Mit 50 gehst Du in den Ruhestand nach Portugal an den Strand. Dein Depot ist 1 Million € wert. Die Kollegen sind losgelöst

In Portugal an den Strand ziehst Du mit Deiner Frau. Schwimmen, Rad, Wandern, Kochen…. das wird Deinen Alltag bestimmen.

Stell Dir vor, Du hast 1 Million Euro im Depot. Deine Wohnung ist schuldenfrei. Du gehst zum Chef und kündigst. Du bist 50 Jahre alt.

Dein Chef hat herausgefunden, dass Du finanziell frei bist. Einem Kollegen hattest Du es vor einem Jahr anvertraut – er hat es überall ausgeplaudert. Jetzt wissen es alle. Du warst naiv zu glauben, der Kollege würde es für sich behalten.

Du magst nach Portugal an die Küste. Deine Frau kommt mit. Dort wollt ihr ein kleines Internet-Projekt starten. Die meiste Zeit wollt ihr Sport machen, reisen und das Leben genießen. Aber Du musst natürlich die Ausgaben strikt beobachten. Luxus wird es keinen geben. In Deiner Heimat Düsseldorf gab es ja auch keinen Luxus. Also macht Dir das nichts aus. Dir fehlt es an nichts. Im Gegenteil. Du bist zufrieden.

Der Chef war erstaunt. Er hätte nicht gedacht, dass Du gehst, obwohl er das Gerücht gehört hatte. Der Chef freute sich trotzdem für Dich. Er bot an, dass Du sofort gehen kannst, wenn Du magst. Du hast noch jede Menge Resturlaub. Den kannst Du verwenden. Und so bekommst Du noch fast drei Monate Gehalt, obwohl Du nicht mehr ins Büro musst.

Du stimmst zu, ein paar Wochen zu bleiben, damit Du die Kollegen einarbeiten kannst. So hinterlässt Du kein Chaos. Du magst im Frieden gehen.

Etliche Kollegen sind sauer auf Dich. Einer hat Dich kritisiert:

„Du kannst Dir das niemals leisten, du bist 50. Das reicht nicht. Deine Rente wird nicht reichen. Du wirst bettelarm enden. So etwas Bescheuertes hab ich noch nie gehört. Überleg Dir es genau. Es ist mein guter Rat an Dich. Mach keinen Fehler, den Du später bereuen wirst.“

Das sind vermutlich typische Kommentare der Konsumherde. Viele der Kollegen haben Immobilien, die noch mit hohen Schulden belastet sind. Die meisten haben kein Aktien-Depot. Sie fahren Clown-Autos. Sie tragen Marken-Kleidung. Sie gehen mehrmals die Woche in teure Restaurants schlemmen.

Ein anderer fragte mich: „Hast Du im Lotto gewonnen? Das gibt es doch nicht.“ Die letzten Wochen im Büro merkst Du, dass die meisten Kollegen Dich meiden. Der ein oder andere macht Witze. Sie stellen amüsante Fragen über Deine Ersparnisse und Dein Familienleben. Sie meiden aber den Augenkontakt. Stirnrunzeln gibt es.

Du hast für Unruhe im Betrieb gesorgt. Es wird hinter Deinem Rücken getuschelt. Sie fangen an, über Aktien und ETFs zu diskutieren. Aber die einhellige Meinung (bis auf ein paar stille Kollegen) ist: Die Börse ist zu riskant, Aktien sind nix für die Rente.

Ein Kollege aus dem Nebengebäude sagt Dir (er ist der passiv-aggressive Typ, den die meisten nicht mögen): „Du gehst auf Dauerurlaub, damit ich Dich nicht damit belästige. Haha.“

Du fühlst Dich wie im falschen Film mit all den Diskussionen. Aber bald ist Schluss.

Deine zwei besten Kollegen, mit denen Du viel unternommen hast in Deiner Freizeit, freuen sich riesig für Dich. Das ist sehr nett.

Nun denkst Du, dass es wohl besser gewesen wäre zu lügen. Nach dem Motto: „Ich brauche eine neue Herausforderung. Ich mache ein neues Projekt.“ Aber Du bist ein schlechter Lügner. Sie hätten es durchschaut.

Die gehässigen Kommentare der Neider gehen Dir mit der Zeit am A…. vorbei. Es ist Aus. Schluss. Vorbei. Du bleibst im Kontakt mit den zwei super-netten Kollegen. Du planst einen privaten Ausflug mit ihnen am Wochenende.

Eines bist du jetzt los: Das gefährliche Stresshormon Cortisol. Die Arbeit war anstrengend. Du hast viele Überstunden gemacht. Und zuhause zum Teil an den Projekten gearbeitet, um im Zeitplan zu bleiben – sehr zur Freude des Chefs. Mit ihm hast Du auch schon etwas ausgemacht. Ihr beide wollt eine Tagestour mit dem Rad machen – an einem Sommerwochenende (denn der Boss muss werktags arbeiten). Bevor Du nach Portugal reist, willst Du eben noch mal alle treffen. Die Wohnung in Düsseldorf vermietest Du. Das bringt Dir etwas Cashflow.

Zum Schluss noch etwas Nachdenkliches: Im Kundenmagazin der Consorsbank wirbt Vorstandschef Kai Friedrich für die Aufnahme von Konsumkrediten. Er gibt aber zu:

Unsere Großeltern würden es vielleicht anders machen: „Gib das Geld erst aus, wenn du es hast!“ Mit dieser Devise hangelten sich Generationen durchs Leben und übten Konsumverzicht – durchaus nachvollziehbar zu Zeiten, in denen viele alles verloren hatten und von Grund auf neu anfangen mussten.

Ich finde das noch immer eine gute Errungenschaft, nur das zu kaufen, was man sich leisten kann.

Banker Friedrich sieht das anders. Kein Wunder. Denn Kredite sind Teil seines Geschäfts. Friedrich schreibt:

Die Rahmenbedingung haben sich aber längst geändert. Den meisten geht es so gut, dass es für sie nicht um das Notwendigste geht, das finanziert werden muss. Sondern um die Extras, die den Alltag noch lebenswerter machen: die besondere Reise zum runden Geburtstag. Die brandneue Designercouch. Das Cabriolet für den Sommer.

Nun, wenn Du auf großem Fuss lebst, musst Du eben bis 65, 66, 67, 68… arbeiten.

„Von diesen Dingen kann man lange träumen. Oder man gönnt sie sich sofort“, resümiert Friedrich. Dazu bietet der Banker gleich den Ratenkredit an. Er meint: „Das Motto unserer Generation kann also lauten: Ich genieße am liebsten gleich!“

Ich gehe lieber früher in die Freiheit. Es fühlt sich großartig an keine Schulden zu haben. Schulden sind wie ein Gefängnis. Besonders doof finde ich hohe Auto-Zahlungsraten. Wenn Du ein Auto brauchst, kauf es mit Cash. Meide Schulden wie die Pest. Lebe bodenständiger als die anderen, dann hast Du später mehr Möglichkeiten im Leben.

