Bundesregierung ist auf Kriegsfuss mit der Börse: Dabei ist die Aktie ein klasse Instrument für die Altersvorsorge, nur wissen das unsere Minister nicht

Ich habe mit deutschen Abgeordneten gesprochen und war von deren Finanzbildung bitter enttäuscht.

In Deutschland wird das Thema Aktien stiefmütterlich behandelt. Kaum jemand will etwas davon wissen. Es gibt nur 10,3 Millionen Bürger, die Aktien oder Aktienfonds besitzen. Das sind lausige 16 Prozent der Bevölkerung.

Vergleiche das mit anderen Ländern: In den USA besitzen 50 Prozent der Familien Aktien oder Fonds. Die Notenbank FED machte im Jahr 2013 eine Studie zum durchschnittlichen Depotstand der Rentner im Alter von 65 bis 74 (Median): Stolze 117.000 Dollar haben die Senioren in ihren Depots. Das zeigt, wie wichtig der Aktienmarkt ist. Selbst für Amerikaner, die nicht reich sind, ist die Börse eine wichtige Säule.

Deutschland liegt dagegen im internationalen Vergleich weit zurück. Schuld ist die Skepsis, die Angst der Deutschen. Sie lieben Sicherheit. Sie haben daher Versicherungen, Bausparen, Tagesgeld und Immobilien in ihr Herz geschlossen. Die Deutschen kommen mit den Kursschwankungen der Aktienmärkte nicht klar.

“Den Deutschen fehlt es vor allem an Erfahrung und Vertrauen. In den Ländern, in den die Aktienquoten hoch sind, sind Aktien in der Regel ein fester Bestandteil der Altersvorsorge. Dort signalisiert der Staat klar, dass Aktienanlagen attraktiv und sicher sind”, erklärte Christine Bortenlänger, Chefin des Deutschen Aktieninstituts (DAI), gegenüber wallstreet:online.

Berlin muss endlich tätig werden. Unsere Politiker haben Tomaten auf den Augen. Sie verschlafen wichtige Zeit. Die geplante Finanztransaktionssteuer ist der Gipfel der Frechheit. Es zeigt, dass die Börse zur Vermögensbildung von unserer CDU-SPD-Koalition nicht verstanden wird. Sie verhindern die beste Lösung. Wie kann das nur sein?

Das Aktiensparen für den Ruhestand muss gefördert und nicht erschwert werden. In Berlin herrscht leider eine unglaubliche Unkenntnis. Unsere Parlamentarier verstehen zum Großteil die Börse nicht. Aktien werden dort – ähnlich wie in der Bevölkerung – als Kasino oder Teufelszeug abgetan. Dabei ist die Aktie die beste Anlage, die es gibt.

Unser Rentensystem wackelt überall. Die Studie vom DAI “Altersvorsorge mit Aktien zukunftsfest machen – Was Deutschland von anderen Ländern lernen kann” zeigt, wie man es besser macht.

Die USA, Australien, Großbritannien, Kanada, Schweden… machen es besser. Sie haben einen höheren Aktienanteil in der Altersvorsorge als wir Deutsche. Besonders clever sind die Spanier, wo jeder Dritte Aktien besitzt.

Wer in Aktien investiert, hat Erträge von nominal bis zu 10%. Was wir aber in Deutschland haben, sind gering verzinste Produkte wie Riester oder Rürup, die unterm Strich so gut wie nichts abwerfen, weil Gebühren, Steuern, Abgaben, Provisionen alles auffressen. So kann man sich kaum den Lebensstandard im Ruhestand sichern.

In Australien muss jeder Arbeitnehmer in eine Altersvorsorge einzahlen. Das wird zusätzliche zur staatlichen Rente gemacht. Der Staat überwacht die Kosten der Produkte kritisch. Australien will, dass es den Bürgern im Alter gut geht. Sie nennen es Superannuation.

Unser Finanzminister Olaf Scholz scheint Aktien zu hassen. Er will den Kauf und Verkauf von Aktien besteuern. Er sollte eigentlich die Aktie zum Vermögensaufbau fördern. Aber er macht das Gegenteil.

Vermögensaufbau gelingt durch langfristiges Aktien- oder ETF-Sparen wunderbar. Wer breit streut, wird es nicht bereuen.

Ich stehe teuren Finanzprodukten kritisch gegenüber. Wenn der Vertriebler gemeinsam mit dem Produktanbieter sich die Taschen füllt, bleibt für den Sparer am Ende des Tages nichts übrig. Spare lieber direkt über Aktien oder über kostengünstige ETFs.

