Meine Größten Fehler als Aktienpicker

In diesem Artikel werde ich über meine größten Fehler schreiben. Viele Anleger sprechen ungern oder gar nicht über ihre Missgriffe, ich will das aber ausführlich tun. Davon kann ich nur lernen und vielleicht andere auch. Aber ganz werden sich Fehler natürlich nie als Aktienpicker vermeiden lassen.

Dieser Artikel ist von Nikos Deiters (19), der ein duales Studium in Bayern macht und bei Boerse.de arbeitet.

1. KPS (-85 Prozent)

Meine schlechteste Aktie ist mit Abstand KPS. KPS ist ein auf die Bereiche Business Transformation und Prozessoptimierung spezialisiertes Beratungshaus. Es zählt zu den führenden IT-Beratern in Deutschland. Die Mitarbeiter helfen bei der digitale Transformation. KPS arbeitet mit Unternehmen wie beispielsweise SAP zusammen. Mit dem Erwerb von ICE Consultants Europe SL, einer führenden spanischen SAP-Beratung, baut KPS seine Position in Europa aus.

Ich habe die Aktie Anfang 2017 gekauft und hatte sie später noch angespart. Dann stürzte sie ab. Das ist meine Depotleiche:

Damals fand ich das Geschäftsmodell wirklich sehr interessant. Ich war der Meinung, dass das Unternehmen von der Digitalisierung profitieren würde. KPS zahlte mir immer eine gute Dividende und das Geschäftsmodell wirkte solide.

Das Unternehmen tätigte vielversprechende Übernahmen, welche natürlich viel Geld kosteten. Während Corona konnten die Mitarbeiter nicht zu ihren Kunden. Das Unternehmen hatte hohe Personalkosten und der Umsatz brach ein. Nach Corona erholte sich das Unternehmen nicht wirklich und der Umsatz und Gewinn gingen weiter zurück. Die Aktie hatte sich seit 2017 gezehntelt. Die Dividende musste stark gekürzt werden.

Die Aktie befindet sich momentan im freien Fall, ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht.

Ich habe hier 800 Euro verloren, die KPS-Aktie ist meine schlechteste Position. Jedoch sind noch große Konzerne wie Allianz in dem Unternehmen investiert. In Zukunft wird sich zeigen, wie es weiter geht. Ich verkaufe meine Anteile nicht. Sie sind auch nicht mehr viel wert. Falls die Dividende nochmal erhöht wird und das Unternehmen die Wende schafft, werde ich den Verlust wieder minimieren. Die Dividende hat ein Viertel des Kaufpreises wieder reingeholt.

2. Chegg (-70 Prozent)

Meine 2. schlechteste Aktie ist Chegg. Seit 2020 befindet sich der Kurs im Sinkflug und verlor über 90 Prozent an Wert.

Chegg, gegründet 2005, ist ein Unternehmen für Bildungstechnologie aus Santa Clara in Kalifornien. Der Konzern verleiht an Studenten physische und digitale Lernbücher und bietet Online-Nachhilfe an. Chegg bemüht sich sehr, die Bildungsergebnisse der Schüler und Studenten zu verbessern, indem es zahlreiche Tools und Lernmaterialien anbietet. 

Besonders während der Pandemie boomte das Geschäft. Und immer mehr Studenten setzten in dieser Zeit auf die Dienste von Chegg. 2020 wuchsen die Kundenzahlen entsprechend rasant.

Die Aktie startete in der Folge einen Höhenflug. Im Depot war sie zwischenzeitlich 300 Prozent im Plus. Jedoch ging der Boom nach Corona wieder zurück und die Künstliche Intelligenz machte dem Unternehmen starke Konkurenz. Die Aktie sackte in diesem Jahr nochmal stark ab. Seit Jahresbeginn steht ein Verlust von 60 Prozent zu Buche.

Ich habe hier nur 7 Anteile gekauft, daher ist der Verlust nicht so groß. Ich verkaufe die Aktien auch nicht. An Zukäufe denke ich auch nicht.

3. Block (-49 Prozent)

Block ist meine 3. schlechteste Aktie. Mein erster Kauf war bei 260 Euro. Durch den Sparplan habe ich den Kaufpreis auf 97 Euro gedrückt.

Block, gegründet von Twitter-Gründer Jack Dorsey, ist ein Payment-Processing-Provider aus San Francisco. Die Tools ermöglichen die Kartenzahlung über die mobilen Geräte der Kunden. Davon profitieren beispielsweise Restaurants, Landwirte, Künstler und Kleinbetriebe, da der Kartenleser problemlos an ein iPhone oder iPad angesteckt werden kann. Es dreht sich alles um Zahlungsdienste, Software, Hardware und Finanzdienstleistungen, die Verkäufern angeboten werden. Außerdem bieten die Kalifornier Software für Lohnabrechnung und Buchhaltung, elektronische Rechnungsbelege sowie einen Rückbuchungsschutz. Mit der beliebten Cash-App des Unternehmens lassen sich Aktien oder Bitcoin kaufen oder Geld in Echtzeit versenden. Darüber hinaus ist Block am Kryptomarkt aktiv.

Die Block Aktie stürzte im vergangenen Jahr um mehr als 70 Prozent ab

Nach dem Corona-Crash startete Block eine Rallye und legte um mehr als 600 Prozent binnen kurzer Zeit zu. Ende 2021 ging es dann stark nach unten und die Aktie stürzte um 80 Prozent ab. Auch die jüngsten Quartalszahlen konnten den Negativtrend nicht beenden.

Die Block-Aktie hat bei mir einen Verlust von 600 Euro beschert. Es ist eigentlich der höchste Verlust in meinem Depot, da bei KPS die bisher bezahlte Dividende den Verlust reduziert. Ich bleibe jedoch weiterhin investiert und denke durchaus, dass Block das Potential zum Comeback hat. Hier bin ich optimistischer als bei KPS und Chegg. Jedoch ist der Markt bei Block gerade nicht positiv gestimmt und man sollte deswegen hier erstmal abwarten und nicht ins fallende Messer greifen, denke ich. Es kann generell lange dauern, bis die Börse die sehr negative Stimmung wieder ablegt und die Aktie dreht. Momentan wird die Aktie missachtet. Jedoch liegt dass erwartete KGV laut ING Diba bei 29. Dies wäre für Block-Verhältnisse günstig. Daher könnte dieser Absturz auch eine Chance sein.

4. Datatgroup (-18 Prozent)

Die 4. schlechteste Aktie ist dann Datagroup mit minus 18 Prozent. Jedoch ist dies noch ein durchaus akzeptabler Verlust. Die meisten Aktien haben nur ein einstelliges Minus.

Im nächsten Artikel stelle ich meine besten Aktien vor, die das Depot stark nach oben ziehen und sämtliche Verlierer ausgleichen. Insgesamt sind 30 meiner 41 Aktien im Plus. Davon haben 5 über 100 Prozent Gewinn.

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82 Kommentare
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Nuvolina
6 Monate zuvor

Aktien picken ist immer ein Fehler…für 90% der Anleger.

Lejero
6 Monate zuvor
Reply to  Nuvolina

Bin nicht oft deiner Meinung, aber hier schon.

Kenne in meinem Umfeld keinen der mit Aktienpicking langfristig World und andere Indizes geschlagen hat. Selber investiere ich seit über 25 Jahren in Aktien, und habe auf die gepickten Aktien wenn man freundlich und mit Dividende rechnet ca 5% gemacht. Natürlich ist das Home-Biased, die meisten Studien zu dem Thema sind sich da aber auch relativ einig was langfristig funktioniert.

Trotzdem finde ich sehr gut was Nikos macht. Er fängt grundsätzlich früh an, kann daher auch mehr Risiko eingehen da in der Phase Vermögensaufbau. Wenn er hier einige lucky punches landet kriegt er einen ordentlichen Boost. Wenn nicht wird er trotzdem noch genug Geld in seinem Leben verdienen um mit langweiligen ETFs einfache Vermögenssicherung zu betreiben.

Markus1
6 Monate zuvor

Über die Mißerfolge liest man so gut wie nie etwas.
Finde Deinen Artikel daher mutig.
Man selber blendet diese auch gerne aus.
Meine größte Niete ist momentan VF Corp. Gestern ging es jedoch seit langer Zeit mal wieder kräftig nach oben. Außerdem zahlen diese noch als “Schmerzensgeld” für den Kursverlauf eine gute Dividende.
Meine Topwerte machen jedoch die Kursverluste diesser Aktie und ein paar andere Nieten deutlich weg. Das scheint in Deinem Depot auch der Fall zu sein.
Datagroup finde ich interessant und ich denke, dass diese wieder kommen:
Bei den anderen Werten ist das nicht so sicher. Also einfach den Schrott halten und gucken.

