Wir leben in einer super Zeit, sind aber trotzdem unzufrieden. Warum eigentlich?

Werde ein Nerd. Steige nicht in das dumme Konsum-Hamsterrad. Es macht dich nur arm und unzufrieden.

Den Menschen geht es so gut wie nie zuvor. Mediziner können mehr Krankheiten als jemals zuvor heilen. Wir werden älter. Wir haben den höchsten Lebensstandard in der Geschichte der Menschheit. Wir leben in einer der friedlichsten Zeiten, die es jemals gab.

Aber wir wollen den Fortschritt nicht sehen. Umfragen zeigen, dass wir modernen Menschen unglücklich, wütend, ängstlich und depressiv sind. Die Selbstmordrate unter Teenagern ist besorgniserregend, warnt die WHO.

Sind die sozialen Medien und Smartphones schuld an der Entwicklung?  Warum sind in einer Zeit der unendlichen Möglichkeiten so viele Menschen depressiv? Warum sind so viele Menschen in der sichersten und wohlhabendsten Zeit der Geschichte ängstlich? Warum gehen immer mehr in Therapie und nehmen angstlösende Medikamente, Alkohol oder Drogen ein?

Warum sind so viele Menschen verbittert und wählen extreme Parteien? Warum gibt es immer mehr Wutbürger? Liegt es daran, dass mehr Menschen unfähig sind, ihr Leben und ihre Zukunft zu planen? Ziele zu haben?

Jeder Deutsche kann im Prinzip wie dieser 29-jährige auswandern und um die Welt reisen. Niemand muss in Deutschland bleiben, wenn angeblich alles so schlecht ist. Christoph Heuermann, der die Website Staatenlos betreibt, zahlt in Deutschland keine Steuern. Er verdient 50.000 Euro netto im Monat. Er ist ein kultiger Nerd:

Viele Menschen sind desorientiert. Vielleicht liegt es daran, dass wir der großen Lüge folgen, dass Statussymbole wichtig für unsere Zufriedenheit sind? Eben das große Haus, teure Auto, Edel-Kleidung und luxuriöse Urlaube. Wenn das Geld nicht reicht, begeben sich die Leute in die Opferrolle. Schuld sind andere. Nur nicht sie selbst.

Anstatt zu konsumieren wie ein Irrer, finde ich Kontrastprogramme super. Das erdet mich. Ich denke, ich werde eine längere Wanderung in einem der National Parks in den USA machen. Zunächst stehen einige Städtereisen an. Unter anderem Los Angeles.

Was mich erdet, ist dieser Artikel von Kassian Stroh in der Süddeutschen Zeitung. Ich finde super, was er macht. Er geht in die Bibliothek. Er geht auf den Zeltplatz. Er ist eine Sparnatur. Auf ein Auto verzichtet der Journalist: Stroh reist mit Bus, Bahn und seinen Beinen. Mit dabei sind seine Frau und die Kinder. Zum Beispiel nutzt seine Familie in Südtirol die Mobilcard für 84 Euro für sieben Tage. Aber nicht nur für eine Person, sondern die gesamte Familie.

Stroh mag das Bayernticket für 32 Euro. Die geschichtsträchtige Stadt Coburg empfiehlt er für einen Urlaub. Ebenso den Wildpark Schloss Tambach im bayerischen-thüringischen Grenzgebiet. Er ist ein Anhänger der Wanderwege rund um Salzburg. Besonders das Dorf Werfenweng gefällt ihm in der Gegend.

Er reist von München nach Rom oder Venedig für 200 Euro im eigenen Liegewagen-Abteil mit der gesamten Familie. Autor Stroh sagt, wichtig ist beim Bahnfahren früh zu buchen.

Obwohl wir alle mehr denn je elektronisch miteinander verbunden sind, sind wir gespalten, einsamer und wütender wie in keiner anderen Zeit in der Geschichte – so scheint es zumindest. Die Zahl der Single-Haushalte explodiert. Japan ist hier Vorreiter.

Die Deutschen sind gestresst im Job. Fast 6 Millionen Deutsche hassen ihre Arbeit. Sie haben innerlich gekündigt.

Das Rattenrennen macht vielen keinen Spass. Sie arbeiten für den Konsum. Das Zuhause wird mit Plunder gefüllt. Ich habe kürzlich in New York Mitarbeiter der Firma Urbanclarity kennengelernt. Gründerin Amanda Wiss hilft Menschen, sich von all dem Zeug, das sie räumlich erdrückt, zu befreien. Sie entrümpelt gnadenlos Wohnungen und Häuser. Die Bewohner sind überfordert. Ausmisten ist ihr Job. Sie hat alle Hände voll zu tun. Ein ganzes Team arbeitet für sie. Makler empfehlen ihre Arbeit – mit all dem Zeug kann man heutzutage keine Wohnung oder Haus mehr verkaufen. Es wirkt voll und erdrückend auf potentielle Käufer.

