Wie die Deutschen ihr Geld verpulvern. Typische Geld-Fresser sind Protz-Auto, Wohnen, Mode, Urlaub, Hobbys

Die meisten Menschen neigen dazu, ihr Gehalt zu verballern. Für Protz-Autos, übergroße Wohnungen, teure Urlaube, Mode… Gestern habe ich die Leute in einem Edel-Starbucks in New York beobachtet. Das Café heißt „Starbucks Reserve“. Hier kostet der Kaffee das Doppelte und Dreifache vom üblichen Preis. Ein typisches Geldgrab.

Wenn ich Leute erlebe, wie munter sie ihr Geld ausgeben, denke ich: „Meine Güte. Das kann doch nicht wahr sein?“ Nehmt Philipp. Er ist 32. Er verdient 2.150 Euro netto als Leiter einer Ganztagsbetreuung für über 150 Kinder. Er lebt in einer Kleinstadt in Brandenburg.

Was macht Philipp mit seinem Geld? Typisch Deutsch. Er schmeisst einen Gutteil seines Einkommens für ein Auto raus: 300 Euro für einen Privatkredit für das Auto. 280 Euro im Monat für Sprit. Addierst Du noch die Versicherungen und andere Kosten wie Inspektion, Reifen, Reparaturen und Wertverlust, gibt Philipp womöglich 800 Euro für sein Auto aus. Oder noch mehr. Es ist der helle Wahnsinn.

Kein Wunder, dass Leute wie er ewig arbeiten müssen und an den Ruhestand nicht zu denken ist.

Dieser Arzt spart zwar 1.200 Euro im Monat. Aber Thomas Große, 30, denkt nicht an die Altersvorsorge. Hätte er die 1.200 Euro nur in einen ETF-Sparplan getan, dann wäre er in schätzungsweise 25 Jahren finanziell frei. Mit 55 Jahren könnte er den stressigen Arzt-Beruf aufgeben. Er wäre dann zwar nicht mehr der Jüngste. Aber immerhin. Er wäre damit deutlich früher im Ruhestand als die Mehrheit der Deutschen.

Ich habe wohlgemerkt in all den Jahren keine Gehaltserhöhung unterstellt. Ich kalkuliere mit 5% Rendite im Schnitt. So sieht der Rest meiner Kalkulation aus:

Bei einer Sparrate von 1.200 Euro kann der Arzt nach 25 Jahren über 700.000 Euro per ETF-Plan aufschichten..

Er braucht ja nur 2.000 Euro netto heute im Monat zum Leben. In 25 Jahren hätte der Arzt 700.000 Euro zusammen. Schau Dir hier meine Rechnung an. Nach der 4-Prozent-Entnahmeformel hätte er dann 28.000 Euro brutto im Jahr. Macht 2.333 Euro brutto im Monat. Mit einem kleinen Nebenjob (zur Sicherheit) wäre er nach meinem Dafürhalten in 25 Jahren finanziell weitgehend frei. Grundsätzlich empfehle ich immer einen Nebenjob beizubehalten, zumindest in den ersten Jahren der Freiheit, um zu schauen, wie man über die Runden kommt.

Die Menschen können einfach nicht mit Geld umgehen. In fast jeder Geld-Story in „Die Zeit“ entdecke ich verrückte Dinge. Oft haben ja die Menschen die Möglichkeit aus dem Hamsterrad (bestehend aus Konsum und Arbeit) auszubrechen. Aber sie merken es nicht.

Entweder hat jemand die Kraft, das Geld zusammen zu halten oder eben nicht. Die meisten sind Geld-dumm. Dann wird das Geld verprasst. Das Geld geht zuweilen weg wie Müll, es wird weggeworfen. Die Leute haben keine Perspektive. Sie leben in einem inneren Chaos.

Typische Geldgräber sind Hypotheken, Kredite, Protz-Autos… Das typische Leben ist so programmiert, dass eben nur Mini-Beträge langfristig investiert werden (wenn überhaupt). Dann heißt es: Arbeiten bis 65 oder 67. In den Spitzenjahren, wenn das Gehalt nur so fließt, wird es rausgeballert, dass es nur so knallt. Wenn ich die Artikel in „Die Zeit“ lese, denke ich: „Der müsste viel Geld im Depot haben bei dem Gehalt. Das Netto-Vermögen müsste massiv sein.“ Aber es ist kaum ein Netto-Vermögen vorhanden.

