Aktie im Höhenflug: Comfort Systems schießt nach Q3-Zahlen 18% nach oben – seit 2020 besser als Nvidia

Comfort Systems USA, ein hier in Deutschland recht unbekanntes Unternehmen, ist ein Anbieter von mechanischen und elektrischen Dienstleistungen für die Gebäudetechnik. Der Konzern aus Houston (Texas) entstand durch die Fusion von 12 unabhängigen Unternehmen, die sich auf Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagentechnik (HVAC) spezialisiert haben. Heute betreibt die Gruppe ein nationales Netz mit über 150 Tochtergesellschaften und mehr als 15.000 Mitarbeitern.

Dieser Blogbeitrag ist von Nikos Deiters (21), der in Rosenheim ein duales BWL-Studium bei boerse.de absolviert.

Der Student Nikos Deiters ist nicht nur ein begeisterter Aktienpicker, sondern auch ein leidenschaftlicher Bergsteiger in den Alpen.

Seit seinem Börsengang wächst Comfort Systems USA durch organische Expansion und strategische Akquisitionen, wie die von Feyen Zylstra im Oktober 2025. Die Kunden kommen aus den Sektoren wie Gesundheitswesen, Bildung, Regierungsgebäude, Gastgewerbe und zunehmend auch Rechenzentren.

Das Kerngeschäft umfasst die Planung, Installation, Wartung, Reparatur und Modernisierung von Gebäudesystemen, aufgeteilt in zwei Hauptsegmente: Mechanische Dienste (ca. 80 % des Umsatzes), einschließlich Heizung, Ventilation, Klimaanlagen (HVAC), Sanitärinstallationen, Rohrleitungen, Prozessrohrleitungen, Brandschutz und Überwachung. Und Dienste sind Teil des Angebots: elektrische Anlagen, Automatisierung und Fernüberwachung von Energieverbrauch, Temperatur, Druck und Luftströmung. Ergänzt werden diese durch modulare Bauweisen (off-site construction) und energieeffiziente Lösungen, die auf Nachhaltigkeit und smarte Gebäudetechnik abzielen.

Rechenzentren als neuer Wachstumsmotor

Zudem haben sich die Texaner in den letzten Jahren als wichtiger Akteur im boomenden Rechenzentrumsmarkt etabliert. Rechenzentren erfordern zuverlässige, energieeffiziente und skalierbare Systeme, um den Betrieb und die Kühlung zu gewährleisten. Das Unternehmen bietet spezialisierte Lösungen für die komplexen Anforderungen von Rechenzentren, darunter präzise Klimatisierungssysteme, redundante Stromversorgung, Brandschutz und fortschrittliche Automatisierungstechnologien.

Durch die Integration von energieeffizienten Technologien und nachhaltigen Designs unterstützt Comfort Systems Betreiber von Rechenzentren dabei, Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren. Die Expertise im Bereich modularer Bauweisen ermöglicht zudem eine schnellere und effizientere Errichtung von Rechenzentren, was in einer Zeit steigender Nachfrage nach Cloud-Computing und KI-Infrastruktur besonders gefragt ist. Dank seines nationalen Netzwerks kann das Unternehmen Großprojekte für Rechenzentren in verschiedenen Regionen der USA umsetzen, oft in Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen und Hyperscale-Anbietern wie Amazon, Microsoft oder Alphabet.

2.043% Kursplus in 5 Jahren

Die ganze Börsenwelt spricht über die Nvidia-Aktie – doch kaum jemand redet über Comfort Systems. Dabei ist sie definitiv einen Blick wert und braucht sich keineswegs zu verstecken. In den vergangenen fünf Jahren stieg der Kurs um beeindruckende 2.043 Prozent und übertraf damit sogar Nvidia, deren Aktie im selben Zeitraum „nur“ um 1.386 Prozent zulegte. Zudem überzeugte die Comfort-Systems-Aktie mit konstanten Kursgewinnen.

Im Jahr 2021 verdoppelte sich der Kurs und selbst im Krisenjahr 2022 legte er um weitere 26 Prozent zu. 2023 ging es um weitere 69 Prozent nach oben und im vergangenen Jahr ging es um flotte 120 Prozent nach oben.

Anfang Januar kam es nach längerer Zeit wieder zu einer größeren Korrektur. Vom Januar-Hoch bei 550 Dollar fiel die Aktie bis April um fast die Hälfte auf 276 Dollar. Anschließend startete eine dynamische Aufwärtsrallye: Nach den Q2-Zahlen Ende Juli legte der Kurs um über 20 Prozent zu, und nach den Q3-Zahlen nochmals um satte 19 Prozent. Kürzlich erreichte die Aktie mit 1.002 Dollar ein neues Allzeithoch und knackte erstmals die 1.000-Dollar-Marke. Seit dem April-Tief ist der Kurs damit um über 250 Prozent gestiegen, und seit Jahresbeginn liegt er 129 Prozent im Plus.

Ich habe die Aktie vor einem Jahr gekauft und die Position hat sich schon mehr als verdoppelt.

Comfort Systems pulverisiert in Q3 sämtliche Erwartungen – EPS verdoppelt sich

Am Donnerstag (23.10.2025) öffnete Comfort Systems erneut die Bücher und legte seine Quartalszahlen für das dritte Quartal vor – und pulverisierte sämtliche Erwartungen. Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg um 102 Prozent auf 8,25 Dollar und übertraf damit die Prognosen von 6,25 Dollar deutlich. Die Erlöse kletterten um 35 Prozent auf 2,45 Milliarden Dollar und lagen ebenfalls über den Erwartungen von 2,13 Milliarden Dollar. Der operative Cashflow erhöhte sich außerdem kräftig um 83 Prozent auf 553 Millionen Dollar.

Das Unternehmen meldete für die neun Monate bis zum 30. September einen Nettogewinn von 692 Millionen Dollar beziehungsweise 19,52 Dollar je verwässerter Aktie. Im Vorjahreszeitraum waren es 377 Millionen Dollar bzw. 10,52 Dollar je Aktie.

