Aber warum sind die Menschen so skeptisch mit Blick auf die Frührente? Weil die Idee, früh in Rente zu gehen, den Menschen so fremd ist. Sie haben es noch nie gehört. Sie glauben, es ist nicht zu schaffen. Die Gesellschaft als Ganzes sagt einfach, dass sie mit 65 Jahren oder 67 Jahren in Rente gehen können, wenn sie die richtigen Dinge tun. Fertig! Das machen sie dann alle. Dabei gibt es massig Menschen, die es noch nicht mal mit 65 Jahren schaffen, in den Ruhestand zu gehen, weil das Geld nicht reicht.
Da die Leute ihre Finanzen als extrem schwierig betrachten, wollen sie es erst gar nicht versuchen. Sie verstehen das ETF- und Aktien-Sparen nicht. Das Finanzwissen ist in Deutschland grottenschlecht ausgeprägt. Die Leute wollen mit der Börse nichts zu tun haben. Sie denken, es ist nicht der Fleiß wert. Die Anstrengung lohnt sich nicht.
Wenn du ihnen dann sagst, mit 65 Jahren ist dir zu lange hin, du wirst es 20 Jahre früher schaffen, dann denken sie:
„Der Typ ist ein Idiot. So ein Vollpfosten. Das geht gar nicht. Glaubt der das wirklich? Der hat einen Sprung in der Schüssel.“
Die meisten Menschen leben in ihrer eignen Gedankenblase. Sie kümmern sich nur um sich selbst. Wenn jemand von einem ganz anderen Plan erzählt, verdrehen sie eben die Augen. Es liegt im Kern an zwei Dingen: Sie verstehen die Finanzmärkte nicht. Sie wissen nicht, wie sie vom Zinseszins profitieren können. Selbst mit einem „normalen“ Einkommen kann eine Familie ein Millionendepot aufbauen. Die Menschen wollen aber auf nichts verzichten. Sie leben lieber ein konsumorientiertes Leben. Alles andere wäre für sie ein Graus.
Der typische Konsument versuchst ständig mit den Nachbarn und Kollegen mitzuhalten. Da muss dann stetig aufgerüstet werden bei den Clown-Sachen: Auto, Haus, Kleidung, Smartphone, Elektronik, Kücheninsel, neues Bad, Luxusurlaub…
Ich bin lieber bodenständig. Ich hasse die Verschwendung und den übertriebenen Konsum. Mein Depot aufzubauen hat mir unglaublich viel Spass gemacht. Geld zu verdienen, hat mir Spaß gemacht. Geld zu haben macht mir Spaß. Nur mein Geld auszugeben für Konsum wäre mir zu öde. Gut, das muss jeder selbst wissen, welchen Weg er/sie einschlägt. Ich war schon immer experimentierfreudig. Der Standardweg war mir zu langweilig. Aber ich muss dazu sagen: Ich habe Fehler gemacht. Nicht alles lief perfekt.
„Kaufen Sie eine Palette solider, erstklassiger internationaler Aktien. Dann gehen Sie in die Apotheke und kaufen Schlafmittel und legen sich schlafen. So merken Sie nicht, ob es draußen an den Börsen Sturm, Blitz und Donner gibt. Wenn Sie nach 5-6 Jahren aufwachen, werden Sie meist eine angenehme Überraschung haben.“
„Bargeld in der Tasche und gleichzeitig die Absicht zu haben, bei niedrigen Kursen in die Börse einzusteigen, ist dasselbe Vergnügen, wie hungrig zu sein und sich auf dem Weg ins Restaurant zu befinden.“
Warum Menschen die finanzielle Freiheit für Blödsinn halten?
Ganz einfach, weil die Menschen unterschiedlich sind und unterschiedliche Lebensziele und Bedürfnisse & Motivationen haben.
Ein Teil kennt diesen Begriff nicht. Zum Teil werden sehr unterschiedliche Träume/Vorstellungen/Definitionen zu diesem Begriff geäußert und für die überwiegende Mehrheit ist sie unrealistisch (0,18 % der Menschheit sind laut JohnDoe HNWI`s).
Andere sind ganz glücklich mit Ihrem Job. Für mache ist es auch erfüllender einen schlecht bezahlten Job oder ehrenamtliches zu machen, als die ständige Selbstoptimierung bis hin zum Burnout. Alles, wirklich alles diesem Ziel zu unterordnen entspricht zudem gegen manche Charaktere und einem sozialem Miteinander.
Zudem ist für viele Arbeit auch soziale Interaktion, gibt Struktur und Sinn.
@ Sparta
Mag ja sein. Aber ich bin immer offen für neue Ideen. Du kannst es dir ja zumindest mal anhören – als alles gleich als Blödsinn abzustempeln. Man lernt schließlich nie aus. Altersarmut und Überschuldung sind ein Problem in Deutschland.
