Das ist ein typisches Verhalten der Mittelschicht: Das Geld wird verpulvert. Teure Hochzeit, Reisen, Restaurants, teures Haus, teure Sportgeräte, Mode, Fitnessstudio, Luxus… Die Folge sind Schuldenberge, Hypotheken, wenig Altersvorsorge. Arbeiten bis 65. Wir leben in einer Konsum-Falle. Wir stecken fest. 40 Prozent der Deutschen hat praktisch keinerlei Ersparnisse.
Ich hab mich von dem Konsumwahn losgesagt. Ich lebe bodenständig. Und bin lieber finanziell frei. Was ich nicht begreife, was mir ein Clown-Auto bringen soll? Ich hab seit elf Jahren gar kein Auto mehr. Kein TV.
Im übrigen verdienen die Deutschen gut. Nur fließt bei den meisten das Geld in Strömen in den Konsum, anstatt in Investments. Ich halte Sparraten bei vielen Jobs von 50 Prozent für möglich. Aber die wenigsten können sich das vorstellen.
Die finanzielle Freiheit ist recht einfach zu erreichen, wenn Du die Mathematik dahinter verstanden hast. Sagen wir, jemand verdient 3.000 Euro netto. 50% werden gespart per ETF-Plan im Monat. Nach 20 Jahren bei 7 Prozent Rendite hat er/sie 765.000 Euro. Hier ist die Berechnung. Auf Basis der Vier-Prozent-Entnahme-Formel hat die Person 30.600 Euro pro Jahr zur freien Verfügung. Das sind 2.550 Euro im Monat. Davon kannst Du gut leben, nicht wahr?
Die meisten folgen dem Konsumrausch. Sie füllen das Haus. Sie müssen lange arbeiten, bis sie endlich in die Rente können. 70 Prozent mag den Job nicht. Sie machen nur Dienst nach Vorschrift. Sie sind nicht engagiert. Ihnen geht vieles auf den Wecker. Zufrieden macht offenbar der Konsum und das Stecken im Hamsterrad nicht. Eher unzufrieden.
Ich hab hier in Video gestern zum Thema gemacht:
Heute füge ich einen Leserbrief an. Es ist ein Plädoyer für den Konsum. Was meinen meine Leser? Sollen wir ihn zerrupfen? Oder sind wir gnädig, weil er seine Meinung mutig und frei kund tut?
Hier nun der Leserbrief:
Lieber Tim,
ich lese relativ regelmäßig die Leserbriefe auf Deinem Blog. Ich freue mich immer, wenn es wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Nun möchte ich natürlich auch einmal etwas „geben“, anstatt immer nur zu „nehmen“. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, Dir ebenfalls einen Leserbrief zu schreiben.
Auch ich möchte Dich bitten, meinen Brief in anonymisierter Form zu veröffentlichen (sofern Du eine Veröffentlichung in Betracht ziehen solltest).
Hierzu habe ich mich für den im Betreff genannten und – zumindest im Kontext deines Blogs – vermutlich provokanten Titel („Plädoyer für den Konsum“) entschieden.
Dazu aber später mehr…
Erst einmal möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Jan, ich bin 36 Jahre alt, verheiratet. Ich komme aus Köln.
Mein Bildungsweg hat mich über eine abgeschlossene Ausbildung (IT-Bereich) und ein Studium der Betriebswirtschaftslehre zu einer Festanstellung in einem größeren deutschen Industrieunternehmen geführt. Hier verdiene ich mittlerweile ca. 3.200 € netto pro Monat zzgl. einer zielgebundenen Jahres-Prämie von ungefähr 5 TEUR brutto. Meine Frau arbeitet zurzeit nicht, sucht jedoch eine geringfügige Beschäftigung. Mehr ist aus gesundheitlichen Gründen leider nicht möglich.
Meine Sparrate kann ich zwar nicht exakt benennen, dennoch möchte ich versuchen, Dir und Deinen Lesern einen groben Überblick über meine Verhältnisse zu geben.
Grundsätzlich zahlt mein Arbeitgeber für mich in eine betriebliche Altersvorsorge (knapp 100 € monatlich). Ich erhalte zusätzlich noch vermögenswirksame Leistungen, die ich privat aufstocke (in Summe ca. 60 € pro Monat). Darüber hinaus zahle ich monatlich 70 € in eine indexbasierte Privatrente (Euro Stoxx) und in eine Riesterrente (100 € monatlich seit ~10 Jahren) ein. Seit kurzem zahle ich ferner 300 € in einen ETF auf Basis des S&P 500. Weitere 150 € lege ich monatlich auf mein Sparbuch (Stand ca. 20 TEUR). Von der jährlichen Prämie fließen weitere knapp 2.000 € pro Jahr in mein kleines selbstgeführtes Aktiendepot (Stand ca. 10 TEUR).
Bei meinem Depot halte ich es eher wie Peter Lynch, da mein Depot tatsächlich über 15 Positionen beinhaltet und sich die einzelnen Werte zwischen 500 und 1.000 € bewegen. Dies ist jedoch historisch so gewachsen und rückwirkend sicherlich nicht besonders clever gewesen. Aus diesem Grund werde ich mich zukünftig darauf konzentrieren, einzelne Positionen weiter auszubauen. Das Depot umfasst unter anderem Titel wie Apple, Alphabet, Manz, Covestro, Infineon, NVIDIA, Wirecard, Morphosys, Blizzard Activision, Paypal, Commerzbank, Allianz, Münchener Rück oder auch SGL Carbon.
Ich wohne seit über 10 Jahren in einer Eigentumswohnung (mit knapp 70 qm), wobei ich hier, Stand heute, noch laufende Verbindlichkeiten i.H.v. 70 TEUR auszuweisen habe. Der Verkehrswert der Wohnung liegt bei knapp 100.000 €. Die Wohnung habe ich damals für ca. 60 TEUR gekauft und nach 10 Jahren noch einmal für knapp 30 TEUR hochwertig modernisiert. Die Zahlen scheinen ggf. nicht vollständig plausibel zu sein, allerdings muss berücksichtigt werden, dass das ursprüngliche Darlehen etwas höher als der eigentliche Kaufpreis ausgefallen ist (Aufschlag zur Anschaffung der Einrichtung wie Küche, Möbel usw.). Der effektive Jahreszins liegt derzeit erfreulicherweise bei knapp 1 %.
Ich zahle aktuell 400 € monatlich zwecks Tilgung an die Bank und weitere 150 € Wohngeld. Eine vergleichbare Mietwohnung läge bei uns in der Gegend um die 600 € kalt.
In diesem Zusammenhang möchte ich anmerken, dass ich die Diskussionen rund um das Wohneigentum oftmals nur bedingt nachvollziehen kann. Würde ich stattdessen zur Miete wohnen, dann wäre das Geld dauerhaft und vollständig verloren. Das heißt, es steht schlichtweg nicht mehr zur Verfügung und erzielt daher auch keinerlei Rendite. Auch würde ich monatlich durch die Mietkosten in Summe sogar stärker belastet werden als es aktuell der Fall ist.
Durch den Kauf habe ich nach 30 Jahren jedoch eine (hoffentlich) schuldenfreie Eigentumswohnung als zusätzliche Altersvorsorge. Ich bin auch der Meinung, dass dem Wohneigentum zur Vermeidung von Altersarmut eine zentrale Bedeutung zukommt. Man zahlt bestenfalls im Alter ausschließlich Wohngeld und Grundsteuer, bleibt dafür jedoch von Mieterhöhungen usw. verschont. Somit sind die Fixkosten im Alter deutlich geringer. Auch kann ich die Wohnung bei Bedarf, z.B. aufgrund eines arbeitsbedingten Umzugs, vermieten und die evtl. noch auf das Darlehen anfallenden Zinsen steuerlich geltend machen.
Jetzt fragen sich einige Leser vielleicht, wieso ich meinen Leserbrief mit „Plädoyer für den Konsum“ tituliert habe.
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man das Leben einfach mal genießen sollte. Und zwar erst recht dann, wenn man noch jung und gesund ist. Was bringt es mir die besten Jahre meines Lebens extrem sparsam zu sein, wenn ich im Alter zwar finanziell frei bin, ich dafür jedoch gesundheitliche Probleme habe und viele Träume unter Umständen nicht mehr verwirklichen kann. Bspw. sagen viele ältere Menschen ganz deutlich, dass man auf den Ruhestand nicht warten und sich erst Recht nicht darauf freuen sollte. Dann ist es für viele Dinge bereits zu spät und man kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen… Im Büro geht es bei den Kollegen oftmals nur noch um die Frage, wann sie endlich in den „heiß erwarteten“ Ruhestand gehen können. Sie verstehen nicht, dass die Musik heute spielt und der Ruhestand, unabhängig der finanziellen Situation, nicht als Höhepunkt des Lebens angesehen werden sollte.
Aus diesem Grund gehe ich mit meiner Frau gerne gut Essen. Wir leisten uns z.B. auch regelmäßig spontane Städtereisen. Wir haben einen relativ großen Fernseher samt Pay-TV (bei Kabelfernsehen bleibt einem aber leider nicht viel übrig). Wir drehen also nicht jeden Euro dreimal um, sondern nur einmal oder zweimal. Sicherlich ist Sparsamkeit wichtig. Ich habe in meiner Kindheit gelernt, dass „Haben von behalten kommt“.
Jedenfalls möchte ich den Lesern Deines Blogs damit nur sagen, dass das Sparen und die damit hoffentlich einhergehende finanzielle Freiheit nicht unbedingt glücklich machen werden.
Wie oben ausgeführt, lässt sich aber erkennen, dass meine Frau und ich das Geld nicht maßlos zum Fenster hinaus werfen. Wir versuchen zunehmend, einen Teil des Geldes anzusparen. Meine Generation – und das gilt natürlich auch für die darauffolgenden – wird, dank Mütterrente und Co., in Zukunft sicherlich noch stärker in die Pflicht genommen werden. An die völlig überzogenen Pensionen der Staatsbediensteten geht komischerweise niemand ran. Aber welcher Mensch schießt sich schon gerne ins eigene Knie…
Ich möchte an dieser Stelle gerne einräumen, dass ich besser schon früher im Leben hätte anfangen sollen, einen gewissen Betrag konstant zu sparen, um so vom Zinseszins besser profitieren zu können. Allerdings blieb, dank Ausbildung in einem kleinem Betrieb bzw. später auch Studiengebühren, erst einmal gar nichts übrig. Meine erste Anstellung wurde mit knapp 35 TEUR pro Jahr entlohnt und auch hier blieb, den diversen Fixkosten sei Dank, nicht wirklich viel übrig. Ehrlich gesagt habe ich mir zu diesem Zeitpunkt deutlich weniger Gedanken über meine finanzielle Zukunft gemacht und das – so selbstkritisch muss ich dann auch sein – trotz abgeschlossenem Wirtschaftsstudium.