„Unsere Teams im ganzen Land setzen weiterhin neue Maßstäbe, liefern hervorragende Ergebnisse für unsere Kunden und erzielen erneut finanzielle Rekordergebnisse. Eine anhaltend starke Umsetzung und vorteilhafte Entwicklungen bei bestimmten Projekten in der späten Phase führten zu einer Verdopplung des Ergebnisses pro Aktie im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum“

Brian Lane, President und Chief Executive Officer von Comfort Systems USA

Auftragsbestand auf Rekord-Niveau, Aussichten sind top!

Zudem meldete Comfort Systems einen Rekord-Auftragsbestand von 9,4 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 65 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. 

Der hohe Rekord-Auftragsbestand unterstreicht nicht nur die aktuelle Stärke von Comfort Systems, sondern signalisiert auch ein enormes Potenzial für die kommenden Jahre. Besonders vielversprechend sind die Zukunftsmärkte, in denen das Unternehmen positioniert ist: Der Boom im Bereich Rechenzentren, angetrieben durch den Aufstieg der Künstlichen Intelligenz (KI), spielt eine zentrale Rolle. Comfort Systems profitiert stark von seiner Expertise in modularer Bauweise und HLK-Systemen (Heizung, Lüftung, Klimatisierung) für hochkomplexe Infrastrukturen, die für KI-gestützte Rechenzentren essenziell sind. Vorhaben wie das Stargate-Projekt von Microsoft und OpenAI, das Investitionen in Höhe von bis zu 500 Milliarden Dollar vorsieht, könnten allein im Rechenzentrumsbau einen jährlichen Bedarf von 200 Milliarden Dollar bis 2027 erzeugen – ein Markt, in dem Comfort Systems als Schlüsselanbieter von Kühl- und Elektrosystemen eine führende Rolle einnimmt.

Darüber hinaus eröffnen sich Chancen in nachhaltigen und energieeffizienten Lösungen. Mit einem Fokus auf grüne Gebäude, erneuerbare Energien und smarte Automatisierungen passt Comfort Systems perfekt zu globalen Trends wie dem Klimaschutz und der Elektrifizierung. Die Texaner expandieren in Sektoren wie Gesundheitswesen, Industrie und Technologie, wo es durch Akquisitionen und eine landesweite Präsenz an über 170 Standorten seine Marktposition stärkt. Diese Diversifikation minimiert Risiken und sorgt für Stabilität, selbst wenn der KI-Hype vorübergehend abflacht – wie es kürzlich bei effizienteren KI-Modellen wie DeepSeek angedeutet wurde, die potenziell weniger Infrastruktur erfordern.

Volle Punktzahl im Wachstums-Check

Im Wachstums-Check von Traderfox erhält die Aktie eine 15 von 15 Bewertung.

Mein Depot ist auf Allzeithoch – diese Aktien starten durch

Neben Comfort Systems gibt es viele weitere Aktien, die durchgestartet sind und mein Depot auf ein neues Allzeithoch katapultiert haben. Natürlich ist Nvidia weiterhin meine einflussreichste Position im Depot und liegt bereits deutlich im fünfstelligen Plus. Doch während Nvidia derzeit auf hohem Niveau seitwärts tendiert, ziehen andere Werte gerade richtig an.

Der Kühlungs- und Stromspezialist Vertiv Holdings veröffentlichte ebenfalls in dieser Woche starke Quartalszahlen, woraufhin die Aktie auf ein Rekordhoch schoss. Ich hatte den Rechenzentren-Experten im April zu einem Kurs von 52 Euro nachgekauft.

Auch die Halbleiterzulieferer Lam Research, KLA, ASML und Applied Materials stiegen in den letzten Wochen kräftig. Lam veröffentlichte ebenfalls am Mittwoch starke Zahlen. Hier mein letzter Artikel dazu.

Der Speicherhersteller Micron legte ebenfalls seit April eine starke Rallye hin und erreichte neue Höchststände. Ich habe im April nachgekauft und bin 200 Prozent im Plus.

Mein Depotschwergewicht Apple erreichte ebenfalls, angetrieben durch die starke iPhone-Nachfrage, ein neues Allzeithoch. Die Auslieferungen für das iPhone 17 liegen deutlich über den Erwartungen, das Display ist besser, ebenso die Kamera.

Die IBM-Aktie ist jetzt über die 300-Dollar-Marke ausgebrochen und hat sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. IBM ist ein super Dividendenaristokrat. 10 Jahre lang ging es nur seitwärts mit dem Papier, endlich geht es aufwärts.

Amphenol, der Spezialist im Bereich Steckverbindungen, ist ein echter Dauerläufer – die Aktie eilt von einem Hoch zum nächsten.

Auch die Aktie von Powell Industries hat einen richtigen Lauf und steht auf Allzeithoch. Die Aktie habe ich im letzten Jahr gekauft. Im April habe ich Powell noch mal nachgekauft.

In der letzten Zeit habe ich drei langjährige Bremsklötze im Depot aussortiert und dafür zwei neue Werte gekauft. Außerdem habe ich bestehende Positionen und Bitcoin aufgestockt (hier mein Bitcoin-Artikel). Dazu werde ich in meinem nächsten Artikel schreiben.

Ich habe Tim in München getroffen

Gestern habe ich Tim auf den Baader Trading Days in München getroffen. Ich habe mich mit einigen Bloglesern unterhalten, wir haben uns lange über Aktienideen ausgetauscht.

Tims Vortrag war wie immer klasse. Die Kernmessage „In Krisen keine Panik bekommen, weiter dabei bleiben und Chancen nutzen. Denn nach sämtlichen Krisen wie der 1. Weltkrieg, der 2. Weltkrieg, die Ölkrise, die Finanzmarktkrise oder die Corona-Krise sind die Börsen auf neue Höhen gestiegen.“

Von der Dachterasse hatte man einen super Blick auf die schneeüberzogenen Alpen.

Die schönsten Aufnahmen der letzten Wochen

In den letzten Wochen war ich am Wochenende oft wandern. Hier sind meine schönsten Aufnahmen:

Hier bin ich mit meinem WG-Mitbewohner auf den Jenner gewandert. Von hier hat man einen super Blick auf den Watzmann und den Königssee.