Fazit: Wir haben in der Bundesregierung und im Bundestag ein gewaltiges Finanzbildungsproblem. Die Aktie wird gehasst.

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Bruno
4 Jahre zuvor

Ich bin da nicht so sicher, ob man die Aktie hasst, so gesehen würde man die Derivate, Optionen, Futures, Zertifikate, CFD’s etc. lieben, denn die werden ja nicht besteuert. Ich denke hier wird eher brav von der Finanzlobby eingeflüstert, zur Kasse gebeten wird der Kleinanleger, das Grosskapital und die grossen Händler kommen davon.

Man braucht einfach immer mehr Geld im Staat, anstatt zu sparen und richtige Reformen durchzuziehen, und da kommt diese Steuer gelegen, es wird nicht die Letzte sein! Denn in der breiten Schicht gelten Aktien als böse, Spekulanten, Casinokapitalisten, Zocker etc. und das erntet Applaus von eben den 90%, die keine haben.

Und hier sehe ich auch die Gefahr, die erste Ausgestaltung ist zwar unschön, aber die 0.2 oder 0.3% tun einem Buy & Hold Anleger nicht wirklich weh. Aber sie bestärken die Nicht-Aktienkultur und lassen Tür und Tor offen für spätere Steigerungen.

Wie die Mehrwertsteuer es lange war, ein Sammeltopf wenn man mal Geld braucht kann man dort schrauben. MEHRWERT, ich sehe ihn nicht.

Albr
4 Jahre zuvor

Berlin kümmert sich um wichtigere Dingen wie z.B. dem anonymen Krankenschein, den ich übrigens sehr praktisch finde ;)

 

dafür braucht man schliesslich Kohle, und dafür kommt die Finanztransaktionssteuer oder die neue CO2 Steuer gerade zur rechten Zeit ;)

 

 

 

4 Jahre zuvor

Passend zu dem Artikel habe ich letztens Nachrichten gesehen, in der der hohe Anteil ausländischer Investoren an deutschen Unternehmen bemängelt wird. Woran das wohl liegen mag? Bei BASF gab es wieder Streichungen von Stellen. Deutsche Wohnen, Black Rock und wie die Verbrecher in ausländischer Hand alle heißen. Die nächsten Fingerzeige kann ich mir schon vorstellen. Dabei ist es so einfach. Anstatt ständig zu maulen einfach einmal selber machen. Die Politik könnte es ja anschieben.

Wie sieht es in den Städten aus? Hier ist in vielen Städten ein Wachstum zu verzeichnen. Das Angebot kommt der Nachfrage nicht hinterher. Das führt zu Verknappung. Wie kann eine Preisbindung eine Verknappung lösen? Warum wachsen die Städte so stark? Vielleicht könnte man hier einmal gedanklich ansetzen und prüfen was ländlicheren Gemeinden fehlt. Im Grunde ist es doch ganz einfach. Anstatt das Problem bei der Wurzel zu packen werden marktverzerrende temporäre Maßnahmen ergriffen. Die ändern meiner Meinung nach nichts an der Situation.

Albr
4 Jahre zuvor

heute gelesen (oder gestern ?), in Deutschland leben soviele Menschen wie noch nie (mehr als 83 Mio) und ganz überraschend, die wollen auch noch alle WOHNEN ;)

und weitere Überraschung, nicht auf dem platten Land in Mecklenburg Vorpommern wollen die wohnen, sondern in Grosstädten, wo es Arbeit gibt und die Verwandtschaft wohnt :-)

 

 

 

 

John
4 Jahre zuvor

Das Durchschnittsvermögen ist uninteressant. Was hat der Median in den USA an Aktien oder Vermögen?

Zu Deutschland eine interessante Karte:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/aktien-verteilung-deutschland-1.4076466

Es gibt demnach Regionen mit 50% Aktienbesitz. Vom Baby bis zum Greis. Beachtlich. Dagegen gibt es Gebiete mit praktisch gar keinen Aktienvermögen. Wenn wundert es, es sind auch die ohnehin strukturschwächeren Regionen. Alleine mit der Karte sollte klar sein, das der Durchschnitt zu wenig aussagt. Sitzt ein Millionär mit 9 Bettlern am Tisch: Jeder hat im Schnitt 100k.

4 Jahre zuvor

@ Albr

Wenn man die Entwicklung immer vorraussehen könnte… Hättest Du vielleicht besser das ganze Haus gekauft. Oder gleich die ganze Straße. Es fällt heute wirklich nicht schwer dankbar zu sein. Ich bin sehr dankbar das MFH noch auf den letzten Drücker gefunden zu haben.

