Viele Wege führen nach Rom. Du kannst ein kleines Vermögen mit ETFs, Garagen, Dividendenaktien oder Häusern aufbauen. Es gibt Leute, die haben lukrative Nebenjobs. Mit ihnen allein können sie ihr Leben finanzieren.
Es gibt Immobilienspezialisten, die können große Cashflows mit Vermietungen erzielen. Für die meisten ist es wohl am bequemsten und effektivsten die 4%-Entnahme-Regel über ein Aktienportfolio zu schaffen.
In den USA gibt es massig Spezialisten, die sind gut darin, verfallene Häuser zu finden und sie zu renovieren. Innerhalb von zwei Jahren schlagen sie das renovierte Objekt wieder los. Es wird „House flippig“ genannt. Es lassen sich hohe Profite dabei erzielen, wobei es mit Risiken verbunden ist. Du kannst stattdessen auch die Sanierungsfälle dauerhaft vermieten (statt zu verkaufen). Mit Zwangsversteigerungen kannst du günstig an Objekte kommen.
Du kannst ein paar Mietobjekte haben, die dir ein schönes Einkommen einbringen. Vielleicht kombinierst du das mit einem Dividendenportfolio, das jährlich drei bis fünf Prozent Dividenden abwirft. Das geht beispielsweise gut über börsengehandelte REITs, die signifikante Dividenden und Wertsteigerungen generieren können.
Deine Existenz hast du zusätzlich mit einem bequemen Geldmarktfonds oder Tagesgeld abgesichert. Sicher ist sicher! Damit finanzierst du Reparaturen und vielleicht zukünftige Immobilien- oder Aktienkäufe. Es geht ein Mix aus allem genannten: Garagen-, Hausvermietung, Dividendenaktien, ETFs, Nebenjob, REITs, Airbnb-Vermietung, eBay, Bloggen, Bücher, Ferienhausvermietung… Und noch viel mehr. Suche dir etwas, was dir richtig viel Spass macht und wo du dich sehr gut auskennst.
Ich bin ein Fan des geruhsamen Investierens. Ich investiere stets geduldig. Ob Immobilen oder Aktien, ich möchte es langfristig besitzen. Das schont meine Nerven, Steuern und Nebenkosten. Welches Asset du auch immer wählst, es gibt nicht die perfekte Lösung. Alles hat Vor- und Nachteile.
Es gibt ja im Prinzip auch nicht den Traumjob. Daher ist mein Rat ein Leben außerhalb der Arbeit zu finden (Familie, Hobby, Sport, Natur, Reisen, Vereinsarbeit…). Versuche erst gar nicht den perfekten Job zu finden. Jeder Job hat seine Nachteile. Akzeptiere das. Das macht dein Leben entspannter.
Ich hab kürzlich zwei Videos aufgenommen. Ich gehe auf den sozialen Konsum-Zwang (Statussymbole) und Börsenkorrekturen ein:
Hier ist das neueste Video zu sehen:
Wie bei allem im Leben gilt auch bei der Börse und dem Investieren…zu viel davon ist nicht gut.
Und im Zweifel gehts auch um (Lebens-)Zeit, die man bei „ruhigen Investitionen“ (nach Tim) dann anderweitig mit Freunden, Familie, Reisen etc verbringen kann.
In diesem Sinne uns allen viele schöne Sommertage im Freien :-)
Hallo Tim,
deine Artikel sind sehr inspirierend. Die Börse sehe ich mittlerweile als Kaufladen, sprich es werden nur Aktien eingekauft, nichts verkauft.
Die Kursrückgänge sind für mich die Sonderangebote des Handels, bei denen ich zuschlage.
Natürlich muss man sich vorher die Produkte/Aktien genau ansehen, um Qualität zu kaufen und nicht auf Lockvogelangebote hereinzufallen.
Von daher danke für deine Gedankenanstöße und uns allen frohe fallende Kurse !
:-)
Wir verbringen heutzutage auch viel Zeit mit dem pendeln zur Arbeit. Oftmals hat ein Zug Verspätung oder ein Bus fällt aus, wieso aus dieser Zeit nicht auch noch Geld schlagen?
Heutzutage kann man mit Mikrojobs nebenher noch den einen oder anderen Euro verdienen. Dafür gibt es mittlerweile einige Plattformen, wodurch man aus der „Wartezeit“ auch noch Geld machen kann.