Dabei ist es so einfach: ETF-Sparplan starten. Volle Kanne anstrengen im Job. Sparsam sein. Fertig.

Mit der Zeit kommt die Lösung, wenn sich jemand anstrengt und Gedanken macht. Es ist prinzipiell einfach finanziell frei zu werden.

Ein Grundsatz für mich (mittendrin  im Auto-Mode-Restaurant-Möbel-Haus-Wahn) ist: Ich bin dankbar für all das, was ich habe. Ich denke positiv über mein Leben. So werden die Dinge besser – von ganz alleine. Es ist alles eine Frage der Einstellung. In Deinem Kopf liegt der Schlüssel zum Erfolg. Wenn Du Geld sparst, wird Dein Leben stressfrei(er). Die meisten Menschen machen sich unnötig Stress.

Meine Lösung für Philipp wäre: Verkauf das Auto. Es ist ein Geldgrab. Hol Dir eine Rostschüssel. Noch Besser: Nimm den ÖPNV. Verzichte ganz auf ein Auto (sofern das möglich ist).

0 0 votes
Artikel-Bewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei

bitte lösen Sie diese einfache Aufgabe (Spamschutz) *Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

31 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Max
6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

wieder einmal ein toller Artikel. Man liest auch eine richtige Fassungslosigkeit bei dir heraus. Ich kenne das. Wenn der gebrauchte Porsche und das riesige, fremdfinanzierte Haus zum absoluten Statussymbol wird…

Naja, ich denke mir bei diesen Leuten meinen Teil, gehe lieber für 0 Euro 1-2 Stunden in der Natur laufen und freue mich darauf, irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen um zu überleben, sondern nur noch weil es Spaß macht :)

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Max

Mattoc
6 Jahre zuvor

Hallo Tim, ich mag deine Artikel. Danke!

Ralf
6 Jahre zuvor

Auto sind teuer. Aber: Für manchen ist das Auto eben ein notwendiges Hilfsmittel um überhaupt zum Arbeitsplatz zu kommen. Nicht überall ist der ÖPNV gut ausgebaut oder der Job um die Ecke. Für meinen leider weiter entfernten Job wäre aufgrund der Strecke der ÖPNV deutlich teuerer als die Fahrt mit dem alten Auto. Die Bahn langt hier kräftig zu bei der Monatskarte. Und ich bräuchte deutlich länger und müsste noch umsteigen zwischendurch.

Sind wir wieder beim Thema Wohnen. Gerade Familien können sich die geforderten Wohnpreise in der Stadt immer weniger leisten. Dem Angebot steht eine massiv wachsenden Nachfrage entgegen. Das lässt die Preise anziehen. Darum bleibt oft nur der ländliche Raum. Was ja neben Nachteilen (Auto nötig, schlechte Infrastruktur…) auch Vorzüge hat (Luft, Natur, subjektiv höheres Sicherheitsgefühl).

Nebenbei lässt sich mit einem Auto auch Geld verdienen. Wenn ich dadurch z.B. als Selbstständiger überhaupt erst in die Lage versetzt werde, flexibel Kundenbesuche durchzuführen. Dann ist es ein notwendiges Werkzeug.

Richtig ist: Es muss ja kein neues Auto sein. Aber ab einem gewissen Autoalter gibt es oft eine steigende Tendenz von Reparaturen. Dann macht man sich schon Gedanken ob sich das noch lohnt oder lieber was neueres her muss. Und wer viel fahren muss legt Wert auf ein zuverlässiges Auto und nimmt dann auch mehr Geld in die Hand. Eine perfekte Antwort gibt es da wohl nicht.

6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

wieder ein schöner Artikel. Ich denke oft darüber nach, als ich noch monatlich Raten abgezahlt habe und jeden Monat froh war, wenn die Schwarzen Zahlen auf dem Kontostand standen.