Danach sind wir weiter auf den Schneibstein und sind über den Seeleinsee abgestiegen.

Vom Lockstein hatten wir einen schönen Blick auf den Watzmann. Ich habe diesen Sommer die Watzmann Frau und den großen Watzmann überschritten.

Hier habe ich mich mit einem Freund aus Oberstdorf getroffen und wir sind vom Fellhorn über den Guggersee ins Rappenalptal abgestiegen.

Der Allgäuer Hauptkamm spiegelt sich im Guggersee.

Labeled by PeakFinder

Die Herbststimmung war super.

Hier bin ich mit meiner Familie auf den Tegelberg gewandert. Wir hatten super Blicke auf das Schloss Neuschwanstein. Ich bin leider nicht rein, weil man lange vorher reservieren muss.

Hier ein Blick von Rosenheim ins Kaisergebirge. Es kam der erste Schnee.

5 12 Bewertungen
Artikel-Bewertung

bitte lösen Sie diese einfache Aufgabe (Spamschutz) *Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

48 Kommentare
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Sven
16 Tage zuvor

Schöner Beitrag Nikos! Deine Beiträge sind mittlerweile die höherwertigen Beiträge auf dem Block.

Susanne
16 Tage zuvor

Hallo Nikos !

Hätte ich gewusst, dass Du und Tim in München seit würe ich auch gekommen.
Toller Beitrag und sehr schöne Fotos. Du bist ein richtiger Naturmensch. Tim liebt ja auch das wandern wie er in vielen Beiträgen geschrieben hat.
Finde es gut, dass die Touren auf Komoot hinterlegt sind. So bekommt man einen besseren Eindruck.
Bist Du das in dem Bergsee ? Muss doch mega kalt sein……….

Ich finde das Team Tim und Nikos super. Die ergänzen sich toll und haben ein ähnliches Mindset. Bei Tim würde ich mir wieder mehr Artikel über sein Mindset/Ernährung/Philosophie….. wünschen. So habe ich den Blog kennen und lieben gelernt. Zwischendurch gibt es diese ja auch wieder.

Aber insgesamt ist Dein Blog Mega Tim. Weiter so.
Bin schon gespannt auf Fotos/Videos Eurer neuen Wohnung.

Susanne
13 Tage zuvor
Antwort auf  Nikos

Unfassbar ! Ich fange bei dem Anblick schon an zu frieren. Der See ist wunderschön. Aber bestimmt saukalt und die Außentemperaturen waren um diese Jahreszeit bestimmt auch nciht hoch. Vor allem liegt der See ja auch bestimmt über 1000 m (oder?)

Thorsten
16 Tage zuvor

Hatte Dich am Wochenende auf den Trading Days in München gesehen und Deine Unterhaltungen am Rande verfolgt.
Finde Dich authentisch und sympathisch.

Jetzt zu einer Frage die mir auf den Nägeln brennt: Hast Du keine Angst, dass es im KI Bereich langsam zu einer Übertreigung kommt und daher die Gefahr eines größeren Einbruchs steigt ?
Gut. Comfort Systems ist keine reine KI Aktie und hat die letzten 10 Jahre gezeigt, dass sie auch so performen kann. Danke für die Vorstellung des Titels.

Fängst Du an Dein Depot auch parallel gegen eine mögliche größere Korrektur/Crash im KI Sektor abzusichern ?

Liebe Grüße und bleib wie Du bist !

Bin durch das Wochenende in München auf Tim und seinen Blog aufmerksam geworden.

Tom
15 Tage zuvor
Antwort auf  Nikos

NVIDIA scheint der Profiteur Nr 1 zu sein bei der KI Revolution. Täglich gibt es neue Beteiligungen.

Domi
15 Tage zuvor
Antwort auf  Tom

NVIDIA könnte meiner Meinung nach auch noch weiter laufen. Leider habe ich auch schon Teile verkauft. Aber NVIDIA scheint die Schaltzentrale der KI zu werden.

Hast Du nicht noch Strategy ??? Hier würde ich eher Positionen abbauen evtl. in sichere Dividendentitel umschichten.

Aber bisher hast Du ja alles richtig gemacht.

Peter FR
11 Tage zuvor
Antwort auf  Nikos

Strategy ist schon spekulativ. Aber DU hattest bisher ja ein gutes Händchen auch bei spekulativen INvestments.
Wenn Bitcoin ausbricht wird auch Strategy massiv steigen. Würde aber beim nächsten Hoch Strategy reduzieren und in „konservativere“ (Dividenden)Titel umschichten.
Oder was planst DU ?

I want to believe
15 Tage zuvor

-Kiev, Kinderdepot
Du hattest schon öfter deine Kinderdepots und den beeindruckenden Vermögensaufbau mit Kindergeld-ETF beschrieben. Ich glaube deine Kinder sind noch jünger, aber wie machst du das wenn deine Kinder anfangen zu mini-jobben und der Krankenkasse? Oder wenn sie studieren?
Für die Familienversicherung dürfen sie ja jährlich nicht mehr (2025) als 6420€ (= 12 x 535) plus 1000€ Pausch erhalten. Dividenden / Mieten usw und auch theoretischer Zugewinn der thesaurierende-ETF werden angerechnet. Für 2024 waren es glaube ich ca. 85€ Erträge pro 10.000€ thes.aktienETF. Wenn Zinsen steigen oder Dividenden zu stark erhöht werden laufen deine Kinder ja spätestens mit Volljährigkeit in das Problem aus der Familienversicherung zu fliegen sobald sie nur eine kleine Hiwi-Stelle annehmen oder ein Werksstudentensemester machen.

Umgehst du das (sicherlich nette Luxus-) Problem mit Einzelaktien ohne Dividende, Gold-ETF oder Niessbrauchrecht-Immobilienübertrag oder laufen deine Sparbeträge größtenteils auf Euren Namen und nicht die Kinder um zumindest bis 18 save zu sein?

Kiev
15 Tage zuvor
Antwort auf  I want to believe

@ I want to believe

Danke für die Nachfrage. Der Austausch hier gibt Einblicke und Gedankengänge, die man selbst aufgrund verschiedener Faktoren nicht in dem Maße hatte.