Wichtiger als das Streben nach finanzieller Freiheit ist mir persönlich jedoch die Tatsache, dass ich ein aus meiner Sicht selbstbestimmtes Leben führen kann. Dabei betrachte ich meine Festanstellung gar nicht als Einschränkung, da mir diese außerordentlich viel Spaß macht. Selbst wenn ich jeden Tag vor 6 Uhr die Wohnung verlassen muss, so setze ich mich in mein Auto (und ja, es handelt sich um einen Jahreswagen einer Premiummarke), fahre fröhlich-pfeifend zum Bahnhof und kaufe mir dort jeden Morgen einen Kaffee.
Da ich Alleinverdiener bin und ich weiß, dass statistisch gesehen jeder fünfte Mann vor dem Erreichen des Renteneintrittsalters berufsunfähig wird, habe ich ebenfalls eine doch recht kostenintensive Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Auch haben meine Frau und ich eine private Krankenzusatzversicherung, da diese im Alter nicht mehr bezahlbar sein wird (wenn man sie überhaupt noch angeboten bekommen sollte). Dies sollte man ebenfalls in Betracht ziehen, wenn es darum geht, die monatlichen Fixkosten zu senken.
Wenn ich mir die vielen erfolgreichen Menschen anschaue, sei es nun Bill Gates oder Warren Buffett, so fällt mir immer wieder eine Gemeinsamkeit auf. Sie alle arbeiten noch. Sie sind scheinbar sehr zufrieden damit, dass sie trotz ihrer finanziellen Freiheit noch weit über das Rentenalter hinaus interessante und anspruchsvolle Aufgaben wahrnehmen können.
Abschließend wünsche ich allen Deinen Lesern weiterhin viel Erfolg beim Erreichen ihrer finanziellen Freiheit. Ich hoffe, dass ich mit meinem Brief einen kleinen Beitrag zu den großartigen Diskussionen in Deinem Blog leisten konnte.
Schlusswort
Von vielen der auf Deinem Blog veröffentlichen Leserbriefe bzw. den zugrunde liegenden Geschichten bin ich wirklich sehr beeindruckt. Insbesondere wenn es sich um junge Menschen handelt, die sich frühzeitig Gedanken über ihre Zukunft zu machen und ihre Ziele konsequent verfolgen. Die Ausübung von Sparsamkeit und Verzicht sind in der heutigen Welt in sich bereits eine großartige Leistung. Ich glaube auch, dass diese Erfahrungen wichtige persönliche Eigenschaften mit sich bringen und das unabhängig davon, ob es sich um private Angelegenheiten handelt oder auch um Führungsaufgaben innerhalb eines Unternehmens.
Mit freundlichen Grüßen
Jan
Hi!
Mein erster Gedanke:
Zuviel „Ich“, zuwenig „Wir“. „Ich“ habe die Wohnung, den Riester, den Premiumjahreswagen, das Depot, die VL, die Privatrente. Was hat „Sie“? Allem Anschein nach nichts außer so großen gesundheitlichen Problemen, die nur einen Mini-Job ermöglichen (den sie aktuell sucht und der ihr quasi keine nennenswerten Rentenansprüche einbringt). Wo ist die Altersvorsorge der Frau, zahlt er in eine Privatrente oder in ETF-Sparpläne o.ä. für sie ein?
Dass eine ETW eine Lifestyle-/Konsumentscheidung ist, und nicht zwangsläufig eine Investition mit Rendite, sehe ich wie Herr Kommer (Jan könnte „Kaufen oder Mieten“ lesen, wenn noch nicht geschehen, sehr interessant und aufschlussreich). Dass nicht jeder Eigentümer zum Vermieter geboren ist und man da auch echt Bock drauf haben muss, weil es ja auch mal „menschelt“ zwischen den Parteien, ist auch so eine Sache. Und aus einer Immobilie kann ich nicht jährlich 4 Prozent entnehmen, wenn ich die finanzielle Freiheit leben möchte, nur aus meinem Depot.
Ich persönlich kann diesen Lebensstil nicht so ganz nachvollziehen. Klar müssen zwei Personen mit nur einem (guten) Gehalt nicht von Wasser und Brot leben. Aber wenn die eine Person nichts zum Einkommen beisteuern kann, sollte man doch erst recht aufs Geld schauen und die Altersvorsorge für den kranken Partner mitstemmen. Zum Beispiel, indem man den morgendlichen Bahnhofskaffee in einen ETF-Sparplan einzahlt….?
Es tut mir leid, ich kann das nicht nachvollziehen. So viele schöne Sachen kann man machen ohne Geld, vielleicht müssen es nicht immer Städtereisen sein. Für meine Begriffe hat der ganze Brief den Unterton „Das gönne ich mir.“ – Schade, aber jeder, wie er mag.
Naja, zerrupfen würde ich den Leserbrief nicht, aber er spiegelt halt viele Aspekte wider die mir auch in meinem persönlichen Bekanntenkreis genannt werden und zu denen ICH zumindest, eine andere Stellung beziehe.
Lezten Endes ist es DEIN LEBEN und NUR DU bestimmst wie etwas abläuft. Ich habe weder das Recht dich darin zu belehren noch den Anspruch dich auf einen anderen Weg zu missionieren.
Insgesamt, und das zuerst, erscheint es mir momentan etwas merkwürdig, dass Du trotz deines deutlich über dem Durchschnitt liegenden Einkommens von 3000€ Netto eine Eigentumswohnung mit 400€ im Monat „auf ewig“ abkleckerst. Die laufenden Kosten, erst Recht wenn du zusammenlebst, dürften doch überschaubar sein und hohe Sparraten ergeben. Erst Recht, wenn mittelfristig der Zweitverdiener wieder dazukommt.
Ich habe mir mal ein paar Sätze die mir hängen geblieben sind herausgepickt und würde da gerne mein persönliches Statment zu abgeben.
In diesem Zusammenhang möchte ich anmerken, dass ich die Diskussionen rund um das Wohneigentum oftmals nur bedingt nachvollziehen kann. Würde ich stattdessen zur Miete wohnen, dann wäre das Geld dauerhaft und vollständig verloren.
Ich verweise hier an dieser Stelle auf den gern genommenen „Kommer“ mieten statt kaufen, der widerlegt, dass Eigentümer generell diejenigen sind, die mehr sparen, im Alter besser dastehen und/oder Geld vernichtet haben. Wer diszipiliert spart, aber zu Miete lebt wird später die Miete „für lau“ aus seinen Kapitalerträgen generieren können, erst Recht mit hohem Einkommen und hoher Sparrate ab früher Jugend an. Klar, das Geld ist verloren, aber es wurde auch mit kaum Eigenleistung generiert. Daneben sollte man noch eines bedenken: Was ist denn mit den Kreditzinsen, also den Negativzinsen die du auf dein Darlehen/Kredit zahlst? Dieses Geld ist genauso verloren, Monat für Monat, Jahr für Jahr und das über einen sehr langen Zeitraum. Die hohen Kreditzinsen werden kommen, denn noch niedriger als jetzt können sie kaum sein. Ich möchte nicht wissen wieviele Finanzierungen demnächst in Schieflage stehen wenn nach 10 Jahren neu verhandelt werden muss, aber das viel zu teuer erkaufte Haus noch längst icht abgezahlt ist und der Leitzins wieder steigt.
Nebenbei, eine Immobilie nutzt sich ab, verliert evt. an Attraktivität und beheizt ist sie dann genausowenig. Kein verlorenes Geld? Hier sollte man beim Vergleich schon fair bleiben.
Man zahlt bestenfalls im Alter ausschließlich Wohngeld und Grundsteuer, bleibt dafür jedoch von Mieterhöhungen usw. verschont.
Ich weiss nicht was man im Alter alles zahlen muss, aber wir hatten auch schon Zwangshypotheken, wir wissen auch nicht ob du nicht politisch getrieben dazu gewungen wirst dein Haus noch einmal teuer energetisch zu sanieren, wir wissen auch nicht ob das ganze Haus nicht evtl. noch einem altengerecht umgebaut werden muss. Ebenso unklar sind weitere Steuern die man sich bis dahin vielleicht noch ausdenkt und nicht zu vergessen die Tatsache ob so ein Haus ode eine Wohnung im Alter nicht vie zu groß für dich geworden ist, weil die Kinder vielleicht aus dem Haus oder du wieder, warum auch immer, Single bist.
Du bist ja auch zudem nicht alleine im Haus, wenn die Gemeinschaft beschließt Solarpanels zu installieren dann wirst Du gern beteiligt.
Somit sind die Fixkosten im Alter deutlich geringer.
Einspruch, ich werde auch irgendwann ein Einfamilienhaus erben und ich kann dir versichern, dass so ein 50er Jahre Bau deutlich höhere Fixkosten generieren wird als eine bedarfsgerechte Mietwohnung die ich beziehen könnte. Vom zeitlichen Aufwand mal ganz abgesehen. Bei einer Eigentumswohnung mag das stimmen, da gebe ich Dir Recht.
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man das Leben einfach mal genießen sollte. Und zwar erst recht dann, wenn man noch jung und gesund ist. Was bringt es mir die besten Jahre meines Lebens extrem sparsam zu sein, wenn ich im Alter zwar finanziell frei bin, ich dafür jedoch gesundheitliche Probleme habe und viele Träume unter Umständen nicht mehr verwirklichen kann.
Ja, das übliche YOLO, ist absolut nachvollziehbar, aber nicht rational. Es ist eine Wette darauf dass du im Alter nicht gesund bist. Die Statistiken sprechen dagegen. Wer heute geboren wird, wird als Mädel höchstwahrscheinlich deutlich über 90 und als Mann bestimmt über 80. Die Wahrscheinlichkeit im Alter, also zumindest im Alter zwischen 55 und 75 noch deutlich fitter zu sein als man gemeinhin annimmt, ist deutlich wahrscheinlicher als bis dahin zu sterben oder vor sich hinzusiechen. Möchtest Du die Wette eingehen? Ich nicht, ich möchte in dieser Lebensspanne eigentlich eher den Fuß vom Gas nehmen als einen Endspurt in Sachen Altersvorsorge machen zu müssen.