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6 Jahre zuvor

Armer Kerl das er bis 50 in so einer Firma mit solchen Kollegen arbeiten musste – hätte er mal vorher sich um einen netteren Arbeitsplatz gekümmert…

Ob man wirklich im Alter in den Süden auswandern will sollte man sich gut überlegen, die Gesundheit wird nicht besser und je nachdem benötigt man entsprechend verlässliche Versorgung.

Familie und Freunde werden auch nicht mobiler und kommen mal nicht eben schnell auf ein Tässchen Kaffee vorbei ;)

RP
6 Jahre zuvor

Stell Dir vor, Du hast 1 Million Euro im Depot. Deine Wohnung ist schuldenfrei. Du sitzt mit 50 Jahren zuhause im Garten oder auf dem Balkon, da dir das reisen und aus dem Koffer leben irgendwann zu langweilig wird. Du fühlst dich in der Gesellschaft ungebraucht und nutzlos, da es eigentlich keinem auffallen würde ob du lebst oder tot bist. Dein Partner ist von deiner Langeweile und deiner Antriebslossigkeit genervt, da du dich ja für keinen  herrichten musst, bzw. dein geistiger Horizont sich auch nicht mehr erweitert. Dein Hirn ist ein Muskel und dieser wird nicht trainiert, du verkümmerst also geistig. Deine Gedanken und deine Meinung interressiert sowieso keiner mehr, da alle dich ansehen mit dem Blick „der Fertige“ und „der Nutzlose“ der Gesellschaft…

Ich liebe meinen Job und ich liebe es mit Menschen gemeinsam zu gestalten und eine Zukunft für unsere Kinder zu bauen. So ist man der kleine Zahn im großen gesellschaftlichen Zahnrad. Man ist ein Teil der Weltwirtschaft und des gemeinsamen starken Welterfolgs. Deutschland war durch Krieg völlig zerstört und ist durch die Preußischen Tugenden wie Fleiß, Zielstrebigkeit, Pflichtbewusstsein und Pünktlichkeit nach gerade mal 70 Jahren ein Land, dass an der Weltspitze steht. Ich bin stolz darauf, ein Teil von den Fleißigen zu sein und hoffe, dass ich wie Warren Buffet auch noch mit 87 Jahren mich in einen Anzug werfen kann um aktiv beizutragen und nicht im Gartenstuhl verdumme und vergammle.

V
6 Jahre zuvor

Der Zeitpunkt wird zurückkommen, bei denen viele sehr viel verlieren werden. So kann und wird es nicht weitergehen können nur noch auf Pump zu leben. Am großen Zahltag (die nächste megagroße Krise) werden viele feststellen, dass ihr Geld durch andere verkonsumiert wurde und kaum mehr was da ist. Im Anschluss daran wird Geld nicht mehr so leichtfertig verliehen werden …

Dann wird sich auch wieder zeigen, was normal ist. Und ich halte die heutige Zeit für nicht normal. Das ist so surreal wie in den 1920er Jahren, wo der ewige Wohlstand für alle ausgerufen und von der breiten Masse geglaubt wurde.

Living in a Bubble…!

Gainde
6 Jahre zuvor

@ V

Aus diesem Grund lohnt es sich in Sachwerte zu investieren (vor allem Aktien). Damit kann man sein Vermögen schützen, sofern die Gesetzgebung stimmt.

Tanzi
6 Jahre zuvor

Du hast 500.000 und ein abbezahltes Haus…

Du kaufst nichts unsinniges…

Du hast 1 Mio. und eine abbezahlte Wohnung…

Du lebst sparsam…

Du hast geerbt und einen 450 Euro Job…

 

Wann kommen endlich wieder Inhalte und nicht nur das immer gleiche Mantra?

 

Schade.

Mike
6 Jahre zuvor

@tbee

Ich finde 50 ein super Alter um auszuwandern, früher ist natürlich auch nicht verkehrt. Problematisch wird es wer dann mit 65 oder sogar 70 auswandert oder auswandern muss, dann findet man sich kaum noch zurecht.

Die Infrastruktur und Gesundheitsversorgung ist nicht wirklich schlechter, ausser Spitzenmedizin. Wer beispielsweise nach Asien auswandert, kommt dort sogar in den Genuss von noch besserer Medizin als bei uns.

Hier ist die Gesundheitsversorgung primär nur noch eines: TEURER. Viel Hightech ja, aber persönlich ist sie nicht, Pflegepersonal wird gespart, dafür die neusten Apparaturen.

Die Reaktion der Kollegen erachte ich als nicht unrealistisch, der Neidfaktor ist überall vorhanden, ob nun vordergründig oder versteckt, es ist ein Grundübel das ich immer wieder sehe. Ich verstehe es nicht, es schadet primär den Leuten selbst, wenn sie andere beneiden. Sie hätten es ja in der Hand, insbesondere seine Finanzen, wer andere beneidet wegen schönerem Aussehen oder hübscheren Partnern, das kann ich noch nachvollziehen, aber seine Finanzen kann jeder selbst in Griff bekommen, wenn er denn will und sich anstrengt.

Mike
6 Jahre zuvor

@V

In diesem Zeitpunkt werden Aktien ins Bodenlose fallen, so wie in der grossen Depression. Dass es so nicht weitergehen kann die nächsten 20 Jahre ist klar, die Frage ist nur, was geschieht zuerst, nicht ganz unerheblich, es ist ein Unterschied ob zuerst die Inflation galoppiert oder zuerst Deflation ausbricht.

Und leider ist es auch nicht immer so, dass jene, die überkonsumiert haben, auch zwingend für den Schaden aufkommen, wie auch, man wird es dann dort und von jenen holen, die noch etwas haben, und das sind jene die gespart haben.

In diesem Fall ist abhauen wirklich keine schlechte Variante, die Frage ist nur wann und wohin ;)

Ich
6 Jahre zuvor

Hallo V.

das schlimmste an deinen Kommentaren ist leider der negative Lerneffekt.

Wenn du einem Menschen täglich nach seiner Gesundheit fragst; Was hast du denn du siehst schlecht aus? Wird jener sich tatsächlich im Laufe der Zeit schlecht fühlen.

Autosuggestion – lieber Herr V. ist sehr mächtig und kann Existenzen zertören.

Niemand bezweifelt, dass es nach Sonnenschein auch eine Schlechtwetterphase geben wird, allerdings kann Autossugestion, negativ angewendet, schlimme psychische Schäden verursachen. Das lässt sich in ersten Zügen an dir erkennen, du hast extreme Verlustängste.

6 Jahre zuvor

Ich bin zwiegespalten darüber, was ich von der Zukunft erwarte oder welche Ziele ich mir setze. Ich spare ohne konkreten Zweck. Es sind viele Vielleicht-Ziele: Vielleicht für Eigentum, Auto, Heirat, Kinder. Ich bin nicht ehrgeizig genug, mir einen guten Job zu suchen. Ich mag meine jetzigen Kollegen. Ich glaube nicht, dass ich eine Millionen brauche, um frei zu sein. Eher eine 20-30h Woche irgendwann, falls es der Job zulässt. Mit 60 in Rente klingt auch gut, notfalls mit Kapitalverzehr.