Meine Kinder sind die nächsten 7-10 Jahre noch Schüler. Natürlich können sie auch hier mal einen Nebenjob machen. Das ist sicherlich auch sinnvoller als das Steuer-Sparmodell mit dem sie selbst nichts zu tun haben.

Ich habe alle Kinderdepots auf sie ausgestellt. ich verwende nur thesaurierende ETFs. Aktuell nutze ich jährlich den Steuerreset. Allerdings komme ich dieses Jahr wohl erst auf 2-3k€. Im Bereich von 6k€-7k€ muss ich hier vorsichtiger agieren. Da werde ich lieber 500€-1000€ Reserve lassen als bis an das Limit zu gehen.

Es ist dennoch eine sehr hohe Summe, die man nutzen kann. Falls sie einmal einen 500€ Job längerfristig ausführen, kann ich den Thesaurierer nicht resetten. Im Studium werden sie eventuell keinen vollwertigen Nebenjob ausführen können, wenn die Vorabpauschale gegebenfalls den Freibetrag überschreitet. Mal sehen, was noch bei den Kinderdepots passieren wird. Ein Traum wäre wenn man hier beispielsweise bis zu einer Höchstgrenze monatlich einzahlen darf und dieses Topf ähnlich 401K nicht zählt.Ein Anrecht auf BAföG wird es so auch nicht geben, aber der fällt auch so weg.

Immobilien übertrage ich erst einmal nicht. Das ist vorrangig meine Altersvorsorge. Damit werde ich auch warten, bis die Kinder alt und vernünftig genug sind… Mit 18 ist das noch lange nicht der Fall. Mit 100M€ könnte ich auch in der Region etwas ausprobieren, aber dafür fehlt mir das Geld. Meine Kinder sollen aber auch selbst etwas für ihren gewünschten Lebensstil tun. Mit dem Kinderdepot und einer Wohneinheit wären sie schon finanziell unabhängig auf kleinem Niveau. Da müssten sie ja fast nur warten um die FU zu erreichen.

Hast Du Kinderdepots und bist aktuell in Konflikt mit Nebenjobs? Berkshire wäre hier eine Idee. Gold benötige ich nicht unbedingt im Kinderdepot. Mal sehen. Wenn Gold noch ein gutes Stück fällt und die Aktien weiterhin steigen wäre es vielleicht tatsächlich eine Möglichkeit. Die Kinderdepots habe ich auch gerade erst nach Trade Republik umgezogen. Bei Consors wäre ein Reset mit mehreren Positionen auch teuer geworden. Mit dem einem ETF ist es schon teuer gewesen.

I want to believe
15 Tage zuvor
Antwort auf  Kiev

Danke für die ausführliche Antwort. Zu TR für die Kinder wäre ich auch gerne aber meine Frau hat dort kein Konto und will da auch keins. Deswegen war das keine Option.

Ja, eigene Nebenjobs finde ich auch deutlich sinnvoller für die Kindsentwicklung als ein Steuer-Sparmodell. Allerdings sind die KK Kosten schon verhältnismäßig hoch. Da muss man gut aufpassen. Meine Kinder sind privat versichert, da gibt es diese Fragestellung nicht. Ja ein 529 oder auch 401 für Deutschland wäre top, aber das ist den deutschen anscheinend zu ungerecht weil nicht alle gleich arm sind.

Verrückt finde ich auch, dass Leute die immer wieder das bedingungslose Grundeinkommen fordern, aber gleichzeitig absolut dagegen sind wenn man selber so viel angespart und investiert hat „aka so reich ist“ um sich selber ein bedingungsloses Grundeinkommen auszuzahlen.

Kiev
15 Tage zuvor
Antwort auf  I want to believe

@ I want to believe

Eine Möglichkeit die NV Bescheinigung selbst in frühen Jahren mit kleinem Kinderdepot zu verwenden ist folgendes Modell. Anstatt eines Sparplans auf das Kinderdepot werden Aktien mit hohen Gewinnen übertragen. Am besten welche, bei denen man etwas Risiko aus der Position nehmen möchte.

Beispiel Nvidea. Hier hat Jemand 5000€ investiert und nach ein paar Jahren 25k€ stehen. Falls die Person 200€ im Monat ins Kinderdepot einzahlt, könnte sie stattdessen Anteile im Wert von 5000€ auf das Kinderdepot als Schenkung deklariert übertragen. Und entsprechend 2 Jahre und einen Monat keinen Sparpläne ausführen.

Die Position wird dann im Kinderdepot verkauft und beispielesweise in emerging markets oder world investiert. In den 5000€ sind 4000€ Gewinn. Da muss bei dem Kinderdepot mit NV Bescheinigung nichts versteuert werden… Bei zwei Kindern kann man auf diese Weise zumindest einen Teil steuern schön weitergeben.

@ 401k

Die steuerfreien Modelle müssen ja nicht unbegrenzt sein. Als linksorientierte Gesellschaft könnte man beispielsweise dem Individuum 100€-200€ im Monat als maximale Summe für die Selbsthilfe eingestehen. Desweiteren wäre es natürlich schön, wenn man nicht genutzte Beträge rückwirkend verwenden könnte. Also bis zur Geburt. Das wäre tatsächlich eine Hilfe für Kinder, die wenig finanzielle Starthilfe erfahren durften und mit Fleiß ein gutes Einkommen generieren. Sie könnten zumindest das Vorsorgedepot nachträglich füllen, sobald sie die Möglichkeit dazu hätten.
Das Thema ist im Grunde aber ein Trauerspiel. Das sich hier so wenig in Anbetracht der Demographie tut. Eventuell gibt es nächstes Jahr einen Zehner. Vielleicht aber auch nur für Kinder die dann erst geboren werden oder 6 Jahre alt werden… Mal sehen. Der große Schluck aus der Pulle wird es wohl eher nicht. Letztendlich gibt es aber bereits Möglichkeiten, wie oben erwähnt. Die sind aber wohl sehr stark von den Eltern abhängig. Ich kenne hier leider außerhalb von dem Forum wenige (keine) die dies mit NV Bescheinigung usw. verfolgen. Kollegen und Freunden führe ich im Rahmen des erträglichen schon vor, was damit möglich ist. Letztendlich müssen sie es aber selbst umsetzen. Ich kann natürlich nicht beurteilen wie sparfähig sie sind. Die Einkommen sind aber bei meinen Kollegen und im Freundeskreis sicherlich gut genug um etwas in der Richtung durchzuführenden.