Das Geld liegt sozusagen auf dem eigenen Weg….
Ich werde morgen mein Rad zur Arbeit nehmen, und habe jetzt schon drei „Jobs“ auf dem Weg die mich kaum Zeit kosten und mir in Summe dennoch 15€ einbringen. Ich halte mich dadurch fit, habe Spaß und bekomme zudem auch noch Geld dafür!
viele Grüße
derHamster
Das klingt interessant, derHamster.
Ich habe mich kürzlich beim Entscheiderclub registriert. Aber trotz das ich mein Profil vollständig ausgefüllt habe, brechen die Umfragen zu 90 % vorzeitig ab. :-/ Daher bin ich bisher auch erst bei 1,60 €. Magere Ausbeute.
Was nutzt du neben den Umfragen für Micro-Jobs für Zwischendurch? Darf in technischer und mathematischer Sicht auch gern etwas anspruchsvoller sein. :-)
Viele Grüße,
whirlwind.
Buy-and-Hold funktioniert für mich nicht. Meine Erfahrungen der letzten 10 Jahre:
Eon, RWE, K+S, GE, TEVA, Bayer, Imperial Brands, Gilead, Kraft Heinz, Evonik, Tesco, Vale, Vodafone uvm.
Das waren alles Papiere, die angeblich nur lang genug gehalten werden müssen. Am Ende hat mein Ausharren nur größere Verluste beschert.
Was sind für dich denn dann Verkaufssignale, Karl? Machst du dies am Chart oder an fundamentalen Kennzahlen fest?
VG,
whirlwind.
@ Karl:
Aus diesem Grund habe ich mich von all meinen Einzeltiteln getrennt und ausschließlich ETF´s den Vorzug gegeben.
Was soll ich sagen, seitdem bin ich tiefenentspannt und der Blick ins Depot findet kaum noch statt. Gelassenheit pur.
Kann natürlich nur für mich sprechen, jeder hat da sicherlich seine eigene Herangehensweise.
@Corcovado
Pssst du öffnest den Einzelaktionären noch die Augen! Lass sie lieber weiter von ihren Dividendenaktien träumen xD
O.K. Karl, 10 Jahre Erfahrung sind schon eine lange Zeit, aber abgesehen von diesen „Verlierer-Aktien“ hast Du sicher auch Gewinner, insgesamt ist doch auch die Gesamtperformance wichtig.
Ich habe auch Verlierer-Aktien, wer hat die nicht? BAT, grosse Position und WBA (kleine Position), Bank of Nova Scotia (mittlere Position) sind meine grössten Verlierer, sie zahlen wenigstens gute Dividende.
Von einigen „Hunden“ hab ich mich aber getrennt, Credit Suisse, Henkel und Fresenius, H&M, ich scheue mich nicht auch mit Verlust zu verkaufen, nämlich dann wenn mir eine Position nur noch zuwider ist, ich mag mich nicht dauernd ärgern, hab den Verkauf nie bereut. Dies ist aber meine Strategie, auch wenn sie vielleicht doof ist.
ETF’s wurden schon angesprochen, so ist es, es ist keine Schande in ETF’s zu investieren :) Dieses Jahr kaufe ich noch Einzelaktien, ab nächstem Jahr werde ich nur noch die Dividende re-investieren, voraussichtlich dann in den Vanguard All World, der ist mein absoluter Favorit.
@all
bin gespannt wie die neue Woche börsenmässig verlaufen wird, es sollte auch nicht heissen „Sell in May“ sondern „Sell before May“ *lach*, mein Portfolio hat schon ein wenig gelitten, aber im Moment sind mir tiefere Kurse ganz lieb.
Was habt Ihr so in’s Auge gefasst?
@ Fit und Gesund: Fresenius, BASF, J & J
@Pierrot
BASF und JNJ hab ich kürzlich aufgestockt, Fresenius würde ich erst bei 40 Euro aufstocken, kein Cent eher.
Gute Woche an Alle.
@Corcovado&Sammy: ETFs sind toll und praktisch, keine Frage. Aber es ist natürlich ein irrglaube, wenn man denkt, man hätte damit keine „Verlierer im Depot. ;-)
@Karl
Auch ich habe vor einigen Jahren meine Einzelaktien verkauft. Hatte auch mal K+S (kam aber ohne Verluste raus, bis sie endgültig abgeschmiert sind), Coba, Metro, etc. .
