100.000 Euro auf dem Girokonto. Wie die Deutschen ihr Geld verschimmeln lassen

Links auf dem Foto: Wirtschaftslehrer Jean-Marie Schwarzkopf. Der Hamburger Beamte bringt seinen Schülern das Investieren mit Fonds und Aktien bei. Nachhaltigkeit ist ihm dabei sehr wichtig.

Es gibt Menschen, die sparen zwar eifrig. Doch ihren Geldschatz legen sie unverzinst an. Nach Abzug der Inflation verbleibt eine negative Rendite. 

Einer, der dagegen kämpft, ist Wirtschaftslehrer Jean Marie Schwarzkopf. Ich traf ihn am Wochenende. Er lehrt an einem Hamburger Gymnasium. Seinen Schülern bringt er die Wirtschaft und Börse hautnah bei. Der kreative Beamte nimmt zu Stiftungen, Beratungshäusern wie Boston Consulting Group oder Finanzbloggern Kontakt auf, damit seine Schüler über den Tellerrand hinausblicken können. So einen Lehrer kann man sich nur wünschen in der heutigen Zeit, in der große Verunsicherung herrscht.

DER SPIEGEL publizierte diese Woche eine spannende Titelstory „Wenn Sparen arm macht“. Darin wird der Deutsche als Sparer dargestellt, der enorme Summen auf Sparbüchern und Festgeldkonten bei Banken bunkert. 265 Millionen Euro vergammeln auf Sparbüchern zum Nullzins. In Summe liegen zwei Billionen Euro ohne nennenswerte Rendite herum in Deutschland. 

Um Aktien, Fonds, ETFs machen die Bundesbürger aber einen Bogen, obwohl hier eine höhere Rendite auf lange Sicht winkt. Nur 16% der Deutschen besitzt Aktien.

Thomas Zuleck, Moderator bei der Börse Stuttgart, sagt: „Wenn sich die Deutschen seit den 1980er Jahren an den Mitarbeiter-Aktien-Programmen beteiligt hätten, würden sie heute einen hohen Anteil der DAX-Konzerne besitzen.“ Leider, so sagt Zuleck, lehnen sie die Mitarbeiter-Aktien ab, obwohl sie diese mit einem Rabatt bekommen können. Es wäre doch wünschenswert, wenn die Mitarbeiter ein wichtiges Wort mitreden können als Anteilseigner, resümiert er. Das sei sogar im Sinne der Gewerkschaften. Er kann nur den Kopf schütteln über die Ignoranz.

Die Börse Stuttgart tut einiges, um die Aktienkultur zu fördern. Die Schwaben sponsern jedes Jahr zahlreiche Events. Sie möchte die 84% der Nicht-Aktionäre erreichen. Zuleck gibt aber zu, dass das unheimlich schwierig sei. Es liegt an Unkenntnis und an Ängsten. Deshalb liegt einfach zu viel Geld herum. Seit Dekaden interessieren sich die Deutschen kaum für die Börse. Allenfalls der Boom um den Telekom-Börsengang sorgte für Euphorie, die schnell entwich.  

Ich kann nur raten: Investieren, anlegen, etwas Risiko eingehen. Mache mehr als nur zu sparen mit Null Zinsen. Natürlich sollst du dein Geld nicht in wertlose Pennystocks oder überschuldete Zombiefirmen stecken. Sondern sehr bedacht vorgehen. Es bietet sich ein kostengünstiger ETF an. Oder solide Dividenden- oder Wachstumsaktien. So verschiebt sich die Macht. Du bist kein Bettvorleger mehr auf der Arbeit. Wenn du ein Depot aufbaust, wirst du freier und unabhängiger. So sorgst du vor. So schaffst du dir Freiräume.

Es wäre von Vorteil, wenn die Politik das Aktiensparen endlich fördern würde. Aber das tut sie nicht. Ständig erfindet unser Finanzminister Olaf Scholz neue Steuern, um die Aktionäre zu schröpfen. Er weiß nämlich, dass die 16% (die Aktionäre) im Schnitt mehr Geld haben als die anderen 84% ohne Produktivkapital.

Von den Reichen kannst du jedenfalls im Kleinen kopieren wie sie Investieren. Aber es fehlt die Einsicht. Es ist schon erstaunlich, dass die Deutschen nicht dazu lernen wollen. Seit über einem Jahrhundert klettert der S&P 500 im Schnitt um 10% nominal. Nach Abzug der Inflation und kleinerer Gebühren verbleiben vielleicht unterm Strich 6%. Darin sind schon Crashs, Krisen und Katastrophen eingerechnet.

Die Deutsche Börse hat tiefere Taschen als die Regionalbörsen. Sie könnte mehr tun in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Aber die Frankfurter fokussieren sich auf ihren elektronischen Xetra-Handel für den Profianleger. Für Kleinanleger hat die Börse Frankfurt ein zu kleines PR-Budget, kritisiert ein Konkurrent.

Toll finde ich, wie intensiv die Comdirect sich um Finanzblogger kümmert. Preise vergibt sie, Events gestaltet sie. Der Discountbroker fördert die Aktienkultur, wo er kann. Klar steckt ein Eigeninteresse dahinter. Aber immerhin tut die Commerzbank-Tochter etwas.

Die Deutschen sind wegen der falschen Sparstrategie wehrlos und verwundbar im Alter. Sie können kaum die Lücke füllen. Was soll am Aktiensparen so kompliziert sein? Ein einfacher ETF auf den MDAX, S&P 500 oder Weltindex wie den MSCI World tut es schon. Der Ruhestand wird wegen der längeren Lebenserwartung ausgedehnt. Dann am Hungertuch zu nagen, ist traurig.

Hinzu kommt, die Deutschen kaufen jetzt bereitwilliger teure Immobilien, weil die Hypothekenzinsen besonders günstig sind. Das kann aber mit mehr Risiken wegen der höheren Kaufpreise verbunden sein.

Freilich besteht Hoffnung in Sachen Aktien. So stehen immer mehr Finanzbücher auf den Bestseller-Liste der Deutschen. Besonders im Blick haben sie Literatur, die erklärt, wie man passives Einkommen aufbaut. Daneben lesen die Deutschen aber auch jede Menge Crash- und Krisenbücher. Und Sachbücher übers Abnehmen sind im Kommen. 

Und noch was: Klar gibt es Hügel und Berge an der Börse. Es gibt Täler. Aber im langen Schnitt war der Aktienmarkt schon immer eine Renditenmaschine. Es ist mir egal, wo du herkommst. Jeder kann einen ETF-Sparplan mit wenigstens 25 Euro im Monat starten.

Wir können Altersarmut eindämmen. Mit einem eifrigen Aktiensparen geht das. Wenn Menschen ganz unten sind, muss ihnen geholfen werden. Aber warum lassen wir es zu, dass sie auf die Krise zusteuern? Wir können das vermeiden.