6 Jahre zuvor

Ich weiß nicht, ob so ein mieses Betriebsklima normal geworden ist, dafür bin ich schon zu lange raus. Ich hoffe nicht.

Mit negativem Neid (Missgunst) beschäftige ich mich ungern. Meiner Meinung nach soll jeder so leben, wie er es für richtig hält, solange er sich an geltende Gesetze hält und anstandsvoll mit seinen Mitmenschen umgeht.

Wenn jemand bis zum Schluss vollzeitig im Berufsleben verweilen möchte, habe ich damit kein Problem. Im Gegenzug erwarte ich, dass ich ungestört meinen eingeschlagenen Lebensweg fortführen darf. Wenn dies mal nicht der Fall war, brach ich entsprechende Kontakt ab, weil sie mich nicht weiterbrachten.

Ein endgültiger Vorruhestand im Ausland ist mir noch zu heiß, aber dafür genieße ich vorrübergehende Auszeiten nach wie vor. Die Winter in Mitteleuropa möchte ich mir nicht mehr antun müssen. ;-)

 

6 Jahre zuvor

An V: Es ist nichts falsch daran, Absicherungen und Vorkehungen zu treffen oder einen Plan B zu haben, aber danach sollte Schluss mit diesen Gedanken sein, weil sie umso intensiver an der eigenen Lebensqualität nagen, je mehr man sie zulässt.

Ich werde gleich zum Strand gehen und mir anschließend das Fußballspiel Spanien – Portugal anschauen. Es ist wichtig, Dinge im Leben zu haben, auf die man sich freuen kann. :-D

6 Jahre zuvor

@ Tim

Auswandern mit 50 ist bestimmt für manche möglich. Ich würde aufgrund meiner Kinder wohl nicht dauerhaft im Ausland leben wollen. Vielleicht haben sie ja selbst Kinder und dann möchte ich nicht zu weit entfernt leben. Sonst bekommt man nicht so viel von den Enkeln mit.

Aber hier und da ein paar Monate im Ausland zu verbringen werden wir auf jeden Fall machen.

@ Mark

Ich kenne btw. kannte ein paar Auswanderer von höherem Alter. Es fängt mit ein paar Monaten im Winter an. Irgendwann geht es nur noch im August nach Deutschland, wenn es zu heiß wird. Und nach ein paar Jahren dann gar nicht mehr. Reisen wird mit dem Alter auch nicht einfacher. Mal sehen wie es sich bei Dir entwickelt.

6 Jahre zuvor

@ Betriebsklima

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Abgang ohne Nennung von neuem Angestelltenverhältnis oder Umzug usw. durchaus zu Irritationen bei den Kollegen führen kann. Die besten Verhältnisse bleiben wohl bestehen, aber die Fähnchen im Wind sollte man nicht außer Acht lassen. 1-2 Kollegen finden bestimmt Dinge über die man Tratschen kann und dann kann sich daraus eine Dynamik entwickeln. Aber das kann einem ja dann letztendlich auch egal sein.

June
6 Jahre zuvor

Hallo zusammen,

Ich hatte heute so etwas wie einen kleinen Vorgeschmack auf die Vier-Tage-Woche. Da ich im Winter sehr viele Überstunden machen musst, komme ich jetzt im Sommer in den Genuss von freien Tagen.

Da habe ich den Tag genutzt und ein Geburtstagsgeschenk gekauft. Zwei Silber Münzen.

Haltet ihr zu Ergänzung eures Vermögens auch Edelmetall? Ich habe jedenfalls keine Ahnung und musst du mich erst mal beraten lassen.

@tbee,

Du tust ja gerade so als wenn ein 50-jähriger ein alter Greis wäre. Und dringend auf ständige medizinische Hilfe und Pflege angewiesen sei. Und selbst 65-jährige traue ich heute einen Umzug ins europäische Ausland oder ein englischsprachiges Land zu. Die Menschen diese Altersgruppe, die umzugswillig sind, sind meist gebildet und gut informiert. Sprechen die Sprache und waren vorher schon oft in den Ländern, in denen sie zukünftig leben möchten. Das ist nicht zu vergleichen mit den TV Sendungen „Deutschland wandert aus.“

Natürlich kommen die Kinder nicht mal eben zum Kaffee vorbei, auf der anderen Seite muss man ja auch nicht alle Brücken abbrechen. Und mit 50 ist man selbst noch so mobil, dass man ja im Gegenzug einfach bei den Kindern in Deutschland vorbeischauen kann. Im Ausland bilden sich dann meist gleich gesinnte Communities, so dass sich auch dort neue Freundschaften bilden.

Das ist kein Plan für jeden. Aber ein Plan für offene, geistig bewegliche Entdecker. Und diese Menschen gibt es in allen Altersgruppen.

@1920,

das waren schwere Zeiten, und ich hoffe einfach, dass es nie wieder so schlimm kommt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man sich dagegen absichern oder sich vorberieten kann. Außer möglichst breit aufgestellt zu sein und wenn möglich keine Schulden zu haben.

@ Konsumschulden,

für mich wäre das die Hölle. Selbst nach meiner Scheidung als wir mit sehr keinem Geld auskommen mussten, habe ich mir einen Kredit oder einen Leasingvertrag verkniffen. Mein Vater, ein sehr überlegter Mann, der von Grund auf gegen Konsumschulden ist, meinte ich solle dann eben einen kleinen Wagen leasen. Er fand meinen 850  Euro Fiesta ganz schrecklich unsicher und nicht zum Transport seiner Enkelkinder geeignet. Als das Auto nach ein paar Jahren dann in den Autohimmel musst und ich immer noch kein deutlich besseres Auto kaufen wollte, hat er sich aus Angst um uns persönlich um einen Ersatz gekümmert. In der Nähe meiner Eltern wurden Firmenwagen für kleines Geld ausgemusster, da sie abgeschrieben waren und zu viele Kilometer auf der Uhr hatten, und ich habe dort meinen Opel gekauft. Heute funktioniert das nicht mehr. Firmen leasen ihre Autos. Inzwischen bin ich sicher, dass mein unorthodoxes Handeln und meine kosequente Investition in meine Ausbildung der Schlüssel zu meinem finanziellen Erfolg war.

@Erbschaften,

sind gar nicht so selten. Manchmal ist es auch die Kusine der Oma die keine Kinder hatte und schon ist man Mitglied der Erbengemeinschaft. Das Häuschen der Tante wird verkauft und man ist ein paar tausend Euro reicher. Es muss ja nicht das Millionen Erbe sein. entscheidend ist was man dann mit dem unerwartetet Geldsegen macht. Ob man sich für Australien oder Aktien entscheidet. Traumurlaub oder Sonder-Tilgung.

