Lars Joppich (26): Ich bin finanziell frei

Hallo lieber Tim,

dein Blog bietet einen riesigen Mehrwert für alle Leser und ich hoffe, ich kann mit meinem Leserbrief ein bisschen dazu beitragen. Mein Name ist Lars, ich bin 26 Jahre alt und komme aus der Nähe von Koblenz (Deutschland).

Wie alles begann…

In den letzten Jahren meiner Realschulzeit, in den Jahren 2010/2011, interessierte mich das Thema Gaming so sehr, dass ich einen Blog darüber startete. Ich hatte keine Ahnung, wie man eine Website erstellt, Artikel schreibt oder wo man da überhaupt anfängt. Mein einziger Hintergedanke war, dass ich Lust darauf hatte. Nach etwas weniger als einem Jahr lief der Blog erstaunlicherweise so gut, dass ich angeboten bekam, Werbung darauf zu schalten. “Ich kann damit Geld verdienen?” Dieser Gedanke war mir noch nicht gekommen. Natürlich sagte ich zu und beschäftigte mich an dieser Stelle zum ersten Mal richtig mit dem Thema Unternehmensgründung und Steuern, da ich meine Einnahmen ja nicht einfach so behalten können würde.

So saß ich kurz nach meinem 16. Geburtstag auf dem Gewerbeamt und meldete mein erstes Unternehmen für „Internetwerbung“ an. Mit dabei war natürlich meine Mutter, die sich nicht zu Unrecht fragte und wunderte, warum ein 16-jähriger ein Unternehmen gründen kann. Ich brauchte ihre Unterschrift, da ich noch nicht volljährig war und hatte auch zusätzlich definitiv zu jedem Zeitpunkt ihre volle Unterstützung. Danke Mama ;-)

Das Gamingportal „PittyGames.de“ hatte in seinen Hochzeiten 1,2 Millionen Besucher pro Jahr und machte mich zu einem Schüler, der sich in jeder Pause einen Schokoriegel leisten konnte. Finanziell wäre mehr drin gewesen, aber das war alles, was ich wollte. Alles, was finanziell übrig blieb, ließ ich damals auf einem eigenen Tagesgeldkonto, an das ich nicht dran ging und nur für geschäftliche Sachen nutzte.

Ich betrieb mehrere Websites

Als ich nach meinem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Fachinformatiker anfing, wandelten sich meine Interessen. Aus PittyGames.de wurde pittyNET.de und aus Gaming wurde Technik. Ab sofort gab es spannende Beiträge aus der Welt der IT, Technik und verschiedene interessante Themen wie zum Beispiel Virtual Reality zum Lesen.

Das Technikportal lief erheblich besser als der Gamingblog, war aber auch deutlich teurer. Es gab sogar mal einen YouTube Kanal mit Technikvideos, ähnlich wie man das heutzutage vom „Technikfaultier“ kennt. Hierfür hatte ich extra die Hälfte meines damaligen Kinderzimmers aufgegeben und zum Studio umfunktioniert. Es gab eine 4K-Kamera, Studiolichter zur Beleuchtung, Green Screen und verschiedene Möbel, um ein Set zu bauen. Doch auch pittyNET.de habe ich nach ca. 4 Jahren eingestellt.

Das Einzige, was bis heute übrig geblieben ist, ist eine Webagentur, die ich ebenfalls nach meinem 16. Geburtstag als Unternehmen angemeldet habe. Mit dieser habe ich, einfach aus Spaß, immer ein paar Webentwicklungsaufträge pro Jahr gemacht.

Durch Zufall Investor

Zum Investieren kam ich eher auf Umwegen. Ich wusste zwar schon in meinen jungen Jahren, was die Börse ist und dass man Aktien kaufen und dadurch sehr reich oder arm werden kann. Ich hatte aber bis dahin nie das Bedürfnis gehabt, hier aktiv zu werden. Nach meiner Ausbildung zum Fachinformatiker blieb ich bei dem Unternehmen. Ich war aber definitiv nicht zufrieden. Bereits relativ kurz nach der Ausbildung wurde mir klar, dass ich den Beruf zwar mochte, aber auf keinen Fall mein ganzes Leben lang machen wollte. So entstanden zahlreiche Nebenprojekte, von denen jedoch keins überlebte.