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Markus1

Bin natürlich gespannt auf DeineTopwerte….

Trudi
6 Monate zuvor

Für mich wäre Dein Depot viel zu Tech-lastig, aber Du bist sehr jung und kann durchaus verstehen, dass Du die einzelnen Firmen spannend findest. Aber Lynch, Siegel u Buffett hatten nie soviel Technologie im Depot. Vor allen Dingen kann kein Mensch bzw. ich jedenfalls nicht, wissen, was in den kommenden Jahren noch alles neu entwickelt und entdeckt werden wird, heißt für mich, ich halte mich außer bei den schon vorhandenen Langläufern wie Apple, Microsoft, Alphabet u Amazon etc. fern. Ich lese keine Börsenzeitschriften, denn dort liest man auch immer von den neuen, kleinen Firmen, die zum Einhorn werden könnten… es liest sich gut, man ist begeistert und meint dann, man müsste einsteigen. Also lasse ich das. Du könntest ja auch erst einmal ein relatives sicheres Depot aus Aristrokaten und Blue Chips ( also langweilige Oma-Aktien) aufbauen und fügst dann hin und wieder einige Technologie-Aktien hinzu.
Aber Du hast ja auch schon einige Standardwerte aufgesammelt. Daher wird der Teil des Depots bestimmt auch noch größer.
Finde es sehr gut, dass Du schon sehr früh dabei bist und den Weg auch konstant weitergehst! Tim hat zu Beginn auch einige dt. Schrottaktien aufgesammelt und Fehler gemacht, aber durch stetiges Dranbleiben und Weitermachen sieht man, was draus werden kann!
Sparpläne auf Aktien finde ich bei der Ing zu teuer, vielleicht stellst Du die ein, sparst erst einen Betrag von 2000-3000 € an und kaufst erst dann eine erste neue Position, dann muss man sich nämlich für eine Aktie entscheiden und man denkt länger drüber nach.
Bleibe dabei und aufgrund Deiner noch sehr langen Anlagedauer wirst Du erfolgreich sein!

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Trudi

Sehe ich ähnlich Trudi.Gute Analyse von Dir.
Denke aber, dass er im Techsektor bisher alles richtig gemacht hat. Er hat ja viele Firmen, die “Schaufelhersteller” bzw. für alle Chiphersteller unersätzlich sind. Synopsys, Cadence, Lam Research, Applied…….
Der Tipp mit dem Ansparen von 2000 – 3000 € ist auch nicht schlecht.
Aber ich habe auch das Gefühl, dass er, wenn er so weiter macht, auf jeden Fall erfolgreich ist.
Habe mir auch seine Wikis angesehen….nicht schlecht.

Bei einigen Werten wie jetzt Modine lasse ich jedoch lieber die Finger. Setze auch schwerpunktmäßig auf “Langweiler” wie Pepsi, Berkshire, Mondelez;………………

Karl August
6 Monate zuvor

Naja. Was soll ich sagen? Nix für ungut, aber hast du deine Due Diligence damals wirklich sorgfältig gemacht?

KPS: ein kleines eher unbekanntes Unternehmen, das mit SAP zusammenarbeitet, ist eben nicht SAP, Oracle, Salesforce oder Adobe. Was hat dich gerade zum Kauf dieser Aktie bewogen, wo es doch vielversprechendere und auch ex ante sicherere Aktien aus dem Bereich gab.

Clegg: unbekannte Aktie aus USA, warum sollte Bildung gerade in den 2010ern, sind physische Bücher State of the Art, Skalierungspotenzial?

Block: Hypestock…

Keine Häme, aber waren diese Tiefschläge nicht irgendwie auch ein klitzekleines Stück weit vorhersehbar?

Finde es ja gut, dass Tim hier auch Kleinanlegern eine Bühne bietet, aber wie sieht dein Track Record aus? Nochmal, keine Häme, aber was qualifiziert jetzt genau dich, deinen Investment Case zu erzählen?

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Karl August

Was soll ich sagen ?

Du kennst Dich aus. Toll.
Warum berichtest Du uns nicht von Deinen Investment Cases. Anscheinend hast Du das goldene Händchen und machst keine Fehler. Toll.
Besser wäre es, Du würdest nicht nur kritisieren, sondern uns an Deinem unglaublichen Anlageerfolg teilhaben.
Poste uns doch bitte mal Dein Depot und am besten Tipps, was man aktuell kaufen sollte.

Karl August
6 Monate zuvor
Reply to  Markus1

Super Kommentar. Leider in vielen Punkten am Thema vorbei.

Ich habe nicht mit einer Silbe etwas über meine Performance geschrieben oder behauptet, den Markt schlagen zu können.

Hätte ich das Interesse, anderen mein Portfolio oder meine Strategie oder beides mitzuteilen, würde ich das ganz sicher tun.

Zurück zum Thema: bei wissenschaftlichen Publikationen gibt es etwas, das nennt sich Peer Review. Um eine gewisse Qualität und/oder Aussagekraft der Beiträge sicherzustellen.

Tim ist ein renommierter Investor und Finanzjournalist. Dieses Niveau sollten, zumindest im Ansatz, auch Beiträge von Gastschreibern aufweisen.

Meine Meinung. Muss nicht jeder teilen.

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Karl August

Du hast Recht: Du schreibst in dem Artikel nichts über Deine Performance.
Jedoch suggeriert Deine Bewertung der Flops, dass Du solche Flops sicher erkennen kannst. So macht es zumindest auf mich den Eindruck.Dir kann soetwas anscheinend nicht passieren. Das finde ich schon toll und würde gerne mehr davon erfahren.

Du kritisierst außerdem Tim als renommierten Investor und Finanzjournalist. Oder glaubst Du Nikos kann hier einfach so Artikel einstellen ? Zumindest glaube ich es nicht. Würde mich zumindest sehr wundern, wenn es so wäre.
Wenn es mein Blog wäre, würde ich mir die Artikel vorher ansehen und freigeben. Die Autoren würde ich natürlich auch auswählen. Und Tim ist ein alter erfahrener Hase.
Daher gehe ich davon aus, dass Tim die Artikel anders einstuft als Du.
Aber das kann nur Tim selber beantworten.

Meine Meinung muss man auch nicht teilen.

Liebe Grüße

Karl August
6 Monate zuvor
Reply to  Markus1

Doch, mir kann so etwas auch passieren. Und es passierte mir. Aber darum geht es hier nicht.

Ich lese Tims Artikel sehr gern. Aber warum Nikos, der – ganz objektiv und ohne Disrespekt – keinen echten Track Record hat (wie auch, mit 19) hier immer wieder eine Bühne geboten wird, erschließt sich mir eben nicht.

Was soll man da als Leser “mitnehmen”? Motivation zum Investieren für Jüngere? OK.

Ich würde mir halt auch bei den Gastbeiträgen ein bisschen mehr Erfahrung und, sorry, Expertise wünschen. Mir ist auch klar, es ist Tims Plattform und er kann hier publishen was und wen er will.

Nuvolina
6 Monate zuvor

Ich korrigiere: Aktien picken ist immer ein Fehler…für 99% der Anleger.

Karsten
6 Monate zuvor

Netter Artikel, auch der 2. über die Aktienauswahl. Block bzw. damals Square hatte ich sogar auch mal.

Das liest sich aber alles so – Stockpicking nach Empfehlungen, Sympathien, Blogs und Hörensagen ohne harte Kriterien. Kaufentscheidungen scheinen nicht nach Prognosen von Umsätzen, Cash Flow oder ein paar harten Kennzahlen getroffen zu werden.

Die Frage, die man sich dann mal ehrlich stellen sollte. Habe ich eine Überperformance, also mein Strauß von Tech-Aktien im Depot vs. einen Nasdaq-ETF oder eher breiteres Branchenportfolio vs. S&P oder MCSI World ETF? Ich glaube im realen Leben außerhalb der Außenprojektion haben weniger Leute ein Alpha erreicht, als sie es wahrhaben wollen.

Es macht Spaß, sich mit Aktien zu beschäftigen aber man muß auch selbstkritisch bleiben. Ich mache das nicht mehr (also Stockpicking, nicht die Selbstkritik). Ich habe nur noch 4 Aktien (MAIN, EPR, MMM, T) und die auch nur noch wegen der schönen Dividende. Aber die gehen perspektivisch auch aus dem Depot.
Dann habe ich alles auf 3 ETFs verteilt (Nasdaq 100, MCSI World und STOXX Global Dividend 100).

Nuvolina
6 Monate zuvor
Reply to  Karsten

Besser nicht Stockpicking, wenn man nicht gerade Warren Buffett ist.
Sich als kleiner Buffett fühlen, was viele tun, reicht nicht.