Take care,

June

 

 

V
6 Jahre zuvor

: Zustimmung. Was und wann passieren wird weiß keiner.

@Ich: Witzle gmacht? Ich fahre hier von allen seit Jahren sicherlich das höchste Risiko. Ohne extremen Optimismus für meine Investments ist das vollkommen unmöglich.

Dass ich meine Erfolg gegen offensichtliche Risiken absichere und ne überschaubare 4-5% Goldquote aufbauen werde ist dabei nur rational. Zu Jahresanfang war ich über 1%, aktuell zwischen 2 und 2.5%. Also auch hier von Verlustangst oder Panik keine Spur…

Aber danke für deine tiefenpsychologische Analyse !

Ralf
6 Jahre zuvor

@V: Du liegst nicht falsch!

Es wird bald richtig scheppern und dann werden etliche erst aufwachen. Ein Großteil des Wachstums gründet auf einem massiven Schuldenberg und billigem Geld drucken. Das wird nicht mehr lange funktionieren. Auch gesellschaftliche Unruhen sind dann wohl nicht mehr zu vermeiden aufgrund sozialer Spannungen. Haben viele nicht auf dem Schirm mit ihrem schönen Depot.

„…Stell Dir vor, Du hast 1 Million Euro im Depot. Deine Wohnung ist schuldenfrei…“

Das ist eben einfach weltfremd, selbst für viele Aktiensparer.

V
6 Jahre zuvor

Ralf, bei letzterem bin ich allerdings das Gegenbeispiel zu deiner These. Man konnte es schon schaffen. Ich hab inzwischen 3 von den Dingern mit der „M“ am Anfang. Und das mit Start bei quasi 0…

Ralf
6 Jahre zuvor

Ja sicherlich. Aber der durchschnittliche Buy-Hold Aktiensparer wird dafür vermutlich eher etwas länger brauchen.

Chrisi
6 Jahre zuvor

Hallo,

Mir sind diese ständigen „stell dir vor“ Geschichten auch schon auf die Nerven gegangen. Aber diese hier…..ok, die gefällt mir. Und ich brauche keine Million. Laut meiner Rechnung sind es unter 400.000 für 1000 Euro im Monat (Steuer von 27,5% bereits abgezogen) und für 2000 Euro ca 780.000 glaub ich. (mag jetzt nicht nachrechnen.)

Das blöde ist, es ist fast realistisch für mich. Am wichtigsten ist, das meine Wohnung mit beginn nächsten Jahres Schuldenfrei ist *juhufreu*.

Mit 50 wird es sich eher nicht ausgehen, vor allem da ich immer noch auf Frau und Kinder hoffe. Aber dann mit 65 beruhigt in Rente/Penison/Ruhestand gehen zu können ist auch gut.

@ June:

Ich versuche mir zumindest alle 2 Jahre eine Unze Gold zu schenken. Das ist meine Vorsorge für den grossen Weltuntergang, aus welcher Richtung er auch kommen mag. Und es gibt zur Zeit viele Richtungen die möglich wären.

Trudi
6 Jahre zuvor

@June

ich habe z.Z. etwa 23-25% meines Gesamtvermögens in Gold- und Silberunzen angelegt. Die Unzen  habe ich ab 2008 nach und nach anonym als Tafelgeschäft jeweils in kleineren Tranchen gekauft.  Mittlerweile finde ich das viel zu viel und werde die Position  größtenteils wieder verkaufen und in mein ETF-Depot stecken, sobald der Crash kommt. Ich gehe davon aus, dass dann die Gold- u. Silberpreise wieder steigen und ich noch mehr davon profitieren kann. Mal sehen, wie wann was kommt!

Viele Grüße

Trudi

 

Gainde113
6 Jahre zuvor

Edelmetalle sind nur gegen systemische Risiken gut.

Insider
6 Jahre zuvor

Was haltet ihr davon zur beimischung / absicherung gerade im Bezug auf einen Chras ackerland beizumischen?  Ich bekomme ggf. Die Möglichkeit eine Wiese für knapp 10 k  zu kaufen .

Insider
6 Jahre zuvor

Crash natürlich. Habe auch gerade neben dem tollen Fußball spiel geschrieben.  *ausredegefunden*

6 Jahre zuvor

@Insider

Kann ja eine sehr lohnswerte anlage sein so ein stück ackerland. Vielleicht hast du ja so viel erfolg wie dieser herr ;) https://www.google.de/amp/www.sueddeutsche.de/leben/hambacher-forst-milliarden-euro-fuer-eine-wiese-1.4015661!amp

6 Jahre zuvor

@ Tim

Ich kenne die Beispiele, in denen Leute ein Ferienhaus kaufen bevor sie in Rente gehen. Sie wollen es ja auch spätestens zum Renteneintritt haben. Die Auswahl ist nicht immer sehr groß. Es kommt auf die Wünsche in dem nicht sehr großem Zeitfenster an. Dann wird es vielleicht noch etwas auf die eigenen Bedürfnisse umgebaut oder renoviert und spätestens mit dem Rentenbeginn immer längere Zeiträume genutzt.

Am Anfang lernen sie die Sprache, dann finden sie immer mehr Aktivitäten vor Ort. Sie machen sich mit der Umgebung und den Gepflogenheiten vertraut und bleiben immer länger. Das ist bei fast allen so, die ich kenne. Aber sie haben Häuser. Wenn man sich so etwas herrichtet möchte man es auch entsprechend nutzen.

6 Jahre zuvor

An Kiev: Ja, Interessen und Vorlieben verändern sich im Laufe des Lebens. Als Kind war mir zum Beispiel die Natur ziemlich egal, heutzutage bin ich in ihr gern unterwegs.

Ich wette, dass ich in 10, 20 oder 30 Jahren in einigen Punkten wieder ganz anders denken werde, aber das Positive ist, dass bei mir als Minimalist materielle Verlustängste nicht besonders stark ausgeprägt sind. Wie ein Chamäleon, dass sich sich auf Veränderungen gut einstellen kann. Solange meine Grundbedürfnisse befriedigt sind, fühle ich mich wohl.

Hm, mit Auswanderern habe ich eher andere Erfahrungen gemacht. Vor allem Ältere tun sich verdammt schwer, eine neue Amtssprache zu erlernen. Sie halten sich dann bevorzugt unter Landsleuten und in deutschsprachigen Geschäften und Einrichtungen auf. In Puerto de la Cruz gibt es zum Beispiel den Ortsteil La Paz, der sehr bekannt dafür ist. Diese Menschen fallen so gut wie nicht auf, aber ein gemeinsames Zusammenleben sieht anders aus.