Zu diesem Zeitpunkt sprach mich ein Arbeitskollege auf meine Rente und meine Versicherungen an. Eben jener Kollege arbeitete nebenbei bei einem größeren deutschen Vermögensverwalter und wollte mir ein paar seiner Produkte verkaufen. Die ganze Story ging so weit, dass ich aus Interesse mit der Materie selbst zum Vermögensberater wurde, den Job jedoch nach wenigen Monaten wieder an den Nagel gehängt habe. Kaltakquise und Produkte verkaufen – hinter denen ich nicht 100% stehe, da habe ich einfach keinen Bock drauf.

Die Vermögensberatung wirkte bei mir persönlich jedoch Wunder. Ich fing an, mich mit dem Thema Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Mir wurde schnell klar, dass unser Rentensystem schon seit Jahren nicht mehr funktioniert und nur noch aufgrund massiver Subventionen des Staates existiert. Also fing ich an, in Aktien zu investieren und mir selbst ein Nebeneinkommen aufzubauen. Der Gedankengang ging jedoch noch weiter. Wieso soll ich mir nur ein „kleines“ Portfolio aufbauen und davon meine Rente verbessern? Wäre es möglich, auch mit mehr Kapital bereits mit 60, 50 oder gar 40 Jahren ganz in Rente zu gehen? Wie groß muss mein Portfolio dafür sein?

Ich schrieb das Buch “Rente mit 28”

*Affiliate

Ich schrieb mit 21 Jahren das Buch „Rente mit 28“ und meinte alles, was ich geschrieben habe. Ich wollte innerhalb der nächsten 7 Jahre, bis zu meinem 28. Geburtstag, finanziell frei werden. Das Buch war viel weniger eine „Idee“ als mein tatsächliches Konzept, mit dem ich das Ziel erreichen wollte. Ich reduzierte meine Ausgaben immer weiter, bis es kaum noch möglich war und investierte jeden Cent, den ich hatte, an der Börse.

Als Investmentstrategie würde ich mich klassisch als Value Investor beschreiben. Es gibt zwar ein paar feine Unterschiede zur Herangehensweise von Warren Buffett, im Großen und Ganzen sind es jedoch seine Ideen, die mir enorm weitergeholfen haben. Andere Superinvestoren, die mich faszinieren, sind unter anderem Charlie Munger, Seth Klarman, Mohnish Pabrai, Todd Combs und Ted Weschler. Auf dem deutschen Markt lohnt sich definitiv ein Blick in die Schweiz zu Guy Spier und Robert Vinall.

Am 1. Januar hängte meinen Job als Fachinformatiker an den Nagel

Zum 01.01.2022 habe ich mich nun von meinem Job als Fachinformatiker getrennt und lebe seit fast einem Jahr nur noch von meinen passiven Einnahmen. Nebenbei, hauptsächlich aus Spaß, mache ich noch das ein oder andere Projekt für meine Webagentur. Meine Haupteinnahmequelle ist aber definitiv das Portfolio. Wenn man von heute auf morgen seinen Vollzeitjob mit einer 40-Stunden-Woche kündigt, hat man plötzlich viel Zeit und muss einiges neu denken. Ich bereue jedoch nicht einen Tag, dass ich mich für die finanzielle Freiheit entschieden habe.

Natürlich gab es anfangs viele Kritiker, Leute, die gesagt haben, dass das, worüber ich in „Rente mit 28“ geschrieben habe, nicht möglich wäre. Sogar Blogs im Netz, die mein Buch und das Thema „Finanzielle Freiheit“ behandelten, haben meine Idee förmlich zerrissen. Mich hat das zum Glück nicht aus der Bahn geschmissen. Ich bin jetzt 26 und stehe dort, wo ich eigentlich an meinem 28. Geburtstag stehen wollte. Mehr Genugtuung kann ich gegenüber den Kritikern gar nicht empfinden.

