Im Endeffekt kommt es nicht darauf an, ob du 900.000 Euro oder 1 Million Euro oder 1,3 Millionen Euro im Depot hast. Es kommt auf den Lebensstil an.
Auf der Jagd nach dem Geld ist der Endbetrag nicht alles. Du kannst heute schon das in dein Leben integrieren, was du später anstrebst. Mehr Fitness, bessere Gesundheit, mehr Natur, gesündere Ernährung, mehr Zeit für Freude/Familie, Hobby… Vieles kostet nicht einmal einen Cent wie Spaziergänge, Nickerchen, Lesen, Radfahren, Joggen, mit Familie wandern, Kaffee/Tee und Spiele zuhause mit Freunden…
Ich denke, dass wir uns so sehr daran gewöhnen, die ganze Zeit mehr zu wollen. Wir sehen das Gesamtbild nicht. Wir sind schon heute in der Lage, ein Leben zu leben, so wie wir es lieben, weit bevor wir unsere finanziellen Ziele erreichen.
Du willst mehr Zeit mit den Leuten verbringen, die dir ans Herz gewachsen sind, um die Dinge zu tun, die dir Spass machen. Vielleicht suchst du neue Wanderwege, um sie mit deinen besten Freunden zu laufen. Im Sommer gehst du im See/Meer schwimmen.
Du machst deine Freunde und die Natur zu einer Priorität. Den Sport außerdem. Wir Menschen konsumieren ununterbrochen rund um die Uhr. Dies beeinflusst unsere Denkweise, unsere Gesundheit, unser Geld und unsere Beziehungen. Wir haben aber viel mehr Macht über unsere Zeit und den Konsum, wenn wir darüber mehr nachdenken, was wir eigentlich in unserer freien Zeit alles tun.
Vieles, was Spass macht, muss kein Geld kosten, kann aber trotzdem wunderschön sein. Etwa wandern durch den Wald oder die Weinberge? Pilze, Walnüsse, Haselnüsse, Maronen sammeln?
Vielleicht macht es jemand Spass, jetzt Esskastanien zu sammeln?
Wir verbringen viel Zeit, Geld und Energie mit Medien, Technologie, Smartphones etc. Wir sollten eine Bestandsaufnahme machen. Kernfrage sollte sein: Verbringen wir eigentlich genug Zeit in der Natur, mit der Familie, mit dem Ehrenamt, Verein, Hobby, der Leidenschaft?
Selbst ohne die 1 Million im Depot kannst du dein Leben umbauen, besser machen. Es geht um den Lebensstil und die Lebensqualität.
Manche fühlen sich auf der Arbeit wie in einem Gefängnis. Sie sind genervt, gestresst. Manche haben wenig natürliches Licht. Oder sie haben keinen Zugang zu gesunden Lebensmitteln. Da sind die Berge vielleicht eine Alternative, wenn du schon etwas zusammen gespart hast. Dann ziehst du mit der Familie in die Berge. Oder du arbeitest nur noch Teilzeit.
Zu viele Leute verlieren den Überblick über das, was ihnen wirklich wichtig ist und konzentrieren sich stattdessen auf Konsumgüter. Da werden dann Wochen in Möbelhäusern oder am Computer auf Amazon verbracht, es geht nur um den Konsum. Das kann ein ziemlich „leeres“ Leben werden. Zufriedenheit und Gesundheit kannst du dir nicht per Konsumgut kaufen.
Ich glaube, der Grund, warum Boris Becker so viel Geld ausgibt, liegt daran, dass sein Leben nach seiner Tenniskarriere unerfüllt ist. Er braucht etwas offenbar, um das große Loch zu füllen. Becker dachte, er kann es mit Luxus (Autos, Villa, Plunder, Luxusurlaube) füllen. Doch all das Geld brachte ihm keine Zufriedenheit, sondern nur neue Probleme.
Ich weiß, ich verallgemeinere. Aber wenn jemand sehr viel Geld ausgibt und in Geldnöte gerät, ist die Person vermutlich mit dem Leben oder dem Job unzufrieden.
Ich finde, wer mit seinem Job und seinem Leben zufrieden ist, braucht nich viel Geld auszugeben. Nur wenn du unglücklich bist, hast du das Gefühl, dass du eine Belohnung verdient hast. Aber das ist nur ein falscher Notausgang. Übermässig Geld für Essen, Urlaub, Kleidung, Wohnen, Autos auszugeben, bringt nicht wahre Zufriedenheit.
Erstelle eine Checkliste mit Dingen, die dir von Herzen wirklich wichtig sind. Schreiben? Wandern? Joggen? Schwimmen? Angeln? Rudern? Kochen? Theater? Freunde treffen? Kaffeeplausch, Familie sehen…? Vermutlich wird das eher Thema sein als eine megateure Gucci-Reisetasche.
SO ist es. Es reicht, Zeit zu haben für Sport, Freunde, Familie, Natur.
Ich sehe so viele Menschen, die die falschen Prioritäten setzen:
Wie würge ich meinem Konkurenten im Büro einen rein? Wovon kaufe ich das 1200 Euro Iphone um meine Freunde zu beeindrucken? Ich lease mir das neue Auto! Ich esse viel zu viel ungesundes und trinke und rauche! Ich ärgere mich maßlos über kleine Belanglosigkeiten und kann dann oft länger an nichts anderes mehr denken…
Es gibt so viele Verhaltensweisen, mit denen man sich schädigt ohne es zu merken. Es gibt Leute, die machen immer weiter, obwohl es ihnen nicht gut tut.
Selbstreflektion ist etwas wichtiges, und dann muss man üben und dran bleiben. Bücher, Blogs und Podcasts helfen da ungemein.
Hallo Tim,
ich stehe – jetzt nach einem Jobwechsel – vor der Wahl, einen Tag pro Woche weniger zu arbeiten, und damit 20% weniger Brutto zu bekommen (macht übrigens 15% weniger Netto). Die FF bzw. FIRE würde ich damit später erreichen, hätte aber jetzt schon 3 Tage Wochenende – was für mich ziemlich verlockend ist. Ich mag zwar meinen Job, möchte keinen anderen machen, aber die Wochenenden mag ich noch mehr;)
Du schreibst ja immer, man sollte im Job vollgas geben und dann irgendwann ganz aufhören zu arbeiten. Aber vielleicht erreiche ich – warum auch immer – die FF nie. Das lange Wochenende hätte ich ab sofort. Ich könnte sofort öfter Familie oder Freunde besuchen, mehr wandern gehen, mehr kochen und lesen… Die FF erreiche ich frühestens in 20 Jahren.
Ich würde dann immer noch eine Sparquote von ca 35% schaffen, und mit wachsendem Depot wahrscheinlich auch irgendwann wieder mehr…
Was würdet ihr tun?
Viele Grüße
C
@ Skywalker
Es gibt so viele verlorene Seelen. Die glauben glatt, der reine Konsum bringt pure Freude in ihr Leben.
@ Christian H.
Das musst du entscheiden. Mir ist aufgefallen, dass viele FIRE-Leute voll Kanne durchpowern, um so schnell wie möglich ans Ziel zu kommen. Siehe Mr. Money Mustache.