Wie siehst du du Unterbrechungen bei den Sparplänen? Was würdest du mit deinen Depot tun, wenn du aus einen Vollzeit Job in eine drei Jahres Ausbildung gehst und nur noch 50-120 Euro monatlich einzahlen könntest? Umschichten? Halten und nichts tun? Würdest du alles in einen ETF wie den MSCI World geben?

Würde mich sehr für deine Meinung interessieren.

Gruß Alexander

Gurki
6 Jahre zuvor

Er fährt jeden Tag 65Km zur Arbeit. Da soll er sich eine Rostschüssel zulegen, die eventuell gleich auseinander fällt oder in die er immer Geld reinstecken kann, weil mal wieder was defekt ist?
Er soll Bahn fahren? Bahnfahren ist sicher genauso teuer. Auf die Strecke gesehen. Eventuell ist die Bahnstrecke nicht sonderlich gut ausgebaut. Was dann?

Er soll näher zur Arbeit ziehen? Dann zahlt er wahrscheinlich deutlich mehr für eine kleine Wohnung, als er es jetzt tut in dem Haus seiner Eltern. 2000€ netto für 3 Personen ist nun mal nicht viel. Aber statt der Riesterrente könnte er einen ETF-Sparplan besparen.

Tugumak
6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

„Geld-dumm“ war für mich das wichtigste Wort in deinem Artikel. Danke für diese Wortkreation :)

Hatte heute erst wieder das Vergnügen, einem Gespräch zu lauschen. Vier Leute sprechen übers Lottospielen und ab welchem Gewinn es sich lohnt, überhaupt mitzuspielen. Die untere Grenze für einen möglichen Gewinn waren 21 Mio. Euro, ab der sie mitspielen würden. Erst dann könnte man sich das Haus da oder dort kaufen und sonstige Späße erlauben. Nachdem sich die Runde aufgelöst hatte, blieb noch einer stehen und ich fragte ihn ob man wirklich 21 Mio. bräuchte, um finanziell frei zu sein. Vielleicht würde ja auch 500.000 Euro reichen, wenn man sich etwas beim Konsum zurückhält. Das war etwas was er noch nie gehört hat. Die Gewinnchance beim Lotto beträgt (glaube ich) 1:140 Mio. und die Chance mit eisernem Sparen in ETFs oder Aktien, genügend Geld für die FI zusammen zu bekommen, liegt bei 3,5%. Er hielt die Gewinnchance beim Lotto für höher, drehte sich um und ging.

Für mich wieder ein Beweis für „Geld-Dummheit“, aus der man sich aber durch Wissensaneignung befreien könnte. Aber die Leute wollen das irgendwie nicht. Lieber weiterackern und über die gaaaanz, ganz schlimmen Ausbeuter von Chef schimpfen – weil das macht ja jeder.

Da fällt mir wieder der alte Kant ein: „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Schön ist auch seine Ausführung zur Unmündigkeit: Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. 

Aber selbst mit der An-Leitung eines anderen (aus dem Internet z.B. bei Tim Schäfer Media ;)  ) schaffen die „Geld-Dummen“ es nicht. Da gibt es bewußte oder unbewußte Blockaden, die die FI verhindern.

Auf jeden Fall danke für den schönen Artikel, Tim

 

Gruß aus Nürnberg, Tugumak

Gurki
6 Jahre zuvor

@Tim: Es kommt halt auf die Definition an. „Rostschüssel“ != guter Gebrauchtwagen.
Ein Neuwagen muss es in der Tat nicht sein. Aber bei so einer hohen aufkommenden Laufleistung sollte es schon was besseres und nicht zu altes sein. Ein guter gebrauchter (Jahres-) Wagen eben. Unter einer Rostschüssel verstehe ich eine wirkliche Rostlaube die halt gleich auseinanderfällt.

Ralf
6 Jahre zuvor

Luxusauto ist rausgeschmissenes Geld. Angeberei ist hier in der Tat ein Thema. Ein solides und günstiges Alltagsauto -gerade mit Familie- ist aber oft unentbehrlich. Muss aber jeder selbst wissen. Kürzlich mussten wir z.B. mit der großen Tochter Nachts in die Klinik. Ich war heilfroh, in diesem Augenblick ein eigenes Auto zur Verfügung zu haben. Da pfeife ich echt aufs Geld.

