Industriemechaniker Julian (29): Er kaufte eine Eigentumswohnung und spart per ETF-Sparplan in den FTSE All World von Vanguard

Hallo zusammen, mein Name ist Julian, ich wohne in NRW und bin 29 Jahre alt. Ich bin gelernter Industriemechaniker, arbeite allerdings im Kraftwerksbereich in einem 3-Schicht-System. In jungen Jahren habe ich mich in keinster Weise für Finanzen oder Ähnliches interessiert. Mit der Zeit habe ich allerdings angefangen, Bücher zu lesen. Dies war meines Erachtens tatsächlich die beste Entscheidung meines Lebens.

Wie es zu allem kam

Am Anfang las ich eher Bücher über die Persönlichkeitsentwicklung, aber mit der Zeit fing ich an, Finanzbücher jeglicher Art zu verschlingen. Angefangen vom Klassiker „Rich Dad poor Dad – Robert Kiyosaki“* über „Der einfache Weg zum Wohlstand – Gottfried Heller“* bis hin zu einem der besten Bücher, die ich je gelesen habe: „Die Psychologie des Geldes – Morgan Housel“*.

Ich fing an, immer mehr meine Konsumausgaben zu hinterfragen und setzte das Wissen aus den Büchern in die Realität um.

Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.“ – Johann Wolfgang von Goethe

Ich baute mir das sogenannte „3-Konten-Modell“ auf und führe bis heute ein Haushaltsbuch. Als erster Schritt stand für mich, Cash aufzubauen, sprich eine sofort verfügbare Notreserve von 3 Monatsausgaben auf einem Tagesgeldkonto.

Meine monatlichen Investments

Jeden Monat, ohne jegliche Ausnahme, wandern auf dieses Konto zusätzlich 10 % meines Nettoeinkommens für Anschaffungen z. B. Autokauf.

Sollte die Summe X erreicht sein, wird dies natürlich auf Eis gelegt und mehr investiert.

Ca. 20 % meines Einkommens investiere ich stur und stetig jeden Monat in Aktien.

Früher investierte ich viel in Einzelwerte/Dividenden-Aktien. Ich habe aber mich eines Tages dazu entschieden, alles umzuschichten in einen Welt-ETF.

Ich bespare ausschließlich den Vanguard FTSE All-World ETF (thesaurierend). Somit kaufe ich jeden Monat ein Teil der Welt-AG. Dieser ETF bildet 90 bis 95 % der weltweiten Marktkapitalisierung ab. Mit ihm ist man in über 3.527 Einzelaktien investiert.

Breit gestreut, nie bereut.“ – Beate Sander

Bei Finanzfluss wird der Vanguard gut vorgestellt:

https://www.finanzfluss.de/geldanlage/vanguard-ftse-all-world/

Mein Depot ist in einem 5-stelligen Bereich, womit ich sehr zufrieden bin.

Liebe vergeht, Grundbuch besteht.“

Anfang 2022 bat mir mein damaliger Vermieter, seine Wohnung zu einem sehr attraktiven Preis zum Kauf an. Mit einem Eigenkapital von ca. 30 % kaufte ich die 82m2 Eigentumswohnung. Es ist mir sehr bewusst, dass mein Eigenkapital wahrscheinlich am Aktienmarkt auf die Dauer mehr Rendite gebracht hätte, allerdings bietet meine ETW mir ein unfassbares Sicherheitsgefühl.

Neben der monatlichen Rate lege ich zusätzlich etwas zur Seite – dieses Geld will ich für die jährliche Sondertilgung nutzen.

Mein 10-Jahres-Ziel

Wie einer meiner Lieblingsautoren, Dr. Dr. Rainer Zitelmann, immer empfiehlt, habe auch ich mir ein 10-Jahres-Ziel gesetzt. Dies ist eigentlich ein 11-Jahresplan und zielt auf meinen 40. Geburtstag ab. Bis dahin möchte ich meine ETW vollständig abbezahlt haben und mietfrei leben. Ebenfalls strebe ich ein Aktiendepot von mindestens 100.000 € an.