Eine Immobilie macht einen besseren Eindruck mit weniger Zeug. Aber wir Menschen neigen dazu, jeden Schrank, jede Schublade und jedes Eck bis zum Anschlag zu füllen:

Jeder Moment des Leidens ist eine Chance. Wir müssen kämpfen. Uns transformieren. Die Alltagswelt zieht uns mit sich wie ein Sklave. Die Kollegen, Freude, Familie – wir lassen uns mitziehen. Aufpassen! Anstatt anderen emotional zu folgen, sollte wir rational entscheiden: Wir sollten schlechte Gewohnheiten ablegen und sie mit guten Gewohnheiten ersetzen.

Mit unserem modernen Komfort merken wir gar nicht, was wir eigentlich tun. Alles ist zur Routine geworden. Wie ein Roboter leben wir, ohne zu merken, was wir für einen Unsinn tun.

Bewusstsein schärfen. Bewusst zu leben ist das Ziel.

Viele Deutsche sind bis zur Halskrause verschuldet. Das Sparkonto ist leer. Ein Aktiendepot ist bei den meisten Erwachsenen nicht vorhanden. Und miese Finanzen tragen zu ihrer Wut, Angst und Depression bei. Schlechte Finanzen rauben uns Freiheiten.

Ich kann eines zum Glück gut steuern: Das Verlangen nach materiellem Besitz. Das kann ich ignorieren. Ich habe keinerlei Verlangen, meine Nachbarn zu beeindrucken. Mir ist es egal, was die denken. Ich kann meinen Konsum in die Zukunft verschieben.

Fazit: Leb innerhalb deiner finanziellen Verhältnisse. Hab Ziele. Vergiss den sinnlosen Konsumdrang. Werde ein Nerd.

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Paluma
4 Jahre zuvor

Demletzt kam im Radio ein Lied welches übersetzt wurde. Es ging um Glücklich sein. Um Glücklich zu sein, sollten wir uns erst einmal lösen von den ganzen haben und dem streben nach Materiellem. Dem ständigen Druck zum nächsten Termin zu hetzen. Letztens steht es ja im Glücklich sein schon drin.

Wir sollten einfach nur SEIN.

In diesem Sinne einen schönen Abend.

Thorsten
4 Jahre zuvor

der RUB hat gegenüber dem Euro innerhalb eines Jahres 10% zugelegt. Gold übrigens seit Einführung des Euro über 300%.Es scheint alles besser zu sein als Cash in Euro zu halten. Sogar der schuldenschwere Dollar legt gegenüber dem Euro zu ( ich trau dem Braten nicht). Ich bin im Euro unterinvestiert. Gold/Minen Russland England, Asien und Hochprozentiges in USA scheint mir passend. Wachstumsaktien-US-Aktien für mich angesichts der extrem hohen Notierungen zu riskant unter dem Aspekt Werterhalt und benötigter CashFlow. Die Russlandaktien werden sich sicher noch verdoppeln in Euro – wenn die Stabilität in Russia erhalten bleibt. Ein Teil durch Währungsgewinn, ein anderer durch niedrige KGV und zum Teil zweistellige Renditen.

Gorilla
4 Jahre zuvor

@ Kiev

Deine Teslaputsmhatten eine hohe iv welche zusammengebrochen ist. Besser wäre es gewesen Calls zu verkaufen.

 

Kiev
4 Jahre zuvor

@ Gorilla

Weiß ich. Aber ich wollte auf der sicheren Seite stehen. Wenn ich 100 TSLA Aktien gehabt hätte, so hätte ich Donnerstag sicher einen SC mit 950$-1000$ und etwas Laufzeit geschrieben, dass ich zumindest eine Hohe Prämie kassiere.

Mein Ziel war die Puts über den Kurs nach Absturz zu bringen. Darum habe ich ja auch die Gewinne schnell realisiert als sich gezeigt hat, dass um die 20% Korrektur genug waren. Ich habe ja erst Donnerstag begonnen Puts zu kaufen. Die Laufzeit ging auch nur bis nächsten Freitag. Ich musste sie ja günstig kaufen können. Da läuft auch jeder Tag gegen mich. Aber es ging leider sehr schnell. Montag hätte mir mehr gefallen. Und ein Kurs von 2000$ wäre auch von Vorteil. Naja, ich hab’s ausprobiert und mich positioniert. Da fehlte dann die Essenz Glück für die großen Gewinne.