Ich genieße mein Leben auch, und, man möge micht steinigen, ich habe zwei Autos, habe einen großen TV, habe ein Netflix Abo und auch sonst noch einige Versicherungen, gehe am Wochenende auch mal feiern und schaffe es dennoch eine akzeptable Sparquote von über 50% zu erreichen. Ich habe mich auf die Technik eingeschossen: Kauf gute Dinge, die halten auch länger. Damit fahre ich im Alltag sehr günstig.
Da ich Alleinverdiener bin und ich weiß, dass statistisch gesehen jeder fünfte Mann vor dem Erreichen des Renteneintrittsalters berufsunfähig wird, habe ich ebenfalls eine doch recht kostenintensive Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen.
Dieser Weg ist auch meines Erachtens absolut begrüßenswert und wird hierzulande, trotz vieler Überversicherungen, gerne vergessen, denn die folgen sind existenzbedrohend und die wenigsten haben die Kohle bei einem Möglichen Eintritt im Alter von 35-40 bis zur Rente + wegfallender Rentenansprüche dieses finanziell auszuhalten. Dennoch solltest Du dich selbst fragen woher diese Quoten inzwischen kommen. Es sind oftmals psychische Leiden, Existenzängste, Burn-Out, etc. Alles „heilbar“ durch vorherige fianzielle Freiheit und damit Flexibilität in der Job-Auswahl.
Wenn ich mir die vielen erfolgreichen Menschen anschaue, sei es nun Bill Gates oder Warren Buffett, so fällt mir immer wieder eine Gemeinsamkeit auf. Sie alle arbeiten noch. Sie sind scheinbar sehr zufrieden damit, dass sie trotz ihrer finanziellen Freiheit noch weit über das Rentenalter hinaus interessante und anspruchsvolle Aufgaben wahrnehmen können.
Auch hier, diese Menschen lieben einfach ihren Beruf. Die meisten tun das aber wohl eher nicht und viele quälen sich jeden Tag zur Arbeit. Das Geld MUSS aber reinkommen, weil es eben durch fehlende Rücklagen keine Option gibt die WÜNSCH-DIR-WAS Haltung anzunehmen. Auch das würde dafür sprechen möglichst schnell die finanzielle Freiheit anzustreben um sich auf das zurückzuziehen was einem Spaß macht.
@Tim: Ich sehe die Einsparmöglichkeiten und damit 50% Sparquote ebenfalls. Ich denke aber das der von dir genannte beispielhafte Wert von 3000€ Netto nicht dem deutschen Standard entspricht. 50% Sparquote als Gutverdiener zu haben ist easy, man muss nur seinen Konsum reduzieren der oftmals auf Luxus basiert. Wer aber heute mit etwa 1300-1600€ auskommen muss, womöglich noch eine Familie durchfüttern muss, hat derhat hohe Grundbelastungen durch Lebensmittel, Miete etc., dass diese Quote auch beim besten Willen nicht haltbar ist. Und unfairerweise sind die schlechtbezahlten Jobs dann auch meist diejenigen, die dich dann auch körperlich und zeitlich so auslasten, dass ein Nebenjob zum Zuverdienst wohl eher nicht drinsitzt.
Gruss Daniel
Kudos an Jan! (ohne auf Details einzugehen wie Daniel)
Es geht einfach um die Balance, um das Ganze kurz und prägnant zu nennen. Ich muss als junger Mensch heutzutage bereits früh an eine Altersvorsorge denken, darf dabei aber nicht vergessen, auch im Jetzt zu leben.
Ich möchte gerne zu Bedenken geben, dass kein einziger der genannten Einzeltitel im Depot Peter Lynchs Investmentkriterien stand halten würde.
Hallo Jan,
ich finde, dein Weg klingt ganz entspannt und du klingst glücklich. Gleichzeitig ist es ja auch so, dass du dich trotzdem um dein Geld und deine Zukunft kümmerst, also ist doch alles super. Ich glaube, das „Jetzt“ ist auch am Wichtigsten. Mir ist auch schon aufgefallen, dass Buffett bspw. noch arbeitet und er ist fast 90! Also sollte das Ziel vielleicht sein, einen Beruf zu haben, der Spaß macht und den man ewig machen kann und will.
Andererseits muss man bedenken, dass das nicht mit jedem Beruf möglich ist, bspw. Sportler-Karrieren, oder andere Berufe, die den Körper beanspruchen. Hier http://bit.ly/2fVMOLg wurde eine Berufsgruppe vorgestellt, die regelmäßig die Autobahnen wartet und betreut. Ich denke nicht, dass diese Menschen mit 70 diese Arbeit ausführen können und ich denke, dass es mit steigendem Alter noch lebensgefährlicher wird. Andererseits können diese Menschen frühzeitig in einen ETF-Sparplan einzahlen und dann früher mit der Arbeit aufhören … Ich denke, sie wissen das nur nicht. Deswegen muss man viel in der Bevölkerung darüber aufklären.
Habt ihr auch Kinder oder plant ihr noch welche?
Viele Grüße aus BaWü
Ich muss sagen, dass ich die Aussage des Leserbriefs nicht wirklich verstehe. Einerseits:
„Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man das Leben einfach mal genießen sollte.“
Andererseits
„Ich möchte an dieser Stelle gerne einräumen, dass ich besser schon früher im Leben hätte anfangen sollen, einen gewissen Betrag konstant zu sparen, um so vom Zinseszins besser profitieren zu können.“
Ja was denn jetzt? Das Leben genießen und das dann später bereuen? Irgenwie wenig konsequent.
Ausserdem scheint hier ein Missverständnis vorzuliegen. Du schreibst:
„Wenn ich mir die vielen erfolgreichen Menschen anschaue, sei es nun Bill Gates oder Warren Buffett, so fällt mir immer wieder eine Gemeinsamkeit auf. Sie alle arbeiten noch. Sie sind scheinbar sehr zufrieden damit, dass sie trotz ihrer finanziellen Freiheit noch weit über das Rentenalter hinaus interessante und anspruchsvolle Aufgaben wahrnehmen können.“
Ich strebe die finanzielle Freiheit nicht an um auf der faulen Haut zu liegen, sondern um genau das machen zu können was ich möchte. Ich glaube, dass ist überhaupt kein Widerspruch zu Gates, der seine finanzielle Freiheit ebenfalls dazu nutzt um genau das zu machen was er möchte. Tim betont das übrigens regelmäßig.
VG
Ich meine, dass es jedem selbst überlassen bleibt, was er mit seinem Geld macht. Der eine möchte gerne so leben, wie der Leser in diesem Artikel. Für mich ist das in keiner Weise provozierend, da die meisten Leute wohl eher wenig soarsam sind. Für mich spricht also nichts dagegen. Konsequenzen sind vielleicht, dass er bis zum offiziellen Rentenalter arbeitet und auch im Fall einer Arbeitslosigkeit nicht auf große Ersparnisse zurüxkgreifen kann und dnan in Hartz-IV abrutscht. Aber vielleicht ist der Leser ja auch in einer Einkommensklasse, die es ihm trotz des verschwenderischen Lebensstils immer noch ermöglicht, viel zu sparen? Darüber erfahren wir nichts.
Man einer, so wie ich, wird die Erfahrung gemacht haben, dass Konsum nicht glücklich macht und wendet sich daher eher sinnvolleren Dingen zu. Mich macht ein einfaches Leben glücklich. Daraus ergibt sich, dass ich viel sparen kann. Das Sparen ist also nicht Selbstzweck, sondern ein erwünschter Nebeneffekt einer Lifestyle-Entscheidung. Dmait bin ich sehr zufrieden.
Noch eine Anmerkung zum Wohnungsmarkt:
„Ich möchte nicht wissen wieviele Finanzierungen demnächst in Schieflage stehen wenn nach 10 Jahren neu verhandelt werden muss, aber das viel zu teuer erkaufte Haus noch längst icht abgezahlt ist und der Leitzins wieder steigt.“
Hier Zustimmung. Hatte gestern beim Burgeressen mit nem guten Freund das Gefühl, das möglicherweise ein Umdenken bei Banken in Sachen Finanzierung stattfinden könnte: Dessen Bruder möchte 290.000 Euro von der Bank für ein Haus. Die Bank geht von steigenden Zinsen aus und befürchtet, dass der (gutverdienende 43 jährige) Bruder Probleme bekommen könnte. Die Bank verlangt daher eine m.E. recht hohe Eigenbeteiligung von 80.000 Euro (die aber nicht vorliegt). Fand ich interessant, den Standpunkt der Bank.
Andrea
„Das Sparen ist also nicht Selbstzweck, sondern ein erwünschter Nebeneffekt einer Lifestyle-Entscheidung. Dmait bin ich sehr zufrieden.“
Sehe ich auch so. Genau dieser Punkt wird häufig nicht verstanden.
Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank für das konstruktive Feedback.
Ich habe den Brief absichtlich etwas provokant formuliert aber nur um deutlich zu machen, dass man auch Sparen kann ohne direkt auf jegliche Annehmlichkeiten verzichten zu müssen.
Daher sehe ich in meinen Aussagen auch keinen direkten Widerspruch. Ich habe mich für einen Weg entschieden der es mir ermöglicht, Geld zu sparen und gleichzeitig meine Lebensfreude zu erhalten.
Wenn bspw. Andrea sagt, dass das Sparen ein Nebenprodukt ihrer Lifestyle-Entscheidung sei, dann ist das genauso legitim und für mich völlig plausibel und authentisch. Wichtig ist doch, dass man glücklich und zufrieden ist.
@Jessica
Du hast natürlich Recht. Die Aussage zu Peter Lynch bezog sich nicht auf meine Aktientitel sondern darauf, dass Herr Lynch auch recht viele Positionen im Depot hat oder zumindest hatte.
@Andrea
Ich habe versucht recht ausführlich darzulegen, wie meine Verhältnisse im Einzelnen aussehen. Die Angaben sind schon recht umfassend und vollständig (es gibt keine versteckten Sparbücher aber auch keine weiteren Schulden). Wenn ich wirklich alles zusammenrechne, dann komme ich bei 3.500 € netto im Monat (inkl. umgelegten Boni, Steuerrückzahlung usw.) auf eine Sparquote von ca. 800-1.000 € pro Monat. Das halte ich für mich persönlich als angemessen und ausreichend.
@Daniel
Ich finde es schön, dass du zu vielen einzelnen Positionen Stellung bezogen hast. In einigen Punkten habe ich schlichtweg eine andere Meinung aber das ist aus meiner Sicht völlig unkritisch.