Jeder sollte sich zusätzlich eine Altersvorsorge aufbauen

Ich persönlich bin der Meinung, dass aufgrund des demografischen Wandels niemand drumherum kommt, private Altersvorsorge zu betreiben. Wer sich auf den Staat verlässt, ist meiner Meinung nach verlassen. Jegliche Finanzprodukte, die aus Berlin gefördert werden, sind in der Regel viel zu teuer, intransparent und erwirtschaften eine Unterrendite.

Es war noch nie einfacher als heute. Ich bin geboren in einer Arbeiterfamilie und bin selbst ebenfalls Arbeiter. Ich denke, dass ich ein gutes Beispiel dafür bin, was möglich ist, wenn man diszipliniert ein Ziel verfolgt.

Es gibt immer Ausnahmen, das ist mir bewusst, aber im Großen und Ganzen könnte und sollte jeder zumindest einen kleinen Teil privat vorsorgen. Dies geht am besten über breit diversifizierte Aktien-Fonds. Schon mit ein paar € im Monat ist dies möglich. Über die Dekaden kommen so große Summen zusammen.

Wie ich dies schaffen konnte? Ein Wort … Beharrlichkeit.“ Ray Kroc (Gründer McDonald´s Corporation)

Es gibt tatsächlich Leute, die nicht nachvollziehen können, warum man dies überhaupt tut.

Für mich gibt es zwei Antworten:

FREIHEIT + UNABHÄNGIGKEIT

Geld ist der Schlüssel zur Freiheit“ – Coco Chanel

Meine Buchempfehlungen

Die Psychologie des Geldes – Morgan Housel*

Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest– Thomas Kehl und Mona Linke*

€infach Geld – Florian Mock*

Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung – Rainer Zitelmann*

Das Märchen vom reichen Land – Daniel Stelter*

Unangreifbar – Tony Robbins*

Cashkurs – Dirk Müller*

Die Millionärsformel – Carsten Maschmeyer*

Geld allein ist auch eine Lösung – Mike Hager*

Warum hat mir das niemand früher über Geld verraten? – Mario Lochner*

*Affiliate

Mein Fazit

Ich hoffe, ihr habt Freude an meiner kurzen Geschichte. Ich persönlich lese immer sehr gerne Leserbriefe und lasse mich dort auch gerne inspirieren.

In dem Sinne wünsche euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr und weiterhin eine tolle Rendite ;)

MfG Julian

Wer sein Kapital erhalten will, muss ins Risiko gehen. Wer das nicht möchte, ist schon drin“ – Phillip Vorndran

5 2 votes
Artikel-Bewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei

bitte lösen Sie diese einfache Aufgabe (Spamschutz) *Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

34 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Christian
1 Jahr zuvor

Eine schöne Geschichte und gut ausgewählte Zitate. Ich wünsche dir weiter viel Spaß und Erfolg auf deinem Weg. Bleib Gesund. Bei uns in Bayern heißt es übrigens: „Liebe vergeht, Hektar besteht“ :-)

Julian
1 Jahr zuvor
Reply to  Christian

Dankeschön, ach das ist ja interessant mit dem Zitat ???? wünsche ich dir auch

Julian
1 Jahr zuvor
Reply to  Julian

Sorry , die Fragezeichen waren ursprünglich smilies.

Rolexinvestor
1 Jahr zuvor

Endlich mal eine bodenständige, ehrliche Geschichte ohne tausend Nebenjobs, ohne unrealistische „finanziell frei mit vierzig“ Fantasien, ohne großtuerische, pseudowissenschaftliche Stockpicker-Besserwisserei(bzw. frei vom „ich bin der neue Warren Buffett“ Syndrom) und ohne Youtube- oder Finanzblog-Ambitionen.
Herrlich!

Jung, Job, Eigentumswohnung, Welt-ETF=Einfachheit macht reich.

Julian, ich wünsche dir alles Gute auf deinem Lebensweg.