Seit ich auf ETF’s umgestiegen bin, ist das Depot „stabiler“ und Aktienabstürze durch das Missmanagement der Unternehmensleitungen (Bayer, Gerry Weber, Kraft Heinz, GE, etc.) sehe ich mittlerweile ganz entspannt :-)
Jetzt demotiviert mich doch nicht so. :D
Wollte jetzt mal neben meinen ETFs auch mal in Einzelaktien (Dividendentitel) investieren. Das Buch „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ hat mich überzeugt, zumindest mal einen Teil in Dividendentitel zu investieren. Sein System finde ich recht überzeugend, da er nicht nur auf die Dividendenrendite schaut und andere Kriterien hat. Erinnert mich etwas an die Kriterien, die angeblich Buffet („Buffettology“) anwendet. Nur nennt er sie anders und hat einen anderen Schwerpunkt.
Meine ETFs sind natürlich entspannter. Schwierige Entscheidung.
Die Diskussion Einzelaktien VS ETF finde ich immer spannend.
Ich habe selber den Vanguard all World im Depot mit einer Gewichtung von rund 33% aber ich bin dabei durch Neuinvestitionen in Einzelaktien den Depotanteil des ETF zu senken.
Wir vergleichen hier einen ETF der pro Jahr eine Totaldividende von kleiner 2% ausschüttet mit Einzelaktien die recht ansehnliche Dividenden ausschütten. Ich kann von der Baufirma die über 10% Dividende auf den aktuellen Kurs (13% Dividende auf meinen Einstandskurs) nicht erwarten, dass sie gleich performt wie der ETF, da ich im Bezug auf die Dividende bereits 8% mehr Rendite habe. Mit anderen Worten wenn diese Einzelaktie 2% pro Jahr Kursgewinn erreicht, müsste der ETF um gleichzuziehen über 10% Kursgewinn aufweisen im gleichen Zeitraum!
Und ja mit einer Dividenderendite von 13% hat man sein investiertes Kapital in 8 Jahren wieder zurück. Und weil die Gewinne weiter sprudeln sind die Aktien in 8 Jahren nicht wertlos!
Und natürlich ist die Dividendenrendite niemals das einzige Kriterium eine Aktie zu kaufen!
Ich hab mich für genau den gegenteiligen Weg entschieden. Ob er sich als wirtschaftlich sinnvoll herausstellen wird, werden wir sehen. Ich habe letzten Monat alle ETFs die ich hatte verkauft. Mir ist schlicht klar geworden, da sich das Konzept eines Finanzprodukt nicht mag. Wann ist abhängig von dem Index-Herausgeber, dann kommen solche steuerlichen eingehalten wie bei uns in Deutschland dazu und ich hab kein richtiges Verständnis, wann, was mit dem Index gemacht werden kann (Schließung, Dividenenzahlung etc.)
ich habe mich dafür entschieden dass die direkte Beteiligung an Unternehmen für mich das richtige ist. Ob ich da mit den wirtschaftlich besten Weg einschlage, mal sehen. Aber zumindest weiß ich was ich habe.
Nur mal so : mit Investment in einen ETF gibt man die Stimmrechte ab. Die ETFs haben dadurch immer größeres Gewicht bei Hauptversammlungen. ETFS sind in Deutschland schlechter gestellt als Aktien. Auf ETFs, die wenig oder gar nicht auschütten muss man im worst case jedes Jahr Steuern zahlen, die man z.B bei Wachstumsaktien nicht bezahlen muss. Da bleibt der thesaurierte Gewinn schön im Unternehmen. Wahrscheinlich steigt der Aktienkurs dadurch schneller und irgendwann ist dann auf die Differenz zum Kaufpreis Abgeltungssteuer fällig, anber m an muss nichts verkaufen, um Steuern zu zahlen, wenn man keinen Cash aus anderen Quellen hat (Dividendenaktien oder ausschüttende ETFs).. Deshalb habe ich ETFs und Einzelaktien, aber mit den ETFs bin ich da, wo ich so nicht hinkomme : Schwellenländer und World, das wäre mühsam.
Hier nochmals ohne Kaudawelsch (Autokorrektur hat zugeschlagen):
Ich hab mich für genau den gegenteiligen Weg entschieden. Ob er sich als wirtschaftlich sinnvoll herausstellen wird, werden wir sehen.
