Herr Becker vom Krankenhaus – er war finanziell frei. Er regte sich nie auf. Er war der coolste Kollege

Dein Leben kann entspannt werden, wenn Du die Freiheit erreicht hast.
Ich arbeitete in der Einkaufsabteilung eines deutschen Klinikums als Betriebswirt. Dort erlebte ich einen finanziell Freien. Herr Becker war sein Name. Er hat mich sehr beeindruckt. Es war oft stressig. Bestellungen gingen verloren. Wir suchten nach den Hüftpfannen. Wir bestellten Gummihandschuhe und Verbandmaterial. Es wurde versäumt Rechnungen pünktlich zu bezahlen. Kurz: Es gab jede Menge zu tun.

Die Vize-Chefin der Abteilung schrie die Kollegen jeden Tag an. Sie litt unter einer bipolaren Störung, vermute ich. Jedenfalls war ihr Umgangston unglaublich. Sie brüllte. Sie warf Aktenordner um sich. Sie knallte die Türen. Sie schrie den Gang hinunter. Sie lies Menschen ablaufen. Sie behandelte uns wie Dreck. Kurzum: Es war grauenhaft.

Der reiche Kollege, um die 50 Jahre alt, kam mit dem Rolls Royce ins Büro. Er arbeitete nur an wenigen Tagen, er hatte einen Halbtagsjob. Wenn die Vize-Chefin mal wieder rumrannte und brüllte, duzte er sie und sagte ganz ruhig: „Was regst Du Dich so auf. Komm erst mal zur Ruhe.“ Er grinste. An ihm perlte das Geschrei wie an einer Teflonpfanne ab.

Der Kollege hätte jederzeit aufhören können zu arbeiten. Er hatte die Option. Alle wussten das. Das hat mich beeindruckt: Er war so cool. Nichts regte ihn auf. Er war die Ruhe in Person. Er lachte jeden Tag. Jedes Problem kommentierte er mit einem Witz. Warum konnte er sich das leisten? Herr Becker hatte geerbt.

Für mich war der Job grauenvoll (wegen dem schlimmen Umgangston). Ich war zum Glück nicht lange dort.

Eines vergass ich nie: Die Situation mit dem finanziell freien Kollegen. Das behielt ich immer positiv im Kopf.

Gut, er hatte geerbt. Du kannst die Freiheit auch selbst erreichen. Oder zumindest ein Freiheitspolster anfangen, aufzubauen. Du bist Dein eigener Boss. Du solltest Dein Leben aktiv gestalten, was Deine Finanzen, Gesundheit, Fitness angeht.

Ich kann nur davor warnen, schnell reich werden zu wollen. Geh lieber ganz langsam an die Sache. Mit „Buy and Hold“. Kaufe konservative Aktien oder ETFs.

Vermögen kannst Du nur aufbauen, wenn Du in der Lage bist zu sparen. Es bedeutet, Kosten zu kürzen. Etwa das Auto aufzugeben. Beim Zuhause kannst Du sparen. Ist es zu groß? Ist es zu luxuriös?

Rechne im nächsten Schritt Dein Netto-Vermögen aus. Zähle alle Assets zusammen und subtrahiere alle Schulden. Auf der Haben-Seite steht Dein Zuhause (Eigentum), Auto, Depot, Cashbestand, Sparbuch… ziehe davon Ratenkredite, Hypotheken und andere Kredite ab.

Dann musst Du, wenn Du einen Wohlstand aufbauen willst, Dein Gehirn umprogrammieren. Zu sparen, muss sich gut anfühlen. Du schaust Dir Deine Gewohnheiten und Deinen Lebensstil an. Du versuchst sparsamer zu werden. Das ist das Herzstück der Strategie. Dann musst Du das Dekaden durchziehen. Es kommt auf die Disziplin an. Du musst motiviert sein. Es ist so wie beim Abnehmen. Das geht nicht über Nacht. Du musst Dein Leben umstellen. Du kannst nicht jeden Abend Eiscreme-Berge essen. Es ist nicht das Einfachste im Leben. Aber es fühlt sich großartig an, wenn Du voran kommst. Fortschritte sind ein Gefühl, dass Du die Oberhand über Dein Leben zurück gewonnen hast.