Julian
1 Jahr zuvor
Reply to  Rolexinvestor

Dankeschön. Schön zu hören. Wünsche dir auch alles Gute :))

Ralf
1 Jahr zuvor

Eine erfrischend bodenständige Geschichte. Weiter so und viel Erfolg und Gesundheit weiterhin! Auch falls du mal Familie gründen möchtest ist damit eine solide Grundlage geschaffen. Den Welt-ETF finde ich allerdings nicht so prickelnd. In deinem noch jüngeren Alter kann man meiner Sicht nach etwas mehr Risiken eingehen und auf andere ETFs wie Nasdaq, S&P 500 etc. mit signifikant besseren Renditeerwartungen (zumindest aus der Entwicklung der Vergangenheit betrachtet) ergänzend setzen. Ist aber nur meine Meinung.

Julian
1 Jahr zuvor
Reply to  Ralf

Danke für das Lob und deine Kritik:)

Thorsten
1 Jahr zuvor

Immobilien gehören dazu, jedenfalls, wenn man plant ein größeres Vermögen aufbauen zu wollen. Gemeint ist nicht die überdimensionierte und selbstbewohnte Riesenhütte, die man ohne Eigenkapital gerade so bis zur Rente abzahlen kann. Das ist wirklich ein Schreckgespenst. Manche benutzen dies um Immobilien schlecht zu reden.
Wenn die monatliche Annuität dagegen plus-minus der alten Miete entspricht, dann ist es ideal. Wir hatten eine Wohnung zum Vermieten gekauft, was außer Nebenkosten für Notar, Grundbuchamt kein Eigenkapital angefressen hat und im selben Jahr sind wir dann in eine Eigentumswohnung gezogen mit maximalem Eigenkapital. Die würde dann mit Sondertilgungen rasch von langen Zinszahlungen befreit. Klein kaufen, abzahlen, dann vermieten. Nächste Immobilie kaufen. Das funktioniert noch heute. Aber nein, die Leute wollen sofort ein Haus , natürlich mit Pool und designtem Garten, muss alles sofort sein. Und natürlich zwei Autos, das muss weiter sein. Dann sitzen sie hochverschuldet da und das Risiko ist enorm hoch. Keiner darf krank werden keiner darf ausfallen. Fehlt ein Gehalt, geht’s am Ende in die Zwangsversteigerung.

Heinrich
1 Jahr zuvor
Reply to  Thorsten

Sehe ich ähnlich.

Meine Freundin und ich werden in einigen Jahren vermutlich das Haus meiner Großeltern bekommen und bekommen einen Anteil (33% von meinem Vater) dann geschenkt. Das Haus hat ca. nen Wert von 300k. In so einer Situation, oder einer ähnlichen Situation macht es dann natürlich Sinn für 200k das große Haus mit großem Garten zu nehmen und nicht die ETW für 250k.

Mein Cousin war vor kurzem bei einer Bank wegen nem Hauskredit. Die Beratung war einfach absolut grausam und wenn er keine Ahnung vom Thema gehabt hätte, wäre er mit einem super guten Gefühl und einem dicken Kredit an der Backe rausgegangen obwohl er diesen Kredit niemals hätte bekommen sollen.. Die unerfahrenen Leute wissen teilweise gar nicht auf was sie sich da wirklich einlassen..

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Heinrich

Glückwiunsch, eine Immobilie zu erben kann ein 6er im Lotto sein. Dann ist die Gefahr auch geringer, dass man die Katze im Sack kauft. Oft ist die Vorgeschichte des Objekts bekannt. Jedoch nutzt es manchmal nichts, wenn man weit weggezogen ist und die Immobilie in der alten Heimat steht. Ist etlichen Bekannten so gegangen, die aus strukturschwachen Gebieten emigriert sind. dann etnweder verkaufen oder vorerst vermieten. Verkaufen kann man später noch.

Ralf
1 Jahr zuvor
Reply to  Thorsten

@Immobilien: Nun ist es in der Praxis weiterhin häufig nicht so leicht das richtige Objekt zu finden. Zumindest bei uns in der Region. Leider ist die Wahrscheinlichkeit staatlicher Eingriffe in Eigentum durch verschiedene Instrumente (Gesetze, Steuerrecht, Verordnungen, Normen…) auch signifikant gestiegen in D. Immobilien bleiben prinzipiell interessant, jedoch steigen Risiken auch benannten Gründen an. Haben viele noch nicht so auf dem Schirm. Gerade Kleinvermieter sind eher im Nachteil.