@ Thorsten

Aktuell gibt es schon noch interessante Aktien für mich. Gazprom würde ich auch gerne verdoppeln, wenn ich Geld hätte. Da ich meist mit 2500€ eine Position eröffne dauert es leider ein wenig. Gold habe ich auch noch nicht. Das hebe ich mir auf wenn ich etwas mehr Sicherheit benötige. Das ist aktuell bei mir noch nicht notwendig.

Thorsten
4 Jahre zuvor

Ich benutze Gold als Ersatz für Wachstumsaktien, also handle nur den Preis, Erträge gibt es ja nicht. Euwax 2 ist physisch hinterlegt, aber es steckt ein Schuldschein dahinter. Man könnte es auch als Ersatz für eine inflationsgesicherte Staatsanleihe mit Nullzins sehen. Euro wertet ab, Gold steigt. Panik und Unsicherheiten addieren sich positiv im Kurs drauf. Hier ist der Preistreiber nicht die positive Aussicht auf Wachstum, sondern die negative Korrelation zu Währung, Wirtschaftswachstum, Geopolitik. Insofern könnte man sagen, Gold ist ein Short auf positive Entwicklung und wirkt als Hedge im Depot. Den Sicherheitsaspekt verfolge ich nur bzgl. Hedgen. Sobald Aktien billig werden und ich aus Gold positiv rauskomme , greife ich auch bei Aktien beherzt zu.

Zeitreisender
4 Jahre zuvor

Das Problem ist unser Ego. Je mehr wir im Sein sind, desto weniger hat das Ego zu melden, desto besser fühlen wir uns.

Vor 10 Jahren war mir das auch zu esoterisch…

Nico Meier
4 Jahre zuvor

@Zeitreisender

Das Ego steht einem ab und zu im Weg. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Manchmal muss man sich auch von einer Einzelaktie trennen wenn sich das Unternehmen nicht wie erwartet entwickelt.

Geldentwertung findet statt am Besten sieht man das an den Inmobilien und Baulandpreisen.

Worrier
4 Jahre zuvor

Ich hoffe der 29jährige Held hat sein Studium und die bis zu seinem offiziellen Verlassen von Deutschland genutzten öffentlich Ressourcen bis auf den letzten Cent zurück bezahlt. Falls ja, passt es und keine Sau interessiert sich mehr für ihn. Das Steuersystem mag in DE ziemlich Mist sein, aber die Grundlegende Idee sicherlich nicht. Soll er sich ne Insel kaufen, die Klappe halten und da egozentrisch dahinsiechen statt öffentliches Gut von anderen Ländern zu nutzen für die er nix zahlt.

Und nen Nerd werde ich sicherlich auch nicht. Kann ich sein wenn ich im Sarg liege. Vorher muss ich nicht wie ein vom sparen zerfressener Zombie dahinvegetieren.

js
4 Jahre zuvor

Ich bin froh in DE zu leben. Die Ausgangslage hier ist überdurchschnittlich gut. Nicht alles perfekt, aber besser als in den meisten Ländern.

Warum sind alle unzufrieden? Tja, mach doch mal ne Leserumfrage. ;-) Hier ist auch viel negatives Potential vorhanden.

Jüngstes Beispiel: Sparbuch-Olaf will ne FTS von 0,2%? => Alle drehen durch!

Ich mein, ist ne dumme Idee. Aber deswegen den Puls so hoch? Nene, hoher Puls nur beim Sport! :)

Schönen Tag!

Ruben
4 Jahre zuvor

Ich denke es gibt verschiedene Wahrheiten. Es gibt die Geringverdiener, die keinen Anteil an Immos, Gold, Aktien usw. haben und z.b. immer höhere Mieten zahlen und auch sonst immer mehr knapsen müssen. Es gibt aber auch die, die eigentlich genug verdienen, immer das neueste Smartphone haben, Neuwagen kaufen und jammern wenn es dann für die 3te Fernreise nicht mehr reicht. Ich finde das sehr schade, wenn diese Menschen nicht merken, wie gut es ihnen eigentlich geht.

Karl
4 Jahre zuvor

@Worrier

 

Bester Kommentar seit langem. Danke!

Mr. Pino Cavallo
4 Jahre zuvor

Ich habe mal einen Galileo-Beitrag über Christoph Heuermann gesehen. Natürlich ist es beeindruckend, was er da geschaffen hat, aber so richtig koscher ist das nicht. Immerhin hat er ja ein steurfinanziertes Studium und jahrelang eine steuerfinanzierte Infrastruktur genutzt. Die Tatsache, dass er als deutscher Staatsbürger eine de-facto Sozialversicherung in der Hand hält – denn wenn alle Stricke reissen, kann er jederzeit zurück und sich vom Steuerzahler finanzieren lassen – ermöglicht es ihm ebenfalls diesen Lebensstil unbekümmert zu leben. Er hat natürlich Recht, dass wir zu viel Steuern zahlen und der Staat sich wie ein Raubritter verhält. Aber ganz ohne Steuern geht das auch nicht und er redet sich da m.E. auch alles zurecht. Ein Anteil für die Gemeinschaft muss sein!