Mir hat das Sparen Spass gemacht. Ich habe auf nichts Wichtiges verzichten müssen. Ohnehin ist aus Studien (PDF) bekannt, dass der Kauf von Gegenständen uns nicht dauerhaft glücklich macht, sondern eher zum Gegenteil führt. Was Menschen zufrieden macht, sind Erlebnisse. Und viele Erlebnisse sind günstig beziehungsweise kosten nichts. Grillfest, Kochen, Baggersee, Radtour mit Freunden, Wandern, Fussballspielen, Schachspiel, Gartenarbeit, Kanufahrt…

Du musst nicht hungern. Du musst nicht Kerzen anmachen, um Strom zu sparen. Hast Du ausreichend Geld im Depot, kündigst Du den Job. Dann bist Du frei. Du kannst umziehen. Du kannst auswandern. Was immer Du machen willst. Du musst Dich halt umfassend informieren. Es geht im Kern darum, Deine Träume in die Tat umzusetzen. Vielleicht ist es Dein Traum, nach Thailand auszuwandern. Dann kümmerst Du Dich um ein Visum: https://www.siam-legal.com/thailand-visa/Thailand-Retirement-Visa.php

Möchtest Du nicht mit der lockeren Einstellung von Herrn Becker zur Arbeit gehen? Wäre das nicht wunderbar? Niemand bringt Dich aus der Ruhe? Niemand kann Dich im Büro dauerhaft ärgern?

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Christian H.
7 Jahre zuvor

Ja genau. Darum geht es mir. Ich möchte gar nicht aufhören zu arbeiten, denn ich habe meine Arbeit auch gerne. Viele sagen, wenn du finanziell frei bist, dann gehst du nicht mehr zur Arbeit. Ich würde das nicht tun.

Reduzieren möchte ich. Mein Ziel ist es, mit 40 einen Tag weniger pro Woche zu arbeiten, mit 50 dann 2 Tage weniger. Bei gleichem Urlaub. Und ähnlicher – eher besserer – Lebensweise.

Das soll mir mein passives Einkommen ermöglichen.

Der zweite Effekt ist die Ruhe. Ich sehe das auch bei meinen ältesten Kollegen. Der eine ist finanziell frei Dank Immobilien. Und jeder in meiner Abteilung weiß das. Der wird auch in Ruhe gelassen. Die wissen: wenn sie ihn über Gebühr belasten, dann kommt der nicht mehr. Aber sie brauchen ihn. Und er arbeitet gerne – Teizeit.

Ein anderer, junger Kollege, hat gerade „gebaut“. Man sieht ihm deutlich seine Angst an, wenn es mal wieder Streit gibt. Nicht nur mir tut er leid.

 

Ralf
7 Jahre zuvor

Ich würde gerne noch mehr sparen. Aber meine Familie teilt leider den Wunsch nach mehr Verzicht nicht uneingeschränkt. Was teilweise auch etwas verständlich ist, da wir bereits recht sparsam leben. Und in der Schule z.B. bekommen die Kids auch ständig was vom Bären erzählt und sehen andere mit Markenklamotten und teuren Schuhen. Aber wie man vernünftig mit Geld umgeht lernen sie leider eher gar nicht. Im Gegenteil: Da versuchen viele Eltern ihre Clownautos und Kohle beim abholen der Kinder zur Schau zu stellen.

Man muss das richtige Maß finden. Ich denke z.B. als Single hat man es hier doch etwas leichter als z.B. eine Familie, da man nur mit sich selbst den Lebensstil vereinbaren muss. Meine Frau kann z.B. mit Sparen und Aktien nicht so viel anfangen. Das macht es nicht immer einfach im Alltag. Gerade wenn ein scheinbar verlockendes Angebot gefunden wird. Vielleicht spielt auch die Mentalität und Erziehung des Einzelnen eine gewissen Rolle.

Da gibt es ein altes Gedicht wo es heißt: „Je mehr er hat, je mehr er will. Nie schweigen seine Klagen still.“ Das ist viel wahres dran. Verzicht ist oft besser. Ich arbeite daran und versuche es auch der Familie näher zu bringen.

 