Bspw. glaube ich nicht uneingeschränkt an die von den Rentenkassen prognostizierten Zahlen in Bezug auf die zukünftige Lebenserwartung. Die Statistiken suggerieren mir, dass ich viel Einzahlen muss, da ja die Rentenkasse in Zukunft unglaublich lange für meinen Lebensabend zahlen muss. Die Pharma-Branche befeuert diese Zahlen, da sie mir diverse Produkte verkaufen wollen, mit denen ich dann auch „sicher“ dieses Alter erreichen werde. Es wird sicherlich einen Anstieg der Lebenserwartung geben nur glaube ich nicht, dass dies so schnell gehen wird und in einem Ausmaß passiert, wie einem die Medien und Co. oftmals glauben machen wollen. Jeder zweite Mensch wird im Alter an Krebs erkranken. Auch wenn ich vielleicht über 80 Jahre alt werde, so sind die letzten zehn oder zwanzig Jahre sicherlich mit irgendwelchen Einschränkungen verbunden.
Jemand hat auch gefragt, wieso ich nur so eine geringe Tilgung tätige. Ich plane mittelfristig umzuziehen (zwecks Familienplanung). Dann wird mir ein Familienmitglied eine andere Wohnung vermieten, so dass ich meine aktuelle Wohnung an jemand anderes vermieten kann. Die auf das Darlehen anfallenden Zinsen kann ich dann steuerlich absetzen, weshalb ich hier nicht zwingend auf eine starke Tilgung angewiesen bin. Die Wohnung trägt sich dann vollständig selber.
@J
Vielen Dank. Jetzt fühle ich mich etwas weniger „verrupft“ :-)
Hier prallen einfach 2 Extreme aufeinander. Im Blog wird Sparsamkeit als oberstes Ziel der finanziellen Freiheit gehandelt. Bei diesen Aussagen bin ich immer sehr skeptisch. Da es hier meiner Meinung nach fast schon religiös wiederholt wird bin ich auch nur sporadischer Leser. Zum einen ist es mit der finanziellen Freiheit wie mit der Rente. Man freut sich auf irgendwas, was sich dann als vollkommen unspektakulär herausstellt. Da die meisten bei finanzieller Freiheit nicht mehrstellige Millionenbeträge und ein luxuriöses Leben in Villen verbinden, sondern das gleiche sparsame(!) Leben wie die Jahrzehnte davor, werden sicher die meisten eher in Depression verfallen als vor Glückseligkeit jubeln.
Auch Argumente dass man mit finanzieller Freiheit seinen Job kündigen könnte etc halte ich für leicht dahergeredet. Dazu bringt ein geregeltes und am sozialen Umfeld teilnehmendes Leben (ein „normales“ Leben) zu viele Vorteile. Wirklich aussteigen werden die wenigsten.
Der größte Vorteil von finanzieller Freiheit besteht meines Erachtens darin sich bei unvorhergesehenen (oder auch unplanbaren) Ereignissen sich wenigstens keine Sorgen um die Finanzen machen zu müssen. Klassische Beispiele: Ich werde arbeitslos und es juckt mich nicht ob ich in 1 oder erst 6 Monaten wieder Arbeit finde.
Der Leserbrief beschreibt ein gegenteiliges Extrem. Hier wird der Kaffee jeden morgen am Bahnhof gekauft. Sicherlich könnte man sich das sparen. Aber um ehrlich zu sein sind mir diese Leute wesentlich lieber als die extremen Sparfüchse hier, die sich jeden gekauften Kaffee verbieten und es sich dann schönreden mit einem weiteren kleinen Schritt in die finanzielle Freiheit.
Am Ende des Tages macht die Dosis das Gift. Deshalb ist es wie so oft am besten einen guten Mittelweg zu finden.
Viele Grüße
Harald
@Jan:
Danke für deinen Leserbrief. Eines vorweg: Auch wenn hier viele kritische Stimmen bestehen, so finde ich es dennoch positiv, dass du dir Gedanken über die Finanzen machst und ja durchaus etwas zur Seite legst. Dennoch möchte auch ich gerne auf ein paar wenige Punkte eingehen:
Selbstbewohntes Wohneigentum:
Ich habe manchmal das Gefühl, dass der „Streit“ um die Attraktivität von selbstbewohntem Wohneigentum so alt ist wie die Menschheit selbst. :) Positiv ist die Tatsache, dass über Jahre hinweg (im Regelfall) auch die Liegenschaft eine Wertvermehrung erfahren wird. Insofern ist dies besser, als Geld auf einem Sparkonto zu haben, auf welchem der Wert von der Inflation „aufgefressen“ wird. Andererseits ist bewiesen, dass die Rendite langfristig bei Aktien am höchsten ist. Allerdings finde ich es auch wichtig, selbstbewohntes Wohneigentum nicht ausschliesslich als Investment anzuschauen, da es hier viele weitere, nicht finanzielle Fakten zu beachten gilt (bspw. Einschränkungen beim Berufsort, Bedarf eines kinderfreundlichen Ambiente, d.h. Kindergärten, Schulen und Spielplätze, wenn man Kinder hat, etc.). Bzgl. Immobilie als Investment: Es gibt Menschen, welche (trotz Rendite-Argument bei Aktien) lieber in Liegenschaften investieren möchten, weil sie sich damit sicherer fühlen und besser schlafen können… und dies gilt es zu akzeptieren.
Leben geniessen:
Ich stimme dir absolut zu, dass wir im hier und jetzt leben und das Leben daher geniessen sollten. Allerdings wird leider allzu oft angenommen, dass man das Leben nur geniessen kann, wenn man das Ganze Geld ausgibt und das Leben nicht geniessen kann, wenn man viel spart. Oberflächlich betrachtet mag das stimmen, bei genauerer Betrachtung erkennt man aber den Denkfehler, denn: Wer sagt, dass man viel ausgeben muss, um das Leben geniessen zu können? Meines Erachtens hängt die Empfindung, ob man das „Leben geniessen“ kann vor allem damit zusammen, auf wie viel man verzichten muss. Wenn es dir wichtig ist, in Restaurants gut essen zu gehen, dann ist dies dein absolutes Recht und wenn dir dies verwehrt werden würde, dann hättest du allenfalls Mühe, weil du darauf verzichten müsstest. Jemand anderem – wie bspw. mir – würde dies hingegen nicht so schwer fallen, weil es mir nicht wichtig ist und demnach auch nicht mit einem Verzicht gleichzusetzen ist. Dafür gebe ich aber wahrscheinlich auf andere Weise Geld aus für Dinge, die dir nicht so wichtig sind. Ausserdem ist der letzte Punkt von Daniel ebenfalls relevant: Wenn jemand viel verdient und eine hohe Sparquote hat, dann verzichtet dieser unter Umständen trotzdem auf weniger als jemand, der viel weniger verdient und eine kleinere Sparquote hat. Die Sparquote soll ein Richtwert darstellen, wobei der nominale Betrag – je nach Verdienst – extrem unterschiedlich ausfällt; dies sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Last but not least wünsche ich dir privat sowie finanziell alles Gute!
Nicht jeder hat den gleichen Wunsch nach finanzieller Freiheit.
Ich habe neulich einen interessanten Artikel gelesen, bei dem es um „Die Theorie der 16 Lebensmotive“ geht, die von dem Psychologen Steven Reiss „entwickelt“ wurden. Unten habe ich den Link zu dem Artikel.
Bei mir ist das Bedürfnis nach Unabhängigkeit überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Das ist zumindest mein Eindruck, wenn ich versuche, mich diesbezüglich mit anderen zu vergleichen. Deshalb ist mein Streben nach finanzieller Unabhängigkeit (Freiheit) ganz stark ausgeprägt, für mein Gemüt manchmal ein bisschen zu stark, es geht mir manchmal nicht schnell genug. Deshalb macht mich z.B. auch der Kauf eines einjährigen Premiumwagens nicht glücklich. Der Kauf würde mich in Anbetracht des Wertverlustes eher depressiv machen, weil ich meine Unabhängigkeit dadurch verlieren würde.
Außerdem leide ich nicht unter meiner Sparsamkeit. Mir gefällt mein einfaches Leben. Meine Hobbys kosten wenig: Wandern, Kochen, Lesen, Gärtnern. Und meine Hobbys bilde ich mir nicht (aus Sparsamkeit) ein.
Bei Jan ist das Bedürfnis nach Unabhängigkeit ganz offensichtlich nicht so stark ausgeprägt. Er ist wahrscheinlich von ganz anderen Motiven geleitet.
Dafür aber, dass Jan nicht das Ziel der finanziellen Freiheit anstrebt, ist seine Sparleistung doch durchaus in Ordnung. Er wird wahrscheinlich einmal ein wohlhabender Mensch sein. Die Wohnung würde ich aber auch so schnell es geht abbezahlen.
Das Buch mit den Lebensmotiven finde ich nach Lesen der Rezension ganz interessant, habe es aber noch nicht gelesen. Und den Artikel, auf den ich verlinke, hinter dem stehe ich nicht.
Der Link zu diesem Artikel ist hier:
https://zendepot.de/finanzielle-Freiheit/
Viele Grüße
Christian
„…Das ist ein typisches Verhalten der Mittelschicht: Das Geld wird verpulvert. Teure Hochzeit, Reisen, Restaurants, teures Haus, teure Sportgeräte, Mode, Fitnessstudio, Luxus…“
Ich halte das so nicht für zutreffend. Es gibt solche Leute, klar. Aber ich bin der Ansicht, das die Mehrheit halbwegs vernünftig lebt ohne zu viel Geld zu verpulvern. So nehme ich das jedenfalls in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld war. Da schlagen nur wenige echt über die Stränge.
„Im übrigen verdienen die Deutschen gut.“
Auch darin gibt es berechtige Zweifel. Aber dazu habe ich mich ja schon oft geäußert. Gehe einfach mal z.B. auf die Jobseite der Arbeitsagentur und gib einen beliebigen Beruf ein. Dann filtere die Angebote der Personaldienstleister heraus. Und schwupps sind das Angebot vernünftig bezahlter Stellen um mindestens 30-50 Prozent. Ich erlebe dies derzeit selbst bei einigen Testbewerbungen. Speziell die jüngere Generation muss oft schlechtere Vertragskonditionen akzeptieren als deren Elterngeneration. Und IT liegt nicht jedem, wenn dies als Paradebeispiel für super Gehälter herhalten sollte.
Lohndumping wird in vielen Branchen zur Mode. Das ist Fakt.