@ Worrier

Natürlich hat er für sein Studium und die öffentlich genutzten Ressourcen nix bezahlt. Er hat ja gleich eine Woche nach Abschluss das Land verlassen. Ganz wie ein Schmarotzer halt!

Thomas
4 Jahre zuvor

Deutschland ist leider für hochqualifizierte nicht so attraktiv wie andere Länder.

Deutschland sollte sich für Leistungsträger attraktiver machen. Die Tendenz geht eher in eine andere Richtung.

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/streitthema-migration-die-abwanderung-von-deutschen-wird-vergessen/24240062.html

Wenn der junge Mann seine Konsequenzen daraus zieht muss man das so hinnehmen oder besser, versuchen die Attraktivität zu steigern. Auf Dauer wird ihm die Heimatlosigkeit nicht gefallen und er wird sich niederlassen. Vermutlich in einem Land in dem er weniger Steuern bezahlt als in D.

Nico Meier
4 Jahre zuvor

Ich denke es gibt verschiedene Wahrheiten. Es gibt die Geringverdiener, die keinen Anteil an Immos, Gold, Aktien usw. haben und z.b. immer höhere Mieten zahlen und auch sonst immer mehr knapsen müssen.

Und genau diese Geringverdiener haben heute beduetend mehr Wohlstand als die Geringverdiener vor 200 Jahren die 12 Stunden in der Fabrik an einer Webmaschine gestanden haben!

 

Deutschland ist leider für hochqualifizierte nicht so attraktiv wie andere Länder.

Richtig das ist auch der Grund warum viele hochqualifizierte Deutsche den Weg in die Schweiz finden. Die Schweiz ist ein liberaler Staat der dem Bürger weniger Steuern abnimmt als die meisten anderen Staaten.

 

 

Chris
4 Jahre zuvor

Der Christoph h. Ist in Deutschland gar nicht mehr gemeldet. Dafür in Panama und Einnahmen ausm Ausland sind dort steuerfrei.

Ok, er hat hier ne Ausbildung grnossen. Würde er in die USA oder so gehen, würde Deutschland auch kein Geld sehen.

Und er liegt dem staat nicht auf der Tasche.

 

Tim: ich glaube, viele fühlen sich von der Politik nicht mitgenommen. Ja, nicht mal wertgeschätzt.

Und privat oft das miteinander, Gemeinschaftsgefühl das fehlt

Gurki
4 Jahre zuvor

Was sind das bitte für Klamotten oben im Bild? Wo hast Du die ausgegraben? Sehen ja mega hässlich aus.

Und der 29 Jährige ist ja wohl ein Schmarotzer. Direkt nach seinem steuerfinanzierten Studium auswandern… Klar ist es beeindruckend was er sich da geschaffen hat, aber schön ist was anderes. Ich frag mich ja wer für 97€ ein eBook – was noch nicht mal aus Papier besteht und von einem Lektor gelesen wurde – bezahlt. Aber offensichtlich muss es ja einige davon geben.

@Warrior: Guter Kommentar!

Thorsten
4 Jahre zuvor

So wie ich es verstehe zahlt der Kandidat jede Menge Umsatzsteuer. Ich vermute, er bezahlt mehr Steuern als andere Einkommenssteuer. Deswegen sehe ich das nicht so kritisch.

Als ich Hochverdiener war habe ich Unternehmensbeteiligungen gekauft und damit mein Einkommen gedrückt. Mit Aktien geht das nicht, mit vermieteten Immobilien nur eingeschränkt. Der Staat hat trotzdem viel bekommen. Ich habe so viel Umsatzsteuer gezahlt wird andere heute brutto auf dem Lohnzettel haben , eher mehr.

Thomas
4 Jahre zuvor

@ Und der 29 Jährige ist ja wohl ein Schmarotzer.

Nicht auszuschließen dass seine Eltern ein Einkommen über dem Durchschnitt haben/hatten und im Laufe der Jahre so viel Abgaben bezahlt dass er 2x hätte studieren können. Wir wissen es nicht

Thorsten
4 Jahre zuvor

Ach ja, will jemand wirklich die Regale voll mit Deko , rosa Plüschsessel und den viel zu niedrigen Tisch mit nach innen gebogenen Beinen ? Ich krieg Augenkrebs und friere beim Anschauen des Horrors, da passt nichts zu nichts. Ich würde das alles rauswerfen, den ganzen Plunder. Note 6 , Aufgabe missverstanden.

