Amerika wird ein Land für freiberufliche Mitarbeiter

So sah mein Arbeitsplatz aus, als ich nach New York kam. Ich hatte einen Schreibtisch in einem großen Gemeinschaftsbüro gemietet.

Ich gehe öfter die Treppe im Hochhaus zu Fuss hinauf. Zum 22. Stock. Den Fahrstuhl lasse ich links liegen. Solche kleinen Änderungen können etwas bewirken.

Statt teurer Fast-Food-Mahlzeiten wie BigMacs, Burritos oder Subway Sandwiches (ja, früher hab ich das manchmal gegessen), koche ich selbst mein Mittagessen. Es ist gesünder, frischer, kalorienärmer und günstiger. So kannst du sogar nebenbei abnehmen. Gesundes Essen ist ein riesiger Trend geworden.

Ebenso ist die freiberufliche Arbeit ein Megatrend geworden. Grafikdesigner, Journalisten, Programmierer, Putzkräfte, Vertriebler – immer mehr Menschen verdienen so ihre Brötchen.

Es kann hart sein, vor allem am Anfang, so ein Business aufzubauen. Ich arbeite schon rund zehn Jahre als freier Journalist in New York. Das Schöne ist die enorme Flexibilität eines freiberuflichen Lebens. Wenn du frei bist, kannst du dir die besten Auftraggeber aussuchen. Die haben nämlich ein Problem, gute ausgebildete Fachkräfte einzustellen. Daher heuern sie immer mehr Freelancer an.

Nach Angaben von Upwork arbeiten bereits 56,7 Millionen Amerikaner auf freiberuflicher Basis. 40 Prozent der Amerikaner werden im nächsten Jahr als freie Mitarbeiter tätig sein. Besonders viele gibt es heute schon in New York. Die Stadtverwaltung bietet kostenlose Arbeitsplätze in Brooklyn für Freelancer an. Die Stadt unterstützt sie, wo sie kann.

Grund für die Verschiebung sind die neuen Kommunikations- und Infrastrukturtechnologien. Schnelles Internet, E-Mail und Instant Messaging, Telearbeit. Es gibt neuerdings Kommunikationstools wie Slack, die helfen, kollaborativ zusammenzuarbeiten ohne Reibungsverluste zu haben. Einige Studien und Wissenschaftler sagen, dass es sogar effizienter ist von zu Hause zu arbeiten statt im Büro.

Das Schöne am freiberuflichen Leben ist flexibel zu sein. Ich kann reisen, für Familienmitglieder da sein, Hobbys haben. Klar gibt es auch Nachteile. Du musst am Anfang erst mal die Kunden finden. Du musst nach verlässlichen, fairen, gut zahlenden Kunden Ausschau halten. Am Anfang kannst du „faule Äpfel“ erwischen, die nicht pünktlich bezahlen oder dir sonstige Probleme bereiten. Du musst dich etablieren, dein Honorar muss aber gleichzeitig ausreichend hoch sein, so dass dir die Arbeit auch richtig Spass macht.

Es ist wohlgemerkt nicht immer ein Zuckerschlecken. Es hängt von der Branche, deinen Kenntnissen, Kontakten und von deinem Einsatz ab. Freie Journalisten in Deutschland verdienen beispielsweise nicht gerade üppig.

Es kommt immer drauf an. Arat Montoya betreibt ein florierendes Geschäft mit Hunden. Mit seinem Hunde-Schulbus verdient er Geld wie Heu:

Mehr Firmen richten sich jedenfalls auf den Freelancer-Trend aus. Der Plattform-Betreiber Upwork Inc kam kürzlich an die Börse. Der Chatprogrammanbieter Slack befindet sich auf dem Weg an die Wall Street. In Deutschland wird sich der Trend ebenfalls ausbilden.

Wenn dir der Angstelltenjob Spass macht, würde ich ihn nicht verlassen. Ich würde auf eine hohe Sparquote achten. Denn die Stimmung auf der Arbeit kann sich ändern. Mit einem fetten Depot bist du jederzeit gewappnet.

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Gainde
5 Jahre zuvor

„Freiberufliche“ Arbeiter ist aber auch ein Zeichen wachsender Prekarität. Es gibt viele, die einen unbefristeten 8-5 Job vorziehen würden.

Chris k.
5 Jahre zuvor

@ Tim

Oha Respekt 22 Stockwerke!

Ich Lauf ungern mehr als 3… Aber du hast recht das wäre gut zu ändern… Spart auch Strom für den aufzug.

Ich hab vorhin noch meine Berkshire b aufgestockt. Wirklich schade das sie nicht wenigstens minimal dividende zahlen. Muss man Angst haben das Berkshire Iwann zerschlagen werden soll? Vllt wird der Konzern manchen zu einflussreich Iwann. Bin auf die nächsten Zukäufe gespannt.

Falls ich demnächst als Hobby Imker Erfolg haben werde geb ich euch bescheid. Wer will, dem würde ich Honig schicken… Kosten wären nur die Versand kosten. Soviel Honig kann ich nicht in meimem Umfeld verschenken wie die Völker sammeln. Das Leben eines Bienen Staates /Volkes ist interessant. Könnt ihr ja mal googeln, hat mich irgendwie fasziniert und begeistert.

 

Viele gute Unternehmen haben immer größere Schulden. Ich hoffe der Trend geht Iwann mehr zu tilgen statt vergrößern.

 

Thorsten
5 Jahre zuvor

ganz mein Gedanke,  wehe es kommt die nächste Rezession

5 Jahre zuvor

Ich denke Freelancing kann etwas gutes sein, wenn man sich langfristig eine Karriere und Marke damit aufbaut. Weniger Sinnvoll finde ich wenn man lange einfach hin und her Freelanct und keine langfristige Vision verfolgt.