Mehr über mein Depot und monatlichen Geldbedarf findest du in Teil 2: https://timschaefermedia.com/lars-joppich-teil-2-mein-depot-meine-finanzielle-freiheit/

Ein Blick in die Zukunft

Auch wenn meine Strategie funktioniert hat und ich derzeit von meinen passiven Einnahmen leben kann, nehme ich das nicht als Gelegenheit, mich auf den Lorbeeren auszuruhen. Ich möchte langfristig meinen Lebensstandard erhöhen und auch genug Puffer im Portfolio besitzen, falls der Markt zusammenbricht und für eine längerfristige Periode nichts zu holen ist.

Aktuell betreibe ich den Blog www.bluevantage-capital.com über die Themen Investieren, Business und Finanzen. Ich will das, was ich gelernt habe, weitergeben und zusammen mit anderen Autoren zeigen, wie einfach und risikoarm gutes Investieren sein kann und vor allem mit den ganzen Vorurteilen gegenüber Aktien, die in Deutschland noch ziemlich tief sitzen, aufräumen.

Bonus: Die besten Tipps & Buchideen

Hier sind nochmal ein paar Ideen und Mindsets, die mir auf dem Weg zur finanziellen Freiheit sehr geholfen haben:

Die ersten 100.000€ sind die Schwierigsten. Tu alles, um sie schnell zusammen zu bekommen (Charlie Munger).

Je weiter du deine Ausgaben reduzieren kannst, desto weniger passive Einnahmen aus Dividenden und Zinsen brauchst du, um über die Runden zu kommen und je weniger du brauchst, desto niedriger darf dein Kapital sein.

Buchempfehlungen:

Ich bin raus“ (Robert Wringham)*,

The Intelligent Investor“ (Benjamin Graham)*,

The Snowball“ (Warren Buffett)* und

Poor Charlies Almanack“ (Charlie Munger)*.

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20 Kommentare
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Daniel
1 Jahr zuvor

Na dann mal Glückwunsch von mir zu Deinem erfolgreichen Lebensweg. Mir persönlich fällt immer bei längeren Urlauben auf, dass ich noch nicht so weit wäre meine Arbeit hinzuschmeißen, da mir Hobbys fehlen die meinen Tag ausfüllen würden wenn die Arbeit weg wäre. Aber da ich erst 36 bin, schiebe ich das auch noch etwas vor mir hin ;-) Ich weiß nur, dass mein persönliches Ziel ist, mit 50 soviel Einnahmen aus dem Depot zu haben, dass ich damit meine laufenden Kosten bestreiten kann. Ich bin da gluabe ich auf einem guten Weg.

42sucht21
1 Jahr zuvor

@Ideen für Bücher, die ich schreiben möchte.

  • Rente mit 67
  • Rente mit 18 mit Bonuskapitel: “Rente mit Erhalt des Abiturzeugnis”
  • Rente mit 12
  • und ganz neu Rente mit 3

Wenn die Urgroßeltern nur früh genug mit dem Investieren anfangen, ist alles möglich.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Ganz aktuell wäre dann vielleicht
“Rente mit 80”.
Da steuern wir gerade massiv hin : zurück zu Bismarcks Zeiten.
Das Buch würde allerdings nichts über die Rente mit 80 erzählen, weil die ist ja “sischä”.
Das Buch würde auch nichts über Aktien oder ETFs berichten, sondern ausschließlich davon, wie man die 15 Jahre zwischen dem verlorenen Hauptberuf (weil ausgedient, körperlich kaputt) und Rente überbrückt : Flaschen sammeln, putzen, Spartipps, Beantragung von Frundrente, Bürgerarmenzuschuss oder ähnlichem.
Im Epilog dann die Aufzählung der dummen oder böswilligen Politiker, die es vermasselt haben und als Lösungsvorschlag dann linke Parolen wie “alle müssen einzahlen” und “Nehmt es von den Reichen” und “Steuersatz erhöhen, jetzt, 115% !!”

42sucht21
1 Jahr zuvor

@Lars
Ich finde das super, mit dem Probieren und Gründen. Klar klappt nicht alles, aber diesen Ansatz könnten mehr Leute in DE gebrauchen.