Wir sollten Menschen zum Nachdenken anregen. Wir sollten ihnen helfen, ihre Ansichten zu ändern. Ich habe intensiv gespart seit ich jung bin. Mit 20 Jahren kaufte ich meine ersten Aktien und kaufte immer mehr dazu.

Verschließe nicht deinen Verstand. Ich werde die Menschen öfter auffordern, sich zu ändern.

Ein gutes Beispiel ist die Sekretärin Sylvia Bloom. Sie kaufte immer eifrig Aktien. Sie baute trotz ihres überschaubaren Gehalts ihr Depot stetig aus. Als sie im Alter von 96 Jahren starb, hinterließ sie über neun Millionen Dollar. Den Löwenanteil stiftete sie per Testament für wohltätige Zwecke. Solche Beispielsfälle gibt es tausendfach in den USA.

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5 Jahre zuvor

Olaf Scholz erfindet nicht nur ständig neue Steuern, er lebt den Bürgern auch vor, wie man falsch spart. Er packt sein Geld aufs Sparbuch, hat er der Bildzeitung erzählt. Er sollte die Bürger lieber zu Aktien ermutigen, die Rente ist nämlich tot, sie wird nur noch gelegentlich durch Wiederbelebungsmaßnahmen am Leben erhalten. Der Staat gibt im Jahr von 360 Milliarden Bundeshaushalt allein 100 Milliarden in die Rentenkasse, weil das eingezahlte Geld nicht ausreicht.

Maximilian
5 Jahre zuvor

Hallo Tim,
durch meinen Beruf habe ich täglich Einblick in die Finanzen bestimmter Leute:
Ich sehe täglich deutsche Sparer, die fast 400.000 € auf dem Sparbuch haben. 
Ich sehe aber auch 1x die Woche ein Depot mit über 500t, das über Jahrzehnte gehalten und aufgestockt wurde. Folgende Depotzusammensetzung, ist kein Witz, dieses Depot sehe ich minimum 1x die Woche mit 300000-500000:
EON, RWE, VW, BMW, DAIMLER, Deutsche Bank, Deutsche Telekom… also wirklich 0 gestreut und selbst diese Personen haben eine wahnsinnige Rendite eingefahren, weil sie über Jahrzehnte diese Aktien halten/gehalten haben.

Dividendensammler
5 Jahre zuvor

Die Politiker wollen nicht dass die Bürger ein kleines Vermögen bzw passive Einkommen wie Dividenden haben, denn es ist ihnen lieber man ist von staatlicher Hilfe abhängig denn dann haben sie einen besser im Griff unsere oberste Führung weiss schon wie es geht wurden jahrelang gut angelernt. Dealer und Abhängige das System wollen die und jetzt der Schwachsinn mit der Grundrente. Die leben echt noch im falschen Staat und leider auch in der falschen Zeit. Statt das Land für die Zukunft auszurichten wird nur der Status Quo verwaltet. 

Andrea
5 Jahre zuvor

Wir haben auch einen Bekannten, der große Geldbeträge auf seinem Tagesgeldkonto hat. Aktien will er nicht kaufen, er hat damit mal schlechte Erfahrungen gemacht. Letztendlich ist es sein Geld.
Meine beste Freundin will auch keine Aktien kaufen, es ist ihr zu riskant. 
Was will man da machen? 
Ein anderer Bekannter hat geerbte, teure Kunst zu Geld gemacht und legt das Geld nach und nach am Aktienmarkt an. 
Jeder muss das machen, womit er sich wohlfühlt.
Ich fühle mich wohl mit Aktien, seitdem ich meine, verstanden zu haben, wie der Aktienmarkt funktioniert und dadurch, dass ich auch schon andere Assetklassen habe.
 
 

-M
5 Jahre zuvor

Maximilian 
Haha, ja das kann ich uneingeschränkt unterschreiben, würde noch die CoBa und BASF ergänzen, die meist noch zu dem Auto und Energiemix drinnen liegen im Depot :-D
 
Habe auch so ein paar Depots, in die ich 1-2x im Jahr reinschaue, um zu sehen was sich geändert hat. Manchmal komme ich mit Kunden ins Gespräch über ihr Depot und ich Frage wieso sie nur deutsche aktien kaufen da es ja noch ganz viele interessante Firmen gibt. Meist ist die Antwort, dass sie ausländischen Firmen nicht vertrauen oder sie es zu riskant finden. 
 
Wir haben auch einen alten Mann >80 der knapp 100 Unternehmen im Depot hat und auch von den Erträgen lebt zusammen mit seiner kleinen Rente. Er kauft alle paar Monate noch dazu und kennt bestimmt 50 aktien nicht mal die er besitzt :-) Wasserstoff,  China , Solar…. alles mögliche gemischt aber da er fast nie was verkauft extrem erfolgreich. Ich glaube, wenn er nur blue Chips hätte, stünde das Depot locker doppelt so gut da (die Verlust Positionen sind alles pennystocks: wir Berlin, alno etc.)
 
-M

Rüdiger
5 Jahre zuvor

Die Politiker wollen nicht dass die Bürger ein kleines Vermögen bzw passive Einkommen wie Dividenden haben,

Was „die Politiker“ wollen, ist mir Wurscht. Ich spare weiterhin, ich investiere weiterhin, mein Depot wächst weiterhin. So einfach ist das  ;-)

Sparta
5 Jahre zuvor

„Die Politiker wollen nicht dass die Bürger ein kleines Vermögen bzw passive Einkommen wie Dividenden haben,“
Im Umkehrschluss dieser Logik hätten wir Politiker die wollen dass es der Bevölkerung zukünftig schlechter geht…
Ich denke dies ist zu pauschal und deswegen ein Vorurteil.

5 Jahre zuvor

Leider zählen die meisten Politiker nicht zu den klügsten Köpfen dieser Gesellschaft, sie sind in der Wirtschaft nix geworden, sitzen jetzt in den Parlamenten und mache Gesetze, von denen sie nichts verstehen. Dafür zahlen sie dann Milliarden jährlich an Berater, die einen Berater tricksen die dummen Politiker aus und schreiben die Gesetze wie sie wollen bzw. ihr Arbeitgeber es will und die anderen Berater sind unfähig wie die Politiker.
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundesregierung-berater-vertraege-1.4353627

Gerry
5 Jahre zuvor

:
Genauso sehe ich das auch; man muss sich nur mal die Biografien von Leuten wie z.B. Kevin Kühnert ansehen. Und der größte „Finanz-Experte“ ist Minister Scholz, der uns damit tröstet, dass er sein ganzes Geld auf dem Sparbuch hat, und ja auch keine Zinsen bekommt.
Umgekehrt haben Politiker, die in der Wirtschaft erfolgreich waren/sind schnell den Makel des bösen Großkapitalisten, wie man an Friedrich Merz sehr gut beobachten konnte.
Typisch Deutschland eben – der Neid sei dir gewiss.