Liebe Grüsse
Thomas

Ralf
5 Jahre zuvor

Der frühere Handelsblatt-Politikchef Goffart stellt in einem Artikel bei Handelsblatt interessante Fragen:

„Wie war es möglich, in der alten Bundesrepublik als Durchschnittsverdiener mit einem Gehalt eine ganze Familie zu ernähren? Und warum können sich heute normale Angestellte kaum noch eine Wohnung in einer Großstadt leisten – und das, obwohl die Zahl der Doppelverdiener-Haushalte sprunghaft gestiegen ist?“

Und gibt auch selbst Antwort:

„Während die Gehälter der Top-Manager explodierten, stiegen die Realeinkommen der Arbeitnehmer in den vergangenen 30 Jahren nur sehr moderat. Der Durchschnittsverdiener musste danach sogar Stagnation oder Reallohnverluste verkraften.“

https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/literatur/buchtipp-das-ende-der-mittelschicht-das-sind-die-wirklichen-probleme-der-mittelschicht/24171924.html?ticket=ST-2330808-lvuCfsw5WkdMecuA1HJM-ap6

Prekarität ist definitiv ein großes Thema in der nächsten Zeit. Viele sind Freiberuflich tätig obwohl sie es eigentlich nicht wollen. D hat seine besten Zeiten hinter sich. Selbst in der boomenden IT-Branche werden starke Einschnitte kommen.

IT-Aufgaben werden künftig immer mehr zu Aufgaben der Fachabteilungen. Ich sehe das bei uns im Betrieb auch. Dort wird die frühere IT-Aufgabe zunehmend zur zusätzlichen Aufgabe für den Ingenieur und Meister neben der eigentlichen Projektarbeit. Man will Personal sparen und alles muss schnell gehen. Das führt zu noch mehr Arbeitsdichte aber selten zu besserer Bezahlung. Burnout und Co. lassen grüßen.

Insofern wird auch D zunehmend ein Land für freiberufliche Mitarbeiter. Digitalisierung gibt gute Chancen. Viele werden aber auf der Strecke bleiben. Ich vermisse echte Angebote für Leute ab 40+ die mitten im Leben stehen (Familie, Haus…) und sich beruflich gravierend verändern müssen. Bildung gibt es genug, aber unüberschaubar.

Guido
5 Jahre zuvor

Aus meiner Sicht sehe ich von Einschnitten in der IT noch lange nichts. Reduktion von Mitarbeitern mag ein Thema sein, es gibt immer Zitronen, die sich auspressen lassen. Als Freelancer habe ich oft Kunden, die zeitweise überlastet sind, mal durch Projekte, mal wegen Krankheit.

Es gibt also immer wieder Lücken im System, die man füllen kann. Dort stimmt dann auch der Preis. Es ist jedoch weniger bequem.

Es gibt in der IT genügend Bullshit Jobs, da wird auch immer gern gesucht.

Wer reisebereit ist und Rücklagen hat, der hat eine gute Zeit und solange die IT Riesen ihre Software verkaufen, wird das m.E. nach auch so bleiben.

Ralf
5 Jahre zuvor

Wie und in welchem Bereich gelingt am ehesten ein Quereinstieg in die IT für technikaffine Leute wie Ingenieure und braucht es unbedingt gute Programmierkenntnisse? Oder genügen z.B. bereits oberflächliche Windows-Kenntnisse wie in meinem Alltag (Netzwerke, Serverinstallationen etc.) um einen Einstieg zu packen?

Ich könnte mir dies schon vorstellen, tue mir aber doch schwer damit den richtigen Einstieg, Bereich oder eine sinnvolle Weiterbildung zu finden.

Nico Meier
5 Jahre zuvor

Kommt darauf an in welchem Bereich zu aktiv werden möchtest. Es gibt Firmen die bieten den Service Hardware auszutauschen da kommen dann die Leute vorbei und bringen die neue Hardware. Dafür muss man nicht viel können ausser auf eigenen Beinen gehen und einige Kisten schleppen. Diese Jobs sind aber auch mies bezahlt da eben kaum Fachwissen nötig ist.

Wohnung mit Domblick
5 Jahre zuvor

In den USA ist das eine andere Arbeitswelt. Hire&fire. Schneller Wechsel ganz normal. Die Stadt stellt kostenlose Büroarbeitsplätze zur Verfügung? Das ist nett!

Wenn in D ein so hoher Anteil als Freelancer arbeitet, wird der Staat die eher ausbremsen, bis sie geregelt haben, wie man sie an Rente und Sozialversicherung ‚beteiligt‘. Die trägt sich ja nur aus den traditionellen Arbeitsmodellen. Das ist ja auch nichts anderes als digitale Tagelöhnerei, wird es heißen. Die Handwerkskammern und Innungen werden Sturm laufen, wie heute schon die Taxifahrer, die bei Uber-Fahrzeugen die Reifen aufstechen. Wir sind noch nicht so weit. Die etablierte Arbeitswelt ist stark und hält an ihren sozialen Errungenschaften und künstlichen Monopolen fest. Gleichzeitig bekommt man auch vom Meisterbetrieb nur noch Pfusch am Bau geliefert. Oder warum ist unsere Kaminabdeckung am 4 Jahre alten Dach beim letzten Sturm weggeflogen? Ich schweife ab…

Albr
5 Jahre zuvor

Also ich kenne Freiberufler, die verdienen wie doof (Architekten, Ärzte, EDV Spezialisten, SAP Berater…), keiner von denen würde wieder einen abhängigen Job machen wollen (sei es als Arzt im Krankenhaus, Architekt in einem Unternehmen etc…); man muss nicht alles glauben, was einem vorgeplappert wird (nach Herrn Heil, leben wir alle als prekariat); die Selbständigkeit ist für einige halt die einzige Möglichkeit zu arbeiten, da in D. Arbeit (inkl. Nebenkosten) für gering/nicht qualifizierte für die Arbeitgeber zu teuer ist.

Die nächste Stufe ist Schwarzarbeit…

Olly Wood
5 Jahre zuvor

@alber

genau so sieht‘s aus !

5 Jahre zuvor

Am ehesten geht der Einstieg im Support. In meinem Freundeskreis verdienen die Leute unter 40k im Jahr. Ich halte den Quereinstieg in die IT für schwierig – sofern man nicht auch beim Gehalt von vorne anfangen möchte.