Aber da ist jeder anders drauf. Wenn du mit dem 1 Tag extra Freizeit pro Woche sehr zufrieden bist, dann mach das. Du kannst ja das wieder ändern.
@ Christian dein Alter ist natürlich auch wichtig. Ich denke mit 40 oder drunter klar das lange Wochenende zwischen 40 und 50 unentschieden. Über 50 eher Endspurt weil da wohl nicht mehr viel fehlt ein ganz langes Wochenende zu haben. Viel Glück bei der Entscheidung.
@ Maronen sammeln gute Idee müsste nur welche geben sind rar und selber ziehen kaum möglich weil man normalerweise nur sterilisierte bekommt. Aber Nuesse tun’s ja auch.
Mein Traum ist Millionär zu sein.
@Millionenträumer:
„Mein Traum ist Millionär zu sein.“
Bei mir ist es ähnlich: Mein Ziel ist es Millionär zu werden… Der Unterschied zwischen einem Traum und einem Ziel ist zwar ein kleiner aber feiner Unterschied. ;-)
Ich genieße das Leben. Entspannt und unverkrampft, nicht starrsinnig und intolerant. Jage nicht jedem Pfennig nach, ohne ihn aber zu entehren. Fahre gut damit.
Sehr gut beschrieben, ich habe mich wiedergefunden. Allerdings habe ich auch durchgepowert. Die Zeit, die ich Jahre lang nicht hatte, hat sich zunächst in Geld, und dann über das Kapital in Zeit verzinst. Ich bereue es nicht, aber es war hart und oft an der Grenze. Ohne Verzicht geht es nicht. Ob man es als solchen empfindet ist Einstellungssache. Ich habe wohl viel Krempel gar nicht gekauft, weil ich wegen der vielen Arbeit und Familie gar keine Zeit zum kaufen hatte und weil ich keine Zeit gehabt hätte ihn zu benutzen.
Sorry, Doppelpost
Ich genieße das Leben. Entspannt und unverkrampft, nicht starrsinnig und intolerant. Jage nicht jedem Pfennig nach, ohne ihn aber zu entehren. Fahre gut damit.
Verurteile Leute auch nicht pauschal, bloß weil deren Welt über meinem Tellerrand liegt. Angenehm für beide Seiten. Man kann viel lernen, wenn man zuhört und ernst nimmt.
Habe auch (vermutlich ein sog.) Clown-Auto. Dieses bringt mir aber so viel Mehrwert im Leben, es ist mein Hobby, es hilft mir, meinen Tellerrand zu erweitern, es macht unendlich Spaß. Die Kosten trage ich gerne. Es bringt/brachte mir Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Unbezahlbar für mich. Da lasse ich dann gerne Andere über mich „Clown“ lachen.
@Monaco
Wenn es dir das Clown-Auto wert ist, musst du es machen.
Mir ist die Freiheit mehr wert. Jeder, wie er will.
Ich hab oft das Gefühl, dass Leute mit vielen Protz-Sachen ein inneres Problem haben: Schamgefühle, man fühlt sich „klein“, Depression, Selbstzweifel… Vielleicht ist das nur ein Vorurteil.
Schöner Artikel, passt irgendwie gerade.
Ich mache gerade Urlaub, 2 Wochen. Was er mich kostet? Die Miete Zuhause, sonst nichts.
Ich besuche Freunde, Reise durch Spanien und es kostet mich (fast) nichts. Es ist wunderschön, ein Vorgeschmack auf die finanzielle Freiheit, wenn mich das Leben quasi auch nichts mehr kostet. Wenn ich leben kann mit den Freiheiten die ich möchte, ohne die Sorgen mit dem Geld.
Ich empfehle es jedem, wenn ihr Verwandte oder Bekannte im Ausland habt, fragt nach einem Besuch! Die aller wenigsten werden nein sagen. Es ist die günstigste Art zu reisen! Und die wundervollste!
FIRE bedeutet für mich mittlerweile mehr als nur eine Bewegung. Es ist mein Lebensstil. Und ich habe meine Freude damit, während andere im Konsum leben und und am Ende vom Monat doch unglücklich sind.
Ich hoffe meine Zeilen machen Sinn für euch, aber ich genieße gerade derart. Es ist einfach fantastisch, sehr empfehlenswert!
Liebe Grüße aus (im Moment) Madrid
Ja, ich verstehe Dich, Tim. Da hast Du ganz sicher oft genug recht. Ich gehe trotz Auto (fast) jeden Tag zu Fuß in mein Büro. Da laufe ich an sehr vielen, „dicken“ Autos vorbei. Viele starten neben mir, mit einem schönen Blubbern und ziehen davon, das finde ich auch einfach schön, vergönne es und genieße still das Gefühl des Motors, denke an das Gefühl, selbst so viel Gas zu geben. Das muß man aber mögen, kennen und verstehen, vielleicht auch mal selbst erlebt haben um es verstehen zu können.
Ich habe übrigens selbst mein PS-starkes Auto vor knapp 2 Jahren abgegeben, weil ich das Geld des Unterhalts lieber für den Nachwuchs ausgab. Das war mir selbstverständlich wichtiger. Mein besagtes, jetziges Hauptauto mit wenig PS und viel Lebensgefühl, behalte ich jedoch für immer :-)
@Ralf
Unser Flug nach Fuerteventura geht tatsächlich heute um ca. 13.15. :-D
Es ist unser erster großer Urlaub mit dem Kleinen. War nicht umsonst, aber TUI und auch da konnten wir einen günstigeren finden, ohne auf alles mögliche verzichten zu müssen.
@Christian H. H
Ich würde das lange Wochenende wählen. Meine Familie wohnt auch weiter weg, sodass sich ein Besuch erst ab 3 freien Tagen lohnt. Wenn ich könnte, würde ich immer montags frei nehmen.
Ich bin nach wie vor zwiegespalten über die FIRE-Bewegung. Richtig durchpowern, um dann erst mit 50 FF zu sein, wäre mir das Opfer nicht wert. Zumindest nicht, wenn Durchpowern Überstunden und viele Reisetätigkeiten bedeutet. Stattdessen sollte man genug Zeit für Familie und Gesundheit haben und stattdessen versuchen, den Stundenlohn zu erhöhen.
Liebe Grüße
Jenny
@Thorsten
Genau das kenne ich auch bzw. war / ist bei mir ähnlich.
Es gab wirklich viele „Nachtschichten“ und „24 h Arbeitstage“ bei mir. Die Zinsen dafür bekomme ich heute auch in Zeit aus gezahlt (Sehr schöne Formulierung von dir übrigens) und bin so langsam auch in der Lage das zu genießen. Mir ist es sehr schwer gefallen (und fällt es teilweise noch heute) dieses Asset zu genießen aber ich übe kräftig :-). Es ist sicher gut „durch zu powern“ und wenn man den Statussymbolen (die ja auch / oder gerade durch das Arbeits-Umfeld deffiniert werden) etwas verweigern kann ist das ein sehr großer Hebel für die FF. Mein Tip wäre das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Der Exit aus einem Job oder einer Selbsständigkeit ist (nach meiner Erfahrung) nicht so einfach wie man sich das ggf. vorstellt. Wenn man sich Jahre (oder Dekaden) mit eine Thema beschäftigt hat, dort sein monitäres und soziales Umfeld gefunden und entwickelt hat ist nach dem Exit mehr „verschwunden“ (oder löst sich langsam auf) als vorher gedacht, wie gesagt neine Erfahrungen.