HNWI je nach Definition 1 Mio oder teils auch 5 Mio, ist eine blöde Definition, wie neulich hab ich einen Vermögensverwalter gehört, der hat sich über die finanzielle Freiheit etwas lustig gemacht resp. für ihn beginne sie ab 3.5 Mio. das ist doch ein Witz, jeder muss für sich selber herausfinden, welcher Betrag nötig ist. Gerade wenn man die Welt anschaut, es kommt auf die persönlichen Bedürfnisse an, wo man lebt und wie man die Inflation dort einschätzt. Für jemanden der im Westen lebt, wäre die finanzielle Freiheit für fast alle erreichbar, aber natürlich nicht ohne Fleiss und Ausdauer. Über Nacht Millionär oder zumindest in 1 oder 2 Jahren wie einige das propagieren wird für die allerwenigsten realistisch und möglich sein, wer aber früh mit sparen beginnt und diszipliniert ist, der kann sogar mit tiefem Einkommen zumindest früher in Rente als die Masse oder dann in ordentlicher Rente ein anständigeres Leben führen, das hat sich eigentlich jeder verdient. Und wer durchschnittlich oder sogar gut verdient, der kann die finanz. Freiheit in 1-2 Jahrzehnten schaffen, wenn er wirklich Gas gibt und mal für einige Jahre halt etwas unten durch geht. Wie wir in der Schweiz sagen, Fünfer und Weggli gibt es nicht (auf 2 Hochzeiten tanzen geht nicht, d.h. Geld + Konsum gleichzeitig).
@Tim
„Du kannst es dir ja zumindest mal anhören – als alles gleich als Blödsinn abzustempeln.“
Ich stemple es nicht als generellen Blödsinn ab!
Ich wollte nur damit sagen, dass Menschen unterschiedliche (Lebens-)Ziele, Bedingungen und Lebensinhalte haben.
Offenheit bedeutet für mich auch andere Meinungen zuzulassen und Menschen sympathisch zu finden, die andere Prioritäten & Bedingungen haben.
Das Wort Blödsinn für Lebensziele (egal welches) ist allerdings schon sehr unglücklich bzw. stößt Menschen vor den Kopf.
Ich denke für viele, die neu in das Berufsleben so mit Mitte 20 einsteigen, ist das zunächst spannend und herausfordernd. Kaum einer denkt da an FF oder diese ist soweit weg wie der Ruhestand mit 65+. Manche engagieren sich voll im Beruf, andere gründen eine Familie, bauen ein Haus usw.
Der Mainstream kommt gar nicht auf die Idee, dass in 20 Jahren extremen Sparens und Investierens FF erreichbar ist. Kaum jemand setzt sich bewusst ein 20 Jahre Ziel und hat die Disziplin soetwas durchzuziehen.
Ich denke, dass du auch Glück hattest eine außerordentlich gute Börsenphase erwischt und natürlich auch genutzt hast, was Mut erfordert.
Du betonst immer Fehler gemacht zu haben. Was würdest du aus heutiger Sicht anders machen?7
@all:
Nun ja, wir Menschen sind verschieden (16 Grundbedürfnisse nach Steven Reiss) und das ist auch gut so. Vor längerer Zeit wurde in diesem Zusammenhang auch einmal ein kritischer Artikel gepostet, welcher „erklärt“ hat, weshalb die finanzielle Freiheit nur eine Illusion ist. Und obschon ich die finanzielle Freiheit auch anstrebe und sicherlich nicht mit jedem Punkt in diesem Beitrag übereinstimme, so hat mir dieser Artikel dennoch gefallen…
Weshalb? Weil es mir wichtig ist, dass ich nicht der confirmation bias (deutsch: Bestätigungsfehler) unterliege. Rolf Dobelli hat dazu in seinem Buch Die Kunst des klaren Denkens nachstehendes geschrieben:
Das Internet macht es einfach, uns mit Gleichgesinnten zusammenzutun. Wir lesen Blogs, die unsere Theorien bestärken. Die Personalisierung von Nachrichten sorgt dafür, dass gegenteilige Meinungen gar nicht erst auf unserem Radarschirm auftauchen. Wir bewegen uns zunehmend in Communitys von Gleichdenkenden, die den Confirmation Bias noch verstärken.
Mit anderen Worten: Ich finde es toll, dass ich hier im Blog auf Gleichgesinnte treffe, aber das Ganze kann auch ein wenig „gefährlich“ werden, da man die Dinge zu einseitig betrachtet. Und so ehrenhaft meine Absichten auch sind, wenn ich Anderen von meiner Vision der finanziellen Freiheit erzähle (und ihnen damit nur helfen möchte), so muss ich dennoch tolerant genug sein, um Platz für andere Meinungen zu lassen.
Der Weg in die finanzielle Freiheit dauert und die Menschen sind eher ungeduldig. Sie möchten Dinge sofort haben. Wenn sie warten sollen, fühlen sie sich unsicher oder schwach. Die Stärke kommt beim Sparen über die Jahre. Erst geht es ganz langsam, dann über den Zinseszins immer schneller. Es kommt der Tag, wo Dein Kollege jammert, dass er sich Altersteilzeit oder den früheren Rentenbeginn nicht leisten kann. Dann bist Du evtl. schon in einer Position, dass Du jederzeit gehen könntest. Wer ernten will, muss rechtzeitig säen und pflegen. Die Komsumclowns leben nur von Monat zu Monat und kloppen ihr Geld raus, sie wollen alles jetzt und haben keinen Zukunftsplan, kein Budget, keinen Plan. Bei manchen setzt die Vernunft rechtzeitig ein, wenn sie Verantwortung für eine Familie übernehmen und anfangen ihr privates Heim als Unternehmen zu managen.
@David
Die Gefahr besteht bei mir nicht, ich habe zwar ein paar Kollegen bei uns zumindest teilweise überzeugen können, mit Aktiensparen zu beginnen. Aber sonst habe ich im Alltag fast täglich auch mit Konsumjunkies (ou böses Wort) zu tun, gerade heute ging es um Markenklamotten, ich will die Namen jetzt gar nicht nennen, nunja, es bringt da gar nicht viel etwas dagegen zu sagen, man wird nicht verstanden. Jeder ist grundsätzlich frei im denken und tun, wobei man eben und das finde ich die grösste Errungenschaft wenn man finanziell frei wird, nicht der Umstand nicht mehr zu arbeiten zu müssen aber eben frei denken und frei handeln und sich auch frei äussern zu können, nicht immer, aber eben wenn man will. Es macht auch nicht immer Spass, anzuecken, gerade in einer Runde wo es um die neusten Autos, Klamotten, Urlaube, Häuser geht, da will man auch nicht immer Spielverderber sein.