Und näher Richtung Arbeitsplatz bedeutet eben auch -in unserem Fall- höhere Wohnkosten. Gerade in den Städten und Ballungsräumen (außer vielleicht im Osten) derzeit ein brisantes Thema. Aber das hatten wir ja schon in anderen Artikeln.

Der Tenor des Artikels ist auf jeden Fall angekommen. Sinnvolles Haushalten ist das A und O. Danke dafür!

 

Daniel
6 Jahre zuvor

Die Menschen überschätzen sich gerne was sie innerhalb kurzer Zeit schaffen können aber unterschätzen massiv, was in längerre Zeit möglich ist.

Für mich ist immer wieder erschreckend, dass die Leute sich damit vollkommen zufrieden geben und sogar freuen wenn sie es schaffen wenige Monate oder gar 1 Jahr früher in Rente zu gehen. Und ich rede hier nicht von Niedriglohn-Jobbern die wirklich jeden Euro umdrehen müssen.

Da denke ich mir immer „du meine Güte, das war alles was du in 45 Arbeitsjahren geschafft hast?“ Du hast es nicht mal geschafft mithilfe des Zinseszinses 2-3 Brutto Jahres Arbeitslöhne zu erarbeiten?

Laut Zinsen-Berechnen Rechner bräuchte man bei 40 Jahren Arbeit und einer gewünschten Ansparsumme von 100.000€ ca. 67€. Wer schon 10.000€ im Depot hatte müsste nicht einmal 20€ im Monat investieren um bei 5% Zinsen auf diese Summe zu kommen. Ich finde das ehrlich gesagt sehr erschreckend.

Es kommt mir bei dieser ganzen politischen Diskussion ums Renteneintrittsalter immer so vor als ob man beim Porsche Händler um 50€ feilscht bei einem Kaufpreis von 80.000€.

Gruss Daniel

Kia
6 Jahre zuvor

an der Zeit-Serie „Kontoauszug“ sieht man gut den typischen Konsumenten. Das meiste Potential hätte die Erzieherin mit Kind. Sie spart für Ihr Einkomen sehr viel, 250€ Lebensversicherung, 30€ Kinder- Sparbuch, 45€ Bausparvertrag, aber leider nichts in den Aktienmarkt und das obwohl sie nebenberuflich Vermögensberaterin ist. Da müsste sie es doch eigentlich besser wissen.

Matthias
6 Jahre zuvor

@ Tim:

Super Artikel.

@ Kia

„Vermögensberaterin“ ist oft ein Synonym für „Verkäuferin von schlecht verzinsten Versicherungen“. Die meisten „Vermögensberater“ sind schlichte Vertriebler/Verkäufer.

 

steve
6 Jahre zuvor

O.k
Absolut verwunderlich, dass viele sich wenig bis gar keine Gedanken über ihre Finanzen machen. Wobei ich mich outen muss ich spiele auch Lotto, wieso nicht. Mein Schicksal soll doch zumindest die Chance haben mich finanziell zu beschenken. Ein schlechtes Gewissen habe ich dabei nicht, ich rechne gegen rauchen was ich nicht tue. Als Raucher würde ich das doppelte ausgeben und hätte im besten Fall keine negativen Folgen. Beim Lotto verliere ich statistisch 50% nicht mehr, aber habe due Chance auf eine größeren Gewinn. Mal ehrlich müssen es Millionen sein? Es reicht doch weniger und ein Gewinn der mich im Leben in die Gewinnzone bringt ist nicht so unwahrscheinlich.

Andrea
6 Jahre zuvor

Ich glaube, den meisten Menschen ist gar nicht bewußt, welchen Wohlstand man auch mit regelmäßigen kleineren ersparten Beträgen erreichen kann, z.B. 100 Eur über 30-40 Jahre.

In meiner näheren Umgebung erlebe ich es, dass jemand sagt, sie könne nicht regelmäßig sparen, da kein Geld dafür über ist. Leiht sich die Person aufgrund der nicht vorhandenen Reserve bei mir Geld, kann sie dann aber die vereinbarten 100 Eur regelmäßig zurückzahlen. Danach ist die Disziplin zum Sparen nicht mehr vorhanden.