In diesem Jahr werden wohl noch weniger Wohnungen neu gebaut werden als im letzten Jahr. Und 2023 rechnet die Bauwirtschaft mit einem massiven Einbruch beim Neubaugeschäft. Bleibt spannend wie sich das auswirken wird. Auch die geplanten Veränderungen bei der Erbschaftssteuer (offenbar ohne Anhebung der Freitbeträge) wird noch so manchen Immobilienerben negativ überraschen….

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Ralf

Das Problem ist recht einfach behebbar: Es müssen endlich staatliche und Kommunale Unternehmen sowie Genossenschaften die wenigen freien Baugrundstücke, die in öffentlicher Hand sind, bekommen um endlich in vernünftiger Größe (also kleiner), vernünftiger Ausstattung (einfacher) und zum vernünftigen Preis zu bauen. Wir brauchen derzeit vor allem günstigen Wohnraum, Wohnungen für Gutverdiener sind genug auf dem Markt.

Ich will dabei die Marktwirtschaft auch garnicht einschränken – nur haben die freien Bauträger gezeigt, dass sie im Mittel den Auftrag nicht erfüllen können. Durch das Hochgejazze der öffentlichen Grundstücke wird das Bauen unbezahlbar. Schaut euch hierzu mal das ehemalige Grundstück der Holstenbrauerei in Hamburg an (Adler-Group) – und solche Beispiele gibt es viele.

Ralf
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

Es liegt nicht nur an den Grundstückspreisen. Bei größeren Wohnkomplexen ist das nicht so ganz wild mit diesem Kostenblock, aber natürlich ein Faktor. Baukosten setzen sich ja aus verschiedenen Dingen zusammen.

Das Baurecht mit immer höheren Energiestandards und teils komplexen Vorschriften und langwierigen Genehmigungsverfahren verteuert Bauen in vielfältiger Weise zusätzlich. Bei der öffentlichen Hand ist das bestehende bürokratische Ausschreibungsrecht teilweise auch eine Hürde die Bauen teuer macht als erforderlich.

Ebenso natürlich Einflüsse wie die hohen Preise für Energie, Baustoffe und nachfragebedingt steigende Handwerkerkosten bei teils angespannter Versorgungslage. Auch Heizen mit Wärmepumpe macht in der Beschaffung zunächst hohe Kosten. Hier fehlt ein ganzheitlicher Lösungsansatz. Dazu gehört beispielsweise auch eine breitere Förderung von Wohnungsgenossenschaften. Oder die breit angelegte Förderung von Geothermie auf Gemeindeebenen um Heizen für alle günstiger zu machen. Wir sitzen auf einer heißen Kugel und nutzen deren Erdwärme bisher nur wenig, teilweise auch durch juristische Hemmnisse bedingt (ursächlich Endlagersuche Atommüll). Bei uns wird zum Beispiel derzeit die komplette Straße aufgerissen wegen Kanalarbeiten. Man kommt seitens der Entscheider jedoch nicht auf die Idee Leerrohre reinzulegen für künftige Technologien. Nichts dazu gelernt.

Slowroller
1 Jahr zuvor
Reply to  Ralf

Ja, das kommt alles noch dazu. Allerdings ist es in den Ballungsraumen tatsächlich der Grund, der alles so abartig teuer macht und vor allem zu Spekulation einlädt.
Geothermie wäre übrigens eine super Nachnutzung von Frackingbohrungen… Wobei hier fernwärme – bewutschaftete Städte ganz gut dran sind – hier lässt sich ein Technologieschwenk einfachee, weil zentraler durchführen. Die Gaspreise werden aber auch bald wieder zurückkommen, da mahezich mir wenig Sorgen. In der Not sind halt sogar die Grünen Realisten – eenn die jetzt noch den Gasstrom aus dem Merrit-Order-System ausgliedern würden, hätten wir auch kein Problem mehr mit dem Strompreis.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Slowroller

Und es gibt jede Menge Geisterhäuser. Da sind die Erben nicht ermittelbar oder zerstritten.