5 Jahre zuvor

Ich bin auf eine sehenswerte Arte-Doku namens ,,Zeit ist Geld – Handelsware des Kapitalismus“ gestoßen: https://youtu.be/SiZgYGfZ0cg

Tomasz
5 Jahre zuvor

Mal eine Frage an Tim oder alle anderen, die dieses „Geld versauert auf dem Konto“ Thema immer wieder heranziehen: Was soll mit dem ganzen Geld eurer Meinung nach passieren, nachdem es gegen Aktien getauscht wurde? Das verschwindet schließlich nicht, es sauert nur bei jemand anderem weiter.
Geht es darum, die Aktien nur breiter in der Bevölkerung zu verteilen? Sollen Aktienbestände aus dem Ausland wieder nach Deutschland geholt werden? Ich verstehe diese ganze Forderung nicht so richtig.

Rüdiger
5 Jahre zuvor

@Sparta: Ich denke dies ist zu pauschal und deswegen ein Vorurteil.
 
So pauschal kann man das aber nicht sehen. Die besten Politiker und die besten Fußball-Trainer sitzen zu Hause auf den Sofas, wo sie keinerlei Verantwortung tragen, aber alles besser wissen  ;-)

Stefan Müller
5 Jahre zuvor

Interessant finde ich, dass der aktuelle Kompromiss zur Grundrente mit der neuen Transaktionssteuer finanziert werden soll.
Also, wer selbst vorsorgt finanziert wird zusätzlich bestraft.
 

RS
5 Jahre zuvor

Über Politiker und deren Entscheidungen zu disskutieren ist meist verschwendete Lebenszeit. Kenne es aus meinem Bekanntenkreis. Da wird gefachsimpelt über Gesetze und deren Auswirkungen aber wenn nur 10% der Zeit mal in ein gutes Buch oder Video über Aktien und Etf Anlage investiert werden würde müssten viele nicht so große Sorgen vor der Zukunft haben. Politiker kommen und gehen aber die Realität sieht man später auf dem Kontostand.

Daniel
5 Jahre zuvor

Warum sollte Olaf Scholz sein Geld in Aktien anlegen? Er hat keinen Grund ins Risiko zu gehen. 
Er wird eine üppige Pension beziehen, wird im Alter finanziell sorgenfrei leben können. Schon jetzt kann er Dank Zulagen und Kostenübernahme etc. den Großteil seines Einkommens zur Seite legen. 
Und natürlich ist ihm Dank der neuen Finanzmarkttransaktionssteuer sehr lieb, wenn möglichst viele in Aktien, ETFs und Fonds anlegen. 
 

steve
5 Jahre zuvor

@ Tomasz
Vermutlich wären Aktien ein bisschen teurer. Wieviel sehr schwer rauszubekommen. Kannst ja selbst schauen ob du rausbekommst welchen Anteil an den Kursen die Bank of Japan an den japanischen Kursen hat. Die absolute Größe wird schwierig, die Vermutung ist, dass sie durch das Zentralbankgeld höher sind. Einfach nach dem Motto mehr Nachfrage erzeugt einen höheren Preis. 

Michi
5 Jahre zuvor

„Und der größte “Finanz-Experte” ist Minister Scholz, der uns damit tröstet, dass er sein ganzes Geld auf dem Sparbuch hat, und ja auch keine Zinsen bekommt.“
Das hat der Scholz zwar gesagt, aber ob das stimmt, bin ich mir nicht so sicher… Er sagt es halt, dass der deutsche Michel beruhigt ist. Er darf es vielleicht nur nicht zugeben als Roter. Sonst gehts ihm medial wie dem Herrn Merz…
 

-M
5 Jahre zuvor

@Thomasz
Ich denke Tim und viele andere sind der Meinung, dass Geld auf dem Konto keine Erträge liefert und die Inflation daran knabbert. 
Im aktien investiert, besitzt man produktivkapital, welches sich durch Erträge etc. hoffentlich vermehrt :-) 
 
Nur sind wir nicht alle gleich und der eine möchte oder benötigt mehr auf dem Tagesgeld als andere und andere wiederum möchten gerade nicht alles angelegt haben am Kapitalmarkt. Jeder überlegt für sich seine Strategie.
-M

Sparta
5 Jahre zuvor

Naja, der Friedrich hat es selbst mit einer seiner schwächeren Reden versemmelt. 
Trotzdem ist er noch nicht komplett abgeschrieben und der wirtschsftsliberalere Flügel in der CDU ist auch nicht klein… 
Politiker müssen aber die gesamte Bevölkerung vertreten. Die Aktien-fanboys sind auch nur ein Teil…
Wenn jemand sich etwas aufbauen will, dann soll man sich doch besser auf die direkt beeinflussbaren Möglichkeiten konzentrieren, als schon im voraus die anderen Schuldigen zu deklarieren, wenn man es selbst nicht schafft.
Andere Eltern müssen über Leichen steigen um ein bisschen was zu Essen zu bekommen (Alfonso Davies).

Dividenden Sammler
5 Jahre zuvor

Wenn die aktionärsquote in Deutschland signifikant steigen würde (70%) dann bräuchten diese Bürger die Almosen (Hartz, Grundrente) nicht mehr.
Denn dann würden alle von der wachsenden Wirtschaft profitieren aber der Staat unternimmt alles um dies zu verhindern.
Auf der einen Seite wollen wir wachsende UN und gute Löhne aber dann führen wir eine finanztransaktionssteuer ein die Aktien belastet aber keine hebelprodukte die das Chaos anrichten. 
Da bleibt einem nix anderes übrig sich selbst Gedanken zu machen, sich weiterbilden und sein eigenes System durchziehen und hoffen das die Aussetzer in der Politik nicht zu groß werden und wir hoffentlich nicht noch weiter nach links rutschen, denn das wäre für die arbeitende Bevölkerung eine weitere Niederlage.
Der Spruch Arbeit muss sich lohnen der sollte auch für später noch gelten und wenn ein System kaputt ist hilft es nix daran rumzubasteln, unsere Sozialsystem muss von Grund auf neu gedacht werden nur so wird es zukunftsfähig. Aktien sind eben auch ein teil dieser Zukunft.

ThomasH
5 Jahre zuvor

Friedrich Merz würde keine Chance haben bei einer Wahl. Die Deutschen ordnen ihn leider den Heuschrecken zu und haben kein Verständnis für sein Einkommen, sein Vermögen und seinen aktuellen Arbeitgeber. Dazu würde würde dies noch von den Medien entsprechend ausgeschlachtet werden.
Olaf Scholz dagegen mit seinem Sparbuch, das ist einer aus dem Volk, ihm gehts genauso wie den anderen eifrigen Sparern, die keine Zinsen mehr bekommen.
Leider ist das so, aber dieses Denken über Aktien (und die dazugehörige Neidkultur) werden wir den Deutschen in 50 Jahren noch nicht austreiben können.