Kiev
15 Tage zuvor
Antwort auf  Kiev

@ I want to believe

Das bedingungslose Einkommen sehe ich mittelfristig nicht in Deutschland. Aktuell geht es eher in die andere Richtung mit Harz4, Bürgergeld oder wie es heute genannt wird. Restriktionen sind angesagt. In Anbetracht der Demographie wird der Bedarf an Arbeitskräften das wohl ebenfalls nicht ermöglichen. Eine starke Steigung der Produktivität dank KI könnte eventuell Abhilfe schaffen, aber da ist dann auch die Frage wo das Geld dafür herkommen könnte. Und ob man da überhaupt nachhaltig rankommt.

Mats
14 Tage zuvor
Antwort auf  Kiev

Hi Kiev,
dein Beispiel mit den Nvidia, die man für 5k irgendwann mal gekauft hat, an das Kind überträgt und dann im Wert von 25k verkauft verstehe ich nicht. Der Gewinn für das Kind wäre doch 21k und nicht 4k und damit deutlich über jeglichen Grenzen.
Kannst du das nochmal bitte erläutern was du meinst?

Ich stelle i.d.R. jedes Jahr rund 3-4 k an Kursgewinnen glatt damit der Nachwuchs möglichst bereits versteuerte Gewinne im Depot hat.

Mit dem angesammelten Geld sollen im Studienalter ein Teil der Kosten gedeckt werden.

Kiev
14 Tage zuvor
Antwort auf  Mats

@ Mats

Im Abschnitt vor den 5k€ Übertrag habe ich es beschrieben. Das Kind bekommt Anteile im Wert von 5k€. Also nicht die volle Position. Es wird eine Schenkung von 5k€ durchgeführt anstatt 2 Jahre lang 200€ per Sparplan zu schenken.

Die 5k€ enthalten aber Kursgewinne.In dem Beispiel sind 4k€ Kursgewinne enthalten. Die kann das Kind problemlos realisieren.

Damit würde der Gewinn beim Kind realisiert.

Wozu?

Nacht nur Sinn, wenn man eine Aktie im Depot mit gewinnen hat, bei denen man einen Teilverkauf durchführen möchte. Natürlich ist die Höhe auch bei den Kinderdepots begrenzt.

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Kinderdepot. Das sieht bereits sehr gut aus. Du müsstest hierbei sicher gehen, dass nicht zu viel realisiert wird.

Wenn Du beispielesweise Palantir als Sparplan bespart hast und heute einen hohen Buchgewinn hast, würden die ersten Anteile übertragen. Dort ist vermutlich je nach Länge der Spardauer deutlich mehr Gewinn als im Mittel enthalten, aufgrund time in the market. Es sollte nicht zu knapp kalkuliert werden, da die Krankenkassenbeiträge ansonsten sehr hoch im Vergleich sind.

Mats
14 Tage zuvor
Antwort auf  Kiev

Danke Dir nochmal für deine Erläuterung Kiev. Jetzt ist mir klar wie du das meintest.

Im Kinderdepot habe ich nun eine Größe erreicht die für den Zweck ausreichend ist.
Ich will es hier es auch nicht übertreiben.

Meine Alphabets wären langsam so ein Kandidat nach den gestrigen Zahlen .. :-) aber nein, das Kinderdepot bleibt eher beim AllWorld

Mats
14 Tage zuvor
Antwort auf  Mats

auf dem Niveau ohne weitere Zuführungen.

14 Tage zuvor
Antwort auf  Mats

3-4 k an Kursgewinnen pro Jahr deuten auf ein enormes Depot hin. Beeindruckend! Eine tolle Leistung.

Waren da ausschließlich monatliche Sparraten im Spiel oder auch größere Summen (Geburtstag, etc)?

Nach Gewinnmitnahmen, um an der Steuerschraube zu drehen, ist mir nicht. Meine Alphabet Anteile bleiben unangetastet.

Eine Vermischung von Welt ETF beim Nachwuchs und Einzelaktien von den Eltern erscheint mir nicht zielführend.

Mats
13 Tage zuvor

Das mit der Glattstellung der Kursgewinne mache ich auch erst seit wenigen Jahren. Das KinderDepot ist also weniger groß als vlt angenommen. Es ist weniger durch regelmäßiges Sparen entstanden, sondern durch eine einmalige höhere Anlage in den A1JX52 mitten in der Corona Phase. Und seitdem ist es natürlich ordentlich gestiegen.

Für mich noch nicht geklärt habe ich die Frage wie ich das kommunikativ mache. Ich denke ich werde in Gesprächen den Nachwuchs dazu ermutigen dass vernünftig für Ausbildung, Studium / erste Schritte zu nutzen.

Meine (wenigen) Alphabets bleiben auch bei mir (Nachwuchs hat nur langweilige ETFs). Aber ich denke da nicht so in Ewigkeiten wie du Free, wenn ich das hier richtig interpretiert habe.
Wenn ich in 15 Jahren mit Anfang 60 vlt auf Teilzeit reduziere, werde ich auch einen Entnahmeplan starten, um das heutige Niveau dank zufriedenstellendem Einkommen dauerhaft beizubehalten.

13 Tage zuvor
Antwort auf  Mats

Danke für deine ausführliche Antwort, Mats. Ein Aufklärungsgespräch über die Verwendungsmöglichkeiten und auch die Verantwortung bezüglich Portfolio ist sicher nötig und auch hilfreich.

Meine erwachsenen Kids sind über die Möglichkeiten unterrichtet und können sich jederzeit Rat holen. Aktien, Börse, Vermögensaufbau, finanzielle Unabhängigkeit…. sie kennen die Konzepte rudimentär und können damit etwas anfangen.