Moin!
Kleine Info am Rande… Hier ging es ja mal um die neuen Beschränkungen beim Kauf von ausländischen ETFs wegen den MiFIDII Regeln.
Ich habe jetzt ausprobiert, ob es noch indirekt über short Puts funktioniert, wie oft behauptet. Und tatsächlich, ich habe den ETF eingebucht bekommen, den ich hätte nicht direkt kaufen dürfen, nachdem ich vorher einen kurz laufenden Put im Geld (Strike > Kurs) verkauft habe, mit dem Ziel, dass ich ziemlich sicher ausgeübt werde zum Verfallstag, weil sich der Kurs nicht mehr über den Strike erholen dürfte.
Hoffentlich bleibt diese Möglichkeit erhalten. Geht allerdings auch nur bei ETFs, auf die Optionen gehandelt werden können.
Sodele, jetzt werde ich mich gemütlich auf den Weg nach München machen, nachdem die arbeitende Bevölkerung die Straßen wieder etwas frei gemacht hat, und in den Arbeitsstätten eingetroffen ist. ;-)
Für 1 bis 2 Tage nach dem Rechten schauen, den Briefkasten leeren und einen Schrank, ein Fahrrad und etwas Krempel holen.
Schönen Tag!
MS
Ich arbeite nur 4 Tage die Woche, habe Montags stets frei und muss sagen, dass dieser Entschluss genau richtig ist. Die Erhöhung der Lebensqualität ist enorm.
Mit der FF dauerts damit länger, aber mir macht mein Job Spass und im Gegensatz zu meinem Vater habe ich beide Kinder intensiv beim Großwerden begleiten können. Für mich unbezahlbar.
@ Christian H:
Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich sofort auf Teilzeit gehen, denn 35% Sparquote wäre auch so immer noch sehr achtbar. (Wenn ich in meinem Beruf einen freien Tag haben will, müsste ich auf 68% reduzieren – das wäre für mich ein noch zu großer Schritt.) Allerdings besteht die „Teilzeitfallengefahr“: wer reduziert arbeitet, nimmt sich in vielen Branchen aus der Beförderungsspur, das solltest du im Hinterkopf behalten.
Ich würde dann immer noch eine Sparquote von ca 35% schaffen, und mit wachsendem Depot wahrscheinlich auch irgendwann wieder mehr…
Was würdet ihr tun?
Viele Grüße
Kommt auf deine persönlichen Umstände, dein Alter und deine sonstigen Prioritäten an. Wenn du weit weg von deiner Familie wohnst und dir der Tag damit mehr sozialen Kontakt zu deinen Freunden bringt…dann machen.
Bringt er dir diesbezüglich kaum was, weil sowieso der Rest der Leute arbeiten geht wenn du frei hast, dann ist das wieder was anderes.
Bist Du 30, 40 dann wäre ich eher für einen Kompromiss, dass man noch in jungen Jahren eben die 15-20% mehr Brutto als Sparleistung beibehält um vielleicht in 2-3 Jahren den besagten Tag einzusparen.
„Allerdings besteht die „Teilzeitfallengefahr“: wer reduziert arbeitet, nimmt sich in vielen Branchen aus der Beförderungsspur, das solltest du im Hinterkopf behalten“
Das ist genau das Problem. Sonst hätte ich es jetzt mit Anfang 40 auch bereits veranlasst. Aber man wird dann im Job nicht mehr ernst genommen. „Der hat innerlich gekündigt“ heisst es dann. Man bleibt dann auch gehaltsmäßig stehen, zumindest wenn man nicht in einer Gewerkschaft ist, so wie mein Betrieb. Wir müssen persönlich mit dem Chef die Gehaltserhöhungen verhandeln. Dieser wird dann sagen, wenn Sie mehr Geld wollen, dann müssen Sie halt wieder Vollzeit arbeiten…
Und wenn man dann noch über 20 Jahre bis zur Rente hat, frisst einem die Inflation das 80 % Gehalt, das jetzt noch dicke reicht, irgendwann weg. Auch ist es mit Kindern ein Problem. Meine sind jetzt noch klein, haben kleinere Wünsche und auch so hat man weniger Ausgaben für sie, wenn man clever ist. Es reicht dicke momentan. Kommen Sie dann aber in ein Alter ab 10 aufwärts, kostet alles mehr, auch wenn man clever und sparsam ist.
Köstlich:
hat Gestern jemand zufällig Tatort geguckt ?…..Da wurde wieder mal dargestellt wie schlecht die Wertpapiere sind und das so viele Leute damit so viel Geld verlieren….Zerstört Familien und Leute bringen sich um, man landet im Gefängnis usw. usw………Da fühlt sich der deutsche Zuschauer wieder mal bestätigt und fühlt sich dabei gut, das er nicht in Wertpapiere investiert ist…..Einfach köstlich……
@Monaco
Super, ich hoffe ihr habt eine gute Reise und ich wünsche euch ganz viel Spaß!
Wie berechnet ihr das Kapital, das ihr für die FF benötigt?
Hier meine Überlegungen:
Jährliche Lebenskosten definieren (bsp. CHF 60’000)
Langfristige, jährliche Entnahmerate definieren, (bsp. 3% bei Aktien)
Ich müsste also CHF 2’000’000 in Aktien haben, um langfristig jedes Jahr 3% entnehmen zu können, um finanziell frei zu sein.
Der Weg:
Um dorthin zu kommen, bedeutet es bei einem Netto-Durchschnittseinkommen von bsp. CHF 7’000 mit Familie monatlich CHF 2’500 sparen zu müssen (35% Sparquote!!).
Jährlicher Einzahlungsbetrag in ETF: CHF 30’000
Rendite p.a. nach Kosten: 5%
Laufzeit 30 Jahre
Endbetrag: CHF 1’993’165
Denke, dass eine Sparquote von 35% mit Familie sehr schwierig ist. Auch die Laufzeit von 30 Jahren ist beträchtlich, denn dann sind viele bereits im Pensionsalter. Sehe in diesem Beispiel eher schwarz…
@Karriere vs. Teilzeit
Das hängt wirlich von deinen Zielen ab. Wie hier schon richtig gesagt wurde, wird es dann mit weiteren großen Schritten im Job wirklich schwierig.
Du musst den zusätzlichen freien Tag aber ja nicht nutzen, um auf der Couch rumzuhängen. Wenn du in der Zeit einer anderen Leidenschaft von dir nachgehst, kannst du damit eventuell auch wieder Geld verdienen.
Ich habe ab nächster Woche einen Monat Elternzeit und bin schon gespannt, wie das wird. Ich spiele auch mit dem Gedanken, weniger zu Arbeiten, da ich die Zeit mit meiner Tochter unheimlich genieße.