Ich arbeite bei meinem jetzigen AG mit Programmierern zusammen (betreue Studenten bei Programmiertätigkeiten, teste Tools) und schreibe kleinere Anwendungen in Excel. Trotzdem fehlt mir die Qualifikation für einen Quereinstieg in einer anderen Firma. Selbst als Projektmanagerin/ Product Owner müsste ich tiefergehende Kenntnisse haben. Ich werde nun versuchen, auf udemy ein paar Kurse abzuarbeiten. Beruflich wird das Thema Datenbanken, Process Mining und KI wichtiger, weswegen ich früher oder später da nicht drumrum komme.

Quereinstieg ohne Zeitinvest / Weiterbildung geht aus meiner Sicht nicht. In der IT-Welt wirkt alles so einfach (zumindest in Deutschland), aber ich sehe, wie viel Zeit mein Freund sich selbst in seiner Freizeit damit beschäftigt. Die Branche ist im stetigen Wandel.

 

Bruno
5 Jahre zuvor

„Wie war es möglich, in der alten Bundesrepublik als Durchschnittsverdiener mit einem Gehalt eine ganze Familie zu ernähren? Und warum können sich heute normale Angestellte kaum noch eine Wohnung in einer Großstadt leisten – und das, obwohl die Zahl der Doppelverdiener-Haushalte sprunghaft gestiegen ist?“

Früher waren eben auch die Ansprüche tiefer, man hatte nicht die 2 neusten SUV-Modelle vor dem Haus, die Küchen- und Badausstattung war eher bescheiden und mussten nicht alle 5 Jahre erneuert werden, der Urlaub war einmal Camping in Italien und nicht Luxushotel auf der ganzen Welt und das mindestens 2-3x jährlich und die Elektronikausstattung war auch bescheidener, 1 Fernseher mit Röhre musste 15-20 Jahre halten.

Freiberufler macht schon Sinn, aber nur für Leute, die damit auch umgehen können, es braucht dann auch ein gewisses unternehmerisches Denken, Reserven aufbauen sind zwingend. Es ist oft trügerisch, man bekommt zwar mehr „Lohn“, aber muss dann auch entsprechend selber abrechnen und viele rechnen Steuern und Sozialabgaben nicht ein und erleben dann Überraschungen. Und dann gibt es natürlich auch jene, die in die Selbständigkeit gedrängt werden, nur um die Flexiblität der Unternehmen zu gewährleisten (Hire & Fire). Hier liegt ein grosses Problem in Deutschland, der Kündigungsschutz ist im Endeffekt eben nicht Arbeitnehmerfreundlich. Wäre ich für 1 Tag Kanzler in Deutschland würde ich genau das abschaffen.

Nico Meier
5 Jahre zuvor

Ich habe Kollegen, die sich im Handwerk selbstständig gemacht haben und stark klagen über die Polen und Bulgaren, die häufig als Scheinselbssständige die Preise auf dem Bau zerstören. Ein guter Kollege hat einen Gartenbaubetrieb aufgebaut mit inzwischen 12 Angestellten also 12 Leuten, die jeden Monat einen Lohn haben wollen. Da muss man massiv Arbeit reinholen um diese gut zu beschäftigen.

In meinen Augen sollen Selbstständige nicht behindert werden aber trotzdem muss eine Kontrolle her es kann nicht sein, dass Tagelöhner aus Osteuropa, deren Familienkosten in Bulgarien anfallen hier die éebensgrundlage von Einheimischen zerstören!

Nico Meier
5 Jahre zuvor

„Wie war es möglich, in der alten Bundesrepublik als Durchschnittsverdiener mit einem Gehalt eine ganze Familie zu ernähren? Und warum können sich heute normale Angestellte kaum noch eine Wohnung in einer Großstadt leisten – und das, obwohl die Zahl der Doppelverdiener-Haushalte sprunghaft gestiegen ist?“

Richtig Bruno die Ansprüche waren bedeutend tiefer. Meine Grosseltern haben in den 50er Jahren zwei Kinder grossgezogen auf 60qm verteilt auf drei Zimmer.

In den 80er Jahren haben meine Schwester und ich uns ein Kinderzimmer geteilt heute muss jedes Kind ab Geburt ein eigenes Zimmer haben und die Familienwohnung hat aufgrunddessen 5.5 und nicht 3.5 Zimmer!

Noch in den 80ern stand ein TV in der Stube und da wurde geschaut, was der Vater oder die Mutter wollte. Es gab wenn überhaupt einen Computer am Bürotisch der Familie. Das Telefon hatte Kabel und eine Wählscheibe und stand in der Stube!

Alles ansprüche die befriedigt werden wollen!

Bruno
5 Jahre zuvor

@Nico Meier

Auf dem Bau gehört es dazu, zu jammern und zu klagen bis zum Abwinken, ich kenne auch einige und denen geht es wirklich blendend. Die letzten Jahre waren ein Eldorado auf dem Bau, ich rede jetzt von der Schweiz. Elektriker oder Sanitär verrechnen teilweise höhere Sätze als Informatiker. Ist fast wie die Bauern, die jammern sich auch ständig zu Tode…

Ralf
5 Jahre zuvor

Die Ansprüche waren tiefer. Allerdings im Verhältnis auch z.B. die Preise für Bauplätze. Meine Schwiegereltern konnten in guter Lage Ende der 70er noch große Bauplätze für wirklich sehr, sehr  günstige Preise erwerben und bauen.

Der Quereinstieg in die IT scheint ja nicht so einfach zu sein in D. Ist das in den USA ähnlich? Wie soll man für sich die richtige Weiterbildung finden wenn man überhaupt keinen Überblick über die riesige IT-Branche hat?

Gibt es z.B. einen brauchbaren Intensivkurs zum SAP-Berater der wirklich sein Geld wert ist?

Albr
5 Jahre zuvor

@Nico Meier, dein Bekannter arbeitet (leider) in der falschen Branche ;) und zwar in einer Branche OHNE Meisterzwang !!

 

klar in diesem Bereich gibt es Konkurrenz OHNE ENDE !!