Guy Incognito
6 Monate zuvor

Gerade jetzt wäre das für mich der ideale Einstiegszeitpunkt für diese Aktie. Mir wäre aber auch niemals eingefallen einen Titel mit KBV 7,88 und KCV von 31 ins Depot zu nehmen in der Hoffnung, dass die Aktie noch mehr steigt nur weil einige Internetgurus die Meinung vertreten, dass Aktien in den Himmel steigen. Letztendlich liegt immer noch der Gewinn im Einkauf.

Thorsten
6 Monate zuvor
Reply to  Guy Incognito

“Hätte mir niemals einfallen sollen” ist ein Urteil, das ich wie ein Gruß nach vielen Aktientransaktionen hätte verlauten lassen können.
Gäbe es nicht die Hoffnung auf einen tollen Gewinn, gäbe es auch kein Lotto mehr. Die Chance bei Aktien auf einen Gewinn ist immerhin fast 50%, abzüglich zweimal Spread und Spesen. Langfristig sogar deutlich höher.

Guy Incognito
6 Monate zuvor
Reply to  Thorsten

Nun ist aber eine Aktie kein Lotterieschein.

Guy Incognito
6 Monate zuvor

Nachtrag: Natürlich meine ich die KPS AG. :-)

GB12345
6 Monate zuvor

Meine größten Minuspositionen sind die Bitcoinlastigen Mara und Microstrategy, wo ich ca. 60% im Minus bin. Passiert. Manchmal hat man irrationale Erwartungen oder schätzt Zusammenhänge falsch ein. Ich bleibe auch investiert.

Tobs
6 Monate zuvor

@Nico
Es ist ja der Trend zu beobachten, dass ganz gerne bekannte und auch vielleicht weniger bekannter Gesichter aus Funk und Film in Memoiren Bilanz über Leben ziehen, gerne auch schon Menschen die gerade erst von zu Hause aus ausgezogen sind. :-)

Diese Einleitung meines Posts soll sich bitte nicht als Anwerfung gegen Dich verstehen und zielt auch nicht auf Dein biologisches Alter ab. Eher möchte ich damit etwas pointiert und auch nicht böswillig auf meine eigentlich sich nun anschließende Frage nach Deinem Investment-Case einleiten: Du hast die von Dir beschriebenen Aktien in einem Zeitraum eingesammelt, der meinem Verständnis nach nicht länger als 24 Monate zurückliegt. Gleichzeitig handelt es sich bei diesen eingesammelten Aktien ganz überwiegend um krasse Ausprägungen von Wachstumstiteln.

Ist es denn nun wirklich jetzt bereits an der Zeit zu bilanzieren? Oder umgekehrt gefragt, was ist Dein Investment-Case und die dahinter liegende Erwartung gewesen? Diese Frage müsstest Du Dir dafür sehr klar beantworten können. Hierauf würde sich ja die Beurteilung in Bezug darauf, ob es Fehler waren oder nicht, begründen, oder meinst Du nicht? Aktien sind ein schwankendes Anlagevermögen, kleinere Wachstumstitel ganz besonders – das sind Binsen. Du müsstest Dir meines Erachtens Gedanken dazu machen, wie Du hier (nach-) steuerst und auf Basis welcher KPI Du das beobachtest. Eines ist klar, bei solchen Wachstumstiteln sollte es besser nicht der Kurs sein.

ZaVodou
6 Monate zuvor

Nico ist ein Storykäufer. Das habe ich früher auch gemacht. Das war zu Dotcom-Zeiten. Ich habe mir den Aktionär gekauft und alle Aktien, die da vorgestellt wurden aufmerksam durchgelesen. Auch andere Börsenzeitschriften habe ich durchforstet. Wenn ich wieder Geld angespart hatte, wurde die mMn aussichtsreiche Story gekauft.

Als Storykäufer schaut man auf die Story und wenig auf die Bewertung. Das war auch nicht nötig, denn die Analysten vom Aktionär waren so freundlich und hatten ein Kursziel vorgegeben. Da war es offensichtlich wenn eine Aktie unterbewertet war, da ja noch reichlich Kurspotential vorhanden war. Wie die “Analysten” zu diesen Kurszielen kamen interessierte nicht. Das waren ja die Experten und mussten es doch wissen.
Auch was so mancher Staranalyst im Depot hatte und empfahl war nicht uninteressant. Bei mir war es damals Fred Hager – heute wohl kaum noch jemanden bekannt.

Das hat auch alles ganz gut funktioniert bis eben die Dotcom-Blase platzte.

Ich denke, es hat sich nicht viel an der Börse geändert. Die Fred Hagers von damals haben heute andere Namen und verkaufen weiterhin ihre Storys. Das ist ihr Job und damit machen sie ihr Geld. Der Dumme ist der Kleinanleger, der auf diese Storys reinfällt ohne nachzurechnen.

Ich habe mir mal die Aktie von Chegg angeschaut. Als Nico die Aktie im Jahre 2020 kaufte – lag der Gewinn 2019 (nach diesen Zahlen musste man Chegg 2020 bewerten) bei -0,08 USD.
Chegg schrieb also noch Verluste, wie schon die Jahre zuvor. Ich weiß nicht, ob Warren Buffett – Nico sagt ja er wäre ein riesiger Buffett-Fan – überhaupt Aktien, die noch nie Gewinne ausgewiesen haben kaufen würde.
Im Werk “Intelligent Investieren” von Benjamin Graham – Buffett nennt es das Handbuch des Investierens, das sein Investorleben veränderte – heisst es für den defensiven Investor (Privatanleger) z.B., dass die Firma in den letzten zehn Jahren keine Verluste geschrieben haben sollte.
Die Aktie ist seit Kauf recht stark gefallen (- 70 % nach eigenen Angaben). Von seiner Seite besteht nun keine Interesse mehr an der Aktie (er möchte nicht zukaufen). Der Kurs liegt am Boden. Die Story ist wohl verpufft. Oder was hat sich gändert, außer das die Masse den Kurs hat stark fallen lassen?
Was haben aber die Gewinne von Chegg gemacht? Sie sind von -0,08 USD (2019) auf 1,34 USD (2022) gestiegen und werden 2023 aller Voraussicht nach bei um die 1,09 USD liegen. Der Kurs steht bei 8,42 USD und die Aktie hätte somit ein KGV von 7,71.

Müsste man als Value Investor – Intelligenter Investor – Buffett Fan – hier nicht eher kaufen?

Tobs
6 Monate zuvor
Reply to  ZaVodou

Ich finde das ja auch ok und vermutlich ist es naheliegend, dass Jüngere eher beeinflusst durch Techniken/Trends ihrer Zeit in Geschäftsmodelle als in Zahlenwerke investieren. Das KPI wie Umsatz, EBIT und Ergebnis in seinen Ausführungen nicht mal auftauchen, wundert mich auch, ist aber vielleicht nur eine darstellerische Frage und er hat sich vorher doch damit beschäftigt? Mein Post sollte sich jedenfalls nicht auf Nicos Alter beziehen. Er hat meines Erachtens das gleiche Recht wie jeder andere auch, über seine Investments zu schreiben. Das müssen dann die Leser für sich bewerten und einschätzen, und Feedback hierzu bekommt er ja auch. :-)

Auch ich habe in einige wenige Wachstumstitel investiert (bislang: bescheidener Erfolg). Mir war zu dem jeweiligen Zeitpunkt aber völlig klar, was ich tue und hatte zu keinem Zeitpunkt eine Erwartung an einen Kurs x zum Zeitpunkt x. Das zum Beispiel eine Jumia meilenweit von einem positiven EBIT entfernt ist (ohne zu wissen, dass eine Zinswende das Problem der Bewertung und Refinanzierung verschärfen würde – such is life.), wusste ich sehr gut einzuschätzen. Daher kann ich damit umgehen, und für mich als Erfolg verbuchen, wenn der operative Verlust begrenzt und damit die runway weiter verlängert wird (auch wenn ich ursprünglich größere Hoffnungen auf die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells gesetzt hatte). Will damit sagen, ich mache den Erfolg des Investments nicht nach 24 Monaten (nur) am Kurserfolg fest, auch wenn ich mich sicherlich über ihn freuen würde. Aber so funktionieren nun mal nicht Investments in Wachstumstitel.

Ich finde daher seine Bewertung “Fehler” nicht einfach und wollte mit ihm in den Dialog kommen, woran er das misst und ob er nicht Gefahr läuft, wenn er das bei solchen Plays nur am Kurs festmacht, zu weniger umsichtigen Entscheidungen zu kommen. Wachstumstitel sind ja kein einarmiger Bandit, in den ich Geld schmeiße und hoffe, dass einfach noch mehr wieder raus kommt…

42sucht21
6 Monate zuvor
Reply to  ZaVodou

@ZaVodou
Exakt so sehe ich es ebenfalls.
Wenn er Positionsgrößen beachtet kann er natürlich viele Positionen eröffnen und eventuell mit 1 Position B&H-Extr das Gewinnerlos ziehen. Das ist es dann aber auch: eine Lotterie.