Rüdiger
5 Jahre zuvor

@Sparta: Wenn jemand sich etwas aufbauen will, dann soll man sich doch besser auf die direkt beeinflussbaren Möglichkeiten konzentrieren, als schon im voraus die anderen Schuldigen zu deklarieren, wenn man es selbst nicht schafft.
 
Eine Empfehlung, der ich mich vorbehaltlos anschließe. Hierzu nötiges Know-How wird auf dieser Seite ja auch vermittelt.

5 Jahre zuvor

Der Versuch, die Deutschen zum Investieren in Aktien zu bewegen, ist leider zum Scheitern verurteilt. Ich merke das immer in meinem Umfeld: „Zu riskant, zu kompliziert, usw.“ Bloß nicht mal ein bisschen über die eigenen Finanzen nachdenken.
 
Uns bleibt letztlich nur, über Blogs wie diesen, die Leute aufzuklären. Interessierte werden dann eine immer größere Vielfalt an nützlichen Informationen zum Thema Börse und Finanzen vorfinden. Wer weiß, vielleicht steigt die Aktienquote in DE dadurch doch noch um das eine oder andere Prozentpünktchen.

Sparta
5 Jahre zuvor

@ThomasH
Ob der Herr Merz keine Chance hätte und der Herr Scholz plötzlich viele Stimmen für die SPD holen würde kann ich nicht beurteilen.
Die Sehnsucht nach einem konservativeren, wirtschaftsfreundlicheren und klareren erkennbaren Kurs der CDU nach langer Zeit mit Mutti & Groko ist schon durchaus nicht klein…
Ich denke auch, dass Merz mehr Potential hätte wieder die „normal konservativen“ von der AfD zurück zu holen im Gegensatz zur Frau Karrenbauer.
Aber gut, Politik ist nicht so mein Thema und jeder kann & soll wählen welche Versprechen er für realistisch erfüllbar hält!
Groß beeinflussen tut es mich nicht, da ich nur aus den vorhandenen Rahmenbedingungen versuchen muss, dass Beste zu machen.

5 Jahre zuvor

@ Finanzielle Bildung
Ich habe um die Jahrtausendwende mein Abi gemacht. In Sozialwissenschaften haben wir damals die Börse betrachtet und auch an einem Börsenspiel teilgenommen. Vielleicht hat man bereits im Jahr 2000 davon Abstand genommen. Es hat mir zu dem Zeitpunkt allerdings nichts gebracht. Ein wesentlicher Aspekt für ein nachhaltiges Engagement an der Börse ist die Verwendung von echtem Geld. Durch nicht vorhandene Einnahmen hätte ich keinen Sparplan aufsetzen können. Ein Sparplan ist vermutlich mit langfristiger Perspektive das sinnvollste Instrument um an der Börse zu beginnen. Dividenden gefallen mir persönlich sehr gut, allerdings sind sie für Schüler nicht unbedingt motivierend. Falls sie eine Aktie mit einem Sparplan über ein Jahr bis vielleicht 500€ aufbauen, ist die zu erzielende Dividende nicht unbedingt motivierend.
 
Entscheidender finde ich das Sparen an sich (Notgroschen, Vermögen entspricht Unabhängigkeit, Haushaltsbuch). Vielleicht auch die Modelle, wie man mit einem Sparplan langfristig ein Vermögen aufbauen kann. Hier sollte am Ende die Millionen stehen. Es ist zwar nur eine Zahl, aber sie kann motivieren. Selbst wenn die Schüler keine Ahnung haben, wie viel Geld sie überhaupt benötigen (werden).
 
Ich hatte zu dem damaligen Zeitpunkt durch meine Kommunion und ein paar Schülerjobs ein wenig Geld angespart. Davon habe ich leider Aktien gekauft. Ein Sparplan mit langsamen Einstieg wäre sicher die bessere Variante gewesen. Auch wenn statistisch in den meisten Fällen der direkte Einstieg vorne liegt, so sieht es in der Realität vielleicht anders aus.
 
Nach zwei Jahrzenten Pause bin ich nun wieder langsam eingestiegen. Ich gehe wie die Crash Propheten davon aus, dass es in irgendeiner Form über einen Zeitbereich bitter werden kann. Diesmal werde ich allerdings weiter kaufen. Solange ich zumindest über ein Gehalt verfüge, ist dies im Gegensatz zu damals für mich möglich. Mein Geld soll hauptsächlich in Produktivkapital investiert sein.
 
Ich kann mir auch vorstellen einen Teil des Vermögens lediglich in wert-speichernden Anlagen zu halten. Dazu muss allerdings die FF übertroffen sein. Dann kann ich mir diese zusätzliche Sicherheit leisten, wenn es mir beispielsweise einen besseren Schlaf bringen könnte.

Oliver
5 Jahre zuvor

@ ThomasH: „Friedrich Merz würde keine Chance haben bei einer Wahl.“
 
Ich hoffe doch inständig, dass das so ist. Jetzt mal im Ernst: habt Ihr den Schuss nicht gehört? Der Herr Merz ist sicherlich kein Philanthrop, der nur das Beste für die Bürger will. Er will das Best VON den Bürgern: nämlich deren Kohle.
Mit ihm an der Spitze wären wir verraten und verkauft an die Hochfinanz. Dann mag man hier jubilieren, da man seine passiven Einkommensströme nicht mehr versteuern muss. Der Sozialstaat wird jedoch noch weiter als bisher runtergefahren und letztendlich gilt dann der Spruch mehr als je zuvor: „nur Reiche können sich einen armen Staat leisten.“
Wehe dem der krank wird, oder andere Schicksalsschläge erfährt.
Seit dem letzten Absturz vor ca. 10 Jahren hat sich nichts wesentliches in der Bankenregulierung geändert. Ich befürchte daher, dass der nächste Crash umso heftiger werden wird.
 
@Dividendensammler: „Wenn die aktionärsquote in Deutschland signifikant steigen würde (70%) dann bräuchten diese Bürger die Almosen (Hartz, Grundrente) nicht mehr.“
Genau… und jetzt erklär doch mal dem Heer von Niedriglöhnern, dass sie doch einfach nur in Aktien machen müssten, und alles sei kein Problem mehr. Und jetzt soll mir hier keiner kommen, dass man 25 € für nen Sparplan ja wohl noch aufbringen kann. Wenn man Aufstocker ist, oder sonstige Transferleistungen bezieht, geht das eben nicht. 
 
@Dividendensammler: „Denn dann würden alle von der wachsenden Wirtschaft profitieren aber der Staat unternimmt alles um dies zu verhindern.“
 
Na jetzt bin ich aber gespannt. Alle machen in Aktien und zack: die Wirtschaft wird wachsen. Wie funktioniert denn das bitteschön?
 