@ Thorsten
Man könnte ja morgen sterben *lach*
@ Florian H
„Man könnte ja morgen sterben *lach*“
Ja, Florian H …. genauso ist es. Mein Mann ist auf dem Weg in die FF im Urlaub binnen einer Sekunde gestorben. Einfach zusammengeklappt, ausgeatmet und vorbei war es. Wir haben ein sehr glückliches und erfülltes Leben gehabt.
Das alleine zählt … nicht das Leben in die Zukunft verschieben. Manches lässt sich nicht mehr nachholen.
VG Maresa
Super Artikel!
Die meisten haben zu wenig Geduld, zu große Wünsche oder Angst oder nicht die Möglichkeit oder Wissen nix davon oder einfach keine Lust.
Ich denke jmd der wirklich daran glaubt an die FF, der wird das Ziel verfolgen. Aber ich finde gut das es nicht jeder tut. Jmd muss ja noch arbeiten und einzahlen in die Töpfe. Und arbeiten ist auch gut, ich geh gerne arbeiten, aber einfach die freie Wahl, ob wann und wo ist klasse. Und wenn man FF ist kann man spenden oder der Familie helfen oder in die Politik gehen oder für die Umwelt was tun.
@ Maresa
Ist das dein Ernst?? Mein beileid!!! Klar man weiß nie wann man stirbt aber ich will deswegen trotzdem auch meine Zukunft versuchen zu planen.
Mfg
Es wird viel zu oft von einer glaube ich falschen Annahme ausgegangen:
Die Themen und Ziele die wir hier besprechen, sollen aus meiner Sicht eben nicht „einschränken“ oder das „Leben in die Zukunft verschieben“. Es geht hier um einen eigenen, intrinsischen Wert dieser Lebensweise, die einem sogar etwas positives gibt!
Es ist eine Richtschnur, ein Ziel und ein Weg auf den man sich freut – Ein Wuwei, ein Om, ein Amen. Die FF ist ein Mittel zum Zweck.
Wer Sparsamkeit, den Weg zur FF, Zurückhaltung im Konsum, etc. als eine „Belastung“ empfindet, denke ich hat die eigentliche Philosophie nicht ganz verinnerlicht bzw. geht es demjenigen „nur“ um Geld.
Ich selbst bin auch erst am Anfang dieser Reise und wie immer gibt es viele Facetten und Grautöne. Aber für mich sind diese Themen hier auch nur ein kleiner Teil meiner Persönlichkeitsentwicklung.
Grüße,
Baum
@Maresa
Das tut mir wirklich leid. Es kommt immer auf die Motive an, man sagt ja so schön der Weg ist das Ziel, und ich denke es sollte auch bei der FF so sein, sonst stimmt etwas nicht an der Motivation. Wie Einstein schon bewiesen hat, es gibt eigentlich keine Zeit, es gibt eigentlich nur die Gegenwart, es gibt nur etwas wo weiter oder weniger weit zeitlich entfernt ist. Und wie Du ja auch schön schreibst, ihr hattet ein glückliches und erfülltes Leben zusammen, und das ist wo zählt, so ein Leben wird nicht glücklicher wenn mehr Konsum vorhanden ist, resp. dieses Glück ist sehr kurzfristig und kann nur aufrechterhalten werden, wenn ständig der Konsum gesteigert wird. Kann ja jeder sich mal überlegen, was seine glücklichsten (aber auch traurigsten das gehört leider auch dazu) Momente im Leben waren, es waren wohl kaum der Kauf eines neuen TV oder Auto oder sonstigem Kram.
@ Chris, Danke … ja, genauso war es, gerade 5 Wochen her. Wir haben immer unsere Zukunft geplant … und trotzdem sehr intensiv gelebt. Das Leben hat seine eigenen Gesetze und manchmal ist einfach die Zeit ausgelaufen. Niemand kennt Ort und Stunde, wir waren in Montenegro.
Dass wir aber schon sehr nahe am Ziel der FF waren und entsprechend finanziell abgesichert sind, erleichtert vieles. Aber das Leben auf später aufheben? … niemals. Ich bin froh, dass ich einen super Arbeitgeber habe und arbeiten darf. Alles andere würde mich momentan in ein tiefes Loch werfen. Und so muss ich meinen Weg jetzt alleine weitergehen.
Schöne Grüße. Maresa
*ich finde der weg ist auch fast genauso gut wie das Ziel zur FF. Das darf man auch nicht vergessen. Wie ein Maler oder Geschäftsmann/Frau der/die immer kleine Ergebnisse und immer größere einfährt für fleißige Arbeit. Und das macht Spaß wenn ein plan funktioniert. Ich lebe nicht wie ein minimalist und bin glücklich und sparsam. Denk immer positiv!!! Sowas ist schlimm und hart. Aber trotzdem etwas in die Zukunft planen ohne ein streng geiziges leben bis dahin zu leben ist find ich richtig. Auch wenn das risiko da ist zu sterben.. Wir spielen alle das gleiche Spiel. Wir werden letzten Endes verlieren oder erlöst werden wie man es nennen will. Auf ein langes zufriedenes gesundes Leben.
mfg
@ Bruno
… genauso ist es. Konsum hatte nie eine Rolle gespielt für uns. Und trotzdem haben wir uns ein tolles Leben geschaffen.