Abc
6 Monate zuvor

So langsam nervt es wenn Kinder ohne Ausbildung Aktienerfahrungen weitergeben. Können die selbsternannten Aktienspezialisten bitte erst einmal eine solide Ausbildung / Studium mit Schwerpunkt Finance absolvieren und ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln? Danach bekommt das ganze dann mehr Qualität. Das ist einfach nur bullshit was in jüngster Zeit gepostet wird.

Eingentlich ist auch schon alles gesagt zu diesen Themen. Nur eben noch nicht von jedem…..

Lad
6 Monate zuvor
Reply to  Abc

:) Danke. Ich bin mit dir einverstanden. Ein junger Koch schaut täglich auf Aktienkurse. Aber das machten die Spekulanten vor 100 Jahren. Ein junger Koch schaut nicht auf KBV, KUV, Dividendenrendite. Er kauft auch Aktien mit KBV 50 und KBV N/A. Ich würde niemals Aktien mit KBV N/A kaufen, das bedeutet immer auch ROE N/A = negativ. Ich kaufe nur Aktien mit KBV < 3, KUV < 3, Dividendenrendite > 3 %, Fremdkapital : Eigenkapital < 3 : 1, Marktkapitalisierung > 30 Milliarden €. Und wenn man die Aktien von Allianz und Munich Re hat, dann sorgt man sich um sie nur 2x im Jahr, wenn sie HV haben und Dividenden überweisen.

Karl August
6 Monate zuvor
Reply to  Abc

Würde mich ehrlich gesagt gar nicht wundern, wenn hier “Reichweite” aufgebaut werden soll und es demnächst einen Finanzblog oder ähnliches gibt.

Pat
6 Monate zuvor
Reply to  Abc

Du sprichst mir aus der Seele. Die Qualität hier sinkt von Beitrag zu Beitrag. Schade eigentlich. Ich habe immer der Beitrag von Tim und anderen erfahrener Leserbrief gefreut.

Claus
6 Monate zuvor

@ Aktienkäufe

Kaum jemand macht sich vor dem Kauf von Aktien Gedanken über den VERKAUF derselben.

Kauft man dazu noch “kleine Unternehmen”, die sehr oft noch nie einen Gewinn erzielt haben, in der Hoffnung, hier eine “Kursrakete” zu erwischen, sollte man auf jeden Fall eine “Exit-Strategie” haben.

Je länger man evtl. Verluste “laufen” läßt, desto schwieriger wird es, sie wieder aufzuholen. Ein Minus von 50% benötigt eine Kursverdopplung, nur um wieder auf null zu kommen… Jeder weiss das, doch kaum jemand handelt entsprechend.

Und solche Verluste kommen (nicht nur) bei “Hoffnungswerten” häufig vor. Im Gegensatz zu “Qualitätsaktien”, die solche Verluste fast immer wieder aufholen und neue Höchstkurse markieren, ist das Geld bei den “Hoffnungswerten” verloren. Das wird aber gerne verdrängt…

Jetzt “vergißt” man diesen Wert und spricht sich selbst Mut zu: “Ich brauche nur eine oder zwei “Kursraketen”, dann bin ich “dick im Gewinn”. Man macht ja B&H… Doch mit solchen Werten funktioniert kein B&H. Noch schlimmer: Man kauft nach und “verbilligt”.. Einer der teuersten Fehler an der Börse.

Ebenfalls “tödlich”: Man erhöht die Positionsgröße bei anderen Positionen, um Verluste wieder aufzuholen… Wie das endet, kann man sich leicht vorstellen.

Deshalb sind W.B. erste 2 Regeln so wichtig:

  1. Verliere kein Geld
  2. Vergiß niemals Regel 1

LG

Gasoline
6 Monate zuvor
Reply to  Claus

Wenn es nur immer so einfach wäre vorherzusagen ob ein Turnaround im Bereich des Möglichen ist oder nicht. Meta haben auch schon viele totgeredet. Bei Paypal sitzen auch schon viele auf glühenden Kohlen.

42sucht21
6 Monate zuvor

@Meine Größten Fehler als Aktienpicker

  • Gewinner zu früh verkaufen und Verluste zu lange laufen lassen.
  • In einer Gesamtmarktbaisse zu verkaufen anstatt mutig selektiv zuzukaufen
  • Storypicking ohne eigenes hands-on knowhow bezüglich der UP
Mats
6 Monate zuvor

Dieser Artikel bringt wieder deutlich das menschliche Ego zum Vorschein.
Nikos ein junger Anleger mit – wie ich finde – für sein Alter erstaunlichem Börsenkenntnissen, schreibt über seine Nieten im Depot. Normalerweise verschweigt man diese bzw. vergisst diese, weil man ja schlau war und diese immer für -10 oder -7 oder -15% verkauft hat.
Hier nennt man diese und aus allen Ecken kommen Börsen Egos, die es besser können und erstmal belehren müssen, was er alles falsch macht und überhaupt…………
Dabei schreibt er das er 41 Aktien im Depot hat und 5 davon über 100% im Plus liegen. Man hat keine genaue Kenntnisse über seine Gesamtperformance. Aber man kann jetzt schon mal ableiten, dass er – im Gegensatz “zu mir” – nicht viel Ahnung hat und noch viel lernen muss. Über die Looser der Schreiber erfährt man nichts. SIe haben wahrscheinlich nie Fehler gemacht.
Denke auf jeden Fall, dass er noch viel lernen muss und wird. Das müssen wir das ganze Leben. Aber mich nervt dieser Fokus auf das Defizitäre und den Mangel. Wenn ich neu an der Börse wäre und einige Postings hier lese, würde mich das abschrecken.
Mein Prinzip ist sowieso: “Ich weiß, dass ich nichts weiß”. Denke keiner kennnt die Zauberformel für die Börse. Ein Buffett hat sich bei IBM geirrt, HP hat er ins Depot gelegt und ist seitdem um 25% gefallen….Ist er deswegen ein schlechter Investor ? Wohl kaum.
Bei Apple war es anders. Man konnte sehr oft lesen, wie kann Buffett bei Apple einsteigen. Viel zu hoch bewertet……………………………..Aber hier lag Warren 100% richtig. Der Markt ist nicht vollkommen rational. Firmen, die aufgrund einer ausführlichen Analyse unterbewertet sind, können trotztdem vom Markt weiterhin ignoriert werden. Oder “objektiv” überbewertete Aktien steigen weiter.
Bei KPS ist z. B. auf Höchstständen die Allianz eingestiegen und ist immer noch dabei. Haben die keine Ahnung ?
Oder wie einige richtig schreiben: Chegg ist von den Kennzahlen momentan optisch preiswert, Block sieht auch gut aus (war zu Square Zeiten auch dabei). Aber…..
Mich würde hier auch Tims Einschätzung interessieren. Er arbeitet schon länger mit Nicos zusammen und hat doch sicherlich einen guten Einblick in sein Depot, seine Performance, sein Börsenwissen, seine Vorgehensweise…….. Daher würde mich ein Statement vom Chef des Blogs interessieren.

Es sind hier aber auch einige interessante Postings mit guten Anregungen/Tipps dabei.
@Tobs: Welche Wachstumswerte hattest Du mit bescheidenen Erfolg im Depot ? Wäre interessant.
Nicos scheint mit seinen Wachstumswerten insgesamt erfolgreich zu sein. Auch mit seinem Stockpicking.

Lese länger Tims Blog und habe – vielleicht auch Dank Tims B&H extrem Philosophie – Erfolg mit Stockpicking. Natürlich habe ich auch meine KPS erlebt.

Karl August
6 Monate zuvor
Reply to  Mats

Ist das jetzt unbedingt was gutes, über 40 Aktien im Depot zu haben? Kann man ja eigentlich auch einen ETF kaufen.

Der Unmut stammt meiner Meinung nach auch nicht daher, dass man “es besser kann”. Der Unmut stammt daher, dass man meint, als junger Mensch ohne Börsenerfahrung an prominenter Stelle (!) Artikel zu schreiben und anderen seine Sichtweise näherzubringen.

Ich habe meiner Tochter (7) einen MSCI-World-Sparplan eingerichtet. Sie sieht momentan aber noch davon ab, über ihre Investmentphilosophie zu publizieren.