Man könnte ja auch neue Firmen mit passendem Wohngebiet etwas außerhalb ansiedeln. Ich beobachte in meiner Stadt eine Konzentration von Kultur, Infrastruktur mit gleichzeitiger Reduktion im Umland. Ich finde diese Entwicklung nicht gut. So  werden natürlich Kosten gespart, aber es zahlen dafür andere den Preis.

Dirk Hoffmann
4 Jahre zuvor

Ich hab gestern in einem Video von Jens Rabe gesehen, dass es nur Aktien betrifft, die in Deutschland oder den anderen 9 Ländern gelistet sind, betrifft. Den link zum Video hab ich unter eingefügt. Das würde ja bedeuten, dass zum Beispiel amerikanische Aktien frei davon sind.

 

https://youtu.be/NSlWwQKkYN4

Andrea
4 Jahre zuvor

Leider ist es genau so, wie du es beschrieben hast, Tim. In Amerika wird Aktienbesitz steuerlich gefördert. Hier in Deutschland wird er steuerlich bestraft. Und das in einer Zeit, in der sich sowieso alle zukünftigen Rentner auf geringe Renten einstellen müssen. Es ist unglaublich. Dieser Staat hält überall die Hand auf. Die Vorsorge wird nicht belohnt. Natürlich kann man sagen, es sind ja nur 0,… Prozent. Aber wie andere schon schrieben, der Weg zu Erhöhungen in der Zukunft ist nicht weit. Und andere (Banken mit Kauf-/Verkaufgebühren, wiederum der Staat ggfs. beim Verkauf) verdienen ebenfalls mit.

Für mich ist es einfach ein erneutes Zeichen, das die Regierung kein Interesse daran hat, dass Bürger Vermögen aufbauen. Anlageformen, die nicht viel einbringen, werden gefördert.

 

Chrissie
4 Jahre zuvor

Ich bin durch den Comment auf den anonymen Krankenschein gestoßen, hatte ich vorher direkt noch gar nicht gehört. Irgendwie bleibt einem da die Spucke weg, wozu zahlt man eigentlich noch in die Krankenkassen ein, wenn es alles umsonst gibt? Verstößt das nicht eigentlich gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes? Wer in diesem Land ehrlich ist und arbeitet, der ist wirklich der Depp hat man so langsam den Eindruck.

In den Großstädten wollen auch ganz viele der Leute wohnen, die keine Arbeit haben. ;-)

Und wie es sein kann, dass in Deutschland so viele Leute wie noch nie wohnen?

Felix
4 Jahre zuvor

“Es gibt nur 10,3 Millionen Bürger, die Aktien oder Aktienfonds besitzen. Das sind lausige 16 Prozent der Bevölkerung. Vergleiche das mit andern Ländern: In den USA besitzen 50 Prozent der Familien Aktien oder Fonds.”

Demnach sind die Unterschiede gar nicht so groß: Wenn eine Familie im Schnitt 4 Personen umfasst, dann haben in Deutschland  4 * 16% = 64 % der Familien Aktien, als mehr als in den USA.

ghost
4 Jahre zuvor

Versteh ich das richtig…..es gibt mehr Beaitzer von Aktien hier als in Usa???

Thomas
4 Jahre zuvor

@Felix

Und bei durchschnittlich 8 Personen in deutschen Familien wären es dann 8*16%=128% der Familien die Aktien besitzen?

:-D

Albr
4 Jahre zuvor

@Chrissie, wir leben in einem Irrenhaus, insbesondere in Berlin ;)

 

der Mietendeckel wird z.b. dazu führen, dass noch mehr Menschen nach Berlin ziehen werden, da sie wissen, dass sie für mind. 5 Jahre (ich denke der Deckel wird verlängert werden) keine Mieterhöhungen zu befürchten haben…

Wartelisten für Mietinteressenten ? wird dies zu noch mehr Unmut führen ?

 

 

 

Chrissie
4 Jahre zuvor

Da hast du sicher in allen Punkten Recht, beim Irrenhaus angefangen ;-)

Wie das mit der „ 30% vom Einkommen für Miete“ Idee funktionieren soll finde ich auch spannend. Muss man sich dann bei jeder Lohnerhöhung beim Vermieter melden? ;-)

ghost
4 Jahre zuvor

Wenn in Deutschland….mehr Besitzer an Aktien sind bzw jemals werden in den nächsten 5 Jahren……als in den Usa….., werde ich morgens nicht mehr aufstehen müssen…..