In welcher Höhe ganz grob liegen ihre Depotentnahmen (Dividende) für ihre passiven Einnahmen 2022? Dieser Wert ist bestimmt für viele Interessant. Wie machen Sie das mit der Krankenversicherung?

Ihr Wikifolio (aktuell 10k investiert) ging in der Hochphase 2021 publik mit Kurswert 100€ auf 82€ und liegt nun bei 97€. Welchen Vorteil hat diese Inhaberschuldverschreibung im Vergleich zu einem viel günstigeren MSCI World ETF (Sondervermögen) für interessierte Investoren?

Bruno
1 Jahr zuvor

@Lars

Vielleicht wäre es für einige inkl. mir interessant, noch etwas mehr zu erfahren, wie Du das benötigte Kapital erwirtschaftet hast, kam dies durch extremen Frugalismus zu Stande, durch Erträge oder Verkauf dieser Webseiten, Affiliate Marketing, Kooperationen, Investoren oder durch Projektarbeiten, durch geschicktes Investieren, Zeit als Vermögensverwalter oder Verkauf des Buches oder ein Mix. Und weitere Frage was waren die grössten Herausforderungen und Stolpersteine und warum hast Du gut laufende Webseiten einfach wieder gestoppt?

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor

„…Ich bin finanziell frei…“

Was heißt finanziell frei? Wie frei?
Der eine kann sich mit monatlichen 1000€ finanziell frei fühlen, führt aber ein karges Frugalistenleben und kann sich keine Familie leisten.
Der andere fühlt sich erst mit 5000 netto frei, weil für ihn erst dann das Leben finanziell lebenswert ist.
Also lieber Lars, wie frei bist du?
Frei wie ein Frugalist oder frei wie ein Privatier?

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Was nutzt es dir, wenn du es weißt. Schau doch lieber auf deine eigenen Bedürfnisse,

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  Thorsten

Warum so unhöflich?
Warum darf man finanzielle Freiheit nicht genauer beschreiben?
Meine persönliche finanzielle Freiheit definiere ich beispielsweise bei einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 3000 und 5000€.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

@Finanziell frei
Sind die 3-5k pro Individuum oder pro Familie?

Ich würde ‘frei’ mal erweitern auf ‘finanziell glücklich’, das gehört ja zusammen.
Wo ist der Grenznutzen von Einkommen? Ich glaub Easterlin hat 1974 das Thema mit dem Grenznutzen des Einkommens publiziert: Does Economic Growth Improve the Human Lot? Kahnemann wollte 2018 ein Jahreseinkommen USA von 75k – danach ist Mehrverdienst kein Glücksbringer. Ich glaub in DE ist es mal mit 5-6k netto pro Monat publiziert werden.

Wie hoch ist das geplante Bürgergeld für eine Familie inkl. Zulagen für Wohnen, Heizen, Kinder und Vergünstigungen wie zB für Krankenversorgung, Grundrente, Bildung, ÖPNV, Freizeit & Kultur?

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

…pro Individuum.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Ich wäre da vorsichtig mit dieser Studie, es kommt denke ich ganz drauf an, wie man die Frage gestaltet und auch wie jemand zu seinem Einkommen gelangt.

Angenommen jemand arbeitet für 5-6k 35 Stunden, hat eine Familie und ein glückliches Umfeld und ist gesund. Steigert er sein Einkommen auf 8-10k, muss dafür jedoch 50-60 Stunden arbeiten, kommt in Stress und hat weniger Freizeit, seine Familie wird unzufriedener, dann hat dies eher einen negativen Einfluss. Steigert jemand jedoch sein Einkommen von 5-6k auf 10-12k ohne dafür mehr oder härter arbeiten zu müssen, vielleicht einfach cleverer, dann kann das sehr wohl auch einen Einfluss haben auf das Glück. Kann, muss nicht, ich denke das ist recht individuell.