Ich nutze aber auch die freie Zeit, um endlich meine Dissertation voranzubringen, um das Einkommenspotenzial zu steigern.
Gleichzeitig habe ich aber auch immer noch den diffusen Wunsch, ein paar Lieder auf der Gitarre zu üben, damit ich sie richtig gut spielen kann und dann Musik in der Fußgängerzone zu machen. Als studierter Ingenieur verdiene ich mit Pausen und Fahrtzeit ca. 20 Euro netto in der Stunde, wenn ich arbeite. Ich glaube, wenn es gut läuft, ist das als Straßenmusiker (die „Spenden“ sind ja quasi schwarz – brutto = netto) durchaus drin. Und es würde mir, glaube ich, deutlich mehr Spaß machen :-D
Das Sprichwort „Lebe im Jetzt“ würde eindeutig für das Teilzeitmodell sprechen – ausser man erreicht vielleicht innert 10 Jahren die FF.
@ Hans Wurst:
ich habe auch den Tatort gesehen. Dort hatte jemand sein gesamtes Geld einem Finanzberater anvertraut und dafür sogar noch eine Hypothek auf sein Haus aufgenommen. Der Finanzberater hat dies dann in einen dubiosen Fond investiert und am Ende war das Geld natürlich weg. Ich interpretiere das eher so:
Vertraue dein Geld keinem Finanzberater an, sondern kümmere dich selber drum!
Investiere in keine Finanzprodukte, die du nicht verstehst!
Nehme keine Schulden auf, um zu investieren!
@Gainde,
Es berechnet sich am besten überhaupt nicht. Einfach so lange sparen bis man, auch mit Kapitalverzehr, die Zeit bis zum Renteneintritt überbrücken kann. Dann ab zum Rentenversicherungsträger, prüfen welchen Anspruch man bereits erarbeitet hat und überlegen ob einem das reicht (inkl Polster).
Ich hab mir vorgenommen mit Anfang/Mitte 50 in Teilzeit zu gehen. Wie viel Teilzeit und wann genau? Ach herrjemine, da fließt noch so viel Wasser den Fluss hinunter. Das jetzt schon zu orakeln ist naiv. Vielleicht kommt ja noch ein Kind? Oder die Pflege eines Angehörigen? Jedenfalls gehts mir bis dahin schon besser als den Kreditjunkies die einen Ritt auf der Klinge machen und danach noch viel mehr. Das ist doch nicht so wichtig, wann man nun genau aufhören mag oder sollte. Der Job macht Spaß! Das ist viel wichtiger
Schöne Grüße
Jan
@Gainde,
Dein Gehalt steigt ja (hoffentlich) mit der Zeit.
Aber in 30 Jahren kostet alles durch Inflation das doppelte. Berechne das mit ein.
Ich gehe eher mit Entnahmeplan. Es lässt sich mit entsprechenden Rechnern ausrechenen. Und Erben hab ich keine, für die was übrig bleiben muss. Mir würden 400.000 Euro plus meine Eigentumswohnung reichen, um damit über 35 Jahre die Rente aufstocken und ganz ordentlich leben und reisen zu können. Steuern und Abgaben zahle ich dann auch nicht, wenn der Zins-/Rentideanteil der Entnahmen unter dem Freibetrag bleibt. Die Zahlen und Verhältnisse sind in der Schweiz aber wohl andere.
Zum aktuellen Thema: Den Alltag erfüllend zu gestalten halte ich bei aller Sparsamkeit und Arbeitswillen für unverzichtbar. Anhaltender Stress kostet am Ende Lebensjahre, wie wir ja in den letzten Tagen festgestellt haben. Es muss Zeit für Hobbies und Entspannung sein. In jungen Jahren ist man aber noch belastbarer und kann das für sich nutzen.
Seit Tim die Webseite https://www.theminimalists.com verlinkt hat, habe ich bei mir einiges entrümpelt. In den Schränken ist wieder Luft und einige liegengebliebene Hobby-Projekte wurden dabei auch entsorgt. Das befreit! Das schafft Zeit für Sport und Erholung. Danke Tim!
@Olly Wood, @Ex-Studentin, @Frank
Ja, kann ich alles unterstreichen. Der eine Teil von mir sagt : Hättest du nicht weniger arbeiten können in Richtung Work-Life-Balance ? Der andere hat aber gesagt : Wenn Du weniger arbeitest, verdienst Du an dem Tag kein Geld. Teilzeit gab es damals nicht. Entweder 40/50 Stunden oder raus, die Branche ist schon hart. Man muss mit dem Job verheiratet sein und sich einen Biss zulegen. Als ich mal kurze Zeit keinen Auftrag hatte, konnte ich mit der Zeit gar nichts wirklich anfangen, weil ich ja auf den nächsten Auftrag wartete und aquirieren musste, da war das Handy ständiger Begleiter (heute liegt es irgendwo rum, privat telefonieren über das Handy tut bei uns keiner mehr, es wird nur gechattet).
Als ich mich dann selbstständig machte, war der Anreiz für jede Stunde enorm. Das Bruttoeinkommen ( Brutto :( ) hatte sich verdoppelt. Ich war mir immer bewuss, dass mein Marktwert irgendwann sinkt. Neue Technologien, Verschiebungen im Markt, usw. Während Angestellte dann mit einem gewissen Schutz noch 10, 15 Jahren mit einem Schonjob im Konzern auf die Rente zuschwimmen, war mir klar, dass das bei mir wohl 0 Euro aktives Einkommen in dieser Zeit wird. Ein entfernter Verwandter hat mir zu Beginn meiner Selbstständigkeit gesagt, ich müsste dann aber so arbeiten, dass ich es dann mit 50 geschafft hätte. Das habe ich erst später verstanden…
Alternativ hätte ich mich wieder extrem mit dem Job verheiraten müssen, aber ich wollte nicht mehr. Die Kinder waren da und als Angestellter zurück, nä, das hätte mich runtergezogen, undenkbar. Jedes Jahr habe ich dann etwas losgelassen. Andere würden es innerliche Kündigung nennen. Ordentlich gearbeitet, dem Kunden zugelächelt, aber in Gedanken saß ich schon im Zug und war bei der Familie. Im Nachhinein war das genau richtig, denn die Trennung vom aktiven Berufsleben hat bei mir gute 2 Jahre gedauert. Das dritte Jahr war jetzt richtig gut. Was man Jahrzehnte macht, das wirft man nicht von heute wie einen Mantel ab, das ist eingeprägt und meldet sich immer wieder mal. Das Fragezeichen ist mit der Zeit verschwunden. Wenn es wirtschaftlich funktioniert und die Vorteile zu Hause sichtb
@Hans Wurst :evil on: Betreutes Denken tu ich mir deswegen auch nicht mehr an. Der Tatort transportiert politisches Gedankengut verpackt über schubladengesteckte Milieustudien verkleidet als Unterhaltung. Ich setze darauf, dass die Generation „Fernsehen“ mit Anleitung, was die Menschen im Sinne der vorgegebenen politischen Richtung „moralische Entrüstung links der Mitte“ der öffentlichen Sender denken sollen in 20 Jahren nicht mehr da ist. Dann fallen auch die GEZ-Gebühren. :evil off:
@All Tims Blog und die zahlreichen Berichte im Netz, insbesondere über FIRE in den USA und Minimalismus stärken das Selbstbewusstsein das Richtige zu tun bzw. getan zu haben. Es ist nicht leicht die eingeprägte gesellschaftliche Vorgabe „Arbeiten bis Krankheit,Tod oder 67“ zu durchbrechen. Man muss auch erst mal darauf kommen und sich trauen etwas anders zu machen als die Kollegen (alle paar Jahre neues Auto, teure Urlaube,..).