Susanne
6 Monate zuvor
Reply to  Karl August

Nikos hat nicht Tims Blog geentert und schreibt hier einfach so Artikel.
Er hat Tim auf der Invest kennengelernt (siehe 1. Leserbrief/Artikel/Video)
https://timschaefermedia.com/abiturient-nikos-will-hoch-hinaus-im-alter-von-12-jahren-kaufte-er-apple-aktien-seitdem-baut-er-sein-depot-immer-weiter-aus-verkaufen-kommt-fuer-ihn-nicht-in-frage/
D. h. Tim hat entschieden, dass Nikos viel Börsenerfahrung mitbringt und für seinen Blog Artikel schreiben soll. D. h. Du diskreditierst mit Deinem Posting auch Tim. Er hat einen – Deiner Meinung nach – unerfahrenen Börsenteenie für seinen Blog Artikel schreiben lassen. Damit hat er anscheinend nicht die Erfahrung dies zu bemerken. Denke er hat mit Sicherheit mehr Einblick bei Nikos als wir.
Dein Beispiel mit Deiner Tochter ist schon vollkommen unpassend. Du hat ihr einen Sparplan eingerichtet. Wenn Du seine Artikel (siehe ersten Artikel) verfolgt hast, hat er glaube ich seit 12 seine Aktien alleine ausgewählt und gekauft.
Irgendwie scheint das speziell eine männliche Egogeschichte zu sein. Ein junger Börsianer darf nicht mehr Börsenerfahrung haben wie wir alten Hasen.
Ich freue mich zumindest über seine Artikel.

Mats
6 Monate zuvor
Reply to  Mats

Eine Frage an Tim, den Blog Betreiber. Sind die Namen, die man hier im Blog nennt, wie hier bei Mats, nicht irgendwie mit EINER Email verknüpft?
Ich frage deswegen, weil ich mich die letzten 1-2 Jahre auch immer mal wieder, wenn auch eher selten, am Blog beteiligt habe und mein Kürzel Name da immer Mats war.
Mein Vorredner nutzt den Namen auch. Völlig okay natürlich aus seiner Sicht, nichts für ungut, aber verwirrend, wenn sich jeder mit jedem Namen beteiligen kann.

Tobs
6 Monate zuvor
Reply to  Mats

Hallo Mats (welcher auch immer :-) ),

kein Ding; Nico kann das machen. Ich finde sogar einen Austausch mit jüngeren Anlegern, die eine ganz andere Perspektive mitbringen, interessant. Man schaue sich Leute wie Helmut. Jonen an, die das regelrecht kultivieren. Dafür muss man in einen Austausch kommen. Aber zu einem wirklichen Austausch kommt es hier irgendwie nicht. Es beschränkt sich scheinbar auf inhaltlich weniger substantiierte Beiträge ohne Rückmeldung. Ich muss es auch nicht bewerten, es ist ok und damit lasse ich es bewenden. Er wird niemanden etwas böses wollen.

Zu meinen Hot stocks: Sehr erfolgreich Luckin Coffee (hatte ich vor dem Absturz und hatte sie unmittelbar nach dem Absturz massiv akkumuliert), erfolgreich Mercadolibre und Fiverr. Die drei hatte ich realisiert zu günstigen Zeitpunkten. Schlecht und schlecht realisiert Helios Towers. Schlecht und unrealisiert: Beyond Meat (wenig confidence), Oatly (wenig confidence), Yatsen (immer noch hohe confidence), Jumia (etwas confidence). Unterm Strich ist der Saldo immer noch positiv, weil ich mit Luckin Coffee ziemlich viel Geld verdient hatte. Ungeachtet dessen komme ich immer stärker weg von solchen Themen. Aber mit Zocken würde ich es trotzdem nicht gleichsetzen. Es sind einfach spezifisch riskante Investments, und man muss selbst den Schmerz mal fühlen, um für sich zu beurteilen, ob man das will.

Susanne
6 Monate zuvor
Reply to  Tobs

Danke für das Nennen Deiner Hot Stocks. Ist – aus meiner Sicht – zu spekutlativ. Aber als kleine Beimischung. Warum nicht

Thomas
6 Monate zuvor

Sorry, aber du hast KPS mit 13 oder14 Jahren gekauft (Anfang 2017) ? Ist ein wenig schwer zu greifen für mich.

Karl August
6 Monate zuvor
Reply to  Thomas

Wenn jemand die gekauft hat, dann wohl nicht Nikos mit 13 oder 14. Vielleicht hat sein Vater ihm die gekauft. Schreibt der auch über Finanzthemen?

Thomas
6 Monate zuvor
Reply to  Nikos

Krass, früh übt sich. Das teuerste was ich mit 12 gekauft habe war ein
Kicker-Sonderheft am Kiosk :-) Respekt!

Susanne
6 Monate zuvor

Lieber Nikos

schön, dass Du uns auch Deine schwarzen Flecken des Depots mitteilt. Ich gehe davon aus, dass fast alle Anleger solche Werte im Depot haben/hatte.

Lass Dich nicht beirren und gehe Deinen Weg weiter. Denke Du wirst es weit schaffen.
Man muss im Leben nicht immer alle Energien an sich ran lassen. Wenn man weiß, was man möchte kann man seinen Weg stur und stetig gehen. A la Tim Schäfer.

Susanne
6 Monate zuvor
Reply to  Nikos

Finde super, dass Du in Deinem Alter so gefestigt bist. Gut auch, dass Du Dich von den negativen Energien nicht mitreißen lässt und mit denen nicht in Resonanz gehst.
Scheinst mit Tim den richtigen “Mentor” gefunden zu haben. Aus meiner Sicht geht er einen ähnlichen Weg wie Du mit 18.
Klasse Mindset.
Wie gefält es Dir im Studium/Beruf ?

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Nikos

Klingt interessant. Vielleicht sollte ich mir Rosenheim auch mal ansehen: Kenne ich nur als Ort an der A8, wenn ich Richtung Kärnten/Süden fahre.
Könnte man ja als Zwischenetappe einbauen und einen Besuch im Börsenmuseum planen.

Max
6 Monate zuvor

Weshalb werden die ganzen Trollkommentare hier veröffentlicht? Sie nehmen zusehends Überhand.

Admin
6 Monate zuvor
Reply to  Max

Leider hat sich mal wieder ein Troll eingeschlichen. Ich werde wieder löschen.

Abc
6 Monate zuvor
Reply to  Tim Schäfer

Ich finde freie Meinungsäußerung schon wichtiger als immer alles zu löschen. Nur so bekommt man ein transparentes buntes Bild über alle Meinungen.

Wie wäre es mal wider mit ein paar hochwertigen Artikeln? Warum nicht mal ans Eingemachte gehen? Ein paar Artikel über entnahmestrategien was wissenschaftlich funktioniert oder nicht? Der frugalist hat hier super Inhalt. Sowas würde ich mir hier auch mal wünschen. Sparen kann jeder aber wie sieht es mit Entnahme aus?

Was ist mit Doppelbesteuerung? Wie sieht es mit Depots im Ausland aus? Was kommt auf den Investor zu wenn er einen Wohnsitz in Deutschland hat und ein Depot mit Wertpapiere in den usa oder Schweiz? Was wird steuerlich einbehalten? Muss ich dann 2 Steuererklärungen machen? Das wäre mal cooler Inhalt wo ich was lernen könnte. Das würde den Blog mal auf ein ernstes wissenschaftliches Niveau bringen und alle lernen was.

@tim: als Senior Investor hast du bestimmt Erfahrungen oder das know how um dich mit sowas mal zu beschäftigen. Das wäre echt klasse.

Durchhalte parolen und wie man womit sparen kann gabs genug.

Trudi
6 Monate zuvor

Finde es wirklich schade, dass hier so viele Trolle aus ihren Höhlen kommen, um einfach nur zu polarisieren. Diese ständige Hetze gegen Nikos Beiträge, weil er als Jungbörsianer keine Erfahrung, keine Expertise und sowieso keine Ahnung hat, erschüttert mich jedesmal.
Sowas muss nicht sein!
Auch die ewig identischen Posts zu ETFs vs Stockpicker verstehe ich nicht.
Tim ist ein Stockpicker, es ist sein Blog, wieso die ausschließlichen ETF-Anhänger sich hier ständig dahingehend mitteilen müssen, dass ETFs das einzig Wahrhaftige sein sollen, erschließt sich mir nicht. Dafür gibt es ja eigene ETF-Blogs. (Ich meine jetzt nicht die Kommentatoren, die beides im Depot haben).

Admin
6 Monate zuvor
Reply to  Trudi

Stimmt. Leider ist das wieder ein Troll. Ich habe etliche schon wieder gelöscht. Es nimmt kein Ende.

Susanne
6 Monate zuvor
Reply to  Trudi

Gutes Statement von Dir.
Fände es gut, wenn Tim mal Stellung bezieht.

Generell sind verschieden Meinungen gut. Schlecht finde ich nur, wenn man andere abwerten muss, um seine Meinung unters Volk zu bringen.

Kennt man von Tim selber überhaupt nicht. Schätze ihn als Mensch und Börsianer gleichermaßen.