Julian
1 Jahr zuvor
Reply to  Thorsten

Und genau dann ist es kein Investment sondern einfach eine Konsumentscheidung wie zb ein teures Auto. Sehe es ganz genauso

Tom
1 Jahr zuvor

Danke für den Artikel.

Es ist nicht mein Weg, da ich nicht in ETFs sondern in Einzelaktien investiere. Aber für die meisten hier im Forum ist es anscheinend der beste Weg.

Die meisten Bücher finde ich gut. Jedoch bin ich kein Freund von Zitelmannn. Seitdem Kolja in seinem Aktiem mit Kopf Kanal ihn häufiger interviewt hatte, habe ich nicht mehr sooft den Kanal besucht.

Aber das hat dem Aktien mit Kopf Kanal nicht geschadet :) Habe anscheinend nicht den Mainstreamgeschmack.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Reply to  Tom

Dem Mainstream zu folgen bedeutet andere mit Clicks zu füttern. Besser nicht der Herde folgen, es sei denn man weiß, wann man aussteigt. Das ist ein noch größeres Problem als der richtige Einstieg, denn nicht jedes Wertpapier eignet sich für „buy and hold“.

Rentner
1 Jahr zuvor


Du fragst doch regelmäßig nach Tipps, in welcher Branche und mit welchen „Fortbildungen“ du mehr Geld verdienen kannst. Hier ein Praxisbeispiel:

https://www.heise.de/hintergrund/IT-Beraterin-Viel-Arbeit-viel-Geld-7368835.html

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Rentner

Sehr zu empfehlen, wenn man jung ist in einem Beratungsunternehmen zu starten und möglichst viele und idealerweise auch internationale Projekte, nicht nur finanziell aber man lernt ausgesprochen viel, nicht nur fachlich, sehr schön beleuchtet im Artikel.

Ich verstehe Leute nicht, die sich mit wenig Arbeit und durchschnittlichen Einkommen zufrieden geben, und es geht gar nicht primär ums Geld, ich finde egal was man macht man sollte immer vollen Einsatz geben, man hat nur ein Leben. Egal ob privat oder geschäftlich.

Es gibt keine Zurückspulfunktion im Leben, wo man zuerst mal in Zeitlupe alles durchgehen kann und danach nochmals neu beginnen.

Felix
1 Jahr zuvor
Reply to  Bruno

Prinzipiell stimme ich zu.
Man sollte aber sehr darauf achten, das Hamsterrad für Andere nicht immer schneller drehen zu müssen. Man wird auch manchmal ausgenutzt, wenn man immer 120 % gibt, was der eigenen Lebensqualität entgegen stehen kann.
Jeder Engagierte kennt eben auch schlaflose Nächte, Überarbeitung, Zeitdruck, enorme Verantwortung, nicht endende Arbeitswochen, Erschöpfung, was bei einigen dann zu schließlich Burnout oder Depression führt. Man sollte nicht vergessen, dass es auch negativen Stress gibt.
Man sollte sein eigner Herr sein und stets genügend ‚Fuck you Money‘ im der Hinterhand haben. Dazu gehört mE ein eher gemäßigter Lifestyle-

Bruno
1 Jahr zuvor
Reply to  Felix

Absolut einverstanden, vielleicht noch kurz zu präzisieren, ich meinte damit nicht rackern wie ein Irrer und bis zum umfallen, deshalb sagte ich auch „privat und geschäftlich“, was ich meinte ist die Dinge, die man macht, möglichst gut zu machen, immer versuchen sein Bestes zu geben. Das kann auch bedeuten und ich bin ein Freund davon, lieber weniger zu tun, dafür dieses möglichst gut. Das gilt auch für Selbständige oder Unternehmen, ein häufiger Fehler ist dort, zu viel zu machen resp. alles machen zu wollen, weil man a) vielleicht nicht nein sagen kann oder b) man das Geld (noch) braucht. Typisches Beispiel ein Gastrobetrieb, der eine Speisekarte mit 100 Gerichten aus allen Kontinenten anbietet, alles aber nix richtig. Lieber 3-4 Gerichte diese dafür so hervorragend, dass man dafür bekannt wird, die Zubereitung perfektionieren und so steigt dann auch Umsatz und Marge und insbesondere auch zufriedenere Köche, die nicht durchdrehen.