Die mit Freunden verbrachte Zeit gibt mir jetzt die große Stütze, die ich brauche. In unseren Kindern lebt mein Mann weiter, so hat seine Leben wirklich Sinn gemacht. Er hatte eine ganz einfache Herkunft … und war doch ein Genie, sovielen Menschen hat er vieles gelehrt – technische Ideen und die Weisheit des Herzens. Er wird so sehr vermisst von seinen vielen Wegbegleitern.
Und ich bin voller Dankbarkeit und tiefer innerer Stärke. Und die Ideen der FF trage ich voll mit … wenig Konsum und viele gute Erlebnisse. Wir sind sehr viel gereist – das bleibt. Alles andere muss ich in der nächsten Zeit entsorgen. Der Mensch braucht wirklich nicht viel … und trotzdem besitzen auch wir zuviel.
VG Maresa
@Maresa
Und 5 Wochen nach dem Tod Deines Mannes kommentierst Du „neu“ auf einer FF-Website, um den Lesern die Augen zu öffnen?
@ Bruno
@ Thorsten
Eure Kommentare sind immer spitze. Wir denken ähnlich.
@Maresa
Mein herzliches Beileid. Tut mir sehr leid.
… glaubnix … selig sind die armen im Geiste.
Ich kommentiere hier schon länger … viele haben noch einen langen und weiten Weg vor sich bis zum Ziel … und manchmal nimmt er eine andere Wendung. Mich hat das Schicksal schon oft hart geprüft, aber so dumme Kommentare hab ich selten gehört. Was glaubst du hat eine Witwe nach 5 Wochen zu tun? …
Man sollte sich immer vor Augen halten, dass man auch morgen tot sein kann. Ist nun mal so. Passiert nicht so oft. Meist lebt man deutlich länger, aber es kann passieren. Von einem Kumpel ist die Arbeitskollegin im Alter von 27 Jahren mit einem Herzinfarkt vor kurzem gestorben. Oder ein ein Autounfall oder du wirst geschupst und fällst unglücklich.
Natürlich weißt du dann nicht wie du gelebt hast, du bist ja tot. Aber! Umso umsichtiger sollte man mit sich selbst sein und sich eben doch mal das Wellnesswochenende gönnen woran man Spaß hat.
Glaube der Depotstudent hat grade vor kurzem einen guten Artikel gebracht. Was bringt es das ganze Leben, nicht nur jetzt beim sparen sondern auch danach (!) wie ein halber Penner zu leben? Ist ja nicht so, dass man dann Vermögend ist und die Kohle raushauen kann. Denn dann muss man ja davon (knauserig) leben…
Maresa, herzliches Beileid! Das ist traurig.
Ich finde deinen Beitrag hier sehr wertvoll, denn man sollte sich die eigene Vergänglichkeit immer vor Augen führen. Ich selber versuche auch, in diesem Bewußtsein, dass es morgen vorbei sein könnte, zu leben.
Warum Menschen die finanzielle Freiheit für Blödsinn halten? Ich denke, viele wissen nicht, dass es schaffbar ist, schon vor dem offiziellen Rentenalter die Arbeit aufzugeben und aus anderen Einkommensquellen zu leben. Viele sind auch nicht gut genug in Mathematik oder Rechnen, um dieses ausrechnen zu können. Andere sind zufrieden mit ihrer Arbeit und möchten gar nicht vor dem Rentenalter mit der Arbeit aufhören. Die Arbeit ist für sie auch ein Lebensinhalt und nicht arbeiten würde eine Leere bedeuten.
Es kann so viele Gründe geben.
Natürlich kann man morgen sterben oder der Partner. Statistisch passiert es aber nicht. Deswegen kann man Dinge verschieben oder auch nicht. Beides kann richtig sein. Aber alles Rauskloppen, weil morgen alles vorbei sein könnte ist nicht rational. Das hört sich nach einer Ausrede an.“als gäbe es kein Morgen“ sagt man ja auch dazu.
Man sollte immer bodenständig leben. Das beginnt mit einem Budget. Wie viel nehme ich monatlich ein und wie viel kann ich folglich wöchentlich ausgeben? Ich habe so angefangen, meine Freudin hat so angefangen und jetzt hat auch noch unsere Auszubildende (sie kam von alleine darauf, wurde nicht von mir ‚bekehrt‘) damit angefangen.
Das ist am Anfag hart. Manchmal klappt es nicht. Aber irgendwann kommt eine Gehaltserhöhung und es klappt mit dem gesetzten Budget. Der Lebensstandard ist dann eingefrohren. Es beginnt die Sparphase. Die klappt erst auch nicht. Die mühsam zusammengekratzten 600 € (z.B. 60€/Monat) musst du plötzlich im November für eine ungeplante Ausgabe abbuchen. Aber es tut gut, du brauchst keinen Kredit, du konntest dir das leisten. Im Folgejahr klappt es dann und es kommt noch eine Gehaltserhöhung. Plötzlich kannst du schon 240 €/Monat sparen, irgendwann 500, dann 800 €/Monat – es läuft wie von alleine…
Du hast 2.000 € am Tagesgeld und 6.000 € im Depot. Die Börse will nicht weiter steigen… der DAX (dein ETF) schließt am 23.10.18 so tief wie zuletzt vor 2 Jahren… Aber auch das ist egal. Du brauchst das Geld ja nicht. Der Sparplan läuft weiter, du willst ihn ab Januar 2019 noch einmal kräftig erhöhen, dann ist das Weihnachtsgeld auf dem Konto und du bekommst die im sommer verhandelte Gehaltserhöhung.