Es wäre natürlich schön, sie fütterten das Depot weiter – was aktuell der Fall ist – und hätten weit vor dem Ruhestand finanziell ausgesorgt. Aber das ist ihre Entscheidung. Von der Ausbildung, über die Immobilie bis zum Auslandsjahr… das Depot ist eine Grundlage der Freiheit. Sie entscheiden selbst.

Aktien für die Ewigkeit… so extrem, wie es scheint bin ich nicht. Sollten ausschließlich Dividenden meinen Plänen nicht dienlich sein, dann würde ich auch Anteile (von Alphabet) verkaufen.

Ähnlich wie du kann ich mir ein Kürzertreten ab Mitte 50 vorstellen. Ein freier Tag bleibt mein Ziel. Allerdings wusste vor zehn Jahren nicht, wo ich heute stehe. Daher lasse ich mich überraschen, wo ich in zehn Jahren stehe und wie meine Pläne aussehen.

Wunderbar ist schon jetzt das Gefühl, mit Aussetzen der Sparrate nur halbtags arbeiten zu müssen bei gleich bleibenden Lebensstil. FU- Money… das hat schon was.

Dein Nachwuchs darf in jedem Fall dankbar für dein weitsichtiges Handeln sein.

Mats
13 Tage zuvor

Ja mich überrascht auch, wie rasant sich mein WP Vermögen die letzten 10 Jahre entwickelt hat. Das hätte ich auch nicht für möglich gehalten.
Bei gleicher Sparrate in Euro kann gar nichts anderes rauskommen, als dass ich die Möglichkeit habe auf die Option Teilzeit. Ob ich das dann aber wirklich mache kann ich dann ja immer noch entscheiden.

Kiev
12 Tage zuvor
Antwort auf  Mats

@ Mats

Du hast Deinen Kindern verhältnismäßig früh einen großen Geldbetrag ins Depot gegeben. Schließlich möchtest Du selbst erst in 15 Jahren Teilzeit verwenden. Zusätzlich erfordert es Mut so viel Geld abzugeben, wenn der Umgang mit dem Geld noch nicht gefestigt ist.

Da kann ich nur gratulieren. Es ist schlau möglichst früh den Kindern das zu geben was sie bekommen sollen, da Du es so mit NV usw. besser vermehren kannst (mit wenig bis keinem Gewinn). Ich habe selbst im Verhältnis weniger den Kindern bereit gestellt und liefere jetzt nach.

Teilzeit ist in geringem Maße finanziell kaum zu spüren. Vielleicht erreichst Du Deine Ziele schon früher und kannst sie nutzen.

15 Tage zuvor
Antwort auf  I want to believe

„verrückt finde ich…“

Und auch da wären wir wieder bei Morgan Housel. Uns erscheint das absurd. Es lässt sich aber aus den individuellen Biographien erklären.

Überhaupt sehe ich bei den „Erfolgreichen“ die Tendenz, die eigene ausgezeichnete Lage dem eigenen Fleiß, der Anstrengung, der Intelligenz, etc. pp zuzuschreiben.

Ich würde das demütig bei ca. 20% verorten. Der überwiegende Rest ist schlicht Glück, wie gut es das Leben mit uns meinte. Die Eltern (gute Förderung oder nicht) kann sich niemand aussuchen. Ebenso wenig den Geburtsort oder die Epoche….

Von den Eltern ein kindergeldgefüttertes Aktiendepot serviert zu bekommen (das zahlen auch meine kinderlosen Freunde mit) – das ist schon nett.

Bei meinen Kids fiel das nicht so üppig aus. Mehr als 20/25€ im Monat waren in unseren frühen 20ern nicht drin. Trotzdem sollte damit ein ordentlicher Zuschuss zur Rente herauskommen. Ein Schuss Unabhängigkeit.

Und ja, das oben geschriebene schließt nicht aus, sich auch aus miesen Bedingungen mit Eigenverantwortung nach oben zu kämpfen. Das ist aber wohl eher die Ausnahme.

Bruno
14 Tage zuvor

Das mit dem demütig sein und 20% würde ich zwingend unterschreiben, vielleicht sogar noch tiefer als 20%, insbesondere global gesehen. Alleine der Geburtsort, wären wir in der Ostukraine, im Sudan oder Gaza Streifen oder Burundi geboren, wäre die Wahrscheinlichkeit gross, dass wir bereits gestorben wären.

Von daher generell schon mal ein überdurchschnittliches Privileg, im DACH Raum geboren zu sein und in einer Epoche, wo es grandios läuft wirtschaftlich.

Da kann man nur dankbar sein und versuchen, auch einen guten Anteil wieder zurück zu geben (da gehen die Meinungen auseinander ist klar).

Das mit den Kinderdepots, hatten wir so nicht, aber einen stattlichen Startbonus haben sie gekriegt (primär für Bildung). Zu üppig jedoch nicht, ich habe gesehen bei anderen, welche sehr üppig ausgestattet wurden (reiche Unternehmer etc.), da ist dann der Drang zum „dolce far niente“ doch recht gross, egal welches Mindset man versucht zu vermitteln. Aber klar, auf den Kopf gefallen sind sie ja nicht, und sie wissen wohl, dass sie eines Tages stattlich erben werden. Ich denke die meisten hier sind enorm privilegiert, auch wenn immer wieder gejammert wird (Steuern etc.).

I want to believe
14 Tage zuvor

-Bei meinen Kids fiel das nicht so üppig aus.
Na ja, es ist irgendwie egal ob die als junge Kinder ordentliche Depots erhalten von mir oder als alte Kinder von dir Erben wenn sie 60 sind. Wenn sie Jünger sind erhöht es halt die Möglichkeiten sein eigenes Leben zu gestalten. Man könnte auch die Erbschaftssteuer auf 100% setzen nach deiner Logik. Aber nein, da gibt es 400k / 10J / Elternteil / eigengenutzte Immo Freibeträge. Warum gibt es ordentliche Freibeträge nicht am Anfang des Lebens für den finanziellen Start durch Eltern mit Sinn dafür?