Gartenbau, Fliesen anbringen, Putzen etc. kann jeder, da braucht man kein Deutsch sprechen, keine Ausbildung, kein Abitur etc… gut die Fliesen sind nachher Vlt etwas schief, die Fugen nicht synchron, aber was soll’s, das ist nicht schlimm ;)

man bekmmt halt die Qualität als Auftraggeber, die man bestellt ;)

ein bekannter meinerseits ist selbständiger Elektromeister (also in einem Gewerk MIT Meisterzwang), sein Problem ist, er kann bei weitem nicht alle Aufträge abarbeiten, die ihm angboten werden, Preise nimmt er was er kriegen kann ;)

Aus diesem Grund will die Politik ja unbedingt wieder den Meisterzwang in weiteren Gewerken einführen !

 

 

5 Jahre zuvor

Am besten Stellenausschreibungen anschauen. Die größte Schnittmenge gibt gute Hinweise darauf, was gerade gesucht wird.

Bruno
5 Jahre zuvor

Momentan sehe ich eine ähnliche Situation wie Ende 2000, als auch alle in die IT strömten, enorm viele Quereinsteiger, viele davon haben es 2,3 Jahre später nicht überlebt. Es lockt das grosse Geld, aber so einfach ist ein Quereinstieg nicht.

Man kann nicht mit einem Kurs rasch programmieren lernen und dann denken, man bekommt 200.- auf die Stunde.

Ich habe nur schlechte Erfahrungen gemacht mit Quereinsteigern, nie mehr einen Quereinsteiger einstellen! Einfach unbrauchbar, auch wenn man sonst niemanden findet, dann halt lieber warten.

Was noch geht sind Jobs in der Branche, welche weniger technisches Knowhow benötigen wie Projektleiter und ähnliche Sachen, aber diese gibt es wie Sand am Meer, von daher kann man dort auch nicht die grossen Saläre erwarten.

Und wenn schon ein Umstieg, dann muss auch etwas mitgebraucht werden, z.B. exzellente Branchenkenntnisse oder exzellente Sprachkenntnisse oder ähnliches, sonst wird es wirklich schwierig. Man findet vielleicht einen Job, verdient sogar gutes Geld, aber es ist eben keine Substanz vorhanden und man muss sich bewusst sein, dass in der nächsten Rezession man der oder die erste sein wird, die wieder gehen muss.

Michi
5 Jahre zuvor

„Früher waren eben auch die Ansprüche tiefer, man hatte nicht die 2 neusten SUV-Modelle vor dem Haus, die Küchen- und Badausstattung war eher bescheiden und mussten nicht alle 5 Jahre erneuert werden, der Urlaub war einmal Camping in Italien und nicht Luxushotel auf der ganzen Welt und das mindestens 2-3x jährlich und die Elektronikausstattung war auch bescheidener, 1 Fernseher mit Röhre musste 15-20 Jahre halten“

Genau so ist es. In meinem Umfeld tut man das Kind lieber nach einem Jahr oder noch früher in die Ganztagskita, weil die Frau wieder arbeiten möchte. Ausrede: sonst reicht das Geld nicht. Dabei verdient der Mann fast 6-stellig im Jahr.

Aber man muss regelmäßig zum Shopping nach Stuttgart fahren,  ist beim Edelfriseur bei dem man noch eine Kopfmassage bekommt, man hat eine Putzfrau, ständig neue Möbel (obwohl die „alten“ noch top sind), man ist mehrfach im Monat beim Essen (aber nicht in der Pizzeria oder einer  „Besenwirtschaft“, sondern gehobene Küche u.s.w.

Aber das Geld reicht ja nicht…

Sicherlich stimmt das, dass die Löhne nicht so gestiegen sind, aber im vielen Fällen sind einfach die Ansprüche zu hoch und man kann / will auf nichts mehr verzichten.

Ralf
5 Jahre zuvor

Mit Sicherheit ist das so. Aber gerade in den eher „normaleren“ Haushalten ist der finanzielle Druck trotz Sparsamkeit durchaus zu spüren. Wir selbst fahren z.B. eigentlich schon immer nur alte Autos und zum Urlaub geht es wenn überhaupt günstig irgendwo im eigenen Land.

Trotzdem müssen wir nun z.B. wahrscheinlich unsere Hausplanungen beerdigen, weil das Budget selbst für einen eher schlichten, kleinen Hausbau einfach nicht reicht (das Grundstück hat viel Kapital gekostet trotz moderater Größe) und die Finanzierung 25 Jahre beanspruchen würde (mir zu lange bei 40+). Da frägt man sich schon mal was man verkehrt gemacht hat. Es wäre machbar, dann wäre aber jeglicher Puffer und das Depot futsch.

Aber in der Tat sind die Ansprüche oft zu hoch. Und das Lohniveau zu niedrig.

Es scheint mir auch so zu sein, dass ein Quereinstieg in die IT eher schwierig ist. Ich hatte zwar intensiver C++ im Studium, ist aber alles vergessen und vermutlich überholt.

DanielKA
5 Jahre zuvor

Ich denke es sind mehrere Faktoren, einerseits höhere Ansprüche (verbunden mit gesunkener Sparquote) auf der anderen Seite aber auch kaum Reallohnsteigerungen für die übrigen 90 % der arbeitenden Bevölkerung, da die Top 10 % alles absahnen.

Zudem gibt es heute eine ungeahnte Transparenz und die Gesellschaft wird trotz sinkendem Fernsehkonsum mit deutlich mehr „versteckter“ Werbung (denkt mal an Teenies und ihre neuen Idole, die Influencer) zugemüllt.

In der analogen Zeit wusste man vieles über den Lifestyle der „Reichen und Schönen“ einfach nicht (oder hat sich nicht getraut in einen Gucci, Hermes Laden mit Türsteher zu gehen), heute bekommt man auf Insta und Co. lauter Traumwelten vorgespielt, alles ist möglich (Reisen, Sex, Konsum ohne Ende), das verführt auch viele junge Leute.