Ich habe letzten Monat alle ETFs die ich hatte verkauft. Mir ist schlicht klar geworden, das ich das Konzept eines Finanzprodukts nicht mag. Man ist abhängig von dem Index-Herausgeber, dann kommen solche steuerlichen eingenheiten wie bei uns in Deutschland dazu und ich hab kein richtiges Verständnis, wann, was mit dem Index gemacht werden kann (Schließung, Dividenenzahlung etc.).
Ich habe mich dafür entschieden, dass die direkte Beteiligung an Unternehmen für mich das Richtige ist. Ob ich damit den wirtschaftlich besten Weg einschlage, mal sehen. Aber zumindest weiß ich was ich habe.
Naja, das mit den Stimmrechten ist so eine Sache. Ich habe nur zwei deutsche Werte im Depot ansonsten größtenteils US Aktien. Für die ausländischen Aktien nehme ich keine Stimmrechte wahr und gehe auch auf keine HVs. Wie soll das auch gehen? Also auch nicht anders als bei einem ETF.
@ Karl: Hast du keine anderen Werte? So sieht es aus als würdest du in jedes Investmentfettnäpfchen treten und einen guten Kontraindikator darstellen (sorry).
In deinem Depot fehlt ganz klar Wachstum und Robustheit und die Veredelung der Wertschöpfungsketten
K+S: Zykliker Basisrohstoffe
Vale: Zykliker Basis, Rohstoffpreisabhängigkeit
GE Zykliker langfristige Konsum- und Industriegüter
Teva, Bayer, Giliad: Pharmarisiko, wobei bei Bayer der Monsantofehlgriff nicht absehbar war
Tesco: Handel? Margen im Handel
@ Nico Meier: Die Dividendenrendite ist wurscht, wenn der Allworld langfristig EPS Steigerungen mit 8% schafft und 2 % Dividendenrendite (10 % Rendite zusammen) bist du steuereffizienter/schwankungsärmer bei der Rendite.
10 % Dividende sind nicht wirklich nachhaltig, die kommt die Kürzung schneller als man denkt…
:( Die Aktien im Minus sind keine Verlierer, wenn es sich nicht um Enron, Worldcom, Lehman Brothers, Hypo Real Estate Bank, AIG, General Motors handelt. Hauptsache, dass die Dividende gezahlt wird, oder einige Jahre später gezahlt wird. Royal Bank of Scotland machte nur einige Jahre Pause mit den Dividendenzahlungen und jetzt zahlt sie wieder 5%. Und falls die RBS Aktie 2007-2009 um 99% gefallen ist, musste man sie seit April 2009 billig zukaufen, damit sie wieder ins Plus kommt. Wenn sie heute 10x so viele Aktien als 2007 hat, ganz leicht steigt sie nur auf 1/10 des Maximum von 2007. Tesco, Kraft Heinz, Eon werden wieder gesund und später im Plus. Ich besitze keine Aktie von Eon, aus der Branche habe ich Iberdrola.
Wenn nach 20 Jahren eine Aktie vom gesunden Unternehmen, die günstig bewertet gekauft wurde, noch nie im Minus war, muss man es auch bei Tesco, Kraft Heinz, Eon, (Banco Bilbao, Banco Santander, Lloyds Bk.Gr.) abwarten. Und wenn sie dann nach einigen Jahren im Plus sind, kann man es entscheiden, ob verkaufen oder nicht. Bis dahin sollte man sich über ihre Dividenden freuen. Nur Bayer sollte man gleich bei der Monsanto-Fusion verkaufen.
Jährlich 4% des Portfolio zu verkaufen und das Geld zu verbrauchen, das finde ich unvernünftig. Man sollte lieber das Dividenden-Aktien-Portfolio auf Million € wachsen lassen und dann immer weiter, bis es die Kinder übernehmen und für einen Teil davon eine Wohnung kaufen. Verbrauchen kann man als Rentner nur das Geld von Dividenden. :)
@DanielKA
Wie sich diese Aktie mit der hohen Dividende weiterhin schlagen wird werde ich noch sehen.
Tatsache ist, dass das Unternehmen die Dividende für das Jahr 2019 um über 18% erhöht hat.