Du verdienst immer noch zu wenig. Du hast dir die falsche Branche ausgesucht. In den ‚Medien‘ kannst du dir gerade so den 19 Jahre alten Twingo leisten, statt eines BMW X4 als Jahreswagen, wie ihn mittlerweile deine Freunde aus der IT-Branche fahren. Aber das ist dir egal, du nimmst sowieso das Fahrrad in die Arbeit. Du weißt, mit viel Geduld wirst du immer wertvoller für dein Unternehmen und wirst auch mal 70.000 € Jahresgehalt bekommen.
Dank deiner guten Ausbildung kannst du etwas nebenbei verdienen. Du hast ein von der Umsatzsteuer befreites Kleinunternehmen gegründet. Du verdienst 200-400 € (vor Steuern) nebenbei monatlich mit Aufträgen. Du bist zufrieden. Damit kannst du dir den tollen Urlaub leisten – dein Erspartes kann weiter investiert bleiben und wird nicht ausgegeben. Du bist zufrieden.
So in etwa kann der lange Weg zur FF aussehen… Ob du jemals ankommst ist nicht die Frage. Du warst auf dem Weg dorthin sparsam, fleißig und hast einiges erlebt. Du bist mit dir im Einklang.
@Maresa: Mein herzliches Beileid. Ich wünsche Dir viel Kraft.
Warum halten Menschen finanzielle Freiheit für Blödsinn?
Weil sie für viele realistisch betrachtet schlichtweg schwer bzw. eher recht spät zu erreichen ist. Nicht jeder möchte -wie etliche auch hier im Blog- z.B. auf Haus und Familie verzichten.
Dies bedingt naturgemäß meist ein verändertes Ausgabenprofil (höherer Platzbedarf, höhere Lebenshaltungskosten, oft wird doch ein Auto erforderlich etc.). Oder es fehlen eben die im Blog öfters benannten zwei Gutverdiener, die ordentlich Sparquote generieren können.
Tim und etliche andere hatten andere Ausgangsbedingungen sicherlich auch eine Portion Glück an der Börse bzgl. Einstigszeitpunkt. Ein günstiger Einstiegszeitpunkt bringt laut Studien viel bessere Renditen.
Sie konnten in einer eher günstigen Börsenphase gut investieren und Werte ausbauen. Bereits seit einigen Jahren nun laufen viele Werte jedoch eher seitwärts statt steigend. Auch kann niemand garantieren, dass die nächsten 15 Jahre vergleichbar gut verlaufen. Es gab in der Vergangenheit auch längere Seitwärtsphasen. Das hilft auch der beste Sparplan nur bedingt. Ich rechne definitiv mit etwas niedrigeren Renditen in den nächsten Jahren.
Mehr finanzielle Unabhängigkeit durch regelmäßiges Sparen von Aktien und ETFs sind dagegen für alle erreichbar. Und anzustreben!
Mehr Akzeptanz für verschiedene Ansichten wäre wünschenswert. Ohne jemand bekehren zu wollen, hat auch die Bibel in der Offenbarung zum Thema Reichtum ihre Meinung:
„Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, daß du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß.“
@ Ralf
Vielleicht unterliege ich ja meiner eigenen Filterblase, aber ich habe schon einige Leser hier im Blog entdeckt, die zumindest vorgeben Kinder zu haben. Mir ist auch noch nie jemand aufgefallen, der die FF zielstrebig erreichen möchte und dafür bewusst auf Kinder verzichtet. Es wurde auch hier nicht als Hindernis genannt. Ich kenne Personen ohne Partner/Kinder. Auch hier im Forum sind einige vorhanden. Ob der Familienstand dem Streben nach FF geschuldet ist wag ich zu bezweifeln. Zumindest bei den mir bekannten Personen ist das nicht der Fall. Das Thema FF interessiert schließlich die wenigsten, da sie es schlichtweg für unmöglich halten.
Versuche Dich weiterhin auf das positive zu konzentrieren. Du bist doch schon auf einem sehr guten Weg.
@ Maresa traurig und irgendwie gut so, dein Man durfte an einem schönen Ort in einem schönen Moment gehen. Den hatte er wahrscheinlich noch in den Gedanken. Wünschenswert so zu gehen ohne Krankheit und langes Leiden. Wer weiß schon ob was nachkommt, schon Sokrates sagte entweder es ist wie lang schlafen oder es kommt was. Ob das gut oder schlecht ist weiß niemand vorher.
@ Ralf stimmt schon Marketing Timing selbst zu machen schwierig und fast unmöglich. Das Schicksal kann es aber für einen richten. So hat mir meine Firma vor der Lehman Krise die Namensgewinnscheine zurück gezahlt, die Belegschaftaktien musste ich verkaufen, weil da ein Firmenkauf mit 80% Dividende ausgeschüttet werden sollte. Da hat ich auf einmal einen hohen fünfstelligen Betrag. Rein damit auch wenns ein bisschen zu früh war. Ähnlich war es als Anfang 2012 eine Abfindung eintrudelte, da war bei uns Griechenland Krise, da hatte ich schon gelernt was tun ist.
Da kann man dir uneingeschränkt Recht geben Glück gehört immer dazu.