 
 

Thomas
5 Jahre zuvor

Na jetzt bin ich aber gespannt. Alle machen in Aktien und zack: die Wirtschaft wird wachsen. Wie funktioniert denn das bitteschön?“
ich glaube das hast du anders verstanden als es von @Dividendensammler gemeint war. Er meint, dass die Wirtschaft auf lange Sicht grundsätzlich wächst. Der Arbeitnehmer der auf das Umlagesystem Rente setzt aber nicht davon profitiert. D.h. das Wirtschaftswachstum findet nur zu Gunsten derer statt, die auf Unternehmer/Arbeitgeber Seite stehen. Arbeitnehmer die Aktien besitzen stehen mehr oder weniger auf Unternehmerseite und profitieren somit vom Wirtschaftswachstum. Je mehr Aktien ein Arbeitnehmer besitzt um so stärker ist der Effekt.
 

Mattoc
5 Jahre zuvor

Ich denke Tim und viele andere sind der Meinung, dass Geld auf dem Konto keine Erträge liefert und die Inflation daran knabbert. Im aktien investiert, besitzt man produktivkapital, welches sich durch Erträge etc. hoffentlich vermehrt ? 
M, die Antwort passt nicht zur Frage, wenn ich das richtig verstanden habe. Die Frage, die ich verstanden habe, lautet: Wenn nun alle ihr Geld von den Tagesgeldkonten räumen und dafür Aktien kaufen, dann überträgt man beim Kauf der Aktien das Geld an den Verkäufer der Aktien, und dieser muss dann ebenfalls schauen, was er mit dem Geld macht. Nach der hier vorherrschenden Logik, darf ja auch der Verkäufer der Aktien das Geld dann nicht aufs Tagesgeldkonto legen. Durch den Kauf der Aktien überträgt man nur das Geld auf jemand anderen, und irgendeiner wird es dann wohl aufs Tagesgeldkonto legen, wenn ihm alle Sachwerte zu teuer sind. :-)

Dividenden Sammler
5 Jahre zuvor

:
Beim ersten Punkt liegt das Problem ebenfalls in unserer politischen Führung. Es benötigt niemand Hartz 4 oder andere Transferleistungen vom Staat. Wenn vernünftige Löhne bezahlt werden würden, genau wie 450€ Jobs abgeschafft sollten wenn man gleichzeitig mit Steuerklasse 6 versteuern muss. Ein ordentlicher Mindestlohn wäre für unser Wirtschaftssystem kein Problem solange die unnötigen Sozialsysteme komplett neu aufgestellt werden würden damit die Menschen Hilfe bekommen die wirklich Hilfe brauchen und eben nicht wie aktuell Millionen von Empfängern die das System missbrauchen.
Punkt zwei genau so siehts aus.
Denn alle politischen Rahmenbedingung der Vergangenheit wurden auf wirtschaftliches Wachstum versucht auszurichten. 
Wenn Mitarbeiter an Unternehmen beteiligt sind dann wird auch ein Großteil von denen bei der Arbeit auch wirtschaftlicher Denken und nicht wie jetzt ist ja nicht mein Geld was für Schwachsinn ausgegeben wird, dies würde auch die Produktivität und Effizienz jedes UN steigern davon bin ich vollkommen über zeugt.
Selbst die Klimaziele würden durch ein gesteigertes Engagement der Mitarbeiter eher erfüllen da die Kreativität und die Innovationen ebenso steigen würde.
Aber ich bin hält nur ein kleiner böser Kapitalist in diesem bösen System, was weis dennoch schon wie die große Welt funktioniert.

Daniel
5 Jahre zuvor

Mit ihm an der Spitze wären wir verraten und verkauft an die Hochfinanz. Dann mag man hier jubilieren, da man seine passiven Einkommensströme nicht mehr versteuern muss. Der Sozialstaat wird jedoch noch weiter als bisher runtergefahren und letztendlich gilt dann der Spruch mehr als je zuvor: “nur Reiche können sich einen armen Staat leisten.”
vielleicht habe ich eine etwas falsche Wahrnehmung, aber meiner Meinung nach ist es insbesondere der ausufernde Sozialstaat mit allen seinen Geschenken, Subventionen und Ausgaben der zu einem massiven Problem geworden ist.
Plakativ kann ich nur sagen, dass zwar bei einem umgreifenden Kapitalismus die Schere zwischen arm und reich weiter aufgehen kann (und vermutlich auch wird). Aber es ist schlicht egal, ob der Millardär innerhalb von 2 Jahren sein Vermögen verfünfacht, wenn für den normalen Arbeiter der Lohn von 50.000 Brutto auf 70.000€ ansteigt. Und erst ein reicher Staat mit reichen Bürgern kann es sich leisten auch den ärmeren in der Gesellschaft hilfe zu leisten.
Wir verfangen uns leider immer weiter in einem Interventionismus und Umverteilungsstaat der alle Leistungsträge (zumindest steuerlich) aus dem Land vertreibt. Der Kuchen des Geldes der verteilt werden kann wird also immer kleiner. Und das sehen wir heute schon an der Rente und das wird sich auch in den nächsten Jahren in zig anderen Bereichen niederschlagen wenn die sprudelnden Steuereinnahmen mal etwas versiegen.
Merz ist sicherlich nicht der heilige Gral der CDU für den ihn viele halten, aber eine wesentlich konservative und marktwirtschaftliche CDU ist genau das, was ich von dieser Partei erwarte und was sie auch mal war. 

5 Jahre zuvor

Habe heute bemerkt dass ich eigentlich eine negative Rendite habe.Wenn ich Steuern, Gebühren alles einrechne, habe ich in 5 Jahren eine negative Gesamtrendite. Geht es noch anderen so wie mir?
Klar werde ich nichts Verkaufen und Nervös bin ich auch nicht.
Bei mir wäre aber die Rendite besser gewesen auf dem Girokonto.
Nach den ganzen Crash Gurus kommt ja bald der Crash. Falls dieser wirklich kommt gibts ja für die Girokontosammler gute Einstiegschancen.
In meinen Augen gibt es kein richtig und falsch. Nur im richtigen Moment das richtige zu tun. Vielen Finanziell freie, sind eigentlich vielfach ein „Narr des Zufalls“, nun weiss ich aber nicht mehr woher ich das habe.
Wünsche allen Erfolgreiches investieren
 
 

-M
5 Jahre zuvor

@Mattoc
Ok ja das kann wohl so gemeint gewesen sein :-) 
Je mehr Geld an die Börse fließt, desto mehr steigen die Kurse, bis die Leute anfangen das Geld aufs Tagesgeld zu legen, in Verbindung mit einem schwarzen Schwan dann oft im Crash endet.
Irgednwann wollen alle den vollen Raum verlassen und aus der dann viel zu kleinen Türe raus :-)
 
-M

DanielKA
5 Jahre zuvor

Naja Oliver, wie wär es mal mit Fakten. Vom Haushaltentwurf 2020 mit einem Volumen von 362,2 Mrd. EUR gehen 148,8 Mrd. nur in den Bereich Arbeit und Soziales. (dann kommen noch Familien, Jugend, Gesundheit usw. hinzu). Für Bildung und Forschung ist kein Geld da.