Nuvolina
6 Monate zuvor
Reply to  Trudi

@Trudi @Tim

Wenn andere Meinungen als die übergeordnete Blogmeinung auftauchen, stammen die automatisch von Trollen und müssen gelöscht werden?
Merkwürdige, sehr demokratische Einstellung.

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Nuvolina

Andere Meinungen sind nicht schlimm.

Nur die Arroganz einiger Beiträge hier wird kritisiert. Man kann seine Meinung teilen ohne andere abzuwerten. Meine Kerze leuchtet nicht heller, wenn ich die Kerze meines Nachbarn auspuste.

Löschen finde ich generell auch keine gute Lösung. Habe aber auch hier nicht gemerkt, dass irgendein Beitrag gelöscht wurde.

Fände persönlich eine Stellungnahme von Tim am Besten. Wo er noch einmal klar Stellung bezieht.

WÜnsche Euch ein schönes Wochenende und lass uns die Energie hier hoch halten.

Fit und Gesund
6 Monate zuvor
Reply to  Trudi

Trudi, hallo, wo sind denn hier Trolle? Tim löscht Alles was ihm nicht in den Kram passt, finde ich schrecklich und bin auch schon selber davon betroffen gewesen.
Aber es gibt hier genügend Leute mit multiplen Identitäten, (Nuvolina ist nicht gemeint!) Nikos hat eine ganze Armada von solchen Leuten um sich geschart, ihre schleimige Spur durchzieht den ganzen blog.
Der blog ist nur noch sehr mittelmässig, die Leute schreiben hier nix mehr, da nutzen auch die wohlgemeinten Versuche von Claus, Tobs und 42sucht…wenig, vergebliche Liebesmüh.

Grüsse auch noch an Freelancer Sebastian und die Schweizer Buben.

Fit und Gesund

Nuvolina
6 Monate zuvor
Reply to  Fit und Gesund

@Fit und Gesund

Bin ganz deiner Meinung. Der Blog ist mittelmäßig geworden, aber bestimmt nicht wegen ein paar vermeintlicher Trolle.
Schade übrigens, dass du selbst kaum mehr schreibst.

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Nuvolina

Es zwingt Dich niemand einen Blog zu lesen, der Deiner Meinung nach mittelmäßig ist.

Mir gefällt der Blog sehr gut und ich lese hier alle Beiträge gerne. Falls mal einer dabei ist der mir nicht gefällt kann ich zur Not mit dem lesen aufhören. Werde aber nicht meine Energie verschwenden, meine persönliche Meinung hier als absolut zu verkaufen und alle davon zu überzeugen,dass der Artikel xy total mies ist, ich es besser weiß und der Blog sowieso jetzt deswegen mittelmäßig ist.
Einigen täte hier ein bisschen mehr Demut, Toleranz, ……gut.

Claus
6 Monate zuvor
Reply to  Fit und Gesund

@ Fit und Gesund

… schön mal wieder etwas von dir zu hören!

Wünsche Dir eine gute Zeit…

LG

42sucht21
6 Monate zuvor
Reply to  Claus

@Fit und Gesund
Dito. Schön dass Sie auch noch da sind! Leider sehr still geworden. Aber das ist ja auch ein sehr gutes Zeichen jetzt in der ‘Genussphase’ geht es wohl mehr um anderes.

Tobs
6 Monate zuvor
Reply to  Fit und Gesund

Auch von mir viele Grüße an FituGesund!

Ralf
6 Monate zuvor

Ich nutze Einzelaktien (75 %) und Branchen-ETFs (25 %). Es hat sich für mich bewährt. Beides hat Vorteile und Nachteile. Große Nieten habe ich derzeit nicht wirklich im Depot. Nike steht 12 % im Minus und ein kleines Bitcoin-Zertifikat 28 %. Die allermeisten Werte sind im grünen Bereich. Mit Abstand größte Positionen sind Danaher (193 %) sowie nachfolgend Blackrock (50 %). Beide Werte dümpeln seit einiger Zeit eher quer, es juckt mich aber nicht. Auch das Gesamtdepot dümpelt eher quer seit einigen Monaten.

Ich setze bei Einzelaktien allerdings ausschließlich auf große internationale Namen wie Amazon, Alphabet, Givaudan, Microsoft, Nestle, LVMH, Loreal, McDonalds, MSCI. Mit kleineren Firmen will ich mich nicht mehr beschäftigen um Risiken im Rahmen zu halten.

Mareike
6 Monate zuvor
Reply to  Ralf

Klingt nach einer guten Strategie. Danke fürs Teilen Ralf.

Eckhard
6 Monate zuvor

Fehler machen wir alle. Nur wenige können dazu stehen oder daraus lernen.
Habe 2001 mein Lehrgeld bezahlt. Daraus gelernt und 2008 profitiert. Du bist jung und hast schon viel gelernt. War in deinem Alter noch nicht so weit.
Einige Kommentare hier blendest du am besten aus. Immer beim Absender lassen .
Wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

Stefan ABC
6 Monate zuvor
Reply to  Eckhard

So viele Kommentare aber kaum Bereitschaft die eigenen Fehler zu teilen. Schade, andererseits bei den vielen von leichter Arroganz geprägten Beiträgen auch verständlich.
Meine schwächsten Picks:
– Wirecard: Nur eine kleine Position damals mitten in den Gerüchten um (seinerzeit) vermeintliche Ungereimtheiten. Das Risiko war mir bewusst, die Chance bei einem Turnaround auch. Alle wissen wie die Geschichte ausging. Die Aktie habe ich immernoch. Der Verlauf hat mir gezeigt, dass Turanaround-Stories vielleicht nicht so ganz mein Ding sind.
– TUI: Eine größere Position, in und nach Corona aufgebaut. Aktuell -85%. Annahme war eine deutliche Erholung der Branche nach Corona. Kommt vielleicht noch, ist aber ein Beispiel für „verbilligen“ ist risikoreich.
– Gazprom: Eine kleine Position, einige Zeit vor der Eskalation gekauft. Das politische Risiko war mir bewusst. Die wirtschaftliche Chance durch die riesigen Erdgasvorkommen in Russland auch. Hier ist auch allen klar was passiert ist. Wahrscheinlich Totalverlust. Gelernt habe ich, dass ich nicht wieder in politisch heikle Länder investieren werde.
– Paypal: Eine mittlere Position, aktuell bei -50%. Gekauft ebenfalls aus der Überzeugung bzgl. des Geschäftsmodells und gefallenem Kurs. Ein risikoreicher Einstieg, aber immerhin habe ich nicht weiter verbilligt. Ob das schlau oder nicht so schlau war wird sich irgendwann mal zeigen.

Bei „nur“ 20 Positionen wäre ein pfeilwerfender Affe wahrscheinlich mit weniger als vier sehr schwachen Positionen ausgekommen. Ob er auch meine aktuell besten Positionen Shell, Alphabet, Allianz, SAP und den iShares Tech ETF getroffen hätte weiß wohl niemand. Meine Durchschnittsperformance liegt übrigens sehr ähnlich dem zu Vergleichszwecken monatlich im Sparplan laufenden iShares MSCI World.

Gelernt habe ich: Risikomanagement ist wichtig, Verbilligen ist echt risikoreich, politische Risiken sind einzubeziehen. Ob mir das in Zukunft hilft wird sich zeigen. Verkaufen tue ich jedenfalls nie, weiter investieren dafür immer!

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Stefan ABC

Du bringst es auf den Punkt.

Wirecard war ich auch dabei. Habe jedoch noch früh genug verkauft.

Ein häufiger Fehler von mir war auch, dass ich viel zu früh verkauft hatte und somit sogar 10Bagger verpasst hatte. Durch Tim bin ich dann zum B&H motiviert worden.

Jutta
6 Monate zuvor

Es ist wirklich schade, dass hier auf einem jungen Menschen rumgehackt wird, der meines Erachtens einen sehr guten Blick hat was auf dem Aktienmarkt los ist und in welche Richtung sich Aktien entwickeln. Mit 19 Jahren schon auf 7 Jahre intensiver Aktien Käufe zurück schauen zu können ist mehr als ungewöhnlich und meines Erachtens außergewöhnlich. Nikos Artikel waren immer sehr ausführlich und detailliert daher finde ich den Vergleich mit einer 7-jährigen völlig daneben.
Wenn ich ein erfolgreicher Investor wäre, dann würde ich mir gerade junge Leute wie Nikos an Bord holen, die für die Sache brennen und hier mit Leidenschaft dabei sind. Dies sind Dinge, die bringen viele mit einem abgeschlossenen Studium nicht mit.

Ich kann nur sagen weiter so Nikos Leute wie Du gestalten die Zukunft. Lass Dich nicht vom Kurs abbringen. Finde es sehr gut, dass Du auch selbstreflektiert bist und hier auch Fehlentscheidungen im Nachgang bewertest auch dies gehört zum Wachsen dazu. Freue mich auf Deinen nächsten Artikel.