-M
4 Jahre zuvor

– aktiv/passiv

Die aktiven meinen oft den Markt schlagen zu können und ein Großteil scheitert, allein schon an dem zu aktiven handeln und Gewinner zu schnell zu verkaufen etc. – im Endeffekt die elementaren Dinge nicht zu beachten oder einfach bekannte Firmen zu kaufen ohne mal ein wenig auf den Preis zu schauen.

 

Die passivem Anleger glauben die Marktrendite zu bekommen und fühlen sich super dabei, um dann in einer Krise doch ihre etf zu verkaufen und erst viel zu spät wieder einzusteigen. Die wenigsten ziehen doch die monatlichen käufe in guten so wie in schlechten Zeiten durch. Betreiben auch Market Timing usw. usw. … ich glaube da bekommen auch nur die wenigsten die Marktrendite.

 

Menschen verhalten sich halt leider dumm und lassen sich von Gefühlen leiten.

 

Deshalb schaffen es auch nur wenige sich der Masse zu entziehen.

-M

Stefan
4 Jahre zuvor

Und genau diese Geringverdiener haben heute beduetend mehr Wohlstand als die Geringverdiener vor 200 Jahren die 12 Stunden in der Fabrik an einer Webmaschine gestanden haben!

Ja das stimmt. Und selbst der Kapitalismus war damals schon besser als die Alternative.

Man sollte berücksichtigen, dass der neu entstandene Kapitalismus die feudale Armut auffangen musste, als die erste Welle der völlig verarmten Tagelöhner vom Land in die damaligen Städte (Manchester, Liverpool, usw..) gezogen sind.

Leider hat die Lebensqualität der Städte nicht sofort mithalten können…

slowroller
4 Jahre zuvor

@-M

Das ist halt das blöde Strategie-Mindset-Problem. So wie der STockpicker die volle Überrendite nur bekommt, wenn er den 100bagger nicht bei Faktor 3 verkauft, so bekommt der Buy-and-Holder eben auch nur seine Marktrendite wenn er nicht verkauft oder ersatzweise schnell genug wieder einsteigt. So richtig buy and hold ist das aber nicht, wenn ich das mit dem Hold nicht so ernst nehme ;-)

Am Ende ist das ja auch der Grund, wieso selbst so Hokuspokus wie Charttechnik irgendeinen Sinn hat: Man handelt nach sich selbst gegebenen Regeln und lässt Emotionen außen vor. Gleiches gilt für sture Sparplansparer, die ihren marktbreiten ETF schlicht nicht verkaufen und (egal wie der Kurs ist) ihren Sparplan laufen lassen. Man hat eine Regel, an der sich das eigene Ego, die eigene Angst, Emotionen und auch mal Panik festhalten können um zumindest keine riesen Fehler zu machen.

-M
4 Jahre zuvor

Slowroller, deshalb performen die Depots der Toten so gut :-) kein Depp der dumme Dinge macht :-)

-M

42sucht21
4 Jahre zuvor

Gilt das eigentlich auch für DE? Noch Heute aber gerade auch früher waren in DE ja vor allem Dax30 Werte stark überrepresentiert in Depots. Die Werte stehen ja nicht gerade für outperformance und klassische alte Werte wie Kaufhof Thyssen DeuBa Preussag usw. und auch Neue Markt Werte liefen nicht gut langfristig.

-M
4 Jahre zuvor

@42

Ich glaube JPM hat mal researched, dass die Depots der Toten gut performen, dass war dann eher auf US aktien gemünzt.

In DE stehen wohl deutsche Werte immer noch hoch im Kurs. Zumindest bei uns in der Bank haben die meisten Kunde mit einem einzelaktiendepot zu 99% eine oder mehrerer Unternehmen:

– Deutsche Bank

– CoBa

– Basf

-DAIMER

-VW

-telekom

Evtl noch Siemens und bmw

 

Europa und USA Fehlanzeige! Auf etliche nachfragen immer die antwort: „das ist ja Ausland“  und „riskant“ und „ich trau denen nicht“

-M

 

Sparta
4 Jahre zuvor

Einzelne Untersuchungen & Backtests sind keine allgemein und für jeden gültige Wahrheiten.

Ist allerfings ok für ne flapsige Überschrift bzw. Aufmerksamkeit. Unabhängig jetzt mal vom Auftraggeber…

Ernie
4 Jahre zuvor

Ich denke, es hat viele Gründe, dass die Menschen nicht zufrieden sein können. Vorrangig Mindset, Bildung und Erziehung, aber auch Soziale Medien.

Ein Beispiel: Früher musste ein junger Mensch sich nur mit den Mitgliedern seiner Dorfgemeinschaft messen. Eine hübsche junge Frau zum Beispiel: Früher war sie die schönste des Dorfes und wurde dafür bewundert. Heute wäre sie immer noch die hübscheste Frau des Dorfes, muss sich aber trotzdem mit der ganzen Welt vergleichen. Du bist zwar schön, aber nicht so schön wie Schauspielerin X. Und durch die Sozialen Medien kann man das auf Instagram gleich in Likes bewertet sehen.