Sehr guter Artikel. Das sag ich ja auch immer wieder in alten Posts. Ich kann z.T. schon das haben was ich mit FIRE hätte.
Ab und an weggehen, Kaffee trinken, Freunde treffen (so geschehen an diesem WE als ich Freunde aus dem Studium getroffen habe), ab und an Kurz-(Urlaub) und dabei noch sparen/investieren.
Zurzeit nehme ich mir immer mal wieder einen Tag Urlaub. Einfach so. Das habe ich quasi neu für mich entdeckt. Letzendes kaufen wir auch „plunder“ aber auch nur das was wir wirklich brauchen (aktuelleren PC um schneller zu arbeiten/Bilder anschauen) oder mal unbedingt haben wollten (was aber nicht viel ist, da es uns nicht an viel fehlt.)
Wichtig ist: Ausgaben < Einnahmen und möglichst an den Einnahmen arbeiten statt dann anzufangen auf Basics zu verzichten (Essen, Trinken, warme 4 Wände). Differenz Einnahmen-Ausgaben = Sparen u. Investieren und kleinen Teil auch spenden.
@A. Ich habe einen Desktop-PC. Alle Teile wurden separat gekauft, auch das Gehäuse („Tower“, gleich einen großen kaufen, kein Midi oder Mini). Wenn etwas zu langsam wird oder kaputt geht (Netzteil war mal), dann wird nur das ausgetauscht, z.B Harddisk gegen SSD. Das schont Ressourcen und den Geldbeutel. Deswegen sind die bei Minimalisten beliebten Notebooks bei mir keine echte Alternative, die Notbooks sind ein paar Jare nutzbar, dann werden sie für die immer anspruchsvoll werdende Software zu langsam. Wehe es geht da etwas kaputt. Das wird teuer. Aufrüstung geht nur begrenzt wenn überhaupt. Die Strategie habe ich auch bei den Rechner meiner Kinder, nachdem die erste Laptopgeneration nur 5 Jahre hielt und man darauf auch nicht vernünftig „zocken“ konnte. Ich kaufe immer die Teile (Graphikkarte z.B) , die es 1 bis 2 Jahre schon gibt, die sind dann deutlich preiswerter als die Neusten und tun wieder ein paar Jahre. Da sind sekundäre Festplatten drin (mit enormen 300 GB, haha), die haben wir schon 10 Jahre, für die Ablage von irgendwelchen Daten sind die immer noch gut.
Also wenn Du den alten PC noch hast, nimm auf jeden Fall das Netzteil (als Ersatz) und die Festplatte(n) raus. Die Festplatten baust Du einfach in dem neuen PC ein – wunderbar.
@Wohnung mit Domblick:
habe vor ein paar Tagen auch 2 Wäschekörbe Bücher & 1 Wäschekorb Elektronik entsorgt. Darüber hinaus habe ich ein paar Bücher und CDs noch einmal für knapp 100 EUR verkaufen können. An den nächsten freien Tagen sind dann die Klamotten dran. Das tut wirklich gut und wirkt befreiend.
Alles Gute!
Ruben
@Thorsten: Naja, mehrere Dinge lassen sich hier einbringen. Ein Notebook der neuen Generation ist oftmals im Office Betrieb lautlos. Ein Umstand der bei einem klassischen PC nur aufwändig erreicht werden kann, ich spreche da aus Erfahrung, da ich seit 1994 selber PCs zusammengebaut habe. Gleichzeitig hat ein Notebook mit seinem Akku eine integrierte USV, was inbesondere beim wackeligem Strom und wichtigen Texten usw. die man mal schreibt nützlich ist.
Die Halbwertszeit eines Office PCs ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. Im Grunde würde auch heute noch ein Dual Core der ersten Generation Youtube, Office, Windows 10 usw. schaffen. Auch ein Notebook hält lange, meines läuft jetzt in Jahr 7 und wandert nun vom Primärgerät als Zweitgerät für meine Eltern in sein zweites Leben. Auch dort lassen sich SSD problemlos nachrüsten.
Weiterer Vorteil Notebook, es gibt auf das Gesamtkonstrukt eine Garantie vom Hersteller, etwas, was du bei Selbstbastellösungen nicht hast. Und während so ein Desktop PC nach ein paar Jahren bei Ebay Kleinanzeigen nicht mal mehr Schrottwert erzielt, gibt es auch für ältere Notebooks immer noch einen Käufer bevor das Ding in den Schrott geht.
Bei Gaming sieht das vielleicht alles anders aus, aber da ich auch das über 15 Jahre gemacht habe, kann ich nur sagen, dass dieses sukzessive Aufrüsten auch da nicht funktioniert. Die neue Grafikkarte zieht dann ein stärkeres Netzteil mit sich, dann ist der RAM wieder zu klein, aber der neue passt nur noch in ein neues Motherboard usw. . So zieht sich die Kette und im Endeffekt hast Du doch wieder alles getauscht.
Selbstbau ist heute fast wirklich nur noch etwas für Gamer die genau wissen was sie an Teilen brauchen oder Bastler wie mich die sich kleine Server für zuhause zusammenbauen mit einem vom Mainstram abweichenden Fokus, wie etwa Servervirtualisierung, CAD oder ähnliches.
@Hans Wurst:
hat Gestern jemand zufällig Tatort geguckt ?…..Da wurde wieder mal dargestellt wie schlecht die Wertpapiere sind und das so viele Leute damit so viel Geld verlieren….Zerstört Familien und Leute bringen sich um, man landet im Gefängnis usw. usw………Da fühlt sich der deutsche Zuschauer wieder mal bestätigt und fühlt sich dabei gut, das er nicht in Wertpapiere investiert ist…..Einfach köstlich……
Das betreuete Fernsehen unserer Staats-Hofberichtserstatter tue ich mir schon länger nicht mehr an. Hier versucht man schon seit Jahren politisches Gedankengut mitzusenden und gesellschaftliche „Probleme“ zu diskutieren. Der Unternehmer ist immer der Böse und der Täter ist auch eigentlich nie der Täter, sondern er ist ein Opfer der Gesellschaft die ihn dazu gemacht hat, schlimme Kindheit usw. Das brauche ich wirklich nicht. Der Fernseher sendet bei mir nur noch Youtube, Prime, Netzflix sowie Politsendungen direkt nach einem Ereignis. Da hat die Medien und Staatskoordination noch keine synchronen Stand und man erfährt noch am ehesten echte Meinungen von Politikern.