„Insgesamt steigen die Sozialausgaben des Bundes über alle Ministerien hinweg von derzeit 179,5 Milliarden Euro auf knapp 200 Milliarden Euro bis 2023. Lag der Anteil seit Jahren bei etwa 50 Prozent, mit nur sachter Tendenz nach oben, werden es nach der Finanzplanung 2023 nahezu 53 Prozent sein. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf den Steuerzuschuss für die gesetzliche Rentenversicherung. Dazu kommen Zuschüsse zur Krankenversicherung oder familienpolitische Leistungen.“
https://www.tagesspiegel.de/politik/der-verteilungsstreit-beginnt-sprengen-die-sozialausgaben-den-bundeshaushalt/24126256.html
Das war nur die Bund Betrachtung, viele Sozialleistungen sind ja noch auf Länder- bzw. kommunaler Eben zusätzlich vorhanden, was den Betrag noch deutlich erhöhen würde.
 

42sucht21
5 Jahre zuvor

@Falls {der Crash} wirklich kommt gibts ja für die Girokontosammler gute Einstiegschancen.
Tja, die Chance hätten sie theoretisch aber in der Realität wird kaum jemand genau im oder bald nach dem Crash Aktien kaufen der vorher keine hatte. Zu viele psychiologische Hürden. Entweder man ist (fast) immer investiert oder man wartet immer ab. Für die Zögerer ist nie ein guter Einstiegszeitpunkt, es könnte ja immer besser sein zu warten.

Der Baum
5 Jahre zuvor

@ Josef, ich hab meinen ersten Kauf Anfang 2017 getätigt.
Seither habe ich Kursentwicklung+Dividende-Gebühren-Steuern (hab ich glaub noch garkeine bezahlt wegen dem Freibetrag, Quellsteuer ausgeschlossen)- Inflation eine einstellig positive Gesamtrendite.
Allerdings sind diese erst in den letzten 3 Monaten zustande gekommen. Davor war ich, wie du, im Minus. Mit einem MSCI World wäre ich besser gefahren die letzten 3 Jahre.
 
Ich hab dafür zwei Erklärungen: 
1. Ich hab gekauft während ich noch weitgehend ahnungslos war, zähle es also als Lehrgeld. Hier ist z.B. Steinhoff als Zock und Kraft-Heinz mit herben Absturz mit drinnen. Diese sind die primären Renditekiller.
2. Der Theorie nach sind Value Aktien im steigenden Märkten schwächer. 
https://www.nzz.ch/finanzen/fonds/value-investing-warum-funktioniert-warren-buffetts-superstrategie-nicht-mehr-ld.1492085
Meine erste Lernphase geht jetzt so langsam dem Ende zu, ich weiß jetzt mal die Basics zum Thema und hab auch meine ersten Erfahrungen gemacht. Mal sehen wie’s weiter geht.
Grüße Baum

Thomas
5 Jahre zuvor

@Joseph, ich kenne die Strategie nicht die du umsetzt. Evt. solltest du diese mal auf den Prüfstand stellen!?
Zumindest der MSCI World Index hat in 5 Jahren 60% zugelegt.
https://www.justetf.com/de-en/etf-profile.html?isin=IE00B0M62Q58&tab=chart
 
Es soll ja Leute geben die den Markt schlagen. Ich bin davon überzeugt, dass es die gibt. Und du Joseph, bist der Beweis dafür. Denn nur wenn es Anleger gibt die den Markt nicht schlagen kann es auch Anleger auf der anderen Seite des Durchschnittes geben.
Das ist hart, aber es ist die Realität.

Kia
5 Jahre zuvor

„Und jetzt soll mir hier keiner kommen, dass man 25 € für nen Sparplan ja wohl noch aufbringen kann.“

Ja genau, man kann es nicht nur sondern man muss es!

Es sind doch gerade die Geringverdiener, die bei ungeplanten Geldforderungen, ohne Rücklagen, sofort den Boden verlieren. Selbst bei Hartz 4 gibt es einige tausender an Freibeträgen. Die würde ich erstmal ausschöpfen mit genau solchen 25€ Sparplänen.
Wir haben die letzten sieben Jahren gespart und dabei unter Hartz4 gelebt. Am „Monatsanfang“ liefen Sparpläne und zum „Monatsende“ habe ich versucht möglichst viel Geld über zuhaben um das dann auch noch zu sparen. Im letzten September habe ich unser System umgestellt und mich dabei an die Hartz4 Sätze orientiert, 400€ pro Erwachsenen und 250€ je Kind. Jetzt verbleiben auf dem Giro nach Miete, KK, eben diese Sätze und der Rest wandert automatisch im Depot und Tagesgeld. In Summe sparen wir dadurch nun weniger und nach dem ersten Monat ist es mir schwer gefallen das überschüssige Geld nicht doch wegzusparen. Wir werden damit aber erstmal unseren Hausstand ausbessern und dann für einen Urlaub sparen.
Es lebt sich wirklich sehr viel besser mit Rücklagen, auch als Nichtgutverdiener. Ich kann nur jeden Gringverdiener empfehlen zu sparen was das Zeug hält. Mit der Zeit ergeben sich bestimmt noch mehr Möglichkeiten.

P.s. Einen Herrn Merz wünsche ich mir allerdings auch nicht.  :-)

5 Jahre zuvor

@ Maximilian und -M
 
Danke für eure Einblicke in echte Depots. Sehr interessant, die Realität. Deckt sich mit den Infos, die ich bei Erichsen mal über das durchschnittliche deutsche Portfolio aufgeschnappt habe. Incl. mieser Renditen. Bemerkenswert allerdings, was über die Dekaden für Ergebnisse zustande kommen (die erwähnten Titel haben auch schon bessere Zeiten gesehen), wenn man einfach durch alle Börsenphasen hindurch die Füße still hält.
 
Wasser auf die Mühlen. Kaufen, halten, abwarten – das Aktienvermögen wächst mit der Zeit.
 
@ Joseph
 
Laut Portfolio Performance komme ich auf 12,5% p.a. (IZF) in den letzten 5 Jahren. So weit ich es überblicke, incl. Gebühren und Steuern.
 
Wie ist denn dein Portfolio bestückt, dass du so mies abschneidest? Lief doch im Allgemeinen sehr gut die letzten Jahre. Und wie steht es um die Handlungsfrequenz? Ich kaufe vielleicht zehn mal im Jahr. Da kommen nicht viele Gebühren zusammen (so um die 0,05% vom Depotwert).
 
@ Kia

Beachtlich! Glückwunsch.

So haben wir das auch als „arme“ Studenten gemacht.

Claus
5 Jahre zuvor

@ Josef
 
Wie ist denn Dein Depot strukturiert, welche Werte enthält es?
 