Jan
7 Jahre zuvor

Hallo Tim,

bestimmt eine tolle Erfahrung. Genau so möchte ich das auch irgendwann. Sicher, erben kann irgendwie jeder. Aber es geht um die Einstellung. Wenn alles so läuft wie ich mir das vorstelle werde ich hoffentlich in 17 bis 20 Jahren genau so weit sein. Und dann geht’s entweder in Teilzeit oder wenn sie meinen auf mich verzichten zu wollen, dann per goldenem Handschlag. Bei der gesamten Betriebszugehörigkeit wäre der Handschlag jedenfalls interessant. Natürlich ist das nicht leicht zu erreichen. Aber alle Dinge die es wert sind, sind nicht leicht zu erreichen. Meine Familie und ich werde bis dahin nicht in Askese leben. Ich werde auch nicht auf dem Boden schlafen. Vielleicht erreiche ich daher auch nie die volle finanzielle Freiheit selbst, wer weiß. Aber ich erreiche es mich nie für etwas hergeben zu müssen das ich nicht selbst möchte nur weil Kredite laufen und mein Lebensstandard mich dazu zwingt im Hamsterrad zu malochen. Und genau das macht Sinn. Und wenn meine Frau ich mal nicht mehr bin wird meine Tochter einen netten Grundstock wiederfinden mit dem sie dann ihr Leben nach ihren Wünschen gestalten kann. Auch eine schöne Vorstellung finde ich.

Schöne Grüße

Jan

Christian H.
7 Jahre zuvor

Tim

Danke für Deine Antwort. Ich nehme Deine Warnung sehr erst. Aber ich lebe wie Du es beschreibst. Und das seit Jahren.

Allerdings in einem Doppelleben. Mit meiner Partnerin, die ich liebe und nicht eintauschen würde, geht das so nicht. Da geht es mir wie Ralf. Sie sieht das nicht ein, sie will „Leben“. Und ich fahre den Kompromiss. Bei mir Zuhause nur mit Matratze, Tisch und Stuhl. Und am Wochenende bei meiner Freundin mit Restaurant etc. – Wir kommen gerade aus der Pizzeria.

Aber ich bin Stur – sagt meine Frau. Ich ziehe meine Sparrate durch!

Ralf

Ich nehme Dir das total ab. Mit Familie wird das nie gehen wie bei einem Single. Das sagt auch die Statistik. Hab neulich gelesen, die wohlhabendsten Menschen sind Junggesellen kurz vor der Rente – im statistischen Mittel.

Dafür hast Du aber Familie!

Viele Grüße und schönen Abend

Christian

Kiev
7 Jahre zuvor

Ich habe auch eine 4 Köpfige Familie. Wir haben trotzdem eine Sparrate von 60%+x. Und das über einen Zeitraum von 10 Monaten, seid dem ich das Thema etwas mehr verfolge. Die 60% sind wohl auf den Netto Lohn bezogen. Bei Brutto wäre es weniger.

Ich würde nie behaupten das man etwas nie erreichen kann. Ein Single muss für Wohnen mehr ausgeben als ein Paar das sich eine Wohnung teilt. Der Preis nimmt mit der Fläche ab und Wohnungen für Wohngemeinschaften werden für gewöhnlich auch teurer vermietet. Dann kann man noch viele Dinge teilen wie ein KFZ, falls man überhaupt eins benötigt. Und der Staat fördert auch Ehen mit dem Ehegattensplitting, so dass das Paar gemeinsam mehr verdient als für sich betrachtet (bei Gehaltsunterschied). Und das auch ohne Kinder. Der Staat fördert Familien meiner Meinung nach sehr gut. Wenn natürlich jedes Familienmitglied das neuste IPhone für über 1000€ dringen braucht und das am besten jedes Jahr wie ein neues KFZ (am besten ein SUV) dann reicht das höchste Einkommen auch nicht mehr aus um wohlhabend zu werden.

Wir leben getarnt sparsam, indem wir sehr hochwertige Dinge haben, die man nicht oder selten ersetzen muss und so langfristig betrachtet wieder sehr günstig sind. Warten von Produkten und Herstellung hilft hierbei auch. Wir machen manche Möbel selbst oder arbeiten Antiquitäten auf die perfekt passen. So bekommt man eine einzigartige Wohnung über einen längeren Zeitraum. So leben wir scheinbar nicht unter unseren Verhältnissen, was auch immer das heißen soll.

Viele Grüße,

Kiev

Steb
7 Jahre zuvor

@ Ralf: ich befinde mich in der gleichen Situation. Mit Familie ist es etwas anderes, als wenn man alleine lebt. Wenn dann nicht grundsätzlich die gleiche Auffassung zum Sparen/Investieren besteht, dann ist es nicht so leicht mit der finanziellen Freiheit. Andererseits ist die finanzielle Freiheit für mich nicht das einzige Ziel. Familie und ein angemessener Konsum sind mir ebenso wichtig, berufliche Ziele habe ich auch.

Da meine Frau keinen großen Wert auf Statussymbole legt hält es sich mit Autos/Klamotten/etc. noch im Rahmen, wenngleich es mir manchmal schwerfällt die Ausgaben zu akzeptieren. Da muss man für alle das richtige Maß finden.