 

Wohnung mit Domblick
5 Jahre zuvor

Als IT-Quereinsteiger habe ich damals (ab 1997) eine schulische Ausbildung gemacht über 2 Jahre. Das wertvollste in der Zeit war aber, dass ich nebenher schon als Programmierer auf Stundenbasis gearbeitet hatte. Die Praxis ist halt durch nichts zu ersetzen. Der Betrieb hat mich dann auch sofort übernommen. Naja, dann kamen die Krisen 2002 und 2008, jedesmal mit Jobverlust, also glatt lief das auch nicht. 2011 kam eine geförderte Fortbildung Webdesign/Webprogrammierung dazu, für einen neuen Jobeinstieg. So bin ich jetzt immernoch dabei und hab meine Wohnung (gekauft 11.09.2001, berühmtes Datum) bis heute gerade so abbezahlen können. Wahrscheinlich ist es heute schwieriger, weil der Bedarf an Spezialisten groß ist, Generalisten wie ich sind weniger gefragt.

Das nur mal so als Praxisbeispiel.

Der Einsteig in die SAP-Welt war übrigens immer schon mit großen Hürden belegt und da wird auch nur Der/Diejenige was der/die SAP denkt, lebt und atmet.

Über die übertriebenen Ansprüche beim Nestbau und genau den oben zitierten Artikel haben wir hier schon Mal diskutiert.

Daniel
5 Jahre zuvor

Also ich kenne Freiberufler, die verdienen wie doof (Architekten, Ärzte, EDV Spezialisten, SAP Berater…), keiner von denen würde wieder einen abhängigen Job machen wollen (sei es als Arzt im Krankenhaus, Architekt in einem Unternehmen etc…);

Und ich kenne ebensoviele Freelancer die wieder im Angestelltenverhältnis sind. Die meisten sagen unisolo das gleiche. Man ist zwar sein eigener Herr, muss aber verdammt nochmal gut sein, sich anstrengen, alle Qualifikationen mitnehmen, flexibel bleiben und bereit sein viele unbezahlte Überstunden zu machen. Gleichzeitig, zumindest in der IT Branche nicht unüblich und erlebe ich bei uns im Büro täglich selbst, völlige Flexibilität beim Standort. Heute Österreich, morgen Schweiz, dann für eine Woche wieder Deutschland. Mag zwar alles toll sein, sagen sie, aber mit spätestens Mitte 50 haben die wenigsten Lust ständig auf gepackten Koffern und in Hotels zu leben.

Sie haben auch keine Lust ständig die Ungewissheit zu haben ob sie nächste Woche wieder woanders unterwegs sind und spät oder gar nicht zur Familie zurückkommen. Auch nimmt die Lernleistung prinzipbedingt ab und es ist in der IT fast nicht mehr möglich breit aufgestellt alle notwendigen Zertifikate zu bekommen, da muss man sich schon spezialisieren. Und auch das ist zunehmend schwierig, weil manche Bereiche einfach leider langsam aussterben oder fusionieren. Ich prognostiziere in 20 Jahren benötigt niemand mehr SAN/Storage. Auch das Netzwerk verschwimmt immer mehr mit der Virtualisierung. Und selbst wenn das KnowHow im Unternehmen wäre, es wird oftmals dann einfach abgelößt weil man die Sachen also Software as a Service in der Cloud bucht.

Würde ich heute den Quereinstieg in die IT machen wollen, ich würde mich mit Server-VIrtualisierung, Amazon Cloud und Microsoft Azure spezialiseren. Es gibt grade weltweit tausende Firmen die so langsam den Umstieg in die Cloud Welt oder Hybrid-Cloud planen und oftmals wenig bis gar kein Know How haben.

42sucht21
5 Jahre zuvor

„Während die Gehälter der Top-Manager explodierten, stiegen die Realeinkommen der Arbeitnehmer in den vergangenen 30 Jahren nur sehr moderat. Der Durchschnittsverdiener musste danach sogar Stagnation oder Reallohnverluste verkraften.“

Die Realität sieht anders aus. In Wirklichkeit muss der Durchschnittsverdiener immer kürzer arbeiten um die gleichen Güter zu kaufen. Die aufgewendete Arbeitszeit für den Kauf von Lebensmitteln, Genussmitteln, Unterhaltungselektronik, Kultur usw usw. ist in Wirklichkeit deutlich gesunken! Wie schreibt ist lediglich das Konsumverhalten und der Konsumanspruch gestiegen. Wie @Tim oder @MMM kürzlich schrieben gibt es in unserer 1st-World-Überfluss-Gesellschaft unglaublich viele sehr kostengünstige Möglichkeiten zu Konsumieren und sicher zu leben und glücklich zu sein.

Die Immobilienpreise in DE gehen erst seit ca. 10 Jahren hoch. Das deutlich. Ich vermute der Trend wird sich noch etwas fortsetzen. Vorher waren Immos seit Jahrzehnten in DE extrem günstig. Zu günstig. Andererseits steigt auch hier der Anspruch an Ausstattung, Qualität, Lage und m2/Person.

BTW: Das Gehalt von sog. Top-Managern interessiert mich überhaupt nicht solange das Unternehmen gesund ist. Ich finde es nicht problematisch wenn jemand Millionen verdient. Man sollte mehr auf sich selbst schauen und schauen das man selbst zufrieden ist. Das ewige vergleichen und neiden macht das eigene Leben nicht besser oder anders.

5 Jahre zuvor

Ganz so hart sehe ich das mit den Quereinsteigern nicht. Es kommt drauf an, wie fließend der Quereinstieg abläuft. In meiner Firma z.B. programmieren viele Maschinenbauer, da wir CAD-Anwendungen optimieren. Wer ein paar Jahre selbst konstruiert / geplant oder was auch immer hat, weiß genau, welche Arbeitsschritte automatisiert werden müssen. Da geht es um kleine pragmatische Tools, keine wartungsintensive Software. Ich programmiere dementsprechend Dinge selbst, bei denen die Prozessschritte wichtig sind und nur wenig Budget vorhanden ist (maximal 1 Woche Programmieraufwand). Da gibt es dann keinen Designer/Architekten, was auch immer, sondern das ist dann eine reine One-Man-Show inkl. ein paar Anwendern, die das Ergebnis testen, bevor es ausgerollt wird. Webentwicklung oder komplexere Themen würde ich mir nicht zutrauen bzw. da braucht es mehr Berufserfahrung. Zudem macht das auch nicht jedem Spaß. Wie du sagst: Als Quereinsteiger sollte man eher ins Projektmanagement gehen.