 

Soviel ich weiss sind es ca. 8 %,

dank der B_Zeitung, nach der nächsten grösseren Korrektur wahrscheinlich wieder 3 % und der Rest wird Hass auf Aktien schieben und brav das Geld von einem Tagesgeldkonto auf das andere überweisen …

 

Mfg

Michael
4 Jahre zuvor

Ich kann nichts an der Regierung ändern, auch durch wählen nicht.

Alles die gleiche Mischpoke.

Aber ich kann etwas für mich tun.

Morgen kaufe ich AbbVie und Brookfield Infrastructure Partners.

Zack, das sind 8 weitere Dividendentage und zusätzliche Einnahmen.

Wenn du etwas willst,  dann musst du es dir selber holen.

Regierungen …. wenn’s nicht so traurig wär, wär’s lustig.

Chris k.
4 Jahre zuvor

Hahaha Leute was rechnet ihr da :D

Super Artikel Tim! Klar der Scholz will keine freien Bürger der braucht Sklaven bis die Leute nicht mehr arbeiten können dann dürfen sie gehen Weil se kaputt sind und dann müssen soziale Helfer und Spenden ran weil die Leute nix haben. Sry für meine Ausdrucksweise aber manchmal denke ich, jeder 2te könnte den Job der Politiker besser machen

Chrissie
4 Jahre zuvor

Auch du hast Recht: wählen ändert nichts an der Regierung, die Verlustparteien schließen sich dann halt einfach zusammen und regieren munter weiter (ich verwende das Verb regieren hier in großzügiger Auslegung).

Aber in der Tat kann man etwas für sich tun und mit Aktien für weitere Erträge sorgen. Bin ja noch nicht so lange dabei, aber inzwischen ist es doch schon so, dass ich bei eventuell geplanten Ausgaben an zukünftig entgangene Renditen denke. Das ist eine gute Hilfe geworden bei der Entscheidung, ob man die Ausgabe dennoch tätigen möchte oder nicht.

Kia
4 Jahre zuvor

“Wartelisten für Mietinteressenten ?”

Vielleicht haben das tatsächlich einige Politiker im Sinn.

In Stockholm werden die Mietwohnungen auch so zugeteilt, durch die Stadt über Wartelisten mit festgesetzten Preisen. Die Wartezeit beträgt dann schnell 10 Jahre und mehr. Durch den Kauf einer Eigentumswohnung kann das Prozedere des Wartens umgangen werden. Allerdings muss der Käufer zwingend den “Bostadsrätt” beitreten, einer Organisation, die von den Eigentümern monatliche Abgaben verlangt, und mitbestimmt. Vermieten, z.B. darf der Eigentümer seine Wohnung nur mit Zustimmung, aus besonderem Grund und auch nur befristet, sonst erfolgt der Zwangsverkauf.

 

 

Kall
4 Jahre zuvor

Bonjour,

ich erlaube mir mal eine Minderheitenmeinung. Nicht dass eine Finanztransaktionssteuer eingeführt wird, finde ich falsch, sondern wie.

Anstatt diese “Massenvernichtungswaffen Derivate”, Zitat übrigens von Buffett , richtig hoch zu besteuern, werden am Ende die Fonds-Aktiensparer des unteren Segments getroffen. Da liegt der entscheidende Fehler.

Im Unterschied zu vielen, die hier schreiben, finde ich progressive Steuern im Grundsatz richtig. Diese sollten auch bei Kapitalerträgen gelten. So wie früher unter der (sozialistischen) Regierung Kohl. Spitzensteuersätze von 53% haben keine Millionäre und Milliardäre in HartzIV gestürzt. Steuern, die für Gemeinwesen wie Gesundheit, Öffentliche Daseinsvorsorge, Kultur und Soziales Straßen und Bahn ausgegeben werden, halte ich für sinnvoll und richtig.

Die “Aktienkultur” war damals genauso gut oder schlecht wie heute.

Die meisten Deutschen lassen von Aktien die Finger, weil sie von der Dotcom Blase, der Volksaktie Telekom usw. noch bedient sind. das ist falsch, aber vertändlich.

Will man Aktien fördern, dann muss man Riester und Rürup abschaffen, einen vernünftigen Staatsfonds mit Dividende für private wie öffentliche Einzahlungen fördern. Norwegen ist kein schlechtes Beispiel.

Die Politiker*innen jedesmal an den Pranger zu stellen  ist falsch. Scholz ist wahrlich keine Leuchte. Gefährlicher sind die Lobbyisten und selbsternannten Experten.

Einen schönen Abend noch,

Kall

 

Patric
4 Jahre zuvor

https://www.misesde.org/?p=21605

https://www.youtube.com/watch?v=F4V3Pukbkyw

I LOVE CAPITALISM!