Das Unternehmen ist aus England und die Kurse durch den Brexit belastet ich erwarte hier starke Kurssteigerung sobald sich Brexit gelegt hat. Ich habe die Aktie sehr günstig gekauft und bin Kurstechnisch rund 12% im plus.
@Karl
Auf den ersten Blick vermute ich einen Strategiefehler, ich vermute du kaufst einfach Aktien die stark gefallen sind und hoffst auf einen Turnaround. Das funktioniert mehrheitlich eben nicht.
Ein Grundsatz wo ich bei Einzelaktien immer versuche anzuwenden ist:
Kaufe gute Aktien in schlechten Zeiten und nicht schlechte Aktien in guten Zeiten.
Wenn gute Zeiten sind (wie die letzten 10 Jahre), dann muss man bei Aktien welche gegen den Trend gefallen sind seeehr aufpassen.
Besser ist die Perlen dann zu kaufen, wenn alles fällt.
Und ja, für die Mehrheit lohnen sich ETF’s, es ist keine Schande sich einzugestehen, dass man nicht besser als der Markt ist. Nein es ist sogar eine grosse Stärke. Ist wie beim autofahren, 95% denken, sie fahren besser als der Schnitt, was natürlich überhaupt nicht stimmen kann.
@Karl
wann bist du in die Aktien denn eingestiegen? Als der Kurs eingebrochen ist? Dann ist das der Griff ins fallende Messer und sollte nur wohlüberlegt sein. Turnarounds bei Firmen klappen zu 80% nicht.
Ich persönlich folge eher dem Trend, sprich setze auf Aktien die langfristig steigen und wo es auch fundamental passt. Bei Zyklikern muss ich mich nicht wundern, wenn die gerade „unten“ sind, siehe BASF von denen ich mir heute ein paar weiter Stücke geholt habe obwohl ich den Sparplan zunächst ausgesetzt hatte. Außerdem habe ich Wachstumsaktien drin wie z.B. Visa, Paypal, Nvidia, Alibaba, Amazon
Außerdem Buy and Hold heisst nicht, dass man die Aktie für alle Ewigkeit halten muss. Ich habe zuletzt Grubhub mit Verlust verkauft, einfach weil mein Investmentcase nicht mehr passte und das durch die letzten Quartalszahlen der letzen Monate bestätigt wurde. D.h. nicht, dass ich nie wieder Grubhub kaufen würde, nein, wenn die Fakten sich ändern, ändere ich auch meine Meinung.
Also meine Meinung:
1) Nicht ins fallende Messer greifen (ohne zu wissen was man da tut)
2) Wachstumsaktien im Depot
3) Diversifizierung (ob konzentriert oder stark verteilt ist individuelle Sache)
4) Geschäftsberichte lesen (insb. Ausblick)
Gruß
A.
Ich ärgere mich über den Kauf von United Internet im Februar. War eine Impuslentscheidung – ein Leser hier im Forum hatte diese „empfohlen“ und angekündigt aufzustocken, nachdem es schon erste Rücksetzer gab. Der CEO, Ralph Dommermuth, genießt großes Ansehen in der deutschen Wirtschaft und unter Investoren. Jetzt hat der Kurs nochmals deutlich nachgelassen und mehr noch, die Dividende quasi gestrichen (auf symbolische 5 Cent pro Aktie von zuvor 95 Cent). Für mich als Dividenden-Investor eine echte Ohrfeige. Werde wohl hoffentlich daraus lernen und nicht mehr aus dem Bauch heraus Aktien kaufen.
Verabschiedet habe ich mich währenddessen endlich von Richemont. Jedes Jahr hat es mich frustriert mit anzusehen, wie mehr als 50% meiner Dividenden von Steuern aufgefressen werden (die Schweizer langen hier ordentlich zu!). Eine Rückholaktion der zu viel entrichteten Quellensteuer lohnt sich für mich nicht, da zu hohe Kosten. Also habe ich endlich den Schritt gewagt und mit immerhin 10% Gewinn verkauft (war mal bei +40%). Jetzt bleibt mir wenigstens die alljährliche Frustration ersparrt. Die Schweiz kommt für mich damit auch nicht mehr als Investitionsland in Frage. Zumindest nicht für meine Losgrößen. Ab 10.000€ vielleicht, aber von solchen Losgrößen bin ich erstmal weit entfernt.