@Kiev: „Vielleicht unterliege ich ja meiner eigenen Filterblase, aber ich habe schon einige Leser hier im Blog entdeckt, die zumindest vorgeben Kinder zu haben.“
Da bestreite ich nicht, es gibt sogar recht gute Beispiele. In der Regel jedoch dann Doppelverdiener mit recht gutem Einkommen bzw. Erbschaften oder ähnlichem. Wer all dies nicht erfüllt, hat definitiv einen schwierigeren Stand in Bezug auf FU. Trotzdem können auch solche mehr finanzielle Unabhängigkeit erreichen und sollten dies möglichst auch anstreben.
Platte Sprüche aber wie: „Jeder kann finanzielle Freiheit erreichen“ halte ich aus realistischer Sicht für deutlich überzogen. Da müssen schon einige Rahmenbedingungen passen.
@steve: Markttiming ist in der Tag schwierig. Wer aber das Glück hat wie hier offensichtlich Tim, nach einem Crash gut investieren zu können profitiert durchaus deutlicher als der Durchschnitt. Das weiß man auch durch Studien. Niemand weiß aber ob die Börsen die nächsten 15 Jahre weiter gut laufen. Mein Depot läuft z.B. seit 4 Jahren eher quer. Da bringen auch Sparpläne wenig.
Für Neueinsteiger suboptimal, wenn dann noch eine Korrektur kommt und wenig Kapital zum aufstocken da ist. Langfristig egal, jedoch garantiert ein glücklicher Einstiegszeitpunkt selbstverständlich bessere Renditen. TIm hatte hier sicherlich aus dieser Sicht auch etwas Glück. Ich gönne es ihm ;o), es ist aber nicht jedem vergönnt.
@Ralf
Tim war aber auch während der Krise in 08/09 investiert.
Seine ewige Haltedauer hat ihn in die FF geführt. Zugegeben, er hat Perlen wie Eventim, SAP und Netflix günstig eingekauft :).
@Maresa
mein tief empfundes Mitgefühl!
Ich finde es bemerkenswert, gut und wichtig das hier zu posten!
@Kiev @Ralf
Ich kenne auch niemanden, der wegen FU auf Kinder verzichtet hat. Ich kenne aber welche die später Kinder bekommen haben wegen F Sicherheit. Ich kenne einige, die keine Kinder bekommen haben wegen der Selbstverwirklichung und gewünschtem Konsum. Muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden.
Ich denke auch, FU kann man auch mit Kindern erreichen. Dazu gehört aber schon zumindest ein sehr gutes Einkommen wenn die Kinderchen da sind. Vorher können ja beide voll arbeiten. Die Mütter werden ja auch eher älter. Das hat neben den längeren Ausbildungs- und Selbstverwirklichungszeiten bestimmt auch mit finanzieller Sicherheit zu tun.
Kleinkinderbetreung kostet monatlich leicht inkl. Steuererstattung und abzüglich Kindergeld zusätzlich 300-400€/Monat. Später wirds nicht billiger. Vor allem kommt es aber darauf an wo man wohnt. Bei mir um die Ecke werden jetzt Kaufpreisfaktoren von 36 aufgerufen. Das heisst 18€ /m2 Kaltmiete für eine 5-Zimmer Wohnung oder im Neubau mit ca. 30 Wohnungen in etwas schlechterer Lage kostet der m2 inkl. NK ca. 5.700€ Kaufpreis. Wenn man dort 2 Kinderzimmer haben möchte, dann wird es auch mit einem sehr guten Einkommen mit der FU doch schwieriger als auf der Schwäbischen Alb oder um Umland von Schleswig oder Görlitz oder Meppen.
Hallo, Tim! Du schreibst oben in Deinem Artikel, dass finanziell Freie genügsame Menschen sind. Das finde ich überhaupt nicht – im Gegenteil. Ich finde, dass sie sogar sehr anspruchsvoll sind. Sie haben in der Regel einen ungewöhnlich hohen Anspruch an Selbstbestimmtheit, an frei gestaltbare Zeit, an Unabhängigkeit. Der Schlüssel dazu, sich diese hohen Ansprüche so früh wie möglich und so weit wie möglich erfüllen zu können, ist für diese Menschen der Weg in die finanzielle Freiheit.
Und dafür werden sie anspruchslos in Hinblick auf Konsumgüter, auf die sie weitestgehend verzichten. Dieser Verzicht ist ein Mittel zum Zweck, der dann auch kaum weh tut. Und je wichtiger einem Selbstbestimmtheit, frei gestaltbare Zeit und Unabhängigkeit ist, um so größer wird die Bereitschaft zum freiwilligen Konsumverzicht ausfallen.
Also Genügsamkeit auf der einen Seite, um sich die hohen Ansprüche auf der anderen Seite erfüllen zu können.
Der breiteste, globale Index FTSE All-World ist nun 11.5% unter dem Allzeithoch (in USD). Also immer noch eine Korrektur. Ab 20% sähe es dann ander aus.
@Florian H: Das ist mir bekannt. Durch seine Rahmenbedingungen (WG, keine Verantwortung für Familie, guter Job, kurze Pendelwege etc.) war er aber auch in der Lage, gut zu investieren. Was ja ok ist. Das liest sich aber immer recht leicht, es braucht aber diesbezüglich mehr Differenzierung bzgl. der jeweiligen Rahmenbedingungen. Und gerade in den letzten 10 Jahren hatten wir auch einen guten Börsenmarkt.
Ich verlasse mich aber nicht darauf, dass dies weiterhin so gut läuft und investiere daher parallel zu Sparplänen auch in ein Eigenheim als sofort nutzbare Altersvorsorge. Wenn dies in vernünftiger Lage steht und nicht zu groß ist, kann dies ebenfalls ein sinnvolles Investment sein. Bei uns sind die Preise ordentlich gestiegen und selbst alte Schuppen recht schnell und teuer verkauft.