Immerhin lässt sie mir beim Investieren freie Hand, so dass das was übrig bleibt, sinnvoll verwendet wird. Trotz gutem Gehalt ist aber vor Alter 55-60 eine finanzielle Freiheit unrealistisch, wenn nicht ein unverhoffter Geldregen kommt.

[jm]
7 Jahre zuvor

Schöne Geschichte, die auch bei mir ähnlich ist. Allerdings habe ich nicht geerbt, sondern mir Nebenbei meine Selbstständigkeit aufgebaut. Es war ein tolles Gefühl, als ich nebenbei mehr verdiente als durch den Job :) Das ist natürlich nicht zu vergleichen mit der kompletten finanziellen Freiheit wie in der Geschichte, aber es ist ein großartiges Gefühl, diese „Abhängigkeit“ vom Job los zu haben. Am Rest arbeite ich noch (vermutlich viele viele Jahre)

 

Ruben
7 Jahre zuvor

Ich denke fast alle Menschen wollen eine halbwegs sinnvolle Aufgabe im Leben haben. Deswegen arbeiten auch viele noch die es nicht mehr müssten, was nicht zwangsläufig gegen Geld sein muß. Dieses Engagement leistet oftmals sogar den größten Beitrag zur Gesellschaft.

Ich erhoffe mir auch einfach etwas unabhängiger vom Job zu werden und zur Not eine gewisse Zeit ohne Arbeit überstehen zu können. Eine 4 Tage Woche wäre ebenso denkbar und mehr Zeit für Weiterbildung wäre möglich.

Thomas
7 Jahre zuvor

Sparen ist wichtig, übermässiger Konsum ist unnötig. Aber 20 Jahre verzichten, heisst auch 20 Jahre im Sparzwang gefangen zu sein. Das Gegenteil von Freiheit. Die Kunst besteht darin, sein Leben im hier und jetzt zu leben, aber auch an später zu denken.

In the long run we are all dead.

7 Jahre zuvor

Hallo Thomas,

die Theorie, die Tim nach meinem Verständnis vertritt, hat zwei wesentliche Eckpfeiler:

1. Sparen bedeutet ausdrücklich nicht Verzicht im negativen Sinn. Das heißt, jemand der spart, leidet während dieser Zeit nicht, sondern es gefällt ihm.

2. Es geht nicht darum, für  einen bestimmten Zeitraum, wie z.B. 20 Jahre, einen eingeschränkten Lebensstil zum Zweck des Sparens zu führen, um nach diesem Zeitraum dann “besser” oder “luxuriös er” zu leben. Der aktuelle Lebensstil muss für imme r beibehalten werden, denn sonst funktioniert das mit der Berechnung der finanziellen Freiheit nicht.

 

Und ganz klar: Das schaffen nur sehr wenige Menschen und ob das erstrebenswert ist, muss jeder selbst entscheiden.

Oliver
7 Jahre zuvor

Ich bin beim Sparen nie so radikal wie Tim gewesen, ich habe immer auch gerne mal gut gelebt. Am Anfang meines Berufslebens habe ich nicht gespart, habe mit Aktien rumspekuliert und dann auch mit Optionen und Optionsscheinen. Letztendlich hatte ich dadurch nie ein nennenswertes Vermögen in den ersten Jahren. Im Studium hatte ich gegen Ende das Glück, in die IT-Branche zu rutschen und sehr viel Geld zu verdienen. Das Geld habe ich dann hergenommen, um ein Unternehmen zu gründen. Als die wilde Phase vorbei war, habe ich angefangen, Geld beiseite zu legen.

Meine Devise war nie, dass ich maximal spare. Frugal bin ich auch nicht, obwohl ich das sicher sein könnte, wenn es sein muß. War in meiner Kindheit/Jugend so, von daher kenne ich das gut. Aber das ist ein Zustand, den ich möglichst nicht mehr haben möchte. Das heißt, ich habe auf die Einnahmen geschaut und mit den Jahren festgestellt, dass viele Konsumdinge gar nicht so wichtig sind, wie sie anfangs erscheinen. Das heißt, ich lebe gut, verdiene gut und lege Geld zur Seite. Das regelmäßig. Für mich stellt sich nicht die Frage, ob ich etwas spare, sondern wie viel möglich ist. Ich habe seid einigen Jahren für mich ausgeschlossen, dass ich weniger einnehme, als ich ausgebe. Bis jetzt hat es geklappt.