Meine ETFs bespare ich seit 1 Jahr nicht mehr, da ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass die Märkte einfach überteuert sind und ich auf eine baldige Korrektur spekuliere. Viele deutsche Titel haben ja in der Tat zuletzt nachgelassen. Meine deutschen Aktien sind bis auf Vonovia alle im Minus. Sollte die Abwertsspirale weiter gehen, werde ich wieder anfangen zu besparen. Werde hier dann allerdings meine synthetischen ETFs dennoch nicht weiter besparen, sondern mit neuen replizierenden ETFs anfangen.
@Mr. Pino Cavallo
United Internet wäre für mich auch keine typische Income/Dividenden Aktie. Dafür war die Dividende schon zu gering. Allein die aus diesem Grund zu holen wäre dann spätestens beim streichen der Dividende ein Verkauf für mich.
Die sind eingebrochen wegen der Kosten 5G und den geplanten eigenen Netzen.
Gruß
A.
Wenn man einfach nur strikt dividenden-aristokraten kauft minimiert man das Risiko einer Dividendenkürzung.
Für mich ist die dividendenhistorie nachdem intakten Geschäftsmodell das wichtigste einer Aktie erst danach kommt die Bewertung. Z.b. kann man aktuell Procter & Gamble und McDonald’s kaufen auch wenn sie sehr hoch bewertet sind. In 20 Jahren ist es wahrscheinlich egal, ob man Procter & Gamble bei 100 $ gekauft hat oder 80 $.
@Baum
Habe mich übrigens für Teva entschieden. Glaube das wird langfristig wieder.
BASF, Bayer, Fresenius würde ich gerne bei weiten Verlusten einsammeln. Ca 15-20% fehlen mir hier noch.
-M
@-M
hm Teva? hast Du mal bei Kissig’s Klookschieterei gelesen?
http://www.intelligent-investieren.net/2019/06/kissigs-klookschieterei-die-borsenwoche.html
die würde ich persönlich nicht wollen, der Chart ist gruselig.
gut möglich dass Deine Wünsche bei den 3 deutschen Aktien noch erfüllt werden, BASF würde ich ab 50 Euro nochmal aufstocken, Fresenius wenn überhaupt bei 39 – 40 Euro.
@Skywalker,
Dein post könnte aus Chowder’s Feder stammen.
Chowder macht so ungefähr das Gegenteil von dem, was Karl oben schreibt. Er kauft in Stärke rein (beat & raise).
In 20 Jahren werden wir über das ganze Trump-Getwittere höchstens müde Lächeln, wenn wir uns noch daran erinnern:-)
Ich schaue gerade auf AbbVie und 3M. Eile habe ich aber keine.
@ Skywalker: Die Aristokraten haben zumindest bewiesen, dass sie auch in schwierigen Zeiten (LTCM Krise, Dot.com Blase, Finanzkrise) ihre Dividenden zuverlässig erhöht haben, also muss das zugrundeliegende Geschäft einigermaßen robust sein.
BASF der Liebling hier zum Beispiel hat die Dividende in der Finanzkrise 2007/2008 gleich behalten und dann in 2009 gekürzt. Die absolute Dividende hat sich dann zum Glück wieder schnell erholt, ist aber natürlich bei vielen anderen Kürzungen nicht der Fall. Da wird dann Jahrzehnte hinterhergehechelt oder das alte Niveau nicht mehr erreicht.
@Peter,
Chowder hat bestimmt mit seiner Methode auch Erfolg, ebenso halt auch der Buy and Hold 2012, der kauft lieber günstig,
irgendwie leuchten mir Beide ein und das macht es nicht gerade einfacher, aber ich habe von Chowder gelernt, Aktien von denen ich unbedingt mehr haben möchte, die werden nachgekauft und auch zu höheren Preisen. Ich kaufe jetzt zwar nicht seine geliebten Realty Income, aber als es jetzt bergab ging haben die sich wie eine 1 gehalten, und auch eine Microsoft ist glaub nicht so weit abgestürzt, auf die spekuliere ich einfach noch, vielleicht muss man solche teuren Aktien einfach per Sparplan kaufen, nicht jeden Monat, sondern alle 3 Monate.