Chronisch krank, 24 Stunden-Job, Firma kurz vor der Pleite,  15.000 € im Trading versenkt,… mir alles EGAL, denn ich bin AUCH langfristig in Aktien investiert!

I LOVE CAPITALISM!

Patric :-)

Spekulant
4 Jahre zuvor

Ist doch klar was Finanzminister Scholz bezwecken will: Die Lobby der Banken und Versicherungen stärken!

Haben sie den Scholz solange beraten, bis er klein bei gab und die Steuer aufgesetzt hat damit in Wahrheit der dumme Deutsche zurück zu den guten alten und teuren Finanzprodukten findet. Damit lässt sich prächtig Geld verdienen.

 

 

4 Jahre zuvor

@Kia,

Wartelisten für geregelte Mieten waren doch immer schon ganz normal.

Als ich 1981 nach München kam, da war der erste Weg zum städtischen Wohnungsamt (was sich jetzt “Amt für Wohnen und Migration” nennt), und zu allen großen Wohnbaugesellschaften wie GEWOFAG etc., um überall einen Antrag abzugeben und auf alle Wartelisten zu kommen.

Bei uns hatte es dann nur ca. 4 Monate gedauert. In begehrten Großstädten im Westen hat es günstige Mietwohnungen wohl noch nie “zum Saufuttern” gegeben.

Heute ist halt alles nochmal um ein Vielfaches verschärft. Wird sich auch wieder ändern. Bäume wachsen nicht in den Himmel, und Mieten sind nicht unendlich verteuerbar.

Das Problem bei mir war damals, dass ich an Kaufen überhaupt nicht gedacht habe. Ich wollte eine Wohnung bewohnen, aber nicht besitzen. Das wäre spießig, Oh Gott, über solche Bausparer hat man abgelästert. Heute würde ich sagen, dumm. Chancen verpasst. Es gab eine lange Phase mit niedergehenden Preisen für Eigentumswohnungen in München. Da hätte ich dann wach werden müssen. habe sie gesehen in meiner Gegend. 3-4 Zi. Wohnungen für 130.000 DM oder so. Als Mieter hat man den Marktsabschwung nicht bemerkt, da die Miete natürlich nicht billiger wurde.

Das wird wieder passieren, aus welchen Gründen auch immer. Dann muss man wachsam sein und zuschlagen.

Alles Gute

MS

 

Patric
4 Jahre zuvor

Für “Grüne” ist alles spießig, was mit “Geld” zu tun hat.. hauptsache das “Klima” wird geschützt. Am Besten das Ganze CO2 rein in den Gelben Sack, dann ist alles GUT! Und Autisten-Greta kriegt auch keinen Zitter-Anfall… das ist doch GUT! :)

Patric

Ron
4 Jahre zuvor

Wieso lässt die verdammte Politik uns Minderheit nicht einfach in Ruhe?

Was wollen die von einer handvoll Menschen die gewissenhaft für ihre Zukunft sparen denn noch abhaben?

 

Ich könnte ko….n

 

Guido
4 Jahre zuvor

FIRE erreichen, billige Auslandskrankenversicherung abschliessen und Europa entdecken. Es gibt genügend Lücken im System, nur Mut.

Man muss nicht hierbleiben, der Planet ist groß genug, Freunde findet man überall.

Schönes Wochenende.

Ralf
4 Jahre zuvor

“…heute gelesen (oder gestern ?), in Deutschland leben soviele Menschen wie noch nie (mehr als 83 Mio) und ganz überraschend, die wollen auch noch alle WOHNEN…

Woher die wohl alle kommen…? Politische Fehlentscheidungen der letzten Jahre haben zu einer weiteren Zuspitzung der ohnehin angespannten Lage am Immobilienmarkt geführt.

@Politik und Aktien: Ich hatte vor rund 3 Wochen beruflich bedingt mit einem jüngeren Bundestagsabgeordneten zu tun. Dabei ging es in einem persönlichen Gespräch auch kurz um das Thema Rente und Aktien. Leider war sein Wissensstand bzgl Aktien nicht gut. Ebenso beim Thema Digitalisierung.

Im Bundestag sitzen zu viele Juristen, Beamte und Lehrer. Zu wenige Leute aus der Praxis. Das hat eben Folgen.

Schade, dass Aktien und ETF in D so einen schweren Stand haben. Aber machen wir das beste daraus.

Rüdiger
4 Jahre zuvor

Besonders clever sind die Spanier, wo jeder Dritte Aktien besitzt.