Deshalb bin ich auch nicht der grösste Freund von Nebenjobs, ich habe das auch gemacht als Student, das war eine gute Erfahrung und habe Sachen gesehen, die ich sonst nie gesehen hätte. Aber später finde ich es schlauer, wenn man in einem Gebiet wirklich gut wird und dann dort alles reinsteckt, da schaut dann auch finanziell mehr dabei raus.

Und so eben auch das Beispiel, deshalb habe ich gesagt, ideal wenn man jung ist, später sind internationale Jobs vielleicht eher eine Belastung, wenn womöglich eine Familie und Kinder da sind oder auch einfach, weil man nicht mehr so viel Kraft hat, die ganze Reiserei ist doch arg anstrengend, kenne es aus eigener Erfahrung. Aber wenn man jung und frei ist, sind das wertvolle Erfahrungen.

Ralf
1 Jahr zuvor
Reply to  Rentner

Hallo Rentner, danke für deinen Tipp. Ich bin mit Mitte 40 vermutlich jedoch nicht mehr die Kern-Zielgruppe und eigentlich arbeite ich auch sehr gerne als Ingenieur und habe sehr interessante Projekte bzw. eigne mir derzeit neue Technologien an. Auch im Software- und IT-Bereich bin ich sehr aktiv. Nur hat meine gewählte Branche eben leider keine starke IGM als Gewerkschaft. Das wirkt sich negativ auf die Gehälter aus wenn man in einem Verdi-tarifgebundenen Betrieb tätig ist und keine Verhandlungsmöglichkeiten gegeben sind. Darum auch meine Nebentätigkeit als Gutachter. Wobei ich merke das mir langsam die Puste ausgeht (In der Regel praktisch 44-45 h im Hauptjob plus 10-15 nebenbei). Nicht immer so easy mit den Nebenjobs…

Mats
1 Jahr zuvor

Hey Julian, Respekt, da hast Du Dir schon in jungen Jahren einiges aufgebaut.
Besonders gut finde ich so ein Langfristziel, wie mit 40 Dein abbezahltes Eigentum und/ oder ein bestimmtes Depotvolumen.
So etwas hatte ich für mich selbst auch vor einigen Jahren festgelegt und es ist motivierend, wenn man dem Ziel immer näher kommt oder es sich anbahnt, dass es übertroffen wird.

Du bist Industriemechaniker kann man hier lesen. Mit Deiner Zielstrebigkeit und Deiner Begeisterung zum Lesen und sich etwas Anzulesen sollte Dir die Fortbildung zum Industriemeister leicht fallen. Vielleicht machst Du das ja schon, aber das fällt mir noch als Anregung ein.
Alles Gute!

Julian
1 Jahr zuvor
Reply to  Mats

Vielen Dank Mats für dein Kompliment und Ratschlag. schön wenn man hier auf Gleichgesinnte trifft . :)

Hans
1 Jahr zuvor

Geschichten aus dem Paulaner Garten

Tobs
1 Jahr zuvor

@Claus:
Ich habe heute eine kleine Position Kerry Group und eine andere Medtronic „initiiert“.

Medtronic bin ich eingestiegen mit 70 Stück, also 1/10 Deines Bestands. :-) Auf die 700 Stück werde ich allerdings wohl bei den derzeitigen Preisen nicht kommen. Bei der Kerry Group finde ich interessant, dass man insgesamt dem „Internet“ über sie so wenig entnehmen kann, da sie Dividendenaristokrat ist, ein wirklich ziemlich interessantes und breit diversifiziertes Geschäftsmodell besitzt (Produkte und Regionen). Auf die Quellensteuer-RüErstattung bzw. den Prozess bin ich mal gespannt, wenn er denn ansteht.