Hingegen die Billigheimer WBA, A.O.Smith etc, die fallen einfach weiter, da kann auch Dividend Sensei mit seinem Bunker Portfolio nix ausrichten,
aber gut wer weiss wer am Ende gewinnen wird, ich kaufe gerne eine gefallene BASF, aber auch eine teure Unilever, irgendwas wird schon bei rumkommen.
@FuG
Lese auch gern auf der Seite von Kissig und bin odt seiner Meinung.
Bei Teva bin ich anderer Meinung. Ich bin mir zwar der Risiken bewusst, aber bewerte das Unternehmen und besonders die Zukunft anders.
Ich finde man muss Anlageentscheidungen auch treffen können, wenn jeder andere davon abrät. Das ist bei mir bei Bayer so gewesen und bei Heinz sagt ja selbst jetzt noch jeder, es sei kein gutes Investment.
Ich glaube gerade wenn kaum jemand in diese Firmen investiert bestehen große Chancen.
Dann gibt es andere Hype Unternehmen wie Tesla die sich als riesiges luftschloss erweisen könnten. Von denen lasse ich meine Finger.
Oder die 50 Leute die 3M gekauft haben, nur weil die mal bissl gefallen sind. Da springe ich nicht der Meute hinterher.
Andere meinungen hunterfrsgen aver dann ALLEINE ohne sich reinreden zu lassen entscheidungen treffen ist mein Königsweg.
-M
@-M
ich traue Dir durchaus zu das gescheit hinzubekommen, ich hinterfrage auch ständig, aber ein Weg scheint mir dann so einleuchtend wie der Andere und wenn es dann manchmal im Oberstübchen noch etwas fehlt dann kann es zwischen beiden Lagern so eine Art Unwetter geben :)
Da muss ich durch, ich glaube meine Stärke ist eher Zähigkeit, eigentlich bin ich ganz optimistisch gestimmt, und sehr beruhigend, die Rente naht sowieso, ob mit oder ohne Aktiengewinne, paar Dividende werden schon abfallen.
liebe Grüsse
@DanielKA
Im Bezug auf BASF hast Recht, aber mittlerweile hat BASF sich etwas antizyklischer aufgestellt. Laut Geschäftsführung will man auch Aktionärsfreundlicher werden. Finanzkrise ist halt auch schon 10 Jahre her. Keine Garantie auf Dividende, aber ich BASF ist durch viele Krisen gekommen und dss anheben auf das normale Dividendenniveau bedeutet ja auch was.
Gruß
A.
Zähigkeit ist fast alles was es benötigt um Erfolg zu haben. Da könnte ein Affe auch Pfeile auf einen Kurszettel werfen und man gewinnt langfristig, wenn man zäh ist :-)
Witzig ist ja, das die ETFler von Marktrendite reden, die sie bekommen…. nur leider bekommt die kaum einer, weil doch dann mal verkauft wird oder umgeschichtet wird…so ist die Rendite dann um eimiges geringer wie beim Markt.
Das wichtigste ist, in meinen Augen eigentlich nichts zu tun. Ist halt Sau langweilig :-)
@ A. Ja, BASF ist eine der wenigen Ausnahmen die immer wieder zurückkommen.
Heute zerhaut es zur Abwechslung mal FB, Google und Co.
Die weit überwiegende Mehrzahl der Privatinvestoren hätten eine höhere Portfolioperformance wenn sie simple hold Welt-ETF Strategien fahren statt Einzeltitelauswahl und Markettiming betreiben würden. Das gilt explizit auch für Dividendenstrategien.
@42sucht21
Diesbezügliche Fakten sind hier im Blog leider nicht gefragt. Andererseits wäre das stumpfe monatliche Kaufen eines Welt-ETFs auch wirklich extrem langweilig, da hat -M sicher Recht. :-) Insofern lese ich gerne, wenn hier über Einzelaktien/Qualitätsaktien/Dividendenaktien/Perlen diskutiert wird – auch wenn das Investieren in solche Aktien unter dem Aspekt der Gesamtperformance für die meisten Anleger natürlich nicht sinnvoll ist.
@Mattoc & andere
ja, ich will niemandem das Thema Einzelaktien oder das Hobby Börse schlecht reden. Wie Tim schreibt: Es gibt halt unterschiedliche Wege. Die Beschäftigung mit Wirtschaft und Unternehmen ist lehrreich, spannend und extrem unterhaltsam. Wenn man dies mit entsprendendem Hintergrund vornimmt finde ich das völlig OK. Nur das mit der (Out-)Performance bei Einzeltiteln wird längerfristig nicht klappen.