Ein letztes Wort noch an Tim Schäfer ich finde es sehr gut, dass Sie jungen Ausnahmetalenten wie Nikos eine Platform bieten, so dass wir alle davon profitieren können.

So und nun wünsche ich allen eine gute Zeit.

Eckhard
6 Monate zuvor
Reply to  Jutta

Sehr schöner Kommentar. Kann ich nur zustimmen.

6 Monate zuvor

Habe auch viele Fehler gemacht und werde noch viele machen.
Ich kaufe trotzdem weiter Aktien und erhöhe meine Positionen.
Habe fast jedes Jahr mehr Dividenden als das vorige Jahr und dies ist meine Persönliche Benchmark.

Kiev
6 Monate zuvor

Hallo zusammen,

ich versuche es noch einmal mit der Übersicht über die Phasen des Vermögensaufbaus. Ich denke ein Teil des Konfliktes hängt hiermit zusammen.

Es kam auch die Frage auf, ob Nikos bereits Millionär ist oder wie weit der Weg noch ist. Wir Alle haben hier die Möglichkeit Millionär zu werden, falls wir es noch nicht sein sollten. Der Weg ist allerdings ohne Unterstützung der Eltern in einem etwas größerem Umfang etwas langwieriger. Es wird oft überschätzt, was man in einem Jahr erreichen kann. Dafür wird allerdings ebenso unterschätzt was in einem längeren Zeitraum möglich ist.

Für junge Menschen ist es entscheidend ihre Bildung auszubauen und damit überhaupt erstmal finanziell die Möglichkeit erreichen viel Geld beiseite legen zu können. Ein Tätigkeitsfeld, das einen dabei in großen Teilen Freude bereitet ist umso besser.

Fazit: Ob die Aktienauswahl längerfristig besser oder schlechter als ein Vergleichsindex läuft ist höchst wahrscheinlich nebensächlich. Entscheidender ist, ob für 100€ im Monat Aktien gekauft werden oder eben für 5000€. Das ist sicherlich eine Binsenweisheit, aber gerade junge Menschen haben doch in ihrer Hand was sie erreichen können und wollen.

Ich wünsche viel Erfolg! Hier die Übersicht über die Vermögensphasen:

1. In einer ersten Phase des Vermögensaufbaus sind die Strichrechnungen besonders wichtig: Plus (Einnahmen) und Minus (Ausgaben) sollen zu einer möglichst hohen, positiven Sparleistung (Sparquote) führen. In dieser Phase ist Minimalismus ein erfolgreiches Rezept. Hier geht es einerseits um die Optimierung der Einnahmen, z.B. durch Ausbildung, Berufswahl, Wahl des Arbeitgebers, Karriere, Nebenjobs, Unternehmertum, Weiterbildung/Kompetenzaufbau/Persönlichkeitsentwicklung. Andererseits geht es um die Minimierung der Ausgaben, z.B. durch Schuldenabbau, Verzicht, Aufschub, Preisvergleiche, Haushaltsbuch, Frugalismus (kleine Wohnung, kein Auto, günstige Ferien/Hobbies, nicht-hedonistischer Freundeskreis, kurzer Arbeitsweg), Do-It-Yourself, teilen/tauschen statt kaufen, ausleihen (Bibliothek, Ludothek, Freundeskreis), timesharing (ich übersetze dir den Brief auf Englisch und du streichst mir die Küche), Absicherung fundamentaler Lebensrisiken, kein Statuswettbewerb, keine Lifestyleinflation). Wird dies eine Weile durchgezogen, findet man auch Freude an den kleinen und einfachen Sachen des Lebens (Natur, Musik/Kunst/Bücher, Freunde, Gespräche, Familie, Spiele, Sport, eigene Hobbies); es stellen sich Gewöhnungseffekte ein und das Konto/Depot füllt sich immer mehr. Ist das Konto noch leer, so lohnt es sich noch nicht, den besten Broker und die besten Anlagen zu suchen, weil auch eine Verzehnfachung eines Anfangskapitals von null noch immer null ergibt. Auch der Zinseszins spielt hier noch keine Rolle, weil es noch gar nichts zu verzinsen gibt. Statt der Suche nach Anlagemöglichkeiten wird hier die Energie besser auf die Erhöhung der positiven Differenz von Einnahmen und Ausgaben investiert (erfahrungsgemäss ist v.a. die Erhöhung der Einnahmen lukrativ, aber da muss man halt etwas erfinderisch und engagiert sein).
2. Sobald etwas Kapital zur Verfügung steht (grosszügiger Notgroschen aufgebaut; genügend grosse Summe für eine kostengünstige Anlage gespart), rückt die Multiplikation in den Vordergrund. Hier geht es darum das Ersparte durch Investitionen zu vervielfachen, z.B. weg vom Sparbuch; Rendite optimieren durch ETF, Aktien, Immobilien usw.; Gebühren senken; Diversifikation; Asset-Allokation; Rebalancing). Natürlich bleibt die Sparquote (Minimalismus) wichtig, aber in dieser Phase kann ausnahmsweise auch mal ein Kino-Eintritt aus einer Aktiendividende bezahlt werden, d.h. die akribische Kontrolle von Einnahmen und Ausgaben ist nicht mehr soooo wichtig, sobald die Multiplikation substanziell zu tragen beginnt.
3. Abschliessend geht es um exponentielles Wachstum (potenzieren), d.h. um das Erzielen von Zinseszins. Der Zinseszins wird gross, wenn ein grosser Kapitalstock über lange Zeit mit hoher Rendite angelegt und nicht zerstört wird. Damit stehen nun neue Themen im Fokus, z.B. Zeit und Geduld haben (früh mit Anlegen anfangen und durchhalten, also langfristiges  buy and hold), Durchhaltevermögen, keine Investment-Pornografie, Schutz vor Enteignung und Krisen, Steuern optimieren, Entnahmepläne, Übergabe des Vermögens an die nächste Generation.
Während jeder Phase gelten andere Schwerpunkte. In der dritten Phase (potenzieren) ist es z.B. nicht mehr extrem wichtig zu sparen (Minimalismus). Denn die Schwankungen an der Börse können den Monatslohn in Windeseile toppen da ist eine gesparte Pizza kaum der Rede wert. Dafür wird hier z.B. das Thema Steuern virulent, was in der ersten Phase noch nicht so prioritär war.
Mit meinen Ausführungen möchte ich verdeutlichen, dass es stark darauf ankommt in welcher Phase des Vermögensaufbaus man sich befindet. Das ist auch ein Grund dafür, weshalb die Handlungsanweisungen in den div. Finanzblogs die eigene Situation unterschiedlich gut treffen. Die Autoren und Kommentatoren schreiben nämlich selten, für welche Phase der Reise in die finanzielle Freiheit ihre Tipps besonders gut geeignet sind.
Fazit: Minimalismus zum passenden Zeitpunkt (eher am Anfang und in der Mitte des Vermögensaufbaus) ist gut!

Vermögensaufbauphasen

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Kiev

Danke für Deine Ausführungen.

Habe bisher nirgendwo gelesen, dass Nikos Millionär ist. Ist doch klar, dass er am Anfang seiner Finazplanung und evtl. der finanziellen Freiheit steht. Das wird in seinen Artikeln doch auch deutlich.
Einige, auch ich, überlegen schonmal in welchem Alter das wohl bei Nikos möglich wäre.
Weiß gar nicht, wann Tim das geschafft hat.

Aber im Prinzip ist das nebensächlich. Solange man frühzeitig konsequent seinen Weg geht.

Kiev
6 Monate zuvor
Reply to  Markus1

@ Markus

Die Frage habe ich in einem älteren Beitrag einmal gelesen. Die Millionen mit 40 Jahren zu erreichen wäre schon überragend und äußerst außergewöhnlich. Dafür wird aber in erster Linie ein sehr gutes Gehalt benötigt. Die eigene Bildung ist auf dem Weg zur ersten mehr oder weniger selbst erarbeiteten Millionen sicherlich der größte Erfolgsfaktor. Falls die Arbeit auch noch Freude in einem hohen Maß bereitet kann man sich äußerst glücklich schätzen.

Ich habe einmal Jemanden in meinem Alter getroffen, der ein hohes Vermögen ausschließlich mit Bitcoin erreicht hat. Er hat sie früh gekauft und gehalten. Da kann ich gratulieren, aber viel lernen kann man daraus nicht. Ich habe ihm jedenfalls empfohlen einen Teil breit anzulegen. Er hat eine Familie, entsprechend würde ich hier das Vermögen auf dem Papier etwas streuen. Ansonsten können sich die Buchgewinne schnell wieder in Luft auflösen.