Und was oft übersehen wird: Vielerorts explodieren die Wohnkosten, egal ob Miete oder Kauf. Wie damit umgehen? Noch weiter weg ziehen vom Job?
So, das war einfach mal wieder ein Beitrag um etwas Realität einzubringen.
Und jetzt? Ich wünsche mir etwas mehr Differenzierung und Praxisnähe bei den Artikeln. Wenn es schon in der Politik oft nicht gelingt sollte es bei uns Sparern gelingen. Sparen bleibt absolut richtig. Aber etwas mehr Realität sollte eingestreut werden…..
Im übrigen ist finanzielle Freiheit, so mein Eindruck, manchmal teuer erkauft (keine Familie, Ehe kaputt, Geiz ohne Ende). Das recht Maß zu finden ist vermutlich gar nicht so einfach.
Die Prügel kann beginnen. Man wird mir wieder eine negative Grundhaltung vorwerfen. Ich würde es eher realistischer Blick benennen.
Nachtrag zu meinen letzten Eintrag:
Zwei Zitate möchte ich bringen aus dem oben verlinkten Artikel. Derjenige, der nach finanzieller Freiheit strebt, ist vermutlich stark von folgendem Motiv „geleitet“:
Zum Motiv Unabhängigkeit stellt Steven Reiss fest:
Derjenige, der gerne große Autos als sein eigen herzeigt, ist vermutlich stark von folgendem Motiv „geleitet“:
Für andere mag es Statusdenken sein, welches das Bedürfnis nach Unabhängigkeit überwiegt:
Wobei ein Charakter wohl immer ein Zusammenspiel verschiedener Motive ist, die eben verschieden stark ausgeprägt sind.
@Chsristian H.:
Super Artikel, vor allem gefällt mir daran, dass er eher kritisch ist bzgl. Personen, welche die finanzielle Freiheit anstreben wollen. Und wieso gefällt mir das, obwohl ich mich selbst zu dieser Kategorie Mensch zähle? Ganz einfach, weil es extrem wichtig ist, dass man Toleranz gegenüber anderen Lebenseinstellungen zeigt. Ich glaube nämlich, dass es viele Menschen gibt, die ihre Ansicht als die einzig Wahre und Richtige betrachten und andere Menschen bekehren wollen, genau die gleiche Mentalität an den Tag zu legen…
@Jan
Kann mich mit deiner Denkweise identifizieren. Über Eigentum wird sich viel gestritten, aber in guter Lage kann sich das lohnen. Bei meinem Wohnort gibt es eine große Spanne bei der Kaltmiete. Zentral wohnen kaum mehr möglich. Wer zentral wohnt, bleibt dort sehr lange oder vermittelt die Wohnung an Freunde weiter. Vermieter erhöhen bei Mieterwechsel (verständlicherweise) die Mieten. Manchmal wünsche ich mir deswegen eine Eigentumswohnung als sicheren Hafen. Während meines Studiums wurde mir mein Wohnheimszimmer wegen Sanierung gekündigt. Ein paar Wochen vor den Prüfungen war das eine ziemliche Katastrophe.
Dass du das Leben genießen willst, ist absolut richtig. Genießen muss nicht in Verschwendung ausarten, sondern heißt, dass man vielleicht 100€ mehr im Monat ausgibt. Genießen heißt auch, den Geist von unnützem Balast zu befreien. Mit deiner gesundheitlich angeschlagenen Partnerin habt ihr es als Paar schwerer als andere. Da nimmt man das Leben anders wahr. Man muss auch schauen, wie man eine zu starke Abhängigkeit von dir vermeidet.
@Jan: ich denke das deine Sparrate doch noch recht ordentlich ist, wenn man noch die Renten und Berufsunfähigkeitsversicherung mit einrechnet. Außerdem unterstützt du noch deine Frau.
Du weißt ja selbst ganz genau was darüber hinaus möglich wäre, wenn ihr euch mehr einschränken würdet und triffst die Entscheidung bewusst. Es ist allein deine Sache.
Genauso weiß ich bei mir das ich trotz 2/3 Sparrate noch mehr sparen könnte. Bei mir ist die Sparrate wie bei einigen Kommentaren vorher nur ein Nebenprodukt meiner Lebensweise und dazu gehören auch kleinere Sünden.
Über Eigentumswohnung ja/nein kann man ewig diskutieren. Ich denke mittlerweile vor ein paar Jahren war es bei guter Lage besser zu kaufen.
Ich wünsche Dir und besonders deiner Frau alles Gute!
—
Es gab auch schon einige 20-Jahres-Zeiträume, die deutlich weniger als 7 % p. a. abgeliefert haben……
Hierbei ist allerdings auch zu unterscheiden zwischen Einmalanlage und regelmäßiger Sparquote.
Die Debatte Aktien vs. Immo`s ist häufig nicht differenziert genug, da hier häufiger Weltbilder (eigene selektive Wirklichkeit) als Fakten gegeneinander aufgeführt werden.
Zudem ist ein objektive Vergleichbarkeit sehr differenziert zu sehen und häufig nicht gegeben.
Jeweils auf den Einzelfall bezogen, aber die Frage ob Aktien vs. Immos würde ich persönlich für mich mit …. eher … beides beantworten!
Mein Steuerberater (Immo-Fan) hat mir gestern durch die Blume gesagt, dass er die Aktien-Fraktion eher als Zocker sieht…
Welche Renditen mit welcher Anlageform erzielt werden, hängt natürlich auch immer vom Individuum ab.
—
Ich denke auch, dass die meisten Menschen eine deutlich höhere Sparquote haben könnten.
Es kommt aber eben auch immer auf die Umstände an (Single, Familie, Wohnort etc.)
Bei Deiner 4% Rechnung Tim, sind die Steuern aber noch nicht abgezogen worden oder? (habs jetzt nicht geprüft)
@ Felix
Nein, ich hab von den 2.550 Euro im Monat keine Steuern abgezogen. Das muss noch gemacht werden. Das dürfte nicht üppig sein aufgrund der Freibeträge.
… dieses Depot auch nur annähernd mit Peter Lynch in Verbindung zu bringen, ist schlicht ein Witz…
LG
@ Rainer Zufall
Danke. Du hast mich verstanden.
@ Andrea
Gut auf den Punkt gebracht. Danke!
Ich habe das Gefühl, dass Menschen glauben, sie werden glücklich, wenn sie nur mehr konsumieren. Dabei ist das ein Holzweg. Überall lese ich, dass noch mehr Geld fürs Wohnen, Auto, Krempel ausgegeben wird:
https://www.onvista.de/news/einzelhandel-weiter-im-aufwind-74042627
Gleichzeitig werden die Menschen immer depressiver. Das Übergewicht nimmt zu.
Man muss sich überlegen, was einen glücklich macht. Soziale Kontakte, Familie, kreativ sein, etwas „schaffen“, errichten, bauen…. lernen, Ziele erreichen, Natur, anderen Helfen, Sport…
Ich glaube, Schubladen und Schränke ständig mit neuer Kleidung zu füllen, ist wirklich sinnlos.
@Tim,
an der 4% Entnahme-regel hab ich so meine Zweifel, ich werde anfänglich erstmal nur die Dividende „verbraten“, also die Früchte ernten und nicht gleich die Ästlein abhauen,
schon lustig, vor ungefähr 2 Monaten hab ich beschlossen meine Sparrate zu verringern, Ende vom Lied, keine Ahnung was mit dem Geld machen und wieder investiert, scheint als hätte ich meine Wohlfühlsparrate irgendwie gefunden *lach*, und gut so, ich ging davon aus, dass die Schweizer das Rentenalter der Frau auf 65 hochsetzen würden, aber für mich überraschend bleibt es bei 64 :), somit kann ich dicke mit 63 in Rente gehen, aber ich gehe erst mit 63.5, denn dann hab ich 25jähriges Jubiläum und bekomme einen Monat Ferien gratis, das werd ich denen nie nimmer nicht schenken, aber ab 63 werd ich mein Arbeitspensum auf 50% setzen.
zum Leserbrief,
kann man ja halten wie man will, 20%, 30% oder 50% sparen, finde das sollte Jedem selber überlassen sein, die Hauptsache man spart überhaupt mal was, die Wohnung find ich gut, würde sie trotz Steuern so schnell als möglich abzahlen.
Absolut witzig fand ich den Kaffee am Morgen, was ein Akt, mit dem Auto zum Bahnhof fahren und sich einen Kaffee holen, ich meide Bahnhöfe wie die Pest, gestresste Reisende und Penner, meist noch Alles dreckig, ohne mich… zuhause gibt es auch guten Kaffee wenn man will… und es spart Zeit.
Das Depot wirkt auf mich völlig zusammengewürfelt, kann nicht wirtschaftlich sein Einzelaktien mit 500Euro bis 1000Euro- Beträgen, aber nun gut, ich mag am liebsten konzentrierte Portfolios oder dann eben ETF’s, oder ne gescheite Mixtur.
Monatsende, Kassensturz steht bald an, ich denke ich kann wieder zufrieden sein.
Kaufideen? Nike? H&M?
@ Fit und Gesund
Super. Du bist bald in der Freiheit. Gratulation. Einen Monat Gratis-Ferien klingt super. Wenn Du die Kraft hast, um so lange noch durchzuhalten.
Ich denke so wie Du. Den Kaffee am Bahnhof abzuholen, kommt mir persönlich vor, als ob es sich um eine gewaltige Umweltverschmutzung handelt. Das Benzin und Auto etc. Ich verstehe es nicht. Vielleicht mag es Jan erklären. Konsum ist ja in Ordnung, wenn das jemand mag. Wenn aber unnötige Umweltverschmutzung im Spiel ist, bin ich dagegen. Für eine Tasse Kaffee?
Hallo zusammen,
einen Kommentar möchte ich meinem Beitrag noch hinzufügen.
Das ich beim Schreiben irgendwann vom „wir“ zum „ich“ abgedriftet bin hört sich rückwirkend tatsächlich etwas unglücklich an. Am Ende des Tages sind meine Frau und ich ein Team. Auf jeden Fall möchte ich mich dafür entschuldigen – also bei meiner Frau. Ihre Krankheit bzw. auch den damit einhergehenden Aufwand, finanziell und auch zeitlich, möchte ich nicht weiter thematisieren.
Ansonsten freue ich mich über den interessanten Meinungsaustausch zu diesem Beitrag.
@Claus
Es ist doch recht eindeutig zu erkennen gewesen, dass mir das Chaos in meinem Depot sehr wohl bewusst ist und ich lediglich aus Selbstironie auf Herrn Lynch verwiesen habe (weil er, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, immer recht viele Einzeltitel gehalten hat).