Interessante Diskusion hier, hatten wir, glaube ich, noch nicht: ETF – Einzeltitel, Mieten – Kaufen, ÖNPV – Auto, Staat -Privat, Pepsi -Coke, Verbrenner – eAuto, Bier – Wein.
Also ich entscheide mich jeweils für das Zweite.
Kann das denn einer wirklich statistisch belegen, dass die Kombination aus Buy and Hold mit Blue Chips wirklich schlechter ist.
Da meist ja das Stock Picking als ganzes (inklusive Trading, inklusive Penny Stock Picking)… mit dem Buy and Hold und Welt-ETF (exklusive Usbekische Windmühlen ETF, Exklusive schlechten timing, Exklusive traden…) im Sparplan verglichen wird.
Das sind schließlich ja auch Feinheiten. Wahrscheinlich ist man da aus Renditegesichtspunkten nicht weit auseinander.
@Felix
1,1,1,2,2,2,1 ist mein Ansatz :-)
Bis aufs e auto geh ich bei dir mit Felix *g*
-M
Welchen REIT-ETF kann man als Beimischung in ein Depot nehmen, um dadruch relativ global Cashflows generieren zu können? Die meisten sind nicht bei deutschen Brokern handelbar.
Kennt sich jmd mit vererben von Depots aus?
Ich habe mir so meine Gedanken gemacht und hab Fragen.
Folgendes soll nur als Beispiel dienen.
Nehmen wir an, das Depot wäre zum Zeitpunkt des Todes 1 Million Euro wert wie verhält es sich mit der Erbschaftssteuer bei folgenden Szenarien:
1. Das Depot sinkt auf 500000 Euro.
2. Das Depot steigt auf 1500000 Euro.
Ich weiß, dass die Zahlen unrealistisch sind. Sie sollen nur zur besseren Veranschaulichung dienen.
Bedeutet es bei Punkt 1: es wäre besser, das Depot soweit aufzulösen, dass man davon die Erbschafssteuer bezahlt oder wäre es besser, alles zum Zeitpunkt des Todes (ich meine damit, wenn jmd alters oder krankheitsbedingt stirbt) auf dem Konto zu haben?
Bei Punkt 2 heiße es, 1 Million Euro müsste versteuert werden und nicht 1,5 Mio?
Ich bin für euch zu krass drauf, aber da ich persönlich weiß aus eigener Eerfahrung, dass das Schicksal hart zuschlagen kann, mach ich mir viele Gedanken….
@Manuel – Erbschaftssteuer
Stichtag ist der Todestag. Soweit ich gelesen hatte darf der Tagestiefstkurs der enthaltenen Wertpapiere gewählt werden.
Bei Extremsituationen (Extrembsp: ein vererbter Put verfällt vor Antritt & Zufgriff des Erben auf 0) kann Härtefallregelung geltend gemacht werden bis hin zur Ausschlagung.
Zur Erbschaftssteuer fällt ja zusätzlich KAP an. Auch weil manche Erben von einem 1,5 Mio schwankenden Depot verunsichert wären, würde sich ein vorheriger Verkauf bei Kenntnis des exakten eigenen Todesdatums evtl. lohnen …
@Felix
eAuto im Jahr 2019?!
@Nobbi
Ist jetzt nicht statistisch, aber fragen Sie mal Karl von oben.
@ Manuel
So etwas wird mir mit dem Hauptvermögen nicht passieren. Warum?
Ich benötige keine Millionen Euro an meinem letzten Tag. Das heißt nicht, dass ich vorher alles raushauen werde. Meine Frau hat z.B. eine höhere Freigrenze als meine Kinder. Schaue Dir dazu einmal Schenkung an. Ich gebe lieber mit der warmen Hand. Du kannst auch Dein Wohneigentum verschenken mit Wohnrecht für Dich und vielleicht weiteren Bedingungen. Das habe ich aber noch nicht genau betrachtet. Da sind vermutlich andere hier im Forum erfahrener.
@Manuel,
ich denke wer ein Depot von 1.5 Mio hat kann sich auch von einem Fachmann genau beraten lassen, aber das mit den Millionen diente ja nur zur Anschauung wenn ich es richtig verstanden habe.