„Das betreuete Fernsehen unserer Staats-Hofberichtserstatter tue ich mir schon länger nicht mehr an. Hier versucht man schon seit Jahren politisches Gedankengut mitzusenden und gesellschaftliche „Probleme“ zu diskutieren. Der Unternehmer ist immer der Böse und der Täter ist auch eigentlich nie der Täter, sondern er ist ein Opfer der Gesellschaft die ihn dazu gemacht hat, schlimme Kindheit usw. Das brauche ich wirklich nicht. Der Fernseher sendet bei mir nur noch Youtube, Prime, Netzflix sowie Politsendungen direkt nach einem Ereignis. Da hat die Medien und Staatskoordination noch keine synchronen Stand und man erfährt noch am ehesten echte Meinungen von Politikern“
Und komischerweise gibt es auf keinem Sender mehr einen Bösewicht, der aus arabischen oder afrikanischen Ländern kommt. Ein Schelm wer böses dabei denkt… Früher waren die Täter der Herkunft nach aus allen Nationalitäten gemischt, heute ist es in den Filmen nur noch der Deutsche, oder vielleicht noch der Russe…
@Thorsten
Danke für den Tipp.
Ich habe früher Rechner komplett selbst zusammengeschraubt. Dann bin ich aber irgendwann zu Notebooks umgeschwenkt, da ich meine Daten mitnehmen wollte und auch mal unterwegs surfen wollte.
Jetzt hat sich das mit den Smartphones und Cloud etc wieder geändert, so das ich auch wieder mit einem Desktop-PC probieren will, weil mehr Leistung für weniger Geld und es macht mehr Spaß die mit der Spiegelreflex-Kamera geschossenen Bilder auch mit etwas Performance anzuschauen und auch sonst größere Dateien und Videos gleichzeitig zu kucken.
Meinen Eltern habe ich letztens einen gebrauchten PCs (aber refurbished mit Garantie) geholt. Sowas ist da auch noch möglich.
Gruß
A.
Der Vorteil am Durchpowern ist das man damit den exponentiellen Zinseszinseffekt vollständig ausnutzt. Jede Stunde die man heute arbeitet und das Geld dafür spart, bringt einem viel mehr freie Stunden in der Zukunft. Wer das einmal verstanden hat, geht erst in Teilzeit wenn das Kapitalpolster schon so groß ist das die zusätzlichen Sparraten keinen großen Unterschied mehr machen.
Wann das ist das muss jeder für sich selbst rausfinden, bei mir war das ungefähr als ich das 15fache meiner Jahresausgaben gespart hatte. Zu dem Zeitpunkt war mir klar das ich es geschafft habe und die Kapitalerträge alleine dafür sorgen das ich in 5-10 Jahren finanziell frei bin, egal ob ich noch einen Cent spare oder nicht. Ab da habe ich einen Gang zurückgeschaltet und würde das heute auch wieder genau so machen.
@Gainde: „Wie berechnet ihr das Kapital, das ihr für die FF benötigt?“
Wir hatten ähnlich Fragen vor einiger Zeit bei einem Meetup zur Finanziellen Freiheit diskutiert und ich habe eine XLS Datei zur Berechnung gebaut und erklärt:
https://thorstenhartmann.de/realitaetscheck-dein-kapitalbedarf-fuer-die-finanzielle-freiheit/
Du kannst dann verschiedene Methoden und Annahmen überlegen und rechnen…
@Tim
Gute Idee mal die Möglichkeit früher finanzielle Teilfreiheit aufzuzeigen :-)
Dann sollte man sich aber ganz klar darüber sein, dass der weitere Vermögensaufbau gebremst wird oder zum Stillstand kommt. Die Wahrscheinlichkeit finanziell frei zu werden, sinkt jedenfalls erheblich.
Das kann letztlich nur jeder selbst entscheiden!
Dafür sollte man halt klar seine Ziele definieren, damit man sich in 10 oder 20 Jahren nicht ärgert, etwas nicht erreicht zu haben, was möglich ist, wenn man in jungen Jahren Gas gibt.
Bei Notebooks zahlt sich ja Qualität aus. Ich verwende ein markenbekanntes Business-Notebook, das ich als Refurbished gebraucht gekauft und mit einer SSD und zusätzlichem Arbeitsspeicher aufgerüstet habe. (Ich habe auch einige Komponenten ausgebaut und damit 300g Gewicht eingespart.) Da drauf läuft Linux (=kostenlos), und das wird es noch viele Jahre tun. Meinen Windows-PC brauche ich selten (ich habe ja auch einen auf der Arbeit), aber der wird es von der Hardware auch noch viele Jahre tun. Er ist sozusagen Reserve, wenn mal was mit Linux nur umständlich geht. Also diese neuen Consumer-Notebooks sind wenns doof kommt rausgeschmissenes Geld. Die lassen sich auch nicht aufrüsten.
@Ruben: Bei Klamotten war ich die letzten Jahre zu sparsam, die waren sehr ausgeleiert. Da ich gleichzeitig noch deutlich abgenommen habe, habe ich mir nun den Kleiderschrank neu gefüllt. Das reicht jetzt wieder eine längere Weile. Aber war auch mal ein Ausflug in den Konsumrausch.
Entrümpelt habe ich so ca. 7 Ikeataschen voll, das sind geschätzte 300 Liter Kleinkram. Davon sicher 100 Liter Elektronikschrott. Erstaunlich, was sich über die Jahre in der Wohnung ansammelt. Wobei ich schon öfters mal ausgemistet habe, dieses mal war ich nur gründlicher. Man muss die Schrankfächer schon komplett ausräumen und nur das wieder einräumen, was man wirklich behalten will. Zum Verkauf habe ich noch zwei Posten übrig, viel werden die nicht bringen.
@Gainde wie kommst du darauf 60’000 Franken also 5’000 Fr. im Monat zum leben zu benötigen?
Ich denke eine günstige Eigentumswohnung oder kleines Haus in dem man günstig wohnen kann sollte den Kapitalbedarf erheblich verringern.
@ Nico Meier
Die Eigentumswohnung oder das „kleine“ Haus muss man sich auch zuerst anschaffen. Ich ging in diesem Szenario nur von einem Aktiendepot als Asset aus.
@ Hans Wurst
LOL beim Tatort hab ich mir das gleiche auch gedacht und fand‘s echt lustig das er seiner Frau „gebeichtet“ hat das er in einen Fond mit (ich glaube) „sensationellen 8% Rendite p.A“ investiert hat und alles verloren hat…war bestimt so ein high risk ETF auf den S&P 500 oder so nehme ich an ;-)
Danke Euch für die Antworten und Anregungen. Das ich innerhalb der Firma schlechter gestellt werde durch die Teilzeit, trifft hier nicht zu. Denn die Firma ist sehr aufgeschlossen gegenüber solchen Teilzeitmodellen, das machen hier auch einige. Ein Kollege sagte mir, die Firma hat damit gute Erfahrungen gemacht in dem Sinne, dass die Leute weniger verdienen, aber übers Jahr gesehen fast genauso viel Leisten, als ob sie ganz da wären. Das kommt daher, dass sie im Schnitt weniger Krank seien und teilweise auch motivierter.