Was hier einige mit Familie schreiben, kann ich gut nachvollziehen. Wenn die Frau nicht mitmachen mag, wird es einfach schwierig. Aber man kann sich immerhin zusammensetzen und einen Kompromiß finden. Beide Seiten Familie/Single haben finanziell Vorteile und Nachteile, die bereits genannt wurden. Der Punkt dabei ist, dass wenn ein Part nicht mitziehen mag, es nahezu hoffnungslos wird ohne Kompromiß. Damit muß man dann leben, wenn man sich nicht trennen mag. Nicht alles läuft perfekt im Leben.

Ich denke, man sollte beim Sparen grundsätzlich erstmal überlegen, was man erreichen möchte und wie weit ich mich einschränke, um meine Ziele zu erreichen. Es gibt das sog. „billig“, wo ich mir gar nichts mehr gönne (der Geiz) und das „sparsam“, wo ich schaue, dass die Dinge, die mir wichtig im Leben sind, möglichst günstig abgedeckt sind. Besser ist es, beim „sparsam“ zu bleiben, da dies langfristig mental besser funktioniert. Jeden Tag nur Spaghetti mit billigem Ketchup oder chinesische Nudelsuppe ist für einen persönlich auf Dauer nicht zielführend. Das kann man für jeden Lebensbereich einsetzen.

Ich schätze, es scheitern recht viele, weil sie sich viel zu viel vornehmen. In x Jahren finanziell frei sein, ich kasteie mich wie ein Ochse und lebe billig, um 60+x% meines Einkommens zu sparen. Wirklich, ist dass das Leben, was Du willst? Klar kann man so etwas über einen gewissen Zeitraum machen, um vielleicht einen guten Start zu bekommen und wenn man alleine ist. Ich würde es aber niemanden dauerhaft empfehlen. Das eigene Leben wird leer, weil man nichts macht, sich nichts leistet (auch keine Erfahrungen) und die Leute einen deswegen nicht mögen/kennen. Und man verkümmert dabei auch persönlich. Was wäre denn, wenn ich von 800 EURO/Monat jahrelang lebe, nichts anderes kenne und irgendwann stelle ich fest, dass ich 3.000 EURO passives Einkommen im Monat habe? Sparen sollte kein Selbstzweck sein und man muß auch nicht sonderlich schnell finanziell frei werden.

Wichtig ist der Automatismus und dass es für einen selbstverständlich ist, monatlich weniger auszugeben als einzunehmen. Die Zeit arbeitet für einen sowieso und ob ich jetzt mit 40 oder mit 55 der beschriebene unabhängige Herr Becker werde, ist doch einerlei. Meines Erachtens fängt die kleine finanzielle Freiheit schon da an, wo ich nicht sofort gezwungen bin bei Jobverlust mir vom Arbeitsamt irgendeinen beschissenen Job aufschwatzen zu lassen oder wenn was kaputt geht, einen Kredit aufnehmen zu müssen. Wenn ich schon z.B. 2 Jahre ohne Einkommen über die Runden komme, dann habe ich sehr viel erreicht. Und dann geht man eben ganz geduldig die Leiter immer weiter rauf, bis man irgendwann 50, 75 und dann die 100% Abdeckung der laufenden Kosten erreicht. Die Sache dauert bei fast jedem sowieso viele Jahre oder auch Jahrzehnte, von daher kann man es ganz unaufgeregt nebenbei durchziehen. Und eines ist sehr gut: Von 25 Jahren an aufwärts bis 45/50 wird man tendentiell mehr verdienen, sprich bei guter Aufmerksamkeit über die Finanzen mehr Möglichkeiten bekommen, mehr zu sparen. Kein übergroßer Druck ist notwendig, auch keine Selbstgeiselung – nur die Regelmäßigkeit des Sparens ist abolut notwendig gepart mit der Zeit.

7 Jahre zuvor

Hall Tim,

Du hast wirklich eine unglaubliche Schlagzahl drauf bezüglich Deiner Artikel.
Respekt und alles Gute für Dich!

7 Jahre zuvor

Hi Tim,

der Herr erinnert mich an meinen eigenen Joballtag. Ich bin glücklicherweise in der gleichen Situation. Nur das ich nicht geerbt, sondern dafür gearbeitet habe. Das Ergebnis ist aber das Gleiche. Ich arbeite auch noch in meinem Job und über die Probleme der Kollegen kann ich teilweise nur schmunzeln und tatsächlich macht mich die Ruhe, die die finanzielle Sicherheit ausstrahlt deutlich souveräner und besser in meinem Job.

Viele Grüße

Lars

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