Wenn es ganz dumm läuft, fangen sie aus Einsamtkeit, Langeweile oder Heimweh das Trinken an. Ich habe gelesen, dass z.B. auf Mallorca die Hälfte der deutschen Residenten Alkoholprobleme hat. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen auf Teneriffa. Ich habe bislang mehr Trinker als Nichttrinker kennengelernt. ;-)

Aber es geht noch schlimmer: Manche sind sogar aus Deutschland wegen Frau Merkel geflohen. Ich kenne 4 Leute, die sich so sehr in Verschwörungstheorien hineingesteigert haben, dass sie an einen geplanten Untergang glauben, weil angeblich die Eliten Deutschland zerstören möchten. Oder gleich die ganze Welt, weil die Menschheit auf 500 Millionen dezimiert werden soll. Ich möchte jetzt nicht alles wiedergeben, weil solche Denkweisen einfach nur geisteskrank und verstörend sind. So stelle ich mir jedenfalls keinen entspannenden und genießenden (Vor-)Ruhestand unter Palmen vor. ;-)

An June: Bei mir sind es 1/3 in Edelmetallen, weil mich die Einfachheit der sogenannten 3-Speichen-Regel sehr angesprochen hat. Aber auch die Überlegungen dahinter, weil das Anlagekapital in der Welt im Laufe der Zeit immer zwischen verschiedenen Hauotanlageklassen hin und her springt. Wie in einem Rad mit verschiedenen Speichen, das sich dreht, steht mal eine und mal eine andere Anlageklasse oben, mittig und unten. Durch die Gleichgewichtung favorisiert man keine einzelne Anlageklasse und handelt durch eine regelmäßige Rejustierung antizyklisch.

Zum Einstieg kann ich dir das Buch ,,Einfach richtig Geld verdienen mit Gold, Silber, Platin und mehr“ empfehlen. Ich habe es vor Kurzem gelesen und es kostet in der digitalen Ausgabe lediglich 13 Euro.

6 Jahre zuvor

@ Mark

Hier sieht man wieder was alles mit der richtigen Einstellung möglich ist. Bei mir gibt es zum Glück keine Geschäfte in der Deutsch gesprochen wird. Die Einheimischen sind zwar nett und entsprechend bemüht ein paar Worte in Deutsch zu sprechen, aber das lehne ich kategorisch ab. Das sehen zum Glück andere auch so, so dass Deutsch als Sprache nicht überhand nimmt. In meinem Dorf gibt es viele Deutsche. Es wäre nicht unbedingt notwendig die Sprache zu lernen, aber wenn man am richtigen Leben teilhaben möchte führt kein Weg an der Sprache vorbei. Ich kann nicht sagen wir schwer sich die Auswanderer mit dem Lernen der Sprache getan haben. Sie waren meistens jenseits der 50 Jahre. Ich kann nur sagen, dass sie alle aus meiner Sichtweise sehr flüssig sprechen. Für sie alle ist es aber ein langer Traum gewesen ein Haus in dem Land zu kaufen und dort zu wohnen. Wenn man Träume hat ist vieles möglich.

Zu übermäßigen Alkoholkonsum kann ich nicht viel sagen. Wenn wir bei Bekannten eingeladen werden gibt es immer Aperitiv und Wein usw. Das gibt es bei uns allerdings auch. Ob es das auch ohne Gäste regelmäßig gibt kann ich nicht beurteilen. Vielleicht liegt ein Grund für übermäßigen Alkoholkonsum in der Untätigkeit und dem Fehlen von Zielen. Einfach nur das Leben zu genießen ist zu wenig. Egal wie schön es ist.

Freelancer Sebastian
6 Jahre zuvor

An Mark85: Deine Beiträge sind immer sehr erquickend. Die helle Seite der Macht sozusagen. Danke!

An Ralf: Deine Beiträge entstammen dagegen eher der dunklen Seite. Zuviel Florian Homm gesehen?

Obwohl ich jünger bin als du, gebe ich dir einen weisen Rat. Halte dich von News, Nachrichten, dem ganzen geistigen Dreck fern. Deine Lebensqualität wird sich enorm steigern. Und der angenehme Nebeneffekt: Du wirst mehr Lebensfreude ausstrahlen. Deine Lieben um dich herum werden es dir danken.

Meine Studienzeit in einer Meditationsgruppe war mit das beste, was mir im Leben passiert ist. Affirmationen, konzentrierte Geisteshaltung, Fokus auf Dankbarkeit, Liebe und Glück. Die Folgen sind enorm.

Es geht darum, die eigene Biochemie und Neuronalaktivität aktiv zu steuern. Es funktioniert. Probiere es einmal aus.

Unglaublich, wie unterschiedlich unsere Wahrnehmungen der Realität sind. Gerade hier in Deutschland leben wir heute so gut, wie nie zuvor in der Geschichte. Wolltest du lieber im Jahre 1312 leben? Oder 1880 als Fabrikarbeiter? Oder 1914 im Schützengraben?

Es sollte auch 2017 schon „richtig scheppern“. Und 2016. Und 2015 …….

Es hat 2008 „richtig gescheppert“. Und? Weltuntergang zehn Jahre später?

Ich bin auch kein Fan der „Überschuldung“ – wissen wir eigentlich wovon wir dabei reden? Das Desaster von 1929-1932 entstand, weil es zu kreditgetriebener Manie kam, einverstanden.

Aber eins sollte klar sein. Die Folgen waren verheerend, weil zuwenig Geld im Umlauf war. Das Knausern und abziehen von Liquidität hatte geradewegs ins Verderben geführt.

Allem EZB-Hating zum trotz. Geld ist Energie. Lieber zuviel, als zu wenig davon.

Ralf
6 Jahre zuvor

@Freelancer Sebastian: Ich schreibe eher selten in letzter Zeit.

Die Notenbanken der Euro-Partner wie Italien, Spanien oder Frankreich schulden der Bundesbank fast eine Billion Euro – so viel wie nie zuvor. Das kann auf Dauer einfach nicht gut gehen. Ein Großteil des Wachstums ist auf Pump gebaut. Ich empfehle auch einen volkswirtschaftlichen Blick auf die Thematik. Nun wird zum Teil sogar eine Vergemeinschaftung von Schulden im Euroraum diskutiert. Faktisch wirkt die EZB-Politik wie eine Staatsfinanzierung vor allem für klamme Südstaaten. Trotzdem schaffen es vieler dieser Euroländer aber nicht, ihre Wirtschaft nachhaltig in Schwung zu bringen (z.B. Italien).

Die Funktion vom Geld an sich wird irgendwann ohnehin neu überdacht werden müssen. Durch Automatisierung und Co. werden sich noch ganz neue Fragen stellen auf die eine Gesellschaft Antworten finden muss. Selbst Bill Gates fordert z.B. schon so eine Art Robotersteuer.

Der Baum
6 Jahre zuvor

@ Freelancer:

Ich verstehe ja was du grundsätzlich sagen willst mit deinem „denke positiv“ etc. . Ich stimm dem grundsätzlich auch zu, muss aber noch folgendes Anmerken. Das aufrechterhalten eines „guten“ Zustands, bzw. das Erreichen eines „besseren“ Zustands bedarf der Feststellung von aktuell schlechten Zuständen. Und dieses kritische Hinterfragen geht halt nunmal einher mit „negativem“ Denken.