 

Das scheint der spanischen Regierung wohl so langsam unheimlich zu werden … und deshalb wird Spanien ebenfalls die Finanztransaktionssteuer einführen ;-)

 

Wie auch immer. “Börsensteuer BEDROHT!!! Kleinanleger” ist der gewohnt reißerische Aufhänger für, im Grunde genommen … Kükendreck! Eine Bedrohung für mich als Kleinanleger kann ich jedenfalls nicht erkennen. Genau deshalb werde ich auch weiterhin unbeirrt mein Depot mit Aktien und ETFs füllen.

Albr
4 Jahre zuvor

Hier ist der Median-Depotstand sortiert nach Altersgruppen. Rentner und Bald-Rentner haben über 100.000 Dollar im Depot:

 

also die alten weißen Männer ;)

 

nach Aussage der Grünen, sterben die sowieso bald aus, also braucht man keine Rücksicht mehr nehmen :-)

 

 

Arnold-Horst
4 Jahre zuvor

@ Kia:Ich finde den schwedischen Ansatz nicht schlecht, allerdings gibts in Stockholm wohl einen regen “Schwarzmarkt” für Mietwohnungen, weil man z. T. zwischenvermieten darf. Das lassen sich manche Personen wohl gut bezahlen (mit 50% bis 100% Aufschlag), weil manche Menschen Wohnungsnot haben. Das System führt auch dazu, dass manche Leute 4 mal im Jahr umziehen müssen. Außerdem werden Nicht-Schweden etwas diskrimiert dadurch. Ein Kumpel ist gerade als Deutscher in Stockolm. Er könnte sich vorstellen dort zu bleiben, aber sieht keine Chance durch die Listen. Wie mans macht…. Denke , es sollte vermehrt sozialen Wohnungsbau geben und einige Städte sollten von ihrer Höhenbeschränkung für das Bauen runterkommen, sonst wird in die Fläche gebaut. Und das ist ökologisch und für die Landwirtschaft auch nicht das Gelbe vom Ei.

Wolke
4 Jahre zuvor

Klassische kognitive Fehlleistung der Privatanleger: Weil die Aktie alternativlos ist, ist sie weniger riskant.

Fehler 1: Die Aktie ist nicht alternativlos

Fehler 2: Das Risiko eines Aktieninvestments hat sich nicht geändert.

Fehler 3: Kausale Zusammenhänge herstellen, wo keine sind.

Albr
4 Jahre zuvor

Wieso sind Aktien alternativlos ??? Wer behauptet das ??

ich zumindest hab noch jede Menge sonstige/andere Investments ;)

 

 

42sucht21
4 Jahre zuvor

@Kall 

Sehr guter Beitrag. Meine Zustimmung haben Sie.

Ich fände dazu gut wenn noch ein schlankerer Staat mit weniger unnötigen Regulierungen und Ausgaben käme.

Schneider 

Sehr guter Beitrag. Chancen kommen immer Mal wieder. Man muss sie erkennen und mutig zugreifen und auch etwas dafür tun.

@ Finanztransaktionssteuer

Die FTS ist umgesetzt nicht als Instrument zur Regulierung der Auswüchse des Finanzmarkts (Tobin-Tax von zB Attac gefordert) sondern einfach als neue Einnahmequelle für die mitmachenden Staaten. Wenn Sie erstmal besteht kann sie ausgebaut werden. Mal schauen. Entweder mit höheren Steuern oder zusätzlich auch auf Derivate & Co. Oder beides ;-)

Das schlimme wird sein, dass es noch eine weitere psychologische Hürde für Privatanleger gibt selber direkt Aktien zu kaufen. Professionelle Investoren können die Regelungen ja ganz einfach umgehen.

Wollen Sie uns mit Ihrem Beitrag sagen, dass es an den Migranten liegt, dass Sie keine Immobilie kaufen konnten? Vielleicht sollten Sie die These nochmal prüfen. Von jemandem aus dem ÖD finde ich den Folgesatz auch irgendwie schräg: Im Bundestag sitzen zu viele Juristen, Beamte und Lehrer. Zu wenige Leute aus der Praxis.

@Mietpreise / Wohnungsnot

Die B90/Grünen haben doch jetzt herausgefunden woran es liegt: 1. Mietpreisdeckel gegen gierige Vermieter 2. die höhere Grundsteuer soll nicht mehr von Mietern bezahlt werden sondern durch gierige Vermieter 3. Enteignung der gierigen Vermieter 4. illegale Geldwäsche durch Immoinvestitionen ausländischer Krimineller treibt die Preise.
Na, dann wird’s ja bald besser…

Nico Meier
4 Jahre zuvor

Dem schwedischen Modell kann ich nicht viel abgewinnen da es in meinen Augen zu starker staatlicher Eingriff bedeutet. Wobei ich eine Bevorzugung der eigenen Staatsbürger durchaus begrüsse.