BASF finde ich übrigens trotz der Dividenden nicht so ganz prickelnd. Hier erkennt man, wie wichtig ein günstiger Einstiegszeitpunkt sein kann. Wer z.B. vor der Krise in 2008 bei 50 € eingestiegen ist, hat bis jetzt nur mäßig Kursgewinn zu verbuchen. Da hätte man auch einen schönen ETF wählen können. Zumal diese Branche eher zyklisch ist.
@42sucht21: Ja, der Wohnort spielt als eine Rahmenbedingung durchaus eine Rolle. Im platten Osten lässt es sich eben viel günstiger wohnen als z.B. hier in Heidelberg.
Ich bleibe jedoch dabei, finanzielle Freiheit kann zu Zielkonflikten führen. Bei mir wäre es in jungen Jahren einer gewesen. Und ich wollte nicht erst mit 40+ Papa werden. Muss jeder selbst wissen…
@Christian H.: Ich arbeite in der richtigen Branche und wüsste gerne wie man an „Nebenbeiaufträge“ kommt. Wenn ich mich umgucke, werden eher meist Teil- oder Vollzeitjobs gesucht. Aber nix mal eben für 5 Std. am Wochenende.
@Gurki: „Was bringt es das ganze Leben, nicht nur jetzt beim sparen sondern auch danach (!) wie ein halber Penner zu leben? Ist ja nicht so, dass man dann Vermögend ist und die Kohle raushauen kann. Denn dann muss man ja davon (knauserig) leben…“
So ist es. Einfach teilweise weltfremd. Konsum ist eben nicht gleich Konsum. Ich halte finanzielle Freiheit in gewissen Konstellation durchaus für Blödsinn…
hallo Tim, toller Artikel.
Welche Fehler hast Du denn genau gemacht und mit wieviel Jahren hast Du das Value Investing bzw. die finanzielle Freiheit richtig in Angriff genommen?
Was bringt es das ganze Leben, nicht nur jetzt beim sparen sondern auch danach (!) wie ein halber Penner zu leben? Ist ja nicht so, dass man dann Vermögend ist und die Kohle raushauen kann. Denn dann muss man ja davon (knauserig) leben…“
Diese Darstellung ist natürlich, vermutlich auch bewusst, überspitzt. Aber ich hätte lieber 900€ aus meinem eigenen Depot und stehe auf eigenen Füßen, bin mein eigener Herr, als auf Sozialhilfe o.Ä. angewiesen zu sein wenn es mal schlecht läuft, selbst wenn ich da geringfügig mehr bekäme. Und genau das soll bei mir die FF darstellen. Alle laufenden Lebensunterhaltskosten wie Energie, Versicherung, KLeidung, Essen, Medikamente etc. sollen durch mein Depot abgeeckt werden können. Der Rest darf gerne aus klassischen Arbeitsverhältnissen heraus erwirtschaftet werden.
„Aber ich hätte lieber 900€ aus meinem eigenen Depot und stehe auf eigenen Füßen, bin mein eigener Herr, als auf Sozialhilfe o.Ä. angewiesen zu sein wenn es mal schlecht läuft“
Das ist auch völlig ok im Sinne von mehr finanzieller Unabhängigkeit. FF ist dies jedoch für mich nicht.
Im übrigen leben viele Leute duchaus Konsumbewusst. Die hier oft benannten Beispiele sehe ich eher selten im Alltag, wenn gleich es solche gibt. Jüngere machen sich z.B. immer weniger aus einem eigenen Auto, oft wird sogar der Führerschein erst spät oder gar nicht gemacht. Daher bitte hier und da etwas mehr differenzieren. Und wenn man sich halt z.B. ein schönes, teures paar Schuhe oder eine kostspielige Uhr kauft, diese Dinge aber pflegt und lange nutzt, so kann das auch mal ein sinnvolles Investment sein. Es wird tendenziell zu viel pauschalisiert bzw. über einen Kamm geschert.
Vielleicht hängt diese Sicht auch vom Wohnort ab. New York ist konsummäßig sicherlich eine andere Herausforderung als eine öde Kleinstadt irgendwo in D.
Das ist nicht immer hilfreich, wenn auch sicherlich nicht böse gemeint.
Ach Ralf, du lässt es halt mental auch nicht zu. Wenn du immer nur Dinge siehst, die nicht gehen, dann wird auch nichts möglich sein. Aber so denken halt die meisten und daher schaffen es auch so wenige. Das ist ja auch ok, aber sich deswegen ständig zu beschweren finde ich dann fehl am Platz.
@Gurki: Für Verlage Korrektur lesen, setzen (InDesign), Artikel für eine (lokale) Zeitung schreiben, ein Blog für ein Unternehmen (PR) pflegen, Inhalte schreiben… Solche Sachen mache ich, funktioniert ganz gut. Es geht auch Büro / Adressmanagement auf Rechnung oder Übersetzungen.
Treppenhausgänge für eine Hausverwaltung putzen, das ist nichts schlimmes, Immobilien makeln.
Autos vom Schiff fahren im Hafen, für die Lufthansa als Steward/esse fliegen, im Supermarkt „abschachteln“ (das ist aber nicht auf Rechnung und auch weniger flexibel einteilbar)
@Ralf
was hast du den so für Sparpläne laufen, wenn ich fragen darf?