Vielen Dank noch einmal an Tim, dass du meinen Brief überhaupt veröffentlicht hast. Ich weiß, dass meine Auffassung nicht wirklich konform zu denen der üblichen Leser ist, insbesondere wenn sich der Blog primär mit dem Streben nach „finanzieller Freiheit“ beschäftigt. Ich glaube aber, und da sind wir uns sicher einig, dass es immer vorteilhaft ist sich möglichst viele Meinungen und Perspektiven anzuhören. Wie sollen wir unsere eigene Meinung denn anders auf die Probe stellen?
Nachdem ich gerade aktualisiert habe muss ich mich doch wundern. Werde ich jetzt tatsächlich als grober Umweltverschmutzer dargestellt und das nur, weil ich morgens einen Kaffee kaufe? (ich glaube der Becher ist annähernd zu 100 Recycling-fähig). Ich fahre ein Auto, da ich es 30 km zum Bahnhof habe. Von da fahre ich 30 Minuten Zug. Das ganze mache ich ca. 2-3 Mal die Woche, Home-Office sei dank.
Dennoch wünsche euch allen ein schönes Wochenende,
Jan
@Tim,
noch ist es nicht soweit, ich mag ja das Sprichwort „don’t count your chickens before they hatch“ aber ich bin schon willig das durchzustehen :)
Alternativ könnte ich bereits jetzt mein Arbeitspensum auf 50-60% reduzieren, ich bekomme ja noch 600 Euro Mieteinnahmen und bis Ende des Jahres wohl an die 5000 CHF Dividende, die könnte ich ja weiter investieren, aber es geht noch… und solange es geht mach ich noch….
und noch ne Alternative wäre, jetzt aufzuhören, meine Schweizer Wohnung verkaufen und so wie Jason Fieber nach Thailand auswandern, aber da sind dann meine Katzen nicht mit einverstanden und ob das nun die ultimative Lösung wäre? ich glaub auch nicht…
schönes Wochenende an Alle :)
@ Jan
Das klang so, als ob Du nur für den Kaffee zum Bahnhof fährst. Danke für die Klarstellung. (Es gibt ja Leute, die fahren mit dem Auto ums Eck, um Zigaretten zu holen).
@ Fit und Gesund
Für Deine Katzen kannst Du ein neues Zuhause finden.
Du musst ja nicht gleich nach Thailand auswandern. Du kannst schauen, wie es Dir dort 1,2, 3 Monate lang gefällt.
Ein Denkansatz, der mir bezüglich des – guten und spassmachenden – Jobs immer etwas fehlt. Wie sieht den die zukünftige Entwicklung deines Arbeitsplatzes aus?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich Arbeitsplätze schnell negativ verändern können. Sei es, weil das Unternehmen sich verkleinern muss oder den Betrieb ganz einstellt (eigene Erfahrung). In einem anderem (Dax) Unternehmen waren wir nur externer Dienstleister mit Jahresverträgen, die irgendwann nicht verlängert wurden.
Oftmals reicht auch schon ein neuer Vorgesetzter, um eine Arbeit, die Spass machte, zum Albtraum zu machen (Stichwort Kostensenkung)
Ich habe diese Beispiele alle selbst durchlebt. In jungen Jahren ist das kein Problem, da es meist Alternativen gibt. Ältere Kollegen hatten da deutlich mehr Schwierigkeiten.
Für mich ist der Vorteil der finanziellen Freiheit ganz klar, dass man durch das Geld selbst entscheiden kann, welchen Weg man im Leben einschlagen möchte. Als Arbeitnehmer ist man relativ abhängig und muss oftmals das Spiel mitspielen, dass einem aufgedrückt wird…
Ein aktuelles Beispiel ist die Elektromobilität. Überlegt mal, wieviele Jobs dadurch evtl. eine Veränderung erfahren könnten, sofern sich das ganze durchsetzt. Motorenbau, Werkstätten, Zulieferbetriebe.
Falls irgendwann selbstfahrende Elektro-Fahrzeuge kommen, braucht man so gut wie gar keine Fahrzeuge mehr. Da rufe ich mir ein Fahrzeug, fahre zum Ziel und das Fahrzeug fährt weiter ;)
Weitergedacht: Weniger Fahrzeuge, weniger beschädigte Strassen. Könnte sich auf Baufirmen / Strassenbau auswirken.
Kurz und knapp: Ein Job, der heute Spass macht kann in 20 Jahren nicht mehr existieren…
@[jm]: Ein wicntiger Punkt! Allerdings kann ein Job der heute Spass macht, bereits in 5-10 Jahren nicht mehr existieren. Wir stehen vor deutlichen Herausforderungen im Bezug auf Globalisierung und Digitalisierung. Dies wird ganze Branchen wie z.B. die Finanzbranche noch auf den Kopf stellen.
Wie das ausgeht vermag keiner zu sagen. Die Schätzungen reichen von „Alles wird super und Jobs werden nur verlagert“ bis „jeder zweite Job fliegt ersatzlos weg“. So oder so muss die Gesellschaft den Leistungsgedanken und Arbeit neu definieren. Die Politik hinkt hier aber weiter hinterher. Ich denke hier an solche Themen wie Grundeinkommen für alle und vieles mehr.
Was ich derzeit mit meinen 40 Jahren z.B. vermisse sind z.B. konkrete, sinnvolle Schulungs- oder berufliche Umstiegsangebote auch für reifere Semester, um sich auf Themen wie Digitalierung etc. besser vorzubereiten. Das Angebot an Weiterbildungen ist riesig. Aber vieles ist nicht wirklich zielführend oder richtet sich an ein sehr spezielles Publikum.
Homeoffice ist auch eine tolle Sache. Viele Chefs stehen dem Thema aber immer noch ablehnend/reserviert gegenüber. Auch Neid spielt dabei mitunter eine Rolle. Ein entsprechendes Gesetz zur Förderung vom Homeoffice wäre super. Aber die Anwesenheitskultur ist immer noch recht ausgeprägt in etlichen Firmen.
Und sehr auffallend ist das wachsende Stellenangebot durch Personaldienstleister, auch in akademischen Berufen. Gut für die Firmen, schlechter für die Angestellten (Thema Lohndumping). Nach meinen Beobachtungen hat dies drastisch zugenommen. Neue Jobs sind oft schlechter bezahlt. Die Generation nach uns tut mir heute schon leid. Das sagen oft die Kollegen, welche kurz vor der Rente stehen.
Nachtrag: Digitalisierung reduziert durch Effizienzsteigerungen in Summe die Nachfrage nach Arbeit, auch wenn neue Jobs entstehen werden. Das ist ein ganz logischer Prozess. Was aber fehlt ist eine ethische Betrachtung der Thematik und ihrer Folgen z.B. für Arbeit. Bill Gates ist diesbezüglich ein Vordenker und grübelt bereits über eine Art Robotersteuer.
Gegenwärtig erleben wir die Etablierung des Internets der Dinge, und stehen vor einer Umsetzung von Künstlicher Intelligenz (Robotik etc.). Digitalisierung kann ein Segen für uns alle sein, man muss es nur sinnvoll steuern und die Menschen mitnehmen. Leider ist das herkömmliche Arbeitsdenken in Gesellschaft und Politik aber noch zu stark verbreitet. Mal schauen wohin das führt. Ich sehe durchaus große Chancen. Aber der Übergang wird für viele ungemütlich werden.
Risiko ist eine Abwertung von menschlicher Arbeitsleistung. Schlaue Software macht menschliche Arbeit in etlichen Bereichen überflüssig oder wertet sie kohlemäßig ab. Dieser Trend ist bereits in einigen Bereichen zu erkennen. Selbst Handwerksleistungen lassen sich z.B. mittlerweile günstiger über Internetplattformen kaufen. Bei Ingenieurbüros ist so ein Trend (Preisdumping) auch zu erkennen.
Daher wäre es zu wünschen im Rahmen eines solchen Blogs auch solche Zukunfthemen öfters mit zu betrachten. Letztlich kommt dies auch dem Thema finanzielle Unabhängigkeit zu Gute (Sicherung bzw. Optimierung von Einkommen).
@Tim: Mir ist bewusst dass ich nicht hoch in deiner Gunst stehe, aber denke mal drüber nach.
@Ralf
Anfang der 70er Jahre starb der letzte Henker. Irgendwann sterben eben alle Berufe mal „aus“. Wir erleben einen ständigen Wandel, und ausser am Kölner Dom ist der Beruf des Steinmetz auch nicht mehr so zukunftssicher wie er mal war.
Du machst dir viel zu viele Sorgen.
Es gab zb. Anfang der Neunziger Jahre schon mal ein (kleine) VirtualReality Welle, dann ca. 20 Jahre Pause, und jetzt ist das Thema wieder von Firmen wie HTC oder Sony aufgegriffen worden. Es ist schon fast Mainstream-tauglich geworden, aber nur fast. So schnell verändert sich die Welt nicht. Nach 100 Jahren fahren wir immernoch mit Hr. Rudolf Diesel seinem Antrieb. Lass die Elektroantriebe ruhig kommen, die sind schon längst überfällig…:)
Kleiner Denkanstoß:
wenn jeder nur Mieter ist, wer vermietet dann noch?
@Ich
So sehe ich das auch. Es findet immer eine Art selbstständige Marktregulierung statt. Wer soll die ganzen digitalen Produkte denn kaufen und einsetzen, wenn kein Absatzmarkt da ist, weil die Menschen keine Arbeit und kein Geld haben, um die Produte zu kaufen? Eine gesellschaftliche Veränderung ist ja kein Selbstzweck, sie wird von den ökonomischen Rahmenbedingungen gebremst oder getrieben. Die Berichterstattung in den Medien muss Angst oder Gier beim Leser erzeugen, damit sie interessant ist. Aber die dort aufgeführten Probleme betreffen in der vollen Härte nur wenige Menschen. Ralf merkt nicht, dass er in einem Paradies lebt, da er den Fokus auf vermeintliche Probleme und Sorgen gerichtet hat und die Filterblase ihm den Rest gibt. Die Welt wird nicht schlechter. Sie wird nur anders. Und das immer schneller.
@A.
Das ist kein Denkanstoß. Das ist Unsinn. :-)
Sehe ich anders.
Wer an zukünftige finanzielle Freiheit denkt muss sich auch Gedanken darum machen, dass er bis zu seinem Ziel einen Job hat. Den ohne entsprechende Einnahmen sind diese Ziele nicht zu erreichen.