Aber ich glaube hier werden auch verschiedene Ebenen miteinander vermischt. Wenn ich z.B. mit einer gewissen Skepsis die Vergangenheit der Welt betrachte und daraus schlussfolgere, dass es gutes Vorsorgesystem sinnvoll ist, dann ist das primäre Ziel ja nicht das negative Denken. Ziel ist vielmehr sich gegenüber einer durchaus realistischen eventuell negativen Zukunft abzusichern – ein Erhaltungstrieb sozusagen. Das bedeutet ja nicht, dass diese Menschen gleich depressiv zuhause rumhocken. Und nur weil es vor ein paar Jahrhunderten oder 100 Jahren schlimmere Zeiten gab, heißt das ja nicht, dass wir heute keine Verbesserungen anstreben sollten.

Nun noch zum Thema Geldmenge: Die Menge des verfügbaren Geldes muss natürlich immer im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung gesehen werden. Hier muss das Verhältnis stimmen damit wir keine Schieflage bekommen. Was aber eindeutig entgegen einem marktwirtschaftlichen System arbeitet, ist insbesondere ein Kreditvergabe (aka Gelschwämme) welche keinerlei Kriterien hat. Wenn also z.B. die EZB (über die Geschäftsbanken) ein dauerhaft defizitäres Unternehmen/Staat mit günstigen Krediten finanziert, dann wird das auf dauer nicht gut gehen. Das zeigt sowohl die Wissenschaft, als auch die Geschichte.

Grüße Baum

6 Jahre zuvor

Schön, wieder von dir zu lesen.

Die 3-Speichenregel bezieht sich auf jeweils gleichgewichtete Anteile von Edelmetallen, Immobilien/Landbesitz und Aktien, richtig? Bargeldvermögen kann man entweder zu den Edelmetallen oder Aktien zählen.

Investierst du in die Immobilien/Landbesitz-Speiche immer noch über ETFs?

 

Chris
6 Jahre zuvor

Für diejenigen die meinen, sie würden sich „hängen lassen“ und „geistig verkümmern“ wenn sie ihren Job mit vorgegebener Arbeit, Arbeitszeit und antreibenden Chefs hinter sich lassen würden: Ihr tut mir leid

 

 

6 Jahre zuvor

Interessant wie viele Goldbesitzer sich hier tummeln! Mir wäre ja eine Gewichtung von Gold oder Edelmetallen in meinen Depot von 1/3 vieeeel zu viel. Ich kann aus Diversifikationszwecken vielleicht eine Beimischung im Depot von bis zu 10 % verstehen, aber mehr ?

Ist Gold letztendlich nicht „nur“ eine Tauschware, der besonders viel Wert beigemessen wird ? Aktien sind Anteile eines Unternehmens und erwirtschaften etwas und man kann deswegen davon ausgehen, dass sie in Zukunft mehr kosten. Gold ist nur das Wert, was andere dafür einen geben. Aus diesem Grunde finde ich Gold und andere Edelmetalle spekulativ.

Wenn man auf einen Crash spekuliert und das wird ja hier gemacht und angenommen er kommt dann auch, dann wäre Gold wahrscheinlich mehr wert. Aber für die Buy and Hold Anleger hier halte ich die Gewichtung von übermäßig viel Gold und Edelmetallen entgegen ihrer Anlagephilosophie.

 

June
6 Jahre zuvor

Hallo zusammen,

und Gold,

schön, Dass du wieder mal hier schreibst. Ich hatte bis jetzt keine Edelmetalle auf dem Schirm. Silber und Gold erzeugt keinen Cashflow.

Jetzt eizusteigen würde bedeuten, dass ich mich zum Teil von meinen Aktienplänen verabschieden müsste. Was ich auf keinen Fall tun möchte. Bedeutet im Umkehrschluss, ich müsste mehr verdienen um Gold kaufen zu können.

Ich habe keine Angst vor Veränderungen, ich bin mit nichts auf diese Welt gekommen und kann auch nichts mitnehmen. Die fast 100 Jahre, die ich hier verbrigen werde, möchte ich so angenehm wie möglich leben. Ich habe bereits viele schwere Jahre hinter mir und sorge jetzt vor, dass keine schweren Jahre mehr vor mir liegen. Wirtschaft und Politik kann ich leider nicht beeinflussen, dass und meine Gesundheit sind die einzigen Fallstricke in meinem zukünftigen Leben.

@ Ex-Studentin,

es mag sein, dass du das Gefühl hast ohne Ziel zu sparen, aber ich erlebe dich nicht Ziellos. Nur stehen dir viele Wege offen und du hast dich noch nicht entschieden. Sobald die Entscheidung irgendawann gefallen ist, wirst du wie ich dich kenne sehr zielstrebig deine Pläne verfolgen. Abgesehen von einer Eingebung mit ca. 20 Jahren, als ich einen Fondsparplan eingerichtet habe hat es bei mir bis Anfang 30 gedauert, bis ich finanzielle Pläne und Ziele hatte. Und dann nochmal  fast 6 Jahre bis ich wirklich Anfangen konnte meine eigenen Pläne umzusetzen. Du bist da schon viele weiter.  Auch wenn du ohne Ziel sparts und anlegst. Du tust es.

Take care,

June

6 Jahre zuvor

@ Ex-Studentin

Du bist jung, Du kannst etwas probieren. Du hast noch Zeit Dich in einer anderen Firma zu etablieren. Nette Kollegen kann es auch in anderen Firmen geben. Du bist ein alter Hase bei der Arbeit. Hier ist nicht mehr viel Potential vorhanden. Wir tauschen bei der aktiven Arbeit Zeit gegen Geld. Du kannst mehr bekommen ohne mehr zu geben. Der Free Lunch ist in einem gewissen Spektrum möglich. Vor allem in den Hochpreisigen Regionen wie Stuttgart. Du kannst Dich ja auch einfach einmal umschauen und dann überlegen. Wenn es wesentlich mehr Gehalt für die gleiche Arbeit gibt würde ich einen Wechsel überlegen.

David
6 Jahre zuvor

@All:

Mich erstaunt es auch immer wieder wie viele Menschen in Gold investieren, wobei das Wort „investieren“ m.E. sogar fehl am Platz ist, da es sich mehr um eine Spakulation handelt (d.h. Kauf einer Anlage einzig und allein in der Hoffnung, dass jemand mehr dafür zahlt). Dem Gold (sowie sämtlichen anderen Edelmetallen und Rohstoffen) fehlt ein innerer Wert, da dieses keinen regelmässigen Cashflow aufweisen kann. Insofern unterscheidet sich Gold noch nicht einmal gross von Bitcoins und anderen Kryptowährungen. Einen wesentlichen Unterschied gibt es allerdings: Gold wird seit Jahrhunderten als „Wert“ anerkannt, was bei Letzteren (noch) nicht der Fall ist. Aber nur deshalb ist Gold noch lange kein gutes Investment. Warren Buffett hat bei der letzten Hauptversammlung von Bershire einen Vergleich gemacht und zwar die Entwicklung von Gold und dem Aktienmarkt (S&P 500) in den letzten 76 Jahren (seit 1942). Ergebnis: Wenn man damals jeweils USD 10‘000 investiert hätte, dann hätte man heute mit Gold einen Wert von rund USD 400‘000, bei Aktien einen Wert von über USD 50 Mio. Fazit: Mit Aktien hätte man über 100x (!) mehr verdient als mit Gold.