Oder auch mit dem Einkommen. Ein Single-Einkommen von 2000 netto ist statistisch gesehen schon sehr viel, doch suggeriert das Umfeld, das wäre wenig. Fährt ja auch jeder Clownauto und verschuldet sich bis oben hin, das erzählt ja niemand. „Hurrah, schon wieder 50.000€ Schulden aufgenommen!“ Stattdessen Anerkennung wenn man mit dem Mercedes zum Einkaufen fährt, den man sich eigentlich gar nicht leisten kann. Und ein sparsames Leben gilt als unsexy, da „man ja zeigen muss was man hat“ auch wenn man eigentlich nichts hat. Und ein dickes Aktiendepot sieht man von außen nicht.

Beruflich habe ich viel mit jungen Menschen zu tun und viele haben komplett unrealistische Vorstellungen vom Leben. Sie alle vollen Karriere machen, eine tolle Work-Life-Balance und nebenbei drei Hobbies und dann Mercedes fahren. Sie werden dann frustriert, wenn sie es nicht weit bringen und schnell hinwerfen.
Dann neigen sie meiner Erfahrung nach auch zu immer heftigerem Drogenkonsum, weil sie diesem Druck – von diesem primitiven Schulsystem noch verstärkt – nicht mehr standhalten.

Viele Menschen sind beziehungslos, weil die echten sozialen Netze auseinanderbrechen und die unrealistischen Erwartungen ans eigene Leben auf andere übertragen werden. Viele überkompensieren mit Promiskuität um quasi in der Lotteriemethode „den richtigen“ zu finden. Dadurch werden sie unfähig, richtige Bindungen einzugehen.

Und wie du schon sagst, Tim, irgendwann ist das hier in D auch wie in Japan.

Ralf
4 Jahre zuvor

@Euro: Der Euro hat gegenüber dem Dollar seit Mitte 2018 einiges an Wert verloren. Auf dem Devisenmarkt ist das nicht wenig. Vielleicht ist schon die Währung mit ein Grund für Unzufriedenheit. Wenn man bedenkt wie stark die Preise z.B. beim Bäcker nach Einstellung der DM gestiegen sind. Teilweise plötzlich verdoppelt.

@Unzufriedenheit: Internet und soziale Medien schaffen immer mehr Vergleichsmöglichkeiten und auch Wettbewerb. Das macht etlichen Leuten auch zu schaffen. Immer unter Druck. Emails, Handy… Gab es früher nicht. Da gab es auch Stress, aber oft nicht so eine hohe Arbeitsdichte wie in der heutigen Zeit. Zu meiner Ausbildungszeit waren wir Mittags oft stundenlang in der Wirtschaft gesessen und haben gepokert. Heute undenkbar….

Nico Meier
4 Jahre zuvor

Beruflich habe ich viel mit jungen Menschen zu tun und viele haben komplett unrealistische Vorstellungen vom Leben. Sie alle vollen Karriere machen, eine tolle Work-Life-Balance und nebenbei drei Hobbies und dann Mercedes fahren. Sie werden dann frustriert, wenn sie es nicht weit bringen und schnell hinwerfen.

@Ernie

Den Eindruck habe ich auch. Da gibts echt Leute die denken sie könnten mit einem Minimum an Einsatz ihr Einkommen massiv steigern oder gar Karriere machen. Da wird jede kleine erledigte Aufgabe als Meilenstein aufgeblasen um Eindruck zu schinden. Glücklicherweise durchschauen bei uns die Teamleiter und das höhere Kader diese Versuche als heisse Luft und diese Leutge kommen nicht weiter.

Nico Meier
4 Jahre zuvor

Das ist die massive Geldentwertung im Euroraum. Ein Euro kostete bei Einführung 1.60 Franken. Heute erhält man den Euro für unter 1.10 Franken.
Sind denn eure Löhne auch so stark gestiegen im Euroland?

Man könnte auch sagen es ist keine Immoblase sondern der Euro entwertet sich immer schneller.