Das hat nichts mit Schwarzseherei zu tun, sondern dass man sein Leben selbst in die Hand nimmt und sich Gedanken um die Zukunft macht um die Ziele zu erreichen die man sich setzt.
Wenn man einen Job hat, der evtl. in Zukunft gefährdet ist, sollten man Weiterbildungen machen oder sich um einen Job-Wechsel kümmern.
Gutes Geld im Job kommt nur durch eigene gute Bildung und Fähigkeiten rein.
Wenn wir beim Thema Mobilität bleiben.
Angenommen man ist LKW Fahrer, dann sollte man sich langsam aber sicher Gedanken um seine Arbeit machen. Stichwort künstliche Intelligenz / autonomes Fahren.
Baidu / Nvidia und Co. lassen grüssen und bringen auch Freude ins Depot.
Wer der Meinung ist, dass dauert noch alles ewig denke nur 1o Jahre zurück. Smartphones, Facebook, die Marktmacht von Amazon, Clouds, Streaming von Musik, Netflix usw. usw.
Klar, Veränderungen gab es schon immer.
Man sollte aber versuchen auf der Gewinner Seite zu stehen ;)
Die Geschwindigkeit ist irre, wenn man überlegt, was in dieser Zeit passiert ist.
Angenommen man ist LKW Fahrer, dann sollte man sich langsam aber sicher Gedanken um seine Arbeit machen. Stichwort künstliche Intelligenz / autonomes Fahren.
—> Worüber soll sich ein LKW-Fahrer genau Gedanken machen? Welcher Job bietet denn mehr „Sicherheit“? Diese Gedanken führen zu nichts.
Stattdessen sollte er aus ganz allgemeinen Erwägungen den maximal möglichen Betrag sparen, um in dem unwahrscheinlichen Fall, dass in 5 Jahren nur noch aneinander gereihte, führerlose LKWs fahren, ein kleines finanzielles Polster zu haben.
Homeoffice ist auch eine tolle Sache. Viele Chefs stehen dem Thema aber immer noch ablehnend/reserviert gegenüber. Auch Neid spielt dabei mitunter eine Rolle. Ein entsprechendes Gesetz zur Förderung vom Homeoffice wäre super. Aber die Anwesenheitskultur ist immer noch recht ausgeprägt in etlichen Firmen.
In der IT, in der ich halt arbeite, ist Home-Office eigentlich schon seit Jahren nichts Außergewöhnliches mehr. Ich könnte, laut Arbeitsvertrag, jede Woche zwei Tage von zuhause arbeiten. Mache ich aber nicht.Bei mir sind es allerhöchstens 1-2 Tage pro Monat.
Home-Office ist eine feine Sache wenn man vielleicht grade nen Haus baut, nen Kind betreuen muß oder auf eine Spedition warten muss oder sich vielleicht leicht erkältet fühlt und keine Lust hat die ganze Belegschaft anzustecken. Ich kann Dir aber nur sagen, dass mir dieses ausufernde Home-Office bei Kollegen ziemlich auf die Nerven geht und mir selbst auch nicht als Dauerzustand gefällt.
Ja, dein Telefon ist umgeleitet und du kriegst Mails etc. Aber es fehlt halt der komplette Kontakt zu anderen Menschen und noch viel wichtiger, der Flurfunk. Gefühlt bekommst Du nur einen Bruchteil dessen mit was grade im Unternehmen abgeht.
Termine werden verschleppt weil man dann doch lieber gemeinsam zusammensetzen will aber die Hälfte mal wieder nicht da ist. Die Leute kommen ins Büro und suchen einen, werden dann aber gezwungen zu telefonieren.
Ich finds halt ganz angenehm wenn ich was dokumentieren muss und es einfach bei mir im Büro im Keller schön ruhig ist, aber das wars auch. Im Wohnzimmer lenken dich TV, Internet etc. nur ab, du bleibst nicht so konzentriert wie im Büro wenn dich was ablenkt.
Im Büro habe ich 3 Monitore, zuhause nur einen, im Büro habe ich einen teuren, hochfahrbaren Schreibtisch um auch mal bei der Arbeit stehen zu können und Tageslicht-Lampen die Müdigkeit verhindern. Derlei Luxus fehlt zuhause und nicht zuletzt der angenehme Faktor einfach in die Kantine zu gehen und ein Mittagessen zu bekommen statt selber in den Pötten zu rühren.
Ich könnte mir nie im leben vorstellen täglich nur noch Home-Office zu machen, ich würde wahnsinnig. Dafür arbeite ich lieber direkt mit den Kollegen zusammen.
@ Tina
Danke. Gute Einstellung. Gute Hilfestellung.
@ Daniel
Weise Argumente hast Du. Danke.
Mein Blog wird von Menschen überwiegend gelesen, die 50% Sparquote durchaus schaffen könnten. Daher ist die Botschaft, die ich habe, passend.
50 % Sparquote sind ambitioniert, aber nicht für jeden. Bei 10.000 € netto (ich habe in meinen Bekanntenkreis Leute, die das verdienen) ist das locker, ohne große Einschränkungen drin.
Bei einer Familie mit normalem Einkommen, größere Wohnung, größeres Auto, größere Einkaufswagen usw. ist das nicht so einfach und wahrscheinlich auch nicht sinnvoll. Man hat einfach höhere Fickosten bei Strom, Telekommunikation, Versicherungen, Kleidung, Ausbildung usw. Ich würde das z.T. als Investition in die Zukunft der Kinder ansehen.
Ein alleinverdienter Familienvater, der jeden Cent umdreht wird schnell zum verhärmten Geizhals, der bei jedem Eis der Kinder oder was immer eine Diskussion anführt, ob das sein muss.
Ein Single mit 20 m2 Wohnung in mieser Wohngegend mit uralt-Klamotten und einem rostigen Fahrrad kann sicher ganz anders sparen, aber er ist doch eher eine traurige Erscheinung.
Das Argument des sich aendernden und ehemals spassmachendes Job kann ich nur unterstuetzen!
Jeder, der schon mindestens eine Dekade lang gearbeitet hat, weiss dass sich im Laufe der Zeit viele Dinge aendern. Der Erfolg eines Unternehmens ist nicht konstant. Der nette, motivierende und unterstuetzende Vorgesetzte wird entlassen oder versetzt. Die eigenen Lebensziele und Interessen aendern sich.
Finanzielle Freiheit gibt Dir die Moeglichkeit diesen Dingen voellig gelassen entgegen zu treten!
Selbst wer sein Angestelltendasein als Erfuellung seines Lebenstraumes ansieht und Freitags schon wieder den Montag Morgen herbeisehnt, dem bringt die Finanzielle Freiheit einen unbezahlbaren Vorteil: Arbeit und Geld voneinander zu trennen und nur noch die Dinge zu tun, die maximale Lebensfreude bringen.
Die Freiheitsmaschine
Hallo zusammen,
Mein Urlaub ist nun schon eine Woche vorbei und ich hatte sofort richtig viel zu tun im Büro. Jetzt freue ich mich auf die nächsten ruhigen Tage.
Dabei habe ich heute gleich mein Sportprogramm erledigt, war bereits einkaufen und habe gemütlich gefrühstückt. Und dabei die Kommentare der letzten Beiträge richtig gelesen und nicht nur überflogen.
@Jan,
Mit einer Sparquote von ca. 25% bist du gut unterwegs. Was mir bei dir ehr Sorgen macht, ist deine im Moment starke Übergewichtung von sicheren Anlagenwerten. Bei dir frisst die Inflation, die zur Zeit sehr niedrig ist, trotzdem dein Kapital auf. Ich denke um später auch deiner Frau, die ja keine Rentenansprüche anspart, ein gutes Leben im Alter zu ermöglichen solltest du dich um die Rendite deiner Anlagen kümmern. Und auch bei deiner Sparrate kannst du noch etwas zulegen, damit ihr in der Rente euren Lebensstandard halten könnt.
Zusätzlich würde ich jetzt in der guten Konjunkturphase, die selbstgenutzte Immobile so schnell wie nur möglich tilgen. Um dann mit dem freien Geld zuerst eine Rücklage für Reparaturen an der Wohnung anzusparen, dieses Geld darf dann bis es gebraucht wird auch gerne arbeiten, und um im 2. Schritt deiner Frau einen Kapitalstock aufzubauen.
@Sparta,
Schön, dass dir das Süßkartoffelrezept schmeckt und du es abwandelst. Ich finde es auch sehr flexibel und halte mich auch nicht immer an das Rezept.
@Andrea,
Toller Satz. Ich bin völlig deiner Meinung. Und freue mich immer über den Nebeneffek.
@Rainer Zufall
es kann aber auch sein, dass die Bank trotz des guten Gehaltes bedenken hat, das zum Beispiel der Livestyle unpassend ist. Oder es soll gleich die neuen Küche, eine aufwendige Ausstattung und das neue Auto mitfinanziert werden. Ohne Einzelheiten würde ich nicht so ohne weiteres von einem Umdenken der Banken reden. Denn ich bin inzwischen sehr überrascht was man hier jetzt seit neuestem für eine Wohnung zahlt. Der Bruder deines Bekannten bekäme hier um die Ecke für seine 290 K € gerade mal eine 3 Zimmer Wohnung mit 75 qm.
@Fit und Gesund,
Hast du schon mal darüber nachgedacht, deine Wohnung in der Schweiz auf Zeit zu Vermieten und in diesem Zeitraum vorübergehend selbst in einem anderen Land z.B. Spanien, Portugal oder so zu Leben? Solange du in Europa bleibst, kannst du deine Katzies nämlich einfach mitnehmen. Es muss ja nicht sofort Thailand sein, da würde ich an deiner Stelle mal einen längeren Urlaub einplanen.
@Felix,
Es kann sein, das man mit Familie die 50% Sparquote nicht erreicht. Bestimmt nicht, wenn man wie manche Familien montags Döner holt, dienstags die fertigen Hänchen, donnerstags was vom Chinesen und samstags holt Papa die Burger von McDoof, denn die Woche war ja so anstrengend und man muss sich auch mal was gönnen. Dann kann es nicht klappen. Und das man als Familie unbedingt so viel höhere Fixkosten hat würde ich so auch nicht unterschreiben. Telekommunikation wird nicht teurer nur weil jetzt 4 Leute telefonieren oder das Internet nutzen. Der Stromverbrauch ändert sich bei uns auch nicht nur weil wir mal wieder zu dritt hier wohnen. Ein größeres Auto, benötigt man auch nicht zwingend. Die Koffer können bei Urlaubsreisen in eine Dachbox. Macht ab und an mal ein Eis bei euch so viel aus? Dann solltest du über die Menge nachdenken. Lediglich die Ausbildung der Kinder lasse ich als großen Kostenpunkt gelten, dass ist eine Zukunftsinvestition. Aber die Musikschule für ein völlig unwilliges und unbegabtes Kind muss man auch nicht zahlen nur weil es alle anderen Familien machen. Es ist eine Einstellungssache ob man sparen möchte, wer es will findet Wege und wer es nicht will findet Ausreden.