Eine andere aus dem Freundeskreis spart nicht, da sie davon ausgeht, dass im Alter sowieso diejenigen, die gespart haben, die Gelackmeierten sind, da der Staat sie belangen wird.

Es ist schade, dass Deutschland es nicht schafft, seine Mittelschicht auf eine gesunde finanzielle Basis zu stellen. Aber das ist vielleicht auch gewünscht, damit die Leute durch Konsumieren die Wirtschaft ankurbeln bzw. bis ins hohe Alter arbeiten müssen.

 

Kiev
6 Jahre zuvor

Ich habe letztens ein Gespräch von Arbeitskollegen mitbekommen. Ein Kollege hat einem anderen von ETFs erzählt. Er hat scheinbar ETFs als Altersvorsorge. Das fand ich interessant und habe daher zugehört. Für mich überwache ich als Spass Indikator für einen großen bevorstehenden Crash mein persönliches Umfeld. Wenn auf einmal alle von Aktien sprechen sind viele zittrige investiert. Als Fazit kam aber raus, dass der zuhörende Kollege nicht an ETFs und Börse im allgemeinen interessiert ist und der andere etwas von 3 Millionen erzählt hat die man haben müsste. Dann könnte man von seinem Geld leben und in Rente gehen. Wir verdienen ja nicht schlecht aber 3 Millionen? Damit würde man ja bei 4% genau 10000€ im Monat bekommen. Braucht man das im Alter? Und der Kollege ist bereits älter. So viel verdient er ja aktuell nicht einmal. Ich weiß nicht wie man auf so eine Summe kommt. Er hat vermutlich überhaupt keinen Plan. Immerhin ist er ja investiert. Also soweit ist alles gut. Aktien und Altersvorsorge interessieren die meisten meiner Kollegen nicht. Auch wenn sie schon älter sind und es sie ja eigentlich in nicht allzu ferner Zukunft angehen wird. Da die Rente aber noch sicher ist, wird scheinbar nichts gemacht. Das mit den zittrigen frage ich mich ab und an, da ich selbst erst vor ein paar Monaten wieder eingestiegen bin. Und ich sage jetzt nicht wann ich ausgestiegen bin und wie lange ich nichts mehr von Aktien wissen wollte. Oder doch: dot.com Blase… ich mache aber einiges anders. Einen Crash sehe ich aktuell als sehr positives Ereignis und freue mich schon darauf. Ab dort versuche ich dann mit Sparplänen richtig einzusteigen. Den Boden werde ich nicht treffen, aber die Wende mache ich mit dem Sparplan dann mit. Und im Aufstieg der hoffentlich andauern wird kaufe ich ja weiterhin sehr günstig ein. Aktuell tilge ich meine Hypothek auf die vermieteten Einheiten weit mehr als ich müsste, so dass ich Potential für Cashflow entnahmen aufbaue. Ab 2019 könnte ich über 2000€ im Monat in Aktien investieren ohne die Hypothek zu vernachlässigen. Vielleicht passt das ja gut. Ansonsten ist mir klar das man an der Seitenlinie keine Gewinne macht. Das investierte Geld soll auch investiert bleiben. Von daher würde ich damit dann durch einen potentiellen weiteren Crash durchgehen. Was haltet Ihr von der Strategie? Ich möchte 300.000€ in den nächsten 11 Jahren in Aktien investieren. Halte mich gerade aber zurück ohne Cash aufzubauen. Ich tilge Kredite mehr als ich müsste. So kann ich Sondertilgungen in Zukunft aussetzen, wenn ich das Geld anders investieren möchte. Die 300000€ möchte ich auf jeden Fall aufbauen. Und damit dann buy and hold für immer ohne Entnahmen durchführen. Aktuell möchte ich aber nicht zu viel investieren, da ich eine Korrektur in den nächsten Jahren nicht zu unwahrscheinlich sehe. Ich gehe langfristig natürlich auch davon aus, dass es bergauf geht sonst müsste ich ja gar nicht erst einsteigen… Mir ist klar, dass die Börse immer als teuer angesehen wird und dann ja doch wieder steigt auf einen weiteren zu teuren Wert wenn man auf die Vergangenheit schaut… damit ich in 11 Jahren nicht ohne investiertes Geld da stehe baue ich trotzdem sehr langsam meine Investitionen aus.

