. Und gute Positionen können dann günstig nachgekauft werden. Ansonsten habe ich mir angewöhnt, seltener ins Depot zu schauen. Gerade mit ETFs hat man es da mitunter etwas leichter als mit einem reinen Aktiendepot.
Trotzdem gibt es neben Aktien auch andere interessante Anlageklassen wie Immobilien. Wer sich damit auskennt, kann durchaus gute Renditen erzielen.Nur auf Aktien zu setzen ist mir aber etwas zu einseitig.
Daher steht das Projekt Eigenheim auf der Tagesordnung. Wenn das Objekt in guter Lage und überschaubar ist, kann das durchaus einen gewissen Wert darstellen. Vielleicht denken da Anleger mit Familie tendenziell etwas anders als z.B. Singles, die sich öfters günstig in einer kleineren Mietwohnung einmieten können und mehr Flexibilität lieben.
Hallo,
Bin auch ein Frugalist. Bin derzeit mit 70 Prozent in Aktien.
Derzeit ca. 280k verteilt auf 2 Depots.
Klassiker wie BASF Berkshire Exxon MCD Sixt kws Saat Dabei. Der Rest in Etfs wie Msci emerging und sp500.
Bin 38 Jahre und spare ca 2,5k pro Monat an.
Lebe nach aussen hin sehr bodenständig, leisten uns aber dennoch das worauf hier Lust haben aber auch in Maßen.
Meine Eltern liessen sich scheiden, Mutter alleinerziehend, weniger als 700 Eur netto +300 eur Unterhalt damals. Sowas prägt dann doch. Trotzdem konnte ich studieren.
Dafür muss ich auf ewig dankbar sein, das es doch gut ausging wie es derzeit ist.