3 ganz entscheidende Punkte für die Depot-Performance sind:
 
1. Die Positionsgrößen. Hierüber denken oft nicht einmal (erfahrene) Portfoliomanager nach!!
 
2. Risikokontrolle. Hiermit meine ich, dass man Positionen, die im Verlust liegen, nicht uneingeschränkt weiterlaufen lassen sollte. Das kann verheerend werden! Es ist etwas anderes, bei z.B. -25% eine Position zu verkaufen, als daran festzuhalten und 80 oder gar 90% ins Minus zu rutschen. Es reichen in diesem Fall rund 33% um diesen Verlust wieder aufzuholen. Das sollte bei einem gut strukturierten Depot kein Problem sein.
Hast Du z.B. Positionsgrößen von jeweils 4% Deiner Anlagesumme (=25 Aktien insgesamt), verlierst Du max. 1% Deiner Depotsumme, wenn mal eine Position tatsächlich 25% gefallen ist und Du verkaufst.
 
3. Diversifikation, wie hier so oft beschrieben. Branchen, Währungen/Länder…
 
Mein Depot hat sich seit Anfang 2014 von 287k auf 646k mehr als verdoppelt. Eingezahlt habe ich 2015 45k und 2016 20k, seitdem zahle ich nichts mehr zusätzlich ein. Alle Dividenden wurden stets reinvestiert, aber immer nur in m.E. erstklassige Werte, die gerade „in Ungnade“ gefallen sind, aber langfristig steigende Gewinne ausweisen (solides Geschäftsmodell).
 
Ich investiere ausschließlich in Einzelaktien und habe keine ETFs, Zertifikate, Edelmetalle oder Sonstiges. Von meinen 27 Positionen ist nur eine mit knappen 6% im Minus.
 
LG und hoffentlich mehr zukünftigen Erfolg für Dein Depot!

Thorsten
5 Jahre zuvor

1,5 Millionen Rentner müssen zur Tafel
https://www.n-tv.de/politik/Renten-steigen-2020-noch-einmal-kraeftig-article21387427.html
Wie viele hatten keine Chance und wie viele haben es verkonsumiert und hätten es mit Aktiensparen verhindern können ?

5 Jahre zuvor

An Tomasz: Du hast recht. Weder fließen Gelder in die Aktienmärkte hinein noch heraus, weil jedes Mal nur ein Aktivtausch zwischen Wertpapier und Buchgeld stattfindet.

Deswegen ist es in der Tat unsinnig davon zu reden, dass jeder nur Aktien zu kaufen bräuchte. Es braucht auf der anderen Seite immer jemanden, der unser Geld im Tausch haben möchte.

Wenn es mal wieder in reißerischen Schlagzeilen heißt, dass X Milliarden Euro in den Markt gepumpt oder durch Kursstürze verbrannt wurden, sollte man sich an diesen einfachen Sachverhalt erinnern. Es haben sich lediglich die Bewertungen durch das Angebot-und-Nachfrage-Verhältnis verändert. ;-)

KrizzKrozz
5 Jahre zuvor

@42sucht21: Vielen Dank für Ihre Tipps kürzlich zum Thema Immobilien.

@ Diversifikation: Gehört Eurer Meinung nach in jedes Depot ein REIT – neben ETFs und Einzelaktien? Wenn ja, welche US- oder World REITs habt Ihr bzw. könnt Ihr empfehlen? Bei den ETFs habe ich einen guten Überblick gewonnen, tue mir aber aktuell bei den REITs noch etwas schwer. 

@ Bruno: Schade, dass Sie sich verabschiedet haben – Ihre Kommentare haben zur Qualität dieses Blogs beigetragen. 

5 Jahre zuvor

Was ich noch anfügen wollte: Viele aktive Privatanleger in Einzelaktien sind sich dieser Tatsache nicht bewusst oder wollen diesen Zusammenhang nicht verstehen.

Auf der anderen Seite gibt es immer jemanden, der im Zweifel vom genauen Gegenteil ausgeht. Daher sollten sich jene Anleger fragen: Bin ich bei jedem Handel wirklich schlauer als meine Gegenpartei(en)?

Ein passiver Anleger in Weltindizes braucht dagegen nur eine Annahme zu treffen: Gehe ich langfristig von einer sich positiv entwickelnden Weltwirtschaft aus? Falls ja, sollte ich Geld investieren.

Daniel (Frankfurt)
5 Jahre zuvor


Finde es toll und mutig von Dir, dass Du offen darüber sprichst, dass Dein Depot im Minus ist. Im Netz liest man ja sonst nur von Immer-Gewinnern.
Selbst der böse Dax voller Rohrkrepierer hat in den letzten 5 Jahren 40% zugelegt. Klar, wenn man jetzt blöderweise 2017 oder 2018 eingestiegen ist, steht man gerade bei +/- Null. 
Wie sieht denn Dein Depot aus? 

5 Jahre zuvor

An Daniel (Frankfurt): Das ist mit allem so. Die vielen Erfolglosen melden sich aus Scham nicht oder weil sie innerlich mit der Sache abgeschlossen haben. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild in der öffentlichen Wahrnehmung.

Auf der anderen Seite sollte man bei den vermeintlich Erfolgreichen nicht nur von Glück ausgehen, weil man nicht weiß, wie viele andere Dinge sie vorher ergebnislos ausprobiert haben.

Ich kann nur von mir schreiben: Ich probiere gern möglichst viele Ideen aus, um meine Wahrscheinlichkeit auf einen Volltreffer zu erhöhen. Wenn von 10 meiner Ideen 4 baden gehen, 4 sich einigermaßen entwickeln und 2 wie eine Bombe einschlagen, bin ich bereits zufrieden. Diese Zahlen sind fiktiv, aber jeder weiß, was ich damit aussagen möchte. :-)

Oliver
5 Jahre zuvor

: Fakten? Aber sehr gerne doch!
Absolute Zahlen zu nennen, ist völliger Unsinn, und dennoch nutzen das die Mainstreammedien sehr gerne, um gegen den Sozialstaat mobil zu machen. Einzig der prozentuale Anteil am BIP macht hier Sinn. 53 % gehen laut Tagesspiegel in den Bereich Arbeit und Soziales.
Nun bekommt man den Eindruck, D gäbe 53 % für Transferleistungen, bzw. Soziales aus. Das ist natürlich falsch. Hier kann man es für die letzten beiden Jahrzehnte schön sehen: https://de.statista.com/infografik/10536/sozialausgaben-in-deutschland/
Was genau in den 53 % drin steckt mag der Tagesspiegel nicht erklären. Es geht auch um deutlich mehr Geld…. wir sprechen mittlerweile von 1 Billion und mehr wenn wir von Sozialleistungen reden.
Das sind nur die Zahlen. Stellt sich mir aber die Frage: Was willst Du mir mitteilen?
 
@Kia:
Schonvermögen ist 5.000,00 €. Schön, wenn man sie hat. Für die eigene Vorsorge im Alter, taugt das nicht. Und darum geht es ja gerade.
 