Mit den vergleichen ist es so eine Sache. Ich muss mich nicht zwingend dankbar fühlen in Bayern geboren zu sein anstatt in Burundi. Auch ist es kein sinnvoller Vergleich mich zu freuen nicht mit einer Behinderung oder als Blaufichte im Hartz geboren zu sein. Ich bin nunmal in Deutschland als Mensch geboren und da vergleiche ich mich entsprechend. Ja, Glück gehört dazu aber es sind viele kleine Entscheidungen (ich kaufte keine großen Autos, ich lasse mich nicht Scheiden, ich wurde nicht spielsüchtig / alkoholsüchtig und ich habe mein Studium auch nach Perspektiven ausgewählt und dann nicht geschmissen sondern für einen ordentlichen Abschluss gelernt und meinen Job auch dann täglich gemacht als er mir nicht zur Selbstverwirklichung half und Spaß brachte, ich habe mein gespartes Geld investiert, usw usw.) Nee, es ist nicht alles Glück, es sind auch eine Kette an eigenen Entscheidungen. Demütig sollte man trotzdem bleiben.

Bruno
14 Tage zuvor
Antwort auf  I want to believe

Zum Thema, wie „schlecht“ es in Europa ist..
Global Investment Risk and Resilience Index | Henley & Partners

14 Tage zuvor
Antwort auf  I want to believe

Alles nur Glück? Keineswegs. Davon war auch nicht die Rede.

Eine bestimmte Logik bezüglich Erbe/Steuer/Startdepot wollte ich auch nicht transportieren. Unser Vorgehen in jungen Jahren sollte nur darstellen, dass selbst junge Eltern im Studium und am Anfang der Karriere mit kleinsten Summen den Kindern ein Depot ermöglichen können, das im Alter auch inflationsbereinigt ein enormer Rentenbooster sein kann. Es ist eigentlich ganz simpel.

Staatliche Förderung (oder wenigstens ein steuerliches „In Ruhe lassen“) fände ich extrem begrüßenswert. Da ich hier aber keinen Einfluss habe, beschäftigte ich mich nicht weiter damit.

Mir ging es nur um zwei Dinge:

1. Erhalten unsere Kinder (deine, meine, Kievs) einen angenehmen Booster für Möglichkeiten, für Ruhe, für den Vermögensaufbau. Ihr eigener Verdienst aber: Null. Ich will das nicht werten. Nur feststellen und zu bedenken geben, dass andere diesen Vorteil nicht haben.

Trotzdem bleibt es eine weise, vorausschauende Maßnahme unsererseits. Man kann sie nur vielen Kindern wünschen.

2. Bleibt nach Housel festzuhalten, dass es nicht verwundert, wenn andere Eltern, die das Kindergeld für die Klassenfahrt, das neue Fahrrad, den Urlaub oder schlicht gesunde Nahrungsmittel benötigen, nur ungläubig den Kopf schütteln können, wenn andere über die Millionendepots durch Kindergeld diskutieren und steuerliche Aspekte austauschen. Die Verrückten sind da wir.

Kiev
14 Tage zuvor

@ Freelancer Sebastian

Das Elterngeld wird mit der Steuer verrechnet. Bei einigen hier im Forum wird der steuerlichen Aspekt durch Kinder über den fest ausgezahlten Kindergeld liegen. Sie bekommen somit noch mehr als die 250€ Vorauszahlung nach Steuer.

Ich fahre selbst einen nicht zu kleinen Weg mit dem Rad zur Arbeit und profitiere hier von der Pendlerpauschale. Viele Dinge sind natürlich mit der Gießkanne verteilt…

Das Beispiel von mir mit der Aktienposition in hoher Bewertung könnte für Dich interessant sein. Da könnte ein Teil steuerfrei mit NV Bescheinigung glattgestellt werden für die Kinder.

Demut ist mir bewusst. Ich kenne auch das Argument, dass man selbst nicht so ein Depot erhalten hat. Das höre ich von meinen Kollegen öfter. Ich habe selbst auch kein Kinderdepot erhalten oder Geld. Genau das sage ich ihnen. Es bietet einen enormen Vorteil. Wir können aber beeinflussen was unsere Kinder bekommen… Es liegt vielleicht nicht in der Hand unserer Kinder, aber in unseren.

Meinen Kindern konnte ich von Anfang an auch nicht das Kindergeld in voller Höhe überlassen. Das war nicht drinnen. Ist doch wie mit der Börse. Hauptsache anfangen und ab dann das Beste für sich draus machen.

Die Denkweise, Meinung usw. sind natürlich individuell und auf Erfahrung basiert geprägt. Ich versuche mir ein möglichst breites Bild mit Hilfe Anderer zu verschaffen. Bei einem steuerlich geförderten Kinderdepot mit der Möglichkeit bis vielleicht 30 Jahre rückwirkend selbst die Freibeträge zu nutzen würde zumindest die Verantwortung für ein Depot auch den Kindern gegeben. Sie könnten selbst Freibeträge nutzen um es zu füllen. Dennoch fehlen natürlich 2-3 Dekaden Time in the market, aber es wäre zumindest gerechter. Auch in Hinblick auf Abgaben als kinderlose würden sie entsprechend profitieren und vielleicht damit auch den Glauben an eine auskömmliche Rente (mit weiteren Baustein), Gesellschaft usw. erhöhen. Das Modell würde nicht nur engagierte Menschen aus ließen Bedingungen helfen sondern aus der Mitte der Gesellschaft.

Ich habe einige sehr junge Kollegen. Depots gab es bei keinem von den Eltern. Jeder meiner Kollegen investiert Geld an der Börse. Sie sind schlau und ihnen ist bewusst, dass die Rente ohne Eigenverantwortung nicht ausreicht. Sie würden sicherlich einen Teil aus dem Brutto gerne investieren können zu marktüblichen Gebühren.

14 Tage zuvor
Antwort auf  Kiev

Genau. Es ist eine gute Sache. Unsere Kinder haben da Glück, das andere nicht haben. Richtig bleibt es trotzdem.