steve
6 Jahre zuvor

@ kiev

meiner Ansicht nach handelst du logisch. Stück für Stück in den Markt. Du versuchst nicht das verpasste auf einen Schlag nachzuholen, das geht meistens schief. Dass du Kredite aggressiv tilgst, in der jetzt Zeit auch vernünftig. Das die Indizes nicht billig sind da gibt es kaum Gegenmeinungen, bloß wann ein Crash oder Korrektur kommt weiß niemand. Wir hatten ja schon 3 2000,2008,2011 könnte vielleicht noch eine Weile gut sein. Oder die Zahlenkolonne weitergeführt kommt sie 2018/2019.

Heiko
6 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich dachte mir schon, dass dir die Zeit-Serie gefällt. :)

Zu dem Beispiel mit dem Arzt muss man fairnesshalber sagen, dass es sehr viele freiberufliche Ärzte gibt, die ihre Praxis hoch rentabel betreiben und trotzdem bis 70+ arbeiten, ganz einfach weil ihnen der Beruf Spaß macht und auch eine Verbindung zu den Patienten besteht, die man nicht im Regen stehen lassen möchte. Ich denke, dass Ärzte die einzige Berufsgruppe sind, die man bei den Empfehlungen für einen sparsamen Lebensstil aussparen sollte.

Gruß

6 Jahre zuvor

Hallo Tim und die anderen zukünftigen Millionäre!
Auto ja oder nein kann man nicht so generalisieren. Für mich eindeutig ja, denn es enthält eine für mich sehr wichtige Komponente in meinem Leben. Es ist die Komponente von Unabhängigkeit und Freiheit.

Die Kosten halte ich naturgemäß niedrig! „Schrottautos“ entsprechen genau diesem Bestreben. In den Augen der bedauernswerten Allgemeinheit erscheint das wohl anders. Aber das ist mir völlig egal. Leider wird die Gesellschaft in einem Komplott aus Autoindustrie, die ihre tollen Produkte verkaufen muss, der Politik, die diese mit Gesetzgebungen (TÜV) und der Vergabe von Umweltplaketten am Laufen halten will und den Werkstätten, die ihrerseits Geld verdienen wollen, in diese Richtung manipuliert. Sie nehmen über Automagazine, Bewertungsportale, Fernsehsendungen und der gleichen mehr Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung. Mein MB C180, Baujahr 1994 ist nur unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten ein „Schrottauto“. Für mich nicht, denn es fährt und liefert mir das, was für mich wichtig ist – Unabhängigkeit und Freiheit. Das gibt es allerdings, wie alles andere auch, nicht völlig kostenlos.

Wenn du lieber Tim, wie du es auf YouTube letztens gezeigt hast, genüsslich in der Schweiz am Pool deine Freiheit genießt, musst du ja auch die Hotelrechnung bezahlen. Ganz ohne Geld geht das eben nicht. Wenn ich in meiner Heimat, dem Harz herumfahre, mein Picknick-Körbchen auspacke und genüsslich die Sonne auf mein Haupt scheinen lasse, bin ich glücklich unabhängig und frei. Das ist für mich Lebensqualität. Anschließend packe ich alles in mein „Schrottauto“ und fahre wieder nach Hause. Denn, und das gehört auch mit dazu, ich wohne dort, wo andere Urlaub machen. Was schert mich da die öffentliche Meinung über den vermeintlichen Wert meines Autos.

Es kommt auf das eigene Selbstverständnis an. Natürlich bin ich längst jenseits von Job und Geldsorgen, denn ich habe genau so, wie du es allen deinen Lesern empfiehlst, bescheiden gelebt und weitblickend ein kleines Vermögen zusammengetragen. Jeder Otto Normalverdiener kann ein solches Projekt in Angriff nehmen. Leider tun das nur sehr wenige, weil sie nicht an sich und ihre Kraft glauben oder es ihnen zu mühevoll erscheint. „Kalenderblätter zum reich Werden“ ist der Titel meines Blogs. Dort kann man lesen, wie es geht. – Aber machen muss es jeder selbst.