 

Thorsten
4 Jahre zuvor

na ja das wird daran liegen,  dass Tim Aktien als Weg aufzeigt und dann gegen andere Assets schon mal austeilt. Aktien sind jeweils ein Weg, den jeder kann. Wenn …man sich informiert und die Nerven behält. Letzteres scheint wenig ausgeprägt zu sein. Die Deutschen haben wohl eher  wenig Selbstbewusstsein, sind gut als Angestellter und Mieter erzogen ? Feilschen nicht und empfinden Geld als sozialen Missstand ? Dann fühlen sie sich mit Aktien schuldig, weil sie damit andere “ausbeuten” .  Tief sitzt die linke Erziehung, die in den Schulsystemen fest vernakert ist. Während man im Urlaub den maximalen Kapitalismus in den USA so toll findet…

Nico Meier
4 Jahre zuvor

42such21

Es ist doch viel Einfacher die Schuld fürs nichtkaufenkönnen einer Immobilie bei jemand anderem zu suchen.

Realistischer wäre es das Haushaltsankommen den Ansprüchen anzupassen oder die Ansprüche zu senken und sie so dem Einkommen anzupassen.

Beide Vorschläge habe ich Ralf schon gemacht was mir ungehend als Arroganz ausgelegt worden ist.

Thorsten
4 Jahre zuvor

@Nico Stimme Dir zu. Jeder wo und wie er kann. Konzentration der Politik sollte bei den Nidrigkeinkommen sein. Und da versagt die Politik komplett. Wo ist ein staatlicher Wohnungsbaufonds, in den jeder einzahlen kann und 2% Zinsen bekommt. Schon am ersten Tag würden Millionen überwiesen und dann könnten sie die Sozialwohnungen bauen, die letztlich den Gesamtmarkt entlasten.

Ralf
4 Jahre zuvor

“Wollen Sie uns mit Ihrem Beitrag sagen, dass es an den Migranten liegt, dass Sie keine Immobilie kaufen konnten? Vielleicht sollten Sie die These nochmal prüfen. Von jemandem aus dem ÖD finde ich den Folgesatz auch irgendwie schräg: Im Bundestag sitzen zu viele Juristen, Beamte und Lehrer. Zu wenige Leute aus der Praxis.”

Es ist kein Geheimnis, dass Migration die Wohnungsnachfrage steigen lässt. Ich zitiere aus einem Artikel der Welt den ich auch verlinke:

„Die Auslandszuwanderung, insbesondere die der Flüchtlinge seit 2015, zielte und zielt vor allem in die Verdichtungsräume und Metropolen“, sagte F+B-Chef Leutner.

„Die von uns festgestellten leicht überdurchschnittlichen Mietsteigerungen im unteren Preissegment sind nicht zuletzt auf diese nachfrageverstärkenden Effekte zurückzuführen“

https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article189134261/Mietspiegel-Index-Experten-sehen-Arbeit-und-Migration-als-Ursache-fuer-steigende-Mieten.html

Viele Kommunen haben massive Probleme bzgl. der Unterbringung. Reden sie mal mit Leuten aus der Praxis. Ich tue dies öfters bevor sich mir eine Meinung bilde.

Öffentlicher Dienst: Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren. Ich bin tagtäglich in einem sehr technischem Bereich tätig und kenne die Praxis aus eigener Projektarbeit sehr gut.

Rüdiger
4 Jahre zuvor

Während man im Urlaub den maximalen Kapitalismus in den USA so toll findet…

 

Pardon, für meinen Urlaub bevorzuge ich zivilisierte Länder. Ich habe diese Woche erst einen Bericht gesehen, wie der “maximale Kapitalismus” mit den Bergleuten in Kentucky umgeht. Ein Menschenleben zählt dort nicht mehr als sein Marktwert, bei dem bestehenden Überangebot also … nichts! In einem solchen Land werde ich nicht meinen Urlaub verbringen. Niemals!

Nero
4 Jahre zuvor

Da stimme ich Dir zu! Einfach mal selber machen anstatt zu meckern! Auch im Hinblick auf Umweltschutz. Wer etwas an einem Konzern ändern will soll Aktien kaufen, denn als Aktionär hat man ein Stimmrecht dass man dann selbst ausüben darf oder übertragen kann an einen Aktionärsverband zum Beispiel!