@Wohnung mit Domblick

Danke für den Einblick! 2x Jobverlust ist sicherlich nicht schön.

Nico Meier
5 Jahre zuvor

Die Ansprüche waren tiefer. Allerdings im Verhältnis auch z.B. die Preise für Bauplätze. Meine Schwiegereltern konnten in guter Lage Ende der 70er noch große Bauplätze für wirklich sehr, sehr  günstige Preise erwerben und bauen.

Natürlich sind die Preise für Bauland gestiegen im Aargau zahlt man schnell mehr als 1’000 Franken pro qm in der Region Basel ist man schnell über 2’000 Fr./qm mit anderen Worten das Kleingrundstück mit 500qm kostet da schon zwischen 500’000 und 1Mio!

Wir haben unser Haus seit zwei Jahren und gerade in diesem Winter wurde ein vergleichbares Objekt in der Nachbarschaft für über 20% über unserem Kaufpreis gekauft. Die Preise steigen auch bei uns in der ländlichen Agglo weiter.

Bauland ist etwas das man nicht vermehren kann, daher glaube ich nicht, dass die Preise je wieder fallen werden.

Sparta
5 Jahre zuvor

@42sucht21

Es hat halt jeder so seine individuelle Realität.

Albr nimmt nur die Top-Verdiener in seinem Umkreis war & Ralph jammert mal wieder das früher alles besser war…

Es gibt beide Realitäten in Form von den schon mehrfach aufgeführten Beispielen und noch viele Schichten/Sichtweisen dazwischen.

Tendenziell leben wir in den Industrieländern sehr, sehr gut.

Allerdings haben wir aktuell mehr Zukunftsängste und wenig Visionen wie es den zukünftigen Generationen noch besser gehen soll…

Religion und Gemeinschaftsgefühl ist weggefallen und durch Selbstoptimierung, Schönheit, Essensreligion, Internetkonsum, Vereinzelung & Konsum ersetzt worden.

Albr
5 Jahre zuvor

@Daniel, und genau DESWEGEN sind sie Angestellte ;)

 

 

DanielKA
5 Jahre zuvor

42sucht21: Nicht Quantität mit Qualität verwechseln. Der Durchschnittmensch kann sich mehr Billigfleich/Billignahrungsmittel, Billigspannplattenmöbel (XXL..) und den ganzen Plastik- und Textilmüll an Billigprodukten aus China leisten. Wirklich hochwertige Dinge bleiben weiterhin aus der Reichweite der Normalverdiener. Fakt ist, dass es für einen Großteil der Gesellschaft in den entwickelten Ländern (USA, Europa) keine bzw. kaum Reallohnsteigerungen gab, die Populisten kommen nicht von ungefähr.

Würde auch das neue Werk von Ray Dalio empfehlen.

DanielKA
5 Jahre zuvor

Buffett der Fuchs hat wieder zugeschlagen, 10 Mrd. $ zu einem Mindestzins von 8% und wieder Warrants zur günstigen Aktienübernahme von Occidental Petroleum. Stand das Firmenjet von OXY nicht umsonst in Omaha ;-)

https://seekingalpha.com/news/3456114-berkshire-commits-10b-help-finance-occidental-deal-anadarko

Puck
5 Jahre zuvor

Wenn man den Einstieg in die SAP-Beratung sucht, sind die Hürden doch nicht allzu hoch:

ein paar Jahre SAP Anwendererfahrung
ein abgeschlossenes Studium
vielleicht schon ein wenig Projekterfahrung

Die meisten SAP-Berater, die ich kenne, haben genau so angefangen. Und die wenigsten haben überhaupt tiefergehende Programmierkenntnisse (von ABAP mal ganz zu schweigen).

Wichtiger ist, dass man auf die Probleme eingeht und gut mit Menschen kann. Den Rest erledigen dann die mal mehr, mal weniger begabten Programmierer im Hintergrund ;)

 

Bruno
5 Jahre zuvor

@Ex Studentin

Dein Beispiel sind für mich auch nicht wirklich Quereinsteiger, das sind ja Fachkräfte, die sich einfach den neuen Möglichkeiten entwickelt haben. Ich rede von Leuten, die in eine Softwareentwicklungsfirma einsteigen, jedoch noch nie programmiert haben in der Praxis und auch keine fundierte Ausbildung haben (Studium), die man nur einstellt weil einfach Mangel vorhanden ist.

Was aber gut funktioniert sind Quereinsteiger, die aus Leidenschaft und Interesse sich das programmieren selbst beigebracht haben, ehrgeizig sind und mittels Büchern, Beispielen, Internet, Youtube etc. sich in die Materie eingearbeitet haben, aber das geht eben schon eher Jahre, bis jemand wirklich gut ist, um selbständig auch grössere Projekte abzuwickeln. Aber es braucht auch Leute, die Schnittstellen oder Webseiten bauen, nicht abwertend gemeint, aber dort ist man natürlich rascher dabei.

Gerade Leute die früher in der Grafikerbranche waren stiegen häufig auf Webdesign um, aber das sehe ich dann wieder nicht als Quereinstieg sondern einfach technologischer Wandel, die Branche bleibt ja dieselbe.

Was einfach schlecht funktioniert, wenn jemand Branche wechselt und dann auch noch in die IT gehen will, das ist eher aussichtslos.

Claus
5 Jahre zuvor

@ Einzelaktien-Interessierte…

Interview mit Dr. Elsässer. Man achte auf seine Worte, nicht auf die teils schlechte Bildqualität.

Dem habe ich nichts hinzuzufügen, hier das Video

LG

A.
5 Jahre zuvor

Wieso empfiehlst du das Buch denn konkret, ist es mehr Biografie oder was erzählt er da? Habe auch überlegt es zu kaufen, deswegen frage ich.