Rémi
6 Jahre zuvor

Hallo Tim und alle anderen!

Auf Vice erschien ein interessanter Artikel über die Konsumgewohnheiten der Bewohner vom Starnberger See.

https://www.vice.com/de/article/3kv3mb/bewohner-des-reichsten-landkreises-deutschlands-erzaehlen-von-ihrem-kontostand

Wolle
6 Jahre zuvor

Wenn Peter so glücklich ist, dann ist das doch prima. Scheinbar lebt er lieber am Starnberger See als in Mexiko am Strand, was ich gut verstehe.

Ich denke nicht, dass er bei seinem Verdienst auch nur einen Gedanken an Altersvorsorge oder ETFs vs Einzelaktien verschwenden muss. Er weiß ja gar nicht mehr wohin mit dem ganzen Geld und ein vierter Porsche wäre wohl keine Option für ihn.

Ist das gerecht? Könnte er mit seinem Geld etwas sinnvolleres anfangen? Muss man das mögen? Das sind alles andere Fragen.

Kia
6 Jahre zuvor

Zum Voice Artikel: Das ist doch alles nicht wahr, da hat sich einer gewaltig ausgesponnen!

K.
6 Jahre zuvor

Den Vice-Artikel zweifel ich in manchen Dingen auch an.

Eine Erzieherin als Leitung mit 4000 EUR / Monat. Netto kann ich mir das nicht vorstellen…
Leider wird es im Artikel nicht benannt.

https://www.gehalt.de/einkommen/search?searchtext=Erzieherin+im+Kindergarten&location=

2.430 – 3.152 € BRUTTO!

Ich würde sie gehaltstechnisch (erfahrungsgemäß und leider) eher beim Zimmermädchen einordnen. Arbeit mit Menschen wird nicht gut bezahlt. Trotz langer und komplexer (teils zwangsweise selbstgezahlter) Ausbildung, wie ich von einer bekannten Erzieherin weiß.

Das manche mehrere Porsche brauchen oder sonstiges für die Prestige, kann ich mir schon vorstellen. Ich habe zwei (normale) Bekannte in Starnberg.

Die Spaziergänge dort bei Besuchen sind immer wieder interessant. Mein Fall wäre manches nicht.

Ruben
6 Jahre zuvor

Deutschland wird hinsichtlich der privaten Vermögen im EU Vergleich abgehängt. Wie man seit Jahren lesen kann liegt es am fehlenden Immobilienbesitz vieler Deutscher. Deutschland ist ein Land von Mietern.

https://www.stern.de/wirtschaft/geld/vermoegensschock–die-deutschen-sind-die-armen-wuerstchen-der-eu-7780210.html

Ich bekenne mich auch als Mieter, bezahle allerdings nicht mehr als 10% für meine Kaltmiete.

Sparta
6 Jahre zuvor

@Tim

Um auf eine einsame Insel ausgesetzt zu werden, braucht man nur ein paar k. ;-)

Ich sehe es wie Wolle: Toleranz gegenüber Lebensformen, die anders sind, als die eigenen!

Sparta
6 Jahre zuvor

@Tim

Manche Menschen sammeln Autos und andere Aktien.

Vom finanziellen Gesichtspunkt (bis auf ein paar Oldtimer) sind Aktien fast immer überlegen, wenn der Investor sich nicht selbst im Wege steht.

Ansonsten… beschweren und motzen… dass machen sehr viele Menschen ohne je etwas dagegen zu unternehmen.

Dann ist es meines Erachtens einfach eine schlechte Angewohnheit und keine wirkliches Problem für diese Menschen etwas in ihrem Leben zu ändern.

Da richten Deine Appelle und Überzeugungen, was das einzig finanziell Richtige für diese Menschen wäre, (leider) nichts aus.

Ähnliche Beiträge
31
0
Would love your thoughts, please comment.x