Ein Umstand ist sicherlich, man gewöhnt sich an alles, auch an Luxus und mehr Einkommen. Umgekehrt vielleicht weniger. D.h. positiv wirken sich daher eher die Steigerung also das Delta aus und nicht der neue Zustand. d.h. steigert jemand sein Einkommen von 5 auf 7k innert kurzer Zeit dürfte dies einen positiven Effekt haben, bleibt jemand aber längere Zeit auf 7k vs. jemand auf 5k, dürfte der Unterschied sich wieder normalisieren.

D.h. idealerweise steigern wir jedes Jahr unser Einkommen um 20% :D

Die Frage ist doch auch, wozu man das Einkommen oder Vermögen benötigt. Ist es eine neue Rolex Uhr, da hat man vielleicht eine Weile Freude, gewöhnt sich daran. Oder kann man damit jemanden regelmässig unterstützen, dann ist es vielleicht nachhaltiger. Hat jemand z.B. eine Sportwagen-Kollektion und sagen wir mal 50 Luxus- oder Sportwagen in der Garage, so wird der Glückseffekt beim Kauf des 51. Lamborghini nicht mehr sehr nachhaltig sein, vielleicht 2-3 Tage Freude. Der erste Sportwagen dürfte da vielleicht 1 Jahr Freude bereiten, bis man sich daran gewöhnt hat :)

Mich reizt weder der Sportwagen noch die Rolex, die neue potentielle Wohnung von Tim würde mich da schon eher reizen, da ist dann wohl auch der positive Effekt nachhaltiger, aber auch da, man gewöhnt sich irgendwann daran, und trotzdem kann man es auch nach ein paar Jahren noch sehr schätzen, schöne View / Umgebung.

42sucht21
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno


Es kommt darauf an. Aber die Tendenz des Grenznutzens ist schon da. Nikos wird sich unabhängig vom arbeitsaufwand über eine 6k Gehaltserhöhung mehr & länger freuen als Sie, @Claus oder .

Wir haben 3 Motivationen zu arbeiten:
1. Arbeiten um Geld zu erhalten für das Notwendige.
2. Arbeiten für Anerkennung in der persönlichen peer-group
3. Arbeiten aus Liebe zur Tätigkeit.

Dabei können 1,2, 3 unterschiedlich wichtig sein. Bei Ihnen, so verstehe ich Ihre posts, sind aktuell alle 3 Motivationen vorhanden. @Lars zB musste seine Tätigkeit wechseln bzw konnte es weil er 1 aus Vermögen abdeckte. In der DE und Schweizer Kultur gelten nicht arbeitende Menschen tendentiell als weniger erfolgreich und vielleicht als faul. Punkt 2 ziehlt also nicht nur auf Vergleiche mit dem Nachbarn bezüglich Reihenhausausstattung, BWM, iPhone und drittem Jahresurlaub ab sondern v.a. auch auf Anerkennung im angestrebten Freundeskreis.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

Maslov Pyramide, wobei das eigentlich keine Pyramide ist und auch nicht wie eine Sanduhr von unten nach oben abgefüllt werden muss, aber da gäbe es noch die eine oder andere Zwischenstufe. Wobei ich denke Anerkennung wäre bei mir nicht so ausgeprägt eher Selbstverwirklichung und immer mehr auch Transzendenz.

Aber wollen wir mal nicht zu philosophisch werden hier ;)

Tobs
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

@4221/Bruno: Ich denke auch, man kann diese Fragestellung intellektuell etwas überdehnen (was leider insgesamt unserem Zeitgeist entspricht). Finanziell frei ist man, wenn man anfängt unzufrieden zu werden. :-) Und das befürchte ich tatsächlich, das so ist. Selbst wenn man finanziell frei ist, denkt man besser gar nicht drüber nach. Also kann man es bei Zugrundelegung meiner Primitivlogik auch gleich sein lassen sich zu fragen, wann das eintritt. :-)

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

So ist es. Ich habe es nicht gemerkt und denke nicht darüber nach, weil ich genauso sparsam lebe wie vorher.