Nachteile könnte mir das aber auch insofern bringen, als dass ich den Job nochmal wechseln möchte und auf einen Arbeitgeber treffe, der das als Faulheit interpretiert und mich deshalb ablehnt. Teilzeit muss im Arbeitszeugnis angegeben werden.
Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass ich mit über 50 nicht mehr solche lukrativen Stellen besetzen könnte, daher eine weniger gut bezahlte Stelle antreten muss ich ich dann bereue, in jungen Jahren nicht alles gegeben zu haben.
Im Moment bin ich 38, also noch recht jung für die Teilzeit.
Meine Motivation ist, wie Jenny schon sagte, dass ich weit weg von Freunden und Familie arbeite und die Wochenenden sehr kurz werden durchs viele Pendeln. Das schränkt die Lebensqualität dann doch ein und mir ist’s das ganze Geld fast nicht mehr wert. Wen die Eltern dann mal gestorben sind, habe ich sie kaum noch besucht aber eine fettes Konto aufgebaut.
Wie berechnet ihr das Kapital, das ihr für die FF benötigt?
…
Ich müsste also CHF 2’000’000 in Aktien haben, um langfristig jedes Jahr 3% entnehmen zu können, um finanziell frei zu sein.
Warum planst du keinen Kapitalverzehr ein? Ich rechne das mit ein. Unsere Kinder können schon was erben, aber muss es das gesamte Vermögen sein?
@Daniel merkwürdig, ich kann nichts davon nachvollziehen. bei Laptops ist es so,dass sie ohne Akku nicht mehr funktionieren. Früher liefen sie auch ohne. Heute geht es nicht mehr, trotz Netzanschluss. Der Akku muss Spannung liefern. Die Akkus sind nach ein paar Jahre kaputt oder lassen stark nach. Ich habe Jahrzehnte Laptops gehabt (der erste 1993), der Schwachpunkt war immer der Akku , nach 2,3 Jahren waren dann 100€ fällig.
Keine Ahnung was das mit der Lautstärke soll. Unsere sind sehr leise. Im Gegensatz zu den Laptops, die bei Temperaturen über 30 Grad anfingen zu pfeifen. Die geschlossene Bauweise und die kleinen Lüftungsschlitze ließen den eingebauten Lüfter auf Hochtouren laufen. Desktop PC sind offen, die Wärme kann gut entweichen. Es sollten leise Lüfte und genügend dimensionierte Kühlkörper eingebaut werden. Das ist keine Hexerei.
Ich kann das mit dem Spezialwissen für Gamer auch nicht nachvollziehen. Es muss ja nicht jeder zocken.Die Zocker informieren sich halt. Die anderen bauen einfach die Teile zusammen, die sie haben.
Die Einzelteile , die ich über eBay verkauft habe , haben nicht viel gebracht, aber ich konnte eben genau das verkaufen, was überflüssig würde. Selbst für alte Graphikkarten bekomme ich erstaunlicherweise noch Geld.
Eine Garantie brauche ich auch nicht, weil ich ja kein Neugerät habe und nur modular ersetzt was nicht mehr geht. Mein ältestes Notbook durfte ärgerlicherweise kein aktuelles Windows mehr bekommen, weil der Bildschirm die Auflösung nicht schafft. Sag mir wie ich bei einem Laptop den Bildschirm aufrüste. Heute HD, morgen 4K, mit dem Desktop mein Problem.
Na ja, aber bei Tatort sind wir uns einig, das ist mir wichtiger;)
@Micha unser TV wird auch nur noch für Streaming oder PS4 genutzt. So selten, dass ich ihn rauswerfen würde, aber die Familie ist dagegen.
Eine weitere Möglichkeit die finanzielle Teilfreiheit zu testen ist, mehr Urlaubstage zu verhandeln. Für mich wird das wahrscheinlich der erste Schritt sein, da ich Personalverantwortung habe. Einen Tag pro Woche frei würde wahrscheinlich möglich sein, hier und da aber doch durch wichtige Termine oder Dienstreisen eingeschränkt werden. Also fange ich an bei meiner nächsten Gehaltsverhandlung so 5 bis 10 zusätzliche Tage zu nehmen. Hier und da mal einen Tag, das kann gerade mit Familie schon deutlich mehr Freiheit bedeuten…
@Christian H. H.:
An Deiner Stelle würd‘ ich mir mal eine Liste mit Pros und Cons machen, viele tauchen hier in den Antworten ja auch schon auf. Dann kannst Du sie entsprechend Deiner eigenen Prioritäten mit Punkten gewichten und so eine für Dich richtige, aber trotzdem einigermaßen rationale Entscheidung treffen.
Ich selber habe mich dagegen entscheiden zu versuchen, die Zahl meiner Arbeitstage zu reduzieren. Wäre wahrscheinlich sowieso nicht möglich gewesen, aber es war eine Überlegung von mir, als ich mir sicher war, meinen Job nicht langfristig weiter machen zu wollen. Zum einen hatte ich das Gefühl, dass der eine Tag mir keinen wahnsinnigen Vorteil bringt, weil ich trotzdem noch die Gesamtverantwortung des Jobs gehabt hätte. Also mit ziemlicher Sicherheit noch Emails/Anrufe am freien Tag, in Gedanken weiter beim Job, freien Tag tauschen, wenn für Kundenmeetings notwendig, usw.. Zum anderen, weil ich dann weniger in die Sparrate hätte stecken können. Da bin ich tatsächlich lieber den Weg „noch zwei Jahre reinpowern und dann ganz raus“ gegangen.
Nachdem ich die Blogs von MMM und anderen gelesen habe, die sehr früh ausgestiegen sind, habe ich auch überlegt, ob das eigentlich eine bessere Variante gewesen wäre. Ich muss aber ehrlicherweise sagen, dass die Beträge, die dort als ausreichend propagiert werden, nicht meinem/unserem persönlichen Risikoprofil entsprechen. Letztlich hat ja auch keiner der Jungs bis jetzt wirklich aus der SWR/von Kapitalverzehr gelebt.
Das war jetzt nicht Deine Frage, ist schon klar, Du überlegst ja nur, auf 80% zu gehen. Nach meiner Erfahrung im Berufsleben ist es aber ganz smart, auch mal ein schlechter laufendes Szenario für die Zukunft mit zu berücksichtigen, bevor man schon zwischen 30 und 40 einen Gang runterschaltet, grad auch, wenn man gerade erst in einem neuen Job angefangen hat. Allerdings hatte ich das Bedürfnis in dem Alter auch noch nicht. Aber vielleicht hast Du ja auch einen ganz sicheren Job, z.B. als Beamter, und kannst deine Stunden problemlos rauf- und runterregeln. Das ist dann natürlich auch noch mal anders.
In jedem Fall alles Gute für Deine Entscheidung!
@Christian H. H.:
Hatte Deinen neuen Post noch nicht gesehen, da habe ich noch geschrieben :-).