Das Risiko ist entsprechend der Vermögensphasen, Alter und Lebensumstände auch äußerst unterschiedlich. Für mich ist man reich, wenn man genug hat. In der Phase darf man dankbar sein und sollte zu hohe Risiken vermeiden.

Susanne
6 Monate zuvor
Reply to  Kiev

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Weißt Du wann Tim die Millionen geschafft hat ?

Nikos ist zumindes aus meiner Sich auf einen guten Weg. Sein finanzielles Mindset ist – soweit ich es aus der Ferne beurteilen kann – gut und der eingeschlagene Weg Erfolg versprechend.

Kiev
6 Monate zuvor
Reply to  Susanne

@ Susanne

Das weiß ich leider nicht genau. Tim ist allerdings in diesem Feld ein Leuchtturm. Von daher sicherlich U40…

Es kommt hier Ber such auf die Marktphasen an. Bei einem so kurzem Anlagezeitraum von vielleicht 20 Jahren benötigt man vielleicht auch eine gute Zeit für Investitionen.

Ich finde diese Rechnungen insperierender:

https://www.elterngeld.de/wie-unsere-kinder-mit-dem-kindergeld-zum-millionaer-werden/#gref

Das dauert sicherlich etwas länger, aber es zeigt sehr gut wie viel bereits mit dem Kindergeld bis zum 25 Jahr erreicht werden kann. Auch hier ist die Millionen drinnen, wenn das Geld nicht angetastet wird. Und das ist auch verhältnismäßig kalkulierbar, da der Zeitraum sehr groß ist und die Marktrendite angenommen wird.
Für mich stellt sich hier allerdings die Frage, was die Kinder mit der Millionen anfangen sollen, wenn sie selbst kurz vor der Rente stehen. Ich möchte meinen Kindern bei der Erreichung einer frühen FU unterstützen, falls sie dies anstreben. So können sie die ideale Work/Life Balance eventuell mit eigener Familie frei für sich definieren. Das Thema ist äußerst schwierig. Allerdings nicht in Bezug auf Mathematik. Hier freue ich mich auf Erfahrungen von älteren Foristen in Bezug auf Schenkungen, Kinderdepots usw. Vor allem bei Kindern über 18 Jahren. ;-)

In meiner verhältnismäßig jungen Verwandtschaft gibt es leider wenig Kinder. Es wird hier zu einem hoffentlich späten Zeitpunkt noch Schenkungen/Erbe geben, die ich direkt weiterleiten werde. Meine Kinder werden vermutlich reicher sein als ich. Derzeit kann ich überhaupt nicht einschätzen, ob das gut für sie ist.

Markus1
6 Monate zuvor

Wünsche allen einen schönen Sonntag und gute Energie.

Peter L.
6 Monate zuvor

Hi Nikos,

mach dir nichts aus den negativen Kommentaren hier, ich finde es sehr beachtlich, was du mit 19 für ein Portfolio hast. Ich weiß ja aus deinen anderen Artikeln, was du sonst noch für Aktien besitzt, ich denke, du wirst auf einen Zeitraum von 10+ Jahren die gängigen ETFs outperformen, jedenfalls ist es nicht unrealistisch. Da kannst du über diese 3 Posten hier locker hinwegsehen. Tim macht ja letztlich auch nichts anderes. Hier wird immer so getan, als würde Tim nur in “langweilige” Dividendenaristokraten investieren, dabei geht ein Großteil seiner Portfolio-Performance darauf zurück, dass er frühzeitig das Potential von Firmen wie Netflix oder Eventim erkannt hat und sich in seiner Strategie auch nicht durch den ein oder anderen Rohrkrepierer beirren lässt.

Viele der Aussagen in diesem Forum zu ETF vs. Einzelaktien finde ich zu pauschal. Natürlich kann man mit einem soliden S&P 500 o.ä langfristig nicht viel falsch machen. Aber dann muss man sich halt mit der üblichen Rendite zufrieden geben, was völlig ok ist. Ein S&P 500 ist letztlich wie ein riesiger Konzern mit 500 komplett unterschiedlichen Sparten. Auf lange Sicht übertifft der Erfolg der erfolgreichen Konzernsparten die Stagnation bzw. den Verfall der nicht so erfolgreichen Konzernsparten. Man muss sich aber immer bewusst sein, dass man dadurch halt auch jede Menge solcher low performer im Portfolio hat. Wenn man sich hingegen entscheidet, z.B. 10, 20 oder 30 (bei dir 40;-)) dieser Einheiten “auszugliedern” und nur diese zu besitzen, kommt es eben darauf an, wie gut man deren Business und ihr Potential für die nächsten Jahre einschätzen kann. Liegt man überwiegend richtig, streicht man ordentliche Gewinne ein, liegt man überwiegend falsch, schneidet man eben schlechter ab als der Gesamtkonzern. Meine Erfahrung deckt sich übrigens mit deiner, ein paar wenige Volltreffer reichen auch bei dem ein oder anderen Fehlgriff locker zu einer Outperformance.

Das schwierigste und gleichzeitig entscheidende ist halt, wann man das Potential eines Unternehmens erkennt und ob man lange genug daran festhält, auch bei (massiven) Kurstücksetzern. Wenn man z.B. vor 10 Jahren Apple und Amazon gekauft hat, was bereits 6 Jahre nach der Einführung des iPhone und 7 Jahre nach dem Launch von AWS war, wäre das bereits zum damaligen Zeitpunkt eine rationale Entscheidung gewesen und keine Hochrisikospekulation in einen Hype. Mit den ca. 1.100 bzw. 900 % Kursplus seit damals, kann man auch verschmerzen, wenn man vor 10 Jahren aus ähnlichen Erwägungen in ein paar andere Unternehmen investiert hat, die sich dann ungefähr so wie der S&P 500 entwickelt haben und in ein paar, die seitdem grottig gelaufen sind.

Amazon ist übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, dass KGV usw. wichtig sind, aber nicht dogmatisch betrachtet werden sollten und dass ein gutes Unternehmen auch Crashs und Hypes des breiten Marktes übersteht. Die Aktie ist mehrmals abgestürzt, u.a. im Dotcom-Crash. Weil die Firma aber – anders als viele andere Tech-Firmen schon damals – ein geniales Geschäftsmodell hatte und von Kunden geradezu überrannt wurde, und später immer wieder neue Erfolgskonzepte in den Markt gebracht hat, hat sich die Aktie von allen Crashs erholt und sich über viele Jahre hinweg trotz eines teils absurden KGV zu dem “sicheren Blue Chip” entwickelt, als die sie nun u.a. auch hier im Forum bezeichnet wird.

In diesem Sinne viel Erfolg weiterhin, Nikos!

Markus1
6 Monate zuvor
Reply to  Peter L.

Denke auch, dass er mit seinem Portfolio die gängigen ETF Anleger outperformen kann.
Wahrscheinlich sind auch einige frustriert, dass sie nicht schon länger in NVIDIA, Apple, Microsoft….investiert haben. Oder bei einer Super Micro im Oktober letzten Jahres (als er den Titel hier vorstellte) zugegriffen haben. Ich hatte mich durch den Hinweis informiert und gekauft. Und auch dabei geblieben. Ging ja recht holprig nach oben…..

Wünsche Dir auch weiterhin viel Erfolg Nikos.

Es gibt immer Sonne und Schatten. Aber man kann sich entscheiden worauf man guckt.

Tom
6 Monate zuvor
Reply to  Peter L.

Dem kann ich nur zustimmen.

Langfristig in Dauerläufer investieren und Ruhe bewahren. Gerade in Zeiten wie jetzt.

Markus1
5 Monate zuvor

Deine Blockverluste werde ja seit gestern Abend abgemildert.

Megazahlen und Ausbruch nach oben um 20%. Bin mal gespannt was die USA heute daraus macht.

Super Micro hatte gute Zahlen. Aber aus irgendeinem Grund wollen die nicht so richtig. Mal sehen…….Bin ja gut im Plus mit dem Wert.

Rene Bauer
5 Monate zuvor

Ich nutze als Hilfe zu meinen stock picks den service von “The Motley Fool” – die bisher recht gute Sachen empfohlen haben, ich habe da ein jaehrliches Abo – kann mich bisher nicht beklagen. Haette bloss mal mehr in Nvidia investieren sollen, da ich die fuer 150 USD gekauft habe und die jetzt bei 480 steht…aber na gut… Motley Fool empfiehlt 25 einzelne Aktien fuer mindestens 5 Jahre zu halten…also auch eher ein buy and hold.

Markus1
5 Monate zuvor
Reply to  Rene Bauer

NVIDIA ist unglaublich.
Bin selber investiert. Habe leider ein wenig reduziert. Aber den Rest lasse ich jetzt laufen.
Würde mich nicht wundern, wenn die nächsten Zahlen (kommende Woche) alles pulverisieren.

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