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobs

Finanziell frei ist man, wenn man anfängt unzufrieden zu werden”

Hört sich lustig an, hat aber was ;) Deshalb schraube ich gerne meine Zeile weiter hoch…

Kiev
1 Jahr zuvor
Reply to  42sucht21

@42sucht21

Ich möchte jetzt keinen falschen Eindruck erwecken. Ich freue mich über eine Gehaltsanpassung über 6k€ bei gleicher zeitlich erfasster Leistung. Und ich ärgere mich noch mehr wie vermutlich die Meisten bei einer Gehaltsreduktion um 6k€ bei gleicher zeitlich erfasster Leistung. Auch wenn beides keinen Unterschied auf unser Leben ausmachen würde und auch die Sparleistung nur ein wenig verändern würde. Die Hauptfreude wäre aber eher mathematischer Natur. Wenn die Verbindlichkeiten gleich bleiben und die Ausgaben nicht mit den Gehaltsanpassungen durch Inflation anziehen, freue ich mich über den neuen freien Cashflow, der am Aktienmarkt platziert werden darf. Das ist aber sicherlich über dem Grenznutzen.

Die vorherigen Posts zu IT Gehältern bei IG Metall Betrieben zeigen nur Ralfs angesprochene Grenze für Angestellte ohne Führungsverantwortung mit Zeiterfassung. Bei mir kann ich mit extremer Leistung vielleicht zusätzliche 5% Leistungszulage ergattern. Aus finanzieller Sicht lohnt sich das nicht, aber es macht auch so Spaß ein paar Wünsche zu realisieren und Kollegen voran zu bringen oder Abläufe zu verbessern.

Claus lebt soweit mir bekannt bereits von seiner Kapitalreserve. Da wünsche ich ihm keine weiteren 6k€ durch aktive Arbeit, sondern weiterhin ein stabiles LuRo Depot mit steigenden Erträgen.

Bruno kann sich als Unternehmer auszahlen was er möchte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich über 6k€ freut, die er sich selbst auszahlt. Er hat schließlich nur den einen Kuchen. Das Stückchen was er sich genehmigt fehlt im gleichen Maße auf der anderen Seite.

Vom Alter wird Nikos sicherlich öfter Gehaltsanpassungen über 6k€ erhalten als ich. Das ist völlig in Ordnung.

Die Inflation hat mich nebenbei bemerkt, trotz zukünftiger Gehaltsanpassung durch IG Metall, ein Stückchen Freiheit gekostet. Die höheren Ausgaben benötigen in Bezug auf Freiheit schließlich ein höheres Depot. Wir werden sehen, ob sie von Dauer ist. Da bleibe ich entspannt und lade gerne weitere Beteiligungen zum kleinen auf.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Das war nicht unhöflich gemeint, es ist so individuell, dass es keinen Sinn macht nach Zahlen zu fragen oder solche zu verbreiten. Was nützt es mir, wenn du 3000 € brauchst ? Da ist am Ende nur die Frage welchen individuellen Konsum lebt jemand. Und das hat mit finanzieller Freiheit weniger etwas zu tun.

Ralf
1 Jahr zuvor

Ehrlicherweise kann ich solchen Leserbriefen recht wenig abgewinnen ohne weitere Details. Wie bei der kürzlichen Diskussion zur Thematik Gehälter wären auch hier weitere Informationen echt hilfreich um eine bessere Einordnung zu erhalten. Was ist deine Definition von finanzieller Freiheit bzw. wie hoch sind konkret deine Einnahmen? Wie steht es um nicht völlig unwesentliche Faktoren wie Wohnkosten bzw. die Wohnsituation, Familienstatus, Zuwendungen/Unterstützung im Vorfeld durch Eltern/Verwandte und wie ist dein derzeitiger Lebensstandard da du ihn steigern möchtest? Sorry, so verbleibt mit diesem Leserbrief einfach sehr viel Interpretationsspielraum und Leser des Blogs haben vermutlich mehrheitlich einen gewissen Hang zu Zahlen und Daten. Ansonsten: Viel Erfolg auf dem weiteren Weg.

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor
Reply to  Ralf

So ist es. Finanziell frei bin ich auch, wenn ich in den Franziskaner-Orden eintrete.

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