Aus einem anderen Forum kenne ich eine Familienmutter mit 3 Kindern, das Gehalt des Gatten ist nicht üppig und sie hat eine Halbtagsstelle man kommt also über die Runden. In dieser Familie ist jeder Euro verplant und hat eine Aufgabe, Miete, Essen, Sparen usw. Wenn sie nun zusätzliches Geld benötigt macht sie eine Sparwoche, anstatt 100 € müssen dann 50 € für den Wocheneinkauf reichen. Und jedesmal, wenn sie ihre Sparwoche macht bin ich von ihrem Wochenplan sowas von begeistert.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möcht nicht, dass ihr in Zukunft mit 50 € in der Woche auskommt. Es beweist nur, dass man mit kleinem Gehalt und trotz Kinder, mit Kreativität und dem nötigen Handwerkszeug sparen kann wenn man will.
Take care,
June
@[jm]
„Angenommen man ist LKW Fahrer, dann sollte man sich langsam aber sicher Gedanken um seine Arbeit machen. Stichwort künstliche Intelligenz / autonomes Fahren.
Baidu / Nvidia und Co. lassen grüssen und bringen auch Freude ins Depot.
Wer der Meinung ist, dass dauert noch alles ewig denke nur 1o Jahre zurück. Smartphones, Facebook, die Marktmacht von Amazon, Clouds, Streaming von Musik, Netflix usw. usw“
Gegen das autonome Fahren gibt es noch viele Vorbehalte, rechtliche und gesetzliche Fragen (Lobbyismus ist auch ein Faktor) und nicht zuletzt wird eine Spedition nicht ihr komplettes Anlagevermögen innerhalb weniger Jahre tauschen können. Das Be- und Entladen von LKW`s mit komplett unterschiedlicher Fracht…
Ich denke Angst ist der falsche Ratgeber bei Digitalisierung.
Differenzierte Abwägung halte ich für angebrachter.
Wer will denn auf einen Schlag die komplette Autolawine (die man heute wieder besonders gut auf den Autobahnen sieht) wertlos & austauschbar machen?
@ Felix
als ich in WGs wohnte, kaufte ich meine Kleidung Second Hand. Mein finanzieller Bedarf war extrem klein. Ich hatte kein Auto. So gut wie keine Möbel. Ich lebte minimalistisch. Ich war extrem zufrieden.
Fazit: Auf einem rostigen Fahrrad kann ein überglücklicher Mensch sitzen.
Auf einem rostigen Fahrrad kann ein überglücklicher Mensch sitzen. Und in einem SUV kann ein frustrierter, überarbeiteter grimmiger Mensch sitzen.
Oder wie Schopenhauer sagt, ist ein gesunder Bettler mit einem heiterem Gemüt wahrhaft glücklicher als ein kranker König.
In meinem Buch, was ich gerade lese, bin ich auf etwas gestoßen, was gut zum Thema passt. Es ist ein bisschen länger, aber vielleicht interessiert es ja trotzdem.
…daß es weiser ist, auf Erhaltung seiner Gesundheit und auf Ausbildung seiner Fähigkeiten, als auf Erwerbung von Reichtum hinzuarbeiten; was jedoch nicht dahin mißdeutet werden darf, daß man den Erwerb des Nötigen und Angemessenen vernachlässigen sollte. Aber eigentlicher Reichtum, d.h. großer Überfluß, vermag wenig zu unserm Glück; daher viele Reiche sich unglücklich fühlen; weil sie ohne eigentliche Geistesbildung, ohne Kenntnisse und deshalb ohne irgendein objektives Interesse, welches sie zu geistiger Beschäftigung befähigen könnte, sind. Denn was der Reichtum über die Befriedigung der wirklichen und natürlichen Bedürfnisse hinaus noch leisten kann, ist von geringem Einfluß auf unser eigentliches Wohlbehagen: vielmehr wird dieses gestört durch die vielen und unvermeidlichen Sorgen, welche die Erhaltung eines großen Besitzes herbeiführt. Dennoch aber sind die Menschen tausendmal mehr bemüht, sich Reichtum, als Geistesbildung zu erwerben; während doch «ganz gewiß was man ist viel mehr zu unserm Glücke beiträgt, als was man hat. Gar manchen daher sehn wir, in rastloser Geschäftigkeit, emsig wie die Ameise, vom Morgen bis zum Abend bemüht, den schon vorhandenen Reichtum zu vermehren. Über den engen Gesichtskreis des Bereiches der Mittel hiezu hinaus kennt er nichts: sein Geist ist leer, daher für alles andere unempfänglich. Die höchsten Genüsse, die geistigen, sind ihm unzugänglich: durch die flüchtigen, sinnlichen, wenig Zeit, aber viel Geld kostenden, die er zwischendurch sich erlaubt, sucht er vergeblich jene andern zu ersetzen. Am Ende seines Lebens hat er dann, als Resultat desselben, wenn das Glück gut war, wirklich einen recht großen Haufen Geld vor sich, welchen noch zu ver vermehren, oder aber durchzubringen, er jetzt seinen Erben überläßt. Ein solcher, wiewohl mit gar ernsthafter und wichtiger Miene durchgeführter Lebenslauf ist daher ebenso töricht, wie mancher andere, der geradezu die Schellenkappe zum Symbol hatte. Also, was einer an sich selber hat, ist zu seinem Lebensglücke das Wesentlichste.
Schopenhauer, Aphorismen
@ Christian H.
So ist das.
Zufriedenheit hat mit Aufgaben, Herausforderungen und Bodenständigkeit zu tun.
Ein goldener Stuhl oder Clown-Auto ist nicht die Lösung. Im Gegenteil.
Übertriebener Materialismus führt in die Unzufriedenheit. Bestes Beispiel ist dieser Google-Manager. Er bestellte 2 Rolls Royce per Mausklick. Er war sehr unzufrieden:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-4716514/Google-executive-devises-scientific-formula-happiness.html
@June
ich lese immer gerne Deine Beiträge, wollt ich mal gesagt haben :) mit den Katzen ist schwierig, nie nimmer würd ich sie hergeben, und Herumreisen mit Katzen stell ich mir auch schwierig vor, es sind ja 7 Stück hi hi….Meine Wohnung könnte ich niemals vermieten während meiner Abwesenheit, das wäre nicht ich, für kein Geld der Welt könnte ich mir sowas vorstellen.
Zufriedenheit:
Gesundheit, Freiheit und innere Zufriedenheit sind meines Erachtens die allerhöchsten Güter die ich anstreben kann, innere Zufriedenheit vermutlich das schwierigste Ziel von Allem, manchmal hadere ich auch, wohl normal, aber macht mal den Test,
es kommt die Fee und fragt Euch mit wem ihr jetzt sofort tauschen möchtet, der Wunsch würde augenblicklich erfüllt und wäre nicht umkehrbar, wer möchtet Ihr gerne sein? Angela Merkel, die Queen von England oder irgendeine der europ. jungen Prinzessinnen?, Putin? eine internationale Showgrösse? Roger Federer? ein Finanzblogger der schon finanziell frei ist?, na…los, wünscht Euch was :)
also ich sag es gleich, ICH bleib ICH….:)
schönes WE
@ fit und gesund deine Beiträge sind auch immer lesenswert. Den Wunsch der fee würde ich wahrscheinlich wie du beantworten auch wenn wir durchaus Alternativen einfallen würden. Aber ja am liebsten wäre ich ich mit 9 Jahren und bitte mit der Erfahrung von heute.
@ jan von mir Unterstützung du machst dir Gedanken und hast auch Pläne bezüglich deiner finanziellen Situation. Nur 20000 auf den Girokonto da geh ich nicht mit entweder du bist ängstlich wie ich dann Hauskredit maximal tilgen.
Wenn du mutig bist Investment von mindestens 50% der Summe ansonsten frist die Inflation wie June richtig bemerkt hat. Hinzu kommt das nur die hingefakte Inflation niedrig ist.
Ansonsten stelle ich betreffs des hier immer wieder aufflammenden Streits über die Rendite von Immobilien die Frage ob jemand die durchschnittliche Rendite für Deutschland hat, die muss sich glaube ich nicht verstecken. Klar man kann zu teuer kaufen, geht aber bei Aktien auch, wissen tut mans hinterher.
Als Beispiel unser Blogger Tim, die Wohnungen zwar in einer Sondersituation gekauft die Frage kann Tim nur selbst beantworten ob da ein Aktieninvest besser gewesen wäre. Bzw überhaupt möglich gewesen wäre, den Immobilien auf Pump ja, Aktien nur wenn man sich zocken traut für mich so gut wie ausgeschlossen. Aber wir hatten da einen Leser der das erfolgreich gemacht hat.
A. Frage finde ich in diesen Zusammenhang korrekt wieso vermieten soviele wenn es bessere Investments gibt und wieso sind Immoaktien ein gutes Investment oder sind das alles underperformer?
@Steve,
danke :) Erfahrung kommt von alleine, was man draus macht steht auf einem anderen Blatt,
ich lese ja gerne bei Frugalwoods, einer der ersten blogs die ich vor mehr als 2 Jahren zufällig gefunden habe. Diesmal schreibt sie was über den Umgang mit der Zeit,
„How I use my time every single day, equals the life I will have, everything I do or don’t, will be reflected later on through either regret or pride“, das gefiel mir,
nur, ich kann nicht jeden Tag alles nur zur besten Zufriedenheit erledigen, immer effizient sein, immer daran denken was es später für Auswirkungen haben könnte (da besteht eh ein gewisses Risiko), es darf hier auch mal Mittelmässigkeit geben, Faultier-Tage können herrlich sein, sich auch mal was gönnen ist völlig erlaubt, auch Anderen was gönnen, :)
irgendwie muss halt die Richtung stimmen,
den Meisten die hier lesen und schreiben wird eine gescheite Balance gelingen, da bin ich überzeugt von, Tim’s Blog ist da schon eine gewisse Richtschnur.