Holst Du Dir eigentlich auch bei Coloplast die Quellensteuer zurück? Ich habe da auch eine kleine Position wie Du weißt; allerdings ist ja zum Glück dort die Mehrbelastung nach Anrechnung der deutschen KE nicht „so“ hoch. Andererseits kann man ja schon aus kaufmännischen Prinzipien nicht einfach sein Geld irgendwo liegen lassen, wo es nicht hingehört. :-)

Miami Investment
1 Jahr zuvor

Sonderrilgungen auf immos ist ja völlig unsinnig. Wenn die Wohnung vermietet wird dann ist die steuerersparnis negativ wenn man noch selber dazu zählt. Der Sinn ist ja das Geld anderer zu nutzen und dein eigenes zu investieren aber dann wenn schon in die nächste Wohnung.

1 Jahr zuvor

Solche Lebensgeschichten (wenn man es mit erst 29 schon so nennen darf) sind inspirierend und Positivbeispiele, wie es „jeder“ schaffen kann. Witzigerweise habe ich auch die Zielgröße von 100.000 € als Investitionsvolumen (lieber moderat planen) und werde mir bald ein EFH kaufen.
Ich bin zwar kein Arbeiter, aber auch kein Großverdiener. Gerade wir normalen Leute müssen uns vom Staat möglichst finanziell lösen. Das gelingt nur am ehesten, wenn man planbar und zielgerichtet investiert, also jetzt auf etwas Konsum/Luxus verzichtet, um später keinen Schiffbruch zu erleiden.
Viel Erfolg auf deinem weiteren Weg
&
Viele Grüße,
MrTott

Julian
1 Jahr zuvor

Sehe es ganz genauso wie du. Danke für deinen Kommentar, ich wünsche dir auch viel Erfolg weiterhin :))

Michael
1 Jahr zuvor

Stur und stetig…Die Formulierung kenne ich doch ….ein Finanz- Youtuber benutzt die immer….

Julian
1 Jahr zuvor
Reply to  Michael

Tim Schäfer ?

Lithium85
1 Jahr zuvor

Das ist wirklich mal wieder eine Geschichte aus dem „echten Leben“ wie ich sie gerne lese und aus Deutschland.
Damit kann sich der Leser besser identifizieren, als mit idiotischen amerikanischen zweitjob Influencern mit 20k/monat Nebenverdienst, oder fulltime Dogwalkern in NY (seriously?).
Solche Leserbriefe sollten hier viel öfter gepostet werden! Würde mich über ein Update in ein paar Jahren freuen Julian!
Habe selbst erst mit Mitte 30 angefangen zu Investieren, viel später als du, möchte ebenfalls mit 40 sechstellig sein, allerdings wohne ich nur zur Miete, daher hast du in deinen jungen jahren vieles richtig gemacht! Lass dich von den Ablenkungen, die das Leben bereit hält, nicht beirren und ziehe es eisern durch!

ich würde dir noch den Rat geben das Depot defensiver zu füttern und maximal zu sondertilgen!! Versuche Schulden loszuwerden so schnell es irgend geht.

Ich hoffe Tim reisst mit seinem Blog wieder etwas das Ruder rum. Früher konnte man sich eher mit ihm identifizieren, Geschichten aus dem Leben/Alltag, Sparsamkeit und Bescheidenheit, kein Influencer Blödsinn aus den USA oder anderes abstruses. Auch die Co-Autor Entwicklung finde ich sehr irritierend mit pseudowissenschaftlicher Aktienanalyse und besserwisserei eines Teenagers ohne Lebenserfahrung oder echtem Finanzwissen. Tim back to the roots!

Julian
1 Jahr zuvor
Reply to  Lithium85

Danke dir :)
Das mit der Sondertilgung sehe ich genau wie du.
Zur Miete zu wohnen ist meines Erachtens auch überhaupt nicht schlimm.Man hat durchaus auch Unmengen an Vorteilen. Freue mich sehr über deine Meinung.
Ich selbst lese auch lieber heimische Leserbriefe aus dem normalen Mittelstand, einfach weil man sich so richtig gut damit identifizieren kann.
Es wird definitiv in ein paar Jahren ein Update geben. :))

Ähnliche Beiträge
34
0
Would love your thoughts, please comment.x