Die Idee von Stefan mit den zusätzlichen Urlaubstagen finde ich auch gut, wenn Deine Firma für so etwas aufgeschlossen ist. Die Variante hätte ich auch eher gemacht. Wobei meine Erfahrung ist, dass das auch am besten funktioniert, wenn man erstmal richtig Gas gibt und zeigt, dass man einen hohen Wert für den Arbeitgeber hat.
Finde es interessant, dass Dein Arbeitgeber selber sagt, dass es praktisch die gleichen Ergebnisse gibt, wenn mehr Leute Teilzeitmodelle machen. Das war ja auch genau meine Vermutung, nur aus Arbeitnehmersicht nicht ganz so positiv intepretiert…Da wäre es wichtig, genau abgeklärt zu haben, dass man am freien Tag dann auch wirklich überhaupt nicht in Anspruch genommen wird. Und sich auch sicher zu sein, dass man selber dann keine Emails checkt – oder sich davon dann zumindest nicht stressen lässt ;-).
Den Punkt mit Deiner Familie, gerade auch Eltern, kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Bin selber sechs Jahre lang jede Woche 450 km gependelt, das macht dann irgendwann keinen Spaß mehr…
@ Christian H.
Ich bin den Schritt zur Teilzeit (80%) Anfang diesen Jahres gegangen (mit 42) und habe das noch nicht einmal bereut, auch wenn es Einfluss auf meine Sparquote hat (der ist aber geringer als ich dachte).
Auch ich habe die Eltern ca. 5 Autostunden entfernt – da überlegt man sich doppelt und dreifach, ob man Freitag Abend nach einer stressigen Arbeitswoche noch ins Auto steigt.
Der Zugewinn an Lebensqualität durch den freien Tag (bei mir der Freitag) ist für mich wesentlich mehr wert als der Gehaltsverzicht. Meine Eltern sind Rentner und die gemeinsame Zeit auf diesem Planeten ist begrenzt. Und meine Work-Life-Balance war durch Projektarbeit in den letzten Jahren extrem aus dem Ruder gelaufen und ich hatte keine Lust mehr, mich mit Anfang 40 ins Krankenhaus zu arbeiten. Meinem damaligen Chef waren Rückmeldungen über die Arbeitsbelastung egal, insofern musste ich mir selbst helfen…
Im Nachhinein hat sich die Teilzeit für mich als absolut richtig herausgestellt. Das erste, was ich gemacht habe, an dem ersten freien Freitag ganz früh aufstehen und die Eltern zu deren Hochzeitstag besuchen. Zum Glück, denn wenige Wochen später ist leider mein Vater nach einer OP mit Komplikationen und >2 Wochen Intensivstation verstorben.
Auch jetzt nützt mir die Teilzeit sehr, einerseits mehr Zeit mit meiner Mutter zu verbringen, und andererseits auch mehr Zeit für mich zu haben. Langweilig war mir noch nicht einmal, dafür hab ich einige neue Orte kennengelernt, ein paar neue Rezepte ausprobiert und einfach die freie Zeit genossen. Man trifft auch viele Menschen mit einem anderen Lebensrhythmus, das finde ich ganz spannend.
Nachteile im Betrieb habe ich bis jetzt nicht wahrgenommen, mein neuer Chef hat meinen Antrag auf Verlängerung der Teilzeit für nächstes Jahr direkt akzeptiert. An den 4 Tagen in der Firma geb ich Vollgas, und das weiss mein Chef auch. Er weiss aber auch, dass ich freitags nur telefonisch erreichbar bin, wenn es wirklich dringend ist und nicht bis Montag warten kann (das ist bei den meisten Sachen übrigens der Fall – daher bin ich dieses Jahr erst einmal an einem Freitag angerufen worden). Falls ich mal an einem Freitag arbeiten muss, hole ich den freien Tag nach. Das wird per email dokumentiert, auf die mein Chef antwortet (damit ist man versichert, falls an solchen Tagen was passieren sollte). Das kam bisher 3x vor dieses Jahr und ich fand es akzeptabel, weil Flexibilität immer beidseitig gelebt werden muss, sonst funktioniert das nicht.
In meinem Freundeskreis wird weiterhin 5 Tage pro Woche gearbeitet, das hab ich bis jetzt aber auch nicht als nachteilig empfunden, weil der Freitag quasi mir gehört und ich da mache, was ich für mich richtig halte. Am Wochenende oder auch abends in der Woche gibt es genug Zeit, um Freunde zu treffen…
Ich arbeite weiterhin an meiner Sparquote und mein Plan ist nach wie vor, vor dem offiziellen Rentenalter selbst entscheiden zu können, ob es mit dem Arbeiten reicht oder doch weiter zu machen.
Eine Alternative zu Teilzeit gibt es bei uns auch, ein Kollege arbeitet Vollzeit, hat aber mehr Urlaubstage, sodass sein Vertrag als 90%-Teilzeit gilt.
Vielleicht hilft Dir das bei der Entscheidungsfindung.
Nochmal ganz herzlichen Dank für Eure ausführlichen Antworten und Erfahrungsberichte. Ich bin wirklich beeindruckt!
Wenn ich das, was ich von Euch lese, mit dem verknüpfe, was ich diesbezüglich von Kollegen gehört habe, hat den Schritt in die Teilzeit offensichtlich noch gar niemand bereut.
Auf die Idee mit dem zusätzlichen Urlaub bin ich gar nicht drauf gekommen. Wenn ich das mal so überschlage, entsprechen 10 Tage mehr Urlaub ungefähr einer Gehaltseinbuße von 10%, also einer 90%-tigen Teilzeit.
Das werde ich anpeilen ab meinem 2. Jahr Firmenzugehörigkeit. Einen regelmäßigen Freitag am Freitag wäre dann der nächste Schritt in ein paar Jahren.
Super, Danke!
Viele Grüße
Christian
Ich denke, dass wir uns so sehr daran gewöhnen, die ganze Zeit mehr zu wollen. Wir sehen das Gesamtbild nicht.
@Tim
Du hast so Recht mit dieser Aussage. Dies erkennt man allerdings manchmal erst wenn man auf den harten Boden des Lebens zurück geholt wird…wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann.
Meine Karriere ging steil bergauf und mit ihm gleichzeitig der Verdienst. Im Wahnsinn des Hamsterrades merkte ich gar nicht wie ich immer mehr strampelte um immer mehr zu erreichen.
Im Zuge des „immer höher, schneller und weiter“ übersah ich sämtliche Anzeichen und dann passierte mir das was ich nie für möglich gehalten hatte: Burnout
Heute habe ich einen Job mit weniger Gehalt und bin glücklicher weil ich das Gesamtbild sehen kann….
Nur so nebenbei; der Vorteil bei niedrigerem Gehalt ist nicht zu verachten. Man lernt seine Ausgaben massiv zu kürzen und mit weniger zufrieden zu sein. Heute ist meine Sparquote höher als zu Zeiten mit mehr Gehalt….
Wie Du es sagst Tim:
Wir sind schon heute in der Lage, ein Leben zu leben, so wie wir es lieben, weit bevor wir unsere finanziellen Ziele erreichen.
Und man kann glücklich dabei sein. :-)