@Umschulung in IT Bereich

Ich bin ITler durch und durch gewesen. Habe schon als Jugendlicher zu Hause programmieren geübt und nach dem Studium auch als Entwickler gearbeitet. Aber jetzt seit einigen Jahren nicht mehr ganz im IT-Bereich, sondern mehr im Management tätig.

Ich kenne einen Bibliothekar der eine Umschulung zum Programmierer gemacht hat. Er kann programmieren ja, aber er ist kein ITler für mich, da die Denke dazu fehlt. Programmiert  z.B.  zu umständlich, wo es elegantere Lösungen gäbe. Oft sehr fehlerbehaftet.

Ich bin selber auch kein TOP-Programmierer gewesen, aber trotzdem merke ich bei Problemlösungen den Unterschied zwischen einem der IT aus Leidenschaft macht und einer der es des Geldes wegen gemacht hat. Das merke ich sogar im Alltag, sei es nur bei der Bedienung von Word. Wenn es da mal was zu lösen gibt, dann gehe ich anders vor, als viele meiner Kollegen.

@SAP

Ja, klingt einfach, ich mach mal den SAP-Berater, ist aber auch nicht durch eine Schulung getan, sondern durch Doing und Erfahrung aus der Praxis. Das ist das was zählt. Denn mit SAP habe ich auch jahrelange gearbeitet.  SAP ist eine Wissenschaft für sich, da umständlich, oft auch unlogisch programmiert.

Beispiel:

Ich könnte auch Rechtsanwalt werden, aber mit Sicherheit werde ich kein guter Rechtsanwalt sein, da mich das Thema nicht wirklich interessiert.

Gruß

A.

 

 

 

 

Thorsten
5 Jahre zuvor

Die Immobilienpreise in DE gehen erst seit ca. 10 Jahren hoch. Das deutlich. Ich vermute der Trend wird sich noch etwas fortsetzen. Vorher waren Immos seit Jahrzehnten in DE extrem günstig. Zu günstig. Andererseits steigt auch hier der Anspruch an Ausstattung, Qualität, Lage und m2/Person.

Zuspruch, evt. ist es auch je nach Region/Stadt unterschiedlich. Hamburg war schon immer „zu billig“ für die gute Intrastruktur, Jobangebot, etc. im Vergleich zu Frankfurt, München oder Stuttgart. Man konnte billig und teuer wohnen ohne eine wesentliche Einschränkung in der Entfernung zur Arbeit hinnehmen zu müssen.

Ach ja: heute zwei Schlagzeilen und meine Reaktion

– google 8% eingebrochen : kaufen, kaufen, kaufen, bis die Schatulle leer ist oder der Arzt oder die Polizei  kommt und einen von der Tastatur wegzerrt.

-Facebook: hat mehr tote als lebende Benutzer, die Dampfbratze wird bald auf den inneren Wert von fast Null zusammenbrechen : die perfekt getarnte illegale Weitergabebude für vertrauliche Benutzerdaten. So wird man sich später daran erinnern und sich wundern, warum man sich dort mal rumgetrieben hat.

Finanzfee
5 Jahre zuvor

Es gibt ja auch gute Möglichkeiten, angestellten Job und Selbständigkeit zu mischen. In meinem Bereich gibt es viele, die die regelmäßigen Kosten durch eine Teilzeitstelle abdecken, somit auch die Krankenkasse usw. finanzieren, dazu aber eine Teilselbständigkeit kombinieren. Allerdings muss man bei der Selbständigkeit schon wirklich ehrlich zu sich selber sein: Es gibt keine dauerhafte 100prozentige Auslastung. Ein realistischer Stundensatz kalkuliert Rente/Krankenkasse/Krankheitsausfall usw. mit ein und ist dann auch dementsprechend hoch. Wenn man dafür die passende Mentalität hat, kann es klappen. Es gibt aber halt auch das Gegenteil, prekäre angebliche Selbständige, selbst den deutschen Bundestag hat es ja getroffen und er musste nachzahlen, da er zahlreiche Scheinselbständige beschäftigte: https://www.sueddeutsche.de/politik/streit-vor-gericht-bundestag-hat-jahrelang-scheinselbstaendige-beschaeftigt-1.3623845

 

42sucht21
5 Jahre zuvor

@Sparta

Ja, so sehe ich es auch. Allerdings hat das mit der ‚Optimierung der Schönheit‘ bei mir persönlich bisher nicht so gut geklappt. Da arbeite ich immer noch dran ;-)

ja, aber oft ist es allerdings so, dass die durchschnittliche oder sogar untere Qualität immer noch besser ist als die früher übliche Qualität. Das Fleisch welches wir vor 40 oder 60 Jahren vom Metzger gegessen haben war vermutlich eher unter schlechteren Tierhaltebdingungen und -Transporten entstanden und mit mehr Antibiotika versehen und weniger konntrolliert als das was Heute beim Discounter liegt. Unser Nachbar hatte immer DDT in seinem Gemüsegarten gespritzt weil es günstig zu kaufen war und so gut wirkte. Seine Erdbeeren schmeckten mir als Kind trotzdem sehr gut (natürlich ungewaschen direkt im Garten verzehrt). Als ich mal in einem (heutigen) EU-Ausland gearbeitet habe, da hatte meine in DE lebende Freundin deswegen eine monatliche Rechnung (damals noch von der deutschen Post) von 300DM (= ca. 1 Woche ihrer Arbeitszeit). Heute kostet soetwas 20EUR Flatrate (= ca. 1-2h Arbeitszeit)- oder besser gesagt 0€ dank mobiler Videotelefonie. Früher beim Campingurlaub haben wir 2 Std. vor dem einzigen öffentlichen Apparat am Platzeingang in der Zelle angestanden um kurz für ein kleines Vermögen mit der Oma zu telefonieren. Muss es eine Miele sein oder reicht eine Bosch oder Whirlpool oder Beko nicht auch für die meisten Ansprüche. Nein, ich glaube diese Unzufriedenheit und Wachstum der Populisten kommt nicht von realer Verschlechterung. Das existiert m.E. so nicht.