Versteht mich bitte nicht falsch, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und wenn jemand in Gold investieren möchte, dann steht ihm dies frei. Ich für meinen Teil werde aber in jedem Fall darauf verzichten…

Mike
6 Jahre zuvor

Gold ist keine Investition, es behält lediglich im Schnitt sehr langfristig über Jahrtausenden ungefähr seinen Wert, wobei das stark schwankt und teilweise jahrzehntelang nicht ausgeglichen wird.

Gold ist für mich eine Versicherung für den Worst Case, Währungszerfall, Hyperinflation und sonstige Ereignisse, ich gebe denen aktuell unter 5% Wahrscheinlichkeit und so hält sich auch mein Goldbesitz. Man muss ja nicht unbedingt Goldmünzen oder Barren im Garten vergraben sondern kann das Nützliche mit dem Schönen verbinden und der Frau Goldschmuck kaufen oder eine schöne Golduhr (oder wem Gold nicht gefällt eine aus Platin).

1/3 in Gold wäre für mich auch kein Thema, ich halte im Schnitt 80% Aktien, schwankt zwischen 70-90%, ich baue aktuell Cash auf um auf 70% zu kommen, da ich einen Einbruch in den nächsten Jahren für nicht unrealistisch halte. Und wenn der nicht kommt bin ich trotzdem fast voll dabei.

Dass viele aus Deutschland etwas Gold halten ist verständlich, wenn man die Geschichte kennt, daher wohl auch der Unterschied zu den Amis, deren Währung Schutz genug ist, deren Währung ist geschätzt durch entsprechende Flugzeugträger, das Gold der Amis.

Nachwuchsinvestor
6 Jahre zuvor

Ich beispielsweiße halte Gold (10% vom Gesamtvermögen) nicht wie Aktien nach dem buy&hold Prinzip.

Ich erhoffe mir durch einen Verkauf des Goldes, in Krisenzeiten der Börse, gute Rendite.

Ich stufe ganz grob gesagt den Aktienmarkt und den Goldpreis als gegenläufig ein.

Zu Krisenzeiten sollte der Goldpreis steigen. Durch einen Verkauf wird ein Gewinn eingefahren.

Wird nun der Einsatz + Gewinn vom Gold in die am Boden liegenden Märkte gesteckt, potenziert sich der Gewinn.

Ob das so aufgehen wird, werden wir sehen. Der Zeitpunkt des Eintretens des o.g. Zenarios ist mir relativ egal, ich halte ja das (physische) Gold bereits und kann sofort reagieren.

6 Jahre zuvor

An Kiev: Ich stimme zu. Sprache, Akzeptanz und Beschäftigung sind wichtig.

Wenn man die Sprache nicht spricht, wird man ein Außenseiter bleiben.

Wenn man nicht akzeptiert, dass manche Dinge anders als im Herkunftsland sind oder laufen, stellt sich kein innerer Gelassenheitszustand ein.

Und wenn man sich keine Beschäftigungen sucht, kann es zu geistiger Verkümmerung bis hin zu Alkoholproblemen kommen.

An Mattoc: Ja, bei dieser Regel stehen die 3 Sachwertklassen Unternehmen, Immobilien/Land und Edelmetalle im Fokus.

Geldwerte wie Anleihen, Sparbücher, Tages- und Festgelder, Versicherungsprodukte usw. sollen eher gemieden werden.

Ich bin bis auf eine liquide Notreserve, weil es die natürlich immer braucht, voll in diesen 3 Sachwertklassen investiert. Innerhalb der 3 Hauptspeichen kann man natürlich zur weiteren Streuung Unterspeichen einziehen.

Die Immobilienspeiche decke ich direkt und indirekt ab: private Vermietungen und Immobilien-ETFs.

An Chris: Dieser Fall ist aber gar nicht so selten unter Langzeitarbeitslosen und Rentnern anzutreffen. Ohne irgendeine gesellschaftliche Teilhabe, die nicht mit Erwerbsarbeit zu tun haben muss, bin ich mir ziemlich sicher, dass es früher oder später zu einer geistigen Verkümmerung kommen muss.

An Hendrik: Das Schöne am Investieren in verschiedene Anlageklassen ist, dass sie sich nicht im Gleichschritt auf und ab bewegen. Es findet eine Streuung statt.

Dazu kommt, dass jede Anlageklasse ihre spezifischen Vor- und Nachteile hat. Vorteile der Edelmetalle können sein: Sie sind ein Sachwert, sehr mobil, beliebig teil-, aber nicht vermehrbar, anonym besitzbar, in der ganzen Welt anerkannt und wertgeschätzt, nach einer 1-jährigen Haltedauer steuerfrei veräußerbar und sie unterliegen keinem Gegenparteirisiko.

6 Jahre zuvor

Kaufst du denn neben Gold wirklich auch Platin und Silber? Ist das nicht wegen des Spreads und 19% Steuer völlig sinnlos? Habe mir gerade bei proaurum mal die Preisdifferenz zwischen An- und Verkaufskursen angesehen.

Freelancer Sebastian
6 Jahre zuvor

@ Der Baum

Einverstanden. Es gibt genügend schlechte Umstände auf der Welt, die es zu verbessern gilt. Dazu muss man sie identifizieren und darüber reden.

Aber genau das passiert ja seit Jahrhunderten. Die Menscheit entwickelt sich kontinuierlich zum besseren weiter. Es gibt gute Gründe, positiv zu sein und an eine bessere, nicht schlechtere Zukunft zu glauben.

Meiner Meinung nach sind es auch die positiven, optimistischen Menschen, die diese Entwicklung bestimmen, weniger die Grummler, Pessimisten und Weltuntergangstheoretiker. Die Frage ist, wer handelt?

Keine Sorge, auch ich habe mal einen schlechten Tag und laufe nicht nur mit der rosaroten Brille durch die Gegend.

Es geht mir einfach um die positive Grundeinstellung, die manche Menschen vermissen lassen. Mein Ratschlag an Ralf war aufrichtig.

@ Ralf

Selbst wenn alles so schlimm ist mit der EZB, wie du schreibst. Du kannst nichts ändern. Warum also tust du dir diese negativen Grübeleien an? Was bringt dir das? Warum musst du dich damit belasten?

Aber gut, ich muss auch noch sehr viel lernen. Dazu gehört die Tatsache, dass es immer Menschen geben wird, die eher negativ gestimmt sind. Die lieber das Schlechte am Leben sehen (wollen). Das kann ich nicht ändern und werde mich meinerseits nicht mehr damit beschäftigen.