Selbst kein Depot erhalten? Macht mir nichts. Ich bin aber sehr dankbar, diese merkwürdigen Börsenbücher und das fast schon esoterische Bodo Schäfer Buch im Bücherregal entdeckt zu haben.

Alle meine Kids kamen in den „Genuss“, den reichsten Mann von Babylon vorgelesen bekommen zu haben. Dazu Gespräche über Sparquoten, Börse und Investments. Es sollte ein guter Startschuss für den eigenen Vermögensaufbau gewesen sein. Mehr kann ich erstmal nicht tun. So weit ich weiß, besparen sie ihre ETF weiter.

Das mit der NV Bescheinigung über Sohnemann hatte ich noch nicht im Blick. Ist eine Überlegung wert. Aber vielleicht bleibt es einfach bei KISS.

I want to believe
14 Tage zuvor

NV Bescheinigung – Das ist KISS.
Einfach zu beantragen und hält 3 Jahre. Solltest du machen.

Wenn der Staat wollte, dann kann er allen Kindern ein Kinderdepot ermöglichen. Er kann die Eltern zB einen 529 einzahlen lassen oder es als Ausgleich für arme Familien selber tun. Nein, das will er nicht. Siehe dämliche Diskussion um die 10€ Kinderdepots. Nicht mal dafür reichts.

Den Neidfaktor auf höhere Kinderdepots kann ich nicht nachvollziehen. Das Geld haben wir erarbeitet, versteuert, usw und gespart anstatt es zu verkonsumieren. Ich denke, die Mehrzahl der Familien könnten zumindest vom ziemlich großzügigen Kindergeld was abzwacken und fürs Kind anlegen. Muss man halt tun. Ausnahmen davon gibt es zB bei Alleinerziehenden. Ausreden darüber warum es nicht geht sind aber sicherlich der deutlich größere Anteil.

14 Tage zuvor
Antwort auf  I want to believe

KISS bezog sich auf Kievs Idee eigene Aktien ins Kinderdepot zu verschenken, dort wiederum Gewinne mit Hilfe von NV zu realisieren, um das Ergebnis wieder in ETF-Anteile umzuschichten und dann die eigentlichen Sparraten für eigene frische Aktienkäufe zu nutzen, etc. ….

Mit der NV die angelaufenen Gewinne von Sohnemanns ETF steuerschonend zu realisieren…. Ja, das wird passieren. Eilt aber bei den Peanuts von unter 10.000€ nicht. Kann ich auch vor dem 18. machen. Freibetrag tut’s erstmal.

Zuletzt bearbeitet am 14 Tage zuvor von Freelancer Sebastian
Felix
15 Tage zuvor

Hi Nikos,
ich weiß nicht, was schöner ist, die Bilder aus Bayern (meiner Heimat) oder die steil ansteigenden Aktiencharts deiner Picks.
Fantastisch, wenn man beides haben kann – vielen Dank dafür!.

Peter FR
15 Tage zuvor
Antwort auf  Felix

Schön, wenn man beides hat ! :)

Aus welchem Teil Bayerns kommst Du Felix, wenn man fragen darf.

Peter FR
15 Tage zuvor

Danke für das Vorstellen von Comfort Systems. Hatte ich noch nicht auf meiner Watchliste. Aber das ändert sich jetzt.
Toll, dass Du Sie vor dieser Explosion schon im Depot hattest. Aber ich glaube da geht noch viel mehr.

Super Fotos. Danke.
Da bekommt man Lust auf die Berge !

Domi
15 Tage zuvor

Toller Beitrag.

: Wann zieht ihr um ?

15 Tage zuvor

@ Nikos – Dividenden

Gibt es einen bestimmten Grund für den Wunsch nach erhöhten Dividendeneinkünften?

Ralf
14 Tage zuvor

@Nikos: Toller Artikel! Du investiert offenbar eher tech-lastig. Wie siehst du dabei die Thematik Streuung? Also über verschiedene Branchen etc.anlegen? Oder auch Investments in Hebel-ETFs wie den heiligen Amumbo oder göttlichen Glomumbo (2er Hebel auf MSCI World)? Im Falle einer Korrektur scheint mir das durchaus interessant zu sein.

Bruno
13 Tage zuvor
Antwort auf  Ralf

Diese beiden ETF’s sind in meinen Augen nur heilig und göttlich, wenn wir einen volatilitätsarmen braven Bullenmarkt (so wie die letzten Jahre) haben. Verhält sich der Markt mal anders, muss nicht mal fallen, z.B. in einem volatilen Seitwärtsmarkt, verlieren diese ETF’s an Wert, wohin man mit einem normalen seinen Wert behält, liegt an Struktur des täglichen Rebalancing (Pfadabhängigkeitseffekt).

Für mich wäre sowas nix, generell nutze ich kein Fremdkapital fürs Depot und wenn dann müsste es eine andere Lösung sein, wer gute Verbindungen zu seiner Bank hat und seine Immobilie günstig beleihen kann, der könnte damit Wertschriften kaufen, dann wäre es auch kostentechnisch interessant. Derivate für Daueranlage, Lombardkredite etc. davon lasse ich die Finger, diese ETF’s haben zwar keine Nachschusspflicht oder dergleichen, aber eben auch Tücken, welche in ungünstigen Marktphasen viel Rendite kosten können (nicht nur wenn es runter geht).

Für mich ein Indiz, je mehr die Leute auf FK setzen und die Gier steigt (10% im Schnitt p.a. reicht nicht mehr man will mehr), zeigt mir eine Blasenbildung am Markt. Denke es ist noch Luft nach oben, aber sie wird halt dünner.

Susanne
12 Tage zuvor

@Nikos: Ich habe mir noch einmal deine tollen Fotos angesehen. Auf welchem Berg sitzt Du auf dem ersten Foto und welcher Schneeberg ist im Hintergrund ?

comment image

Susanne
11 Tage zuvor
Antwort auf  Nikos

Sieht irgendwie gefährlich aus. Da Du aber so entspannt dort sitzt.

Wie hoch bis du da ?

Liebe Grüße !

Ähnliche Beiträge
48
0
Deine Meinung würde uns sehr interessieren. Bitte kommentiere.x