DanielKA
5 Jahre zuvor
Felix
5 Jahre zuvor

Bei Quereinstieg mit 40+ wäre ich skeptisch. Da werden ja die ersten grundständig Ausgebildeten schon wieder aussortiert. Zumal in den hochgerateten Branchen wie derzeit IT. Zwar bin ich überzeugt, dass die Digitalisierung ein Megatrend ist und noch lange bleibt. Trotzdem gibt es auch da den Schweinezyklus; jetzt ist Mangel, alles strömt hinein, in 5 Jahren ist ein Überangebot da. Außerdem bewegt man sich beim Quereinstieg horizontal oder sogar nach unten (weil dann Anfänger). Sprich man bleibt auf gleichen Niveau.

Ich würde es eher in der eigenen Branche mit einem Aufstieg, Personalverantwortung, Führungskompetenz versuchen. Ich muss dann gar nicht mehr in die letzten technischen Details einsteigen, aber eben Teams aus Spezialisten führen können. Das kann man bei entsprechender Kompetenz und Persönlichkeit bis ins hohe Alter, weil man dazu eben Erfahrung braucht und eben auch Menschenkenntnis. Und das hat man einem 30jährigen voraus.

Was auch geht und Geld bringt, wenn man wirklich praktische Kenntnisse hat und dem Handwerksbetrieb, der Arztpraxis, kurz den KMUs die IT am Laufen hält und Feuerwehr spielt, wenn sie gerade nicht läuft. Dann kann man (fast) beliebige Stundensätze abrechen. Hauptsache man bringt die Maschinerie wieder in Laufen.

Bruno
5 Jahre zuvor

Bei Facebook wette ich dagegen, ich habe mir letzte Weihnachten ein Geschenk gemacht und nochmals aufgestockt, alleine diese Position ist schon 50% gewachsen. Facebook ist nicht tot, und Facebook gehört u.a. auch Instagram und WhatsApp, welche sehr aktiv genutzt werden. Ist klar niemand mag Facebook, seit dem letzten „Skandal“ sowieso nicht, aber genau das gefällt mir auch. Aber Google gefällt mir natürlich auch, da gebe ich Dir Recht, auch wenn ich jetzt keine mehr zukaufe, müsste schon mehr korrigieren.

Sparta
5 Jahre zuvor

@42sucht21

Dann suchst Du also die „verlorenen“ Jahre und kein neues Mädel? ;-)

Bei Ray Dalio’s all-weather-Portfolio und der vergangenen Rendite denke ich, dass dies mit so hoher Anleihenquote nicht zukünftig wiederholbar ist, da die Zinskurve (wovon es profitiert hat) so nicht mehr gegeben ist.

@Claus

Das Handbuch von Dr. Elsässer liest sich gut aber sein Fonds läuft nicht wirklich gut.

-M
5 Jahre zuvor

@Claus

Danke für das Video. Haha cooler Typ der Elsässer. Den fand ich authentischer sie die frau sandner…

 

Für mich ist es ebenso eine so spaßige Angelegenheit über investments zu grübeln. Treffe mich immer wieder mit nem Kumpel und wir grübeln über investments teilweise 6 Stunden am Stück und schauen dann auf die Uhr und denken uns „Oh ne, wir brauchen mehr zeit“

Ein Gläschen Single malt, wenn die Familie schläft und man in Ruhe nachdenken kann ist manchmal auch toll :-)

 

@Baum

Schau Dir doch mal „United Natural Foods“ an und schreib mir deine Gedanken (natürlich nur bei Lust und Zeit) :-)

 

-M

A.
5 Jahre zuvor

Danke für den Link

Chrissie
5 Jahre zuvor

@42sucht21, Sparta

Oder es reicht einem einfach die halbe „Answer to the ultimate question of life, the universe and everything“.

Frei nach Douglas Adams ;-)

Jamirael
5 Jahre zuvor

@Berkshire

Annual Shareholders Meeting Saturday, May 4, 2019

Am 5.May gibt es einen Live Stream 8:45 Eastern Time ( 14:45 MEZ)

https://finance.yahoo.com/brklivestream

 

Der Baum
5 Jahre zuvor

@ M, puh da hast du dir ja was rausgesucht :-)

Pro: Günstig, mein berechneter fairer Wert liegt bei ca. 1 – 1,3 Mrd. und wir haben einen wachsenden Markt.

Contra: Ich mach´s kurz, das Geschäftsmodell ist furchbar^^ Von ca. 22 Mrd. Umsatz bleiben geschätzt 200 Mio an Gewinn und vllt. 50-150 Mio. an Cashflow übrig (Stand heute). Das ist schon bitter (die Margen sind unterirdisch). Den Zukauf den sie getätigt haben verstehe ich auf die schnelle nicht so richtig. Die Integration eines neuen Unternehmens ist immer schwierig und klappt bei weitem nicht so häufig wie geplant.

=> Aktueller Marktwert liegt bei 550 Mio. Ich würde es wenn dann als „Graham-Zock“ sehen. Kann funktionieren, muss nicht. Ein besonders tolles Unternehmen ist es aus meiner Sicht nicht wirklich. Liegt aber an dem Sektor allgemein denke ich, der Konkurrenz wird es nicht besser gehen.

Ich hab mich entschieden zukünftig hauptsächlich Unternehmen zu kaufen die meine „Durchschnitte“ erhöhen also Gewinnmarge, Cashflowmarge, ROI. Das wäre hier nicht der Fall…aber günstig ist es ja schon… ;-)

Grüße Baum

Sparta
5 Jahre zuvor

@Chrissie

Irgendwie schon eine sehr vage Nerd-Antwort auf die ultimative Frage….

Da gibt die Philosophie schon klarere Handlungsempfehlungen:

„Die einzige Antwort der Philosophie auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, die sie ohne Ansehen der Person als erstrebenswert begründen kann, ist der gepflegte Genuss, wobei darauf zu achten sei, über die Lust zu gebieten und ihr nicht zu unterliegen.“  Auch knifflig aber machbar.

Oder die simplere Form der Antwort: Lieben und geliebt werden…

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