Ralf
4 Jahre zuvor

@Euro: Und das macht hier in D etliche unzufrieden. Ich rechne heute noch gelegentlich in D-Mark. Nicht alles ist schlecht am Euro, aber die Geldentwertung ist nicht ohne, gerade im Vergleich zu den mäßgen Lohnsteigerungen. Gibt also durchaus einige Gründe für mäßige Laune. Auch wenn gerne einige Gegenargumente angeführt werden. Die Schwäche der Währung ist für D teilweise problematisch

Wolke
4 Jahre zuvor

Auch wenn der Artikel von einer Goldseite kommt, lesenswert ist er in Zeiten wie diesen auf jeden Fall.

 
https://www.goldseiten.de/artikel/440206–Mit-Gold-koennen-Sie-nicht-falsch-liegen.html

Gurki
4 Jahre zuvor

Grade einen Brief mit der Deutschen Post versendet. Preissprung von 0,70€ auf 0,80€. Das sind 14,3% Preissteigerung. Krass.
Und das ist mir in letzter Zeit stark aufgefallen, dass vieles deutlich teurer geworden ist…

Mein Gehalt muss dieses Jahr definitiv steigen…

Thomas
4 Jahre zuvor

Die IG Metall vordert 2020 keine Lohnerhöhung sondern ein „Moratorium des fairen Wandels“. D.h es wird eine effektive Minusrunde für mich. Eieiei

4 Jahre zuvor

@ Gurki

Der Preis für Briefsendungen ist das Produkt aus dem Preis pro Brief und der Anzahl an Briefen. Bist Du Dir sicher, dass das Ergebnis heute höher liegt als vor 10 Jahren?

Abschluss und Kündigung von Verträgen, Steuererklärung, spontane Urlaubsgrüße. Da geht heute viel auf elektronischem Wege…

4 Jahre zuvor

@ Thomas

Das klingt ja vielversprechend. Der Mantel umspannt zu einem großen Teil die Automobilindustrie. Da möchten sie vielleicht vorsichtig agieren. 2-4% Erhöhung würden mir besser gefallen. Immerhin haben wir ja Aktien hier im Forum. Die Dividendenzahlungen nehmen dort zum Glück besser zu. In einer Rezession wird das natürlich nichts, dafür gibt es Aktien im Angebot. Irgendwas positives gibt es zum Glück immer.

Thomas
4 Jahre zuvor

, ich bin ganz deiner Meinung. Das Arbeitseinkommen nimmt auf dem Weg zur teilFF oder FF an Wichtigkeit ab :)

 

4 Jahre zuvor

Wer ist nicht mal vorübergehend unzufrieden oder fühlt sich niedergeschlagen? Man kann nicht immer nur mit bester Laune aufstehen. So funktioniert das Leben nicht. Vor einigen Wochen hatte ich mal ein kleines Tief, weil ein Plan nicht so aufging, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Das Leben geht aber weiter. ;-)

steve
4 Jahre zuvor

Bitte nicht ueber Euro Entwertung jammern ist doch von der EZB so gewollt. Deutschland profitiert doch als Exportland deutlich. Warum sind wir fast das einzige EuroLand das momentan massig freie Arbeitsstellen hat? Es wuerde nicht alles andere gleich bleiben wenn der Export einbricht. Nebenbei gabs auch schon mal eine Zeit da kostete der Euro weniger als einen Dollar. Im Inland waere auch wenig anders bei besseren Eurokurs oder hat jemand Sprit ausgenommen schon mal eine Preiserhoehung mit der Begruendung des schlechten Wechselkurs bekommen?

Gehe da mit Thorsten konform wird wieder in die andere Richtung Trump will es so und irgendwann gehts in die Gegenrichtung.

 

4 Jahre zuvor

An Tim: Ich musste vorhin an dich denken, während ich folgende Oberteile bei der Modekette New Yorker erwarb: https://ibb.co/3719kq3

Lieben Gruß nach NY :-)

4 Jahre zuvor

An Ralf: Mit den ständigen Vergleichsmöglichkeiten liegst du wohl richtig. Mir kann niemand erzählen, dass er sich niemals vergleicht – und wenn es nur aus einer kurzen, unbewussten Haltung heraus passiert.

Wir Menschen sind interaktive, soziale Wesen. Es sollte nur aus Neid keine Missgunst entstehen, weil diese einen krank machen kann. ;-)

Ralf
4 Jahre zuvor

@Euro und Jobs: Wie beschrieben, es ist nicht alles schlecht beim Euro. Aber es gibt es eben auch deutlich Verbesserungspotential. Viele der geschaffenen Jobs sind nicht sonderlich gut bezahlt. Da genügt schon ein Blick auf den Reallohnindex, der teilweise sogar negativ verlaufen ist. Vor allem hätte man die wirtschaftlich guten Jahre besser nutzen können um D in Sachen Infrastruktur, Bildung etc. voranzubringen. Hier ist zu wenig geschehen und Regionen wie Asien schlafen nicht…

 

 

steve
4 Jahre zuvor

@ Ralf stimmt, besteht Einigkeit aber willst du die Arbeitslosigkeit von Spanien Italien oder Griechenland? Vergleiche mal die Jugendarbeitslosigkeit in einigen Eurolandern? Kannst dich gerne dort umschauen Bauen ist dort auch billiger. Ach ne geht nicht wegen der Kinder, wuerde es ohne gehen? Das die deutsche Politik fast nichts auf die Kette bringt stimmt, sie profitiert tatsaechlich von Schroeders Politik. Die ist auch mitversantwortlich fuers Lohndumping. Nur trotzdem besser als in vielen anderen Laendern. Ich moechte auch keinen Bericht von dir lesen, wenn du arbeitslos bist. Zum Glueck ist das Risiko als Beamter ueberschaubar.