Michael
6 Jahre zuvor

Ich würde allen empfehlen, möglichst keine Nachrichten zu schauen. Da die Medien sich immer aufs Negative konzentrieren, entsteht ein völlig falscher Eindruck vom Zustand der Welt.

Dieser Zustand ist viel besser als die meisten glauben. Hans Rosling hat dazu viel geforscht und Bücher geschrieben:

https://www.ted.com/talks/hans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen?language=de

Deshalb bin ich langfristig auch optimistisch für die Aktienmärkte. Der zunehmende Wohlstand in der Welt wird auch die Kurse steigen lassen.

 

 

 

 

6 Jahre zuvor

@June

Ja, du hast Recht. Bzw. Entscheidungen zu treffen, ist der schwierigste Part. Der Rest läuft automatisch. An sich ist es ja gut, wenn man überhaupt mehrere Optionen hat. Aber das bleibt einem hoffentlich ein Leben lang erhalten. Irgendeine Wahl hat man immer :)

Ja, das stimmt wohl. Ich dachte immer, dass ich irgendwann mal in einer Krise zum Jobwechseln gezwungen bin und man mir die Entscheidung so abnimmt :D . Aber in Stuttgart boomt es (zum Glück) weiterhin. Es gab Phasen, da habe ich aktiv nach einer anderen Stelle geschaut. Es gibt viele gut bezahlte Jobs, sofern man in der Lage ist andere zu koordinieren und Kunden zu betreuen. Ich dachte immer, wenn ich Angebote mit 15k mehr im Jahr bekomme, wäre ich sofort „weg“, aber die Rahmenbedingungen sind auch wichtig. Bei meinem jetzigen AG habe ich aktuell recht viele Freiheiten und kann viele Fachbereiche kennen lernen. Ich mache nun keine Projektleitung großer Projekte mehr und will mich u.a. besser um die Ausbildung kümmern. Da war ich die letzten Jahr durch den Projektstress viel zu kurz angebunden.

Der Baum
6 Jahre zuvor

@ Sebastian, ich verstehe wie gesagt deinen Ansatz vollkommen und freue mich wenn Jemand durchweg positiv sein kann.

Ich persönlich hab jedoch noch keinen „Zugang“ dazu gefunden. Ich bin niemand dem ferne Probleme so richtige Nahe gehen, also Probleme in der Politik oder sowas. Aber ich kann doch nicht anders als mich über aus meiner Sicht dumme Dinge aufzuregen. Sei es jetzt Migrationsproblematik, Bildungspolitik etc. etc. . Irgendwie betrifft es ja einen auch direkt, wenn wir mehr Steuern zahlen müssen, im gesellschaftlichen Leben Probleme entstehen usw.

Wie ich solche Fragen bedenken soll ohne dabei auch negative Emotionen (zumindest Zeitweise) zu empfinden, hab ich noch nicht ganz herausgefunden. Ich glaube aktuell geht es einfach darum, zu verstehen dass die Welt kein perfektes System ist und auch das „negative“ dazu gehört. Yin und Yang sozusagen. Beides muss seinen Platz haben.

Und um praktisch abzuschließen: Deswegen gehört auch Gold/Silber für mich zu einem Gesunden Mix für mich dazu.

Grüße Baum

Thorsten
6 Jahre zuvor

Hm, ich lese hier viel und komme zum Schluss, dass Ausgangssituationen und Ziele sehr variabel sind. Insbesondere jüngere Leute projizieren ihre aktuelle Lage in die Zukunft. Mit 60 oder 70 in Rente ? die Unternehmen tun alles , um Leute  ab  50 abzusägen. Es kann sein, dass die 10 Jahre , die man sich da von 50 bis 60 noch zurechtgedacht hat einfach nicht mehr drin sind oder die Sparleistung in der Höhe nicht mehr möglich ist. Besser auf 50 hinarbeiten.

6 Jahre zuvor

@ Der Baum

Schaust Du Fernsehen, oder Nachrichten? Ich nicht mehr… Die Welt geht auch ohne Nachrichten nicht unter. Ich bekomme auch noch genug so mit. Aber die ständigen negativen Berichte bekomme ich nicht mehr mit. Das ist vielleicht ein Modell? Der Berliner Flughafen ist vermutlich nicht fertig und Trump hat sich mal wieder irgendwo lächerlich oder unbeliebt gemacht.

Positive Nachrichten sind langweilig und interessieren die Menschen nicht. Die Berichterstattung ist auf die Wünsche der Konsumenten gut abgestimmt. Sie liefert was die Menschen haben wollen. Aber es tut ihnen nicht gut. Betrachte einmal einen Brennpunkt für irgendwas. Welche Information erhälst Du daraus in welchem zeitlichem Rahmen? Ist es angemessen oder verschenkte Zeit? Wie wirst Du Dein Verhalten im Nachhinein ändern? Änderst Du überhaupt irgend etwas?

6 Jahre zuvor

@ Ex-Studentin

Du bist Deinem Arbeitgeber nichts schuldig. Warum abwarten? Ein Wechsel während einer Krise durch den Arbeitgeber angetrieben macht es nicht leichter. Es ist vielleicht auch von Vorteil ein paar Jahre bei dem neuen Arbeitgeber zu sein, bevor die Kinderplanung konkret wird. Falls es in der Region ein besseres Angebot mit besserer Perspektive gibt würde ein Wechsel vielleicht langfristig helfen. Ich schreibe das nur, weil es sich so anhörte das Dein Gehalt nicht sehr hoch ist und es auch keine Perspektive bei dem Arbeitgeber gibt. Falls es keine erfahreneren Kollegen mit höherem Gehalt gibt wirst Du vermutlich nicht viel mehr verdienen können.

Ruben
6 Jahre zuvor

: da bin ich ganz auf deiner Seite, besser man ist zwischen 50-55 halbwegs „safe“. Das man ab 50+ nicht mehr ganz so wie derzeit gefragt ist, kann vielen passieren, selbst oder gerade wenn man hoch spezialisiert ist.

Mir geht derzeit manchmal zweierlei durch den Kopf. Erst der negative Gedanke: mit einer Reduzierung der Arbeitszeit sinkt nicht nur der aktuelle Verdienst, sondern auch der mögliche Rentenanspruch (sofern es noch etwas zu verteilen gibt).

Positiv denke ich: ab einem bestimmen Vermögen macht die Sparleistung nur noch ein geringer Teil des Vermögenszuwachs aus und das Vermögen wächst in großen Schritten alleine. Selbst wenn man nur +/- 0 mit dem Verdienst über die Runden kommen würde, wäre jedes Jahr in dem man das Vermögen noch nicht anfasst und weiter wachsen lässt ein Gewinn. Wenn man dann sogar noch weiter ein klein wenig sparen kann, und sei es noch so wenig, ist das ein extra Bonus.

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