Nero

Nico Meier
4 Jahre zuvor

Nicht in den USA Ferien zu machen weil in Kentucky bergarbeiter ausgebeutet werden finde ich seltsam.

In Spanien werden tausende illegaler Migranten beschäftigt um Gemüse anzubauen für Europa. Macht man deshalb keine Ferien in Spanien(Mallorca)?

 

Rüdiger
4 Jahre zuvor

Nicht in den USA Ferien zu machen weil in Kentucky bergarbeiter ausgebeutet werden finde ich seltsam.

 

Bei dir wundert mich das nicht im Geringsten. Auch was die Vorstellungen von Moral und  Anstand angeht, sind Menschen halt sehr individuell.

Thorsten
4 Jahre zuvor

@Rüdiger Stimme zu, als Tourist wird man mit den negativen Seiten nicht so doll konfrontiert. Man rauscht da durch und da hält die Stadt den Bereich sauber, Touristen sollen ja einen guten Eindruck haben. Die Müllkippen sind im Hinterhof, amerikanische Waren  sind maximal verpackt und Mülltrennung kennen sie nicht. Würde ja auch wieder was kosten. Aber das sollte kein Grund sein, dort keinen Urlaub zu verbringen, man kann ja seine Beobachtungen machen und das auch als Bildungsurlaub betrachten.

42sucht21
4 Jahre zuvor

@Nico

Mallorca ist doch halb Deutsch und halb Britisch und schon lange nicht mehr Spanien (oder Katalonien)!

Ein Nettobevölkerungswachstum erhöht logischerweise den Bedarf an Wohnraum. Die Aufnahme von Migranten hat nur absolut gar nichts mit den Preisen ihrer (nicht vorhandenen) Wohnkaufimmobilie oder Ihrer persönlichen Wohnsituation zu tun.

Das liegt an Euroland mit allen seinen Auswirkungen zu Zinsen & Assets & Wirtschaft mit Vollbeschäftigung und daran, dass Deutschland ein gutes Land zum Leben ist welches u.a. viele Bauvorschriften vorhält. Und vor allem liegt es an Ihren persönlichen Ansprüchen bezüglich Immobilie / Lebenszeiteinteilung.

– Bau von Sozialwohnungen

Das ist für mich der einzige Weg. Der Staat kann ja für umme Geld aufnehmen aber die Idee als Anreiz für die Bevölkerung einen 2%-Zinsfonds aufzulegen finde ich super.

Vorschriften: Ich wolle auf einem recht großen vorhandenen Hausgründstück in einer B-Stadt das im Garten vorhandene Baufenster zum Neubau von 4 Wohnungen nutzen. Es gab dann so viele Auflagen zu Höhe und Abstand und Ausrichtung usw., dass ich das am Ende nicht durchführen werde und die Anfrage zurückgezogen habe. In einem anderen Haus in einer Studentenstadt wollte ich ein bestehendes DG an Studis vermieten, aber die Fenstergröße entspricht nicht den Mindestgrößen usw usw. Wohnungsnot kommt auch oft von Vorschriften.

Rüdiger
4 Jahre zuvor

Aber das sollte kein Grund sein, dort keinen Urlaub zu verbringen, …

 

Für MICH ist das ein Grund. Wenn ich schon von dem Elend weiss, muss ich mir das nicht auch noch im Urlaub anschauen. Da käme mir sofort der Kümmel und ich hätte ganz schnell schlechte Laune. Außerdem gibt es für MICH jede Menge interessantere Alternativen. Urlaub in Amiland? Für MICH niemals!

 

Mag sein, dass Amiland für viele attraktiv ist. Die können dann vielleicht mit meinen Reisezielen weniger anfangen. Jeder wie er mag.

Nico Meier
4 Jahre zuvor

@ Rüdiger dann erzähl uns von deinen Alternativen.

Albr
4 Jahre zuvor

Genau WO verbringt der Rüdiger seinen Sommerurlaub :-)

 

 

RollingStone
4 Jahre zuvor

In Utopia natürlich.

Wohnung mit Domblick
4 Jahre zuvor

Rüdiger zeigt uns gerade auf, wie schön es in Deutschland ist :-)

Hier wird heute aber viel gejammert, auf hohem Niveau. Auf die Opferhaltung sind wir in Deutschland gut konditioniert. Förderlich für den Einzelnen ist das nicht. Schlechtes Mindset. Ich erwische mich auch immer wieder dabei…

Ich überlege gerade meine Sparanstrengungen zugunsten reduzierter Arbeitszeit zu verringern. Ein 6-Stunden Tag ist einfach klasse, habe dies diese Woche mal ausprobiert (Ursache war aber die Hitze).

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