Ralf
4 Jahre zuvor

Beamter wäre gut, hätte ich nichts dagegen. Die schwachen Südländer könnten ja auch mal ernsthaft Reformen angehen, oder? Wird von diversen Stellen schon lange angemahnt.

4 Jahre zuvor

@ Mark85

Jetzt enttäuschst Du mich aber. Du bist finanziell frei, lebst wo Du willst, umgibst Dich mit wem Du willst und machst was Du willst. Du müsstest doch eigentlich von dem folgenden Song geweckt werden und zum Start in den Tag eine Runde Trampolin springen:

Ca plane pour moi

Der Song ist von einem der größten französischen Sänger: Plastic Bertrand

4 Jahre zuvor

An Kiev: Kennst du etwa jemanden, bei dem es im Leben ausschließlich steil nach oben ging? Ich nicht.

Selbst bei den von vielen Menschen angehimmelten Promis wie Sportler, Sänger, Schauspieler, Model und Unternehmer kommen in aller Regelmäßigkeit traurige Dinge ans Licht. ;-)

PS: Wie heute der Presse zu entnehmen war, ist Carsten Maschmeyer an Hautkrebs erkrankt.

4 Jahre zuvor

@ Mark85

Natürliche gibt es phasenweise immer wieder traurige Momente. Ich habe das eher auf die allgemeine Unzufriedenheit bezogen. Hier bin ich ganz bei Dobelli mit seinem digitalen Minimalismus. Von daher habe ich keine Nachrichten über Maschmeyer erhalten und gestern vermutet, dass Trump per Twitter verkündet hat, dass er Corona abgeschafft hat. Ich möchte hier keine Witze auf Kosten von sterbenskranken Menschen machen. Ich finde es eher fraglich, wie die Kurse der Börse der Entwicklung der Opferzahlen folgen. Aber so ist es nunmal auf kurze Sicht an der Börse. Da brauche ich nicht versuchen hier Vorauszeilen und die Entwicklung zu prognostizieren.

4 Jahre zuvor

An Kiev: Natürlich gibt es auch notorisch Unzufriedene, die mir sogar etwas leid tun.

Auf der anderen Seite wird rund um die Uhr versucht, einem durch künstlich erschaffene Lebens- und Produktwelten einzuhämmern, wie unvollkommen bis wertlos man doch sei. Es ist schwer, sich dieser ausgeklügelten, ja sogar perfiden Masche komplett zu entziehen. ;-)

Zum Coronavirus: Natürlich wird sich die Welt trotz der zum Teil reißerischen Schlagzeilen weiterdrehen, aber sei ehrlich: Selbst davon betroffen sein möchtest du dann auch nicht. Je näher sich etwas zuträgt, desto betroffener reagiert man.

4 Jahre zuvor

@ Mark 85

Ich schaue auch kein Fernsehen, keine Werbung, kein Facebook, kein Instagram usw. Und ich habe dabei tatsächlich noch Freunde. Vielleicht nicht Millionen wie der Zuckerberg, aber dafür sind sie echt.

Im realen Leben wird einem nicht so viel eingehämmert, wenn man eigene Prioritäten hat und sie verfolgt. Es geht trotz Planung auch immer wieder etwas schief. Ich versuche die Wut oder den Ärger in dem Moment zu bändigen. Dann schaue ich eher, wie ich vielleicht zukünftig solche Ereignisse umgehen kann. Ich mache dann das Beste daraus. Wenn es wieder einen Rückschlag gibt dann konnte ich auch nicht mehr unternehmen. Ich versuche die stoische Gelassenheit zu leben. Das ist oft sehr gut möglich. Manchmal verliere ich sie für einen kurzen Moment um dann wieder auf den Pfad zum guten Leben zurück zu kehren.

steve
4 Jahre zuvor

@ Mark jetzt bin ich auch nicht mehr dabei? Coranavirus muss man Angst haben? Wenn man will, momentan errechnete Sterblichkeit 2%, wahrscheinlich erheblich niedriger wegen vieler nicht gemeldeter oder entdeckter Faelle. Zum Angst haben empfehle ich Ebola Sterblichkeit 90% zum Glueck nicht durch Troepfcheninfektion uebertragbar.

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