@Daniel: „vielleicht habe ich eine etwas falsche Wahrnehmung, aber meiner Meinung nach ist es insbesondere der ausufernde Sozialstaat mit allen seinen Geschenken, Subventionen und Ausgaben der zu einem massiven Problem geworden ist.“
Ich verweise auf die oben verlinkte Statistik. Er ufert nicht aus, sondern ist in den letzten 10 bis 15 Jahren stabil bei ca. 29 % gewesen.
Was in den Medien übrigens gar nicht berichtet wurde: zum 01.01.2019 wurde der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung von 3 auf 2,6 Prozent gesenkt. Und nun nochmal um 0,1 Prozent. Im Koalitionsvertrag waren 0,3 Prozent vereinbart. Da hat man die gesetzliche Rente eben mal um über 7 Mrd. € geprellt: https://www.taublog.de/191110grundrente-die-spd-verhandelt-weiterhin-schlecht
 Ich finde es ja schon fast witzig, wenn es nicht so traurig wäre: Man senkt die gesetzliche Rente seit 1990 um 7 Prozentpunkte ab und dann meckert man darüber, dass sie nichts mehr taugt. Klar.. ich kann mir auch selbst die Beine absäbeln und mich dann darüber beschweren, dass ich nicht mehr laufen kann.
 
@Daniel: „Aber es ist schlicht egal, ob der Millardär innerhalb von 2 Jahren sein Vermögen verfünfacht, wenn für den normalen Arbeiter der Lohn von 50.000 Brutto auf 70.000€ ansteigt.“
Nein, das ist es eben nicht! Die Kohle fällt doch nicht vom Himmel! Und normale Arbeiter/ Arbeitnehmer mit 50.000 €? Ja ne, is klar. Und der soll dieses Gehalt dann auch noch um knapp 50 % steigern? Wo lebst Du?
 
„Und erst ein reicher Staat mit reichen Bürgern kann es sich leisten auch den ärmeren in der Gesellschaft hilfe zu leisten.“
Das ist eine sehr ungenaue Beschreibung. Die reichen Bürger machen den Staat ja nicht reich, wenn er sich von denen nicht die Kohle holt. Und genau das muss er doch. Derzeit holt er sie sich jedoch woanders: nämlich bei der Mittelschicht, also auch dem Großteil der hiesigen Forenbesucher.
Was willst Du außerdem sagen? Dass wir keine Transferleistungen zahlen können, wenn wir die Kohle nicht haben? Sicherlich korrekt, aber für neue Panzer und co. ist das alles kein Problem, oder wie? Und wieso gibt’s keine Bedürftigkeitsprüfung, wenn ich mir die Förderung für ein eAuto kralle? Oder Baukindergeld? Da ist es dann in Ordnung, schließlich gibt man das Geld so keinem armen Schlucker, sondern jemandem der ohnehin Geld hat.
Ich ziele zudem auch gar nicht auf die Transferleistungen ab, falls Du es nicht gemerkt haben solltest. Wenn Du mit nem Blinddarmdurchbruch (was ich Dir sicher nicht wünsche!) in der restlos überfüllten Notaufnahme sitzt, bekommst Du vielleicht ne Idee was ich meine.
 
„Der Kuchen des Geldes der verteilt werden kann wird also immer kleiner. Und das sehen wir heute schon an der Rente und das wird sich auch in den nächsten Jahren in zig anderen Bereichen niederschlagen wenn die sprudelnden Steuereinnahmen mal etwas versiegen.“
Das stimmt doch gar nicht. Er wird größer, oder hab ich das mit dem Wachstum falsch verstanden? 
Da ist es wieder: Die Rente kastrieren und sich dann beschweren, dass sie nix mehr taugt.
 
@Dividendensammler: „es benötigt niemand Hartz 4 oder andere Transferleistungen vom Staat. Wenn vernünftige Löhne bezahlt werden würden, genau wie 450€ Jobs abgeschafft sollten wenn man gleichzeitig mit Steuerklasse 6 versteuern muss. Ein ordentlicher Mindestlohn wäre für unser Wirtschaftssystem kein Problem“
Nun, dass die niemand benötigt stimmt natürlich nicht.
Dass die Löhne zu niedrig sind, ist ein ganz elementarer Punkt! Gib den LEuten mehr Geld, dann sind sie nicht auf Transferleistungen angewiesen und eine auskömmliche Rente kommt auch noch bei rum. Siehe Österreich.
 
„solange die unnötigen Sozialsysteme komplett neu aufgestellt werden würden damit die Menschen Hilfe bekommen die wirklich Hilfe brauchen und eben nicht wie aktuell Millionen von Empfängern die das System missbrauchen.“
Du behauptest also Millionen von Menschen würden das System missbrauchen? Ich sage: Du hast keine Ahnung, dass das so ist.
Ich behaupte: es gibt sicherlich Menschen, die das System ausnutzen. Aber die meisten leiden einfach nur darunter.
 
„Wenn Mitarbeiter an Unternehmen beteiligt sind dann wird auch ein Großteil von denen bei der Arbeit auch wirtschaftlicher Denken und nicht wie jetzt ist ja nicht mein Geld was für Schwachsinn ausgegeben wird, dies würde auch die Produktivität und Effizienz jedes UN steigern davon bin ich vollkommen über zeugt.“
Na auf geht’s Genosse. Machen wir die AG’s nieder und gründen Genossenschaften! Wenn, dann richtig. ;)
 
„selbst die Klimaziele würden durch ein gesteigertes Engagement der Mitarbeiter eher erfüllen da die Kreativität und die Innovationen ebenso steigen würde.“
Ach shit…. du nimmst mich hier doch auf den Arm und ich habe es nicht gemerkt, oder? Herrje, bin drauf reingefallen.
Oder ist dieser Mumpitz wirklich Dein Ernst? Mehr Aktienanteile für die Arbeitnehmer und unsere Klimaprobleme werden gelöst?
 
 

Maximilian
5 Jahre zuvor

Was auch noch spannend ist:
Ich habe nur Depots von Menschen gesehen, die über 60 Jahre alt sind – vielleicht hängt also die fehlende Streuung mit dem Alter zusammen- und wie gesagt über 500 tausend Euro im Depot haben. Diese 100 Depots, die ich ca. im letzten Jahr gesehen habe, hatten alle die oben erwähnten Aktien zzgl. noch der Commerzbank. Wenn die Depots noch andere Werte hatten, dann waren es Fonds von Union Investment oder Deka. 
Viele Grüße
Maximilian

sammy
5 Jahre zuvor

die Deutschen kaufen jetzt bereitwilliger teure Immobilien, weil die Hypothekenzinsen besonders günstig sind.
Und weil es mehr Sinn macht. In Immobilien kann ich wohnen und leben. In einem Aktiendepot nicht.

5 Jahre zuvor

An Maximilian: Im Zweifel entscheiden sich viele für Dinge, die sie kennen oder glauben zu kennen. Ich würde diese Heimatmarktneigung nicht einer bestimmten Altersgruppe zuordnen.

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