BASF hat in diesem Zeitraum aber schöne Dividenden gezahlt. Also ganz auf Zykliker möchte ich auch nicht verzichten. Zumal BASF dran arbeitet, nicht mehr ganz so stark zyklisch zu sein.
LG
Neben Einzelaktien seit 2015 diverse Sparpläne per ETF auf den MSCI World (A0RPWH), ein Dividenden-ETF (A0F5UH). Daneben drei Sektoren-ETFs auf die Themen Wasser, IT und Konsum. Der IT-ETF läuft prima, die anderen doch seit 2015 eher recht moderat. Der Dividenden-ETF z.B. läuft seit 2015 ziemlich seitwärts innerhalb gewisser Schwankungen. In solchen Phasen bringt auch ein Sparplan dann nur mäßig Effekte.
Die Einzelaktien bereiten mir da mehr Freude (Vonovia, Danaher, Disney…). Weil ich sie bei gewissen Tiefpunkten an den Börsen gezielt (z.B. Trump-Wahl) kaufen konnte.
BASF ist in einer teils konjukturabhängigen Branche. Solche Zykler halte ich daher für die Langfristanlage nur bedingt geeignet. Trotz Dividende. Da ist mir eine Danaher schon lieber, die hat eher Langfristqualität. Im direkten Vergleich mit BASF z.B. 450 % zu 250 % in 10 Jahren bei Tools von finanztreff.de.
@ Maresa
Mein herzliches Beileid. Ich wünsche dir viel Kraft.
@ Fabian S
Ich hätte schon früher finanziell frei werden können. Ich hatte eine verschwenderische Phase in meinem Leben: Dicker BMW, teure Möbel, teure Einbauküche… Ich war doof. Ich dachte meine Zufriedenheit nimmt dadurch zu. Es war das Gegenteil der Fall.
Trotzdem: Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich erreicht habe.
@ Mathilda
Du hast das gut ausdrückt.
Im übrigen leben viele Leute duchaus Konsumbewusst. Die hier oft benannten Beispiele sehe ich eher selten im Alltag, wenn gleich es solche gibt. Jüngere machen sich z.B. immer weniger aus einem eigenen Auto, oft wird sogar der Führerschein erst spät oder gar nicht gemacht.
Sie sind eigentlich nicht konsumbewusster geworden, m.E. hat sich nur die Ausgangslage geändert. Früher waren Dörfer noch voll von jungen Familien mit Kindern, irgendwann waren aus den Kindern dann Jugendliche geworden die in die nächste Disco in die Stadt wollten. Bus und Bahn oftmals undenkbar, also war ein Auto und damit Führerschein pflicht. Heute vergreisen die Dörfer. Der Rest zieht in die Städte… und in den Städten gibt es oftmals die Rundum Versorgung. Ein Auto ist nicht nur oftmals unnötig, es ist auch in Hinblick auf eigene Parkplätze, Feinstaub-Verboten usw. eine Frage des Geldes geworden. Sprit, Führerschein, Auto…das alles ist sehr teuer geworden, zumal insbesondere die Mittelschicht dank der kalten Progression zunehmend die Kohle für derartigen „Luxus“ schwindet.
Hinzukommt, dass viele Kinder nun den akademischen Weg wählen und oftmals mit 23-25 überhaupt erst das eigene Geld verdienen. Da ist ein eigenes Auto nur mit Taschengeld der Eltern möglich, da irgendwie Studenten-Nebenjobs auch eher die Ausnahme denn die Regel geworden ist. Und nicht jede Familie hat das Geld für Studi-WOhnung + Auto locker sitzen.
Nein, ich glaube nicht, dass das mit einem Umdenken zu tun hat sondern es ist eine Frage des Geldbeutels geworden. Treibstoffkosten mal ganz außen vor.
@ Daniel
Gut formuliert: Mieten, Krankenversicherung, Mobilität, Steuern… die Lebenshaltungskosten nehmen zu.
@ Maresa
Herzliches Beileid. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit
… und Deine Zeilen atmen sehr viel Weisheit, menschliche und finanzielle Weisheit.
@Maresa
Liebe Maresa, dass tut mir sehr leid, dass euch keine weiteren gemeinsame Jahre vergönnt waren. Ihr habt viel zusammen erreicht und könnt stolz auf euch sein. Es ist ein großes Glück, dass ihr so viel gemeinsam erleben durftet. Ein Tod ist nie leicht, aber er ist erträglicher, wenn keine jahrelange Krankheitsphase die schönen Momente überschattet. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute. Fühl dich gedrückt und vielen Dank, dass du deine Gedanken mit uns teilst.
@Maresa
Mein herzliches Beileid!
Maresa ist ein sehr schöner Name, hinter dem ich mir eine starke Frau vorstelle. Alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!
Es ist zumindest gut, dass finanziell alles in Ordnung ist. Wie es aussieht hat Dein Mann gemeinsam mit Dir dafür gesorgt. Das ist lobenswert! Das ist zumindest eine grosse Sorge weniger.
Ich kenne viele Frauen, die mit Wenig bis Nichts dastehen, da ihr Mann für die Familie finanziell nicht ordentlich vorgesorgt hat. Die Frau hat die Kinder grossgezogen, weil man sich gemeinsam dafür entschieden hat. Dann ist er weg, tot oder abgehauen und sie steht mit den Kindern alleine da. Sie war in den Finanzthemen der Familie nicht voll involviert. Es gibt genug von diesen verantwortungslosen, egoistischen Waschlappen. Glaub mir, ich kenne viele dieser Geschichten. Bei Dir ist dahingehend wenigstens alles in Ordnung.
Gruss,
vonaufdenboden